Die Erfindung betrifft einen Zeitanzeiger.
[0001] Die analoge Darstellung der Zeit erfolgt üblicherweise mittels der bekannten zirkularanalogen
oder auch als geschlossen-analog bezeichneten bzw. linear-analogen Anzeigearten.
[0002] Bei der zirkular-analogen Darstellung der Zeit werden üblicherweise mittels der bekannten
Zeigeranzeige die Variablenabstände der Zeit in Stunde, Minute und ggf. Sekunde mittels
gesonderter Zeiger umlaufend im Uhrzeigersinn auf einer, dem Variablenabstand zugeordneten
kreisförmig geschlossenen Skala durch den unmittelbaren Bezug der zurückgelegten Strecke
des Zeigers zum Referenzpunkt der Skala angezeigt. Der Gesamtwert der Zeit wird durch
die Addition der angezeigten Einzelwerte abgelesen.
[0003] Üblicherweise werden die Skalen der anzuzeigenden Variablenabstände sich mit gemeinsamen
Mittelpunkt überlagernd in einer Anzeigefläche angeordnet und die Referenzpunkte auf
der "12-Uhr" bzw. 24-Uhr" Position des Stundenwertes festgelegt. Bei der herkömmlichen
"12-Stundenuhr" zur Anzeige eines halben 24 Stundentages ist die Skala des Stundenwertes
in 12 Teilabschnitte unterteilt, wodurch die "Fünfer-Schritte" (5-10-15-etc.) der
jeweils in 60 Teilabschnitte untergliederten Skalen des Minuten- und Sekundenwertes
identische geometrische Lagen mit den vollen Stunden der 12-Stundenskala aufweisen.
Diese Systematik der sich überlagernden Skalen ist dem Betrachter so bekannt, dass
aus ästhetischen Gründen oftmals auf sichtbare Skalierungen verzichtet wird und allein
die Stellung der Zeiger in Bezug auf deren bekannten Referenzpunkte auf der "12-Uhrposition"
eine hinreichend genaue Abschätzung der angezeigten Zeit in Stunde, Minute und ggf.
Sekunde ermöglicht. Daher sind auch zirkular-analoge Anzeigen bekannt, die anstatt
der Angabe von numerischen Zeichen auf dem Zifferblatt andere, nicht-numerische Symbole
verwenden.
[0004] Weiterhin bekannt ist die Verwendung von mehreren Anzeigeflächen bzw. Anzeigemitteln
in einer Anzeigenfläche, zur beispielsweise gleichzeitigen Anzeige der Tageszeit unterschiedlicher
Zeitzonen oder der Tageszeit und zusätzlich der Mondphasen, einer gestoppten Zeit,
des Kalendertages etc.
[0005] Der Stundenzeiger bei der herkömmlichen 12-Stundenuhr vollzieht im Verlauf einer
Stunde eine kontinuierliche Drehbewegung von 30 Grad und bei der 24-Stundenuhr von
15 Grad, wodurch neben der aktuellen Stunde auch deren Minutenverlauf innerhalb dieser
15 bzw. 30 Grad angezeigt wird. Bekannt sind Zeigeruhren, die allein mit dem sich
kontinuierlich drehendem Stundenzeiger die Stunde und Minute anzeigen. Bekannt ist
ferner, dass der Stundenzeiger bei Mehrzeigeruhren die Drehbewegung zur nächstfolgenden
Stundenposition jeweils sprunghaft zum Zeitpunkt des Stundenwechsels vollzieht sowie
aus Kreissegmentskalenanordnungen sich Zeiger in Abhängigkeit der Zeit sprunghaft
auf den Referenzpunkt der Skala verlagern. Bei zirkular umlaufenden Mehrzeigeruhren
vollzieht der Minutenzeiger eine Drehbewegung von 360 Grad pro Stunde und der Sekundenzeiger
von 360 Grad pro Minute.
