[0001] Die Erfindung betrifft ein Frankiersystem mit einer eine elektronische Datenverarbeitungseinrichtung
und einen mit dieser eingangsseitig verbundenen Datenspeicher, sowie eine mit der
Datenverarbeitungseinrichtung ausgangsseitig eine Schnittstelle für eine Verbindung
der Datenverarbeitungseinrichtung mit einem Datenzentrum aufweisenden Frankiermaschine.
[0002] Ursprünglich funktionierten Frankiersysteme oder Frankiergeräte wie Stromzähler oder
andere Energiezähler. So gesehen besitzen Frankiersysteme wenigstens einen Zähler
zur Feststellung der Anzahl durchgeführter Frankiervorgänge. Aeltere Modelle waren
mit mechanischen Zählwerken ausgerüstet, wogegen neuere Frankiergeräte die Anzahl
vorgenommenen Frankaturen mittels geeigneter Software elektronisch verwalten und verarbeiten.
Die Einführung von softwaregesteuerten Zählern eröffnete neue Möglichkeiten. So wird
zum Beispiel bei Frankiersystemen vor der Benutzung ein speicherbarer Geldwert als
Frankierguthaben aufgeladen, von dem jeweils bei jedem Frankiervorgang ein entsprechender
Frankierbetrag abgezogen resp. abgebucht wird. Verschiedene staatliche Postverwaltungen
haben dieses Zahlungs-System in den letzten Jahren gewählt resp. eingeführt. Sogenannte
"online-Systeme" -wie beispielhaft in Fig. 1 gezeigt- ermöglichen diese Verfahrensweise
in Verbindung mit einem Datenzentrum, in dem eine entsprechende Verarbeitungssoftware
verfügbar ist.
Bei diesem Verarbeitungssystem besteht für die Kommunikation zwischen einem Frankiersystem
und einem Datenzentrum eine direkte Verbindung, die jeweils ein dem Frankiersystem
und ein dem Datenzentrum zugeordnetes Modem aufweist, die über eine Telefonzentrale
an einen Telefondienstanbieter zur Benutzung eines öffentlichen Kommunikationsnetzes
angeschlossen sind. Auf dem Verarbeitungsweg werden von einem Sender (Frankiersystem
und/oder Datenzentrum) empfangene digitale Signale in einem ersten Modem in analoge
Signale umgewandelt und zur Demodulation der analogen Signale in digitale Signale
einem weiteren Modem an einen Empfänger weitertransferiert.
Für die Ansteuerung eines Modems, wie auch für die Datenübertragung besitzen das Frankiersystem
und das Datenzentrum eine serielle Datenschnittstelle, beispielsweise nach dem Standard
RS232 oder V.24. Damit Frankiersysteme mit einem Datenzentrum kommunizieren können,
sind diesen erforderliche Software-Komponenten zugeordnet. Da bisher keine allgemeine
Standardisierung der Frankiersystemschnittstellen zur Verfügung steht, setzen die
Hersteller eigene Lösungen zur Umsetzung der Signale ein, die keinem einheitlichen
Standard entsprechen.
Damit die Frankiersysteme verschiedener Hersteller dennoch mit den Postsystemen kommunizieren
können, wird ein Datenzentrum des betroffenen Herstellers dazwischengeschaltet.
Bei diesen Systemen können zwischen dem Frankiersystem und dem Datenzentrum folgende
Funktionen softwareunterstützt ausgeführt werden:
Aufladen eines Speicherkontos mit einem Frankierguthaben,
Abbuchung von Frankierwerten von dem gespeicherten Frankierguthaben,
Ausgabe einer Verbrauchs- und Abbuchstatistik,
Tarif-Anpassungen und
weitere zusätzliche Dienste.
