[0001] Die Erfindung betrifft eine Vibrationsramme mit einem Schwingungserzeuger, umfassend
zwei, drei oder vier Wellengruppen, auf denen mindestens zwei Unwuchtgruppen angeordnet
sind und die mit wenigstens einem Antrieb verbunden sind, durch den sie mit unterschiedlichen
Drehzahlen in Rotation versetzt werden. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren
zum Einbringen eines Profils in einen Boden mittels einer Vibrationsramme.
[0002] Im Bauwesen werden Vibrationsrammen verwendet, um Objekte, wie beispielsweise Profile,
in den Boden einzubringen oder aus dem Boden zu ziehen. Der Boden wird durch Vibration
mit einer Frequenz oberhalb der Eigenfrequenz des Bodens angeregt und erreicht so
einen "pseudoflüssigen Zustand". Durch statische Auflast kann das Rammgut dann in
den Baugrund gedrückt werden. Die Vibration ist gekennzeichnet durch eine lineare
Bewegung und wird durch paarweise gegenläufig rotierende Unwuchten generiert.
[0003] Die Schwingungserzeuger solcher Vibrationsrammen sind linear wirkende Schwingungserreger,
deren Fliehkraft durch rotierende Unwuchten generiert wird. Diese Schwingungserreger
bewegen sich mit veränderlicher Geschwindigkeit. Die Größe der Unwucht wird auch als
statisches Moment benannt. Der Verlauf der Geschwindigkeit des linearen Schwingungserregers
entspricht einer periodisch wiederkehrenden Funktion, insbesondere einer Sinusfunktion.
Auf Grund des sinusförmigen Verlaufs der mittels der rotierenden Unwuchtmassen erzeugten
Kraftwirkung wird eine zeitlich versetzt abwechselnd in und entgegen der Vortriebsrichtung
wirkender Antrieb erzeugt. Diese wird letztlich durch statische Kräfte, insbesondere
Eigengewicht und statische Auflasten bestimmt. Ohne die Überlagerung der Schwingung
mit statischen Kräften würde sich das Rammgut nicht vorwärts bewegen, sondern lediglich
vor- und zurückschwingen. Nachteilig an den vorbekannten Systemen ist, dass der Rammvorgang
mit dem vorgenannten sinusförmigen Kraftverlauf einen erheblichen Energieverbrauch
aufweist, der durch Reibung des Rammguts im Boden zusätzlich vergrößert ist. Die für
den Schwingungserzeuger aufgewandte Energie bewirkt praktisch keinen Vortrieb.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde,
eine Vibrationsramme mit einem Schwingungserzeuger zu schaffen, der eine energieeffiziente
gerichtete Kraftwirkung in Vortriebsrichtung ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Mit der Erfindung ist eine Vibrationsramme mit einem Schwingungserzeuger geschaffen,
der eine gerichtete Kraftwirkung in Vortriebsrichtung ermöglicht. Durch die Kopplung
wenigstens zweier Wellengruppen mit einem Drehzahlverhältnis von 2 : 1 und einem Verhältnis
des statischen Moments von zwischen 6 : 1 und 10 : 1 wird durch Überlagerung der durch
die rotierenden Unwuchten erzeugten sinusförmigen Kraftkennlinien eine gerichtete
Kennlinie in Vortriebsrichtung erzeugt. In Vortriebsrichtung ergibt sich eine wesentlich
größere Maximalkraft im Vergleich zur entgegengesetzten Richtung. Da beim Rammprozess
der Boden der großen Beschleunigung in Rammrichtung nicht folgen kann, reißt das Rammgut
bei jedem Vortriebsimpuls vom mitschwingenden Boden ab. Auf Grund dieser periodischen
Entkopplung von Boden und Rammgut wird dem Baugrund weniger Energie zugeführt. Hierdurch
wird weiterhin auch die Vibrationsbelastung der Umgebung deutlich reduziert.
[0006] Durch die größere Maximalkraft in Vortriebsrichtung ist eine Beschleunigung des Rammprozesses
erzielt. Während also bei den Vibrationsrammen des Standes der Technik der pseudoflüssige
Zustand des Bodens zwingend erforderlich ist, so muss dieser Zustand bei der Verwendung
der erfindungsgemäßen Vibrationsramme vermieden werden. Es handelt sich folglich vorliegend
um ein Verfahren mit anderen physikalischen Wirkprinzipien. Durch die erheblich geringere
Drehzahl ist zum einen ein energieeffizienter Betrieb ermöglicht, zum anderen sind
die Drehzahlen der schneller laufenden Unwuchtgruppen für Wälzlager unproblematisch.
