[0001] Die Erfindung betrifft eine Straßenbaumaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, sowie ein Verfahren zum Steuern des Abstandes des Maschinenrahmens einer Straßenbaumaschine
von einer Bodenoberfläche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
[0002] Derartige Straßenbaumaschinen insbesondere Straßenfräsmaschinen oder Recycler benötigen
zum Bearbeiten einer Bodenoberfläche oder einer Straßenoberfläche eine Niveaureferenz,
um beim Bearbeiten der Boden- oder Straßenoberfläche die vorhandenen Unebenheiten
der Bodenoberfläche nicht identisch zu kopieren. Vielmehr sollen Unebenheiten und
Welligkeiten weitestgehend durch den Bearbeitungsvorgang ausgeglichen werden. Ohne
einen Referenzwert für die Höheneinstellung des Maschinenrahmens oder des Arbeitswerkzeuges
würde das Arbeitsergebnis im ungünstigsten Fall alle Unebenheiten und Welligkeiten
sowie Schräglagen übernehmen, wodurch nachfolgende Maschinen z.B. Asphaltiermaschinen
oder auch Verdichtungswalzen erhöhte Schwierigkeiten hätten, einen ebenen, homogen
verdichteten Straßenbelag zu erzeugen.
[0003] Die Straßenbaumaschine weist einen Maschinenrahmen auf, der von einem Fahrwerk in
einer Ebene getragen wird, wobei sich das Fahrwerk auf einer Boden- oder Straßenoberfläche
bewegt. Das Fahrwerk trägt den Maschinenrahmen über mindestens drei Hubsäulen (bei
Kleinfräsen auch nur mindestens zwei Hubsäulen an der Hinterachse), die eine Höhenverstelleinrichtung
für den Maschinenrahmen bilden und die die Ebene des Maschinenrahmens in Abhängigkeit
von Steuersignalen einer Nivelliereinrichtung auch hinsichtlich einer Querneigung
einstellen. Die Nivelliereinrichtung steuert den Abstand des Maschinenrahmens zu der
aktuell überfahrenen Bodenoberfläche. Hierzu ist es bereits bekannt, dass die Bodenoberfläche
über seitlich neben einer Arbeitswalze angeordnete Seitenschilder abgetastet wird,
oder dass entlang des Fahrweges der Straßenbaumaschine ein Draht gespannt wird, der
von der Maschine aus abgetastet werden kann.
[0004] Bei Maschinen mit starr in dem Maschinenrahmen gelagerten Arbeitswalzen kann der
Abstand relativ zum Maschinenrahmen gemessen werden.
[0005] Bei Maschinen, bei denen die Arbeitswalze relativ zum Maschinenrahmen einstellbar
ist, muss zusätzlich der Abstand der Arbeitswalze von dem Maschinenrahmen berücksichtigt
werden.
[0006] Ein vorteilhafter Referenzort im Falle einer Straßenoberfläche findet sich häufig
in der Fahrbahnmitte, da die Fahrbahn dort kaum Beschädigungen, Verdrückungen oder
sonstige Unebenheiten aufweist.
[0007] Es ist diesbezüglich bereits bekannt, einen Wagen neben der Straßenbaumaschine längs
der Fahrbahnmitte zu bewegen, der über ein Teleskop mit der Straßenbaumaschine verbunden
ist. Das Teleskop dient dazu, einen unterschiedlichen seitlichen Abstand des Wagens
einzustellen. Am freien Ende der Teleskopstange befindet sich ein Wegaufnehmer, der
den Abstand der Teleskopstange relativ zur Boden- oder Straßenoberfläche erfasst.
Bei dieser Teleskoplösung ist vorteilhaft, dass bei einer Bearbeitung einer zweiten
Arbeits- oder Frässpur der gleiche Referenzort neben oder auf der Straßenmittellinie
verwendet werden kann.
[0008] Nachteilig ist bei dieser Lösung, dass durch das weite Auskragen des Teleskopauslegers
eine relevante Verformung des Teleskopauslegers nicht ausgeschlossen werden kann,
so dass die Abstandsmessung dadurch verfälscht werden kann.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Straßenbaumaschine der eingangs genannten
Art bzw. ein Verfahren zum Steuern des Abstandes einer Straßenbaumaschine von einer
Bodenoberfläche zu schaffen, bei der die Abstandsmessung mit erhöhter Genauigkeit
und mit einer höheren Reproduzierbarkeit, sowie mit einem geringeren apparativen Aufwand
durchführbar ist.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 13.
