[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von Leim auf Bereiche von Papier-
oder Kunststoffbahnen oder von Papier- oder Kunststoffbahnabschnitten zur Herstellung
von Säcken, vorzugsweise von Papiersäcken, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Verfahren zum Reinigen einer solchen Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
6.
[0002] Eine eingangs erwähnte Vorrichtung ist in der Anmeldung
DE 103 09 893 ausführlich beschrieben. Bei der Herstellung von Papiersäcken müssen verschiedene
Bestandteile mit Klebstoff versehen werden. Zunächst wird aus einer Bahn oder mehreren
Bahnen, die zunächst eine - oft mehrlagige - Bahn bilden, ein Schlauch gebildet, wobei
in Längsrichtung eine oder mehrere Leimspuren auf die Bereiche der Bahn aufgetragen
werden, die anschließend mit anderen Bereichen der Bahn überlappt werden (so genannte
Schlauchbildung). Die Bahnen können aus Papier und/oder Kunststoff bestehen. Aus dem
gebildeten Schlauch werden Schlauchstücke vereinzelt, an die später Böden angeformt
werden, wobei zur Verklebung der Böden wiederum Klebstoff auf Teile dieser Schlauchstücke
aufzutragen ist. Als Klebstoff wird häufig Stärkeleim verwendet. In den folgenden
Teilen dieser Anmeldung wird daher anstelle des Wortes Klebstoff auch das Wort Leim
verwendet, ohne dass dabei der Gegenstand der Erfindung eingeschränkt ist.
[0003] In der
DE 103 09 893 wird nun vorgeschlagen, anstelle von seit Jahrzehnten verwendeten Klebstoffauftragswalzen,
die formatabhängige Klischees tragen, Vorrichtungen zu verwenden, die das formatmäßige
Auftragen des Klebstoffs mittels Leimventile durchführen. Durch zeitlich passendes
Ansteuern einzelner Ventile kann das aufgetragene Format beeinflusst werden. Solche
Vorrichtungen umfassen oft eine Düseneinheit mit mehreren Leimaustrittsöffnungen und
Leimzuführleitungen zu diesen Leimaustrittsöffnungen. Weiterhin sind die Leimventile
an dieser Düseneinheit angeordnet, über die die Leimzuführleitungen und damit die
Leimaustrittsöffnungen selektiv mit Leim versorgbar sind. Die Düseneinheit umfasst
zudem zumindest eine Leimkammer, mit der der Leim bereitstellbar ist. Über weitere
Leimleitungen ist der Leim aus der Leimkammer an die einzelnen Leimventile heranführbar.
Die Düseneinheit ist oft zweiteilig aufgebaut, wobei in einer Düsenplatte in der Regel
die Leimaustrittsöffnungen und Leimzuführleitungen eingebracht sind. Der Düsenkopf
trägt oft die Leimventile sowie die Leimkammer.
[0004] Eine der in der
DE 103 09 893 offenbarte Einrichtung ähnliche Vorrichtung kann auch zum Erzeugen der Leimspuren
vor der Schlauchbildung verwendet werden.
[0005] Da der sowieso schon sehr zähflüssige Leim eintrocknen kann, ist eine rechtzeitige
Reinigung der Leim führenden Komponenten, insbesondere der Leimventile, unabdingbar.
Daher umfasst die genannte Vorrichtung einen Anschluss für ein Reinigungsfluid, wie
beispielsweise Wasser. Wird das Format der zu produzierenden Säcke umgestellt, so
muss die Vorrichtung vollständig gereinigt werden, um insbesondere die Ventile, die
bei der folgenden Produktionscharge nicht benötigt werden, zu säubern, so dass sie
funktionsfähig bleiben. Dazu wird das Reinigungsfluid in die Leimkammer eingeführt,
so dass diese und die sich daran anschließenden Leim führenden Komponenten gespült
werden können.