[0006] Eine Reihe von Erfindungen, wie beispielsweise die Veröffentlichung
CH534379,
US2006104160 sowie
US4939708,
GB2376089,
US6683821,
DE3731872 haben es sich zur Aufgabe gestellt das Erscheinungsbild der vorbeschriebenen "Zeigeruhr"
zu verändern, indem an Stelle eines oder mehrerer Zeigerelemente jeweils ein helixförmiges,
optisch kontrastierendes Scheibenpaar mit gemeinsamen Mittelpunkt und versehen mit
einem Radialschlitz Verwendung findet. Beginnend von der 12-Uhrposition als jeweiligen
Skalenreferenzpunkt verlagert sich die zunächst hintere Scheibe mittels Drehbewegung
in Abhängigkeit der Zeit im Uhrzeigersinn vollständig vor die sie zunächst überlagernde
Scheibe durch deren Radialschlitz, wobei der sichtbar werdende Kreissegmentsektor,
gebildet aus der Austrittsstelle an der 12-Uhrposition und dem sichtbaren Radialschlitz
der sich nach vorne verlagernden Scheibe den Verlauf des jeweils angezeigten Variablenwertes
kumulativ und damit, gegenüber der bekannten Zeigeruhr mit erhöhter intuitiver Abschätzung
der angezeigten Zeit "auf einen Blick" anzeigt. Vorgeschlagen wird bei 12 Stundenuhren
mittels im 12 Stundenrhythmus alternierender Überlagerung der Stundenscheiben zwischen
Tag- und Nachtstunden zu unterscheiden, indem beispielsweise die hellere Scheibe die
12 "Tagstunden" und die dunklere die 12 "Nachtstunden" eines 24 Stundentages anzeigt,
bzw. den 12 Stundenrhythmus jeweils fix an der 6-Uhr- bzw. 8 Uhrposition zu indizieren,
um dadurch den Lichtverlauf eines 24-Stundentages annähernd realitätsgetreu widerzuspiegeln.
[0007] Aus der Veröffentlichung
FR368617 ist die Anzeige der Stunde und Minute mittels einem Stundenzeiger bekannt, der sich
pro Stunde um 30 Grad (12-Stundenanzeige) bzw. 15 Grad (24-Stundenanzeige) und eine
Minutenskala mit sichtbar gemachten Unterteilungen, die sich um 390 Grad (12-Stundenanzeige)
bzw. 375 Grad (24-Stundenanzeige) pro Stunde dreht. Der Stundenzeiger zeigt die Stunde
an den Stundenpositionen der umlaufenden "Zeigeruhr" an und den Minutenwert durch
Überlagerung des Zahlenwertes der sich, zur Stundenposition direkt korrespondierend
drehenden Minutenskala. Diese Anzeige erlaubt den oftmals aus ästhetischen Gründen
gewünschten Verzicht einer sichtbare Skalenunterteilung mit Zahlenangabe nicht.
[0008] Aus der Veröffentlichung
EP0209335 ist eine Zeitanzeige bekannt, bei der die Minuten mittels Zeiger in direktem Bezug
zur aktuellen Stunde angezeigt werden, indem der Referenzpunkt der Minutenskala mit
der Drehbewegung des Stundenzeigers von 30 Grad in einer Stunde "mitwandert" und der
Minutenzeiger in einer Stunde eine Drehbewegung von 390 Grad vollzieht. Das Ablesen
des aktuellen Minutenwertes ist durch den sich kontinuierlich in seiner geometrischen
Lage verändernden Referenzpunkt dahingehend erschwert, dass zuerst die Lage des Stundenzeigers
präzise ermittelt werden muss, um sodann, auf Grund der hierzu relativen Lage des
Minutenzeigers, dessen angezeigten Wert bestimmen zu können. Da das Erscheinungsbild
dieser Anzeige gleich dem der herkömmlichen "Zwei-Zeigeruhr" ist, birgt sie ein erhebliches
Potential zur Verwechslung mit dieser und infolge der angegebenen Zeit. Die Erfindung
sieht daher vor, die Untergliederung der "mitwandernden" Minutenskala sichtbar anzuzeigen,
um so an der jeweiligen Stellung des Minutenzeigers den angegebene Zahlenwert bzw.
mittels Interpolation der in unmittelbarer Nähe angegebenen Zahlenwerte auf der "wandernden"
Minutenskala ablesen zu können. Die Anzeige erlaubt damit kein intuitives Ablesen
der Zeit "auf einen Blick" und benötigt zudem drei, in Abhängigkeit der Zeit sich
verlagernde Anzeigeelemente zur Darstellung zweier Variablenwerte.