[0011] Dadurch, dass ein eine Referenzebene repräsentierender Messstrahl auf einen mit Abstand
von dem Sender angeordneten Empfänger gerichtet ist, kann der Abstand von der Bodenoberfläche
zur Referenzebene mit hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit gemessen werden, ohne
dass ein Mechanismus, der den Empfänger oder den Sender synchron zu der Straßenbaumaschine
bewegt, einen Einfluss auf das Messergebnis haben kann. Vor Beginn der Arbeiten kann
die Messeinrichtung kalibriert werden.
[0012] Das detektierte Abstandssignal kann daher unmittelbar über die Nivelliereinrichtung
den Abstand des Maschinenrahmens zur Bodenoberfläche steuern.
[0013] Dabei ist vorgesehen, dass der Sender oder der Empfänger in einem vorgebbaren Abstand
seitlich von dem Maschinenrahmen auf der Bodenoberfläche längs eines fortschreitenden
Referenzortes bewegbar ist.
[0014] Der vorgebbare seitliche Abstand von der Straßenbaumaschine bzw. dem Maschinenrahmen
dient dazu, die Lage des mit der Straßenbaumaschine mitbewegten Referenzortes beispielsweise
längs einer Straßenmittellinie festzulegen. Bei mehreren Arbeitsspuren besteht die
Möglichkeit, die Abtastung durch den Empfänger an dem gleichen Referenzort durchzuführen,
der der Bearbeitung der ersten Arbeitsspur zugrundelag.
[0015] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass in dem Maschinenrahmen eine Arbeitswalze gelagert
ist und dass der Sender oder der Empfänger in einer im Wesentlichen orthogonal zur
Referenzebene verlaufenden Ebene, die auch durch die Drehachse der Arbeitswalze verläuft,
angeordnet ist.
[0016] Durch die Anordnung des Senders oder des Empfängers in einer gemeinsamen im wesentlichen
vertikalen Ebene mit der Arbeitswalzenachse kann der gemessene Abstandswert in Form
eines Messsignals ohne Umrechnung durch die Nivelliereinrichtung verwendet werden,
um eine Abstandssteuerung des Maschinenrahmens und damit der Arbeitswalze vorzunehmen.
[0017] Liegt der Referenzort in Relation zur Drehachse der Arbeitswalze in Fahrtrichtung
vor oder hinter der Drehachse, ist eine Umrechnung erforderlich, der eine Schräglage
des Maschinenrahmens in Längsrichtung bezogen auf die Fahrtrichtung berücksichtigt.
[0018] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Sender oder der Empfänger auf einem Wagen angeordnet
ist, der synchron mit dem Maschinenrahmen in Fahrtrichtung längs des Referenzortes
auf der Bodenoberfläche bewegbar ist.
[0019] Der Sender oder der Empfänger ist dabei auf einem vorzugsweise mit Rollen versehenen
Wagen angeordnet, der den Referenzort überfährt.
[0020] Dabei erstreckt sich der Empfänger über eine ausreichende Höhe in Relation zur Referenzebene,
um die Lage der Referenzebene detektieren zu können.
[0021] Der Sender oder der Empfänger ist auf einem Wagen angeordnet, der über ein seitlich
zu dem Maschinenrahmen teleskopierbares Koppelelement gelenkig an dem Maschinenrahmen
befestigt ist. Beispielsweise können mindestens zwei mit Abstand voneinander angeordnete
Gelenke vorgesehen sein, deren Achsen parallel zur Fahrtrichtung oder parallel zu
Fräswalzenachse verlaufen.
[0022] Der Empfänger kann mehrere orthogonal zur Bodenoberfläche am Referenzort oder zu
dem Maschinenrahmen angeordnete Sensoren aufweisen, die die Lage der Referenzebene
messen können. Die Sensoren sind beispielsweise auf einem Wagen derart angeordnet,
dass sie orthogonal zur Bodenfläche verlaufen, auf der der Wagen abrollt. Alternativ
verlaufen am Maschinenrahmen angeordnete Sensoren orthogonal zu einer zu dem Maschinenrahmen
parallelen Ebene. Dabei sind die Sensoren aneinander angereiht, wobei der Abstand
der Sensoren die Auflösung der Messung bestimmt. Beispielsweise sind die Sensoren
lichtempfindliche Sensoren, die eine aus Licht gebildete Referenzebene detektieren
können.