[0006] Diese vollständige Reinigung ist jedoch zeitraubend und damit teuer, da in dieser
Zeit keine Produktion erfolgen kann. Zudem ist die Reinigung von Ventilen, die im
Anschluss wieder zum Leimauftrag verwendet werden, überflüssig.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung vorzuschlagen,
mit der die Reinigung von nicht benutzen Leim führenden Teilen effizienter erfolgt.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach ist eine von
der Leimkammer unabhängige Fluidkammer vorgesehen, mit welcher der Reinigungsfluid
zuführbar ist. Der Anschluss für das Reinigungsfluid ist nun nicht mehr, wie aus dem
Stand der Technik bekannt, an der Leimkammer, sondern an der Fluidkammer angeordnet.
Damit ist es nun nicht mehr notwendig, die zum Teil erhebliche Leimmenge aus der Leimkammer
zu entnehmen, um Teile der Leim führenden Teile zu reinigen. Bereits diese Möglichkeit
führt dazu, dass das Reinigen einzelner Leim führender Teile schneller als im Stand
der Technik erfolgt, so dass Zeit und damit Kosten einsparbar sind.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind Fluidleitungen vorgesehen, welche
in Leimleitungen oder in Leimzuführleitungen münden. Damit ist es möglich, das Reinigungsfluid
von der Fluidkammer aus an die Leim führenden Teile heranzuführen, wobei dies insbesondere
im Bereich der Ventile erfolgt. Um die Leim führenden Teile zu reinigen, wird die
Leimkammer hydraulisch verschlossen und das Reinigungsfluid unter Druck gesetzt. Münden
die Fluidleitungen in den Leimzuführleitungen, so können die auf diese Weise auf einfache
und schnelle Weise alle Leimaustrittsöffnungen, also die Stellen des Leimleitungssystems,
die mit der Außenluft in Kontakt treten, gereinigt werden. Stromaufwärts des Leimleitungssystems
verbleibt der Leim in den Leim führenden Teile, jedoch gelangt keine Außenluft an
den Leim, was zum Festtrocknen des Leims führen würde. Das Reinigen dieser recht kurzen
Leim führenden Teile kann sehr schnell erfolgen. Es braucht keinerlei Leim entnommen
werden.
[0010] Münden die Fluidleitungen jedoch in die Leimleitungen und wird dann das Reinigungsfluid
unter Druck gesetzt, so werden die Ventile und die diesem Ventil zugehörigen Leim
führenden Teile gereinigt, die geöffnet sind. Es ist also ein Reinigen von Ventile
möglich, die beispielsweise für einen folgenden Auftrag nicht benötigt werden. Eine
solche Reinigung kann sogar dann erfolgen, wenn ein neuer Auftrag bereits begonnen
wurde. Eine Produktionsunterbrechung zum Zwecke der Reinigung Leim führender Teile
ist damit nicht mehr notwendig.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass jedem
Leimventil zumindest eine Fluidleitung zugeordnet ist, wobei die Fluidleitung in der
das Ventil mit Leim versorgenden Leimleitung mündet. Alternativ kann die Fluidleitung
in der Leimzuführleitung (zwischen Ventil und Leimaustrittsöffnung) münden. Unabhängig
von der Anordnung der Mündung ist es wichtig, jedem Ventil eine Fluidleitung zuzuordnen,
so dass ein selektives Reinigen eines einzelnen Ventils und/oder der jeweils diesem
Ventil zugeordneten Leim führenden Leitungen möglich ist.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet jede Fluidleitung
ein Rückschlagventil, mit dem ein Eintritt von Leim in die Fluidleitungen und/oder
der Fluidkammer verhinderbar ist.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zum Reinigen einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wie sie oben beschrieben ist. Dabei wird das Reinigungsfluid mit einer
von der Leimkammer unabhängigen Fluidkammer zugeführt.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform des genannten Verfahrens ist vorgesehen, dass die
Leimkammer gegen Zufluss von Reinigungsfluid hydraulisch geschlossen wird. Dadurch
wird verhindert, dass das Reinigungsfluid im Mündungsbereich der Fluidleitung in die
Leim führenden Leitungen stromaufwärts gelangt und das Fluid sich mit dem Leim vermischt.
