[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Prüfung, ob eine
Oberfläche eines Gegenstands mit einem Wertdokument versehen ist, insbesondere ob
eine Oberfläche einer flachen Postsendung mit einem Freimachungsvermerk versehen ist.
[0002] Beispielsweise beim Sortieren und Verarbeiten von flachen Postsendungen wird gewünscht,
frühzeitig festzustellen, ob eine zu sortierende Postsendung mit einer gültigen Briefmarke
oder einem sonstigen gültigen Freimachungsvermerk versehen ist oder nicht. Wie der
Freimachungsvermerk, der zu untersuchen ist, auf der Postsendung bezüglich eines Sensors
orientiert ist, ist in der Regel vorab nicht bekannt.
[0003] In
DE 10105273 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um eine Freimachung auf einer
Postsendung zu überprüfen. Ein Sensor S einer Symbolerkennungseinheit ACR erfasst
ein graphisches Symbol auf der Postsendung, z. B. eine Briefmarke. Eine Datenverarbeitungseinheit
vergleicht die erfasste graphische Information mit Darstellungen von Freimachungen,
die in einer Datenbank abgespeichert sind. Ein Lernsystem lernt Symbole für die Datenbank
an. Die angelernten Symbole sind graphische Wiedergaben von gültigen Briefmarken.
Eine Briefmarkenerkennungseinheit BME überprüft, ob eine Freimachung einen fluoreszierenden
Bereich aufweist. Ein Superfluoreszenzsensor SFL-S überprüft, ob eine Freimachung
ein Sicherheitsmerkmal aufweist oder nicht. Falls der Sensor S ein Symbol auf der
Postsendung erfasst hat, welches nicht in der Datenbank abgespeichert ist, so überprüft
der Superfluoreszenzsensor SFL-S, ob die Freimachung auf der Postsendung dennoch ein
zweites Sicherheitsmerkmal aufweist. Falls dies der Fall ist, so wird die Postsendung
als gültige Postsendung behandelt und weiterbefördert. Ansonsten wird die Postsendung
ausgeschleust.
[0004] Im
EP 1909234 A1 wird ebenfalls eine erfasste graphische Information auf einer Postsendung mit Symbolen
verglichen, die in einer Datenbank mit gültigen Symbolen abgespeichert sind. Ein Lernsystem
lernt Symbole für die Datenbank an. Falls ein erfasstes Symbol auf einer Postsendung
nicht mit einem abgespeicherten Symbol übereinstimmt, so überprüft ein Superfluoreszenzsensor
SFL-S, ob ein zweites Sicherheitsmerkmal auf der Postsendung vorhanden ist. Falls
dieses zweite Sicherheitsmerkmal vorhanden ist, so wird die Postsendung als gültige
Postsendung erkannt und weiterbefördert.
[0005] In
DE 10106632 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um einen Freimachungsvermerk
zu überprüfen, der auf eine Postsendung aufgebracht ist. Eine Briefmarkenerkennungseinheit
BME bestrahlt die Oberfläche der Postsendung mit Licht, und ein Fluoreszenzsensor
der Briefmarkenerkennungseinheit erfasst einen Bereich auf der Postsendung, der mit
einem Fluoreszenzmittel versehen ist und durch die Bestrahlung angeregt wird. Eine
gültige Briefmarke enthält oft ein derartiges Fluoreszenzmittel. Flussabwärts von
der Briefmarkenerkennungseinheit BME befindet sich ein Überprüfungsmittel SFL-S, welches
ein Sicherheitsmerkmal überprüft. Dieses Überprüfungsmittel SFL-S kann als Superfluoreszenzsensor
ausgestaltet sein. Weiter flussabwärts ermittelt eine Symbolerkennungseinheit graphische
Symbole auf der Postsendung. Ein derartiges graphisches Symbol kann z. B. eine gültige
Briefmarke sein. Die Symbolerkennungseinheit besitzt einen Sensor, der ein Symbol
auf der Postsendung erfasst. Eine Datenverarbeitungsanlage vergleicht ein erfasstes
graphisches Symbol oder eine sonstige Information mit gespeicherten Darstellungen
von Freimachungen. Vor der Symbolerkennungseinheit ACR kann sich eine Wendestrecke
oder eine sonstige Transportstrecke befinden. Die Datenverarbeitungseinheit greift
auf eine Datenbank zu, in der Symbole abgespeichert sind. Ein Lernsystem lernt Symbole
für die Datenbank an. Im laufenden Betrieb überprüft zunächst die Briefmarkenerkennungseinheit
BME, ob eine Freimachung auf der Postsendung vorhanden ist. Diese Freimachung sollte
ein Sicherheitsmerkmal tragen. Das nachfolgende Überprüfungsmittel prüft, ob die Freimachung
tatsächlich ein solches Sicherheitsmerkmal trägt. Eine gültige Freimachung ohne Superfluoreszenz
lässt sich erkennen, indem die Symbolerkennungseinheit das Vorhandensein eines entsprechenden
graphischen Symbols überprüft.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung für
die Prüfung, ob eine Oberfläche eines Gegenstands mit einem Wertdokument versehen
ist, bereitzustellen, ohne dass ein vollständiger Datenspeicher mit Bildern von allen
verwendeten Wertdokumenten vorgegeben zu sein braucht.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die lösungsgemäße Vorrichtung umfasst
- ein Bildaufnahmegerät,
- eine Bildauswerteeinheit,
- mindestens einen Sicherheitsmerkmal-Detektor, vorzugsweise mehrere Sicherheitsmerkmal-Detektoren,
- einen Wertdokumente-Datenspeicher und
- einen Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher.
[0009] Im Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher sind rechnerverfügbare Kennzeichnungen vorgegebener
Sicherheitsmerkmale abgespeichert. Im Wertdokumente-Datenspeicher sind rechnerverfügbare
Bilder von Wertdokumenten abspeicherbar, und in einer Ausgestaltung sind bereits einige
Bilder von Wertdokumenten abgespeichert.
[0010] Lösungsgemäß wird geprüft, ob ein Bereich einer Oberfläche eines Gegenstands mit
einem Wertdokument versehen ist oder nicht. Jedes echte Wertdokument ist mit einem
vorgegebenen Sicherheitsmerkmal versehen, dessen Kennzeichnung im Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher
abgespeichert ist. Möglich ist aber, dass gefälschte Wertdokumente verwendet werden
oder dass ein Bereich eines Gegenstands mit einem Objekt versehen ist, welches einem
Wertdokument ähnelt, ohne ein Wertdokument zu sein.