[0023] Der Empfänger kann auch mehrere orthogonal und parallel zu den jeweiligen Ebenen
verlaufende Sensoren aufweisen, die die Lage der Referenzebene hinsichtlich Abstand
und Neigung messen.
[0024] Es ist somit beispielsweise möglich, mit der Anordnung mehrerer Sensoren in einer
zu der Bodenoberfläche parallelen Ebene außer dem Abstand auch die momentane Neigung
der Referenzebene zu dem momentanen Referenzort zu messen. Auf diese Weise ist es
nicht nur möglich, den Abstand des Maschinenrahmens und damit des Arbeitswerkzeugs
in Höhe der Arbeitswalze zu steuern, sondern zusätzlich auch die Höhenverstelleinrichtungen
so zu steuern, dass der Maschinenrahmen parallel zum momentanen Referenzort verläuft.
[0025] Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Sender Messstrahlen in Form von kohärentem
Licht linear, sektorförmig oder unter einem Winkel bis zu 360° aussendet und die Referenzebene
von diesem vom Empfänger detektierbaren Licht gebildet ist.
[0026] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass ein Sender
an dem Maschinenrahmen eine Referenzebene aufspannt, die parallel zu dem Maschinenrahmen
verläuft, dass ein sich im wesentlichen in orthogonaler Richtung zu der Bodenoberfläche
an dem Referenzort bis über die Referenzebene erstreckender Empfänger parallel zu
und synchron mit dem Maschinenrahmen bewegbar ist, der den Abstand der Referenzebene
zu dem momentanen Referenzort detektiert.
[0027] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Empfänger ein transparentes, sich bis über
die Referenzebene erstreckendes Gehäuse aufweist, das die Sensoren orthogonal zu der
Bodenfläche am Referenzort in linearer Anordnung enthält.
[0028] Es kann vorgesehen sein, dass mehrere Sensoren in einer zur Bodenfläche am momentanen
Referenzort parallelen Ebene angeordnet sind.
[0029] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Referenzort der
Bodenoberfläche sich längs einer Straßenmittellinie befindet.
[0030] Der Sender ist vorzugsweise auf der dem Referenzort zugewandten Seite des Maschinenrahmens
angeordnet.
[0031] Es kann vorgesehen werden, dass der Abstand der Abstützmittel des Wagens auf der
Bodenoberfläche längs des Referenzortes so gewählt ist, dass Unebenheiten des Referenzortes
in Fahrtrichtung ausgeglichen werden. Der Wagen, der den Empfänger trägt, hat vorzugsweise
einen großen Achsabstand der Wagenräder in Längsrichtung, d.h. in Fahrtrichtung. Anstelle
oder zusätzlich zu den Wagenrädern können auch andere Abstützmittel vorgesehen sein,
z.B. Gleitkufen, die seitlich an dem Wagen angebracht werden und eine erheblich größere
Länge aufweisen als der Achsabstand der Wagenräder. Es versteht sich, dass der wagen
auch je Achse zwei Wagenräder nebeneinander aufweisen kann.
[0032] Alternativ kann der Wagen auch von den Gleitkufen getragen werden oder die Wagenräder
können an den Enden der Gleitkufen angeordnet sein. Bei einer weiteren Alternative
sind in Fahrtrichtung an dem Wagen oder den Gleitkufen mehrere Wagenräder beispielsweise
mit geringem gegenseitigen Abstand angeordnet.