[0009] Aus der Veröffentlichung
DE2044355 sowie beispielsweise
DE3632785,
EP199808 sind Anzeigen bekannt, die Minuten- und Stundenringe bzw. -scheiben zur Zeitanzeige
gemäß dem vorstehend beschriebenen Prinzip der, mit der Stundenanzeige direkt korrespondierenden
Minutenanzeige verwenden, indem der, die Minutenanzeige repräsentierende Ring exzentrisch
zum "Stundenring" gelagert ist und der aktuelle Wert der Zeit an dem, durch die Drehbewegung
des "Minutenrings" entstehenden Adjazenzpunkt mittels abgebildeter Zahlenwerte abgelesen
wird. Ebenso kann der Stundenring mittels exzentrischer Lagerung und Drehbewegung
den Adjazenzpunkt mit dem Minutenring bewirken. Nachteil dieses Prinzips ist die Abhängigkeit
des Größenverhältnisses der zueinander exzentrisch gelagerten Ringe, da bei ähnlich
großen Ringen die präzise Bestimmung des Adjazenzpunktes und damit der angezeigten
Zeit erschwert ist, bzw. bei deutlich unterschiedlichen Größen der kleinere Ring eine
kleinere Skala aufweist und damit die Zeitangabe dieses Variablenwertes eine, im Verhältnis
deutlich geringere Ablesegenauigkeit aufweist.
[0010] Die Veröffentlichung
W00031594 entwickelt dieses Prinzip dergestalt weiter, dass ein deutlich kleinerer Minutenring
einen eindeutigeren Adjazenzpunkt mit dem Stundenring bildet und damit die präzisere
Bestimmung der Stunde ermöglicht und die Minuten mittels des Adjazenzpunktes des Minutenringes
mit einer zusätzlichen, im Minutenring rotierenden Scheibe anzeigt. Dadurch kann die
Erfindung auf die Angabe von sichtbaren Skalenunterteilungen und Zahlenangaben verzichten
und ermöglicht eine ebenso intuitiv ablesbare wie eindeutige Zeitanzeige. Durch die
kleinere Anzeigenscheibe ist jedoch die Minutenanzeige im Verhältnis deutlich unpräziser
als beispielsweise bei der herkömmlichen Zeigeruhr mit sich überlagernden, gleich
großen Stunden- und Minutenskalen. Zudem benötigt dieses Anzeigeprinzip drei, sich
in Abhängigkeit der Zeit verlagernde Anzeigemittel zur Darstellung zweier Variablenwerte.
[0011] Die
GB 1 429 688 A zeigt in der Ausprägung der Figur 2 eine Armbanduhr deren Zeitanzeige die Stunden
und Minuten gemäß der bekannten zirkularanalogen 12 Stundenanzeige beginnend an der
12-Uhr-Position in zwei getrennten Skalen dergestalt bildhaft anzeigt, dass die Stunden
kumulativ als "Früchte" eines Baumes an den bekannten Stundenpositionen angezeigt
werden und die Minuten an den Stundenpositionen in jeweils 5-Minutenschritten mittels
5 inwärts angeordneten "Blättern" ebenfalls kumulativ dargestellt werden.
[0012] Hinlänglich bekannt ist, dass die beschriebenen Zeitanzeigeprinzipien mittels mechanisch
bewegten bzw. elektrooptischen Hervorhebungsmitteln realisiert werden können.
