[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Präsentation von Brillen,
mit einem Basiskörper und mit mehreren von dem Basiskörper getragenen Aufnahmeeinrichtungen
zur Aufnahme jeweils einer Brille, wobei die Vorrichtung an einer im Wesentlichen
vertikalen Fläche anbringbar ist, und wobei der Basiskörper der an einer Fläche angebrachten
Vorrichtung in Bezug auf die Fläche verschwenkbar oder drehbar ist.
[0002] An einer im Wesentlichen vertikalen Fläche anbringbare Vorrichtungen zur Präsentation
von Brillen mit einem Basiskörper und mehreren von dem Basiskörper getragenen Aufnahmeeinrichtungen
zur Aufnahme jeweils einer Brille sind bereits aus der
DE 10 2005 003 573 A1 und der
DE 10 2007 036 602 A1 bekannt.
[0003] Diese Vorrichtungen dienen insbesondere im Fachhandel dazu, Brillen bzw. Brillengestelle
zu lagern und dem Kunden in ansprechender und optisch gut erfassbarer Weise zu präsentieren.
[0004] Dazu weisen die Aufnahmeeinrichtungen der bekannten Vorrichtungen im Allgemeinen
zumindest eine Auflagefläche für Brillengestelle auf. So lassen sich Brillen in ausgeklapptem
Zustand in die Aufnahmeeinrichtungen einlegen bzw. einstecken und können dem Kunden
so in einer frontalen Ansicht präsentiert werden.
[0005] Dazu sind die bekannten Vorrichtungen im Allgemeinen an einer im Wesentlichen vertikalen
Fläche angebracht. Eine vertikale Fläche kann hierbei eine Raumwand, einen Wandabschnitt,
ein auf einer Raumwand angebrachtes Paneel, eine Tafel oder eine Wandverkleidung aufweisen.
Des Weiteren können solche Flächen im Sinne der Anmeldung Verkaufsständer, Stellwände,
Raumteiler oder dergleichen Flächen, jedoch auch rahmenartige Gebilde oder Gehäuse,
aufweisen, ohne hier eine Einschränkung vornehmen zu wollen.
[0006] Solche bekannten Vorrichtungen zur Präsentation von Brillen weisen jedoch auch Nachteile
auf.
[0007] So wünscht der Kunde, insbesondere vor der Anschaffung eines sehr kostspieligen Brillenmodells,
dieses vor der Kaufentscheidung oder auch bereits vor dem Treffen einer Vorauswahl
auch von der Seite und/oder von der Rückseite zu betrachten. Insbesondere spielt das
Design und die Funktionalität der Brillenbügel neben der eigentlichen Fassung für
die Brillengläser die Hauptrolle bei einer Kaufentscheidung. Bei den gattungsbildenden
Vorrichtungen ist das seitliche Betrachten eines Brillenmodells erschwert oder sogar
unmöglich, insbesondere wenn mehrere benachbarte Basiskörper, d.h. mehrere Reihen
von Brillen nebeneinander angeordnet sind. Ein Betrachten der Rückseite der Brille
ist sogar gänzlich unmöglich.
[0008] Folglich muss der Kunde jedes ihn interessierende Modell aus der Vorrichtung entnehmen,
um dieses eingehend begutachten zu können. Dies führt zu einer erheblichen Verlängerung
des Prozesses der Kaufentscheidung und zu einer erhöhten Inanspruchnahme (Verkratzen)
der Brillengestelle und der Präsentationsvorrichtungen. Oft werden Brillen nicht ordnungsgemäß
in die Vorrichtungen zurückgelegt und können im Folgenden auf den Boden stürzen.
[0009] Darüber hinaus sind Brillenmodelle in bekannten Vorrichtungen oftmals mit einer Sicherungsvorrichtung
gesichert, so dass hier erst das Personal bemüht werden muss, um die Brillenmodelle
überhaupt entnehmen zu können.
[0010] Aus der
DE 197 16 489 A1 ist eine Präsentationsvorrichtung für Produkte des Handwerker- und/oder Heimwerkerbedarfes
bekannt, welche eine oder mehrere drehbare Präsentationseinheiten aufweist. Dazu ist
an einer Tragstruktur ein an der Präsentationsseite aus der Basisebene heraus ragender
oberer Ausleger angeordnet, an dem mit horizontalem Abstand zur Basisebene mindestens
eine obere Drehlagerstelle für eine der Tragstruktur mit Abstand vorgelagerte, um
eine vertikale Drehachse drehbare Präsentationseinheit vorgesehen ist. Ebenso ist
eine untere Drehlagerstelle für die drehbare Präsentationseinheit vorgesehen, welche
sich an einem unteren Ausleger befindet.