[0033] Bei einem Verfahren zum Steuern des Abstandes des auf einer Bodenoberfläche bewegten
Maschinenrahmens einer Straßenbaumaschine zu einem Referenzort der Bodenoberfläche
neben der Straßenbaumaschine in Abhängigkeit von Steuersignalen einer Nivelliereinrichtung,
wobei der Abstand des Maschinenrahmens zu der Bodenoberfläche gemessen wird und der
Maschinenrahmen beim Überfahren der Bodenoberfläche in einem einstellbaren orthogonalen
Abstand zu dem Referenzort der Bodenoberfläche gehalten wird, ist vorgesehen, dass
eine zu dem Maschinenrahmen oder zu der Bodenoberfläche an einem Referenzort parallele
Referenzebene durch mindestens einen Messstrahl eines Senders repräsentiert wird,
wobei die Referenzebene von einem im wesentlichen orthogonal zu der jeweils anderen
zu der Bodenoberfläche an einen Referenzort oder zu dem Maschinenrahmen parallelen
Ebene verlaufenden Empfängers detektiert wird und damit der Abstand der Fräswalzenachse
zu der Bodenoberfläche am Referenzort gemessen wird.
[0034] Insbesondere kann eine zu dem Maschinenrahmen parallele Referenzebene aufgespannt
werden und ein sich im wesentlichen in orthogonaler Richtung zu der Bodenoberfläche
an dem Referenzort bis über die Referenzebene erstreckender Empfänger in einem vorgebbaren
Abstand seitlich von dem Maschinenrahmen auf der Bodenoberfläche längs des Referenzortes,
sowie parallel zu und synchron mit dem Maschinenrahmen bewegt werden, der den Abstand
des momentanen Referenzortes der Bodenoberfläche zu der Referenzebene detektiert.
[0035] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass bei Inbetriebnahme der Straßenbaumaschine
die aktuelle Lage der Referenzebene als Ausgangswert gespeichert wird, von dem aus
Abweichungen des Abstandes der Referenzebene zu dem momentanen Referenzort gemessen
werden.
[0036] Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0037] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Straßenbaumaschine, insbesondere eine Straßenfräsmaschine,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf eine Bearbeitungssituation auf einer Straßenoberfläche,
- Fig. 3
- der erfindungsgemäße Empfänger auf einem Wagen,
- Fig. 4
- eine alternative Ausführungsform mit zwei Empfängern,
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 3, und
- Fig. 6
- ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel, das die Anordnung von Gleitkufen zeigt.
[0038] Fig. 1 zeigt eine Straßenbaumaschine 1 am Beispiel einer Straßenfräsmaschine. Die
Straßenbaumaschine 1 weist einen Maschinenrahmen 2 auf, der von einem beispielsweise
aus Kettenlaufwerken bestehenden Fahrwerk 4 getragen wird, das über mindestens drei
Höhenverstelleinrichtungen 8 in Form von Hubsäulen mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden
ist. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind bei dem Ausführungsbeispiel vier Hubsäulen vorgesehen,
mit denen der Maschinenrahmen 2 in eine vorgegebenen Ebene gebracht werden kann, die
vorzugsweise parallel zur Bodenoberfläche 6 verläuft, auf denen die Kettenlaufwerke
des Fahrwerks 4 stehen. Bei einer horizontalen Bodenoberfläche 6 würde im Normalfall
der Maschinenrahmen 2 horizontal ausgerichtet sein.
[0039] Die in Fig. 1 gezeigte Straßenfräsmaschine weist eine Arbeitswalze 22 zwischen den
Kettenlaufwerken des Fahrwerks 4 auf.
[0040] Die Arbeitswalze 22 ist in dem Fall einer Straßenfräsmaschine eine Fräswalze. Andere
Bauformen einer Straßenbaumaschine können die Fräswalze beispielsweise auch in Höhe
der hinteren Kettenlaufwerke oder Räder des Fahrwerks 4 aufweisen. Ebenso können die
Transporteinrichtungen zum Abtransport der abgefrästen Bodenmaterials am vorderen
7 oder hinteren Ende der Straßenbaumaschine 1 angeordnet sein.
[0041] Die Straßenbaumaschine 1 weist eine Nivelliereinrichtung 10 auf, die ein Abstandssignal,
das für den Abstand zwischen Maschinenrahmen 2 und Bodenoberfläche 6 repräsentativ
ist, empfängt und in Abhängigkeit von diesem Abstandssignal die Höhenverstelleinrichtungen
8 derart steuert, dass ein vorgegebener Abstand des Maschinenrahmens 2 und damit auch
der Arbeitswalze 22 zu der Bodenoberfläche eingehalten wird. Die Nivelliereinrichtung
10 weist hierzu eine Eingabe- und Bedienungseinrichtung auf dem Fahrstand auf, sowie
einen Sender 15, der einen für eine zu der Ebene des Maschinenrahmens 2 parallele
Ebene repräsentativen Messstrahl 17 aussendet. Der Messstrahl 17 ist dabei auf einen
Empfänger 16 gerichtet, der die Bodenoberfläche 6 längs einem Referenzort 12 abtastet,
derart, dass der Abstand der zu dem Maschinenrahmen 2 parallelen Referenzebene 14
zu dem Referenzort 12 mit Hilfe von für den Messstrahl 17 empfindliche Sensoren 32
detektiert werden kann.
