Gebiet der Erfindung
[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine regelbare Kühlmittelpumpe für einen Kühlkreislauf
einer Brennkraftmaschine, die ein Pumpengehäuse umfasst, in dem eine wälzgelagerte
Hohlwelle eingebracht ist, die ein Antriebsrad mit einem Flügelrad verbindet. Das
mit einem Saugraum in Verbindung stehende Flügelrad schließt ein axial verschiebbares
Leitblech ein, mit dem ein Fördervolumen der Kühlmittelpumpe beeinflusst werden kann.
Dazu ist das Leitblech über eine in der Hohlwelle geführte Schubstange mit einer Verstelleinheit
verbunden.
[0002] Bevorzugt werden Radial-Kreiselpumpen als Kühlmittelpumpen für Brennkraftmaschinen
eingesetzt. Nach einem Start der Brennkraftmaschine ist es von Vorteil, eine zwangsweise
Zirkulation des Kühlmittels zu vermeiden, um möglichst kurzfristig die Betriebstemperatur
zu erreichen. Zur Einflussnahme auf das Fördervolumen von Kühlmittelpumpen ist es
bekannt, die Antriebsdrehzahl der Flügelräder zu variieren oder im Kühlmittelkreislauf
vor oder hinter der Kühlmittelpumpe ein Steuer- oder Regelventil einzusetzen. Durch
die Regelung des Fördervolumens kann die Warmlaufphase der Brennkraftmaschine verkürzt
und gleichzeitig können Reibungsverluste sowie Emissionswerte reduziert werden.
[0003] Aus der
US 1 813 747 A ist eine Radialpumpe bekannt, bei der mittels eines am Flügelrad angeordneten, in
axialer Richtung verschiebbaren Schiebers das Fördervolumen geregelt werden kann.
Die Regelung des Schiebers zwischen einer Öffnungsstellung und Schließstellung erfolgt
durch Verdrehen einer gewindeartigen Führung, die den Schieber axial verstellt.
[0004] Die
DE 10 2004 054 637 A1 offenbart eine regelbare Kühlmittelpumpe, bei der ein Ventil mit zugehörigem Ventilschieber
innerhalb des Pumpengehäuses durch eine Magnetspule zwischen zwei Endstellungen verschiebbar
ist.
[0005] Gemäß der
DE 100 57 098 C1 umfasst eine regelbare Kühlmittelpumpe eine Magnetspule, welche mit einer Ankerscheibe
zusammenwirkt, die drehfixiert, jedoch federbelastet verschiebbar auf der Antriebswelle
angeordnet ist. Bedingt durch Reibbeläge, über die das Flügelrad mit der Ankerscheibe
verbunden ist, erfolgt bei stromlosem Magnet ein Antrieb des Flügelrades.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine regelbare Kühlmittelpumpe ein
Leitblech so anzuordnen, dass die Kühlmittelpumpe kein Kühlmittel fördert, eine Nullförderung
realisierbar ist.
[0007] Zur Sicherstellung einer Nullförderung im geschlossenen Zustand des Leitblechs ist
erfindungsgemäß vorgesehen, dass zwischen der Deckscheibe und dem Leitblech ein Dichtelement
vorgesehen ist. Das Dichtelement ist dabei so angeordnet, dass sich eine wirksame
Abdichtung zwischen den Bauteilen, der Deckscheibe und dem Leitblech einstellt und
weiterhin durch eine elastische Verformung des Dichtelementes sich kein Ringspalt
zwischen diesen Bauteilen bildet. Mit dieser Maßnahme kann abweichend zu bisherigen
Lösungen - Einstellung des Volumenstroms über die Spaltmaße zwischen der Deckscheibe
und dem Leitblech im geschlossenen Zustand - vorteilhaft ein konkreter Null-Volumenstrom
in allen Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine erreicht werden. Das elastische
Dichtelement kompensiert vorteilhaft fertigungsbedingte oder durch Wärmedehnung auftretende
Toleranzen der gegeneinander abgestützten Bauteile. Der erfindungsgemäß vollständig
abgedichtete Ringspalt vermeidet nach einem Start der Brennkraftmaschine die Zirkulation
des noch nicht betriebswarmen Kühlmittels. Die damit verkürzte Kaltlaufphase und schnellere
Erreichung der Betriebstemperatur verringert den Zeitraum zur Beheizung des Fahrgastraums,
reduziert die Reibung und bewirkt folglich eine Energieeinsparung.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis
7.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Abdichtung
des sich einstellenden Ringspaltes das elastische Dichtelement im größten Durchmesserbereich
der Deckscheibe angeordnet ist. Bei geschlossener Kühlmittelpumpe ist das Dichtelement
dichtend an dem Leitblech abgestützt.