[0011] Lösungsgemäß werden folgende Schritte durchgeführt:
Das Bildaufnahmegerät erzeugt ein rechnerverfügbares Abbild von demjenigen Bereich
der Oberfläche des Gegenstands, der untersucht werden soll.
Die Bildauswerteeinheit prüft, ob dieses Abbild ein Objekt-Bild von einem Objekt umfasst,
wobei das gezeigte Objekt die folgende Eigenschaft hat: Das Objekt-Bild dieses Objekts
stimmt mit einem rechnerverfügbaren Bild eines Wertdokuments überein, welches bereits
im Wertdokumente-Datenspeicher abgespeichert ist. Für diese Prüfung wird der Wertdokumente-Datenspeicher
durchsucht.
[0012] Falls im Wertdokumente-Datenspeicher ein abgespeichertes Bild gefunden wird, das
mit dem Objekt-Bild im Abbild übereinstimmt, so wird entschieden, dass das Objekt
ein Wertdokument ist und der Bereich mit diesem Wertdokument versehen ist. Ob das
Wertdokument echt ist, lässt sich durch diese Prüfung mittels des Wertdokumente-Datenspeichers
in der Regel noch nicht eindeutig ermitteln.
[0013] Mindestens dann, wenn kein übereinstimmendes Bild im Wertdokumente-Datenspeicher
gefunden wird, werden folgende Schritte durchgeführt:
Der Sicherheitsmerkmal-Detektor prüft, ob ein vorgegebener Prüf-Bereich ein vorgegebenes
Sicherheitsmerkmal aufweist oder nicht. Hierfür wertet der Sicherheitsmerkmal-Detektor
den Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher aus. Der untersuchte Prüf-Bereich liegt im zu
untersuchenden Oberflächen-Bereich.
Der Prüf-Bereich kann kleiner sein als der Oberflächen-Bereich, so dass ein echtes
Wertdokument mit Sicherheitsmerkmalen sich zwar im Objekt-Bereich, aber außerhalb
des Prüf-Bereichs befindet.
[0014] Dann, wenn der Sicherheitsmerkmal-Detektor ein solches vorgegebenes Sicherheitsmerkmal
entdeckt hat, sucht die Bildauswerteeinheit nach einem Wertdokument im Prüf-Bereich.
Hierfür wertet die Bildauswerteeinheit das Abbild vom Oberflächen-Bereich des Gegenstands
aus und sucht nach einem Bild eines Wertdokuments in diesem Abbild. Dieses untersuchte
Abbild zeigt den kompletten Prüf-Bereich.
[0015] Dann, wenn die Bildauswerteeinheit ein Wertdokument im Prüf-Bereich gefunden hat,
erzeugt die Bildauswerteeinheit ein Bild von diesem gefundenen Wertdokument. Hierfür
verwendet die Bildauswerteeinheit das Abbild vom Oberflächen-Bereich. Dieses erzeugte
Bild wird im Wertdokumente-Datenspeicher abgespeichert.
[0016] Entschieden wird, dass die Oberfläche des Gegenstands im Prüf-Bereich mit einem Wertdokument
versehen ist.
[0017] Die Erfindung spart die Notwendigkeit ein, vorab einen Wertdokumente-Datenspeicher
zu erzeugen, welcher Bilder aller verwendeten Wertdokumente enthält. Diesen Datenspeicher
zu erzeugen kostet Zeit. Außerdem spart die Erfindung die Notwendigkeit ein, den Wertdokumente-Datenspeicher
laufend manuell zu aktualisieren. Der Wertdokumente-Datenspeicher der lösungsgemäßen
Vorrichtung kann vor der Überprüfung leer sein, d. h. noch gar keine Bilder von Wertdokumenten
enthalten, oder bereits einige Bilder enthalten. Keinesfalls ist es erforderlich,
dass der Wertdokumente-Datenspeicher vorab je ein Bild jedes möglichen Wertdokuments
enthält. Vielmehr wird der Wertdokumente-Datenspeicher aufgefüllt, während das lösungsgemäße
Verfahren durchgeführt wird. Obwohl kein vollständiger Wertdokumente-Datenspeicher
vor Beginn der Durchführung dieses Verfahrens vorgegeben zu sein braucht, ist eine
zuverlässige Prüfung möglich.
[0018] Das lösungsgemäße Verfahren und die lösungsgemäße Vorrichtung liefern nur dann ein
positives Ergebnis, nämlich das Ergebnis, dass die Oberfläche mit einem Wertdokument
versehen ist, wenn in einem Prüf-Bereich eines Sicherheitsmerkmal-Detektors ein echtes
Wertdokument vorhanden ist. Nur Bilder echter Wertdokumente werden in den Wertdokumente-Datenspeicher
aufgenommen.
[0019] Die Erfindung ermöglicht es, die Überprüfung eines Gegenstands je nach Bedarf zu
konfigurieren und hierbei den Vorteil zu nutzen, dass nicht notwendigerweise ein vollständiger
Wertdokumente-Datenspeicher vorhanden zu sein braucht. Insbesondere lassen sich folgende
Konfigurationen realisieren:
- Geprüft wird, ob ein Gegentand mit einem echten Wertdokument versehen ist. Dies ist
nur dann der Fall, wenn der Gegenstand mit einem Wertdokument versehen ist, welches
mit einem im Wertdokumente-Datenspeicher abgespeicherten Wertdokument übereinstimmt,
und dieses Wertdokument auch noch ein Sicherheitsmerkmal aufweist, welches erkannt
wird.
- Geprüft wird, ob der Gegenstand mit einem Wertdokument versehen ist, welches mit einem
abgespeicherten Wertdokument übereinstimmt, und ob der Gegenstand ein Sicherheitsmerkmal
aufweist. Nicht separat geprüft wird, ob das Wertdokument dieses Sicherheitsmerkmal
aufweist.
- Geprüft wird, ob der Gegentand mit einem Wertdokument versehen ist, welches mit einem
abgespeicherten Wertdokument übereinstimmt. Nicht geprüft wird, ob der Gegenstand
ein Sicherheitsmerkmal aufweist. Daher wird auch nicht geprüft, ob das Wertdokument
ein echtes Wertdokument ist.