[0015] Vorteilhaft ist, dass einzelne Ventile, die gereinigt werden sollen, geöffnet werden.
Dieses Öffnen erfolgt bevorzugt, wenn das Reinigungsfluid unter Druck gesetzt wird.
[0016] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung zum Auftragen von Leim vor dem
Reinigen aus einer Betriebsposition, in der Leim auf Bereiche von Papier-oder Kunststoffbahnen
oder Papier- oder Kunststoffbahnabschnitten zur Herstellung von Papiersäcken aufgetragen
wird, in eine Reinigungsposition bewegt wird. In dieser Reinigungsposition kann insbesondere
eine Einrichtung zum Auffangen und/oder Ableiten des Fluids und/oder des ausgespülten
Leims vorgesehen sein, beispielsweise eine Auffangwanne.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, das Reinigungsfluid
mit einem Druck von mehr als 10 bar, vorzugsweise mehr als 20 bar beaufschlagt wird.
Auf diese Weise kann eine zügige und insbesondere auch gründliche Reinigung erfolgen.
[0018] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen Beschreibung
und den Ansprüchen hervor.
[0019] Die einzelnen Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1
- Fig. 3
- Abwandlung der Figur 2
- Fig. 4
- eine weitere schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
- Fig. 5
- Einzelheiten einer bevorzugten Ausführungsform des Rückschlagventils
[0020] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auftragen von Leim 1 auf Bereiche
von Papier- und/oder Kunststoffbahnen 2 oder Papier- und/oder Kunststoffbahnabschnitten.
Solche Vorrichtungen können beispielsweise in einer in der
DE 103 09 893 beschriebenen Bodenlegeeinrichtung oder ein einer in der
DE 10 2007 032 401 A1 offenbarten Schlauchmaschine genutzt werden.
[0021] Von Vorteil ist das Vorsehen der Vorrichtung in einer Schlauchmaschine, wie sie in
der Figur 1 der
DE 10 2007 032 401 A1 gezeigt ist. Zur näheren Erläuterung der Funktion dieser Schlauchmaschine wird auf
die genannte Druckschrift verwiesen, deren Figur 1 und die zugehörige Figurenbeschreibung
hiermit als in diese Anmeldung aufgenommen gilt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
tritt insbesondere an die Stelle der dort genannten Querklebezylinder 12 und 13.
[0022] Die Vorrichtung zum Auftragen von Leim 1 wirkt gegen einen Gegendruckzylinder 3,
über den eine Bahn 2 führbar ist. Die Bahn 2 kann mehrlagig sein. Es ist auch möglich,
die Bahn über mehrere Führungswalzen zu führen und die Vorrichtung 1 zwischen zwei
Walzen anzuordnen, so dass die Vorrichtung an einer Stelle auf die Bahn wirkt, an
der sie frei geführt wird. In diesem Fall ist es einfacher, im Bereich der Bahn, insbesondere
seitlich der Bahn, Auffangelemente anzuordnen, die das Fluid-/Leimgemisch während
der Produktion auffangen.
[0023] Die Vorrichtung 1 umfasst eine Düseneinheit 4, die mehrere Bestandteile umfasst.
Zunächst ist die Düsenplatte 5 zu nennen, die mehrere, über diese Düsenplatte verteilte
Leimaustrittsöffnungen 6 umfasst, aus welchen Leim austreten und auf die Bahn 2 auftreffen
kann. Die Verteilung der Leimaustrittsöffnungen 6 über die Düsenplatte kann den Erfordernissen
entsprechend vorgesehen werden. In der angesprochenen Querklebung einer Schlauchmaschine
können Leimaustrittsöffnungen einzeln nebeneinander quer zur Transportrichtung der
Bahn 2 angeordnet sein.