[0003] Beim Einsatz solcher Frankiersysteme mit einem Datenzentrum kommen für die Kommunikation
-wie oben erwähnt- zwei Modems zum Einsatz, um eine Datenverbindung mittels Zweidraht-Verbindung
herstellen zu können. Durch diese Modems zur Modulation und Demodulation werden die
Datenströme der Schnittstellen mit verschiedenen Prinzipien auf der einen Seite des
Telefondienstanbieters auf die Zweidraht-Telefonleitung moduliert, um auf der anderen
Seite demoduliert zu werden. Dabei wird beispielsweise die vermittelnde Technologie
PSTN eingesetzt, um über die Infrastruktur des Telefondienstanbieters eine Verbindung
herstellen zu können, die typischerweise im Minutentakt abgerechnet wird.
[0004] Andere weiterentwickelte Verfahren verwenden eine paketorientierte Vermittlungstechnik,
die auf der Basis einer Datenmenge abgerechnet wird. Bei dieser auch als overIP bezeichneten
Verfahrenstechnik erfolgt im Unterschied zu Fig. 1 auf der Seite des Frankiersystems
die Umwandlung der Zweidraht-Telefonleitung mittels Terminal-Adapter auf eine sog.
LAN (local area network)-Verbindung.
[0005] Bei einer weiteren, sich von den erwähnten Ausführungen unterscheidenden Verfahrenstechnik
wird die Kommunikation zwischen Frankiersystem und Datenzentrum direkt mittels IP-Technologie
ausgeführt. Die Uebertragung von Daten der Frankiermaschine an das Datenzentrum erfolgt
hier unterstützt durch die Internet-Technologie. Das Frankiersystem und das Datenzentrum
sind hierzu mit den notwendigen Mitteln verbunden, d.h., sie weisen die erforderliche
Mechanik, Hardware und Software auf. Anstelle von Modems werden Netzwerkgeräte (IP-Anbindung)
wie Router, xDSL-Modems etc. eingesetzt. Da die Daten zwischen Frankiersystem und
Datenzentrum standardmässig über das Internet transferiert werden, müssen sie durch
verschiedene bekannte, hier nicht erwähnte Massnahmen geschützt sein.
[0006] Seit einigen Jahren bestehen mobile Kommunikationsnetzwerke, welche der Oeffentlichkeit
zur Verfügung stehen. Bei einer sich unterscheidenden weiteren Verfahrenstechnik zur
Kommunikation zwischen Frankiersystem und Datenzentrum wird seitens Frankiersystem
anstelle des analogen Modems gemäss Fig. 1 ein GSM-Modem eingesetzt. Das aktuelle
GSM-Kommunikationsnetz wird als 2G-, solche mit ausgebauten Datenübertragungsmöglichkeiten
als 2,5G und neuere Netze (UMTS, HSDPA, LTE) als 3G bezeichnet. Die Technologie des
GSM-Modems wird laufend auf den neuesten Stand gebracht. Dieses Modem verfügt über
die notwendigen Eigenschaften, um in jedem erwähnten mobilen Netz eingesetzt werden
zu können.
Im Vergleich zu der Identifikation eines Teilnehmers in einem öffentlichen Telefonnetz
mit Hilfe eines Festnetzanschlusses gemäss Fig. 1, wird der Teilnehmer im mobilen
Netzwerk mittels einer SIM-Karte identifiziert. Die SIM-Karte beinhaltet Sicherheitselemente,
mit denen sich in Kombination mit einer PIN die Identität eines Teilnehmers eindeutig
zuordnen lässt.
Im Vergleich mit den erwähnten Verfahrenstechniken gemäss Fig. 1 besteht das mobile
Kommunikationsnetz ebenfalls aus verschiedenen Uebertragungstechnologien. Durch CSD
carrier switched data kann analog zu Fig. 1 eine Verbindung aufgebaut werden, die
im Minutentakt abgerechnet wird. Diese Verbindungsart ist u.a. relativ langsam, störungsanfällig
und im internationalen Verkehr entsprechend teuer.
Die paketorientierte Vermittlungstechnik könnte auch hier eingesetzt werden.
