[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registersteuerung einer Druckmaschine gemäß
den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Vorrichtung hierfür gemäß Anspruch 12 sowie eine
die Vorrichtung aufweisende Druckmaschine gemäß Anspruch 18.
[0002] Im Mehrfarbendruck werden in einer Druckmaschine mit mehreren bildgebenden Zylindern
mindestens zwei Teilfarben übereinander gedruckt. Steht eine Druckmaschine im Register,
oder anders ausgedrückt, im Passer, treffen Druckbilder der verschiedenen Druckwerke,
die jeweils für das Bedrucken mit einer Teilfarbe zuständig sind, exakt aufeinander.
[0003] Rollendruckmaschinen weisen oftmals lange Wege eines Bedruckstoffs, insbesondere
Papier und Folie, zwischen zwei Druckwerken auf. Bekanntermaßen sind in diesen Rollendruckmaschinen
Vorrichtungen integriert, mit deren Hilfe das Register exakt eingestellt und im Verlauf
des Druckvorgangs immer wieder nachgestellt werden kann. Auch in Bogendruckmaschinen
sind solche Registerregelungen etabliert.
[0004] Hilfsmittel bekannter Registerregelungen sind beispielsweise Markierungen, die in
jedem Druckwerk außerhalb der Bildfläche mitgedruckt werden, sogenannte Passermarken
oder Passkreuze. Mit Hilfe von Bildverarbeitungssystemen werden die Stellungen der
jeweils relevanten Passermarken zueinander aufgenommen sowie ausgewertet und die Druckmaschine
wird entsprechend nachgeregelt.
[0005] Bei der Beurteilung des Registers oder der Registergenauigkeit wird zwischen dem
Längsregister (in Laufrichtung der Bahn des Bedruckstoffs), dem Seitenregister (quer
zur Laufrichtung) und dem Diagonalregister unterschieden. Die Problematik der Erfindung
betrifft im Wesentlichen das Längsregister.
[0006] Sind Längsregisterabweichungen festzustellen, kann ein Ausgleich beispielsweise durch
Verschieben von einzelnen Leitwalzen, den Registerwalzen, die den Weg zwischen zwei
Druckwerken verkürzen oder verlängern, stattfinden. Alternativ kann das Längsregister
auch durch ein Verdrehen der bildgebenden Zylinder zueinander verstellt werden.
[0007] Ursache für eine Abweichung im Register ist üblicherweise ein anderer Bedruckstoff,
der gegenüber dem zuvor verwendeten Bedruckstoff ein anderes Dehnungsverhalten aufweist.
Auch die Geschwindigkeit der Druckmaschine kann eine Registerregelung erforderlich
machen, weil sich die Bahn des Bedruckstoffs je nach Geschwindigkeit der Druckmaschine
anders verhält.
[0009] Bekannte Registerregelungen berücksichtigen unzureichend oder nicht, dass die Länge
der Bahn des Bedruckstoffs zwischen den am Druck beteiligten Druckwerken durch Umstellungen
der Druckmaschinenkonfiguration deutlich variieren kann. Dies kann dazu führen, dass
die Registerabweichungen größer als der Fangbereich üblicher Registerregelungen sind,
wodurch das Register nicht mehr automatisch angepasst werden kann. Auch eine Beeinflussung
des Registers durch eine vom Maschinenführer vorgegebene Änderung der Länge des vorgesehenen
Druckbildes ist nicht thematisiert. Bekannten Druckmaschinen setzen diese Vorgabe
durch eine Überlagerungsgeschwindigkeit der individuellen Antriebe von bildgebenden
Zylindern benachbarter, am Druckprozess des Druckbildes beteiligter Druckwerke um.
[0010] Eine Verkürzung der Länge des Druckbildes um etwa bis 1 mm, bezogen auf das ursprüngliche
Format des Druckbildes, wird durch eine Beschleunigung des Antriebes der bildgebenden
Zylinder erreicht. Durch die gegenüber der theoretisch richtigen Geschwindigkeit des
Bedruckstoffs höhere aber konstante Drehzahl verkürzt sich das Druckbild entsprechend.
