[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Schläuchen oder Schlauchabschnitten,
aus denen Säcke herstellbar sind, wobei die Schläuche oder Schlauchabschnitte zumindest
eine Materiallage, vorzugsweise eine Papierlage umfassen, nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Das Ausgangsmaterial für Säcke, vorzugsweise Papiersäcke, wird in der Regel als auf
Rollen aufgewickelte Bahnen zur Verfügung gestellt. In der eingangs genannten Vorrichtung
werden dann aus einer oder mehreren Bahnen Schläuche oder Schlauchstücke hergestellt,
indem die Bahn in einer Abwickeleinrichtung abgewickelt und anschließend in einem
Randbereich mit einem Leimauftrag versehen wird (Längsleimung). Hierzu dient eine
Leimscheibe. Dies erfolgt in einer Einrichtung zum Versehen zumindest eines Randbereiches
mit Leim. Leim wird hier abkürzend verwendet und meint alle Arten von Klebstoff. Nach
dem Leimauftrag werden die beiden Ränder der Bahn in der Schlauchbildungseinrichtung
so umgeschlagen, dass die Ränder sich überlappen und der Leimauftrag die sich überlappenden
Ränder miteinander verbindet. Eine Schlauchmaschine sowie eine Einrichtung zum Versehen
zumindest eines Randbereiches mit einem Leim, in der eine Leimscheibe vorgesehen ist,
sind in der Druckschrift
DE 10 2007 032 401 A1 offenbart.
[0003] Anschließend wird der so gebildete Schlauch in der Regel vereinzelt, was entweder
durch ein Glattschnittmesser erfolgt oder in einer Abreißstation, in der Schlauchstücke
von dem Schlauch abgerissen werden, wobei Schwächungslinien, beispielsweise Perforationen,
bereits vor der Beleimung in die Bahn eingebracht werden.
[0004] Die Schlauchstücke werden nun in einer separaten Vorrichtung zu Säcken verarbeitet.
[0005] Oft bestehen Papiersäcke nicht nur aus einer, sondern aus mehreren Lagen. So bestehen
Baustoffsäcke aus einer äußeren und einer inneren Papierschicht und einer dazwischen
liegenden (Kunststoff-)Folienschicht. Um die mechanische Festigkeit dieser Säcke zu
erhöhen, werden die einzelnen Bahnen leicht versetzt angeordnet, so dass jede einzelne
Bahn mit einer Längsleimung versehen und anschließend jede Bahn mit sich selbst verbunden
werden kann.
[0006] Solche Säcke sind ausreichend fest. Ein Problem ergibt sich jedoch, wenn solche Säcke
befüllt werden. Bei dem Befüllprozess wird Luft eingetragen, die aus dem Sack austreten
können muss, da er sonst platzen könnte. Um einen Luftaustritt zu ermöglichen, werden
die Schläuche oder Schlauchstücke in der Schlauchmaschine mit luftdurchlässigen Kanälen
versehen. Dieses erfolgt dadurch, dass die einzelnen Bahnen mit Perforationen beaufschlagt
werden, die ausreichend klein sind, so dass nur Luft und kein Produkt austreten kann.
Hierzu gebräuchliche Nadelwalzenanordnungen werden beispielsweise in der
DE 195 44 330 A1 vorgestellt. Die einzelnen Bahnen werden so angeordnet, dass die jeweiligen Perforationen
versetzt zueinander sind, um den Austritt von Luft zu ermöglichen, aber den Austritt
des abgefüllten Produkts zu verhindern. Bei einlagigen Schläuchen ist eine solche
Entlüftungsperforation nicht möglich, da dann das Produkt ebenfalls austritt.