[0011] Eine vergleichbare, drehbare Präsentationseinheit innerhalb einer Präsentationsvorrichtung
wird durch die
US 5,494,177 vorgeschlagen.
[0012] Die
DE 93 11 724 U1 zeigt ein Lochwand-Rotationsdisplay für die hängende Warenpräsentation. Dazu wird
ein um eine Achse rotierbarer Warenträger von einer Lochwand beabstandet an dieser
befestigt. Dazu wird eine an zwei Trägern befestigte Achse vertikal in die Lochwand
eingehängt. An dieser Achse werden Speichen aufweisende Warenträger befestigt, auf
welche in bekannter Weise Warenverpackungen in hängender Ausrichtung aufgefädelt werden
können.
[0013] Die genannten Veröffentlichungen betreffen dabei jedoch keine Vorrichtungen zur Präsentation
von Brillen, welche Aufnahmeeinrichtungen aufweisen würden, welche zur Aufnahme jeweils
einer Brille geeignet wären.
[0014] Aus der
FR 2 688 130 A1 ist eine gattungsbildende Vorrichtung zur Präsentation von Brillen bekannt. Diese
Vorrichtung weist ein Metall-Tragegitter mit einer Mehrzahl von Aufnahmeeinrichtungen
für jeweils eine Brille auf, welches mit einer Seite schwenkbar an einer vertikalen
Grundfläche angelenkt ist. Die zu präsentierenden Brillen werden mit den Brillenbügeln
in die Öffnungen des Metall-Tragegitters eingeführt und die Brillenbügel danach eingeklappt.
Durch ein Zurückschwenken des Metall-Tragegitters bis zur Grundfläche und ein darauf
folgendes Arretieren der Schwenkposition sind die eingeklappten Brillenbügel zwischen
der Grundfläche und dem Metall-Tragegitter verriegelt, so dass ein Entnehmen der Brillen
aus dem Metall-Tragegitter nicht mehr möglich ist. Die Verschwenkbarkeit des Metall-Tragegitters
der gattungsbildenden Vorrichtung realisiert daher eine Diebstahlsicherung aufgenommener
Brillen, ermöglicht jedoch gerade kein vollständiges Betrachten der aufgenommenen
Brillen seitens der Kundschaft.
[0015] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Präsentation von Brillen der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden,
dass eine umfassende, bequeme und rasche Beurteilung von in der Vorrichtung präsentierten
Brillen realisiert ist.
[0016] Diese Aufgabe ist mit den Merkmalen der nebengeordneten Patentansprüche 1 und 2 gelöst.
Danach ist eine gattungsbildende Vorrichtung zur Präsentation von Brillen derart weitergebildet,
dass die Verschwenk- oder Drehbewegung von mindestens zwei benachbarten Basiskörpern
mechanisch synchronisiert ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche.
[0017] Zunächst ist in Bezug auf eine Fläche, an der die erfindungsgemäße Vorrichtung anbringbar
bzw. angebracht ist, eine Verschwenkbarkeit oder Drehbarkeit des Basiskörpers mitsamt
den vom Basiskörper getragenen Aufnahmeeinrichtungen vorgesehen.
[0018] Als Verschwenkbewegung oder Drehbewegung im Sinne der Erfindung wird dabei eine rotatorische
und/oder translatorische Bewegung des Basiskörpers verstanden, welche es erlaubt,
zumindest das seitliche Erscheinungsbild aufgenommener Brillenmodelle zu begutachten.
Dementsprechend ist vorgesehen, dass nach der Verschwenkung oder Drehung eines Basiskörpers
die durch die Brillengläser definierte Brillenebene der aufgenommenen Brillen nicht
weiter parallel zu der Fläche orientiert ist, an der die Vorrichtung angebracht bzw.
anbringbar ist. Jede Verschwenk-/Drehbewegung, welche das vorstehende Ergebnis zu
realisieren vermag, ist folglich vom Erfindungsgedanken umfasst.