- Geprüft wird, ob ein vorgegebenes Kriterium erfüllt ist, und dann, wenn das vorgegebene
Kriterium erfüllt ist, das übereinstimmende Objekt-Bild, das in einem weiteren Datenspeicher
abgespeichert ist, im Wertdokument-Datenspeicher abgespeichert wird.
- Geprüft wird, ob der Gegenstand mit einem Wertdokument versehen ist, welches mit einem
abgespeicherten Wertdokument übereinstimmt. Falls ein übereinstimmendes Wertdokument
gefunden wird, so wird eine Eigenschaft dieses Wertdokuments oder eine Eigenschaft
des Gegenstands ermittelt. Die Eigenschaft des Wertdokuments ist z. B. eine Wertangabe.
Die Eigenschaft des Gegenstands ist z. B. eine Abmessung oder das Gewicht des Gegenstands.
Wenn diese ermittelte Eigenschaft ein vorgegebenes Kriterium erfüllt, wenn z. B. die
Wertangabe größer als eine vorgegebene untere Schranke ist, so wird zusätzlich überprüft,
ob der Gegenstand mit einem Sicherheitsmerkmal versehen ist. Die Prüfung, ob ein Sicherheitsmerkmal
vorhanden ist, wird auch dann durchgeführt, wenn das Wertdokument auf dem Gegenstand
mit keinem abgespeicherten Wertdokument übereinstimmt.
[0020] Verfahren, die aus oben genannten Entgegenhaltungen bekannt sind, vermögen hingegen
ein Abbild vom Wertdokument nur für die Prüfung zu verwenden, ob das Abbild des Wertdokuments
mit einem abgespeicherten Wertdokument-Abbild übereinstimmt oder nicht. Falls kein
übereinstimmendes abgespeichertes Abbild gefunden wird, so bleibt nur, die Prüfung
auf die Untersuchung von Sicherheitsmerkmalen zu beschränken, ohne ein Wertdokument-Abbild
auf dem Gegenstand zu berücksichtigen.
[0021] Möglich, aber nicht erforderlich ist, dass ein Bearbeiter überprüft, ob ein Bild
ein echtes Wertdokument zeigt, bevor dieses Bild in den Wertdokumente-Datenspeicher
aufgenommen wird. Auch ohne eine solche manuelle Überprüfung wird automatisch ein
Wertdokumente-Datenspeicher mit Bildern echter Wertdokumente erzeugt.
[0022] Die lösungsgemäße Prüfung liefert nicht notwendigerweise eine sichere Aussage darüber,
ob die Oberfläche mit einem echten Wertdokument versehen ist, aber eine Aussage darüber,
ob die Oberfläche überhaupt mit einem Wertdokument versehen ist. Die lösungsgemäße
Prüfung ermöglicht es aber, nachfolgend ein Bild des gefundenen Wertdokuments auszuwerten,
z. B. um den Wert des Wertdokuments zu ermitteln. Weiterhin wird ermöglicht, den Gegenstand
abhängig vom Ergebnis der Prüfung zu bearbeiten, z. B. ihn zu drehen und zu wenden,
um das Wertdokument zu entwerten oder den Gegenstand auf andere Weise zu bearbeiten.
Diese Verarbeitungsschritte erfordern nicht notwendigerweise bereits das Ergebnis
der Prüfung, ob das Wertdokument echt ist.
[0023] In
DE 10 2007 058 680 A1 wird ein Wertdokument mit einem Sicherheitselement beschrieben. Dieses Sicherheitselement
ist eine zweidimensionale Struktur, die auf das Wertdokument aufgebracht wird, wobei
zwei verschiedene Substanzen auf das Wertdokument aufgebracht werden. Die beiden Substanzen
weisen bei Bestrahlung im sichtbaren Licht den gleichen Farbton auf, bei Bestrahlung
mit Infrarot-Licht hingegen unterschiedliche Farbtöne.
[0024] In einer Ausgestaltung wird ein Bild eines Wertdokuments bereits beim ersten Auftreten
auf einem Gegenstand im Wertdokumente-Datenspeicher abgespeichert, wenn dieser Gegenstand
ein Sicherheitsmerkmal aufweist. In einer anderen Ausgestaltung wird ein Kandidaten-Datenspeicher
verwendet. Das erste Auftreten eines Wertdokuments auf einem Gegenstand löst dann,
wenn dieses Wertdokument nicht im Wertdokumente-Datenspeicher abgespeichert ist und
das Sicherheitsmerkmal auf dem Gegenstand entdeckt wird, den Schritt aus, dass Bild
von dem Werte-Dokument im Kandidaten-Datenspeicher abzuspeichern. Das im Kandidaten-Datenspeicher
abgespeicherte Bild wird dann in den Wertdokumente-Datenspeicher übernommen und in
diesem Wertdokumente-Datenspeicher abgespeichert, wenn ein vorgegebenes Kriterium
erfüllt ist. Beispielsweise wird gezählt, wie oft ein Wertdokument, von dem ein Bild
im Kandidaten-Datenspeicher abgespeichert ist, auf einem Gegenstand auftritt. Falls
diese Anzahl des Auftretens eine vorgegebene Schranke erreicht und übersteigt, so
ist das vorgegebene Kriterium erfüllt. In einer Ausgestaltung ist das vorgegebene
Kriterium dann erfüllt, wenn ein Bestätigungssignal für dieses Bild eintrifft. Dieses
Bestätigungssignal stammt von einer externen Prüfung, z. B. einer manuellen Prüfung
von Bildern im Kandidaten-Datenspeicher.
[0025] Die Erfindung lässt sich z. B. für Wertdokumente in Form von Freimachungsvermerken
auf Postsendungen, für Beförderungsvermerke und Siegel u. ä. auf Gepäckstücken oder
Frachtstücken, für Gebührenmarken auf amtlichen papiergebundenen Dokumenten oder auch
für die Erkennung von Geldscheinen z. B. von unterschiedlichen Währungen verwenden.
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- den Fluss von Postsendungen durch die lösungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 2
- weitere Datenflüsse, die beim Materialfluss von Fig. 1 entstehen,
- Fig. 3
- eine Postsendung und den Prüf-Bereich eines Sicherheitsmerkmal-Detektors,
- Fig. 4
- die Postsendung von Fig. 3 nach einer Orientierungs-Veränderung.
[0027] Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung angewendet auf flache Postsendungen, die
mit jeweils einem Freimachungsvermerk ("indicia") versehen sind. Der Freimachungsvermerk
kann die Form einer Briefmarke, eines Freistemplers, eines Barcodes oder eines Matrixcodes
haben.