[0007] Das Perforieren mittels Nadelwalzen ist sehr aufwendig. Zum einen ist der Aufbau
und damit der Verkaufspreis einer solchen Einrichtung relativ hoch. Zum anderen müssen
bei einer gewünschten Veränderung der Perforation entweder die Nadeln der Walze ausgetauscht
oder die Nadelwalze selbst getauscht werden.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren
vorzuschlagen, mit denen sich die luftdurchlässigen Kanäle auf einfachere Weise herstellen
lassen.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch den Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie durch dessen
kennzeichnende Merkmale.
[0010] Demnach ist vorgesehen, dass die Einrichtung zum Versehen zumindest eines Randbereiches
jeder Materialbahn mit Leim Leimauftragsventile umfasst, wobei jeder Materialbahn
zumindest zwei Leimauftragsventile zugeordnet sind. Jedes dieser Leimventile kann
nun eine so genannte Leimraupe auf den Randbereich einer Materialbahn auftragen. Der
Vorteil eines Leimventils ist nun, dass dieses geschaltet werden kann, so dass der
Leimauftrag unterbrechbar ist. Es entstehen nun unterbrochene Leimspuren. Die Unterbrechungen
bilden luftdurchlässige Kanäle. Ein derartiger Leimauftrag war mit den bisher eingesetzten
Leimscheiben nicht möglich.
[0011] Die zumindest zwei Leimventile, die einer Materialbahn zugeordnet sind, können über
Zulaufleitungen mit einem Leim versorgt werden. Es ist jedoch denkbar und auch vorteilhaft,
diesen Leimventilen zwei verschiedene Leimsorten zuzuleiten. Zumindest ein Ventil
kann beispielsweise mit einem Dispersionskleber beaufschlagt werden, der schnell trocknet
und so ein schnelles Verkleben der Ränder ermöglicht. Zumindest ein zweites Ventil
kann mit beispielsweise mit einem Stärkeleim beaufschlagt werden. Dieser trocknet
vergleichsweise langsam, bietet dafür aber eine sehr hohe Festigkeit. Durch die Kombination
verschiedener Klebstoffarten kann also eine sofortige Haltbarkeit und eine hohe Festigkeit
gleichzeitig erzielt werden, was bisher nicht möglich war.
[0012] Durch die Erfindung kann nun auf die Nadelwalzen verzichtet werden, so dass ein Teil
der Anschaffungs- und Betriebskosten wegfällt. Bei den Betriebskosten fällt positiv
auf, dass bei einer Produktänderung lediglich die zeitliche Ansteuerung der Ventile
geändert werden muss. Eine Positionierung einer weiteren Nadelwalze oder sogar das
Verändern oder Ersetzen einer Nadelwalze entfällt.
[0013] Selbst bei einlagigen Schläuchen können auf diese Weise Entlüftungskanäle erzeugt
werden. Dies war mit Vorrichtungen nach dem Stand der Technik nicht möglich.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn jeder Materialbahn zumindest eine Düsenplatte
zugeordnet ist, welcher zumindest zwei dieser Materialbahn zugeordneten Leimauftragsventile
zugeordnet sind. Die Baugruppe, umfassend aus zumindest einer Düsenplatte und gegebenenfalls
den Leimventilen, lässt sich besonders einfach austauschen. Die Leimauftragsventile
können dabei an einem Düsenkopf befestigt sein, wobei dieser Düsenkopf zudem die Düsenplatte
trägt. Diese Möglichkeit stellt einen interessanten Aspekt der Erfindung dar, da eine
Düsenplatte, ausgehend von jedem Ventil, eine Leimaustrittsöffnung aufweisen kann,
wobei die Leimaustrittsöffnungen einen festen Abstand quer zur Transportrichtung der
Materialbahn zueinander einnehmen können. Soll dieser Abstand nun geändert werden,
so lässt sich zu diesem Zweck einfach die Düsenplatte austauschen.
