Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltkammerisolationsanordnung und insbesondere
eine Schaltkammerisolationsanordnung für einen Leistungsschalter mit einem verbesserten
Wärmeabfuhrvermögen.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Leistungsschalter zum Schalten von hohen Spannungen beziehungsweise von hohen Strömen
weisen in der Regel aufwändig gestaltete Kontaktpole auf, die relativ zueinander bewegt
werden können, um einen Ein- bzw. Ausschaltvorgang vorzunehmen. Aufgrund der hohen
auftretenden Spannungen beziehungsweise Ströme ist in der Regel notwendig die beiden
Schalterkontaktpole definiert zueinander zu positionieren, so dass die entsprechenden
Kontaktfläche auf eine vorbestimmte Art und Weise miteinander kontaktiert beziehungsweise
getrennt werden können. Um eine ordnungsgemäße Positionierung der beiden Schalterkontaktpole
zu gewährleisten, wird eine Schaltkammerisolationsanordnung vorgesehen, die die beiden
Schaltkontaktpole derart zueinander positioniert, dass ein geometrisch vorbestimmtes
Öffnen und Schließen der Kontaktflächen der Schalterkontaktpole zueinander gewährleistet
ist. Eine derartige Schaltkammerisolationsanordnung muss jedoch nicht nur eine mechanische
Stabilisierung der beiden Schalterkontakte zueinander gewährleisten, sondern ebenfalls
eine dielektrische Festigkeit aufweisen, die den auftretenden Spannungen, insbesondere
im geöffneten Zustand der Schalterkontakte dielektrisch standhält. Zu diesem Zweck
sind bislang im Wesentlichen geschlossene Rohranordnungen verwendet worden, an denen
die beiden Schalterkontaktpole festgelegt sind, so dass bewegte Teile der Schalterkontaktpole
sich definiert aufeinander zu bewegen können. Derartige Rohranordnungen haben jedoch
eine räumliche Abschottung der Kontaktflächen der Schalterkontaktpole zur Folge, so
dass eine auftretende Wärmeentwicklung an den Kontakten der Schalterkontaktpole in
bestimmten Betriebszuständen nicht zuverlässig abgeführt werden kann.
Zusammenfassung der Erfindung
[0003] Vor dem Hintergrund der oben genannten Probleme kann es als eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung betrachtet werden eine Schaltkammerisolationsanordnung beziehungsweise einen
Leistungsschalter mit einer Schaltkammerisolationsanordnung bereitzustellen, die beziehungsweise
der eine verbesserte Wärmeabfuhr im Bereich der Schalterkontaktpole ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch eine Schaltkammerisolationsanordnung
beziehungsweise einen Leistungsschalter gemäß dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche,
wobei beispielhafte Ausführungsformen in den abhängigen Ansprüchen verkörpert sind.
[0005] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Schaltkammerisolationsanordnung
angegeben mit einer Strebenanordnung mit einer Mehrzahl von Streben, wobei jede Strebe
einen ersten Fußbereich, einen zweiten Fußbereich und einen zwischen dem ersten Fußbereich
und dem zweiten Fußbereich liegenden Mittelbereich aufweist, wobei die Streben um
eine Längserstreckungsachse der Strebenanordnung entlang eines Umfangs angeordnet
sind, wobei die Strebenanordnung einen ersten mechanischen Ankopplungsbereich auf
der Seite der ersten Fußbereiche zur Ankopplung an einen ersten Pol eines Leistungsschalters
und einen zweiten mechanischen Ankopplungsbereich auf der Seite der zweiten Fußbereiche
zur Ankopplung an einen zweiten Pol eines Leistungsschalters aufweist. Dabei werden
unter den Begriffen 'erster Pol' beziehungsweise ,erster Kontaktpol' und ,zweiter
Pol' beziehungsweise ,zweiter Kontaktpol' eines Leistungsschalters in der nachstehenden
Beschreibung nicht zwei Pole unterschiedlicher elektrischer Phasen verstanden, sondern
ein erster Kontaktteil und ein zweiter Kontaktteil eines einzigen Leistungsschalters,
wobei der erste Kontaktteil und der zweite Kontaktteil elektrisch voneinander trennbar
sind.
[0006] Aufgrund der Strebenanordnung ist der Bereich der Kontaktierung der beiden Schalterkontakte
nicht mehr räumlich abgeschottet gegenüber dem restlichen Volumen des Schalters, sondern
steht mit dem restlichen Volumen des Schalters in Verbindung. Insbesondere ist es
bei gasisolierten Leistungsschaltern möglich, dass ein Gasaustausch im Bereich der
Schalterkontaktpole mit dem restlichen Gasvolumen stattfindet, wodurch eine verbesserte
Wärmeabfuhr im Bereich der Kontaktstellen der Schalterkontaktpole erreicht werden
kann. Die Strebenanordnung erlaubt dabei dennoch eine hinreichende Positionierung
und Kraftaufnahme, so dass ein zuverlässiges Öffnen und Schließen der Kontakt der
Schalterkontaktpole gewährleistet bleibt. Über die mechanischen Ankopplungsbereiche
der Strebenanordnung kann dabei eine entsprechende mechanische Ankopplung an entsprechende
Bereiche der Schalterkontaktpole erreicht werden.