[0028] Die Erfindung wird im Ausführungsbeispiel mit folgenden Zielen eingesetzt:
- Frühzeitig während der Verarbeitung soll erkannt werden, wo auf der Postsendung ein
Freimachungsvermerk aufgebracht ist oder dass die Postsendung keinen Freimachungsvermerk
hat.
- Frühzeitig soll erkannt werden, ob der Freimachungsvermerk echt und gültig ist und
wenn ja, welchen Wert dieser Freimachungsvermerk hat. Eine Postsendung ohne Freimachungsvermerk
oder mit einem nicht als echt erkannten Freimachungsvermerk soll frühzeitig ausgeschleust
werden. Ein Freimachungsvermerk ist echt, wenn der Freimachungsvermerk ein vorgegebenes
gültiges Sicherheitsmerkmal aufweist und ein gültiger Freimachungsvermerk ist. Ein
Freimachungsvermerk ist dann gültig, wenn der jeweilige Transporteur diesen Typ von
Freimachungsvermerk als Nachweis einer Bezahlung einer Postsendung akzeptiert. Möglich
ist, dass eine Postsendung einen gültigen, aber gefälschten Freimachungsvermerk aufweist.
Ein Beispiel für einen echten, aber nicht gültigen Freimachungsvermerk ist eine echte
Briefmarke von einem anderen Transport-Dienstleister, der ebenfalls ein gültiges Sicherheitsmerkmal
trägt.
- In einer Ausgestaltung soll der Freimachungsvermerk, insbesondere eine Briefmarke,
entwertet werden. Diese Entwertung wird dadurch durchgeführt, dass ein entwertender
Aufdruck auf die Postsendung und über den Freimachungsvermerk aufgedruckt wird. Dies
erfordert, dass die Postsendung dergestalt relativ zu einem Druckkopf orientiert wird,
dass der Druckkopf den Freimachungsvermerk erreicht. Genügend Zeit soll zur Verfügung
stehen, damit dieser Aufdruck trocknen kann und nicht verschmiert.
- In einer Ausgestaltung soll außerdem entschieden werden, ob weitere Parameter der
Postsendung gemessen werden, um in Abhängigkeit von diesen weiteren Parametern zu
entscheiden, ob der Freimachungsvermerk ein ausreichendes Beförderungsentgelt für
die Postsendung nachweist oder nicht. Weitere Parameter sind z. B. das Gewicht oder
eine Abmessung der Postsendung. Dies erfordert, den Wert des Freimachungsvermerks
zu erkennen.
[0029] Fig. 1 zeigt den Fluss von Postsendungen durch die lösungsgemäße Vorrichtung. Fig.
2 zeigt weitere Datenflüsse beim Materialfluss der Postsendung durch die Vorrichtung
von Fig. 1. Materialflüsse sind in den Figuren mit durchgezogenen Pfeilen dargestellt,
Datenflüsse mit gestrichelten Pfeilen.
[0030] Im Ausführungsbeispiel wird eine Sortieranlage verwendet. Die Sortieranlage hat mindestens
die folgenden Bestandteile:
- einen Vereinzeler Ver ("singulator"),
- eine erste Transporteinrichtung und eine zweite Transporteinrichtung,
- eine Ausschleus-Einrichtung AE mit einer Vielzahl von Sortierendstellen Ae.1, Ae.2,
...,
- zwei Farbbild-Kameras Bag.1, Bag.2,
- eine Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE,
- einen, zwei oder auch vier Sicherheitsmerkmal-Detektoren ("indicia detectors") ID.1,
ID.2, ...,
- eine Detektoren-Auswerteeinheit De-AE,
- eine Wendeeinrichtung WE mit einer Wendestrecke Wst,
- eine Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB mit einer Aktualisierungseinheit Akt,
- eine Druckvorrichtung Dru mit einem Druckkopf Dru-Ko und einer Druckkulisse Dru-Ku
und
- eine Steuereinheit SE.
[0031] In einer Ausgestaltung hat die Sortieranlage zusätzlich mindestens einen der folgenden
Bestandteile:
- ein Adress-Lesegerät OCR-VCS mit einer OCR-Einheit OCR, einer Videocodierstation VCS
und einer Adressdatenbank Add-DB,
- eine Dreheinrichtung DE mit einem Kopfbahnhof Kbf.
[0032] Der Vereinzeler Ver erzeugt einen Strom von aufrecht stehenden und zueinander beabstandeten
Postsendungen. Diese Postsendungen verlassen den Vereinzeler Ver als Strom von Gegenständen.
[0033] Das optionale Adress-Lesegerät OCR-VCS vermag Angaben zu einer Zieladresse zu entziffern.
Diese Angaben sind auf der Postsendung aufgebracht. Das Adress-Lesegerät OCR-VCS wertet
zum Entziffern ein Abbild von der Oberfläche der Postsendungen mit den Zieladress-Angaben
aus. In einer Ausgestaltung stammt das Abbild von einer Farbbild-Kamera Bag.1, Bag.2.
Die OCR-Einheit OCR wertet eine Adress-Datenbank Add-DB aus. Das Adress-Lesegerät
OCR-VCS liefert die Adressangaben Add.
[0034] Die Sortieranlage mit dem Adress-Lesegerät OCR-VCS transportiert die Postsendungen
vom Vereinzeler Ver bis hin zur Ausschleus-Einrichtung AE. Falls die Sortieranlage
ein Adress-Lesegerät besitzt, so schleust die Ausschleus-Einrichtung AE abhängig von
den entzifferten Angaben Add zu der Zieladresse Postsendungen in eine der vielen Sortierendstellen
Ae.1, Ae.2, ... aus. Hierfür wendet die Ausschleus-Einrichtung AE einen rechnerverfügbaren
Sortierplan an, der jeder möglichen Zieladresse jeweils eine Sortierendstelle Ae.1,
Ae.2, ... zuordnet.
[0035] Die Sortieranlage ohne Adress-Lesegerät erzeugt in jeder Sortierendstelle Ae.1, Ae.2,
... bevorzugt jeweils einen Stapel mit aufrecht stehenden Postsendungen, die orientiert
sind. "Orientiert" heißt, die Freimachungsvermerke aller Postsendungen in einer Sortierendstelle
Ae.1, Ae.2, ... zeigen alle in dieselbe Richtung, z. B. alle nach links. Möglich ist,
dass die Freimachungsvermerke auf Postsendungen in einzelnen Sortierendstellen Ae.1,
Ae.2, ... nicht entwertet werden konnten, weil die Postsendung beim Durchlauf durch
die Sortieranlage falsch orientiert waren. Außerdem besitzt die Sortieranlage vorzugsweise
Sortierendstellen für nicht maschinell verarbeitbare Postsendungen und für nicht ausreichend
oder überhaupt nicht frankierte Postsendungen.