[0013] Der Vorteil der vorherrschend angewandten "Zeigeruhr" mit sich überlagernden gleich
großen Skalen besteht darin, dass jede Skala vollumfänglich den gesamten zur Verfügung
stehenden Platz der Anzeige nutzt und somit die größtmögliche Detaillierung innerhalb
des vorgegebenen Anzeigerahmens ermöglicht. Ein Nachteil besteht darin, dass die Skalen
nicht direkt mit einander korrespondieren, wodurch jede einzelne Zeigerstellungen
gedanklich in ihre jeweilige geometrische Skala projiziert und abgelesen und die so
ermittelten Einzelergebnisse zu einem Gesamtergebnis addiert werden müssen. Dies erklärt
warum Heranwachsende die "Uhr" erst in einem relativ späten Entwicklungsstadium erlernen,
da das "intuitive" Ablesen der Zeigeruhr auf detaillierter Kenntnis und erheblicher
Ablesesübung beruht. Zudem hat diese Zeigeruhr den Nachteil, dass einerseits die Größe
der gesamten Anzeigefläche, und damit der einzelnen Skalen, die Anzeigegenauigkeit
der angezeigten Zeitwerte, wie Stunde und Minute bestimmt, und daher eine große Anzeigefläche
erstrebenswert ist, jedoch damit einhergehend das, "mit einem Blick" Erfassen der
Zeigerstellungen bei geometrischer Entfernung zueinander erschwert ist, bzw. bei Zeigerstellungen
in geometrischer Nähe zueinander die Gefahr der Verwechslung der repräsentierten Variablenwerte
birgt, dies umso mehr je kleiner die Anzeigefläche ausgebildet ist.
[0014] Die beschriebene Gruppe der kumulierenden Anzeigen mittels Drehscheiben bzw. -ringen
bieten zwar ein verändertes Erscheinungsbild, lösen jedoch durch die Verwendung gesonderter
Anzeigemittel für die jeweiligen Zeitabstände wie Stunde und Minute die beschriebenen
Ablesenachteile der Anzeige herkömmlicher "Zeigeruhren" nicht auf. Zudem lassen sie
bereits in ihrer Ausprägung einer reinen "Stundenuhr" auf Grund der Verwendung der
12 Uhrposition als Ausgangspunkt des kumulativ die Zeit anzeigenden Kreissegmentsektors
auf die bekannte Skalenanordnung und damit auf ihre Zeitanzeigende Funktion schließen.
Dieser Effekt verstärkt sich je mehr Variablenabstände mittels zusätzlichen Scheibenpaaren
Verwendung finden, da neben dem sichtbaren gemeinsamen Ausgangspunkt auf der 12 Uhrposition
zudem die Zeitanzeigenden Endpunkte der Kreissegmentsektoren identisch mit der Zeigerstellungen
der herkömmlichen "Zeigeruhr" sind und daher unmittelbar die Zeitanzeigende Funktion
offenbaren.
[0015] Die Zeitanzeige mittels Adjazenzpunkten gebildet aus exzentrisch gelagerter Scheibenanordnung
für die jeweiligen Zeitabstände wie Stunde und Minute ermöglicht Erscheinungsbilder,
die auf Grund der Sehgewohnheiten nicht unmittelbar auf deren Zeitanzeigende Funktion
schließen lassen und , abhängig von der konkreten Ausprägung, die intuitive Erfassbarkeit
der angezeigten Zeit erhöhen, dies jedoch nur bei verringerter Anzeigegenauigkeit
bzw. unter Verwendung einer größeren Anzahl in Abhängigkeit der Zeit verlagerter Anzeigemittel
als Variablenwerte angezeigt werden.
[0016] Bei der linear-analogen Darstellung werden die möglichen Ergebniswerte der zur Anzeige
zu bringenden Zeitabstände, beispielsweise der Stunde, Minute und Sekunde, in, für
jeden anzuzeigenden Wert der Zeit (Stunde, Minute, Sekunde) gesonderten linearen Skalen
mit räumlich getrennten Anfangs- und Endpunkten dargestellt. Bekannt ist aus der Offenlegungsschrift
DE 29504124 zur Anzeige der 12 Stunden einer Tageshälfte 12 gesonderte lineare Skalen zu verwenden,
die linear neben- bzw. übereinander angeordnet sind, wobei die Stunde durch die Position
der Skala angezeigt wird, innerhalb derer der aktuelle Minutenwert mittels einer optischen
Markierung angezeigt wird. Zur Erleichterung des Ablesens der angezeigten Stunde durch
deren Position innerhalb der 12 Skalen werden jeweils Untergruppen mit 3 Skalen gebildet.