[0007] Es ist zum Frankieren von Dokumenten wie beispielsweise Briefumschlägen ein Frankiersystem
nach der
US 2009/0150305 A1 bekannt, das eine Frankiermaschine aufweist. Diese besitzt ein analoges Verbindungsmodul
(Modem) für eine drahtgebundene Verbindung mit einem Kommunikations-Netzwerk. Das
Verbindungsmodul (modulator-demodulator) beruht auf der Umwandlung von digitalen Daten,
die von der Frankiermaschine übersandt werden, in analoge Daten, und umgekehrt, analoge
Daten, die von der Telefonleitung kommen, in digitale Daten, die für die Frankiermaschine
bestimmt sind. Das Verbindungsmodul kooperiert mit einem Datenspeicher, der unterschiedliche
Daten aufweist, die aus der Frankiermaschine ausgesandt werden. Diese Daten sind beispielsweise
für Frankierwerte und Verrechnungsinformationen bestimmt und werden von verschiedenen
Registern der Maschine benutzt. Die Frankiermaschine ist geeignet, zu Kommunizieren
über ein Kommunikations-Netzwerk mit einem Server 10, insbesondere mit dem vermittelnden
Telefon-Netzwerk STN. Das Verbindungsmodul ist über einen Konnektor mit dem geschalteten
Telefon-Netzwerk verbunden. Das Frankiersystem besteht weiterhin aus Adaptionsmittel
zwischen der Frankiermaschine und einem drahtlosen Kommunikations-Netzwerk. Die Adaptionsmittel
enthalten einen Umsetzer, der geeignet ist, Signale eines Kabelkommunikations-Netzwerkes,
die von einer Frankiermaschine produziert werden, in Signale umzusetzen, die durch
ein drahtloses Kommunikations-Netzwerk gebraucht werden. Umgekehrt ist der Umsetzer
geeignet, ein von einem drahtlosen Kommunikations-Netzwerk benutztes Signal in ein
Signal für ein Kommunikations-Netzwerk umzuwandeln, das für eine Frankiermaschine
bestimmt ist. Grundsätzlich geht es bei der
US 2009/0150305 A1 darum, in einem kabelgebundenen Kommunikationsnetzwerk verwendete Signale umzuwandeln,
so dass sie in einem drahtlosen Kommunikationsnetzwerk verwendbar sind, und umgekehrt.
[0008] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Anlage nach der eingangs beschriebenen Art
zu schaffen, mit der verfügbare Verfahrenstechniken verwendbar sind, ohne dadurch
die im Betrieb stehende Frankiermaschine des Frankiersystems ändern, ausbauen resp.
austauschen oder anpassen zu müssen.
[0009] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Frankiersystem eine mit
der Schnittstelle der Frankiermaschine verbundene Uebertragungseinheit zur bidirektionalen
Uebertragung ausschliesslich digital verarbeitbarer Signale, ohne Umwandlung in analoge
Signale, zwischen Frankiermaschine und Datenzentrum aufweist.
[0010] Nachfolgend wird eine zum Stand der Technik gehörende Ausführung eines Frankiersystems
und eine erfindungsgemässe Ausführung eines Frankiersystems unter Bezugnahme auf den
zitierten resp. den zitierenden Stand der Technik und die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführung eines Frankiersystems nach dem Stand
der Technik,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Ausführung eines Frankiersystems,
- Fig. 3
- eine detailliertere schematische Darstellung der in Fig.2 dargestellten Ausführung
eines Frankiersystems und
- Fig. 4
- eine auszugsweise Darstellung der in Fig. 3 gezeigten Ausführung eines Frankiersystems.