[0024] Die Düsenplatte 5 ist an einem Düsenkopf 7 befestigt, der aus einem oder mehreren
Einzelteilen bestehen kann. Im gezeigten Beispiel ist ein Düsenkopf dargestellt, der
aus den drei Teilen 7a, 7b und 7c besteht. Der Düsenkopf kann im nicht dargestellten
Maschinengestell oder an daran befestigten Komponenten gelagert sein. Weiterhin sind
an dem Düsenkopf 7 mehrere Leimventile 8 angeordnet, von denen jedoch nur eines dargestellt
ist. Schließlich stehen mit dem Düsenkopf 7 noch ein oder mehrere als Leimkanäle 9
bezeichnete Leimkammern in Verbindung. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist hiervon
nur ein Leimkanal 9 gezeigt, der als Bohrung in den Teil 7b des Düsenkopfes 7 eingebracht
ist.
[0025] Der Leimfluss erfolgt nun wie folgt: Über einen nicht gezeigten Anschluss, der mittels
Pumpen aus einem Leimreservoir gespeist wird, gelangt Leim in den Leimkanal 9. Hiervon
zweigen Leimleitungen 10 ab, wobei jedem Leimventil 8 vorteilhafterweise zumindest
eine eigene Leimleitung zugeordnet ist. Mit diesem Leimventil 8 ist der Leimstrom
unterbrechbar und herstellbar. Bei geöffnetem Leimventil 8 strömt der Leim weiter
durch die Leimzuführleitung 11, die sich durch das Bauteil 7a weiter bis zur Leimaustrittsöffnung
6 fortsetzt.
[0026] In die Leimleitung 10 mündet mit einer Mündung 14 eine Fluidleitung 12, die ihren
Startpunkt in der Fluidkammer 13 findet. Diese Fluidkammer 13 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
außerhalb des Düsenkopfes 7 angeordnet, kann aber, ähnlich wie der Leimkanal 9, in
ihm integriert sein. die Fluidkammer 13 und der Leimkanal 9 sind vorteilhafterweise
parallel zueinander angeordnet.
[0027] Nahe der Mündung 14 ist in der Fluidleitung 12 ein Rückschlagventil 15 vorgesehen,
welches sowohl ein Einströmen des Leims in die Fluidleitung 12 und in die Fluidkammer
13 als auch ein Zurückströmen des Reinigungsfluids, welches meist mit Leim vermischt
ist, verhindert. Die Figur 5 zeigt Einzelheiten eines für die genannten Zwecke besonders
bevorzugten Rückschlagventils.
[0028] Unterhalb der Düseneinheit 4 ist eine Auffangwanne 16 vorgesehen, die an einem geeigneten
Bauteil befestigt ist und beispielsweise auf diese Weise mit dem nicht gezeigten Maschinengestell
verbunden ist. Die Düseneinheit 4 kann um nicht gezeigte Lager geschwenkt werden,
so dass die Leimaustrittsöffnungen oberhalb der Auffangwanne 16 positionierbar sind
(so genannte Reinigungsposition), um etwa ein Auffangen des Fluid- /Leimgemisches
während des Reinigungsvorgangs zu gewährleisten. In oder an der Auffangwanne 16 kann
zudem ein Reinigungselement wie etwa ein Schwamm vorgesehen sein, mit dem sich an
der Oberfläche der Düsenplatte 5 im Bereich der Leimaustrittsöffnung 6 ansammelnder
Leim und/oder Reinigungsfluid abgestreift werden kann.
[0029] Die Figur 2 zeigt nun noch einmal die in Figur 1 gezeigte Anordnung der Leitungen
10, 11, 12, 14, Kammern 9, 13 und Ventile 8, 15 in schematischer Darstellung.
[0030] Die Figur 3 zeigt eine gegenüber der in der Figur 2 gezeigten Situation abgewandelte
Anordnung der Funktionselemente 8- 15. Hier ist die Mündung 14 nicht in der Leimleitung
10, sondern in der Leimzuführleitung 11 angeordnet. Damit werden die zu reinigenden
Leitungsabschnitte und damit die Reinigungszeit kurz gehalten.
[0031] Die Figur 4 zeigte eine weitere schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, mit der der bereits mehrfach verwendete Begriff "hydraulisch schließen"
näher erläutert werden soll. Die bereits anhand der Figuren 1 bis 3 erläuterten Komponenten
der Vorrichtung sind auch in der Figur 4 mit gleichen Bezugszeichen versehen worden.