[0007] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die Streben im Mittelbereich
einen langgestreckten Querschnitt auf.
[0008] Unter einem langgestreckten Querschnitt wird eine Langstreckung im Wesentlichen in
Richtung eines Umfangs orthogonal, d. h. azimutal zu einer Längserstreckungsachse
der Streben beziehungsweise der Strebenanordnung verstanden. Langgestreckt kann dabei
unter anderem, jedoch nicht ausschließlich, oval, ellipsenförmig oder nierenförmig
sein. Durch einen langgestreckten Querschnitt kann erreicht werden, dass die Streben
ein ausreichendes Biegemoment aufweisen, dabei jedoch nur geringe Abmessungen in eine
bezüglich der Längserstreckungsachse der Strebenanordnung radiale Richtung aufweisen,
so dass sowohl ein hinreichender Abstand zu den spannungsführenden Teilen der Schalterkontaktpole
als auch zu einem Außengehäuse gewährleistet werden kann, als auch gleichzeitig die
radialen Abmessungen gering gehalten werden können.
[0009] Im Fall einer Ausführungsform als Freiluftschalter (AIS) ist das Außengehäuse als
Isolator ausgebildet. Im Fall von Ausführungsformen als gasisolierte Schaltanlage
(GIS) oder als Tankschalter (DTB) ist das Außengehäuse metallisch oder zumindest metallgekapselt.
[0010] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung sind die jeweiligen ersten
Fußbereiche beziehungsweise die jeweiligen zweiten Fußbereichen gegenüber den entsprechenden
Mittelbereichen in eine radiale Richtung der Schaltkammerisolationsanordnung bezüglich
der Längserstreckungsachse um einen Abstand gekröpft.
[0011] Gekröpft bedeutet, dass die beiden Mittelachsen, d. h. die Mittelachsen der Fußbereiche
und die Mittelachsen der Mittelbereiche zueinander verschoben sind. Insbesondere können
sich die Mittelbereiche dabei radial weiter außerhalb befinden als die Fußbereiche.
Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Fußbereiche enger an den Schalterkontaktpolen
befestigt werden können, jedoch ein ausreichender dielektrischer Abstand zwischen
den Kontaktflächen beziehungsweise spannungsführenden Teilen der Schalterkontaktpole
zu den Mittelbereichen gewährleistet bleibt. Dies ist insbesondere dann relevant,
wenn die Fußbereiche der Schaltkammerisolationsanordnung von feldsteuernden Elementen
abgedeckt sind. Somit kann eine kompakte Bauweise eines Leistungsschalters mit einer
entsprechenden Schaltkammerisolationsanordnung gewährleistet werden.
[0012] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist in der Strebenanordnung
der erste Fußbereich einer jeweiligen Strebe gegenüber dem zugehörigen zweiten Fußbereich
in dieser Strebe entlang des Umfangs verschoben, so dass die Streben gegenüber der
Längserstreckungsachse geneigt sind.
[0013] Insbesondere können dabei die Streben ähnlich einem Helixabschnitt geformt sein,
um den hinreichenden Abstand zu den Schalterpolen zu gewährleisten. Auf diese Weise
verlängert sich die effektive Länge der Strebe bei gleich bleibendem Abstand der beiden
Befestigungsebenen, die orthogonal bezüglich der Längserstreckungsrichtung der Schaltkammerisolationsanordnung
verlaufen und in denen jeweils die ersten und die zweiten Fußbereiche liegen können.
Auf diese Weise ergibt sich ein verlängerter Kriechweg entlang der Oberfläche der
jeweiligen Strebe, so dass eine derartige Strebenanordnung eine höhere Oberflächenentladungsfestigkeit
aufweist gegenüber einer Strebenanordnung mit Streben, die parallel zu einer Längserstreckungsrichtung
verlaufen.
[0014] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Strebenanordnung
dabei mindestens drei Streben auf.
[0015] Auf diese Weise kann eine stabile Positionierung der beiden Schalterkontaktpole zueinander
realisiert werden, insbesondere wenn die mindestens drei Streben einen im Wesentlichen
gleichen Abstand zueinander aufweisen. Insbesondere können Verbiegungen entlang der
Längserstreckungsachse im Wesentlichen unterbunden werden. Wenn in diesem Fall die
Streben gegenüber der Längserstreckungsachse geneigt sind, kann diese Neigung bei
allen Streben in eine gleiche Richtung verlaufen, so dass ein symmetrischer helixförmiger
Strebenverlauf erreicht werden kann.
[0016] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Strebenanordnung
mindestens vier Streben auf, wobei die Streben abwechselnd gegensinnig gegenüber der
Längserstreckungsrichtung geneigt sind, derart, dass sich eine Versteifung in Umfangsrichtung
um die Längserstreckungsachse ergibt.