[0036] In einer Ausgestaltung sortiert die Sortieranlage die Postsendungen z. B. abhängig
von einem physikalischen Parameter oder bevorzugt danach, ob die Sortieranlage einen
gültigen Freimachungsvermerk auf einer Postsendung entdeckt hat oder nicht.
[0037] Jede Farbbild-Kamera Bag.1, Bag.2 erzeugt ein farbiges rechnerverfügbares Abbild
(Farbbild) Abb.1, Abb.2 von jeweils einer Oberfläche der Postsendung. Im Falle einer
flachen Postsendung sind dies ein Abbild Abb.1 von der Vorderseite und ein Abbild
Abb.2 von der Rückseite der Postsendung. Vorzugsweise wird jede flache Postsendung
aufrecht stehend und mit den Längskanten waagerecht ausgerichtet zwischen den beiden
Farbbild-Kameras Bag.1, Bag.2 hindurch transportiert. Möglich ist, dass eine Farbbild-Kamera
Bag.1, Bag.2 mehrere Farbbilder von derselben Oberfläche derselben Postsendung erzeugt,
z. B. um rechnerisch ein Abbild von einer Oberfläche einer großen Postsendung aus
mehreren einzelnen Abbildern zusammenzusetzen.
[0038] Dieses mindestens eine Farbbild Abb.1, Abb.2 pro Oberfläche wird mittels Licht im
sichtbaren Bereich erzeugt. In einer Ausgestaltung beleuchtet eine Lichtquelle die
Oberfläche der Postsendung mit Licht im sichtbaren Bereich. Das Farbbild Abb.1, Abb.2
zeigt alle Objekte, mit denen diese Oberfläche versehen ist, zeigt also die gesamte
Oberfläche einer Postsendung und nicht nur einen Teilbereich. Zu diesen Objekten auf
der Oberfläche gehören Angaben zur Zieladresse, Angaben zur Absenderadresse, ein Freimachungsvermerk
und häufig ein Logo und/oder ein Werbeaufdruck sowie eine Vorausverfügung ("endorsement")
oder ein Zustellervermerk. Wie bereits erwähnt, wertet das Adress-Lesegerät OCR-VCS
in einer Ausgestaltung ein solches Farbbild Abb.1, Abb.2 von einer Farbbild-Kamera
Bag.1, Bag.2 aus, um die Zieladresse zu entziffern.
[0039] Im Ausführungsbeispiel ist jeder gültige Freimachungsvermerk mit einem lumineszierenden
Sicherheitsmerkmal versehen. "Lumineszierend" ist der Oberbegriff für "fluoreszieren"
und "phosphoreszieren". Ein fluoreszierendes Sicherheitsmerkmal reflektiert Licht
in einem bestimmten Wellenbereich nur so lange, wie das Sicherheitsmerkmal mit diesem
Licht beleuchtet wird. Ein phosphoreszierendes Sicherheitsmerkmal leuchtet nach Ende
einer solchen Bestrahlung noch wenige Millisekunden lang nach. Dieses Sicherheitsmerkmal
unterscheidet einen echten Freimachungsvermerk von einer Fälschung, z. B. eine echte
Briefmarke von einer Farbkopie.
[0040] Jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor ("indicia detector") ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 besitzt
eine Lichtquelle LQ.1, LQ.2, ... und mindestens eine Erkennungseinheit. Vorzugsweise
besitzt jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor jeweils eine Erkennungseinheit für ein fluoreszierendes
Sicherheitsmerkmal und für ein phosphoreszierendes Sicherheitsmerkmal.
[0041] Jede Erkennungseinheit umfasst
- eine Linse Li.1, Li.2, ...,
- einen Farbfilter,
- optional ein Lichtwellenleiter (z. B. aus Glasfaser),
- eine Anordnung mit mindestens einer Photodiode Ph.1, Ph.2, ... oder mit mindestens
einem Photomultiplier,
- ein Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher Sm-DB.1, Sm-DB.2, ..., in dem Kennzeichnungen
aller Sicherheitsmerkmale abgespeichert sind, die als Bestandteil von Freimachungsvermerken
verwendet werden, und
- eine Entscheidungseinheit EE.1, EE.2, ....
[0042] Die Lichtquelle LQ.1, LQ.2, ... sendet Licht in einem bestimmten Wellenbereich aus,
z. B. ultraviolettes Licht, Infrarot-licht oder Licht in einem bestimmten Farbton,
z. B. in einem bestimmten Blau. Dieses Licht trifft auf die Oberfläche der Postsendung
auf. Der Farbfilter lässt nur Licht in einem bestimmten Wellenbereich passieren, damit
das Sicherheitsmerkmal besser erkennbar wird. Die Photodioden-Anordnung Ph.1, Ph.2,
... wandelt auftreffendes Licht, das den Farbfilter passiert hat, in elektrische Signale
um. Diese elektrischen Signale werden an die Entscheidungseinheit EE.1, EE.2, ...
übermittelt.
[0043] Die Entscheidungseinheit EE.1, EE.2, ... entscheidet, ob das Licht, das auf die Photodioden-Anordnung
Ph.1, Ph.2, ... trifft und ein Abbild in bestimmtem Licht erzeugt, von einem von einem
gültigen Sicherheitsmerkmal stammt. Die Entscheidungseinheiten EE.1, EE.2, ... vermögen
nicht notwendigerweise festzustellen, ob dieses Sicherheitsmerkmal Bestandteil eines
Freimachungsvermerks ist oder nicht und ob dieser Freimachungsvermerk gültig ist oder
nicht. Ein gültiges Sicherheitsmerkmal ist ein Sicherheitsmerkmal, welches von diesem
Transport-Dienstleister für die Freimachung von Postsendungen verwendet wird und daher
zu einem echten Freimachungsvermerk gehört.