Entsprechend den Eigenfrequenzen der regelmäßig vorliegenden Böden, welche sich im
Bereich von 20 Hz bis 28 Hz befinden, wird die vorliegende Vibrationsramme bei einer
Frequenz der resultierenden Kraftkennlinie des Schwingungserzeugers von weniger als
20 Hz, bevorzugt weniger als 18 Hz betrieben.
[0007] Vorteilhaft ist das statische Moment der ersten Wellengruppe acht Mal so groß wie
das statische Moment der zweiten Wellengruppe. Hierdurch ist eine ausgeprägte Kraftspitze
in Vortriebsrichtung bewirkt.
[0008] Die vorliegende Aufgabe wird weiterhin durch die Merkmale des Patentanspruchs 3 gelöst.
Durch den Einsatz von drei Wellengruppen, auf denen mindestens drei Unwuchtgruppen
angeordnet sind, wobei die Wellengruppen ein Drehzahlverhältnis von 1 : 2 : 3 aufweisen
und das Verhältnis der statischen Momente der Wellengruppen zueinander im Wesentlichen
100 : 16,64 : 3,68 beträgt, wird die maximal wirkende Kraft durch eine weiter ausgeprägte
Kraftspitze in Vortriebsrichtung erhöht. Hierdurch ist eine weitere Steigerung der
Energieeffizienz, verbunden mit einer Beschleunigung des Rammprozesses, bewirkt. Auch
diese Vibrationsramme weist die Vorteile der vorgenannten Ausgestaltung einer Vibrationsramme
auf und ist bei einer Drehzahl zu betreiben, die einer Frequenz entspricht, die deutlich
unterhalb der Eigenfrequenz des Bodens liegt.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird weiterhin durch die Merkmale des Patentanspruchs 4 gelöst.
Durch den Einsatz von vier Wellengruppen, auf denen mindestens vier Unwuchtgruppen
angeordnet sind, wobei das Drehzahlverhältnis der Wellengruppen zueinander im Wesentlichen
1 : 2 : 3 : 4 beträgt und das Verhältnis der statischen Momente der Wellengruppen
zueinander im Wesentlichen 100 : 18,72 : 5,6 : 1,38 beträgt, ist eine weitere Ausprägung
des Kraftverlaufs in Vortriebsrichtung erzielt. Auch diese Vibrationsramme weist die
Vorteile der vorgenannten Ausgestaltung einer Vibrationsramme auf und ist bei einer
Drehzahl zu betreiben, die einer Frequenz entspricht, die deutlich unterhalb der Eigenfrequenz
des Bodens liegt. Durch die spezifische Anordnung von Wellen- und Unwuchtgruppen ist
eine sehr feine Einstellung der gewünschten Kraftkennlinie ermöglicht.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung sind Mittel zur Verstellung der Wirkrichtung des Schwingungserzeugers
vorgesehen. Hierdurch ist eine Anpassung des Schwingungserzeugers an unterschiedliche
Prozessanforderungen wie beispielsweise Rammen und Ziehen ermöglicht.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Mittel zur Verstellung der Wirkrichtung
einen Schwenkmotor, über den die Phasenlage wenigstens zweier mit unterschiedlicher
Drehzahl rotierender Unwuchtgruppen zueinander veränderbar ist. Hierdurch ist eine
Umstellung der Wirkrichtung ohne erforderliche Umbaumaßnahmen ermöglicht.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die wenigstens zwei Unwuchtgruppen über
Zahnräder mit dem Schwenkmotor verbunden, wobei wenigstens eine Unwuchtgruppe mit
dem Stator und wenigstens eine Unwuchtgruppe mit dem Rotor des Schwenkmotors verbunden
ist. Hierdurch ist eine direkte Verstellung der Unwuchtgruppen über den Schwenkmotor
ermöglicht.
[0013] Vorteilhaft ist der Schwenkmotor ein Drehflügelschwenkmotor mit einem Flügel. Dieser
zeichnet sich gegenüber den 180 Grad verstellbaren Schwenkmotoren durch mehrfach höheres
Drehmoment und geringere Reibung aus. Alternativ kann der Schwenkmotor auch ein Schwenkmotor
mit Steilgewinde sein.
[0014] Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, ein ernergieffizientes Verfahren
zum Einbringen eines Profils in den Boden mittels einer Vibrationsramme zu schaffen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 9 gelöst.