[0019] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Verschwenk-/Drehbarkeit des Basiskörpers reversibel
ist, und insbesondere während des Kaufvorgangs durch den Kunden durchführbar ist.
Die Erfindung geht damit über eine einfache schräge, aber starre Anordnung bekannter
Vorrichtungen an einer benachbarten Fläche weit hinaus.
[0020] Es ist ermöglicht, dass der Kunde ihn interessierende Brillenmodelle zunächst in
einer Grund- bzw. Nullstellung beurteilen kann. In dieser Grundstellung wird die Brillenebene
dem Kunden üblicherweise frontal, d.h. senkrecht zur Blickrichtung des Kunden, gegenüberstehen.
Diese Präsentationsform wird vom Kunden erwartet und liefert nach wie vor die wichtigsten
Informationen zum Erscheinungsbild der Brille.
[0021] Sofern sich der Kunde jedoch näher für eines oder mehrere Modelle interessiert, kann
er durch Verschwenken oder Drehen des Basiskörpers auch das seitliche Erscheinungsbild
(Brillenbügel) oder sogar die Rückseite der Brillenmodelle begutachten. Eine Verschwenkung
oder Drehung kann dabei - wie angedeutet - vom Kunden selbst oder auch vom Verkaufspersonal
vorgenommen werden.
[0022] Durch die umfassende Möglichkeit einer Begutachtung kann während eines ersten Auswahlschrittes
die Entnahme interessierender Brillenmodelle aus der Vorrichtung entfallen. Die Brillengestelle
sowie die Präsentationsvorrichtung werden geschont. Eine Vorauswahl kann sehr rasch
und für den Kunden ausgesprochen bequem erfolgen.
[0023] Der Kunde kann im Vergleich zu vorbekannten Vorrichtungen in derselben Zeitdauer
sehr viel mehr Brillenmodelle einer Vorauswahl unterziehen, da er nicht jede einzelne
interessierende Brille aus der Präsentationsvorrichtung entnehmen muss.
[0024] Die ermöglichte Schrägstellung der angebotenen Brillenmodelle kann jederzeit - vom
Kunden oder vom Personal - rückgängig gemacht werden, so dass der Kunde wieder die
gewohnte frontale Ansicht der Brillen auf sich wirken lassen kann.
[0025] Erfindungsgemäß ist die Verschwenk-/Drehbewegung von mindestens zwei benachbarten
Basiskörpern mechanisch synchronisiert. Mit anderen Worten besteht zwischen benachbarten
Basiskörpern eine direkte mechanische Verbindung oder eine Wirkverbindung, welche
zwangsläufig ein gemeinsames Verschwenken oder Drehen der benachbarten Basiskörper
bereitstellt. Sämtliche derart gekoppelten bzw. synchronisierten Basiskörper befinden
sich so stets in derselben Winkelposition in Bezug auf die Fläche, an der die Vorrichtung
angebracht ist.
[0026] Die erfindungsgemäße Synchronisierung der Verschwenk-/Drehbewegung von benachbarten
Basiskörpern hat zahlreiche Vorteile. So können sämtliche Brillenmodelle stets in
derselben Winkellage, bspw. in der Seitenansicht, begutachtet werden. Dabei ist zum
Drehen sämtlicher Brillenmodelle innerhalb einer Vorrichtung ein einziger Handgriff
ausreichend. Ebenso rasch und unkompliziert lassen sich sämtliche Brillenmodelle bzw.
Basiskörper wieder in die Ausgangs-/Nulllage zurückführen. Durch die zwangsläufig
erreichte identische Winkellage sämtlicher Basiskörper innerhalb einer Vorrichtung
ist ein aufgeräumter und optisch ansprechender Eindruck der Vorrichtung erreicht.
Durch die Synchronisierung lassen sich Kollisionen zwischen Brillen in benachbarten
Basiskörpern vermeiden. Eine Beschädigung oder ein Herausfallen von Brillenmodellen
aus der Vorrichtung kann so verhindert werden.
[0027] Folglich ist eine Vorrichtung zur Präsentation von Brillen angegeben, mit der eine
umfassende, bequeme und rasche Beurteilung von in der Vorrichtung präsentierten Brillen
realisiert ist.