[0011] Demgegenüber verlängert sich das Druckbild um etwa bis 3 mm, bezogen auf das ursprüngliche
Format des Druckbildes, wenn der jeweilige Antrieb des bildgebenden Zylinders gegenüber
der Bahn des Bedruckstoffs verlangsamt wird. So lässt sich das Druckbild über einen
längeren Abschnitt der Bahn, als durch ein entsprechendes Negativ auf dem bildgebenden
Zylinder vorgesehen, ziehen.
[0012] Registerabweichungen verursacht durch Druckbildlängenänderungen liegen in der Regel
nicht im Fangbereich der eingangs angesprochen Registerregelungen. Liegen beispielsweise
zwischen zwei benachbarten Druckwerken fünf Druckbilder bzw. Formate, die jeweils
verlängert werden, resultiert aus der Veränderung der Länge des Druckbildes insgesamt
eine Registerabweichung in dem in Produktionsrichtung nachgeordneten Druckwerk in
einer Größenordnung des Fünffachen der Veränderung der Länge des Druckbildes.
[0013] In besonders flexibel einsetzbaren Druckmaschinen variiert die Länge des Bedruckstoffs
zwischen zwei benachbarten Druckwerken durch Umstellungen in der Produktion oftmals
beträchtlich, sodass nicht automatisch feststeht, wie viele Druckbilder zwischen zwei
benachbarten Druckwerken liegen.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
welche außerhalb des üblichen Fangbereichs bekannter Registerregelungen liegende Registerabweichungen
durch eine Steuerung beseitigen. Dazu sind wesentliche Einflussfaktoren zu ermitteln
und der Druckmaschine als Steuergrößen zuzuführen.
[0015] Das Verfahren zur Registersteuerung findet in einer Druckmaschine Anwendung, die
ein erstes Druckwerk und zumindest ein weiteres Druckwerk umfasst. Die Druckwerke
weisen jeweils zumindest einen bildgebenden Zylinder mit einer Rotationsgeschwindigkeit
auf. Zum Vermeiden eines Auseinanderlaufens von Druckbildern mehrerer Druckwerke werden
Registereinstellungen des zumindest einen bildgebenden Zylinders der weiteren Druckwerke
entsprechend einer vorgegebenen Längenänderung eines Druckbildes verändert.
[0016] Die Aufgabe ist gemäss Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Veränderung der Registereinstellungen
in Abhängigkeit von zumindest einer Länge eines Bedruckstoffs zwischen den Druckwerken
durchgeführt wird.
[0017] Durch das Verfahren lassen sich Makulatur und Rüstzeit einsparen, weil die Registersteuerung
automatisch eine Korrektur ausführt. Der Maschinenführer muss dabei keinen Eingriff
vornehmen, weshalb der Prozess sicherer abläuft.
[0018] Die Veränderung der Registereinstellungen erfolgt in einer vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens während des laufenden Betriebs der Druckmaschine. Eine vorgegebene
Längenänderung eines Druckbildes wird durch eine Änderung des Verhältnisses der Rotationsgeschwindigkeit
des zumindest einen bildgebenden Zylinders der weiteren Druckwerke gegenüber einer
Geschwindigkeit des Bedruckstoffs realisiert. Die theoretisch richtige Rotationsgeschwindigkeit
des zumindest einen bildgebenden Zylinders wird dabei auf die der geänderten Druckbildlänge
zugeordneten Rotationsgeschwindigkeit bezogen. In der Regel besteht dieses Verhältnis
zwischen den Rotationsgeschwindigkeiten eines Gummituchzylinders und eines Gegendruckzylinders.
[0019] Die Veränderung der Registereinstellungen des zumindest einen bildgebenden Zylinders
der weiteren Druckwerke wird bei einer nächsten vorteilhaften Ausführungsform korrigiert,
indem eine Korrektur der Länge des Bedruckstoffs zwischen den Druckwerken in Bezug
zu einer Referenzposition in der Druckmaschine erfolgt. Diese Referenzposition ist
besonders vorteilhaft durch das erste in einer Laufrichtung des Bedruckstoffs am Druckprozess
beteiligte Druckwerk definiert.
[0020] Die Korrektur wird gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform aus einer Multiplikation
der Längenänderung des Druckbildes mit einer Anzahl der Druckbilder zwischen den jeweils
benachbarten Druckwerken gebildet. Die Anzahl der Druckbilder wird durch Dividieren
der Länge des Bedruckstoffs zwischen den jeweils benachbarten Druckwerken durch eine
Länge eines Druckbildes in einer Laufrichtung des Bedruckstoffs ermittelt.