[0017] Auf diese Weise kann eine tordierende Verschiebung der beiden Schalterkontaktpole
zueinander vermieden werden, wobei diese Torsion im Wesentlichen durch die abwechselnd
gegensinnig geneigten Streben erreicht wird. Der Grad der Neigung richtet sich dabei
nach dem Maß der erforderlichen Verbindungssteifigkeit. Eine Verbiegung und damit
geometrische Verformung der Streben insbesondere bei in Längserstreckungsrichtung
auftretenden Kräften, etwa beim Öffnen oder Schließen, kann vermieden werden.
[0018] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist in den ersten Fußbereichen
beziehungsweise den zweiten Fußbereichen jeweils eine Feldsteuerungselektrode eingebettet,
wobei innerhalb der Feldsteuerungselektrode eine Kraftaufnahmevorrichtung angeordnet
ist.
[0019] Eine derartige Kraftaufnahmevorrichtung kann beispielsweise ein Gewinde oder ein
Bolzen sein, jedoch auch eine Bajonettverbindung oder eine Klemmverbindung. Die Feldsteuerungselektrode
kann dabei eine nach außen hin feldoptimierte Geometrie bewirken, so dass die Feldüberhöhungen
im Wesentlichen unterhalb eines kritischen Bereiches gehalten werden können. Insbesondere
kann in den Fußbereichen ein betreffend der Außenkontur feldoptimiertes Metallteil
vorgesehen sein, in dessen Inneren sich beispielsweise die Kraftaufnahmevorrichtung
in Form eines Gewindes oder einer anderen Befestigung befindet, sodass die Kraftaufnahmevorrichtung
und die Feldsteuerungselektrode einstückig ausgebildet sind.
[0020] Die Elemente der Feldsteuerungselektrode können dabei sowohl aus Metall als auch
aus einem anderen Potential tragendem Material bestehen, wie etwa einem Kunststoff,
dem ein Potential tragendes Additiv, wie beispielsweise Kohlenstoff oder Graphit beigemischt
ist.
[0021] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Fußbereiche
der Streben jeweils einstückig mit einem ersten Trägerring ausgebildet und die zweiten
Fußbereiche jeweils einstückig mit einem zweiten Trägerring ausgebildet.
[0022] Dabei können die Trägerringe entlang eines Umfangs verlaufen, der im Wesentlichen
den Außenabmessungen der Schalterkontaktpolen entspricht. Auf diese Weise kann eine
im Wesentlichen einstückige Schaltkammerisolationsanordnung bereitgestellt werden,
die einfach an den entsprechenden Schalterkontaktpolen befestigt werden kann, ohne
eine separate Ausrichtung der einzelnen Streben zueinander vornehmen zu müssen. Gleichzeitig
bleibt jedoch durch die Strebenanordnung eine entsprechende Wärmeabfuhr beziehungsweise
ein Gasaustausch bei einem gasisolierten Leistungsschalter erhalten. Die Kröpfung
kann dabei sowohl im Bereich der Streben, d.h. zwischen Fußbereich und Mittelteil,
als auch im Bereich der Trägerringe erfolgen.
[0023] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Strebenanordnung
ein Polymerharz auf und weist in wenigstens einem Abschnitt einer elektrischen Isolierstrecke
ein metalloxidgefülltes Polymerharz auf.
[0024] Polymerharze gewährleisten eine zuverlässige dielektrische Festigkeit und gleichzeitige
eine mechanische Stabilität. Eine entsprechende Metalloxidfüllung kann dabei eine
Erhöhung der mechanischen Stabilität bewirken, ebenso wie eine verbesserte thermische
Eigenschaft darstellen. Als Polymerharze können beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich,
ein Epoxidharz, ein Polyurethanharz oder ein Phenolharz verwendet werden. Also Metalloxid
kann dabei beispielsweise Aluminiumoxid Al2O3 verwendet werden. Darüber hinaus können
auch Titandioxid oder Magnesiumoxid verwendet werden. Eine geeignet Kombination kann
beispielsweise aus einem Aluminiumoxid gefüllten Epoxidharz bestehen, wobei Aluminiumoxid
eine gewisse Beständigkeit gegenüber SF6 und SF4 aufweist, die insbesondere in gasisolierten
Leistungsschaltern auftreten. Die Strebenanordnung kann dabei eine homogene Struktur
aufweisen, beispielsweise eine homogene Vergussmasse sein, oder auch aus einem homogenen
Material spanend bearbeitet sein. Insbesondere kann dabei auf Längsstrukturen wie
beispielsweise Fasereinlagen verzichtet werden, insbesondere wenn diese ein Entladungs-
beziehungsweise Teilentladungsproblem erwarten lassen.
[0025] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Mittelbereich
wenigstens einer Strebe eine bezüglich der jeweiligen Strebe radial außen liegende
Schale und eine bezüglich der jeweiligen Strebe radial innen liegende Füllung auf.