[0042] Der Sender 15 kann einen einzelnen Messstrahl 17 aussenden, mehrere nebeneinander
angeordnete, in der Referenzebene 14 liegende Messstrahlen 17 aussenden oder sektorförmig
Messstrahlen 17 in einer Ebene aussenden bis hin zu einer Abstrahlung bis zu 360°.
Der Sender 15 kann an einer beliebigen Stelle des Maschinenrahmens 2 befestigt sein,
die eine freie Sichtverbindung zu dem Empfänger 16 ermöglicht und ist daher auch vorzugsweise
auf der dem Referenzort 12 zugewandten Seite der Straßenbaumaschine 1 am Maschinenrahmen
2 befestigt.
[0043] Der Empfänger 16 wird vorzugsweise auf einem Wagen 26 längs des Referenzortes 12
bewegt, wobei der Wagen 26 gelenkig über eine seitlich von dem Maschinenrahmen 2 zur
Seite hin teleskopierbares Koppelelement 28 mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden ist.
[0044] Zwischen dem Wagen 26 und dem Maschinenrahmen 2 sind hierzu mindestens zwei Gelenke
vorgesehen, deren Achsen vorzugsweise parallel zur Fahrtrichtung 9 oder parallel zur
Fräswalzenachse 23 verlaufen. Um auch Neigungsdifferenzen messen zu können, kann beispielsweise
zwischen Teleskopstange und dem Wagen 26 auch ein Kugelgelenk vorgesehen sein, wobei
dann dafür gesorgt werden muss, dass der Wagen dem Referenzort 12 folgt.
[0045] Das teleskopierbare Koppelelement 28 dient dazu, einen variablen seitlichen Abstand
des Wagens 26 zu dem Maschinenrahmen 2 zu ermöglichen. Wenn bei breiten Straßen die
Straßenbaumaschine 1 in mehreren Spuren über die Bodenoberfläche 6 verfahren werden
muss, ermöglicht die Teleskopierbarkeit, dass der gleiche Referenzort 12 für jede
Fahrspur gewählt werden kann.
[0046] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann der Referenzort 12 in der Nähe der Mitte einer Fahrbahnbreite
verlaufen, da dieser Ort die geringsten Beschädigungen, Verwerfungen oder Welligkeiten
der Bodenoberfläche 6 aufweist.
[0047] Fig. 2 zeigt eine Rundumabstrahlung des Senders 15. Eine derartige Abstrahlung der
Messstrahlen 17 zum Aufspannen einer Referenzebene 14 ist beispielsweise dann von
Vorteil, wenn mehrere Empfänger 16, z.B. am vorderen und am hinteren Ende der Straßenbaumaschine
1 vorgesehen sind. Eine sektorweise Abstrahlung der Messstrahlen 17 würde bereits
genügen, um auch bei unterschiedlichen seitlichen Abständen des Referenzortes 12 zum
Maschinenrahmen 2 eine Abstandsmessung vornehmen zu können.
[0048] Im Extremfall genügt ein einziger Messstrahl 17 beispielsweise einer Laserdiode,
wenn der Messstrahl 17 auf den Empfänger 16 ausgerichtet werden kann.
[0049] Fig. 3 zeigt ein Beispiel eines Empfängers 16, der auf einem Wagen 26 angeordnet
ist, der auf Wagenrollen 30 entlang des Referenzortes 12 auf der Bodenoberfläche 6
bewegt wird. Die Anordnung der Sensoren 32 ist schematisch dargestellt und ist im
einfachsten Fall eine lineare Anordnung der Sensoren 32 orthogonal zu dem Referenzort
12 der Bodenoberfläche 6. Die Referenzebene 14 ist als gestrichelte Linie angezeigt,
wobei der das Messsignal empfangende Sensor 32 als schwarzer Punkt dargestellt ist.