[0011] Die Fig. 2 bis 4 zeigen eine Frankiermaschine 1 eines Frankiersystems 3 mit einem
Datenspeicher 2, der mindestens aus den für den Betrieb des Frankiersystems 3 notwendigen
Registern, wie "ascending"- und "descendig"-Registern besteht. Neben anderen bekannten,
für die Verarbeitung von Versandprodukten wie Briefe, Pakete etc. erforderlichen Verarbeitungskomponenten
eines Frankiersystems beinhaltet die Frankiermaschine eine Datenverarbeitungseinrichtung
4 mit einem elektronischen Rechner, welcher einerseits mit dem Datenspeicher 2 verbunden
und andererseits an eine serielle Schnittstelle 5 der Frankiermaschine 1 angeschlossen
ist. Die serielle Schnittstelle 5 ist vorzugsweise durch einen mechanischen Stecker
geführt, der beispielsweise nach der Norm RS232 oder V.24 bezeichnet ist und als DSub9,
DSub25 oder RJ11 ausgebildet sowie von ausserhalb der Frankiermaschine zugänglich
ist. Anstelle eines Modems (wie in Fig. 1 dargestellt) kommt bei dem erfindungsgemässen
Frankiersystem eine Uebertragungseinheit 6 zum Einsatz, welche einerseits eine Verbindung
zur Frankiermaschine 1 über die serielle Schnittstelle 5 bildet, ohne dass hierzu
die Frankiermaschine 1 mechanisch, elektrisch noch softwaretechnisch zu verändern
resp. an die Uebertragungseinheit 6 anzupassen ist.
Die Uebertragungseinheit 6 besitzt wenigstens zwei weitere Schnittstellen (Anschlüsse),
welche drahtlos 7 und/oder durch eine Draht-Verbindung 8 benutzbar und zur Verbindung
mit einem Datenzentrum 52 vorgesehen sind. Physikalisch ist die drahtlose Verbindung
so ausgeführt, dass entweder eine interne oder eine externe Antenne des Frankiersystems
3 verwendet wird. Seitens eines Datenzentrums 52 ist möglicherweise ein vom Frankiermaschinenhersteller
errichteter Server 11 zur Unterstützung des Frankiersystems 3 und zur Verbindung für
einen Datenaustausch mit einem postseitigen Server 12 vorhanden.
Weiterhin kann das erfindungsgemässe Frankiersystem einen dem Datenzentrum 52 zugeordneten
Verwaltungsserver 9 aufweisen.
[0012] Letzterer kann unabhängig vom eingerichteten Server 11 betrieben werden.
[0013] Nach Fig. 4 besteht die zum erfindungsgemässen Frankiersystem 3 gehörende resp. sich
auszeichnende Uebertragungseinheit 6 aus drei Hauptkomponenten 6a, 6b und 6c. Diese
Hauptkomponenten 6a, 6b, 6c sind mit einer eigenen Datenverarbeitungseinheit 14 verbunden.
Die mit 6a bezeichnete Hauptkomponente dient dazu, die von der Frankiermaschine benötigten
Modem-Funktionen bereitzustellen resp. die Frankiermaschine zu unterstützen. Hierbei
stellt eine Untereinheit 17 eine erste serielle Schnittstelle 6d, dem Frankiersystem
zugewandt, die erforderlichen Eigenschaften, wie beispielsweise einstellbare Geschwindigkeit,
Parität, Bitzahl etc. zur Verfügung. Diese erste Schnittstelle 6d der Untereinheit
17 übernimmt den von der Frankiermaschine 1 kommenden Datenstrom und leitet ihn an
eine erste Schnittstelleneinheit (serial interface unit) 13 weiter. Dasselbe ist bei
einem in entgegengesetzter Richtung fliessenden Datenstrom der Fall, von der ersten
Schnittstelleneinheit 13 zur Frankiermaschine 1 hin.
[0014] Die Grund-Einstellungen der oben erwähnten Eigenschaften der Untereinheit 17 sind
in einem Register 19a und die möglichen Veränderungen der Grund-Einstellungen in Register
19b gespeichert. Die Register 19a, 19b können von aussen über die erste Schnittstelle
6d oder über eine Schnittstelle 6e in rückwärtiger Richtung vom Datenzentrum 52 oder
möglicherweise von dem Verwaltungsserver 9 aus eingestellt werden, beispielsweise
über eine drahtlose oder drahtgebundene Verbindung.