[0028] In einer ersten, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Basiskörper
um seine Längsachse (zentrisch) drehbar. Mit anderen Worten lässt sich der Basiskörper
gemäß dieser Ausgestaltung zum Erreichen der erfindungsgemäßen Drehbarkeit um seine
Längsachse rotieren. Im Ergebnis werden die aufgenommenen Brillenmodelle mitsamt dem
Basiskörper gedreht, um eine umfassende Beurteilung der aufgenommen Waren zu ermöglichen.
Eine solche Drehbarkeit kann insbesondere mittels einer drehbaren Lagerung des Basiskörpers
an Halteelementen realisiert werden, welche ihrerseits an einer benachbarten Fläche
(Wand) befestigbar bzw. befestigt sind. Eine rein zentrische Drehbarkeit der Basiskörper
hat den Vorteil, dass diese bzw. die aufgenommen Brillen - bei entsprechender Beabstandung
- während der Drehbewegung nicht miteinander kollidieren können. Beschädigungen werden
hierdurch sicher vermieden.
[0029] Alternativ oder zusätzlich kann der Basiskörper auf einem Bogen (exzentrisch) verschwenkbar
sein. Gemäß dieser Ausführungsform führt der Basiskörper während der erfindungsgemäßen
Verschwenkbewegung nicht alleine eine Rotation um seine Längsachse aus, sondern vollführt
eine bogenförmige, insbesondere eine kreisbogenförmige Bewegung. Hierzu können bspw.
Halteelemente, welche den Basiskörper von einer Fläche (Wand) beabstanden und diesen
an der Fläche halten, im Bereich der Fläche drehbar gelagert sein. Eine exzentrische
Verschwenkbarkeit hat den Vorteil, dass benachbarte Reihen aufgenommener Brillen durch
Verschwenkungen voneinander beabstandet werden können, um eine bessere Begutachtung
zu ermöglichen. Die exzentrische und zentrische Verschwenk-/Drehbarkeiten können jedoch
auch überlagert werden.
[0030] Als besonders zweckmäßig erweist sich eine Ausführungsform der Erfindung, bei der
der Basiskörper in jede Verschwenkrichtung und bis zu 90° verschwenkbar oder drehbar
ist. In einer solchen Stellung lassen sich die Brillenbügel frontal ansehen, und durch
eine schräge Blickrichtung lässt sich auch die Rückseite der Brille in aufschlussreicher
Weise begutachten. Andererseits sind Ausführungsformen möglich, bei denen sich der
Basiskörper um bis zu 180° oder sogar vollständig um 360° verschwenken oder drehen
lässt. In solchen Fällen ist eine entsprechende Beabstandung des Basiskörpers von
der aufnehmenden Fläche und benachbarten Basiskörpern einzuplanen.
[0031] Im Hinblick auf eine zweckmäßige Anbringung der Vorrichtung an einer benachbarten
vertikalen Fläche und dem gleichzeitigen Ermöglichen der erfindungsgemäßen Verschwenk-/Drehbarkeit
wird eine Ausgestaltung vorgeschlagen, bei der der Basiskörper mittelbar oder unmittelbar
an Halteelementen angelenkt ist, welche an eine im Wesentlichen vertikale Fläche anbringbar
sind. Genannte Halteelemente können im Wesentlichen senkrecht zur aufnehmenden Fläche
orientiert sein und den Basiskörper sowohl halten als auch von der Fläche beabstanden.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Verschwenk-/Drehbarkeit des Basiskörpers lässt sich
in zweckmäßiger Weise zwischen Fläche und Halteelement und/oder innerhalb des Halteelements
und/oder zwischen Halteelement und Basiskörper realisieren. Verschiedene Ausführungsformen
und Kombinationen der vorgenannten Möglichkeiten sind denkbar, ohne dabei vom Erfindungsgedanken
abzuweichen.
[0032] Im Hinblick auf eine besonders einfache und gut dosierbare Verschwenk-/Drehbarkeit
des Basiskörpers ist eine Weiterbildung zweckmäßig, in der der Basiskörper, insbesondere
an der Rückseite, einen Verschwenkhebel aufweist. Dabei können über die Länge des
Basiskörpers auch mehrere Betätigungshebel vorgesehen sein. Der Betätigungshebel kann
in der Grundstellung des Basiskörpers von diesem senkrecht nach hinten (d.h. in Richtung
der aufnehmenden Fläche) abragen und stört so den optischen Gesamteindruck der Vorrichtung
kaum. Zum Bewerkstelligen einer Verschwenkung oder Drehung kann der Betätigungshebel
mit der Hand ergriffen und geführt werden. Des Weiteren sind Ausgestaltungen möglich,
bei denen der Betätigungshebel mit einem weiteren mechanischen Bauteil, einem Antrieb
oder einem Synchronisierungselement zusammenwirkt.