[0026] Dabei kann die außen liegende Schale die jeweilige Strebe außen vollständig umfassen
oder auch lediglich als eine Halbschale ausgestaltet sein. Eine Schale kann dabei
insbesondere bei Verwendung entsprechender zugstabiler Materialien entsprechende Zugkräfte
aufnehmen, während eine innen liegende Füllung Druckkräfte aufnehmen können. Ferner
kann eine Schale auch einen mechanischen Schutz für die innen liegende Füllung darstellen.
Auf diese Weise wird eine besonders Zug- und Druckkraft stabile, d.h. auch biegestabile
Strebenanordnung für eine Schaltkammerisolationsanordnung bereitgestellt.
[0027] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Umfang kreisförmig
und beziehungsweise oder die Schaltkammerisolationsanordnung in einem einphasig gekapselten
Leistungsschalter einbaubar.
[0028] Ein kreisförmiger Umfang ermöglicht dabei einen vereinfachten Zusammenbau der Schaltkammerisolationsanordnung
beziehungsweise des Leistungsschalters, da eine entsprechende radiale Ausrichtung
nicht beachtet werden muss.
[0029] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens ein Teil
der Strebenanordnung beschichtet, insbesondere mit einer Diffusionsbarriere.
[0030] Eine derartige Diffusionsbarriere kann beispielsweise eine Titandioxidbeschichtung
oder eine Epoxylackbeschichtung sein. Auf diese Weise kann insbesondere verhindert
werden, dass aggressive Zersetzungsprodukte, die in einem gasisolierten Leistungsschalter
auf Grund der Lichtbogeneinwirkung auftreten können, die Struktur der Strebenanordnung
beziehungsweise der Schaltkammerisolationsanordnung angreifen oder gar zerstören.
[0031] Der Mittelteil der Strebe kann anstelle einer homogenen Materialstruktur jedoch auch
eine tragende und stabilisierende Kerneinlage aufweisen, wie beispielsweise einer
Kompositrohr, ein Kompositstreifen oder eine Stange, wobei die Füllung beziehungsweise
die Strebe um das entsprechende Rohr, den Streifen beziehungsweise die Stange herum
gegossen werden kann. Insbesondere kann der Mittelteil der Strebe auch eine Faserverstärkungseinlage
aufweisen, insbesondere der Gestalt, dass keine Entladungs- beziehungsweise Teilentladungsvorgänge
zu befürchten sind.
[0032] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird ein Leistungsschalter
bereitgestellt mit einer erfindungsgemäßen Schaltkammerisolationsanordnung, einem
ersten Schalterkontaktpol und einem zweiten Schalterkontaktpol, wobei der Leistungsschalter
ein einphasig gekapselter Leistungsschalter ist. Die Schaltkammerisolationsanordnung
und der erste bzw. zweite Schalterkontaktpol sind dabei derart miteinander verbunden,
dass der erste bzw. zweite Schalterkontaktpol zueinander definiert ausgerichtet und
festgelegt sind.
[0033] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst der Leistungsschalter
eine bei einem Nennstromkontaktübergang (nominal contact) angeordnete erste Feldsteuerungsabdeckung,
wobei die erste Feldsteuerungsabdeckung mit dem ersten Schalterkontaktpol und/oder
dem zweiten Schalterkontaktpol Potential tragend verbunden ist, und wobei der erste
mechanische Ankopplungsbereich an dem ersten Schalterkontaktpol beziehungsweise dem
zweiten Schalterkontaktpol unter der ersten Feldsteuerungsabdeckung mechanisch mit
dem ersten Schalterkontaktpol verbunden ist.
[0034] Auf diese Weise können die bezüglich eines elektrischen Feldes kritischen Befestigungselemente
durch eine Feldsteuerungsabdeckung derart abgedeckt werden, dass im Wesentlichen keine
kritischen Feldüberhöhungen zu erwarten sind.
[0035] Es sollte bemerkt werden dass sich die im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung gleichermaßen auf die Schaltkammerisolationsanordnung als auch den Leistungsschalter
beziehen. Die einzelnen Merkmale können selbstverständlich auch untereinander kombiniert
werden, wodurch sich zum Teil auch vorteilhafte Wirkungen einstellen können, die über
die Summe der Einzelwirkungen hinausgehen. Diese und andere Aspekte der vorliegenden
Erfindung werden durch die Bezugnahme auf die hiernach beschrieben beispielhaften
Ausführungsformen erläutert und verdeutlicht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0036] Beispielhafte Ausführungsformen werden im Folgenden mit Bezugnahme auf die folgenden
Zeichnungen beschrieben.
- Figur 1
- zeigt eine Schaltkammerisolationsanordnung mit einer Strebenanordnung gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
- Figur 2
- zeigt eine detaillierte Ansicht eines Mittelteils und eines Fußbereiches einer Strebe
mit entsprechenden Querschnittansichten gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung.
- Figuren 3 bis 9
- zeigen unterschiedliche Ausgestaltungen einer Schaltkammerisolationsanordnung beziehungsweise
einer Strebenanordnung gemäß unterschiedlicher Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung.