Es versteht sich, dass die Auflösung umso besser ist, je geringer der Abstand zwischen
den einzelnen Sensoren 32 ist.
[0050] Im Hintergrund ist schematisch als Kreis die Arbeitswalze 22 dargestellt, um anzudeuten,
dass eine bevorzugte Position des Empfängers 16 in der orthogonal zur Bodenoberfläche
6 verlaufenden Ebene durch die Fräswalzenachse 23 verläuft.
[0051] Wie bereits ausgeführt, können auch zwei Wagen 26 am vorderen und am hinteren Ende
der Straßenbaumaschine 1 vorgesehen sein. In diesem Fall ist auch die Messung der
Längsneigung der Referenzebene 14 möglich. Zur Steuerung des Abstandes des Maschinenrahmens
2 in Höhe der Fräswalzenachse 23 muss die Nivelliereinrichtung 10 eine Umrechnung,
die sich aus den geometrischen Daten der Straßenbaumaschine 1 ergibt, vornehmen.
[0052] Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem auf einem Wagen 26 zwei Empfänger
16 mit gegenseitigem Abstand angeordnet sind. Die Referenzebene 14 ist mit einer Längsneigung
dargestellt, die mit Hilfe der Sensoren 32 der beiden Empfänger 16 gemessen werden
kann.
[0053] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch das Ausführungsbeispiel der Fig. 3, aus der
eine mögliche Anordnung der Sensoren 32 in einer bodenparallelen Anordnung ersichtlich
ist. In der einfachsten Ausführungsform befindet sich in dem beispielsweise aus Plexiglas
bestehenden Gehäuse 38 des Empfängers 16 nur ein Sensor 32 in einer bodenparallelen
Ebene. Alternativ können aber mehrere Sensoren 32 in einer Ebene angeordnet sein.
Fig. 5 zeigt beispielsweise acht Sensoren 32.
[0054] Sofern mit der Anordnung der Sensoren 32 keine Neigungen gemessen werden sollen,
kann jeweils nur derjenige Sensor 32 in der Ebene aktiviert sein, der das stärkste
Signal erhält. Die kreisförmige Anordnung der Sensoren 32 könnte aber auch, insbesondere
bei größeren Dimensionen des nur beispielsweise kreisförmigen Gehäuses 38 auch dazu
benutzt werden, eine Neigung der Referenzebene 14 zu messen, und zwar sowohl als Längs-
als auch als Querneigung des Maschinenrahmens 2 der Straßenbaumaschine 1.
[0055] Voraussetzung ist dabei, dass der Wagen 26 parallel zu dem Maschinenrahmen 2 gehalten
wird, im Übrigen aber gelenkig mit dem Maschinenrahmen 2 gekoppelt ist, und zwar gelenkig
um eine zur Fräswalzenachse 23 parallele Achse und gelenkig hinsichtlich einer zu
der Fräswalzenachse 23 orthogonalen, in Fahrtrichtung 9 parallelen Achse.
[0056] Fig. 6 zeigt schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel, das mit zwei Empfängern
16 versehen ist, aber selbstverständlich auch nur einen Empfänger 16 aufweisen kann.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist an zumindest einer Seite des Wagens 26 eine Gleitkufe
40 vorgesehen, die eine solche Länge aufweist, dass sie Längswelligkeiten der Bodenoberfläche
am Referenzort 12 besser ausgleichen lassen.
[0057] Bei einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform können die Wagenräder 30 auch
an den Enden der Gleitkufen 40 angeordnet sein.
[0058] Die gezeigten Ausführungsbeispiele zeigen die Anordnung des Senders 15 am Maschinenrahmen
und die Anordnung des Empfängers 16 auf einem verfahrbaren Wagen 26. Es versteht sich,
dass auch eine umgekehrte Anordnung, nämlich der Sender 15 auf dem verfahrbaren Wagen
26 und der Empfänger am Maschinenrahmen möglich ist. In diesem Fall würde vom Wagen
26 aus in einer vorgegebenen Höhe ein oder mehrere Messstrahlen 17 in Richtung auf
den Maschinenrahmen abgestrahlt werden, wobei die Sensoren 32 des Empfängers 16 an
geeigneten Stellen orthogonal zu der zum Maschinenrahmen 2 parallelen Ebene an den
Seitenflächen der Straßenbaumaschine 1 angeordnet sind.