[0044] Für die Prüfung, ob die Postsendung mit einem gültigen Sicherheitsmerkmal versehen
ist oder nicht, wertet die Entscheidungseinheit EE.1, EE.2, ... den Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher
Sm-DB.1, Sm-DB.2, ... aus, um zu entscheiden, ob auf die Photodioden-Anordnung Ph.1,
Ph.2, ... ein Bild eines Sicherheitsmerkmals trifft, dessen Kennzeichnung im Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher
Sm-DB.1, Sm-DB.2, ... abgespeichert ist. Ausreichend ist, dass die Entscheidungseinheit
EE.1, EE.2 zu entscheiden vermag, ob das erzeugte Abbild ein vorgegebenes Sicherheitsmerkmal
enthält oder nicht, also ein Sicherheitsmerkmal, dessen Kennzeichnung im Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher
Sm-DB.1, Sm-DB.2 abgespeichert ist. Möglich, aber nicht erforderlich ist, dass die
Entscheidungseinheit EE.1, EE.2, ... zu entscheiden vermag, ob oder gar welcher Freimachungsvermerk
vorhanden ist.
[0045] Jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 vermag eine Oberfläche einer
Postsendung auf das Vorhandensein eines gültigen Sicherheitsmerkmals zu untersuchen.
Diese Postsendung wird bevorzugt aufrecht stehend und ausgerichtet an dem Sicherheitsmerkmal-Detektor
ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 vorbeitransportiert, und der Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1,
ID.2, ID.3, ID.4 untersucht die ihm zugewandte Oberfläche der Postsendung.
[0046] In einer Ausgestaltung vermag der Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ID.3, ID.4
die gesamte Oberfläche zu untersuchen. In einer einfacheren Ausgestaltung vermag der
Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 einen bestimmten Teilbereich der
Oberfläche zu untersuchen ("Prüf-Bereich") und das Ergebnis zu liefern, ob sich in
diesem Teilbereich ein Sicherheitsmerkmal und daher ein echter Freimachungsvermerk
befinden oder nicht.
[0047] Fig. 3 veranschaulicht eine Postsendung Ps mit einem Freimachungsvermerk Fm und einem
Prüf-Bereich PB eines nicht gezeigten Sicherheitsmerkmal-Detektors. Ein Endlos-Förderband
Fb und ein weiteres, nicht gezeigtes Endlos-Förderband eines Deckbandsystems transportieren
die Postsendungen Ps in die Transportrichtung TR. Der Freimachungsvermerk Fm ist mit
einem Sicherheitsmerkmal Sm und einer Wertangabe Wa versehen. Die Postsendung Ps ist
außerdem mit einem Logo Lo versehen. Ein Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ...
sendet Licht in eine Richtung senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 3 auf die Oberfläche
der Postsendung Ps. Dieser Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ... vermag einen
Prüf-Bereich PB daraufhin zu untersuchen, ob dieser Prüf-Bereich PB ein Sicherheitsmerkmal
aufweist. Solange die Postendung Ps aber so wie in Fig. 3 gezeigt orientiert ist,
vermag der Sicherheitsmerkmal-Detektor das Sicherheitsmerkmal Sm im Freimachungsvermerk
Fm nicht zu entdecken.
[0048] Fig. 4 veranschaulicht die Situation von Fig. 3, nach dem die Orientierung der Postsendung
Ps verändert wurde. Nunmehr wird erneut ein Prüf-Bereich untersucht. Dieser bei der
erneuten Prüfung untersuchte Prüf-Bereich nimmt aber nunmehr einen anderen Teilbereich
der Oberfläche der Postsendung Ps ein und wird daher in Fig. 4 mit PB.1 bezeichnet.
Nunmehr vermag der Sicherheitsmerkmal-Detektor den Freimachungsvermerk Fb mit dem
Sicherheitsmerkmal Sm zu entdecken. Der Prüf-Bereich PB von Fig. 3 und der Prüf-Bereich
PB.1 von Fig. 4 können von verschiedenen Sicherheitsmerkmal-Detektoren oder aber zu
demselben Sicherheitsmerkmal-Detektor gehören.
[0049] In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung vermag der Sicherheitsmerkmal-Detektor
ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 zusätzlich eine Information über die Position des Freimachungsvermerks
oder wenigstens des Sicherheitsmerkmals im untersuchten Teilbereich zu liefern. Der
Teilbereich (Prüf-Bereich) ist z. B. ein Streifen einer bestimmten Länge und Höhe,
der in der Vorderkante der Postsendung beginnt und auf der einen Längskante liegt
oder parallel zur Unterkante der aufrecht stehend transportierten Postsendung verläuft.
Die Höhe dieses Streifens wird durch die Abmessungen von der Linse Li.1, Li.2, Li.3,
Li.4, dem Farbfilter und/oder der Photodioden-Anordnung Ph.1, Ph.2, Ph.3, Ph.4 begrenzt.
Außerdem wird in einer Ausgestaltung die Postsendung mittels eines Endlos-Förderbands
transportiert, welches sich zwischen dem Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ID.3,
ID.4 und der Postsendung Ps befindet und die Höhe des Streifens nach oben begrenzt.
Diese Begrenzung veranschaulicht Fig. 3.
[0050] In einer Ausgestaltung werden Freimachungsvermerke mit unterschiedlichen Sicherheitsmerkmalen
verwendet. Jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 vermag zusätzlich
zu entscheiden, von welcher Art ein Sicherheitsmerkmal eines Freimachungsvermerks
ist. Der Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 vermag nicht notwendigerweise
zu erkennen, welcher Freimachungsvermerk sich in dem Teilbereich befindet.
[0051] Die Sortieranlage besitzt mindestens einen Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2,
ID.3, ID.4, weil nur ein Sicherheitsmerkmal-Detektor ein Sicherheitsmerkmal erkennen
kann, nicht aber die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE, welche einen echten Freimachungsvermerk
mit Sicherheitsmerkmalen nicht von einem gefälschten Freimachungsvermerk zu unterscheiden
vermag, wenn die Fälschung gut genug ist.
[0052] Jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 liefert sein jeweiliges
Ergebnis an die Detektoren-Auswerteeinheit De-AE. Die Sicherheitsmerkmal-Detektoren
ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 untersuchen jeweils eine Oberfläche der Postsendung, und zwar
in einer Ausgestaltung nur einen Teilbereich. Außerdem können ihre Ergebnisse mit
Unsicherheit behaftet sein oder sogar in Einzelfällen unzutreffend sein. Die Detektoren-Auswerteeinheit
De-AE erzeugt durch Auswertung der Ergebnisse der Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1,
ID.2, ID.3, ID.4 sowie des Prüfergebnisses Prüf-Abb von der Farbbild-Auswerteeinheit
Fb-AE ein Gesamt-Prüfergebnis Prüf-ges. Dieses Gesamt-Prüfergebnis Prüf-ges wird an
die Steuereinheit SE übermittelt.