Überraschend wurde herausgefunden, dass durch die Ausgestaltung der Vibrationsramme
nach einem der Patentansprüche 1 bis 8 und den Betrieb der langsamsten Wellengruppe
mit einer Drehzahl, die einer Frequenz unterhalb der Eigenfrequenz des Bodens entspricht,
eine Beschleunigung der Profilbewegung bei gleichzeitiger Verringerung des Energieeintrags
bewirkt wird. Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung eines Getriebes eines Schwingungserzeugers einer Vibrationsramme
für gerichtetes Vibrieren mit zwei Wellengruppen;
- Figur 2
- das Vibrationsgetriebe aus Figur 1 mit zusätzlichem Schwenkmotor zur Richtungsumschaltung;
- Figur 3
- die schematische Darstellung eines gerichtet wirkenden Getriebes mit zwei Wellengruppen,
jeweils bestehend aus drei Wellen;
- Figur 4
- die schematische Darstellung verschiedener Varianten gerichtet wirkender Vibratorgetriebe
mit:
- a) sechswelliger, kurzer Bauform;
- b) siebenwelliger, einfacher Bauform;
- c) siebenwelliger, kurzer Bauform;
- Figur 5
- die schematische Darstellung gerichtet wirkender, richtungsumschaltbarer Vibratorgetriebe
mit
- a) sechswelliger, einfacher Bauform;
- b) sechswelliger, kurzer Bauform;
- Figur 6
- die Darstellung des Vibratorgetriebes aus Figur 5 in kompakter Ausführung und
- Figur 7
- die schematische Darstellung eines richtungsumschaltbaren Vibratorgetriebes mit acht
Wellen.
[0015] Die als Ausführungsbeispiel gewählten Schwingungserzeuger einer Vibrationsramme sind
als Vibratorgetriebe ausgeführt. Solche Vibratoren bestehen im Wesentlichen aus einem
Gehäuse, in dem mit Zahnrädern versehene Wellen drehbar gelagert sind. Die Zahnräder
sind jeweils mit Unwuchtmassen versehen. Derartige Vibratorgetriebe mit drehbar gelagerten
Unwuchtmassen sind dem Fachmann beispielsweise aus der
DE 20 2007 006 283 U1 bekannt. Die nachfolgende Erläuterung der Ausführungsbeispiele beschränkt sich im
Wesentlichen auf die Anordnung von Wellen und Unwuchtmassen.
[0016] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 sind zwei Wellengruppen 1, 2 angeordnet. Die
Wellen 11,12 der Wellengruppe 1 sind mit Zahnrädern 112, 122 versehen, an denen Unwuchtmassen
111, 121 angeordnet sind. Die Unwuchtmassen 111, 121 sind im Ausführungsbeispiel gleichartig
ausgeführt. Die Wellen 21, 22 der Wellengruppe 2 sind gleichsam mit Zahnrädern 212,
222 versehen, an denen gleichartige Unwuchtmassen 211, 221 angeordnet sind. Die Zahnräder
112,122, 212, 222 sind derart ausgeführt, dass bei Rotation die Drehzahl der Wellen
21, 22 der Wellengruppe 2 doppelt so groß ist, wie die Drehzahl der Wellen 11, 12.
Die Unwuchtmassen 111, 121, 211, 221 sind derart angeordnet, dass das statische Moment
der Wellengruppe 1 acht Mal so groß ist wie das statische Moment der Wellengruppe
2.
[0017] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist zusätzlich ein Schwenkmotor 5 angeordnet,
dessen Stator ein Zahnrad 51 und dessen Rotor ein Zahnrad 52 aufweist. Die Wellengruppen
1, 2 sind derart über den Schwenkmotor 5 miteinander verbunden, dass das Zahnrad 112
der Welle 11 mit dem Zahnrad 52 des Schwenkmotors 5 im Eingriff steht; die Zahnräder
212, 222 der Wellengruppe 2 stehen mit dem Zahnrad 51 des Schwenkmotors 5 im Eingriff.
Durch relative Verschwenkung des Rotors gegenüber dem Stator ist nun die Einstellung
einer Phasenverschiebung der Schwingungen der Wellengruppe 2 relativ zu den Schwingungen
der Wellengruppe 1 ermöglicht, wodurch eine Richtungsänderung einstellbar ist. Im
Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Schwenkmotor 5 um einen Drehflügelschwenkmotor
mit einem Flügel.