[0059] Bei einem Aufspannen einer rundum abgestrahlten oder zumindest in Richtung auf die
Straßenbaumaschine 1 abgestrahlten Referenzebene 14 besteht auch die Möglichkeit,
zwei Empfangseinrichtungen am vorderen und am hinteren Ende Straßenbaumaschine 1 anzuordnen,
mit denen beispielsweise auch die Längsneigung der Straßenbaumaschine detektiert werden
kann. Weist die Empfangseinrichtung außer den orthogonal zur Ebene des Maschinenrahmens
2 angeordnete Sensoren 32 auch solche parallel zu dem Maschinenrahmen 2 angeordnete
Sensoren auf, ist auch die Messung einer Querneigung des Maschinenrahmens 2 in Relation
zum Referenzort 12 der Bodenoberfläche 6 möglich.
[0060] Hierzu ist anzumerken, dass die Straßenbaumaschine 1 überwiegend mit einer vorgegebenen
Querneigung betrieben wird, um bei einer neu zu erstellenden Straßenoberfläche das
Ablaufen von Wasser zu gewährleisten.
1. Straßenbaumaschine (1) mit einem Maschinenrahmen (2) und einem den Maschinenrahmen
(2) in einer Ebene tragenden Fahrwerk (4), das sich auf einer Bodenoberfläche (6)
in Fahrtrichtung (9) bewegt und das Höhenverstelleinrichtungen (8) aufweist, die die
Lage der Ebene des Maschinenrahmens (2) in Abhängigkeit von Steuersignalen einer Nivelliereinrichtung
(10) einstellen, wobei die Nivelliereinrichtung (10) den Abstand der Bodenoberfläche
(6) an einem momentanen Referenzort (12) der Bodenoberfläche (6) zu dem Maschinenrahmen
(2) misst und die Höhenverstelleinrichtungen (8) derart steuert, dass die Ebene des
Maschinenrahmens (6) in einem eingestellten orthogonalen Abstand zu dem Referenzort
(12) der Bodenoberfläche (6) bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Maschinenrahmen (2) ein Sender (15) fest angeordnet ist, und ein Empfänger
(16) parallel zu und synchron mit dem Maschinenrahmen (2) neben dem Maschinenrahmen
(2) entlang des momentanen Referenzortes (12) bewegbar ist, oder
dass an dem Maschinenrahmen (2) ein Empfänger (16) fest angeordnet ist und ein Sender
(15) parallel zu und synchron mit dem Maschinenrahmen (2) neben dem Maschinenrahmen
(2) entlang des momentanen Referenzortes (12) bewegbar ist,
wobei der Sender (15) mindestens einen für eine Referenzebene (14) repräsentativen
Messstrahl (17) aussendet, der von dem Empfänger (16) detektierbar ist, und der entweder
eine zu dem Maschinenrahmen (2) parallele Ebene oder eine zu der Bodenoberfläche (6)
am Referenzort (12) parallele Ebene repräsentiert,
wobei aus der detektierten Lage der Referenzebene (14) der momentane Abstand des Maschinenrahmens
(2) zu dem momentanen Referenzort (12) messbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (15) oder der Empfänger (16) in einem vorgebbaren Abstand seitlich von
dem Maschinenrahmen (2) auf der Bodenoberfläche (6) bewegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Maschinenrahmen (2) eine Arbeitswalze (22) gelagert ist und dass der Sender
(15) oder der Empfänger (16) in einer orthogonal zur Referenzebene (14) verlaufenden
Ebene, die auch im wesentlichen durch die Drehachse (20) der Arbeitswalze (22) verläuft,
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender oder Empfänger (16) auf einem Wagen (26) angeordnet ist, der synchron
zu dem Maschinenrahmen (2) in Fahrtrichtung (9) auf der Bodenoberfläche (6) bewegbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (15) oder der Empfänger (16) auf einem Wagen (26) angeordnet ist, der
über ein seitlich zur Längsrichtung des Maschinenrahmens (2) telekopierbares Koppelelement
(28) gelenkig an dem Maschinenrahmen (2) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (16) mehrere orthogonal zur Bodenfläche (6) am Referenzort (12) oder
zu der zu dem Maschinenrahmen (2) parallelen Ebene angeordnete Sensoren (32) aufweist,