[0021] Die Länge des Bedruckstoffs zwischen den jeweils benachbarten Druckwerken wird besonders
vorteilhaft durch eine Auswertung mindestens eines Signals von zumindest zwei Sensoren
ermittelt. Die Sensoren vorteilhafter Ausführungsformen geben das Signal aus, wenn
sie eine Markierung des Bedruckstoffs erkennen.
[0022] Die Markierung wird besonders vorteilhaft mit einer Markierungseinrichtung vor oder
in dem ersten Druckwerk auf oder in den Bedruckstoff appliziert, insbesondere durch
Stempeln, Lochen, Farbauftragen oder Bekleben.
[0023] Als Sensoren werden vorteilhaft Lichtschranken verwendet.
[0024] Die Länge des Bedruckstoffs zwischen den jeweils benachbarten Druckwerken wird mittels
vorteilhafter Verfahren mit einer Genauigkeit kleiner 0,2 mm ermittelt.
[0025] Zur zusätzlichen Auswertung der Winkellage der Druckwerke werden beispielsweise Impulsgeber
verwendet, die in Antriebssystemen der Druckwerke, insbesondere in Servontriebssystemen
vorgesehen sind. Aus der ermittelten Winkellage der Druckwerke wird ein Signal erzeugt,
welches gemeinsam mit den die Länge des Bedruckstoffs zwischen den jeweils benachbarten
Druckwerken betreffenden Signalen ausgewertet wird, wobei die Registereinstellungen
des zumindest einen bildgebenden Zylinders der weiteren Druckwerke entsprechend der
erfolgten Auswertung verändert werden.
[0026] Eine Vorrichtung zur Registersteuerung einer Druckmaschine ist erfindungsgemäß für
den Einsatz in einer Druckmaschine bestimmt. Die Druckmaschine besitzt ein erstes
Druckwerk und zumindest ein weiteres Druckwerk. Jedes Druckwerk weist zumindest einen
bildgebenden Zylinder mit einer Rotationsgeschwindigkeit auf. Registereinstellungen
der auf das erste Druckwerk folgenden, weiteren Druckwerke sind zum Vermeiden eines
Auseinanderlaufens von übereinander zu druckenden Druckbildern mehrerer Druckwerke
veränderbar.
[0027] Die Vorrichtung zur Registersteuerung weist eine Steuereinrichtung und jeweils zumindest
ein Antriebssystem sowie jeweils zumindest einen Sensor für die Druckwerke auf. Das
Antriebssystem ist insbesondere ein Servoantriebssystem. Mit dem zumindest einen Sensor
ist eine Markierung des Bedruckstoffs erfassbar, ein entsprechendes Signal generierbar
und an die Steuereinrichtung weiterleitbar. Aus den empfangenen Signalen des zumindest
einen Sensors ist mittels der Steuereinrichtung die Länge eines Bedruckstoffs zwischen
den Druckwerken ermittelbar. In Abhängigkeit der ermittelten Länge sind die Registereinstellungen
der weiteren Druckwerke mit den Antriebssystemen veränderbar.
[0028] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung ist der zumindest eine Sensor
jeweils an den Druckwerken oder in einer Laufrichtung des Bedruckstoffs jeweils hinter
den Druckwerken angeordnet.
[0029] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung weist eine Markierungseinrichtung
auf, die in Laufrichtung des Bedruckstoffs vor oder in einem ersten Druckwerk angeordnet
ist. Besonders vorteilhaft ist mittels der Markierungseinrichtung vor oder in dem
ersten Druckwerk eine Markierung auf oder in den Bedruckstoff applizierbar, insbesondere
ein Abdruck eines Stempels, eine Lochung, ein Farbauftrag oder eine Beklebung.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung zumindest einen insbesondere
am Antriebssystem angeordneten Impulsgeber auf, mit dem die Winkellage zumindest eines
der Druckwerke erfassbar und an die Steuereinrichtung sowie das Antriebssystem weiterleitbar
ist.