[0010] Das Dichtelement kann dazu bspw. in einer stirnseitigen Nut oder einem äußeren gestuften
Bereich des konisch aufgeweiteten Abschnitts der Deckscheibe angeordnet werden. Gemäß
einer alternativen Anordnung umschließt das Dichtelement den konischen Abschnitt der
Deckscheibe außenseitig. Weiterhin bietet es sich an, das Dichtelement in einer zur
Deckscheibe ausgerichteten äußeren Abstufung des konisch aufgeweiteten Abschnitts
einzusetzen.
[0011] Unabhängig von der Einbaulage und der Befestigung des Dichtelementes ist dieses bei
geöffneter Kühlmittelpumpe, fluchtend zu einer inneren Wandung der Deckscheibe angeordnet.
Folglich stellt sich durch das Dichtelement weder eine nachteiliger Strömungswiderstand
noch eine Strömungsbeeinflussung ein.
[0012] Das Dichtelement bzw. die Dichtung ist bevorzugt als ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil
ausgeführt. Als Werkstoff für das Dichtelement ist vorzugsweise ein hochelastischer,
verschleißfester Kunststoff vorgesehen. Alternativ zu einem einteiligen Aufbau schließt
die Erfindung ein armiertes Dichtelement ein, bei dem die Armierung bspw. in einer
Nut der Deckscheibe eingepresst und an einem Dichtwerkstoff anvulkanisiert ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in
der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in einer Schnittansicht den Aufbau einer erfindungsgemäß gestalteten Kühlmittelpumpe;
- Fig. 2
- in einer vergrößerten Darstellung einen Ausschnitt aus Fig. 1, der die Einbaulage
der Abdichtung verdeutlicht;
- Fig. 3
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, bei der die Abdichtung elastisch verformt
ist.
Detailierte Beschreibung der Zeichnungen
[0014] Eine Kühlmittelpumpe 1, dargestellt in einem Längsschnitt, zeigt die Figur 1. Der
Aufbau umfasst ein Pumpengehäuse 2, in dem eine Hohlwelle 3 wälzgelagert ist und die
ein Flügelrad 4 mit einem in Figur 1 nicht abgebildeten Antriebsrad verbindet. Im
Betriebszustand der Kühlmittelpumpe 1 strömt das Kühlmittel axial über einen Saugraum
5 zu dem Flügelrad 4 und wird radial über die Flügel 6 in einen Ringkanal 7 geleitet.
Eine Deckscheibe 8 der Kühlmittelpumpe 1 bildet einen Übergangsbereich zu dem Saugraum
5. Zur Beeinflussung des Fördervolumens der Kühlmittelpumpe 1 ist dem Flügelrad 4
ein axial verschiebbares Leitblech 9 zugeordnet. Das Leitblech 9 ist an einer in der
Hohlwelle 3 geführten Schubstange 10 lagefixiert, die an dem vom Flügelrad 4 abgewandten
Ende mit einer in Fig. 1 nicht abgebildeten Verstelleinheit, insbesondere einem Elektromagnet
in Wirkverbindung steht. Über die Verstelleinheit ist das Leitblech 9 zwischen den
Endstellungen bzw. beliebigen Zwischenstellungen einstellbar. Gemäß Figur 1 ist des
Leitblechs 9 in einer Endstellung unmittelbar an dem Flügelrad 4 abgestützt. In dieser
Position sperrt das Leitblech 9 einen Eintritt 11 und damit einen Kühlmitteleintritt
in den Ringkanal 7. Zur Erreichung einer Nullförderung der Kühlmittelpumpe 1 in dieser
Position des Leitblechs 9 ist zur Abdichtung eines sich zwischen der Deckscheibe 8
und dem Leitblech 9 bildenden Ringspaltes 13 ein Dichtelement 14 vorgesehen. Das bevorzugt
als eine elastische Dichtung ausgeführte Dichtelement 14 ist in einem größten Umfangsbereich
der Deckscheibe 8 angeordnet und unmittelbar an dem Leitblech 9 abgestützt. Eine weitere
Endstellung, die gleichzeitig ein maximales Fördervolumen der Kühlmittelpumpe 1 ermöglicht,
stellt sich ein bei Anlage des Leitblechs 9 an der Rückwand 12 des Flügelrades 4.
[0015] Die Figuren 2 und 3 verdeutlichen die Einbaulage und Wirkung des Dichtelementes 14.
