[0001] Die Erfindung betrifft einen mehrflutigen Wärmeübertrager für einen Kältemittelkreislauf.
Gattungsgemäße Wärmeübertrager werden beispielsweise als Kondensator oder Verdampfer
in Kälte- oder Wärmepumpenkreisläufen mit phasenwechselndem Kältemittel eingesetzt.
[0002] Mehrflutige Wärmeübertrager bestehen im Wesentlichen aus einem Verteiler, welcher
das Kältemittel auf mehrere Wärmeübertragerrohre verteilt, mehreren Wärmeübertragerrohren,
in denen das Kältemittel mit dem zu kühlenden oder zu heizenden Medium indirekt in
Kontakt gebracht wird und einem Sammler, in welchem das Kältemittel nach der Wärmeübertragung
aus den verschiedenen, zumeist parallel geführten Wärmeübertragerrohren, zusammengeführt
wird, bevor das Kältemittel dann den Wärmeübertrager verlässt.
[0003] Im Stand der Technik sind mehrflutige Wärmeübertrager zumeist in vertikaler Aufstellung
der Verteiler und Sammler mit dazwischenliegenden horizontal angeordneten Wärmeübertragerrohren
ausgebildet, wobei häufig die Verteiler und Sammler segmentiert ausgebildet sind,
sodass in einem vertikalen Bauteil Bereiche zum Sammeln und zum Verteilen von Kältemittel
realisiert sind.
[0004] Für diverse Anwendungen ist eine horizontale Anordnung der Wärmeübertrager aus Platz-
oder anderen Gründen jedoch wünschenswert, sodass die bekannte Kältemittelsammlung
und -Verteilung in der gewohnten Weise mit vertikal angeordneten Sammler- und Verteilerbereichen
innerhalb eines Bauteils aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Bauhöhe entfällt.
[0005] Ein Wärmeübertrager in horizontaler Anordnung oder Lage geht beispielsweise aus der
DE 101 11 384 B4 hervor. Aufgrund der baulichen Abmessungen dieses Wärmeübertragers ist dieser insbesondere
für größere Kälte- oder Wärmepumpenanlagen mit Aufstellung auf Flachdächern oder im
Freien geeignet.
[0006] Weiterhin geht aus der
EP 1 046 875 A2 ein mehrflutiger Wärmeübertrager in horizontaler Anordnung hervor, der ein horizontal
angeordnetes Verteilerrohr und ein horizontal angeordnetes Sammlerrohr aufweist.
[0007] Nachteilig an vorgenannten Bauformen ist, dass eine effektive Ölabscheidung und eine
effektive Kältemittelsammlerfunktion von zusätzlichen Komponenten übernommen werden
müssen, was den Einsatz horizontaler Wärmeübertrager erschwert und verteuert.
[0008] Daraus leitet sich die Aufgabe ab, einen Wärmeübertrager zur Verfügung zu stellen,
der bei geringstmöglichem Platzbedarf und niedriger Bauhöhe die Kältemittelgas- oder
flüssigkeitsverteilung und die Ölabscheidung vor der Wärmeübertragung in den Wärmeübertragerrohren
sowie die Kältemittelflüssigkeits- oder gassammlung nach der Wärmeübertragung in den
Wärmeübertragerrohren mit der Möglichkeit der Phasentrennung von flüssiger und gasförmiger
Kältemittelphase ermöglicht.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Wärmeübertrager für phasenwechselndes
Kältemittel mit horizontalem Verteilerrohr und horizontalem Sammlerrohr und dazwischengeschalteten
kältemittelführenden Wärmeübertragerrohren gelöst, wobei für den Verflüssigerbetrieb
des mehrflutig ausgebildeten Wärmeübertragers der Kältemittelgaseintritt in die Wärmeübertragerrohre
im oberen Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres und der Kältemittelflüssigkeitsaustritt
aus den Wärmeübertragerrohren im oberen Bereich des Querschnitts des Sammlerrohres
derart angeordnet sind, dass im unteren Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres
die Ölabscheidung und im unteren Bereich des Querschnitts des Sammlerrohres die Kältemittelflüssigkeitsabscheidung
erfolgt.