[0015] Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ermöglicht es, dass die
zumindest eine Düsenplatte relativ zum Maschinengestell verlagerbar ist. Auf diese
Weise können die Positionen der Leimauftragsventile beispielsweise an die Breite der
Materialbahnen angepasst werden. Dieses ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die
Mittelachsen der Materialbahnen, unabhängig von deren Breite, immer an derselben Position
verbleiben.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zumindest zwei Düsenplatten vorgesehen,
welche relativ zueinander verschiebbar sind. Die Verschieberichtung verläuft dabei
bevorzugt quer zur Transportrichtung der Materialbahnen. Jeder Materialbahn ist dabei
eine Düsenplatte zugeordnet. Wird der seitliche Abstand der Ränder der Materialbahn
verändert, so können auch die Düsenplatten relativ zueinander verschoben werden, so
dass der Leimauftrag stets randnah erfolgt.
[0017] Vorteilhaft ist weiterhin, wenn zumindest zwei der folgenden Positionen vorgesehen
sind, in welche die Leimventile und/oder die Düsenplatten bringbar, vorzugsweise schwenkbar
sind:
- Leimauftragsposition
- Spül- und Wartungsposition
- Serviceposition.
[0018] In der Leimauftragsposition sind die Leimaustrittsöffnungen der Düsenplatten oder
der Leimauftragsventile gegen die Bahn gerichtet, wenn diese über eine Gegenlage,
wie zum Beispiel eine Walze, läuft. Naturgemäß sind die Öffnungen, die besonders verschmutzungsanfällig
sind, in der Leimauftragsposition schlecht zugänglich. Daher ist vorgesehen, die Leimauftragsventile,
beispielsweise schwenkbar, im Maschinengestell zu lagern. Ein Abschwenken in eine
Spül- und Wartungsposition erleichtert den Zugang zu Leim führenden Bauteilen. Insbesondere
können nun die Leimaustrittsöffnungen auf eine Auffangwanne gerichtet sein, die bei
einem Spülvorgang die verunreinigte Spülflüssigkeit auffangen und ableiten kann. Da
jedoch auch in der Spül- und Wartungsposition der Zugang zu den Düsenplatten erschwert
ist, kann zusätzlich eine Serviceposition vorgesehen sein, in der beispielsweise die
Düsenplatten austauschbar sind.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist eine Rechen-und
Steuereinrichtung vorgesehen, welche die Öffnungs- und Schließvorgänge der Leimauftragsventile
steuert. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass so die Öffnungs- und Schließzeiten
auch innerhalb eines späteren Schlauchstücks variierbar sind. So kann beispielsweise
im Bereich der späteren Böden auf Unterbrechungen der Leimspuren verzichtet werden.
Diese Maßnahme kann die Festigkeit der Säcke erhöhen.
[0020] In weiterer Ausgestaltung sind mit der Rechen- und Steuervorrichtung aus einem vorgebbaren
Aussehen der luftdurchlässigen Kanäle die Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Leimauftragsventile
berechenbar. Das Aussehen dieser Kanäle kann der Rechen- und Steuervorrichtung über
einem geeigneten Datenaustauschweg mitgeteilt werden. Auch eine direkte Eingabe, etwa
über eine Touchscreen-Anzeige, ist denkbar.
[0021] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen Beschreibung
und den Ansprüchen hervor.
[0022] Die einzelnen Figuren zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Seitenansicht einer Schlauchmaschine zur Herstellung von Schlauchabschnitten
nach dem Stand der Technik
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung von Schläuchen oder Schlauchabschnitten
- Fig. 3
- Ansicht 111 - 111 aus der Figur 2
- Fig. 4
- Ansicht IV - IV aus der Figur 2
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung
[0023] Die Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer so genannten Schlauch maschine
zur Erzeugung von Schlauchabschnitten, die als Halbzeuge der Herstellung von Säcken
dienen. Diese Schlauchmaschine besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus drei nicht
näher dargestellten Abwicklungsstellen, in denen hintereinander angeordnete Bahnrollen
1, 2, 3 gehaltert sind, von denen über Leitrollen und Abwickel- und/oder Abzugseinrichtungen
flache Materialbahnen 4, 5, 6 abgezogen werden. In der Praxis bestehen beispielsweise
die Bahnen 4 und 6 aus Papier und die Bahn 5 aus Kunststoff. In einem nicht dargestellten
Maschinengestell sind in einer Perforierstation 7 vorzugsweise mit eigenen Antrieben
versehene Perforierzylinder 8, 9, 10 gelagert, deren Perforiermesser 11 mit Gegenmesserzylindern
8', 9', 10' zusammenwirken.