[0015] Die erste serielle Schnittstelle 6d ist physikalisch durch einen mechanischen Stecker,
der beispielsweise RS232 resp. V.24 entspricht, ausgeführt.
Der von der ersten Schnittstelle 6d von der Frankiermaschine 1 empfangene Datenstrom
wird in der Untereinheit 13 verarbeitet. Dabei wertet eine Komponente 13a der Schnittstelleneinheit
13 die von der Frankiermaschine 1 erhaltenen modemspezifischen Befehle aus und sendet
eine entsprechende Antwort an die Frankiermaschine 1 zurück. Die Untereinheit 13 ist
in Form einer Software ausgebildet, die in einem Programmspeicher 18a abgelegt ist
und die bei Bedarf ausgetauscht resp. ersetzt werden kann. Ein Austausch der Software
erfolgt über Schnittstelle 6d, Schnittstelle 6e oder drahtlos resp. durch eine Drahtverbindung
von dem Verwaltungsserver 9 aus.
[0016] Eine weitere Komponente 13b der Schnittstelleneinheit 13 wertet Wahlbefehle aus modemspezifischen
Befehlen aus und leitet einen entsprechenden Verbindungsaufbaubefehl an die Datenverarbeitungseinheit
14 weiter. Der durch den Verbindungsaufbaubefehl eingeleitete resp. ausgelöste Vorgang
stellt nach den Einstellungen in Register 20a und den möglichen Einstellungen in Register
20b eine entsprechende Verbindung von der Datenverarbeitungseinheit 14 zum Datenzentrum
52 her.
[0017] In einer Komponente 13c der Schnittstelleneinheit 13 werden die von der Frankiermaschine
1 empfangenen Daten als Datenstrom an die Verarbeitungseinheit 14 weitergeleitet.
Der Datenstrom wird danach mittelbar an das Datenzentrum 52 überführt. Ein vom Datenzentrum
52 der Datenverarbeitungseinheit 14 zugeführter Datenstrom wird in entgegengesetzter
Richtung ebenso mittelbar an die Frankiermaschine weitergeleitet.
Das in Programmspeicher 18a für Kommunikations- und/oder Datensicherungsprotokolle
abgelegte Software-Programm ist in einer Komponente 13d der Schnittstelleneinheit
13 verfügbar. Diese Protokoll-Software übernimmt die Umwandlung der von einem Frankiersystem
in einem Datenstrom zugeführten Daten und leitet diese an die Datenverarbeitungseinheit
14 weiter. Dasselbe gilt wiederum in umgekehrter Richtung vom Datenzentrum 52 aus.
Die Komponente 13d kann je nach Software-Programm in Programmspeicher 18a aktiv oder
inaktiv sein.
Bei Inaktivität wird der Datenstrom unverändert zwischen Komponente 13d und Datenverarbeitungseinheit
14 transferiert, man spricht dann von einem Transparent-Mode. Diese Protokoll-Software
ist mit einer durch das Frankiersystem verwendeten Protokoll-Software kompatibel.
[0018] In der Datenverarbeitungseinheit 14 werden von der Untereinheit 13 aufbereitete Daten
empfangen und nach einer Verarbeitung an das Datenzentrum 52 weitergeleitet. In der
gleichen Art kann ein Datenstrom in Gegenrichtung vom Datenzentrum 52 aus über die
Datenverarbeitungseinheit 14 an die Frankiermaschine 1 überführt werden. Für den ersten
Fall kann es sich um Wahlbefehle von Komponente 13b handeln, um einen Datenstrom von
und zu Komponente 13c zu übertragen oder um ein Datensicherungsprotokoll von und zu
Komponente 13d zur Verfügung zu stellen.