[0010] Gemäß der Konzeption der Erfindung wird die Abscheidung der flüssigen von der gasförmigen
Phase sowohl im Sammler- als auch im Verteilerrohr durch die Anordnung der Mittel
zur Entnahme der Phasen in den entsprechenden Bereichen der horizontalen Sammler-
und Verteilerrohre realisiert. Konzeptionsgemäß erfolgt die Sammlung oder Verteilung
der gasförmigen Phase jeweils im oberen Bereich und die Sammlung und Verteilung der
flüssigen Phase jeweils im unteren Bereich des Querschnitts von Sammler- oder Verteilerrohr.
[0011] Durch die konzeptionsgemäße Integration dieser Funktionen in den Wärmeübertrager
kann auf zusätzliche Komponenten zur Erfüllung dieser Funktionen in den jeweiligen
Kältemittelkreisläufen verzichtet werden. Dies spart Platz, Bauraum und Kosten bei
der Installation und im Betrieb der mit dem erfindungsgemäßen Wärmeübertrager ausgestatteten
Kältemittelkreisläufen.
[0012] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind am Verteilerrohr ein horizontal
angeordneter Kältemittelgas- und Öleintrittsstutzen und im unteren Bereich des Querschnitts
des Verteilerrohres ein vertikal angeordnetes Ölsammelrohr mit Ölrückführung vorgesehen.
Im Verflüssigerbetrieb wird das in das Verteilerrohr eintretende Kältemittelgas-Öl-Gemisch
separiert, wobei sich in dem horizontalen Verteilerrohr im oberen Bereich die gasförmige
Phase und im unteren Bereich die flüssige Öl-Phase ansammelt. Die flüssige Öl-Phase
wird im unteren Bereich dann über das Ölsammelrohr und die Ölrückführung abgezogen,
wohingegen im oberen Bereich der Kältemitteldampf in die Wärmeübertragerrohre eintritt.
[0013] Vorteilhaft wird der Kältemittelgaseintritt in das Wärmeübertragerrohr im oberen
Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres über einen mit dem Ende des Wärmeübertragerrohres
verbundenen Gaseintrittsbogen ausgebildet. Der Gaseintrittsbogen tritt im unteren
Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres horizontal in das Verteilerrohr ein und
verläuft schließlich, einen 90°-Bogen bildend, vertikal nach oben. Im oberen Bereich
des Querschnitts des Verteilerrohres endet der Gaseintrittsbogen mit der Öffnung für
den Kältemittelgaseintritt. Zur Optimierung der Abscheidewirkung und der Strömungsmechanik
ist das obere Ende des Gaseintrittsbogens angeschrägt ausgeführt, um eine maximale
Prallfläche in Strömungsrichtung des Kältemitteldampfes für die Kältemittelöltröpfchen
zu bilden.
[0014] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist im unteren Bereich des Querschnitts
des Sammlerrohres ein vertikal angeordneter Flüssigkeitsaustrittsstutzen für die flüssige
Kältemittel-Phase vorgesehen. Die kondensierte flüssige Phase des Kältemittels sammelt
sich dichtegetrieben im unteren Bereich des Querschnitts des Sammlerrohres und läuft
dann durch den Flüssigkeitsaustrittsstutzen nach unten ab.
[0015] Weiterhin vorteilhaft ist der Kältemittelflüssigkeitsaustritt aus dem Wärmeübertragerrohr
im oberen Bereich des Querschnitts des Sammlerrohres über einen Flüssigkeitseintrittsbogen
ausgebildet. Dabei ist das horizontale Wärmeübertragerrohr mit dem horizontalen Ende
des Flüssigkeitseintrittsbogen verbundenen. Der Flüssigkeitseintrittsbogen verläuft
schließlich, einen 90°-Bogen vertikal nach unten bildend, zum Sammlerrohr und endet
mit der Öffnung für den Kältemittelflüssigkeitseintritt im oberen Bereich des Querschnitts
des Sammlerrohres.