[0024] In Laufrichtung der im gegenseitigen Abstand zueinander geführten Bahnen sind hinter
den Querperforierzylindern 8 bis 10 mit Antrieben versehene Querklebezylinder 12,
13 im Maschinengestell gelagert, deren Querklebeleisten die Papierbahnen 5 und 6 mit
quer verlaufenden Klebstoffaufträgen versehen. Die Querklebeleisten 14 der Querklebezylinder
12, 13 erhalten ihre Klebstoffaufträge in üblicher Weise von Klebstoffauftragswalzen.
Um drei Bahnen miteinander zu verkleben, sind lediglich zwei Querklebezylinder notwendig.
Eine Querklebung erfolgt in der Regel, damit sich bei der Herstellung von Säcken beim
Falten von Bereichen der Schlauchstücke die einzelnen Lagen nicht gegeneinander verschieben.
[0025] Hinter den Querklebezylindern 12, 13 werden die Papierbahnen 4, 5, 6 zu ihrer Verklebung
zu einer mehrlagigen Bahn 15 zusammengeführt. Ein Randbereich der mehrlagigen Bahn,
an dem die einzelnen Bahnen seitlich versetzt zueinander liegen (d. h. in Querrichtung
gegeneinander verschoben sind), wird durch als Leimauftragsscheiben ausgestaltete
Längskleberollen 16 mit die späteren Längsnähte bildenden Klebstoffaufträgen versehen.
Jeder Lage ist dabei eine Längskleberolle zugeordnet. Die Längskleberollen erhalten
ihre Klebstoffaufträge in üblicher Weise von einer nicht dargestellten Klebstoffauftragsrolle
oder Schöpfwalze. Weiterhin ist eine Gegenwalze 17 vorgesehen, auf welcher sich die
mehrlagige Bahn 15 abstützt, wenn sie mit der Längsklebung versehen wird.
[0026] Die in der beschriebenen Weise vorbereitete mehrlagige Bahn wird sodann in einer
Schlauchbildungseinrichtung 18 zu einem Schlauch 22 gefaltet, wobei die jeweils überlappungsfreien
Randbereiche der einzelnen Lagen miteinander verkleben.
[0027] In der Abreißstation 19 werden sodann von dem Papierschlauch einzelne Schlauchabschnitte
20 vom Schlauch abgerissen. Die Abreißstation ist mit einem üblichen Abreißwerk versehen,
das zwei mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten angetriebene Walzen umfasst,
von denen die vordere eine Festhaltewalze und die hintere eine Abreißwalze bildet,
wobei im Takt des Abreißens der einzelnen Abschnitte 20 durch eine mit Nocken versehene
Rolle 21 in einem beweglichen Träger gelagerte Gegenwalzen an die Festhalte- und Abreißwalzen
angedrückt werden.