[0031] Besonders vorteilhaft ist eine Druckmaschine mit einer der Vorrichtungen ausgerüstet.
[0032] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 eine Draufsicht auf zwei parallel zueinander ausgelegt dargestellten Bahnen
des Bedruckstoffs mit ihrer jeweiligen Aufteilung in Druckbilder,
Figur 2 eine schematische Darstellung eines Radialschnitts durch eine Druckmaschine
mit fünf Druckwerken und jeweils individuell angetriebenen, bildgebenden Zylindern,
wobei eine Bahn des Bedruckstoffs durch die Druckmaschine geleitet wird,
Figur 3 ein erstes Blockschaltbild zur Verdeutlichung des Verfahrensablaufs bei der
Ermittlung der geometrischen Längen zwischen den Druckwerken, und
Figur 4 ein zweites Blockschaltbild zur Verdeutlichung des Verfahrensablaufs beim
Ausführen der Korrektur des Registers.
[0033] In Figur 2 ist schematisch eine Druckmaschine 6 mit fünf Druckwerken 1, 2, 3, 4,
5, nämlich einem ersten Druckwerk 1 und vier weiteren Druckwerken 2, 3, 4, 5 dargestellt.
In einer Laufrichtung 12 wird ein Bedruckstoff 9 durch die Druckmaschine 6 hindurchgeführt
und passiert dabei ein Druckwerk 1, 2, 3, 4, 5 nach dem anderen. Zwei Bahnen 13, 13'
des Bedruckstoffs 9 sind in Figur 1 in einer Ansicht von oben dargestellt, um deren
Aufteilung in Abschnitte durch Druckbilder 11, 11' zu verdeutlichen. In jedem Druckwerk
1, 2, 3, 4, 5 wird mit bildgebenden Zylindern 26, 27 auch Formatzylinder genannt,
eine Teilfarbe des Druckbildes 11, 11' auf den Bedruckstoff 9 gedruckt. Am stromabwärtigen
Ende der Druckmaschine 6 ist durch Übereinanderdrucken der verschiedenen Teilfarben
der Druckwerke 1, 2, 3, 4, 5 das mehrfarbige Druckbild 11, 11' erzeugt.
[0034] Die Druckwerke 1, 2, 3, 4, 5 gemäß Figur 2 weisen vertikal übereinander jeweils zwei
bildgebende Zylinder 26, 27 auf, nämlich einen oberhalb angeordneten Plattenzylinder
26a und einen unterhalb angeordneten Gummituchzylinder 27a, unter dem wiederum ein
Gegendruckzylinder 28 positioniert ist. Der Bedruckstoff 9 wird zwischen dem Gummituchzylinder
27a und dem Gegendruckzylinder 28a in Laufrichtung 12 transportiert. Das Druckbild
11, 11' entsteht zunächst oberhalb des Bedruckstoffs 9 durch das Aufeinanderabrollen
des Plattenzylinders 26a auf dem Gummituchzylinder 27a. Diese bildgebenden Zylinder
26, 27 drehen mit gleicher Drehzahl und werden gemeinsam je nach gewünschter Länge
des Druckbildes 11, 11' mit der Geschwindigkeit des Bedruckstoffs 9 oder schneller
bzw. langsamer als diese Geschwindigkeit betrieben. Es kommt schließlich zu einem
Abrollen des Gummituchzylinders 27a auf dem Bedruckstoff 9, wodurch das Druckbild
11, 11' auf letzteren übertragen wird. Drehen der Plattenzylinder 26a und der Gummituchzylinder
27a mit konstanter Drehzahl aber leicht langsamer als die Bahn 13, 13'des Bedruckstoffs
9, entsteht ein leicht verlängertes Druckbild. Die Drehzahl des Gegendruckzylinders
28 auf der anderen Seite der Bahn 13, 13' des Bedruckstoffs 9 bleibt dabei unverändert.
[0035] Diese Drehzahlvariation gilt für alle Druckwerke 1, 2, 3, 4, 5 in gleichem Maße bzw.
der gleichen Drehzahldifferenz. Jedes Druckwerk 1, 2, 3, 4, 5 ist mit einer individuellen
Rotationsgeschwindigkeit ω direkt mit einem eigenen Antriebssystem 31, 32, 33, 34,
35 oder indirekt über nicht dargestellte Antriebswalzen antreibbar.