Zusätzlich finden sich in dieser Figur 4 eine Zulaufleitung 20 zur Leimkammer 9, in
der ein weiteres Ventil 21 angeordnet ist. Selbstverständlich kann sich das Ventil
auch direkt an der Leimkammer 9 befinden und von der Zulaufleitung 20 gespeist werden.
Auf gleiche Weise ist in oder an der Zulaufleitung 22 zur Fluidkammer 13 ein Ventil
23 angeordnet.
[0032] Beide Ventile 21, 23 sind als Schaltventile ausgebildet, mit denen der Zufluss zu
den Kammern 9, 13 herstellbar oder unterbrechbar ist. Im Produktionsbetrieb ist das
Ventil 21 geöffnet und das Ventil 23 geschlossen, so dass der Leim der Leimkammer
9 zugeführt und von dort über die bereits beschriebenen Leitungen und Ventile zu Leimaustrittöffnungen
6 geführt wird. Der Leim dabei kann das Rückschlagventil 15 nicht passieren und gelangt
daher nicht in die Fluidkammer 13.
[0033] Soll nun jedoch ein bestimmtes Ventil 8 und die dazu gehörigen Leitungen 10 und 11
sowie zugehörige Leimaustrittsöffnung 6 gereinigt werden, so wird das Ventil 21 und
alle nicht zu reinigenden Ventile 8 geschlossen oder geschlossen gehalten. Das oder
die zu reinigenden Ventile 8 sowie das Ventil 23 werden nun geöffnet, so dass das
Reinigungsfluid nun in die Leitung 12 bis zur Mündung 14 gelangt. Da der Weg in Richtung
der Leimkammer 9 nun aufgrund der geschlossenen Ventile versperrt ist, drückt das
Reinigungsfluid durch das Ventil 8 und die Leitung 11 zur Leimaustrittsöffnung und
tritt dort aus, wobei es den in diesen Teilen befindlichen Leim herausdrückt. Der
Weg in Richtung der Leimkammer 9, der für das Reinigungsfluid versperrt ist, wird
dabei als "hydraulisch geschlossen" bezeichnet.
[0034] Die Figur 5 zeigt nun Einzelheiten einer bevorzugten Ausführungsform des Rückschlagventils.
In dem Ventilgehäuse 24 befindet sich eine Pfanne 25, die mit einer nicht sichtbaren
Öffnung versehen ist, über die das Fluid von der Fluidkammer 13 in das Gehäuse einströmen
kann. Dabei wird die Kugel 26 angehoben. Gelangt nun eine Flüssigkeit in Richtung
der Fluidkammer 13 strömend in das Ventilgehäuse 24, so wird die Kugel 26 in die Pfanne
25 gedrückt, so dass diese die Öffnung verschließt und die Flüssigkeit nicht in die
Fluidkammer 13 gelangen kann. Ist der Druckunterschied zwischen der Flüssigkeit und
dem Fluid in der Fluidkammer vergleichsweise gering, so kann es passieren, dass die
Öffnung in der Pfanne 25 durch die Kugel nicht ausreichend und/oder nicht schnell
genug verschlossen wird. Um das Verschließen insbesondere schneller erfolgen zu lassen,
wirkt auf die Kugel eine Federkraft, welche in Richtung der Pfanne 25 gerichtet ist.