[0028] Die Figur 2 zeigt nun eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung von Schläuchen
oder Schlauchabschnitten. Im Vergleich mit der Vorrichtung gemäß Figur 1 wurden nun
die Längsklebescheiben 16 durch eine Einrichtung zum Versehen des Randbereiches jeder
Materialbahn mit Leim ersetzt. Diese Leimauftragseinrichtung 30 umfasst mehrere Leimauftragsventile
31, die den Leimfluss auf die Materialbahnen freigeben oder diesen Leimfluss unterbrechen
können, was anhand der folgenden Figuren näher erläutert wird. Die Leimauftragsventile
erhalten den Leim über verschiedene Zuführleitungen, von denen der Leimschlauch 32
gezeigt ist, der über eine Pumpe mit Leim aus einem Leimreservoir gespeist wird. Weitere
Zuführleitungen sind vorgesehen, aber nicht im Einzelnen gezeigt. Die Leimauftragventile
31 sind auf einer oder mehreren Düsenplatten 33 verteilt, in welche nicht sichtbare
Leimkanäle, die in Leimaustrittsöffnungen münden, eingearbeitet sind. Die Düsenplatte
33 ist auf einem Tragkörper 34 angeordnet, welcher wiederum auf geeignete Art mit
dem nicht gezeigten Maschinengestell verbunden ist. Beispielsweise kann der Tragkörper
34 auf einer Stange 35 angeordnet sein, um welche er schwenkbar ist. Die abgeschwenkte
Position ist durch eine unterbrochene Linie dargestellt. In dieser abgeschwenkten
Position, der so genannten Spülposition können die Leimauftragsventile 31, die Leimkanäle
und weitere Leimleitungsbestandteile mit einem geeigneten Reinigungsmittel, oft Wasser,
durchspült werden. Das Reinigungsmittel kann mit der Wanne 36 aufgefangen und abgeleitet
werden. Denkbar ist, dass der Tragkörper noch weiter in eine Serviceposition (nicht
dargestellt) verschwenkbar ist, so dass Bestandteile der Leimauftragseinrichtung 30
besser zugänglich sind. Es kann etwa gewünscht sein, die Düsenplatten 33 gegen andere
auszutauschen, bei denen der Abstand der Leimaustrittsöffnungen quer zur Transportrichtung
der Materialbahn verändert ist.
[0029] Die Figur 3 zeigt nun die Ansicht III - III aus der Figur 2. Zunächst ist die mehrlagige
Materialbahn 15, die aus den einzelnen Materialbahnen 4, 5 und 6 besteht. Die einzelnen
Bahnen sind in der Richtung x quer zu der Transportrichtung R zueinander versetzt,
das heißt sie sind jeweils in Richtung x gegeneinander verschoben, so dass auch die
Ränder der ansonsten verdecken Bahnen frei sind. Das ermöglicht es, die freien Ränder
mit einer Längsleimung zu versehen. Jede Materialbahn ist zudem mit Querperforationen
74, 75, 76 versehen, welche jeweils in Richtung x verlaufen und entlang welcher der
Schlauch zu Schlauchstücken vereinzelt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die Perforationen der einzelnen Materiallagen in Richtung R zueinander verschoben.
Alternativ sind auch übereinander liegende Perforationen oder Glattschnitte, die nach
der Schlauchbildung erzeugbar sind, gebräuchlich.
[0030] Jeder Materialbahn sind je zwei Leimventile 31 zugeordnet, mit denen sich Leimspuren
unterschiedlicher Ausprägung gestalten lassen. Dazu versorgt jedes Leimventil einen
Leimkanal 37, der in einer oder mehreren Leimaustrittsöffnungen 38 mündet.
[0031] Es sind nun verschiedene Leimspurmuster gezeigt. Die Materiallage 4 weist zwei Leimspuren
41 und 42 auf, die jeweils Leimspurabschnitte 43, 45 und Unterbrechungen 44 und 46
umfassen. Die Leimspuren 41 und 42 können einen festen Abstand voneinander haben,
beispielsweise 10, 15 oder 20 mm. Die Leimspurabschnitte 43 und 45 haben jeweils die
gleiche Länge und sind durch im Vergleich hierzu kürzere Unterbrechungen 44 und 46
unterbrochen. Die Leimspurabschnitte 45 und die Unterbrechungen 46 sind in Richtung
R verschoben, so dass jeder Leimspurabschnitt 43 eine Unterbrechung 46 vollständig
abdeckt und auch mit den der Unterbrechung 46 benachbarten Leimspurabschnitten 45
überlappt. Damit kann auf einfache Weise eine so genannte Labyrinthentlüftung geschaffen
werden, durch die die im Füllgut befindliche oder beim Befüllen des späteren Sackes
befindliche Luft entweichen kann, durch die aber kein oder nur wenig von dem Füllgut
austritt.