[0017] Die
US 6 693 606 B1 zeigt ein computergestütztes Verfahren zur Anzeige und Aufzeichnung messbarer Mengen
einschließlich Zeitinformationen. Gemäß Figur 2 erfolgt die Anzeige innerhalb einer
inneren und einer äußeren Blockgruppen bestehend aus jeweils 12 konzentrisch angeordneten
Blöcken, wobei mit den zwei Blockgruppen ebenso korrelierende wie nicht korrelierende
Messwerte angezeigt werden. In einer Ausprägung wird vorgeschlagen sowohl den Zeitverlauf
des Jahres als auch des Tages dergestalt anzuzeigen, dass die äußere Blockgruppe die
Monate und Tage und die innere Blockgruppe die Stunden und Minuten anzeigt, wobei
die Position des aktuell angezeigten Blocks innerhalb der jeweiligen Kreisanordnung
den Messwert (Monat bzw. Stunde) und der Grad der Farbveränderung innerhalb des Blocks
eine Untereinheit des Messwertes (Tag bzw. Minute) kumulativ darstellt. Während die
Anzeige des Messwertes (Monat bzw. Stunde) auf Grund der eindeutigen Positionsbestimmung
genau ist, ist die Genauigkeit der Minutendarstellung durch die Begrenzung der Skala
auf maximal den Radius der Kreisanordnung in jedem Fall stark eingeschränkt.
[0018] Bekannt ist ferner aus der Offenlegungsschrift
DE 3838407 die radiale Anordnung von 720 Anzeigepunkte für die 720 Minuten einer 12 Stundenanzeige
um einen gemeinsamen Mittelpunkt, wobei jeweils 15 Anzeigepunkte einen Strahl von
Außen zum Mittelpunkt bilden, sodass die Anzeige sich ondulierend in-/auswärts um
den Mittelpunkt der Skala bewegt und der übergeordnete Zeitabstand mittels gesonderter
Anzeigepunkte dargestellt wird.
[0019] Auch die
DE 10 2004 058 246 A1 zeigt einen Zeitanzeiger der die Stunde und Minute gemäß einer 1-Zeiger-(Stunden-)Uhr
anzeigt, indem der Verlauf der Minutenverlauf innerhalb der Stundenposition der anzuzeigenden
Stunde und der zeitabhängig nächstfolgenden angezeigt wird. Die D3 schlägt vor den
Minutenverlauf zwischen den zwei zeitbestimmenden Stundenpositionen entlang einer
beliebigen geometrischen Kurve darzustellen.
[0020] Herkömmliche Anzeigen haben den Nachteil, dass einerseits eine gewisse Spannweite
von Variablenwerten anzeigbar sein muss, andererseits eine gewisse Anzeigegenauigkeit
erreicht werden soll. Beide Anforderungen können üblicherweise nicht gleichzeitig
erfüllt werden, wenn die Skalenlänge in vertretbarem, insbesondere mit einem Blick
intuitiv erfassbarem Rahmen bleiben soll. Beispiele für Variablen, für die diese Rahmenbedingungen
zutreffen, sind insbesondere die Stunden und Minuten der (Tages-)Zeit.
[0021] Üblicherweise wird das Problem derart angegangen, dass eine Teilanzeige eine größere
Einheit des Variablenwerts (beispielsweise Stunden), eine zweite Teilanzeige eine
kleinere Einheit des Variablenwerts (beispielsweise Minuten) anzeigt, so dass nur
beide Teilanzeigen zusammen eine hinreichend genaue Anzeige bereitstellen. Ein Nachteil
hierbei ist, dass das gleichzeitige intuitive Erfassen beider Teilanzeigen mit einem
Blick erschwert sein kann, und es insbesondere auch zu einer Verwechslung der beiden
Teilanzeigen kommen kann, dies im Besonderen wenn die Anzeigen möglichst diskret,
d.h. klein gehalten sind.
[0022] Die herkömmlichen linear-analogen Anzeigen haben bei Verwendung einer Skala für jeden
anzuzeigenden Variablenwert (beispielsweise Stunde und Minute) den Nachteil, dass
durch die räumliche Distanz der jeweilig aktuellen Wertangabe eine intuitive Erfassung
des Gesamtwertes erschwert ist, was beispielsweise auf die Offenlegungsschrift
DE 29504124 in Bezug auf die numerisch exakte Erkennung der Position der anzeigenden Skala zutrifft.
