[0001] Die Erfindung betrifft einen Separator nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Einen bekannten Separator zeigt die
DE 10 2004 038 613 A1. Ein derartiger Separator hat sich für die Klärung einer Suspension an sich bewährt,
soll aber insbesondere in konstruktiver Hinsicht und vorzugsweise auch in seiner Wirksamkeit
nochmals weiter optimiert werden.
[0003] Feststoffphasen werden bislang aus Separatoren auf einem relativ großen Radius der
Schleudertrommel abgeleitet, wobei mit diesem Ableiten eine relativ großer Energieverlust
erfolgt. Da die Feststoffphase noch relativ gut fließfähig ist, kann es daher sinnvoll
sein, diese Phase nicht diskontinuierlich durch Kolbenschieber abzuleiten, sondern
beispielsweise durch Düsen am größten Innendurchmesser des Trommelunterteils eine
kontinuierliche Ableitung zu ermöglichen. Insgesamt ist hierbei eine energieeffiziente
Arbeitsweise ein besonderes Ziel.
[0004] Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch den Gegenstand des Anspruches 1.
[0005] Ein erfindungsgemäßer Separator weist, zur zentrifugalen Trennung/Klärung einer Suspension
in wenigstens eine Flüssigkeitsphase und eine fließfähige Feststoffphase, eine um
eine vertikale Drehachse drehbare Schleudertrommel mit einem Trommelunterteil und
einem Trommeloberteil auf , in welche ein zu verarbeitendes Produkt, durch ein Zulaufrohr
und einen Verteiler führbar ist. Der Separator weist zudem wenigstens einen Flüssigkeitsaustrag
und wenigstens einen Feststoffaustrag auf, sowie einen Feststoffraum zum Sammeln eines
aus der Suspension abgetrennten Feststoffs. Im Trommelunterteil der Schleudertrommel
ist eine Ableitung zum Abgreifen der Feststoffphase ausgebildet. Diese führt von einem
äußeren Radius im Feststoffraum zu einem inneren Radius einer Ableitungskammer. In
der Ableitungskammer ist ein im Betrieb des Separators nicht drehendes Schälorgan
angeordnet.
[0006] Durch die Ableitung der Feststoffphase aus der Schleudertrommel auf einen kleineren
inneren Radius wird der Energieverlust beim Ableiten der Feststoffphase verringert.
Dabei wird die Feststoffphase üblicherweise aus dem Feststoffraum außerhalb des Tellerpakets
nach innen abgeleitet und durch das feststehende Schälorgan und den sich daran anschließenden
Feststoffaustrag, der konzentrisch zur Drehachse der Schleudertrommel verläuft, unter
verringertem Energieverlust abgeführt.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Um eine Reinigung der Ableitungskammer zu ermöglichen, weist das Schälorgan oder
der Feststoffaustrag nahe zur Drehachse oder genau im Bereich der Drehachse vorzugsweise
eine Durchtrittsöffnung auf, welche die Ableitungskammer, mit dem Inneren des Schälorgans
oder des Feststoffaustrags verbindet. Dadurch wird ein Teil des Feststoffstroms durch
die Durchtrittsöffnung geleitet und spült den Bereich der Ableitungskammer aus. Somit
können Ablagerungen oder Verstopfungen vorteilhaft vermieden werden.
[0009] Der Feststoffaustrag ist bevorzugt als konzentrisch zur Drehachse verlaufendes feststehendes
Ableitungsrohr ausgebildet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist
die Durchtrittsöffnung im Bereich zwischen der Drehachse und dem Innenradius des feststehenden
Ableitungsrohres angeordnet. Dadurch erreicht der Feststoffstrom beim Rückspülen alle
Bereiche in der Ableitungskammer.
[0010] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Sie zeigen:
- Figur 1
- einen vereinfachten Schnitt durch eine Schleudertrommel eines erfindungsgemäßen Separators;
- Figur 2
- eine Ausschnittsvergrößerung aus Fig. 1.
[0011] Figur 1 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer um eine vertikale Drehachse D drehbaren
Schleudertrommel 1 eines kontinuierlich betreibbaren Separators. Die Schleudertrommel
weist ein Trommelunterteil 2 und ein Trommeloberteil 3 auf, die vorzugsweise in hier
nicht dargestellter Weise miteinander verschraubt sind. Derartige Verschraubungen
sind dem Fachmann an sich bekannt und bedürfen hier keiner näheren Erörterung. Die
Schleudertrommel 1 ist hier ferner innen und außen doppelt konisch ausgebildet.
[0012] In der Schleudertrommel 1 ist ein Tellerpaket 4 aus einer Vielzahl von Tellern 5
konzentrisch zur Maschinenachse bzw. zur vertikalen Drehachse D angeordnet. Die Teller
5 weisen eine konische Form auf, sind axial übereinander gestapelt und mittels hier
nicht dargestellten Abstandshaltern (Laschen und dgl.) voneinander beabstandet.