[0032] Die Leimspuren 61, 62 sind den Leimspuren 41 und 42 recht ähnlich. Hier entspricht
die Länge des Leimspurabschnitts 63 der Länge der Unterbrechung 66 und umgekehrt die
Länge der Unterbrechung 64 der Länge des Leimspurabschnitts 65.
[0033] Die Leimspuren 51 und 52 unterscheiden sich deutlich von den oben beschriebenen Leimspurpaaren
41, 42 und 61, 62. Die Leimspurabschnitte 53 und 55 haben nun jeweils eine variierende
Länge und keine stets gleich bleibende Länge. Die Unterbrechungen 54 und 56 sind hingegen
als stets gleichlang dargestellt, können aber selbstverständlich ebenso in ihrer Länge
variierend sein. Von den Leimauftragsventilen aus gesehen, haben die ersten Leimspurabschnitte
53 und 55 eine vergleichsweise große Länge. Dieser Bereich kann später den unteren
Bereich eines Sacks bilden. Damit ist die beim Befüllen notwendige Festigkeit dieses
Abschnitts gegeben. Die Luft kann durch die weiter oben angeordneten Unterbrechungen
54 und 56 entweichen. Im Bereich der Perforation 75 ist die Leimspur allerdings unterbrochen,
damit nach dem Abriss von Schlauchabschnitten kein Leim an deren Enden austreten und
womöglich Maschinenteile verschmutzen kann.
[0034] Die Linie 77 zeigt einen möglichen Luftstrom durch die Leimspuren. Die gezeigten
Leimspuren sind allesamt denkbar Ausführungsbeispiele. Die Zahl der möglichen Ausführungsbeispiele
ist selbstverständlich unendlich groß, sie fallen jedoch sämtlich unter den Gedanken
der vorliegenden Erfindung. Auch die Anzahl der einzelnen Materialbahnen ist variabel,
auch wenn anhand der Figuren immer nur von drei Lagen die Rede ist. Auch die Anzahl
der Leimspuren, die in der Figur 3 in jeder Lage mit zwei angegeben ist, kann größer
sein. Dazu kann eine entsprechend größere Anzahl an Leimauftragsventilen vorgesehen
sein und/oder jedem Leimauftragsventil sind mehrere Leimaustrittsöffnungen zugeordnet.
[0035] Auch die Leimarten, aus denen die Leimspuren bestehen, können unterschiedlich sein.
So kann bei einer Materiallage beziehungsweise -bahn eine erst Leimspur aus einem
schnell abbindenden Kleber, wie etwa einem Dispersionskleber bestehen, wogegen eine
zweite Leimspur aus einem sehr festen, aber langsam abbindenden Kleber, wie etwa Stärkeleim,
bestehen kann. Selbstverständlich bilden die Leimspuren aus unterschiedlichen Klebstoffarten
ebenfalls Entlüftungskanäle.
[0036] Verschiedene Materialarten könnten auch mit unterschiedlichen Klebstoffarten beaufschlagt
werden. Papierlagen ließen sich etwa mit Stärkeleim beaufschlagen und Kunststoffschichten
mit einem Heißkleber. Selbst die Anordnung einer einzelnen Materiallage könnte für
die Auswahl der Klebstoffart eine Rolle spielen. Eine äußere Materiallage könnte mit
einem schnell abbindenden Kleber versehen werden, wogegen innere Materiallagen mit
einem sehr festen Klebstoff beaufschlagbar wären. In all diesen Fällen müssten die
einzelnen Leimauftragsventile gegebenenfalls mit unterschiedlichen Klebstoffarten
beaufschlagt werden, was sicherlich einen etwas höheren Installationsaufwand bedeutet,
aber technisch kein Problem darstellt.