[0036] In Laufrichtung 12 des Bedruckstoffs 9 betrachtet, ist vor einem ersten Druckwerk
1 eine Markierungseinrichtung 10 vorgesehen. Alternativ kann die Markierungseinrichtung
10 auch im ersten Druckwerk 1 angeordnet werden.
[0037] Beim Anschalten der Druckmaschine 6 oder bei einer Konfigurationsänderung, d.h. beispielsweise
bei einer Änderung der Bahnführung zwischen den Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5, appliziert
die Markierungseinrichtung 10 eine Markierung 8 auf dem Bedruckstoff 9. Demnach muss
eine Ermittlung der Länge des zwischen den Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5 vorhandenen Bedruckstoffs
9 nur einmal vorgenommen und erst dann wiederholt werden, wenn die tatsächliche Länge
des Bedruckstoffs 9 zwischen den Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5 verändert wird.
[0038] In Laufrichtung 12 des Bedruckstoffs 9 betrachtet, ist hinter den Druckwerken 1,
2, 3, 4, 5 jeweils ein Sensor 21, 22, 23, 24, 25 angeordnet und beispielsweise als
Lichtschranke ausgebildet. Die Sensoren 21, 22, 23, 24, 25 erzeugen ein Signal, sobald
die Markierung 8 ihre Position erreicht und leiten dieses Signal an eine mit den Antriebssystemen
31, 32, 33, 34, 35 der Druckwerke 1, 2, 3, 4, 5 verbundene Steuereinrichtung 29 weiter.
Zwischen einem Druckwerk 1, 2, 3, 4, 5 und dem jeweils nachfolgend angeordneten Sensor
21, 22, 23, 24, 25 besteht ein bekannter Abstand s. Innerhalb dieses Abstands s befindet
sich ein Abschnitt definierter Länge des Bedruckstoffs 9.
[0039] Natürlich können die Sensoren 21, 22, 23, 24, 25 auch im jeweiligen Druckwerk 1,
2, 3, 4, 5 angeordnet und auch zur Erkennung von Bahnrissen des Bedruckstoffs 9 verwendet
werden. Die Steuereinrichtung 29 kann auch durch die Druckmaschinensteuerung gebildet
werden.
[0040] Die Bahn 13, 13' des Bedruckstoffs 9 hat zwischen dem ersten Druckwerk 1 und dem
zweiten Druckwerk 2 eine erste Länge I
12. Entsprechend sind den in Laufrichtung 12 nachfolgenden Zwischenräumen zwischen den
Druckwerken 2, 3, 4, 5 eine zweite Länge I
23, eine dritte Länge I
34 und eine vierte Länge I
45 der Bahn 13, 13' des Bedruckstoffs 9 zuzuordnen. Insbesondere bei Produktionsumstellungen
können diese Längen I
12, I
23, I
34, I
45 der Bahn 13, 13' des Bedruckstoffs 9 variieren.
[0041] Eine derartige Druckmaschine 6 ist in der Lage, die jeweilige Länge I
12, I
23, I
34, I
45 der Bahn 13, 13' des Bedruckstoffs 9 zwischen den Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5 mittels
der Sensoren 21, 22, 23, 24, 25 und der Steuereinrichtung 29 zu bestimmen, insbesondere
auch bei Umstellungen während des Maschinenlaufs.