[0033] Es ist eine Ausgestaltung bevorzugt, in der zwischen benachbarten Basiskörpern ein
Synchronisierungselement oder ein Getriebe angeordnet ist. Einerseits lässt sich eine
mechanische Synchronisierung benachbarter Basiskörper erreichen, indem im Bereich
des oberen und/oder des unteren Endes der Basiskörper, insbesondere in einem umgebenden
Gehäuse oder dergleichen Rahmen, ein Getrieb zwischen den Basiskörpern wirkt. Im Hinblick
auf eine kostengünstige und technisch weniger aufwändige Lösung ist jedoch eine Ausführung
zu bevorzugen, in der zwischen benachbarten Basiskörpern ein Synchronisierungselement
angeordnet ist. Ein solches Synchronisierungselement (oder auch mehrere solcher Elemente)
kann dabei insbesondere das Ende von Betätigungshebeln gelenkig verbinden, welche
jedem Basiskörper zugeordnet sein können. Die Funktionsweise solcher Betätigungshebel
ist bereits erläutert worden.
[0034] Im Konkreten kann ein solches Synchronisierungselement einen Stab, eine Stange, ein
Gestänge, eine Kette, einen Draht, ein Seil oder ein elastisches Element aufweisen.
Als Gestänge wird dabei eine Konstruktion verstanden, welche aus mehreren, in geeigneter
Weise miteinander verbundenen und/oder aneinander angelenkten Stangen oder Stäben
besteht. Sofern ein elastisches Element zum Einsatz kommt, wird dies üblicherweise
keine Druckkräfte übertragen können, so dass für ein Verschwenken/Drehen in unterschiedliche
Richtungen unterschiedliche, jeweils gegenüberliegende Basiskörper zu verschwenken
sind, um die benachbarten Basiskörper mitzuschleppen.
[0035] Im Konkreten ist eine Ausgestaltung bevorzugt, in der jeder Basiskörper zumindest
einen, insbesondere nach hinten abragenden, Betätigungshebel aufweist, wobei die Betätigungshebel
von einem Gestänge bzw. einer Stange mechanisch und gelenkig verbunden werden. Sofern
als Synchronisierungselement ein oder mehrere starre Körper Verwendung finden, kann
das Element in Kurven- oder Bogenform, als Winkel oder in V- oder U-Form ausgestaltet
sein, so dass sich das Synchronisierungselement beim Erreichen eines Verschwenk-/Drehwinkels
von nahe 90° um den Basiskörper herum legen kann. Auf diese Weise sind selbst mit
einem starren Synchronisierungselement Verschwenk-/Drehwinkel mit einem Betrag von
90° oder sogar mehr erreichbar. Ein Blockieren der Verschwenk-/Drehbewegung aufgrund
der Kollision des Synchronisierungselements mit dem Basiskörper wird dabei vermieden.
[0036] Innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die Aufnahmeeinrichtungen eine
Sicherungsvorrichtung für aufgenommene Brillen aufweisen. Geeignete Sicherungsvorrichtungen
sind dabei der
DE 10 2005 003 573 A1 sowie der
DE 10 2007 036 602 A1 entnehmbar. Die Kombination der erfindungsgemäß vorgesehen Verschwenk-/Drehbarkeit
mit einer geeigneten Sicherungsvorrichtung für aufgenommene Brillen stellt dabei keinerlei
Probleme dar, da der Basiskörper stets als Ganzes und daher auch mitsamt der Sicherungsvorrichtung
verschwenkt oder gedreht wird.