- Figur 10
- zeigt eine detaillierte Ansicht eines Fußbereiches und eines Mittelbereiches einer
Strebenanordnung mit eingelegten Elementen gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung.
- Figur 11
- zeigt eine Schaltkammerisolationsanordnung mit Trägerringen gemäß einer beispielhaften
Ausführungsform der Erfindung.
- Figur 12
- zeigt eine Schnittansicht durch einen Teil eines gasisolierten Leistungsschalters
mit einer Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung.
- Figuren 13 und 14
- zeigen eine Schnittansicht, der in Figur 12 gezeigten Schnittachse gemäß unterschiedlichen
Ausführungsformen der Erfindung
Detaillierte Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen
[0037] Figur 1 zeigt eine Schaltkammerisolationsanordnung mit einer Strebenanordnung 100,
die in der hier gezeigten Ausführungsform aus vier Streben 10, 20, 30, 40 besteht,
im Längsschnitt. Jede der Streben weist in der hier gezeigten Ausführungsform einen
Mittelbereich 12, 22 auf sowie entsprechende erste Fußbereiche 11, 21 sowie zweite
Fußbereiche 13, 23. Die in Figur 1 gezeigte Schaltkammerisolationsanordnung 100 weist
dabei einen ersten Ankopplungsbereich 101 sowie einen zweiten Ankopplungsbereich 103
auf. Die Streben sind im Wesentlichen parallel zu einer Längserstreckungsachse L angeordnet,
wobei die einzelnen Streben beziehungsweise deren Fußpunkte entlang eines Umfangs
U angeordnet sind. Der Abstand der Streben entlang des Umfangs ist in der hier gezeigten
Ausführungsform gleichförmig, kann jedoch auch je nach Bedarf ungleichmäßig sein.
Die in Figur 1 gezeigte Schaltkammerisolationsanordnung weist Streben mit einer Kröpfung
auf, die in Bezugnahme auf Figur 2 im Folgenden beschrieben wird.
[0038] Figur 2 zeigt eine detaillierte Ansicht eines Fußbereiches 11 einer Strebe 10 und
einem Mittelbereich 12 einer Strebe. Die Mittelachse M
F des Fußbereiches 11 ist gegenüber der Mittelachse M
M des Mittelbereiches 12 um einen Abstand d verschoben, wobei in der hier gezeigten
Ausführungsform die beiden Mittelachsen M
F sowie M
M parallel verlaufen.
[0039] In den mit I-I und II-II gezeichneten Querschnitten ist sichtbar, dass beispielsweise
in einem Fußbereich 11 ein beispielsweise kreisrunder Querschnitt gewählt werden kann,
während in einem Mittelbereich 12 ein langgestreckter, beispielsweise ein ovaler oder
nierenförmiger Querschnitt gewählt werden kann. Der runde Querschnitt ist dabei günstig
für eine Befestigung, während der langgestreckte Querschnitt im Mittelbereich eine
platzoptimierte Strebenanordnung in diesem Mittelbereich erlaubt.
[0040] Figur 3 zeigt eine Strebenanordnung mit drei Streben 10, 20, 30, die in dieser Ausführungsform
gleichmäßig entlang eines Umfangs U angeordnet sind. Die in Figur 3 gezeigten Streben
sind dabei, ähnlich wie in Figur 1, gekröpft, derart, dass ein Mittelbereich der Streben
radial weiter außen liegt als ein entsprechender Fußpunktbereich.
[0041] Figur 4 zeigt eine analoge Anordnung mit drei Streben 10, 20, 30, die ebenfalls regelmäßig
entlang eines Umfangs U angeordnet sind, wobei die Streben jedoch ohne Kröpfung versehen
sind, was die Herstellung der Streben als solche natürlich vereinfacht. Eine derartige
Anordnung kann insbesondere dann eingesetzt werden, wenn es auf eine platzsparende
Anordnung nicht ankommt. Es sei verstanden, dass die Streben kreiszylinderförmig sein
können, jedoch ebenso eine Zylinderform mit langgestrecktem Querschnitt oder aber
einen kreiszylindrischen Fußbereich und einen langgestreckten Mittelbereich aufweisen
können.
[0042] Figur 5 zeigt ebenfalls eine Strebenanordnung mit drei Streben 10, 20, 30, wobei
jedoch die entsprechenden Fußbereiche 11, 21 gegenüber den zugehörigen Fußbereichen
13, 23 entlang des Umfangs verschoben sind. Dies führt dazu, dass die Streben 10,
20, 30 bezüglich der Längserstreckungsachse L schräg beziehungsweise geneigt verlaufen.
Auf diese Weise wird der Kriechweg entlang der Oberfläche der Streben verlängert,
wobei sich der Abstand der beiden Ebenen, in denen die Fußpunkte 11, 21 beziehungsweise
13, 23 münden im Wesentlichen einen unveränderten Abstand aufweisen. Selbstverständlich
können die in Figur 5 gezeigten Streben auch gekröpft ausgeführt sein.