[0042] Nachdem die Druckmaschine 6 angeschaltet worden ist oder nachdem deren Konfiguration
unter Änderung der Länge der Bahn 13, 13' des Bedruckstoffs 9 zwischen zwei Druckwerken
1, 2, 3, 4, 5 verändert wurde, erfolgt zunächst eine Freigabe zum Messen, d.h. zum
Ermitteln der neuen Länge der Bahn 13, 13' des Bedruckstoffs 9 zwischen den Druckwerken
1, 2, 3, 4, 5. Dem Ablauf gemäß Figur 3 folgend wird danach die Markierung 8 auf dem
Bedruckstoff 9 aufgebracht. Natürlich kann die Markierung 8 auch in den Bedruckstoff
9 appliziert werden. Anschließend werden die aufgrund der den jeweiligen Sensor 21,
22, 23, 24, 25 passierenden Markierung 8 erfassten Signale der Sensoren 21, 22, 23,
24, 25 in der Steuereinrichtung 29 ausgewertet. Diese kennt den Abstand s des Druckwerkes
1, 2, 3, 4, 5 zu dem jeweils nachfolgend angeordneten Sensor 21, 22, 23, 24, 25, jedoch
nicht notwendigerweise auch den Abstand des ersten Druckwerks 1 zur Markierungseinrichtung
10. Aus den Signalen der Sensoren 21, 22, 23, 24, 25 und den bekannten Abständen s
werden in der Steuereinrichtung 29 die aktuellen Längen I
12, I
23, I
34, I
45 des Bedruckstoffs 9 zwischen den Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5 ermittelt und gesichert,
d.h. abgespeichert. Zudem erzeugt die Steuereinrichtung 29 ein Signal zur Änderung
der Registereinstellungen der weiteren Druckwerke 2, 3, 4, 5 und gibt dieses an die
jeweiligen Antriebssysteme 32, 33, 34, 35 weiter. Eine mit dem ersten und dem zweiten
Sensor 21, 22 durchgeführte Messung führt nach Auswertung der auf den Messergebnissen
beruhenden und an die Steuereinrichtung 29 übermittelten Signale zumindest zu einer
entsprechenden Beeinflussung der Registereinstellungen des zweiten Druckwerks 2. Außerdem
erfolgt eine Freigabe zum Drucken. Anschliessend warten die Steuereinrichtung 29 und
die Antriebssysteme 31, 32, 33, 34, 35 auf das nächste Anschalten oder die nächste
Konfigurationsänderung der Druckmaschine 6.
[0043] In Figur 1 sind zum Vergleich zwei Bahnen 13, 13' des Bedruckstoffs 9 parallel zueinander
ausgelegt dargestellt. Die erste Bahn 13 hat eine Gesamtlänge L. Auf dieser Bahn 13
finden fünf gleiche Druckbilder 11 mit einer Länge I Platz. Die zweite Bahn 13' des
Bedruckstoffs 9 unterscheidet sich von der ersten Bahn 13 des Bedruckstoffs 9 durch
eine Änderung der Länge der Druckbilder 11, 11'. Im dargestellten Fall gemäß Figur
1 ist die resultierende Gesamtlänge L' der fünf dargestellten Druckbilder 11' der
zweiten Bahn 13' mit je einer Länge I' insgesamt deutlich kürzer als die der ersten
Bahn 13.
[0044] In Figur 1 ist somit eine vom Maschinenführer vorgegebene Längenänderung ΔI
1 der Druckbilder 11, 11' als Differenz der Länge I der Druckbilder 11 zur Länge I'
der Druckbilder 11' ablesbar. Es wird deutlich, dass durch eine solche Längenänderung
bei jedem der fünf im Zwischenraum zwischen jeweils zwei Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5
befindlichen Druckbilder 11, 11' nach dem fünften Druckbild 11, 11' insgesamt eine
vierfache Längenänderung ΔI
4 der Bahn 13' gegenüber der Bahn 13 oder umgekehrt erreicht wird.
[0045] Figur 4 verdeutlicht den Ablauf beim Ausführen einer Korrektur des Registers in Abhängigkeit
von der Druckbildlänge. Ist gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren die Länge I
12, I
23, I
34, I
45 zwischen den Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5 bestimmt und die Länge der Druckbilder 11,
11' bekannt, steht für die Steuereinrichtung 29 fest, wie viele Druckbilder 11, 11'
sich zwischen zwei Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5 befinden. Basierend auf der Anzahl der
Druckbilder 11, 11' in zwei benachbarten Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5 wird mit einer
vom Maschinenführer vorgegebenen Längenänderung ΔI
1 des Druckbildes 11, 11' eine Korrektur für die Registereinstellungen berechnet und
von der Steuereinrichtung 29 an die zu korrigierenden, weiteren Druckwerke 2, 3, 4,
5 bzw. deren Antriebssysteme 32, 33, 34, 35 ausgegeben. Auf diese Weise bleibt die
vor der Druckbildlängenänderung im Register befindliche Druckmaschine 6 auch weiterhin
im Register.
