[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzanzug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie
ein Feuerwehrschutzanzug oder ein Schutzanzug für die Verwendung bei Arbeiten in einer
kontaminierten Umgebung, wie beispielsweise ein Chemieschutzanzug. Der Schutzanzug
weist eine Kopfhaube auf, an der eine Sichtscheibe eingelassen ist. Zudem ist eine
Beleuchtungseinrichtung vorgesehen, mittels der ein durch die Sichtscheibe für einen
Benutzer erzeugtes Sichtfeld wenigstens teilweise ausgeleuchtet werden kann. Dabei
weist die Beleuchtungseinrichtung Leuchtmittel auf, die an der Sichtscheibe positioniert
sind.
[0002] Derzeit sind Schutzanzüge bekannt, bei denen zum Ausleuchten eines Arbeitsbereiches
handelsübliche Lampen, wie insbesondere Stabtaschenlampen verwendet werden. Um dabei
die Hände des Benutzers für sonstige Arbeiten frei zu halten, werden an den Schutzanzügen
Haltevorrichtungen vorgesehen, an denen die Lampen während der Verwendung festgelegt
werden können, wie beispielsweise in einem seitlichen Bereich der Kopfhaube.
[0003] Nachteilig an derartigen Beleuchtungseinrichtungen ist, dass sie vom übrigen Schutzanzug
abstehen und somit bei einem Einsatz leicht mit am jeweiligen Einsatzort vorhandenen
Gegenständen verkanten können. Zudem kann das jeweilige Sichtfeld des Benutzers mit
einer derartigen Beleuchtungseinrichtung häufig nur unzureichend ausgeleuchtet werden,
da sich der erzeugte Lichtkegel relativ zum Sichtfeld bewegt oder Schatten erzeugt
werden. Ferner ist es bei vielen Anwendungsarten des Schutzanzuges erforderlich, die
Beleuchtungseinrichtung beziehungsweise deren Stromversorgung, zusätzlich gegenüber
der jeweiligen Umgebung abzuschirmen, um beispielsweise einen Ausfall oder eine Explosionsgefahr
zu vermeiden. Darüber hinaus ist das Befestigen und Abnehmen derartiger Beleuchtungseinrichtungen
relativ aufwändig und muss häufig von einer weiteren Person vorgenommen werden.
[0004] US 2007/0028372 A1 beschreibt einen Schutzanzug, insbesondere für medizinisches Personal, der an einer
Sichtscheibe eine Beleuchtungseinheit aufweist. Die Beleuchtungseinheit ist dabei
an einem Stirnband gehalten, das unter einer Kopfhaube getragen wird.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Schutzanzug die genannten
Nachteile zu vermeiden und ein verbessertes Ausleuchten des Sichtfeldes sowie ein
störungsfreies Tragen derselben zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Schutzanzug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Hiernach ist die Sichtscheibe über eine Rahmenvorrichtung mit einem Haubenmaterial
der übrigen Kopfhaube verbunden, wie beispielsweise einem mehrschichtigen Material
mit einer außen liegenden Schicht aus einem flammen-oder chemikalienhemmenden Material.
Dabei weist die Beleuchtungseinrichtung Befestigungsmittel zur Festlegung an der Rahmenvorrichtung
auf. Auf diese Weise kann die Beleuchtungseinrichtung wenigstens in dem Bereich, der
die Leuchtmittel aufweist, an einem starren Teil des Schutzanzuges befestigt werden,
wodurch sie während der Anwendung eine stabilere Position einnimmt und dadurch auch
der Lichtkegel positionsstabiler im Sichtfeld des Benutzers gehalten werden kann.
Hierdurch kann der durch die Beleuchtungseinrichtung ausleuchtbare Bereich optimal
auf das durch die Sichtscheibe begrenzte Sichtfeld abgestimmt werden, was dem Benutzer
auch bei schlechten Lichtverhältnissen am jeweiligen Einsatzort eine verbesserte Sicht
ermöglicht. Die Leuchtmittel können dabei durch ein einzelnes Leuchtelement, wie beispielsweise
eine Glühbirne, eine Leuchtstoffröhre oder eine LED oder durch mehrere derartige Leuchtelemente
gebildet sein.
[0007] Dabei ist es günstig, wenn die Beleuchtungseinrichtung ein Gehäuse aufweist, das
über eine Schraubverbindung an der Rahmenvorrichtung festlegbar ist. Hierdurch ist
die Beleuchtungseinrichtung besonders leicht montierbar und kann auch einfach wieder
vom Schutzanzug entfernt werden, beispielsweise falls sie nicht benötigt wird.