[0043] Figur 6 zeigt eine Anordnung mit vier Streben einer Strebenanordnung, wobei die vier
Streben 10, 20, 30, 40 ebenfalls gleichmäßig entlang eines Umfangs U angeordnet sind.
Dies ermöglicht eine höhere Stabilität und zudem eine gewisse Redundanz bei einem
Strebenbruch, ohne dass dabei eine Dreipunktaufhängung verloren geht.
[0044] Figur 7 zeigt eine analoge Anordnung mit vier Streben, die analog Figur 5 zueinander
verdrehte Fußpunkte 11, 21 einerseits und 13, 23 andererseits aufweist. Auf diese
Weise sind die Streben 10, 20, 30, 40 gegenüber der Längserstreckungsachse U geneigt.
[0045] Figur 8 zeigt ebenfalls eine Strebenanordnung mit vier Streben 10, 20, 30, 40, wobei
die entsprechenden Streben jedoch abwechselnd gegenseitig zueinander geneigt sind,
so dass die Fußpunkte 11, 21 beziehungsweise 13, 23 nicht mehr gleichmäßig entlang
des Umfangs verteilt sind. Auf diese Weise stellt sich jedoch eine verhältnismäßig
torsionsstabile Strebenanordnung ein, da bei einer Torsionsbelastung die Streben abwechselnd
auf Zug und Druck belastet werden.
[0046] Figur 9 zeigt eine Anordnung mit insgesamt fünf Streben 10, 20, 30, 40, 50, wobei
in der in Figur 9 gezeigten Anordnung die Fußpunkte wiederum gleichmäßig entlang des
Umfangs U verteilt angeordnet sind. Auf diese Weise können beispielsweise die Streben
dünner ausgestaltet werden, und ein redundantes System bezüglich eines Strebenbruchs
bereitgestellt werden. Es sei verstanden, dass natürlich auch mehr als fünf Streben
verwendet werden können.
[0047] Figur 10 zeigt eine detaillierte Ansicht eines Fußbereiches einer Strebe 10, bei
dem der Fußbereich 11 gegenüber dem Mittelbereich 12 gekröpft ist. Im Fußbereich 11,
befindet sich dabei eine Feldsteuerungsanordnung 14 in Form einer Außenfläche mit
geringer Oberflächenkrümmung und ohne scharfe Kanten. Innerhalb dieser Anordnung ist
eine mechanische Befestigung 15 vorgesehen, die in der hier gezeigten Anordnung ein
geschnittenes Gewinde darstellt. Selbstverständlich kann die mechanische Befestigung
auch in einem Bajonettverschluss oder einer Klemmverbindung bestehen, ebenso wie einem
axial aus dem Strebenfußbereich heraus stehenden Bolzen. Eine derartige Anordnung
mit einer mechanischen Befestigung 15 und einer Feldsteuerungsfläche 14 können beispielsweise
einstückig ausgestaltet sein. Dies kann beispielsweise durch ein Metallteil erfolgen,
jedoch auch durch ein Kunststoffteil, das mit einem leitfähigen Additiv versehen ist,
so dass bestimmte Feldsteuerungseigenschaften erhalten werden können. Der Mittelbereich
12 kann dabei ferner mit einer mechanischen Verstärkung 99 versehen sein, die beispielsweise
eine Faserverstärkungseinlage oder ein Verbundmaterialrohr oder eine Strebe oder dergleichen
sein kann. Es sei verstanden, dass in einer Strebe nicht zwingend die Verstärkung
99 und die Feldsteuerungsanordnung 14 gleichzeitig vorgesehen sein muss, sondern auch
nur eine der beiden Anordnungen vorgesehen sein kann. Darüber hinaus sei verstanden,
dass die Feldsteuerungsanordnung 14 beziehungsweise die Verstärkungsanordnung 99 auch
bei nicht gekröpften Streben verwendet werden kann. Die Verstärkungsanordnung kann
auch mit den Feldsteuerungsanordnungen an beiden Seiten der Strebe verbunden sein,
um eine Positionierung der Fußbereiche beispielsweise vor und bei einem Vergussprozess
sicherzustellen. Die Strebe kann zusätzlich mit einer Beschichtung 98 versehen sein,
die beispielsweise eine Diffusionsbarriere darstellt. Die Beschichtung kann dabei
sowohl gänzlich die Oberfläche der Strebe bedecken, als auch nur in Bereichen der
Streben beziehungsweise der Strebenanordnung vorgesehen sein.