[0037] Im Hinblick auf eine besonders komfortable Bedienung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird eine Ausführungsform vorgeschlagen, in der ein elektrischer Antrieb für die Verschwenk-/Drehbewegung
vorgesehen ist. In weiter bevorzugter Weise kann dieser elektrische Antrieb über eine
Fernbedienung steuerbar sein. Dabei kann eine ggf. vorhandene Sicherungsvorrichtung
ebenfalls über die Fernbedienung ansteuerbar sein. Mit dem vorgeschlagenen elektrischen
Antrieb und der vorgeschlagenen Fernsteuerung wird eine besonders komfortable Handhabung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung bereitgestellt.
[0038] Der elektrische Antrieb kann so ausgelegt sein, dass ein automatisches Zurückverschwenken
oder Zurückdrehen der Basiskörper in die Ursprungsposition ausführbar ist. Bspw. kann
nach einer Wartezeit von wenigen Minuten nach dem Verschwenken oder Drehen der Basiskörper
einer Vorrichtung eine automatische Rückverschwenkung oder Rückdrehung erfolgen, um
dem nächsten Kunden die gewohnte, frontale Ansicht der angebotenen Brillen zu gewähren.
Mit dem vorgeschlagenen automatischen Zurückverschwenken oder Zurückdrehen wird gewährleistet,
dass sich sämtliche Vorrichtungen auf einer Verkaufsfläche standardmäßig in der frontalen
Grundposition präsentieren, wodurch trotz der erfindungsgemäß ermöglichten Verschwenkbarkeit
oder Drehbarkeit ein aufgeräumter optischer Eindruck erreicht ist.
[0039] Schließlich wird eine Weiterbildung der Vorrichtung vorgeschlagen, in der die Verschwenk-/Drehbewegung
und die Öffnungs-/Schließbewegung einer Sicherungsvorrichtung für aufgenommene Brillen
miteinander gekoppelt sind. Insbesondere wird eine Kopplung dergestalt vorgeschlagen,
dass vor einem Öffnen der Sicherungsvorrichtung zunächst zwangsweise ein Zurückverschwenken
oder Zurückdrehen der Basiskörper in die Grundstellung (frontale Ansicht der Brillen)
erfolgt. So wird verhindert, dass Brillenmodelle in einer Schrägstellung der Basiskörper
aus der Vorrichtung genommen werden und hierbei ggf. mit Hindernissen kollidieren
können. Während einer Schrägstellung der Basiskörper kann eine mechanische Blockierung
der Öffnungsbewegung der Sicherungsvorrichtung vorgesehen sein. Des Weiteren kann
eine Blockierung der Verschwenk-/Drehbewegung vorgesehen werden, solange die Sicherungsvorrichtung
nicht geschlossen ist. Sollen die Basiskörper verschwenkt werden, kann bei einer geöffneten
Sicherungsvorrichtung zunächst ein zwangsweises Schließen der Sicherungsvorrichtung
vorgesehen werden, bevor die Verschwenk-/Drehbewegung eingeleitet werden kann.
[0040] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten
Ansprüche, und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Präsentation von Brillen anhand der Zeichnung
zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert.
[0041] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- die frontale Ansicht einer nicht erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem einzigen,
zentrisch drehbaren Basiskörper,
- Fig. 2
- die Vorrichtung aus Fig. 1 in gedrehter Lage,
- Fig. 3
- die Frontansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit drei
nebeneinander liegenden, zentrisch und synchron gedrehten Basiskörpern,
- Fig. 4
- den unteren Teil der Vorrichtung aus Fig. 3,
- Fig. 5
- den unteren Teil der Vorrichtung aus Fig. 3 und 4, hier in einer gedrehten Lage,
- Fig. 6
- den unteren Teil einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit drei nebeneinander liegenden, exzentrisch und synchron verschwenkbaren Basiskörpern,
und
- Fig. 7
- den unteren Teil der Vorrichtung gemäß Fig. 6 in einer verschwenkten Lage.
[0042] Fig. 1 zeigt die Frontansicht einer nicht erfindungsgemäßen, beispielhaften Vorrichtung
zur Präsentation von Brillen 1, welche lediglich einen Basiskörper 2 aufweist und
zentrisch drehbar ausgestaltet ist.
[0043] Der einzige Basiskörper 2 trägt eine Mehrzahl von Aufnahmeeinrichtungen 3 zur Aufnahme
jeweils einer Brille 1. Die Vorrichtung ist an einer vertikalen Fläche 4 angebracht,
nämlich an einer Wand bzw. einem Wandabschnitt. Selbstverständlich lässt sich die
Vorrichtung auch an jeder anderen geeigneten Fläche anbringen, insbesondere an einem
Paneel, an einer Tafel, an einem Verkaufsständer oder dergleichen.