[0018] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 sind die Wellengruppen 1, 2 aus jeweils drei
Wellen 11, 12, 13, 21, 22, 23 gebildet, welche jeweils mit Unwuchtmassen 111, 121,
131, 211, 221, 231 versehen sind. Die Unwuchtmassen 111, 121 und 131 bilden die Unwuchtgruppe
101, die Unwuchtmassen 211, 221 und 232 bilden die Unwuchtgruppe 201. Die Zahnräder
112, 122, 132, 212, 222, 232 der
[0019] Wellen 11, 12, 13, 21, 22, 23 sind wiederum derart gewählt, dass bei Rotation die
Wellen der Wellengruppe 2 die doppelte Drehzahl aufweisen, wie die Wellen der Wellengruppe
1. Durch Versatz der Wellen 21, 22, 23 der Wellengruppe 2 ist eine kompaktere Bauweise
erzielbar (vgl. Figur 4 a)). Die Anzahl an Wellen der Wellengruppen 1, 2 kann auch
unterschiedlich gewählt sein. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 b) ist eine zusätzliche
Welle 24 mit entsprechender Unwuchtmasse 241 hinzugefügt. Durch versetzte Anordnung
der Wellen 21, 22, 23, 24 der Wellengruppe 2 ist wiederum eine kompakte Bauweise erzielbar
(vgl. Figur 4 c)).
[0020] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 ist zwischen den Wellen 11, 12, 13 der Wellengruppe
1 und den Wellen 21, 22, 23 der Wellengruppe 2 ein Schwenkmotor 5 angeordnet. Die
Unwuchtmassen 111, 121 und 131 bilden die Unwuchtgruppe 101, die Unwuchtmassen 211,
221 und 232 bilden die Unwuchtgruppe 201. Dabei sind die Zahnräder 112, 122, 132 der
Wellengruppe 1 mit dem Zahnrad 51 des Stators des Schwenkmotors 5 im Eingriff und
die Zahnräder 212, 222, 232 der Wellengruppe 2 sind mit dem Zahnrad 52 des Rotors
des Schwenkmotors 5 im Eingriff. Durch relative Verdrehung von Stator und Rotor des
Schwenkmotors 5 ist so wiederum eine Umschaltung der Wirkrichtung ermöglicht. Durch
versetzte Anordnung der Wellen der Wellengruppe 2 ist wiederum eine kompaktere Bauhöhe
erzielbar (vgl. Figur 5 b)). Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Schwenkmotor
5 um einen Drehflügelschwenkmotor mit drei Flügeln.
[0021] In Figur 6 ist ein veränderter Aufbau der vorgenannten Anordnung gemäß Figur 5 gezeigt,
der eine deutliche Verkürzung der Baulänge zulässt, bei dem jedoch an Stelle von sechs
Wellen acht Wellen erforderlich sind, was sich aber in einer geringeren Belastung
der Wellenlager niederschlägt und Vorteile hinsichtlich der erzielbaren Fliehkraft,
der Eignung für hohe Drehzahlen sowie einer geringeren Empfindlichkeit gegenüber großen
Winkelbeschleunigungen mit sich bringt.
[0022] Zur Erzielung einer möglichst ausgeglichenen Kennlinienform kann eine zusätzliche
Drehzahlstufe, deren Unwuchten mit dreifacher Drehzahl rotieren, eingesetzt werden.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7 ist eine solche Anordnung basierend auf der Getriebekonzeption
gemäß Figur 5 dargestellt. Diese fällt geringfügig breiter aus, da das untere große
Zahnrad 132, das die beiden nebeneinander angeordneten Wellen 31, 32 antreibt, gegenüber
der Getriebemitte verschoben ist. Bei der Verstellung der Wirkrichtung bleibt die
Winkelstellung der langsamen Unwuchten 111, 121, 131 und schnellen Unwuchten 311,
321 zueinander unverändert. Durch den Schwenkmotor 5 ist die Verstellung der Unwuchten
211, 221, 231 mittlerer Geschwindigkeit gegenüber den Anderen ermöglicht.
[0023] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7 beträgt das Verhältnis der Drehzahlen der Wellengruppen
1, 2, 3 zueinander etwa 1 : 2 : 3; das statische Moment der Wellengruppen 1, 2, 3
zueinander beträgt im Wesentlichen 100 : 16,64 : 3,68.
[0024] Mit Hilfe vorgenannten und beanspruchten Verhältnisse der Drehzahlen beziehungsweise
der statischen Momente zueinander ist eine sehr effektive Kraftwirkung in Vorschubrichtung
erzielbar. Diese Wirkung lässt sich auch bei geringer Abänderung der Verhältniszahlen
im Bereich bis zu zehn Prozent erzielen, jedoch unter Effizienzeinbuße. Derartige
Modifikationen der Verhältnisse der Drehzahlen beziehungsweise der statischen Momente
zueinander sind von den Patentansprüchen, in denen die Verhältniszahlen mit dem Zusatz
"im Wesentlichen" angegeben sind, ebenfalls umfasst.