[0048] Figur 11 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Schaltkammerisolationsanordnung,
bei der die Streben jeweils einstückig mit einem ersten Trägerring 60 beziehungsweise
einem zweiten Trägerring 70 ausgestaltet sind. Der Ankopplungsbereich 101 kann dabei
im Bereich des ersten Trägerringes 60 ausgestalten sein, während der zweite Ankoppelbereich
103 im Bereich des zweiten Trägerringes 70 ausgestaltet sein kann. Die Fußbereiche
11, 21 beziehungsweise 13, 23 der Streben können dabei in dem entsprechenden Trägerring
60, 70 auslaufen und zusammen mit den entsprechenden Mittelbereichen 12, 22 einstückig
ausgebildet sein. Es sei verstanden, dass der Querschnitt der Streben auch rund oder
langgestreckt sein kann, ebenso wie die Streben schräg verlaufen können und nicht
zwingend parallel zu der Längserstreckungsrichtung der Schaltkammerisolationsanordnung
ausgestaltet sein müssen.
[0049] Figur 12 zeigt eine Schnittansicht durch einen Bereich eines gasisolierten Leistungsschalters.
Der Leistungsschalter weist dabei ein Gehäuse 111 auf, das einen Gasraum umschließt.
Innerhalb des Gasraumes befinden sich die beiden Kontaktpole 1 beziehungsweise 2 des
Leistungsschalters. In der hier gezeigten Ausführungsform der Figur 12 weist der erste
Kontaktpol 1 einen beweglichen Teil 1a auf, der entlang einer Längserstreckungsrichtung
L axial bewegbar ist. Bei einer Bewegung des beweglichen Teils 1a öffnen sich in der
hier gezeigten Ausführungsform zunächst die Nennstromkontakte 8, sodass der Strom
auf den Lichtbogenkontakt (arcing contact) 8a kommutiert. Bei einem weiteren axialen
Auseinanderfahren öffnet dann der Lichtbogenkontakt 8a. Auf diese Weise kann der Strom
von den Nennstromkontakten 8 bei einem Öffnen auf den Lichtbogenkontakt 8a kommutieren
und in diesem Bereich zuverlässig gelöscht werden. Auf diese Weise werden die Nennstromkontakte
8 nicht durch den beim Öffnen entstehenden Lichtbogen beansprucht, der in der hier
gezeigten Ausführungsform lediglich die Lichtbogenkontakte 8a beansprucht. Auf diese
Weise kann die Wärmeentwicklung auch durch Erhaltung der Kontaktflächen der Nennstromkontakte
8 vermindert werden. Die Streben 10, 20 weisen jeweils Mittelbereiche 12, 22 auf,
deren Mittelachsen radial nach außen gegenüber den Mittelachsen der Fußpunkte 11,
21 beziehungsweise 13, 23 verschoben sind. Die Fußpunkte sind an den jeweiligen Kontaktpolen
1, 2 des Leistungsschalters befestigt, hier beispielsweise durch eine Verschraubung.
Die Felderhöhung durch beispielsweise die Schraubenkanten kann dadurch kompensiert
werden, dass die Fußpunktbereiche 11, 21, 13, 23 durch entsprechende Feldsteuerungselemente
4, 6 abgedeckt werden, die entsprechend leitend über eine leitende Verbindung 5 beziehungsweise
7 mit den entsprechenden Kontaktpolen 1, 2 verbunden sind. Auf diese Weise können
unzulässige Felderhöhungen insbesondere gegenüber dem Außengehäuse 102 im Wesentlichen
vermieden werden.
[0050] Figur 13 zeigt eine Schnittansicht durch die Schaltkammerisolationsanordnung mit
den zugehörigen Kontakten entlang einer Trennlinie, die in Figur 12 entsprechend eingezeichnet
ist. Dabei weisen die Streben 10, 20 entsprechende Mittelbereiche 12, 22 auf, die
langgestreckt sind. Die Fußbereiche 13, 23 sind gegenüber den Mittelbereichen gekröpft
und weisen somit einen Mittelpunkt auf, der radial weiter innen liegt. Die Streben
können in der hier gezeigten Ausführungsform aus einem Polymerharz gefertigt sein.
[0051] Figur 14 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die (analog zu
Figur 13) Mittelbereiche 12, 22 der Streben 10, 20 verschoben, d. h. gekröpft, angeordnet
sind. Der Mittelbereich 12, 22 kann dabei beispielsweise mit einer Schale 12b, 22b
versehen sein, die radial außen liegt. Radial außen bedeutet hier bezüglich der einzelnen
Strebe, kann jedoch auch bezüglich der gesamten Schaltkammerisolationsanordnung verstanden
werden. Im ersten Fall kann die Schale 12b, 22b beispielsweise auch entlang des gesamten
Umfangs des Mittelbereichs der Strebe angeordnet sein, jedoch auch als Halbschale
ausgestaltet sein, sowie in Figur 14 gezeigt ist. Der innere Bereich, d. h. radial
innen liegend, bezüglich entweder der Strebe jedoch auch innerhalb der Schaltkammerisolationsanordnung
kann dabei mit einem Füllmaterial 12a, 22a versehen sein. Auf diese Weise kann eine
besonders Zug- und Druckkraft stabile Anordnung der Schaltkammerisolationsanordnung
bereitgestellt werden.