[0016] Die Erfindung wird vorzugsweise dadurch realisiert, dass das Verhältnis der Rohrdurchmesser
von Wärmeübertragerrohren zu Verteiler- oder Sammlerrohr kleiner als 0,7 ist. Damit
wird realisiert, dass ausreichend Volumen für die Phasentrennung im Verteiler- und
im Sammlerrohr zur Verfügung gestellt wird. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung wird ein Verhältnis von 0,2 bis 0,25 als optimal angegeben.
[0017] Am Sammlerrohr ist vorzugsweise weiterhin ein Anschluss für Messgeräte, Sensoren
oder Ähnliches angeordnet.
[0018] Der Flüssigkeitsaustrittsstutzen am Sammlerrohr ist in der Ausgestaltung des Wärmeübertragers
als Kondensator vorzugsweise mit einem Wärmeübertrager zur Unterkühlung der Kältemittelflüssigkeit
verbunden.
[0019] Alternativ kann der Wärmeübertrager als überfluteter Verdampfer eingesetzt werden,
wobei das horizontale Verteilerrohr in dem Falle als Sammler und das horizontale Sammlerrohr
als Verteiler für das Kältemittel genutzt wird.
[0020] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf
die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Perspektivische Ansicht Wärmeübertrager in liegender Ausgestaltung mit parallelen
horizontalen Kältemittelverteiler- und Sammlerrohr,
- Fig. 2:
- Detail mit Querschnitt von horizontalem Verteilerrohr und horizontalem Sammlerrohr
sowie Anschlüssen des Wärmeübertragers und
- Fig. 3:
- Frontansicht Wärmeübertrager.
[0021] In Figur 1 ist ein Wärmeübertrager 1 in horizontaler, liegender Ausführung dargestellt.
Unter einer liegenden Ausführung des Wärmeübertragers 1 ist zu verstehen, dass die
Wärmeübertragerrohre 3 horizontal in einer Ebene mehrflutig an dem horizontalem Verteiler
2 angeschlossen sind. Dabei ergibt sich die Flutigkeit des Wärmeübertragers aus der
Anzahl der aus dem Verteilerrohr 2 abgehenden Wärmeübertragerrohre 3. Die Wärmeübertragerrohre
3 durchlaufen in verschiedenen Ebenen den Wärmeübertrager 1 nach unten und werden
in der untersten Ebene in das Sammlerrohr 4 eingeführt. Das Verteilerrohr 2 weist
zwei Gas- und Öleintrittsstutzen 5 auf, über welche das Kältemitteldampf-Öl-Gemisch
über die Gas- und Öleintrittsstutzen 5 in das Verteilerrohr 2 einströmt. Im Verteilerrohr
2 verteilt sich das Gas- und Öltröpfchen-Gemisch horizontal wobei eine Separation
innerhalb des Querschnitts des Verteilerrohres 2 derart stattfindet, dass sich der
Kältemitteldampf im oberen Bereich des Querschnitts und das flüssige und an den Wandungen
niedergeschlagene Öl im unteren Bereich des Querschnitts ablagern. Das abgeschiedene
Kältemittelöl gelangt über das vertikal nach unten vom Verteilerrohr 2 abgehende Ölsammelrohr
7 in eine Ölrückführung 8, welche das Öl dem Kältemittelkreislauf an geeigneter Stelle
vor dem nicht dargestellten Verdichter wieder zuführt.