[0037] Die Figur 4 zeigt einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindungen. Es ist eine
Düsenplatte 33 vorgesehen, auf der alle Leimauftragsventile 31 fest angeordnet sind.
Die Düsenplatte 33 selbst ist fest mit dem Tragkörper 34 verbunden. Dieser kann beispielsweise
einen nicht dargestellten Schlitten umfassen, welcher auf einer Schiene läuft, die
in Richtung x gerichtet ist. Zum Zwecke der seitlichen Verschiebung ist nun ein Elektromotor
39 vorgesehen, der sich am Maschinengestell abstützt und der eine Spindel 40 rotatorisch
antreibt. Die Spindel 40 ist in eine Gewindebohrung des Tragkörpers eingeschraubt,
so dass ihre Rotationsbewegung in eine laterale Bewegung des Tragkörpers und damit
auch der Leimauftragsventile mündet. Auf diese Weise können Düsenplatte 33 und Leimauftragsventile
31 an die Position der Ränder Materialbahnen angepasst werden.
[0038] Die Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Hier ist jeder einzelnen
Materialbahn eine eigene Düsenplatte 33, 57, 67 zugeordnet. Jede Düsenplatte trägt
in diesem Beispiel zwei Leimauftragsventile 31. Die Düsenplatten sind jeweils relativ
zueinander bewegbar, so dass die Positionen der Düsenplatten an einen gegebenenfalls
veränderten Versatz der Bahnen 4, 5 und 6 anpassbar sind.
[0039] Alle Figuren zeigen verschiedene Ausführungen der Erfindung. Die in diesen Figuren
gezeigten und auch die sonst in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Ausführungsbeispiele
sind beliebig miteinander kombinierbar und stellen so weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung dar.
Bezugszeichenliste |
1 |
Papierrolle |
2 |
Papierrolle |
3 |
Papierrolle |
4 |
Papierbahnen |
5 |
Papierbahnen |
6 |
Papierbahnen |
7 |
Perforierstation |
8 |
Perforierzylinder |
9 |
Perforierzylinder |
10 |
Perforierzylinder |
8' |
Gegenmesserzylinder |
9' |
Gegenmesserzylinder |
10' |
Gegenmesserzylinder |
11 |
Perforiermesser |
12 |
Querklebezylinder |
13 |
Querklebezylinder |
14 |
Querklebeleisten |
15 |
mehrlagige Bahn |
16 |
Leimauftragsscheibe |
17 |
Gegendruckzylinder |
18 |
Schlauchbildungseinrichtung |
19 |
Abreißstation |
20 |
Einzelne Schlauchabschnitte |
21 |
Mit Nocken versehene Rolle |
22 |
Schlauch |
23 |
|
24 |
|
25 |
|
26 |
|
27 |
|
28 |
|
29 |
|
30 |
Leimauftragseinrichtung |
31 |
Leimauftragsventil |
32 |
Leimschlauch |
33 |
Düsenplatte |
34 |
Tragkörper |
35 |
Stange |
36 |
Wanne |
37 |
Leimkanal |
38 |
Leimaustrittsöfifnung |
39 |
Elektromotor |
40 |
Spindel |
41 |
Leimspur |
42 |
Leimspur |
43 |
Leimspurabschnitt |
44 |
Unterbrechung |
45 |
Leimspurabschnitt |
46 |
Unterbrechung |
47 |
|
48 |
|
49 |
|
50 |
|
51 |
Leimspur |
52 |
Leimspur |
53 |
Leimspurabschnitt |
54 |
Unterbrechung |
55 |
Leimspurabschnitt |
56 |
Unterbrechung |
57 |
Düsenplatte |
58 |
|
59 |
|
60 |
|
61 |
Leimspur |
62 |
Leimspur |
63 |
Leimspurabschnitt |
64 |
Unterbrechung |
65 |
Leimspurabschnitt |
66 |
|
67 |
Düsenplatte |
68 |
|
69 |
|
70 |
|
71 |
|
72 |
|
73 |
|
74 |
Querperforation |
75 |
Querperforation |
76 |
Querperforation |
77 |
Linie |
|
|
R |
Transportrichtung |
1. Vorrichtung zur Erzeugung von Schläuchen oder Schlauchabschnitten, aus denen Säcke,