Andere bekannte linear-analoge Anzeigen, wie beispielsweise die Offenlegungsschrift
DE 3838407 benötigen einen hohen Platzbedarf für die optischen Anzeigeelemente und eignen sich
daher nicht zur Anwendung in am Körper getragenen Uhren, beispielsweise als Armbanduhr.
[0023] Die beschriebenen Zeitanzeigen sind dahingehend monofunktional, dass sie ausschließlich
eben die Zeit anzeigen. Im Besonderen eignen sie sich nicht zur Zeitanzeige in Schmucksstücken,
da die allgemeine Sehgewohnheit die herkömmlich verwendeten Zeigerelemente, Anzeigeflächen
bzw. Skalenanordnungen die Funktion "Uhr" stets gegenüber der Funktion "Schmuckstück"
in den Vordergrund stellt. Zwar sind auch solche Uhren bekannt, die mit Schmucksteinen
verziert sind und dadurch auch ästhetischen Anforderungen gerecht werden, aber auch
bei solchen Uhren ist die Zeitanzeigende Funktion als solche dominant. Weil der "Blick
zur Uhr" eine häufige und immer wiederkehrende Tätigkeit im Alltag darstellt und aus
oben genannten Gründen unzweideutig ist, stellt er mittlerweile ein körpersprachliches
Signal dar, das üblicherweise als Zeichen der Ungeduld gedeutet wird. Darüber hinaus
gibt es verschiedene Anlässe im Alltag, wie beispielsweise festliche Abendveranstaltungen
bzw. der Entspannung dienende Freizeitaktivitäten, bei denen das offensichtliche Tragen
einer Uhr nicht gewünscht ist, beispielsweise da eine Uhr nicht zur gewählten Abendgarderobe
bzw. zur gewünschten entspannten Freizeitgestaltung passt.
[0024] Die Erfindung macht sich zur Aufgabe einen neuartigen Zeitanzeiger bereitzustellen,
der nur einem bestimmten, eingeschränkten Benutzerkreis mit einem spezifischen Wissen
die Zeit hinreichend exakt und intuitiv erfassbar anzeigt, und für nicht diesem Benutzerkreis
Angehörige nicht als Zeitanzeige zu erkennen ist, wobei der Zeitanzeiger dem eingeweihten
Benutzer in diskreter Weise die Zeit in Stunde und Minute mehrerer Zeitzonen mit nur
zwei Anzeigemitteln bei verringertem Energiebedarf anzeigt.
[0025] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Zeitanzeiger nach einem der unabhängigen Ansprüche.
[0026] Die Erfindung stellt einen Zeitanzeiger bereit, der gemäß einer zirkular-analoge
Zeitanzeige
- zwei geometrisch gegenüberliegende Stundenpositionen innerhalb einer zirkularanalogen
Stundenanordnung gleichzeitig als aktuelle Stunden (70) verschiedener Zeitzonen indiziert,
und
- die Minuten (80) der jeweilig aktuellen Stunde gleichzeitig, jeweils beginnend an
der aktuellen Stundenposition und endend an der gegenüberliegenden Stundenposition
anzeigt (Fig. 1).
Der erfindungsgemäße Zeitanzeiger
- ermöglicht damit dem eingeweihten Benutzer ohne zusätzliche Indikation wie beispielsweise
Angabe der Zeitzone bzw. repräsentativer Ort der Zeitzone, die aktuelle Zeit seiner
Zeitzone mittels anderweitiger zeitgebundener Alltagsereignisse intuitiv und verwechslungsfrei
abzulesen, sowie zusätzlich die aktuelle Zeit der zweiten bzw. auch dritten Zeitzone,
wie beispielsweise bei einer 12 Stundenanzeige und MEZ (+1) als erste Zeitzone gleichzeitig
die Zeitzonen New York (-5) und Hongkong (+7),
- benötigt zur Anzeige mehrerer Zeitzonen die gleiche Anzahl an, in Abhängigkeit der
Zeit sich verlagernder Anzeigemittel wie Zeitanzeiger nur einer Zeitzone und damit
weniger Anzeigemittel bzw. geringere technische Ausstattung als bekannte Mehrzeitzonen-Zeitanzeiger;
- benötigt im Vergleich zu herkömmlichen Radialzeigeruhren weniger Energie, da der Minutenzeiger
nur halb so viele Vollumdrehungen macht wie anzuzeigende Stunden;
- durch seine diametralen bzw. mehrarmigen, anstatt wie üblich radialen Zeigerelemente
nicht auf seine zeitanzeigende Funktion schließen lässt.