die den Abstand der Referenzebene (14) zu der Bodenfläche (6) am Referenzort (12)
bzw. zu der Fräswalzenachse (23) parallelen Ebene messen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (16) mehrere orthogonal und parallel zur Bodenfläche (6) am Referenzort
(12) bzw. zu der zu dem Maschinenrahmen (2) parallelen Ebene verlaufende Sensoren
(32) aufweist, die eine Messung hinsichtlich Abstand und Neigung zulassen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (15) kohärentes Licht linear, sektorförmig oder unter einem Winkel bis
zum 360° aussendet und die Referenzebene (14) von diesem vom Empfänger (16) detektierbaren
Licht gebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (16) ein transparentes, sich bis über die Referenzebene (14) erstreckendes
Gehäuse (38) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sender (15) an dem Maschinenrahmen (2) eine Referenzebene (14) aus mehreren Messstrahlen
(17) aufspannt, die im wesentlichen parallel zu dem Maschinenrahmen (2) verläuft,
dass ein sich im wesentlichen in orthogonaler Richtung zu der Bodenoberfläche (6)
an dem Referenzort (12) bis über die Referenzebene (14) erstreckender Empfänger (16)
parallel zu und synchron zu den Maschinenrahmen (2) bewegbar ist, der den Abstand
der Referenzebene (14) zu dem momentanen Referenzort (12) auf der Bodenoberfläche
(6) detektiert.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Referenzort (12) der Bodenoberfläche (6) sich längs einer Straßenmittellinie
(36) befindet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Abstützmittel (30) des Wagens (26) auf der Bodenoberfläche (6) längs
des Referenzortes (12) so gewählt ist, dass Unebenheiten des Referenzortes (12) in
Bewegungsrichtung ausgeglichen werden.
13. Verfahren zum Steuern des Abstandes des auf einer Bodenoberfläche (6) bewegten Maschinenrahmens
(2) einer Straßenbaumaschine (1) zu einem Referenzort (12) der Bodenoberfläche (6)
neben der Straßenbaumaschine (1) in Abhängigkeit von Steuersignalen einer Nivelliereinrichtung
(10), wobei der Abstand des Maschinenrahmens (2) zu der Bodenoberfläche (6) an einem
Referenzort (12) gemessen wird und der Maschinenrahmen (2) beim Überfahren der Bodenoberfläche
(6) in einem einstellbaren orthogonalen Abstand zu einem Referenzort (12) der Bodenoberfläche
(6) gehalten wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zu dem Maschinenrahmen (2) oder zu der Bodenoberfläche (6) an einem Referenzort
(12) parallele Referenzebene (14) durch mindestens einen Messstrahl (17) eines Senders
(15) repräsentiert wird, wobei die Referenzebene (14) von einem im wesentlichen orthogonal
zu der jeweils anderen zu der Bodenoberfläche (6) an einen Referenzort (12) oder zu
dem Maschinenrahmen (2) parallelen Ebene verlaufenden Empfängers (16) detektiert wird
und damit der Abstand des Maschinenrahmens (2) zu der Bodenoberfläche (6) am Referenzort
(12) gemessen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine zu dem Maschinenrahmen (2) parallele Referenzebene (14) aufgespannt wird und
dass ein sich im wesentlichen in orthogonaler Richtung zu der Bodenoberfläche (6)
an dem Referenzort (12) bis über die Referenzebene (14) erstreckender Empfänger (16)
in einem vorgebbaren Abstand seitlich von dem Maschinenrahmen (2) auf der Bodenoberfläche
(6) längs des Referenzortes (12), sowie parallel zu und mit dem Maschinenrahmen (2)
bewegt wird, der den Abstand des momentanen Referenzortes (12) der Bodenoberfläche
(12) zu der Referenzebene (14) detektiert.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass bei Inbetriebnahme der Straßenbaumaschine (1) die aktuelle Lage der Referenzebene
(14) als Ausgangswert gespeichert wird, von dem aus Abweichungen des Abstandes der
Referenzebene (14) zu dem momentanen Referenzort (12) gemessen werden.