[0022] Das Sammlerrohr 4 bildet den tiefsten Punkt des Wärmübertragers 1 für die Akkumulation
der Kältemittelflüssigkeit und die Wärmeübertragerrohre 3 laufen im oberen Bereich
des Querschnitts des Sammlerrohres 4, vorzugsweise am höchsten Punkt zur Akkumulation
des Kältemitteldampfes und von Fremdgasen, ein.
[0023] Der in der Funktion als Verflüssiger im Wärmeübertrager 1 kondensierte Kältemitteldampf
gelangt als flüssiges Kältemittel somit in den oberen Bereich des Sammlerrohres 4
und es erfolgt eine Separation eventuell noch vorhandenen Kältemitteldampfes und der
Kältemittelflüssigkeit über den Querschnitt des Raumes des Sammlerrohres 4 der Gestalt,
dass sich die kondensierte flüssige Kältemittel-Phase im unteren Bereich ansammelt
und die gasförmige Phase des Kältemittels im oberen Bereich des Sammlerrohres 4 verbleibt
und dort die Möglichkeit der Rückwärtsentgasung in jedem einzelnen vom Sammlerrohr
4 abgehenden Wärmeübertragerrohr 3 gegeben ist.
[0024] Als besonderen Vorteil der dargestellten Ausgestaltung der Erfindung ist herauszustellen,
dass die Phasentrennung des Kältemittels nicht außerhalb des Verflüssigers erfolgt
im Gegensatz zu anderen Wärmeübertragerkonzepten.
[0025] Daraus resultiert, dass die Unterkühlung des Kältemittels im Wärmeübertrager verbleibt,
was einen positiven Effekt für die Effizienz des Prozesses besitzt. Darüber hinaus
leitet sich daraus auch ein geringeres Volumen für die Komponenten ab. Weiterhin wird
der Gasdurchschuss bei Druckänderung infolge Lastwechsel wirksam unterdrückt, was
wiederum zu einer Erhöhung der Effizienz des Kältemittelkreislaufes führt.
[0026] In Figur 2 sind die konstruktiven Ausgestaltungen im Detail dargestellt. Durch den
Gas- und Öleintrittsstutzen 5 wird das Kältemittelgas- und Öl-Gemisch horizontal in
das Verteilerrohr 2 eingeführt. Im Querschnitt des Verteilerrohres 2 ist gemäß der
gezeigten Ausgestaltung der Erfindung dargestellt, dass der Gaseintrittsbogen 9 seine
angeschrägte Öffnung für den Kältemittelgaseintritt im oberen Bereich des Querschnitts
des Verteilerrohres 2 aufweist, sich senkrecht nach unten im Bogen zur Seite in den
unteren Bereich des Verteilerrohres 2 erstreckt und das Verteilerrohr 2 schließlich
in horizontaler Richtung durchdringt. Die horizontalen Wärmerübertragerrohre 3 sind
mit den horizontalen Enden der Gaseintrittsbögen 9 verbunden. Das Kältemittelgas gelangt
über den Gaseintritt im oberen Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres 2 in den
Gaseintrittsbogen 9 und durch diesen hindurch in die Wärmeübertragerrohre 3.
[0027] Die mehrfache Umlenkung der Strömungsrichtung des Kältemittelgases sorgt für eine
Separation der mitgerissenen Kältemittelöl-Tröpfchen, welche sich an den Wandungen
des Verteilerrohres 2 und der Gaseintrittsbögen 9 abscheiden und den Konturen des
Verteilerrohres 2 folgend nach unten fließen und sich im unteren Bereich des Verteilerrohres
2 sammeln.