[0046] Gemäß Figur 2 weisen die Druckwerke 1, 2, 3, 4, 5 jeweils einen am Antriebssystem
31, 32, 33, 34, 35 angeordneten Impulsgeber 30 auf. Mit den Impulsgebern 30 ist die
Winkellage zumindest eines der Druckwerke 1, 2, 3, 4, 5 erfassbar und an das Antriebssystem
31, 32, 33, 34, 35 sowie an die Steuereinrichtung 29 weiterleitbar. Aus der ermittelten
Winkellage wird ein Signal erzeugt, welches in der Steuereinrichtung 29 gemeinsam
mit den die Länge I
12, I
23, I
34, I
45 des Bedruckstoffs 9 zwischen den jeweils benachbarten Druckwerken 1, 2, 3, 4, 5 betreffenden
Signalen ausgewertet wird, wobei die Registereinstellungen des zumindest einen bildgebenden
Zylinders 26, 27 der weiteren Druckwerke 2, 3, 4, 5 entsprechend der erfolgten Auswertung
verändert werden.
1. Verfahren zur Registersteuerung einer Druckmaschine (6) mit einem ersten Druckwerk
(1, 2, 3, 4) und zumindest einem weiteren Druckwerk (2, 3, 4, 5), welche jeweils zumindest
einen bildgebenden Zylinder (26, 27) mit einer Rotationsgeschwindigkeit (ω) aufweisen,
wobei zum Vermeiden eines Auseinanderlaufens von Druckbildern (11, 11') mehrerer Druckwerke
(1, 2, 3, 4, 5) Registereinstellungen des zumindest einen bildgebenden Zylinders (26,
27) der weiteren Druckwerke (2, 3, 4, 5) entsprechend einer vorgegebenen Längenänderung
(ΔI1) eines Druckbildes (11, 11') verändert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Registereinstellungen in Abhängigkeit von zumindest einer Länge
(I12, I23, I34, I45) eines Bedruckstoffs (9) zwischen den Druckwerken (1, 2, 3, 4, 5) durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Registereinstellungen während des laufenden Betriebs der Druckmaschine
(6) erfolgt, wobei die vorgegebene Längenänderung (ΔI1) eines Druckbildes (11, 11') durch eine Änderung der Rotationsgeschwindigkeit (ω)
des zumindest einen bildgebenden Zylinders (26, 27) der weiteren Druckwerke (2, 3,
4, 5) gegenüber einer Geschwindigkeit des Bedruckstoffs (9) realisiert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Registereinstellungen des zumindest einen bildgebenden Zylinders (26, 27) der
weiteren Druckwerke (2, 3, 4, 5) korrigiert werden, wobei eine Korrektur der Länge
(I12, I23, I34, I45) des Bedruckstoffs (9) in Bezug zu einer Referenzposition in der Druckmaschine (6)
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste in einer Laufrichtung (12) des Bedruckstoffs (9) am Druckprozess beteiligte
Druckwerk (1, 2, 3, 4) die Referenzposition definiert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Registereinstellungen des zumindest einen bildgebenden Zylinders
(26, 27) durch eine Multiplikation der Längenänderung (ΔI1) des Druckbildes (11, 11') mit einer Anzahl der Druckbilder (11, 11') zwischen den
jeweils benachbarten Druckwerken (1, 2, 3, 4, 5) ermittelt wird, wobei die Anzahl
der Druckbilder (11, 11') durch Dividieren der Länge (I12, I23, I34, I45) des Bedruckstoffs (9) zwischen den jeweils benachbarten Druckwerken (1, 2, 3, 4,
5) durch eine Länge (I, I') eines Druckbildes (11, 11') in einer Laufrichtung (12)
des Bedruckstoffs (9) ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (I12, I23, I34, I45) des Bedruckstoffs (9) zwischen den jeweils benachbarten Druckwerken (1, 2, 3, 4,
5) durch eine Auswertung mindestens eines Signals von zumindest zwei Sensoren (21,
22, 23, 24, 25) ermittelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (21, 22, 23, 24, 25) das Signal ausgeben, wenn sie eine Markierung (8)
des Bedruckstoffs (9) erkennen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (8) mit einer Markierungseinrichtung (10) vor oder in dem ersten Druckwerk
(1, 2, 3, 4) auf oder in den Bedruckstoff (9) appliziert wird, insbesondere durch
Stempeln, Lochen, Farbauftragen oder Bekleben.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensoren (21, 22, 23, 24, 25) Lichtschranken verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (I12, I23, I34, I45) des Bedruckstoffs (9) zwischen den jeweils benachbarten Druckwerken (1, 2, 3, 4,
5) mit einer Genauigkeit kleiner 0,2 mm ermittelt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Winkellage zumindest eines der Druckwerke (1, 2, 3, 4, 5) mittels eines in einem
Antriebssystem (31, 32, 33, 34, 35), insbesondere in einem Servoantriebssystem, des
zumindest einen Druckwerkes (1, 2, 3, 4, 5) angeordneten Impulsgebers (30) ermittelt
und daraus ein Signal erzeugt wird, welches gemeinsam mit den die Länge (I12, I23, I34, I45) des Bedruckstoffs (9) zwischen den jeweils benachbarten Druckwerken (1, 2, 3, 4,
5) betreffenden Signalen ausgewertet wird, wobei die Registereinstellungen des zumindest
einen bildgebenden Zylinders (26, 27) der weiteren Druckwerke (2, 3, 4, 5) entsprechend
der erfolgten Auswertung verändert werden.