Diese Federkraft kann durch ein beliebiges Federelement aufgebracht werden. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist dies eine einfache Feder 27, die sich auf ihrer der Kugel
abgewandten Seite an geeigneten Abstützelementen 28 abstützen kann.
|
Bezugszeichenliste |
1 |
Vorrichtung zum Auftragen von Leim |
2 |
Bahn |
3 |
Gegendruckzylinder |
4 |
Düseneinheit |
5 |
Düsenplatte |
6 |
Leimaustrittsöffnung |
7 |
Düsenkopf |
7a, b, c |
Teile des Düsenkopfes |
8 |
Leimventile |
9 |
Leimkanäle |
10 |
Leimleitung |
11 |
Leimzuführleitung |
12 |
Fluidleitung |
13 |
Fluidkammer |
14 |
Mündung |
15 |
Leimventil |
16 |
Auffangwanne |
17 |
|
18 |
|
19 |
|
20 |
Zulaufleitung |
21 |
Ventil |
22 |
Zulaufleitung |
23 |
Ventil |
24 |
Ventilgehäuse |
25 |
Pfanne |
26 |
Kugel |
27 |
Feder |
28 |
Abstützelement |
1. Vorrichtung zum Auftragen von Leim auf Bereiche von Papier- oder Kunststoffbahnen
oder Papier- oder Kunststoffbahnabschnitten zur Herstellung von Säcken, vorzugsweise
von Papiersäcken, umfassend:
- eine Düseneinheit mit mehreren Leimaustrittsöffnungen und Leimzuführleitungen, sowie
mit Leimventilen, über welche die Leimzuführleitung selektiv mit Leim versorgbar sind,
- eine Leimkammer, mit welcher Leim bereitstellbar ist,
- weitere Leimleitungen, mit welchen Leim aus der Leimkammer an die Leimventile heranführbar
ist,
- einen Anschluss für ein Reinigungsfluid, über den zumindest Leimzuführleitungen
mit dem Reinigungsfluid beaufschlagbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine von der Leimkammer unabhängige Fluidkammer vorgesehen ist, mit welcher das Reinigungsfluid
zuführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
Fluidleitungen vorgesehen sind, welche in Leimleitungen oder in Leimzuführleitungen
münden.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jedem Leimventil zumindest eine Fluidleitung zugeordnet ist, wobei die Fluidleitung
in der das Ventil mit Leim versorgenden Leimleitung mündet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
jedem Leimventil zumindest eine Fluidleitung zugeordnet ist, wobei die Fluidleitung
in der Leimzuführleitung mündet.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Fluidleitung ein Rückschlagventil zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach dem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Rückschlagventil die Schließfunktion mit einer Feder unterstützt wird.
7. Verfahren zum Reinigen einer Vorrichtung zum Auftragen von Leim auf Bereiche von Papier-
oder Kunststoffbahnen oder Papier- oder Kunststoffbahnabschnitten zur Herstellung
von Säcken, vorzugsweise von Papiersäcken, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfasst:
- Bereitstellen einer Düsenplatte mit mehreren Leimaustrittsöffnungen und Leimzuführleitungen,
- Bereitstellen eines Düsenkopfes, an welchem die Düsenplatte befestigt ist und an
welchem Leimventile angeordnet sind, über welche die Leimzuführleitungen selektiv
mit Leim versorgt werden,
- Bereitstellen einer Leimkammer, über welche die Leimventile mit Leim versorgt werden,
- Bereitstellen weiterer Leimleitungen, mit welchen Leim aus der Leimkammer an die
Leimventile herangeführt wird,
- wobei zumindest Leimzuführleitungen und Leimleitungen mit einem Reinigungsfluid
beaufschlagt werden, welches über einen Anschluss für den Reinigungsfluid zugeführt
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Reinigungsfluid einer von der Leimkammer unabhängigen Fluidkammer zugeführt wird.
8. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leimkammer gegen Zufluss von Reinigungsfluid hydraulisch geschlossen wird.
9. Verfahren nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
einzelne Ventile, die gereinigt werden sollen, geöffnet werden.
10. Verfahren nach einem der drei vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung zum Auftragen von Leim vor dem Reinigen aus einer Betriebsposition,
in der Leim auf Bereiche von Papier- oder Kunststoffbahnen oder Papier- oder Kunststoffbahnabschnitten
zur Herstellung von Papiersäcken aufgetragen wird, in eine Reinigungsposition bewegt
wird.
11. Verfahren nach einem der vier vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Reinigungsfluid mit einem Druck von mehr als 10 bar, vorzugsweise mehr als 20
bar beaufschlagt wird.