[0053] In der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB sind farbige Bilder von gültigen Freimachungsvermerken
abgespeichert. "Gültig" heißt: von Freimachungsvermerken, die in einem bestimmten
Zeitraum von einem Transporteur von Gegenständen akzeptiert werden. Zur Unterscheidung
wird von einem "farbigen Abbild einer Postsendungs-Oberfläche" und einem "Bild eines
Freimachungsvermerks" gesprochen. Ein gültiger Freimachungsvermerk kann ein echter
oder ein gefälschter Freimachungsvermerk sein. In den Bildern, welche in der Freimachungs-Datenbank
Fm-DB abgespeichert sind, sind die Sicherheitsmerkmale nicht zu erkennen, weil die
Bilder die Freimachungsvermerke bei sichtbarem, vorzugsweise weißem Licht zeigen und
daher ist das Abbild eines echten Freimachungsvermerks nicht vom Abbild einer "guten"
Fälschung, z. B. einer guten Farbkopie, zu unterscheiden.
[0054] Vorzugsweise besitzt die Freimachungsvermerk-Datenbank Fm-DB jeweils einen Datensatz
für jeden berücksichtigten gültigen Freimachungsvermerk. Dieser Datensatz umfasst
eine interne Kennung sowie mindestens ein rechnerverfügbares farbiges Bild, welches
den Freimachungsvermerk im sichtbaren Licht zeigt. Die Bilder in der Freimachungsvermerke-Datenbank
Fm-DB zeigen die Freimachungsvermerke bei Beleuchtung in weißem oder auf andere Weise
sichtbarem Licht. In diesem weißen Licht sind die Sicherheitsmerkmale nicht zu erkennen.
[0055] Dank der Erfindung ist es nicht nötig, in einer vorhergehenden Trainingsphase die
Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB mit Bildern von gültigen Freimachungsvermerken
zu befüllen. Eine solche vorhergehende Trainingsphase erfordert Zeit und ist immer
dann erneut durchzuführen, wenn erneut gültige Freimachungsvermerke auf dem Markt
erscheinen, z. B. weil ein Post-Dienstleister neue Briefmarken herausgibt. Dank der
Erfindung ergänzt vielmehr die Aktualisierungseinheit Akt im laufenden Betrieb automatisch
diese Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB mit weiteren Bildern von gültigen Freimachungsvermerken,
was im Folgenden eingehend beschrieben wird.
[0056] Die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE hat Lesezugriff auf die Freimachungsvermerke-Datenbank
Fm-DB. Die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE wertet ein Farbbild Abb.1, Abb.2 von einer
Farbbild-Kamera Bag.1, Bag.2 daraufhin aus, ob dieses Farbbild einen Freimachungsvermerk
zeigt, der in der Freimachungsvermerke-Datenbank FM-DB abgespeichert und daher als
gültiger Freimachungsvermerk behandelt wird. Falls der Freimachungsvermerk gültig
ist, so ermittelt die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE weiterhin, welchen Freimachungsvermerk
aus der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB die Postsendung trägt. Weil die Farbbild-Auswerteeinheit
Fb-AE ihr Ergebnis innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne von typischerweise weniger
als einer Sekunde liefern muss, ist die Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB ein lokaler
Bestandteil der Sortieranlage. Die vorgegebene Zeitanforderung wäre nicht einzuhalten,
wenn die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE auf eine räumlich entfernte Datenbank zugreifen
müsste.
[0057] Die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE übermittelt ihr Prüfergebnis Prüf-Abb an die Steuereinheit
SE. Dieses Prüfergebnis Prüf-Abb umfasst in einer Ausführungsform eine interne Kennung
des als gültig erkannten Freimachungsvermerks. Diese interne Kennung ist mit einem
Datensatz für diesen Freimachungsvermerk in der Freimachungsvermerke-Datenbank FM-DB
verbunden. Mittels der internen Kennung lässt sich automatisch ermitteln, welche Wertangabe
dieser Freimachungsvermerk trägt, weil diese Informationen als Teil des Datensatzes
abgespeichert sind.
[0058] Im Folgenden wird die Arbeitsweise der Sortieranlage beschrieben.
[0059] Die erste Transporteinheit transportiert die aufrecht stehenden und zueinander beabstandeten
Postsendungen als Strom von Gegenständen vom Vereinzeler Ver zur Wendeeinrichtung
WE. Die erste Transporteinrichtung transportiert jede Postsendung auf dem Weg vom
Vereinzeler Ver zur Wendeeinrichtung WE
- zwischen den beiden Farbbild-Kameras Bag.1, Bag.2 hindurch und
- in einer Ausgestaltung zwischen zwei Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2 hindurch.
[0060] Im Ausführungsbeispiel umfasst die erste Transporteinrichtung ein sogenanntes Deckbandsystem
("pinch belt system"). Eine zu verarbeitende Postsendung wird aufrecht stehend zeitweise
zwischen zwei Endlos-Förderbändern eingeklemmt, die um jeweils mehrere Rollen oder
Wellen geführt sind. Die Achsen dieser Rollen oder Wellen sind alle senkrecht. Die
beiden Endlos-Förderbänder drehen sich gleichsinnig und mit gleicher Geschwindigkeit
und transportieren dadurch eine aufrecht stehende Postsendung.
[0061] Die beiden Farbbild-Kameras Bag.1, Bag.2 erzeugen je ein farbiges Abbild Abb.1, Abb.2
von einer Oberfläche der flachen Postsendung. Nachdem diese Postsendung zwischen den
Farbbild-Kameras Bag.1, Bag.2 hindurch transportiert wurde, liegt von beiden Oberflächen,
also von der Vorderseite und von der Rückseite, der Postsendung jeweils ein Farbbild
Abb.1, Abb.2 vor. Durch Auswertung der beiden Farbbilder entscheidet die Farbbild-Auswerteeinheit
Fb-AE, welches die Vorderseite und welches die Rückseite der Postsendung ist. Hierfür
sucht die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE nach einem Bild von Zieladress-Angaben und/oder
Freimachungsvermerken im Farbbild Abb.1, Abb.2 von einer Oberfläche der Postsendung.