[0028] Besonders vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung mit den Gaseintrittsbögen 9 ist, dass
durch die mehrfache Strömungsumlenkung der dynamische Druck des Kältemittelgasstromes
aus dem Gas- und Öleintrittsstutzen 5 nicht auf die Wärmeübertragerrohre 3 wirkt und
somit das Mitreißen von Öltröpfchen durch den Kältemittelgasstrom weitgehend reduziert
bis gänzlich ausgeschlossen ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die
damit konstruktiv erreichte bessere Verteilung des Gasstromes und die weitgehende
Verhinderung von Kurzschlussströmen eine gleichmäßigere Flächenbelastung des Wärmeübertragers
1 erreicht wird. Darunter ist zu verstehen, dass der Kältemittelgasstrom gleichmäßiger
auf die Wärmeübertragerrohre 3 verteilt wird, was die Temperaturdifferenzen im Wärmeübertrager
verringert und die Effizienz desselben somit erhöht.
[0029] Schließlich wird das Kältemittelöl über das Ölsammlerrohr 7 aus dem Verteilerrohr
2 abgeleitet und gelangt über eine Ölrückführung 8 an geeigneter Stelle zurück in
den Kältemittelkreislauf.
[0030] Das Kältemittelgas, welches aus dem Verteilerrohr 2 über die Gaseintrittsbögen 9
schließlich in die Wärmeübertragerrohre 3 gelangt, wird nun mit dem Kühlluftstrom
indirekt in thermischen Kontakt gebracht und auf dem Wege durch den Wärmeübertrager
1 nach unten verflüssigt. Der Austritt des verflüssigten Kältemittels aus dem Wärmeübertragerrohr
3 erfolgt gemäß Figur 2 über einen Flüssigkeitseintrittsbogen 10, welcher in den oberen
Bereich des Sammlerrohres 4 mündet. In der dargestellten Ausgestaltungsform ist das
Ende des Flüssigkeitseintrittsbogens 10 direkt mit dem oberen Scheitelpunkt des Sammlerrohres
4 verbunden und in dieses beispielsweise eingelötet oder eingeschweißt. Die Kältemittelflüssigkeit
strömt somit im oberen Bereich in den im Querschnitt kreisförmigen Raum des Sammlerrohres
4, wobei dampfförmige Bestandteile des Kältemittels aus dem Massestrom separiert werden
und sich im oberen Bereich des Sammlerrohres 4 ansammeln. Der Kältemitteldampf im
Sammlerrohr 4 ist somit in der Lage, durch die geringe Dichte getrieben nach oben
in die Wärmeübertragerrohre 3 zurückzuströmen und nachfolgend weiter zu kondensieren.
[0031] Das Sammlerrohr 4 weist einen Anschluss als Flüssigkeitsaustrittsstutzen 6 auf, durch
welchen das Kondensat den Wärmeübertrager 1 verlässt. Nicht dargestellt ist eine vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung, nach welcher sich an den Flüssigkeitsaustrittsstutzen
6 ein Unterkühler anschließt, in welchem das kondensierte Kältemittel zur Verbesserung
der Effizienz des Kälteprozesses zusätzlich unterkühlt wird.
[0032] Besonders vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist, dass die Kältemitteldampf-
und Ölseparation im Verteilerrohr 2 durch die zusätzlichen Flächen des Außenmantels
des Gaseintrittsbogens 9 besonders effizient erfolgt und somit nur sehr wenig Kältemittelöl
in die Wärmeübertragerrohre 3 hineingelangt, da das Öl in einem hohen Grade im Verteilerrohr
2 abgeschieden und über das Ölsammlerrohr 7 und die Ölrückführung 8 abgeleitet wird.
[0033] Durch die verhältnismäßig große Ausbildung des Verteilerrohres 2 und des Sammlerrohres
4 kann der Wärmeübertrager 1 die Funktion des Kältemittelsammlers, insbesondere durch
das Volumen des Sammlerrohres 4 in einem Kältemittelkreislauf erfüllen und es kann
das zusätzliche Bauteil des Sammlers innerhalb des Kältemittelkreislaufes gänzlich
eingespart werden. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Kältemittelfüllmenge
um 40 % bis 50 % durch diese Bauweise reduziert werden kann.