[0019] In einer Komponente 14a der Datenverarbeitungseinheit 14 ist eine KommunikationsSoftware
in einem Programmspeicher 18b abgelegt. Diese Software kann wie bei Programmspeicher
18a ausgetauscht werden. Sie muss mit dem Kommunikationsprinzip einer Frankiermaschine
1 kompatibel sein; sie muss somit frankiermaschinenspezifisch ausgeführt sein.
Für eine Zwischenspeicherung von Daten kommt eine Speichereinheit 21 zum Einsatz,
die zur Speicherung von Daten und/oder einer Datenübertragung während einer bestimmten
Zeit vorgesehen ist.
[0020] Die Komponente 14b verfügt über alle für die Kommunikation mit dem Datenzentrum 52
drahtlosen oder drahtgebundenen Verbindung benötigten Kommunikationsprotokolle. Die
Datenverarbeitungseinheit 14 resp. die Uebertragungseinheit 6 kann in einem gegen
Zugriff von aussen zu schützenden Bereich durch eine Vorrichtung ausgebildet sein,
um sensitive Daten schützen zu können.
[0021] Zudem kann die Datenübermittlung in Richtung Frankiermaschine 1 wie auch in Richtung
Datenzentrum 52 adäquat geschützt werden. Dafür sind Sicherheitselemente 22 vorgesehen,
welche die Komponenten 14a, 14b bei der Datenverarbeitung resp. zur Sicherung der
Datenströme schützen.
[0022] Die Verbindung zwischen Frankiermaschine und Datenzentrum 52 wird gemäss den in Registern
20a, 20b gespeicherten Regeln oder Einstellungen und der durch die Komponente 13b
bestimmten Art der Datenüberführung zum Datenzentrum 52 durch die Datenverarbeitungseinheit
14 aufgebaut. Wahlweise kann dazu eine drahtlose oder Draht-Verbindung erstellt werden.
Diese Verbindung wird gemäss den erwähnten Regeln andauernd aufrecht erhalten oder
nach dem Ende der Datenübertragung wieder abgebaut. Eine Verbindung kann sowohl von
der Frankiermaschine 1 aus als auch von dem Datenzentrum 52 aufgebaut werden.
[0023] Eine innerhalb der Datenverarbeitungseinheit 14 geschützte und von aussen über die
Schnittstellen 6d, 6e und/oder das Datenzentrum 52 zugängliche Abrechnungskomponente
14c dient der Abrechnung von Kommunikationsdateneinheiten, beispielsweise einer Kommunikationsdauer
und/oder einer Datenmenge.
Die Abrechnungskomponente 14c sowie deren Zugang sind gegenüber den anderen Elementen
der Uebertragungseinheit 6 geschützt.
[0024] Eine innerhalb der Verarbeitungseinheit 14 geschützt angeordnete und von aussen über
die Schnittstellen 6d, 6e oder das Datenzentrum 52 erreichbare Messkomponente 14d
dient der Messung einer Datenübertragung und der Speicherung der gemessenen Werte
zwecks Sicherstellung einer definierten Datenübertragungsqualität und der Führung
einer Statistik darüber.
[0025] Zur wahlweisen oder gleichzeitigen Datenübertragung zwischen Datenverarbeitungseinheit
14 und Datenzentrum 52 sind die Hauptkomponente 6b und die Hauptkomponente 6c parallel
geschaltet.
[0026] Die Hauptkomponente 6b dient der drahtlosen Verbindung von Frankiermaschine 1 und
Datenzentrum 52. Diese besteht aus einer radio unit resp. einem Funkgerät 15 und einem
Register 27a zur Speicherung der Grund-Einstellungen einer drahtlosen Verbindung sowie
einem Register 27b mit den Einstellmöglichkeiten der Hauptkomponente 6b. Eine für
diese Einheit zuständige Programm-Software ist in Programm-Speicher 18c abgelegt und
zur Benutzung bereitgestellt. Wie zu Programm-Speicher 18a beschrieben, kann auch
mit Programm-Speicher 18c verfahren werden. Dasselbe gilt auch für Register 27a und
27b.