[0008] Vorteilhafterweise ist das Gehäuse an einer Innenseite der Sichtscheibe gehalten
ist und bildet eine Aufnahme für die Leuchtmittel. Hierbei sind die Leuchtmittel teilweise
von einem Blendschutz umschlossen. Durch diese Positionierung innerhalb des Schutzanzuges,
wird die Beleuchtungseinheit in gleichem Maße wie der Benutzer selbst gegenüber der
Umgebung abgeschirmt und muss daher keine eigene Abschirmung gegenüber schädlichen
Einflüssen der Umgebung aufweisen, die beispielsweise durch Hitze, Feuchtigkeit oder
durch chemische Kontaminationen hervorgerufen sein können. Durch den Blendschutz kann
dabei sichergestellt werden, dass der Benutzer nicht selbst durch die Leuchtmittel
geblendet wird.
[0009] Zudem ist es günstig, wenn die Leuchtmittel mittels eines Helligkeitssensors aktivierbar
sind. Auf diese Weise schaltet sich die Beleuchtungseinrichtung selbsttätig zu, falls
die am Einsatzort vorhandene Lichtstärke einen vorbestimmten Wert unterschreitet.
Hierdurch muss der Benutzer von sich aus während des Einsatzes keine eigenen Handlungen
vornehmen, um eine ausreichende Beleuchtung seines Arbeitsbereiches aufrecht zu erhalten.
[0010] Vorteilhafterweise ist zudem eine Lichtstärke der Leuchtmittel in Abhängigkeit von
einer durch den Helligkeitssensor ermittelten Umgebungslichtstärke gesteuert. Auf
diese Weise kann die Beleuchtungseinrichtung während des Betriebes selbsttätig auf
eine jeweils vorbestimmte Lichtstärke eingestellt werden, wodurch einerseits eine
gleichmäßig gute Sicht des Benutzers und andererseits ein optimierter Energieverbrauch
ermöglicht wird.
[0011] Ferner ist es günstig, wenn die Leuchtmittel wenigstens eine LED aufweisen. Hierdurch
kann eine besonders hohe Langlebigkeit und ein sehr niedriger Energieverbrauch während
des Betriebes der Beleuchtungseinrichtung gewährleistet werden.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die wenigstens eine LED dabei
in das Gehäuse eingegossen, wodurch diese besonders gut gegen mechanische Beanspruchungen
oder Feuchtigkeit geschützt werden kann.
[0013] Zudem ist es in jedem Fall günstig, wenn die elektrische Stromversorgung über eine
an der Innenseite des Schutzanzuges gehaltene Batterieanordnung erfolgt, wodurch auch
die Stromversorgung mittels des Schutzanzuges selbst gegenüber schädlichen Beaufschlagungen
durch beispielsweise Hitze, Feuchte oder chemische Kontaminationen geschützt ist.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Batterieanordnung in einer
Batterietasche des Schutzanzuges gehalten, wodurch diese besonders einfach ausgewechselt
werden kann.
[0015] In den Figuren ist eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht einer Beleuchtungseinrichtung eines erfindungsgemäβen Schutzanzuges,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Innenseite einer Sichtscheibe des Schutzanzuges nach Fig.
1,
- Figur 3
- einen Schnitt durch eine Rahmenvorrichtung der Sichtscheibe in Ebene III-III aus Fig.
2 und
- Figur 4
- einen Schnitt durch die Rahmenvorrichtung der Sichtscheibe in Ebene IV-IV aus Fig.
2.
[0016] Fig. 1 zeigt eine Beleuchtungseinrichtung 2 eines Schutzanzuges 4 in Form eines Feuerwehr-
oder Chemieschutzanzuges. Die Beleuchtungseinrichtung 2 weist dabei an einer Sichtscheibe
6, die in eine Kopfhaube 8 des Schutzanzuges 4 eingelassen ist, ein Gehäuse 10 auf,
das zur Aufnahme von Leuchtmitteln 12 dient, die beispielhaft durch LEDs gebildet
sind. Die LEDs sind dabei zum besseren Schutz gegen Feuchte und mechanische Beanspruchung
in das beispielsweise aus Aluminium hergestellte Gehäuse 10 eingegossen.
[0017] Das Gehäuse 10 der Beleuchtungseinrichtung 2 ist dabei an einer Rahmenvorrichtung
14 gehalten, die die Sichtscheibe 6 mit einem Haubenmaterial 16 der übrigen Kopfhaube
8 gasdicht verbindet und gleichzeitig ein Sichtfeld begrenzt, das von einem den Schutzanzug
4 tragenden Benutzer eingesehen werden kann (nicht dargestellt).
[0018] Zur Stromversorgung der Leuchtmittel 12 sind diese über eine auf einer Innenseite
des Schutzanzuges 4 verlegte Anschlussleitung 18 mit einer Batterieanordnung 20 verbunden,
die wenigstens eine Batterie beziehungsweise eine Akku-Zelle aufweist. Die Batterieanordnung
20 ist dabei in einer Batterietasche 22 gehalten, die ebenfalls auf der Innenseite
des Schutzanzuges 4 vorgesehen ist.