[0034] In Figur 3 ist die Frontansicht eines Wärmeübertragers 1 dargestellt. Das Verteilerrohr
2 und die beiden Gas- und Öleintrittsstutzen 5 bilden die obere horizontale Lage des
Wärmeübertragers 1. Das Ölsammlerrohr 7 und die Ölrückführung 8 sind in etwa mittig
angeordnet und leiten das separierte Kältemittelöl ab. Unterhalb des Verteilerrohres
2 sind die Ebenen der Wärmeübertragerrohre 3 erkennbar, die mittels Bögen miteinander
verbunden sind. Die unterste Ebene der Wärmeübertragerrohre 3 tritt horizontal aus
der Bildebene heraus und wird über die Gaseintrittsbögen 9 vertikal nach unten abgeleitet.
Die Gaseintrittsbögen 9 münden in den obersten Punkt des Sammlerrohres 4, sodass das
kondensierte Kältemittel nach unten in den Sammler hineinläuft und durch den Flüssigkeitsaustrittstutzen
6 den Wärmeübertrager 1 verlässt. In dieser Ansicht ist die kompakte Bauweise des
Wärmeübertragers 1 sehr deutlich erkennbar und insbesondere wird dargestellt, dass
durch die Funktionsintegration von Ölsammler und Kältemittelsammler in den Wärmeübertrager
kein zusätzlicher Bauraum und insbesondere keine zusätzliche Bauhöhe benötigt wird.
[0035] Besonders vorteilhaft ist, dass der Wärmeübertrager 1 auch als überfluteter Verdampfer,
beispielsweise in einem Wärmepumpenkreislauf, eingesetzt werden kann. Dabei bildet
funktionsgemäß umgekehrt das Verteilerrohr 2 den Sammler für das Kältemittelgas aus
dem Verdampfer und das Sammlerrohr 4 ist der Verteiler für die Kältemittelflüssigkeit
in dem als überfluteten Verdampfer geschalteten Wärmeübertrager 1.
[0036] Da derartige Kältekreisläufe mit dem Wärmeübertrager ohne Sammler betreibbar sind,
ergeben sich diverse Vorteile. Beispielsweise können die Kältemittelfüllmengen in
diesen Kreisläufen durch die Funktionsintegration des Sammlers in den Verflüssiger
reduziert werden, was neben der aus ökologisch und wirtschaftlich günstigen Minimierung
der Kältemittelfüllmengen für den Kältekreislauf zu einer Reduktion der Baugröße derartiger
Kälteanlagen und somit zu sinkenden Kosten bei der Installation und der Investition
derartiger Kreisläufe führt.
[0037] Besonders vorteilhaft ist, dass der Ölverschleppung in einem solchen Kreislauf durch
die Integration der Ölabscheidung in das Verteilerrohr 2 entgegengewirkt werden kann.
[0038] Ein weiterer Vorzug der erfindungsgemäßen Realisierung besteht darin, dass auch eine
effiziente Rückwärtsentgasung in jedem einzelnen Wärmeübertragerrohr 3 möglich ist.
Dadurch sind aufwändige Maßnahmen zur Sicherstellung der Entgasung innerhalb eines
Kältemittelkreislaufes nicht erforderlich, was zu weiteren Kostenreduktionen führt.
[0039] Das konzeptionsgemäße Prinzip der Erfindung ist für verschiedenste Wärmeübertrager-Aufgaben
anwendbar, ein besonders wichtiges Einsatzgebiet für die Erfindung besteht in der
Ausbildung der Wärmeübertrager 1 als luftgekühlte Verflüssiger.
[0040] Weitere Einsatzgebiete bestehen wie erwähnt im Einsatz des Wärmeübertragers 1 als
überflutete Verdampfer, beispielsweise bei Wärmepumpenanlagen.
[0041] Besonders vorteilhaft ist weiterhin, dass die Parallelschaltung mehrerer erfindungsgemäßer
Wärmeübertrager ohne die im Stand der Technik bekannten Problem der ungleichmäßigen
Flächenbelastung und der Temperaturschichtung möglich ist.