[0044] Des Weiteren sind Vorrichtungen denkbar, die nicht an einer durchgehenden Fläche
angebracht oder anbringbar ist, sondern bspw. lediglich am oberen und am unteren Ende
von einem Wandabschnitt, einem Rahmen oder einem Gehäuse gehalten werden und im Übrigen
als freistehend bezeichnet werden können.
[0045] Die Aufnahmeeinrichtungen 3 weisen jeweils eine nach vorne orientierte Auflagefläche
5 für die Brillenfassung sowie einen nach hinten abragenden Auflagebügel 6 zur Aufnahme
der Brillenbügel auf.
[0046] Des Weiteren ist im vorliegenden Beispiel eine Sicherungsvorrichtung 7 zur Sicherung
der aufgenommen Brillen 1 realisiert. Dazu wirkt mit jeder Auflagefläche 5 ein Sicherungsbügel
8 zusammen. Die Sicherungsbügel 8 lassen sich durch ein unten im Basiskörper 2 angeordnetes
Schloss 9 entriegeln und durch eine einzige, gemeinsame Betätigung im Ganzen öffnen
bzw. schließen.
[0048] Im Rahmen des vorliegenden Beispiels wird der Basiskörper 2 am oberen und am unteren
Ende von Halteelementen 10 gehalten, welche wiederum an der Fläche 4 befestigt sind.
[0049] Der Basiskörper 2 der an der Fläche 4 angebrachten Vorrichtung ist in Bezug auf die
Fläche 4 drehbar. Dazu ist im vorliegenden Beispiel eine zentrische Drehbarkeit des
Basiskörpers 2 um seine Längsachse realisiert. Hierzu ist der Basiskörper 2 an den
Halteelementen 10 drehbar gelagert.
[0050] Die Drehbarkeit der Vorrichtung wird durch die Darstellung in Fig. 2 verdeutlicht.
Hier ist der Basiskörper 2 um ca. 90° nach links gedreht worden. Die präsentierten
Brillen 1 können nun von der Seite betrachtet werden. Auch eine Rückansicht der Brillen
1 ist möglich. Da beim Drehen der Brillen 1 keine Kollision mit benachbarten Reihen
von Brillen 1 bzw. mit benachbarten Basiskörpern 2 zu befürchten ist, kann problemlos
eine Rotierbarkeit des Basiskörpers 2 um 360° vorgesehen werden.
[0051] Fig. 3 zeigt die Frontansicht einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Hier sind drei benachbarte Basiskörper 2 vorgesehen, welche wiederum
über Halteelemente 10 an einer benachbarten, im Wesentlichen vertikalen Fläche 4 angebracht
sind.
[0052] Auch hier ist (wie in Fig. 1 und Fig. 2) für jeden Basiskörper 2 eine zentrische
Drehbarkeit um seine Längsachse vorgesehen, indem zwischen dem Basiskörper 2 und jedem
Halteelement 10 eine drehbare Lagerung realisiert ist.
[0053] Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist erfindungsgemäß die Drehbewegung sämtlicher
benachbarter Basiskörper 2 mechanisch synchronisiert. Dazu weist zunächst jeder Basiskörper
2 in seinem unteren Bereich einen Betätigungshebel 11 auf, der in der gezeigten Grundstellung
nach hinten abragt. Die Enden dieser Betätigungshebel 11 sind über ein Synchronisierungselement
12 miteinander verbunden und aneinander angelenkt, so dass zwangsweise eine Synchronisierung
der Drehbewegung eintritt.
[0054] Dies ist deutlich in der vergrößerten Darstellung des unteren Teils dieser Vorrichtung
zu erkennen, welche in Fig. 4 gezeigt ist. Das Synchronisierungselement 12 besteht
aus einem Stab 13, welcher drehbar mit den Enden der Betätigungshebel 11 verbunden
ist. Je nach Formgebung des Synchronisierungselements 12 können so Drehwinkel von
90° oder sogar mehr erreicht werden.
[0055] Fig. 5 zeigt den bereits in Fig. 4 gezeigten Ausschnitt der Vorrichtung gemäß Fig.