[0013] Das Tellerpaket 4 ist an einem Verteilerschaft 6 eines Verteilers 7 gehalten, der
an seinem Außenumfang mit radial nach außen vorkragenden Stegen versehen ist (hier
nicht zu erkennen), welche am Innenumfang der Teller 3 in diese eingreifen. Das Tellerpaket
4 kann Steigekanäle aufweisen, die aus direkt übereinander liegenden Löchern in den
Tellern 5 bestehen und sich über die gesamte Höhe des Tellerpakets 4 erstrecken.
[0014] Ein konzentrisch zur Drehachse D angeordnetes Zulaufrohr 8 ermöglicht die Zuleitung
eines Schleudergutes hier beispielhaft von oben in die Schleudertrommel 1 sowie dort
durch den Verteilerschaft 6 und durch unterhalb des Tellerpakets 4 im Verteiler 7
ausgebildete Verteilerkanäle 9 in die Schleudertrommel 1.
[0015] In der Schleudertrommel 1 erfolgt dann kontinuierlich die eigentliche Klärung des
zu verarbeitenden Produkts von einer fließfähigen Feststoffphase (z. B. zur Entkeimung)
und/oder eine Trennung des Produktes in verschiedene Flüssigkeitsphasen.
[0016] Die Flüssigkeitsphase L, wird nach innen hin durch das Tellerpaket 4 und einen oder
mehreren Ableitungskanäle in eine Schälkammer 10 und aus dieser mit einer Schälscheibe
12 aus der Trommel abgleitet.
[0017] Zur Ableitung der fließfähigen Feststoffphase S werden keine
Feststoffaustragsöffnungen wie Düsen am größten inneren Durchmesser der Schleudertrommel
1 angeordnet, sondern ein Ableitungsrohr 13.
[0018] Dieses Ableitungsrohr 13 erstreckt sich vorzugsweise radial in der Trommel bis kurz
vor den Bereich des größten Innendurchmessers der Schleudertrommel und verläuft von
dieser Stelle am Innenumfang der Schleudertrommel radial nach innen bis zu einer Ableitungskammer
14. Das Eintrittsende 26 zum Abgreifen der Feststoffphase liegt in einem Feststoffraum
27 außerhalb des Tellerpakets auf einem Radius R
13, welcher größer ist als der größte Radius des Tellerpakets R
4. Vorzugsweise liegt das Eintrittsende im radial äußersten Bereich des Feststoffraumes,
d.h. in der in Radialrichtung äußeren Hälfte des Feststoffraumes 27.
[0019] Diese Ableitungskammer 14 ist vorzugsweise zwischen dem Trommelunterteil 3 und dem
Verteiler 7 - also unterhalb des Verteilers 7 - ausgebildet, wobei der Spalt zwischen
diesen beiden Trommelelementen von einem Ringbauteil 16 verschlossen sein kann. Das
Ringbauteil 16 weist vorzugsweise Durchtrittsöffnungen 17 auf, in welche die Ableitungsrohre
13 nach innen hin münden. Der Mittelpunkt der Durchtrittsöffnung ist mit einem Radius
R
17 von der vertikalen Drehachse beabstandet.
[0020] In der Ableitungskammer 14 ist wenigstens ein im Betrieb feststehendes, bzw. nicht
mit der Schleudertrommel rotierendes Schälorgan 19 angeordnet, welches einen konischen
Schälabschnitt 20 mit einer Ableitungsöffnung 21 aufweist, welche nach innen hin in
ein übergreifendes stillstehendes Ableitungsrohr 22 mit einem Innenradius R
20 mündet, das konzentrisch zur Drehachse D ausgebildet ist und weiter vorzugsweise
konzentrisch innerhalb des Zuleitungsrohrs liegt.
[0021] Aufgrund der sich ausbildenden Druckverhältnisse kann das Produkt vom Außenumfang
der Trommel radial nach innen durch das wenigstens eine Ableitungsrohr 13 bis in die
Ableitungskammer 14 strömen.
[0022] Derart erfolgt die Produktableitung durch das innere Ableitungsrohr 13 in die Ableitungskammer
14 und aus dieser mit dem Schälorgan 19 durch das Ableitungsrohr 22 nach außen aus
der Schleudertrommel 1 (hier vertikal nach oben aus der Schleudertrommel 1).
[0023] Das Schälorgan 19 oder das Ableitungsrohr 22 weist nahe zur Drehachse D oder genau
im Bereich der Drehachse D eine Durchtrittsöffnung 23 auf, welche die Ableitungskammer
14, d.h. den Bereich außerhalb des Schälorgans 19 nebst Ableitungsrohr 22 mit dem
Inneren des Schälorgans 19 und des Ableitungsrohrs 22 verbindet.
[0024] Derart strömt zwar ein Teil des durch das Schälorgan 19 abgeleiteten fleißfähigen
Feststoffs aus dem Schälorgan 19 zurück in die Ableitungskammer 14. Dies ist von Vorteil,
denn das Rückströmen resultiert in einem Reinigen der Ableitungskammer 14. Dieses
Reinigen erfolgt einerseits kontinuierlich während des Betriebs des Separators. Insbesondere
erfolgt zudem vorzugsweise eine intensive Reinigung in diesem Bereich durch gewählte
Anordnung und Geometrie auch bei Reinigungen wie CIP-Reinigungen (Cleaning-In-Place).