12. Vorrichtung zur Registersteuerung einer Druckmaschine (6) mit einem ersten Druckwerk
(1, 2, 3, 4) und zumindest einem weiteren Druckwerk (2, 3, 4, 5), welche jeweils zumindest
einen mit einer Rotationsgeschwindigkeit (ω) umlaufenden, bildgebenden Zylinder (26,
27) zum Bedrucken eines Bedruckstoffs (9) aufweisen, mit der zum Vermeiden eines Auseinanderlaufens
von Druckbildern (11, 11') mehrerer Druckwerke (1, 2, 3, 4, 5) Registereinstellungen
des zumindest einen bildgebenden Zylinders (26, 27) der weiteren Druckwerke (2, 3,
4, 5) veränderbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Steuereinrichtung (29) und jeweils zumindest ein Antriebssystem
(31, 32, 33, 34, 35), insbesondere ein Servoantriebssystem, sowie jeweils zumindest
einen Sensor (21, 22, 23, 24, 25) für die Druckwerke (1, 2, 3, 4. 5) aufweist, wobei
mit dem zumindest einen Sensor (21, 22, 23, 24, 25) eine Markierung (8) des Bedruckstoffs
(9) erfassbar, ein entsprechendes Signal generierbar und an die Steuereinrichtung
(29) weiterleitbar ist, wobei mittels der Steuereinrichtung (29) aus den empfangenen
Signalen die Länge (I12, I23, I34, I45) eines Bedruckstoffs (9) zwischen den Druckwerken (1, 2, 3, 4, 5) ermittelbar und
wobei mit den Antriebssystemen (31, 32, 33, 34, 35) in Abhängigkeit dieser Länge (I12, I23, I34, I45) die Registereinstellungen des zumindest einen bildgebenden Zylinders (26, 27) der
weiteren Druckwerke (2, 3, 4, 5) veränderbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (21, 22, 23, 24, 25), jeweils an den Druckwerken (1, 2,
3, 4, 5) oder in einer Laufrichtung (12) des Bedruckstoffs (9) jeweils hinter den
Druckwerken (1, 2, 3, 4, 5) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (21, 22, 23, 24, 25) als Lichtschranke ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Markierungseinrichtung (10) aufweist, die in Laufrichtung (12)
des Bedruckstoffs (9) vor oder in einem ersten Druckwerk (1) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Markierungseinrichtung (10) vor oder in dem ersten Druckwerk (1, 2, 3,
4) eine Markierung auf oder in den Bedruckstoff (9) applizierbar ist, insbesondere
ein Abdruck eines Stempels, eine Lochung, ein Farbauftrag oder eine Beklebung.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest einen insbesondere am Antriebssystem (31, 32, 33, 34, 35) angeordneten
Impulsgeber (30) aufweist, mit dem die Winkellage zumindest eines der Druckwerke (1,
2, 3, 4, 5) erfassbar und an die Steuereinrichtung (29) sowie das Antriebssystem (31,
32, 33, 34, 35) weiterleitbar ist.
18. Druckmaschine mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17.