vorzugsweise Papiersäcke, herstellbar sind, wobei die Schläuche oder die Schlauchabschnitte
zumindest eine Materiallage, vorzugsweise zumindest eine Papierlage, umfassen, wobei
die Vorrichtung die folgenden Bestandteile umfasst:
- eine Abwickeleinrichtung zur Abwicklung zumindest einer Materialbahn von einer Materialbahnrolle
- eine Einrichtung zum Versehen zumindest eines Randbereiches jeder Materialbahn mit
einem Leim
- eine Schlauchbildungseinrichtung (18), mit welcher der mit Leim versehene Randbereich
auf den zweiten Randbereich umschlagbar und somit befestigbar ist,
wobei in der Vorrichtung die Schläuche oder Schlauchstücke mit luftdurchlässigen Kanälen
versehbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung zum Versehen zumindest eines Randbereiches jeder Materialbahn mit
Leim Leimauftragsventile umfasst, wobei jeder Materialbahn zumindest zwei Leimauftragsventile
zugeordnet sind, mit welchen unterbrochene Leimspuren erzeugbar sind, wobei die Unterbrechungen
luftdurchlässige Kanäle bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Düsenplatte (33) vorgesehen ist, der die zumindest zwei, einer Materialbahn
zugeordneten Leimauftragsventile (31) zugeordnet sind.
3. Vorrichtung nach dem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Düsenplatte (33) relativ zu dem Maschinengestell verlagerbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zwei Düsenplatten (33) vorgesehen sind, welche relativ zueinander verschiebbar
sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zwei der folgenden Positionen vorgesehen sind, zwischen denen die Leimventile
und/oder die Düsenplatte (33) schwenkbar ist:
- Leimauftragsposition,
- Spül- und Wartungsposition,
- Serviceposition.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Rechen- und Steuervorrichtung vorgesehen ist, welche die Öffnungs- und Schließvorgänge
der Leimauftragsventile (31) steuert.
7. Vorrichtung nach dem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit der Rechen- und Steuervorrichtung aus einem vorgegebenen Aussehen der luftdurchlässigen
Kanäle die Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Leimauftragsventile (31) berechenbar
sind.
8. Verfahren zur Erzeugung von Schläuchen oder Schlauchabschnitten, aus denen Säcke,
vorzugsweise Papiersäcke, herstellbar sind, wobei die Schläuche oder die Schlauchabschnitte
zumindest eine Materiallage, vorzugsweise zumindest eine Papierlage, umfassen, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Abwickeln zumindest einer Materialbahn von einer Materialbahnrolle in einer Abwickeleinrichtung,
- Versehen zumindest eines Randbereiches jeder Materialbahn mit einem Leim,
- Umschlagen und Befestigen des mit Leim versehenen Randbereichs auf den zweiten Randbereich
in einer Schlauchbildungseinrichtung,
wobei die Schläuche oder Schlauchstücke mit luftdurchlässigen Kanälen versehen werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf jeder Materialbahn mit zumindest zwei Leimauftragsventilen zumindest zwei unterbrochene
Leimspuren erzeugt werden, wobei die Unterbrechungen luftdurchlässige Kanäle bilden.