3, wobei die Vorrichtung hier im gedrehten Zustand zu sehen ist. Hier ist gut erkennbar,
wie über die Betätigungshebel 11 und das Synchronisierungselement 12 eine synchrone
Drehung erreicht wird.
[0056] Fig. 6 zeigt die Darstellung des unteren Teils eines weiteren Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Grundstellung. Auch hier sind (vergleichbar
zu der Vorrichtung gemäß Fig. 3-5) drei benachbarte Basiskörper 2 vorgesehen, deren
Verschwenkbewegung mechanisch synchronisiert ist. Allerdings ist hier eine exzentrische
Verschwenkbarkeit der Basiskörper 2 vorgesehen. Dazu sind nicht die Basiskörper 2,
sondern die Verschwenkhebel 11 drehbar auf den Halteelementen 10 gelagert. Die Verschwenkhebel
11 sind in deren mittlerem Bereich an den Halteelementen 10 angelenkt. Die Enden der
Verschwenkhebel 11 sind darüber hinaus drehbar mit einem Synchronisierungselement
12 verbunden.
[0057] Die hierdurch erreichbare Verschwenkbarkeit der Basiskörper 2 auf einem Kreisbogen
um den Lagerpunkt zwischen Halteelement 10 und Verschwenkhebel 11 ist anhand Fig.
7 deutlich zu erahnen. Durch die exzentrische Verschwenkbarkeit ergeben sich interessante
Effekte während der Verschwenkung, der seitliche Platzbedarf der Vorrichtung sowie
der sich vor die Fläche 4 erstreckende, für die Verschwenkung benötigte Platz werden
jedoch geringfügig größer.
[0058] Abschließend sei hervorgehoben, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
die beanspruchte Lehre erörtern, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
1. Vorrichtung zur Präsentation von Brillen (1), mit einem Basiskörper (2) und mit mehreren
von dem Basiskörper (2) getragenen Aufnahmeeinrichtungen (3) zur Aufnahme jeweils
einer Brille (1), wobei die Vorrichtung an einer im Wesentlichen vertikalen Fläche
(4) anbringbar ist, und wobei der Basiskörper (2) der an einer Fläche (4) angebrachten
Vorrichtung in Bezug auf die Fläche (4) verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschwenkbewegung von mindestens zwei benachbarten Basiskörpern (2) mechanisch
synchronisiert ist.
2. Vorrichtung zur Präsentation von Brillen (1), mit einem Basiskörper (2) und mit mehreren
von dem Basiskörper (2) getragenen Aufnahmeeinrichtungen (3) zur Aufnahme jeweils
einer Brille (1), wobei die Vorrichtung an einer im Wesentlichen vertikalen Fläche
(4) anbringbar ist, und wobei der Basiskörper (2) der an einer Fläche (4) angebrachten
Vorrichtung in Bezug auf die Fläche (4) um seine Längsachse (zentrisch) drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehbewegung von mindestens zwei benachbarten Basiskörpern (2) mechanisch synchronisiert
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (2) auf einem Bogen (exzentrisch), insbesondere auf einem Kreisbogen,
verschwenkbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (2) in jede Verschwenk-/Drehrichtung um bis zu 90° verschwenkbar/drehbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (2) mittelbar oder unmittelbar an Halteelementen (10) angelenkt ist,
welche an eine im Wesentlichen vertikale Fläche (4) anbringbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (2), insbesondere an der Rückseite, einen Betätigungshebel (11) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen benachbarten Basiskörpern (2) ein Synchronisierungselement (12) oder ein
Getriebe angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Synchronisierungselement (12) einen Stab (13), eine Stange, ein Gestänge, eine
Kette, einen Draht, ein Seil oder ein elastisches Element aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtungen (3) eine Sicherungsvorrichtung (7) für aufgenommene Brillen
(1) aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Antrieb für die Verschwenk-/Drehbewegung vorgesehen ist, insbesondere
wobei der Antrieb über eine Fernbedienung steuerbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb so ausgelegt ist, dass ein automatisches Zurückverschwenken oder Zurückdrehen
der Basiskörper (2) in die Ursprungsposition ausführbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschwenk-/Drehbewegung und die Öffnungs-/Schließbewegung einer Sicherungsvorrichtung
(7) für aufgenommene Brillen (1) miteinander gekoppelt sind.