Die Figur 2 zeigt das Dichtelement 14, das über einen äußeren Abschnitt nahezu linienberührt
ohne eine elastische Verformung an der Deckscheibe 8 abgestützt ist. Diese Darstellung
verdeutlicht eine übereinstimmende fluchtende Lage zwischen dem Verlauf einer inneren
Wandung 16 des konisch aufgeweiteten Abschnitts 15 der Deckscheibe 8 und des Dichtelementes
14, die vorteilhaft keinen negativen Einfluss auf die Kühlmittelströmung bei geöffneter
Kühlmittelpumpe 1 nimmt. Das Dichtelement 14 ist dabei in einer stirnseitigen außenseitigen
Abstufung 17 von dem Abschnitt 15 der Deckscheibe 8 eingesetzt und dabei formschlüssig
und / oder stoffschlüssig fixiert.
[0016] Die Figur 3 zeigt das radial nach außen elastisch verformte Dichtelement 14 in der
Betriebsstellung, zur Realisierung einer Nullförderung der Kühlmittelpumpe 1. Dabei
wird die Anpassungsfähigkeit an die Umgebungskonstruktion sowie die Möglichkeit einer
Kompensation von fertigungs- und / oder temperaturbedingten Toleranzen des Dichtelementes
14 deutlich, das zumindest entsprechend der radialen Verformung einen Längenausgleich
entsprechend dem Maß S ermöglicht. Weiterhin zeigt die Fig. 3 dass bedingt durch die
elastische Verformung des Dichtelementes 14 gleichzeitig ein Spaltmaß 18 zwischen
dem Gehäuse 2 und der Deckscheibe 8 abgedichtet.
Bezugsziffern
[0017]
- 1
- Kühlmittelpumpe
- 2
- Pumpengehäuse
- 3
- Hohlwelle
- 4
- Flügelrad
- 5
- Saugraum
- 6
- Flügel
- 7
- Ringkanal
- 8
- Deckscheibe
- 9
- Leitblech
- 10
- Schubstange
- 11
- Eintritt
- 12
- Rückwand
- 13
- Ringspalt
- 14
- Dichtelement 15 Abschnitt 16 Wandung
- 17
- Abstufung 18 Spaltmaß
1. Regelbare Kühlmittelpumpe (1) für einen Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine mit
einem Pumpengehäuse (2), in dem eine wälzgelagerte Hohlwelle (3) eingebracht ist,
die ein Antriebsrad mit einem Flügelrad (4) verbindet, welches einem Saugraum (5)
zugeordnet ist und eine Rotation des Flügelrades (4) das Kühlmittel über eine dem
Saugraum (5) vorgelagerte Deckscheibe (8) ansaugt und über Flügel (6) des Flügelrades
(4) in einen Ringkanal (7) des Pumpengehäuses (2) fördert, wobei ein axial verschiebbares,
dem Flügelrad (4) zugeordnetes Leitblech (9) das Fördervolumen beeinflusst, wobei
das drehstarr mit einer in der Hohlwelle (3) geführten Schubstange (10) verbundene
Leitblech (9) mit einer Verstelleinheit zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abdichtung eines sich zwischen dem Leitblech (9) und der Deckscheibe (8) bildenden
Ringspaltes (13) ein Dichtelement (14) vorgesehen ist.
2. Regelbare Kühlmittelpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im größten Durchmesserbereich der Deckscheibe (8) das elastische Dichtelement (14)
integriert ist, dass bei geschlossener Kühlmittelpumpe dichtend an dem Leitblech (9)
abgestützt ist.
3. Regelbare Kühlmittelpumpe nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (14) einen konisch aufgeweiteten Abschnitts (15) der Deckscheibe
(8) außenseitig umschließt.
4. Regelbare Kühlmittelpumpe nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (14) in einer zur Deckscheibe (8) ausgerichteten äußeren Abstufung
(17) des konisch aufgeweiteten Abschnitt (15) der Deckscheibe (8) eingesetzt ist.
5. Regelbare Kühlmittelpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Zustand der geöffneten Kühlmittelpumpe (1), bei dem das Leitblech (9) zumindest
versetzt zur Deckscheibe (8) positioniert ist, das Dichtelement (14) mit einer inneren
Wandung (16) der Deckscheibe (8) fluchtend angeordnet ist.
6. Regelbare Kühlmittelpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Dichtelement (14) eine als Mehrkomponenten- Spritzgussteil ausgeführte Dichtung
vorgesehen ist.
7. Regelbare Kühlmittelpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Werkstoff für das Dichtelement (14) ein Elastomer vorgesehen ist.