Die Herstellung der drahtlosen Verbindung zum Datenzentrum 52 erfolgt entweder durch
eine Anfrage durch die Datenverarbeitungseinheit 14 oder durch eine Anfrage von dem
Datenzentrum 52 und/oder dem Verwaltungsserver 9 aus. Auf die Anfrage vom Datenzentrum
52 oder dem Verwaltungsserver 9 wird die Verbindung vorerst durch die Datenverarbeitungseinheit
14 geprüft und bei erfolgreicher Prüfung, die Verbindung bereitgestellt, zugelassen
resp. erteilt. Damit eine drahtlose Verbindung stattfinden kann, muss vorgängig eine
Verbindung zwischen dem Funkgerät 15 resp. der radio unit und dem Netzwerk 7 errichtet
werden. Für eine Anmeldung in diesem Netzwerk 7 ist eine Identifizierung und/oder
Authentifizierung notwendig. Dies kann beispielsweise durch die Kombination einer
SIM-Karte mit einer Identifizierungsnummer (PIN) erreicht werden. Erst danach kann
eine erfolgreiche drahtlose Verbindung erstellt werden. Dies trifft für alle benutzbaren
Netze wie GSM, UMTS etc. zu. Erfolgt der Verbindungsaufbau von der Verarbeitungseinheit
14 aus, wird eine Verbindung zum Datenzentrum 52 mit einem drahtlosen Modul 23 aufgebaut,
wozu Einstellungen für den Zugang zum Datenzentrum 52 in den Registern 27a, 27b gespeichert
sind. Mit Hilfe den von der Verarbeitungseinheit 14 zur Verfügung gestellten Sicherheitselementen
22 muss sich die Uebertragungseinheit 6 beim Datenzentrum 52 oder dem Verwaltungsserver
9 vorgängig anmelden, um Daten austauschen zu können.
[0027] Die Hauptkomponente 6c betrifft die drahtgebundene Verbindung zwischen Frankiermaschine
1 und Datenzentrum 52. Sie besteht aus einer netzwerkkompatiblen Einheit 16 nach dem
Ethernet-Standard, einem zugeordneten aktiven Element 25, einem Sicherheitselement
26 und einem Register 28a zur Speicherung der Grund-Einstellungen einer drahtgebundenen
Verbindung sowie einem Register 28b für verschiedene Einstellmöglichkeiten der Hauptkomponente
6c sowie einer Schnittstelle 6e. Eine für die Einheit 16 zuständige Programm-Software
ist in Programm-Speicher 18d abgelegt und zur Benutzung bereitgestellt. Wie zu Programm-Speicher
18a beschrieben, kann mit Programm-Speicher 18d verfahren werden. Dasselbe gilt für
die Register 28a und 28b.
[0028] In der Uebertragungseinheit 6 ist wenigstens die Datenverarbeitungseinheit 14 gegen
einen unberechtigten Zugriff oder Angriff geschützt.
1. Frankiersystem (3), mit einer eine elektronische Datenverarbeitungseinrichtung (4)
und einen mit dieser eingangsseitig verbundenen Datenspeicher (2), sowie eine mit
der Datenverarbeitungseinrichtung (4) ausgangsseitig eine Schnittstelle (5) für eine
Verbindung der Datenverarbeitungseinrichtung (4) mit einem Datenzentrum (52) aufweisenden
Frankiermaschine (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Frankiersystem (3) eine mit der Schnittstelle (5) der Frankiermaschine (1) verbundene
Uebertragungseinheit (6) zur bidirektionalen Uebertragung ausschliesslich digital
verarbeitbarer Signale zwischen Frankiermaschine (1) und Datenzentrum (52) aufweist.
2. Frankiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Uebertragungseinheit (6) eine vorzugsweise serielle Schnittstelle (6d) aufweist,
die zur Verbindung resp. Uebertragung von Daten mit einer entsprechenden Schnittstelle
(5) der Frankiermaschine (1) vorgesehen ist.
3. Frankiersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstellen (5, 6d) eine funktionelle Logik einer Modemschnittstelle aufweisen.
4. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Uebertragungseinheit (6) aus mehreren Hauptkomponenten (6a, 6b, 6c) gebildet
ist.
5. Frankiersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptkomponente (6a) zur Unterstützung der Frankiermaschine (1), insbesondere
zur Ausübung von Modem-Funktionen ausgebildet ist.
6. Frankiersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Untereinheit (17) der Hauptkomponente (6a) zur Bildung der Schnittstelle (6d)
vorgesehen ist.
7. Frankiersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Untereinheit (17) zur Verarbeitung von Daten mit einer der Hauptkomponente (6a)
zugeordneten Schnittstelleneinheit (13) verbunden ist.
8. Frankiersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Untereinheit (17) zu ihrer Einstellung auf die Frankiermaschine (1) Register
(19a, 19b) aufweist, die mit der Schnittstelle (6d, 6e) und/oder einem Verwaltungsserver
(9) des Datenzentrums (52) verbunden sind.
9. Frankiersystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelleneinheit (13) eine Komponente (13a) zur Verarbeitung der modemspezifischen
Befehle der Frankiermaschine (1) aufweist.
10. Frankiersystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelleneinheit (13) eine Komponente (13b) zur Auswertung von Wahlbefehlen
und zur Weiterleitung von Verbindungs-Aufbaubefehlen mit einer Datenverarbeitungseinheit
(14) verbunden ist.
11. Frankiersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelleneinheit (13) eine Komponente (13c) zur Weiterleitung verarbeiteter
Daten an das Datenzentrum (52) oder von diesem an die Frankiermaschine (1) aufweist.
12. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelleneinheit (13) eine aktivierbare, mit der Datenverarbeitungseinheit
(14) verbundene Komponente (13d) für abgelegte Kommunikationsprotokolle und/oder Datensicherungsprotokolle
aufweist.
13. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in die Datenübertragungsverbindung zwischen Datenverarbeitungseinheit (14) und Datenzentrum
(52) die Hauptkomponente (6b) und die Hauptkomponente (6c) zur wahlweisen oder gleichzeitigen
Datenübertragung parallel geschaltet sind.
14. Frankiersystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptkomponente (6b) zur drahtlosen Uebertragung von Daten zwischen Frankiersystem
und Datenzentrum (52) ausgebildet ist.
15. Frankiersystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptkomponente (6c) zur drahtgeführten Uebertragung von Daten an das Datenzentrum
(52) resp. zurück ausgebildet ist.
16. Frankiersystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptkomponente (6c) eine an der Uebertragungseinheit (6) angeordnete, letztere
resp. die Datenverarbeitungseinheit (14) und Datenzentrum (52) wenigstens mittelbar
verbindende Schnittstelle (6e) aufweist.
17. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (14) eine von den Schnittstellen (6d, 6e) und/oder
dem Datenzentrum (52) aus eine4 zugängliche Abrechnungskomponente (14c) für Kommunikationsdaten
aufweist.
18. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (14) eine zur Messung und zum Vergleich, zur Verbesserung
und Optimierung der Uebertragungsqualität vorgesehene Messkomponente (14d) aufweist.
19. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Datenverarbeitungseinheit (14) der Uebertragungseinheit (6) gegen
einen unberechtigten Zugriff separat geschützt ist.
20. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (14) wenigstens eine an ein Kommunikationsprinzip einer
Frankiermaschine (1) einstellbare Kommunikationssoftware aufweist.
21. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (14) eine Speichereinheit (21) für eine zeitbestimmte
Datenübertragung zwischen Frankiermaschine (1) und Datenzentrum (52) aufweist.
22. Frankiersystem nach einem der Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (14) Mittel zur geschützten Datenübertragung zwischen
Frankiermaschine (1) und Datenzentrum (52) aufweist.