[0019] Neben den Leuchtmitteln 12 ist in dem Gehäuse 10 ferner ein Helligkeitssensor 24
vorgesehen. Mittels diesem kann eine an dem jeweiligen Einsatzort vorherrschende Umgebungslichtstärke
festgestellt werden, in Abhängigkeit derer eine Lichtstärke der Leuchtmittel 12 angesteuert
werden kann.
[0020] Wie aus den Fig. 2 bis 4 zu entnehmen ist, ragt das Gehäuse 10 mit den Leuchtmitteln
12 und dem Helligkeitssensor 24 in eine entsprechend dimensionierte Aufnahme 28, die
die Rahmenvorrichtung 14 an einer Innenseite 26 der Sichtscheibe 6 ausbildet. Das
Gehäuse 10 ist dabei über eine Schraubverbindung 30 mit der Rahmenvorrichtung 14 verbunden.
Als Befestigungsmittel der Schraubverbindung 30 sind dabei beispielhaft zwei Schrauben
32 vorgesehen, die jeweils eine Aufnahmebohrung 34 des Gehäuses 10 durchgreifen und
in entsprechende Gewindebohrungen 36 eingeschraubt sind, die in die Rahmenvorrichtung
14 eingelassen sind, wie insbesondere aus Fig. 4 zu entnehmen ist.
[0021] Durch die an der Rahmenvorrichtung 14 vorgesehene Aufnahme 28 und die Gewindebohrungen
36 kann das Gehäuse 10 der Beleuchtungseinrichtung 2 relativ einfach an der Sichtscheibe
6 befestigt oder von dieser entfernt werden. Hierdurch kann der Schutzanzug 4 je nach
vorgesehenem Anwendungsfall bedarfsweise mit der Beleuchtungseinrichtung 2 ausgestattet
werden.
[0022] Bei der Benutzung des Schutzanzuges 4 durch einen nicht dargestellten Benutzer bleibt
die Beleuchtungseinrichtung 2 solange ausgeschaltet wie am Einsatzort eine ausreichende
Umgebungslichtstärke herrscht. Sobald diese jedoch unter einen vorbestimmten Wert
sinkt, wird dies von dem Helligkeitssensor 24 erkannt, der ein entsprechendes Signal
an eine Steuerungseinrichtung (nicht dargestellt) abgibt, die die Leuchtmittel 12
aktiviert.
[0023] Die Steuerungseinrichtung ist dabei so ausgelegt, dass sie die Lichtstärke der Beleuchtungsmittel
12 in Abhängigkeit von der durch den Helligkeitssensor ermittelten Umgebungslichtstärke
steuert.
[0024] Die durch die LEDs gebildeten Leuchtmittel 12 erzeugen nun durch die Sichtscheibe
6 hindurch einen Lichtkegel, der sich wenigstens über den Wesentlichen Teil des durch
die Rahmenvorrichtung 14 begrenzten Sichtfeldes des Benutzers erstreckt. Dabei wirkt
die Aufnahme 28 zusätzlich als Blendschutz, der eine direkte oder an der Innenseite
26 gespiegelte Lichtbeaufschlagung des Benutzers durch die Leuchtmittel 12 verhindert.
1. Schutzanzug (4) für die Verwendung als Feuerwehrschutzanzug oder bei Arbeiten in einer
kontaminierten Umgebung
mit einer Kopfhaube (8), an der eine Sichtscheibe (6) eingelassen ist,
und einer Beleuchtungseinrichtung (2) für das Ausleuchten eines durch die Sichtscheibe
(6) für einen Benutzer erzeugten Sichtfeldes mit Leuchtmitteln (12), die an der Sichtscheibe
(6) gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtscheibe (6) über eine Rahmenvorrichtung (14) mit einem Haubenmaterial (16)
der übrigen Kopfhaube (8) verbunden ist und die Beleuchtungseinrichtung (2) Befestigungsmittel
zur Festlegung an der Rahmenvorrichtung (14) aufweist.
2. Schutzanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (2) ein Gehäuse (10) aufweist, das über eine Schraubverbindung
(30) an der Rahmenvorrichtung (14) festlegbar ist.
3. Schutzanzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) an einer Innenseite (26) der Sichtscheibe (6) gehalten ist und eine
Aufnahme (28) für die Leuchtmittel (12) bildet, wobei die Leichtmittel (12) teilweise
von einem Blendschutz umschlossen sind.
4. Schutzanzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel (12) mittels eines Helligkeitssensors (24) aktivierbar sind.
5. Schutzanzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lichtstärke der Leuchtmittel (12) in Abhängigkeit von einer durch den Helligkeitssensor
(24) ermittelten Umgebungslichtstärke gesteuert ist.
6. Schutzanzug nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel (12) wenigstens eine LED aufweisen.
7. Schutzanzug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine LED in das Gehäuse (10) eingegossen ist.
8. Schutzanzug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Stromversorgung über eine an der Innenseite des Schutzanzuges (4)
gehaltene Batterieanordnung (20) erfolgt.
9. Schutzanzug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterieanordnung (20) in einer Batterietasche (22) des Schutzanzuges (4) gehalten
ist.