[0052] Es sein angemerkt, dass der Begriff "umfassend" weitere Elemente nicht ausschließt,
ebenso wie der Begriff "eine" und "eine" mehrere Elemente nicht ausschließt. Die verwendeten
Bezugszeichen dienen lediglich zu Erhöhung der Verständlichkeit und sollen keinesfalls
als einschränkend betrachtet werden, wobei der Schutzbereich der Erfindung durch die
Ansprüche wiedergegeben wird.
1. Schaltkammerisolationsanordnung mit
einer Strebenanordnung (100) mit einer Mehrzahl von Streben (10, 20), wobei jede Strebe
einen ersten Fußbereich (11, 21), einen zweiten Fußbereich (13, 23) und einen zwischen
dem ersten Fußbereich und dem zweiten Fußbereich liegenden Mittelbereich (12, 22)
aufweist,
wobei die Streben um eine Längserstreckungsachse (L) der Strebenanordnung entlang
eines Umfangs (U) angeordnet sind,
wobei die Strebenanordnung einen ersten mechanischen Ankopplungsbereich (101) auf
der Seite der ersten Fußbereiche zur Abkopplung an einen ersten Pol eines Leistungsschalters
und einen zweiten mechanischen Ankopplungsbereich (103) auf der Seite der zweiten
Fußbereiche zur Ankopplung an einen zweiten Pol eines Leistungsschalters aufweist.
2. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß Anspruch 1, wobei die Streben (10, 20) im Mittelbereich
(12, 22) einen langgestreckten Querschnitt aufweisen.
3. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, wobei die jeweiligen
ersten Fußbereiche (11, 21) bzw. die jeweiligen zweiten Fußbereiche (13, 23) gegenüber
den entsprechenden Mittelbereichen (12, 22) in eine radiale Richtung der Schaltkammerisolationsanordnung
bezüglich der Längserstreckungsachse (L) um einen Abstand (d) gekröpft sind.
4. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der erste
Fußbereich (11, 21) einer jeweiligen Strebe (10, 20) gegenüber dem zugehörigen zweiten
Fußbereich (13, 23) dieser Strebe entlang des Umfangs (U) verschoben ist, sodass die
Streben gegenüber der Längserstreckungsachse (L) geneigt sind.
5. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Strebenanordnung
(100) mindestens drei Streben (10, 20, 30) aufweist.
6. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Strebenanordnung
(100) mindestens vier Streben (10, 20, 30, 40) aufweist, wobei die Streben (10, 20,
30, 40) abwechselnd gegensinnig gegenüber der Längserstreckungsrichtung (L) geneigt
sind, derart, dass sich eine Versteifung in Umfangsrichtung um die Längserstreckungsachse
ergibt.
7. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei in den ersten
Fußbereichen (11, 21) bzw. den zweiten Fußbereichen (13,23) jeweils eine Feldsteuerungselektrode
(14) eingebettet ist, wobei innerhalb der Feldsteuerungselektrode eine Kraftaufnahmevorrichtung
(15) angeordnet ist.
8. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die ersten
Fußbereiche (11, 21) der Streben (10, 20) jeweils einstückig mit einem ersten Trägerring
(60) ausgebildet sind und die zweiten Fußbereiche (13, 23) jeweils einstückig mit
einem zweiten Trägerring (70) ausgebildet sind.
9. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Strebenanordnung
(100) ein Polymerharz aufweist und in wenigstens einem Abschnitt einer elektrischen
Isolierstrecke ein Metalloxid-gefülltes Polymer-Harz aufweist.
10. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Mittelbereich
(12, 22, 32) wenigstens einer Strebe (10, 20, 30) eine bezüglich der jeweiligen Strebe
radial außenliegende Schale (12b, 22b) und eine bezüglich der jeweiligen Strebe radial
innenliegende Füllung (12a, 22b) aufweist.
11. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Umfang
(U) kreisförmig ist und/oder die Schaltkammerisolations-anordnung in einen einphasig
gekapselten Leistungsschalter einbaubar ist.
13. Schaltkammerisolationsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei wenigstens
ein Teil der Strebenanordnung (100) beschichtet ist, insbesondere mit einer Diffusionsbarriere
(98).
14. Leistungsschalter mit
einer Schaltkammerisolationsanordnung (9) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13,
einem ersten Schalterkontaktpol (1), und
einem zweiten Schaltkontaktpol (2),
wobei der Leistungsschalter ein einphasig gekapselter Leistungsschalter ist.
15. Leistungsschalter nach Anspruch 14, umfassend eine bei einem Nennstromkontaktübergang
angeordnete erste Feldsteuerungsabdeckung (4),
wobei die erste Feldsteuerungsabdeckung (4) mit dem ersten Schalterkontaktpol (1)
und/oder dem zweiten Schalterkontaktpol (2) potenzialtragend verbunden ist,
und wobei der erste mechanische Ankopplungsbereich (101) an dem ersten Schalterkontaktpol
(1) und/oder dem zweiten Schalterkontaktpol (2) unter der ersten Feldsteuerungsabdeckung
(4) mechanisch mit dem ersten Schalterkontaktpol verbunden ist.