[0042] Bevorzugte Einsatzgebiete der Wärmeübertrager 1 in Kältekreisläufen liegen auf dem
Gebiet der stationären Kälteerzeugung, insbesondere bei der Supermarktkühlung.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0043]
- 1
- Wärmeübertrager
- 2
- Verteilerrohr
- 3
- Wärmeübertragerrohre
- 4
- Sammlerrohr
- 5
- Gas- und Öleintrittsstutzen
- 6
- Flüssigkeitsaustrittsstutzen
- 7
- Ölsammlerrohr
- 8
- Ölrückführung
- 9
- Gaseintrittbogen
- 10
- Flüssigkeitseintrittsbogen
1. Wärmeübertrager (1) für phasenwechselndes Kältemittel mit horizontalem Verteilerrohr
(2) und horizontalem Sammlerrohr (4) und dazwischengeschalteten kältemittelführenden
Wärmeübertragerrohren (3), wobei für den Verflüssigerbetrieb des mehrflutig ausgebildeten
Wärmeübertragers (1) der Kältemittelgaseintritt in die Wärmeübertragerrohre (3) im
oberen Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres (2) und der Kältemittelflüssigkeitsaustritt
aus dem Wärmeübertragerrohr (3) im oberen Bereich des Querschnitts des Sammlerrohres
(4) derart angeordnet sind, dass im unteren Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres
(2) die Ölabscheidung und im unteren Bereich des Querschnitts des Sammlerrohres (4)
die Kältemittelflüssigkeitsabscheidung erfolgt.
2. Wärmeübertrager (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Verteilerrohr (2) ein horizontal angeordneter Kältemittelgas- und Öleintrittsstutzen
(5) und im unteren Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres (2) vertikal angeordnetes
Ölsammlerrohr (7) mit Ölrückführung (8) vorgesehen sind.
3. Wärmeübertrager (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kältemittelgaseintritt in das Wärmeübertragerrohr (3) im oberen Bereich des Querschnitts
des Verteilerrohres (2) über einen mit dem Ende des Wärmeübertragerrohres (3) verbundenen
Gaseintrittsbogen (9) ausgebildet ist, der im unteren Bereich des Querschnitts des
Verteilerrohres (2) horizontal in das Verteilerrohr (2) eintritt und als Bogen vertikal
nach oben verläuft und im oberen Bereich des Querschnitts des Verteilerrohres (2)
mit der Öffnung für den Kältemittelgaseintritt endet.
4. Wärmeübertrager (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im unteren Bereich des Querschnitts des Sammlerrohr (4) ein vertikal angeordneter
Flüssigkeitsaustrittsstutzen (6) vorgesehen ist.
5. Wärmeübertrager (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kältemittelflüssigkeitsaustritt aus dem Wärmeübertragerrohr (3) im oberen Bereich
des Querschnitts des Sammlerrohres (4) über einen mit dem Ende des Wärmeübertragerrohres
(3) verbundenen Flüssigkeitseintrittsbogen (10) ausgebildet ist, der vertikal im oberen
Bereich des Querschnitts des Sammlerrohres (4) mit der Öffnung für den Kältemittelflüssigkeitseintritt
in das Sammlerrohr (4) endet.
6. Wärmeübertrager (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Sammlerrohr (4) ein Anschluss für ein Messgerät oder einen Sensor vorgesehen ist.
7. Wärmeübertrager (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsaustrittsstutzen (6) mit einem Wärmeübertrager zur Unterkühlung der
Kältemittelflüssigkeit verbunden ist.
8. Wärmeübertrager (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für den Betrieb des Wärmeübertragers (1) als überfluteter Verdampfer das horizontale
Verteilerrohr (2) als Sammler und das horizontale Sammlerrohr (4) als Verteiler für
das Kältemittel ausgebildet sind.