[0025] Insgesamt wird ein energiesparender, hygienischer Separator zur Klärung von Produkten
von einer fließfähigen Feststoffphase geschaffen, wie er beispielsweise bei der Klärung
von Zitrusfrüchten oder bei der Klärung von Fermentationsbrühen oder dgl. anfallen
kann. Dabei ist die Gefahr einer Verschmutzung des Ablaufbereiches der Schleudertrommel
- wie vorstehend beschrieben - aufgrund der Reinigungs-/Spülwirkung besonders niedrig.
[0026] Ergänzend kann der Fluss der fließfähigen Feststoffphase durch das Ableitungsrohr
13 durch ein hier nicht dargestelltes Steuer- oder Regelorgan gesteuert oder geregelt
werden. Ergänzend können nach einer Alternative auch ergänzende Austrittsdüsen am
größten Umfang der Trommel ausgebildet sein.
Bezugszeichen
[0027]
- Drehachse
- D
- Schleudertrommel
- 1
- Trommelunterteil
- 2
- Trommeloberteil
- 3
- Tellerpaket
- 4
- Teller
- 5
- Verteilerschaft
- 6
- Verteiler
- 7
- Zulaufrohr
- 8
- Verteilerkanäle
- 9
- Schälkammer
- 10
- Schälscheibe
- 12
- Ableitungsrohr
- 13
- Ableitungskammer
- 14
- Ringbauteil
- 16
- Durchtrittsöffnung
- 17
- Schälorgan
- 19
- Schälabschnitt
- 20
- Ableitungsöffnung
- 21
- Ableitungsrohr
- 22
- Eintrittsende
- 26
- Feststoffraum
- 27
- Radius
- R4, R13, R17, R22
- Feststoffphase
- S
- Flüssigphase
- L
1. Separator, zur zentrifugalen Trennung einer Suspension in wenigstens eine Flüssigkeitsphase
und eine fließfähige Feststoffphase, der folgendes aufweist:
a) eine um eine Drehachse (D) drehbare Schleudertrommel (1) mit einem Trommelunterteil
(2) und einem Trommeloberteil (3), in welche ein zu verarbeitendes Produkt, durch
ein Zulaufrohr (8) und einen Verteiler (7) führbar ist,
b) wenigstens einen Flüssigkeitsaustrag (12) und wenigstens einen Feststoffaustrag
(22), und
c) einen Feststoffraum (27) vertikal außerhalb eines Tellerpakets (4), zum Sammeln
eines aus der Suspension abgetrennten Feststoffs,
dadurch gekennzeichnet, dass
d) im Trommelunterteil (2) der Schleudertrommel (1) eine Ableitung (13) zum Abgreifen
der Feststoffphase ausgebildet ist, welche von einem äußeren Radius (R13) im Feststoffraum (27) in der Schleudertrommel (1) zu einem inneren Radius (R17) einer Ableitungskammer (14) in der Schleudertrommel (1) führt, in welcher ein im
Betrieb des Separators nicht drehendes Schälorgan (19) angeordnet ist.
2. Separator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schälorgan (19) oder der Feststoffaustrag (22) nahe zur Drehachse D oder genau
im Bereich der Drehachse D eine Durchtrittsöffnung (23) aufweist, welche die Ableitungskammer
(14) mit dem Inneren des Schälorgans (19) oder des Feststoffaustrags (22) verbindet.
3. Separator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ableitung (13) radial und innen bis unter dem Verteiler verläuft.
4. Separator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ableitung (13) als ein im Betrieb des Separators sich mit der Schleudertrommel
drehendes Ableitungsrohr (13) ausgebildet ist.
5. Separator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Feststoffaustrag (22) ein sich im Betrieb nicht mit der Schleudertrommel drehendes
Ableitungsrohr (22) aufweist mit einem Innenradius (R22) ist, das konzentrisch zur Drehachse (D) angeordnet ist
6. Separator, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schälorgan (19) einen konischen Schälabschnitt (20) mit einer Ableitungsöffnung
(21) aufweist, welche nach innen hin in das übergreifende stillstehende Ableitungsrohr
(22) mündet, das konzentrisch zur Drehachse D ausgebildet ist, wobei die Durchtrittsöffnung
(23) im Bereich zwischen der Drehachse D und dem Innenradius (R22) angeordnet ist.
7. Separator, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ableitung (13) in einem ersten Bereich entlang eines konischen Wandabschnitts
des Trommelunterteils und in einem zweiten Bereich radial zur Drehachse (D) verläuft.
8. Separator, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an oder in der Ableitung (13) ein Steuer- oder Regelorgan, zur Steuerung oder Regelung
eines Flusses der Feststoffphase angeordnet ist.