1. Vibrationsramme mit einem Schwingungserzeuger, umfassend zwei Wellengruppen, auf denen
mindestens zwei Unwuchtgruppen angeordnet sind und die mit wenigstens einen Antrieb
verbunden sind, durch den sie in Rotation versetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellengruppen (1, 2) derart mit dem wenigstens einem Antrieb verbunden sind,
dass die Drehzahl der Wellengruppe (1) die Hälfte der Drehzahl der Wellengruppe (2)
beträgt und dass das Verhältnis der statischen Momente der mit den Unwuchtgruppen
(101, 201) versehenen Wellengruppen (1, 2) zwischen sechs zu eins und zehn zu eins
beträgt, wobei die Frequenz der resultierenden Kraftkennlinie des Schwingungserzeugers
weniger als 20 Hz, bevorzugt weniger als 18 Hz beträgt.
2. Vibrationsramme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das statische Moment der Wellengruppe (1) acht Mal so groß ist wie das statische
Moment der Wellengruppe (2).
3. Vibrationsramme mit einem Schwingungserzeuger, umfassend drei " Wellengruppen, auf
denen mindestens drei Unwuchtgruppen angeordnet sind und die mit wenigstens einen
Antrieb verbunden sind, durch den sie in Rotation versetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellengruppen (1, 2, 3) derart mit dem wenigstens einem Antrieb verbunden sind,
dass Drehzahl der Wellengruppe (1) die Hälfte der Drehzahl der Wellengruppe (2) und
ein Drittel der Drehzahl der Wellengruppe (3) beträgt und dass das Verhältnis der
statischen Momente der mit den Unwuchtgruppen (101, 201, 301) versehenen Wellengruppen
(1, 2, 3) zueinander im Wesentlichen 100 : 16,64 : 3,68 beträgt, wobei die Frequenz
der resultierenden Kraftkennlinie des Schwingungserzeugers weniger als 20 Hz, bevorzugt
weniger als 18 Hz beträgt.
4. Vibrationsramme mit einem Schwingungserzeuger, umfassend vier Wellengruppen, auf denen
mindestens vier Unwuchtgruppen angeordnet sind und die mit wenigstens einen Antrieb
verbunden sind, durch den sie in Rotation versetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellengruppen (1, 2, 3, 4) derart mit dem wenigstens einem Antrieb verbunden
sind, dass das Verhältnis der Drehzahlen der Wellengruppen (1, 2, 3, 4) zueinander
im Wesentlichen 1 : 2 : 3 : 4 beträgt und dass das Verhältnis der statischen Momente
der mit den Unwuchtgruppen (101, 201, 301, 401) versehenen Wellengruppen (1, 2, 3,
4) zueinander im Wesentlichen 100 : 18,72 : 5,6 : 1,38 beträgt, wobei die Frequenz
der resultierenden Kraftkennlinie des Schwingungserzeugers weniger als 20 Hz, bevorzugt
weniger als 18 Hz beträgt.
5. Vibrationsramme nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Verstellung der Wirkrichtung des Schwingungserzeugers vorgesehen sind.
6. Vibrationsramme nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Verstellung der Wirkrichtung einen Schwenkmotor (5) umfassen, über
den die Phasenlage wenigstens zweier mit unterschiedlicher Drehzahl rotierender Unwuchtgruppen
(101, 201) zueinander veränderbar ist.
7. Vibrationsramme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Unwuchtgruppen (101, 201) über Zahnräder (232, 112) mit dem Schwenkmotor
(5) verbunden sind, wobei eine Unwuchtgruppe (13) mit dem Stator und wenigstens eine
Unwuchtgruppe (101) mit dem Rotor des Schwenkmotors (5) verbunden ist.
8. Vibrationsramme nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmotor (5) ein Drehflügelschwenkmotor oder ein Schwenkmotor mit Steilgewinde
ist.
9. Verfahren zum Einbringen eines Profils in den Boden mittels einer Vibrationsramme,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vibrationsramme einen Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8 umfasst,
wobei dessen langsamste Wellengruppe mit einer Drehzahl betrieben wird, die einer
Freiquenz entspricht, die kleiner ist als die Eigenfrequenz des Bodens, wodurch ein
pseudoflüssiger Zustand des Bodens vermieden wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz der resultierenden Kraftkennlinie des Schwingungserzeugers weniger als
20 Hz, bevorzugt weniger als 18 Hz beträgt.