[0027] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0028] Als vorteilhaft hat sich herausgestellt einen Wert aus Stunde und Minute mittels
einer Scheibe mit sichtbarer Strichindikation sowie ggf. sichtbarer Indizierung der
Minutenskala anzuzeigen, sowie den jeweils anderen Wert mittels vorgelagerten Solitärzeigers
bzw. hinterlagerten Solitärzeigers, wobei die Scheiben dann jeweils Aussparungen zur
Sichtbarmachung des Solitärzeigers aufweisen; bzw. beide Werte mittels einer Scheibe
wobei die vorgelagerte Stundenscheibe dann Aussparungen zur Sichtbarmachung der Minutenanzeige
aufweist; bzw. beide Werte mittels Solitärzeigern anzuzeigen.
[0029] Bewährt hat sich der Zeitanzeiger insbesondere zur gleichzeitigen Anzeige von drei
bzw. vier Zeitzonen mit jeweils numerisch gleichen Abständen, wodurch der Energieverbrauch
der Minutenanzeige weiter verringert wird.
[0030] Vorteilhaft ist der Zeitanzeiger in der Ausprägung Zeitzonen deren Abstände zueinander
ungleich einer vollen Stunde sind, wie beispielsweise "Indien" zu "MEZ", und somit
unterschiedliche aktuelle Minutenwerte aufweisen mittels einem Stundenzeigerelements
und jeweils gesonderter Minutenzeigerelementen darzustellen.
[0031] Weitere Details, Aspekte und Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Im Einzelnen zeigt:
- Fig. 1
- beispielhafte Ausprägung des erfindungsgemäßen Zeitanzeigers
[0032] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung des Zeitanzeigers mit einem Substrat
(1), diametralem Stundenzeigerelement (70), einem diametralen Minutenzeigerelement
(80) und Minutenskala (90) und zeigt die aktuelle Zeit innerhalb einer 12-Stundenanordnung
(100) in einer Zeitzone mit 9:15 bzw. 18:15 und in der anderen Zeitzone mit 3:15 bzw.
15:15.
1. Zeitanzeiger, umfassend ein Substrat, enthaltend Anzeigefläche, Mittel zur visuellen
Hervorhebung diskreter Punkte, eine Steuerung zum Ansteuern der Hervorhebungsmittel
zum Verlagern der Anzeige in Abhängigkeit von einem Wert der Zeit,
dadurch gekennzeichnet, dass entsprechend einer der bekannten zirkular-analogen Zeitanzeigen
- zwei geometrisch gegenüberliegende Stundenpositionen innerhalb einer zirkular-analogen
Stundenanordnung gleichzeitig als aktuelle Stunden verschiedener Zeitzonen indiziert
werden, und
- die Minuten der jeweilig aktuellen Stunde gleichzeitig, jeweils beginnend an der
aktuellen Stundenposition und endend an der gegenüberliegenden Stundenposition, angezeigt
werden.
2. Zeitanzeiger nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Zeit von mehreren Zeitzonen repräsentiert durch mehr als zwei Stundenpositionen,
jedoch mit jeweils gleichem numerischen Abstand innerhalb der zirkular-analogen Stundenanordnung
angezeigt wird.
3. Zeitanzeiger nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Zeit von mehreren Zeitzonen repräsentiert durch ungleiche Stundenpositionen
innerhalb der zirkular-analogen Stundenanordnung angezeigt wird.
4. Zeitanzeiger nach Anspruch 7-9 dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige der aktuellen Minuten mittels einer der bekannten Anzeigearten erfolgt.