[0062] Möglich ist, dass ein Freimachungsvermerk auf der Postsendung noch nicht in der Freimachungsvermerke-Datenbank
Fm-DB abgespeichert ist. In diesem Falle vermag die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE
diesen Freimachungsvermerk nicht zu erkennen und als gültigen Freimachungsvermerk
zu identifizieren. Die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE vermag dann nämlich einen gültigen
Freimachungsvermerk nicht mit ausreichender Sicherheit von einem Logo, einem Werbeaufdruck,
einem Zieraufkleber, einem Zustellervermerk oder einem ähnlichen Objekt, mit dem eine
Postsendung versehen sein kann, zu unterscheiden.
[0063] Die beiden Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2 vor der Wendeeinrichtung WE analysieren
jeweils einen Teilbereich einer Oberfläche, insgesamt also einen Teilbereich der Vorderseite
und einen Teilbereich der Rückseite der Postsendung.
[0064] In einer Ausgestaltung analysiert jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2 einen
Teilbereich, z. B. einen Streifen, derjenigen Oberfläche der Postsendung, die dem
Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2 zugewandt ist. Dieser Teilbereich liegt unterhalb
oder auch oberhalb des zugewandten Endlos-Förderbands.
[0065] In einer anderen Ausgestaltung vermag jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2
die gesamte Oberfläche der Postsendung, die dem Detektor zugewandt ist, zu analysieren.
[0066] In einer weiteren Ausgestaltung werden nicht nur zwei, sondern sogar vier Sicherheitsmerkmal-Detektoren
ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 eingesetzt, die sich alle vor der Wendeeinrichtung WE befinden.
Zwei Sicherheitsmerkmal-Detektoren analysieren einen Teilbereich einer Oberfläche
unterhalb eines zugewandten Endlos-Förderbands des Deckbandsystems. Die beiden anderen
Sicherheitsmerkmal-Detektoren analysieren einen Teilbereich der Oberfläche oberhalb
des zugewandten Endlos-Förderbands.
[0067] Die Druckvorrichtung Dru hat einen Druckkopf Dru-Ko und eine Druckkulisse Dru-Ku.
Die Postsendung wird zwischen dem Druckkopf Dru-Ko und der Druckkulisse Dru-Ku hindurch
transportiert, und zwar von der zweiten Transporteinrichtung, die ebenfalls ein Deckbandsystem
umfasst. Die Postsendung muss daher so orientiert sein, dass die Oberfläche mit dem
Freimachungsvermerk (die Vorderseite) zum Druckkopf Dru-Ko zeigt und nicht zur Druckkulisse
Dru-Ku. Denn der Druckkopf Dru-Ko soll ja den Aufdruck so auf die Oberfläche aufbringen,
dass der Freimachungsvermerk auf der Oberfläche entwertet wird. Weiterhin muss der
Freimachungsvermerk dergestalt relativ zum Druckkopf Dru-Ko orientiert sein, dass
- je nach Anordnung des Druckkopfes Dru-Ko - sich der Freimachungsvermerk entweder
stets oberhalb oder stets unterhalb des Endlos-Förderbands befindet.
[0068] Daher besitzt die Sortieranlage des Ausführungsbeispiels eine Wendeeinrichtung WE.
Diese Wendeeinrichtung WE wendet bei Bedarf eine flache Possendung um die Längsachse
der Postsendung. "Bei Bedarf" bedeutet:
- dann, wenn ein Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2 flussaufwärts von der Wendeeinrichtung
WE einen Freimachungsvermerk oberhalb eines Endlos-Förderbands entdeckt hat, der Druckkopf
Dru-Ko aber nur unterhalb dieses Endlos-Förderbands druckt, oder
- dann, wenn überhaupt kein Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2 flussaufwärts von
der Wendeeinrichtung WE einen Freimachungsvermerk entdeckt hat und die Sicherheitsmerkmal-Detektoren
ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 insgesamt nur einen unteren oder nur einen oberen Teilbereich
analysieren können,
- dann, wenn sich flussaufwärts von der Wendeeinrichtung WE überhaupt kein Sicherheitsmerkmal-Detektor
befindet und die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE erkannt hat, dass der Freimachungsvermerk
falsch bezüglich des Druckkopfs Dru-Ko positioniert ist.
[0069] Die Wendeeinrichtung WE hat daher
- eine Wendestrecke Wst,
- eine Umgehungsstrecke Wst-By ("Bypass") um die Wendestrecke Wst herum,
- eine Weiche W-Wst und
- eine Zusammenführungsstelle Z-Wst.
[0070] Von der Weiche W-Wst zweigen die Wendestrecke Wst und die Umgehungsstrecke Wst-By
ab. Die Wendestrecke Wst und die Umgehungsstrecke Wst-By kommen in der Zusammenführungsstelle
Z-Wst wieder zusammen.
[0071] Die Wendestrecke Wst vermag eine Postsendung um ihre Längsachse, also um eine waagerechte
Drehachse, zu drehen. Optional besitzt die Sortieranlage zusätzlich eine Dreheinrichtung,
die eine Postsendung um ihre Hochachse zu drehen vermag, also um eine senkrechte Drehachse.
Diese Dreheinrichtung DE umfasst
- mindestens einen Kopfbahnhof Kbf,
- eine Umgehungsstrecke Kbf-By um den Kopfbahnhof Kbf herum,
- eine Weiche W-Kbf, welche eine Postsendung wahlweise in den Kopfbahnhof Kbf oder in
die Umgehungsstrecke Kbf-By lenkt, und
- eine Zusammenführungsstelle Z-Kbf.
[0072] Die Steuereinheit SE steuert die Weichen W-Wst und W-Kbf an.
[0073] Die zweite Transporteinrichtung transportiert die Postsendungen von der Wendeeinrichtung
WE
- in einer Ausgestaltung zwischen zwei weiteren Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.3,
ID.4 hindurch, in einer anderen Ausgestaltung an einem Sicherheitsmerkmal-Detektor
vorbei,
- zwischen dem Druckkopf Dru-Ko und der Druckkulisse Dru-Ku hindurch und
- zur Ausschleus-Einrichtung AE.
[0074] Hinter, das heißt flussabwärts von der Wendeeinrichtung WE befindet sich in jeder
Ausgestaltung mindestens ein Sicherheitsmerkmal-Detektor. Die Vorrichtung gemäß Fig.
1 besitzt zwei Freimachungs-Detektoren ID.1, ID.2 flussaufwärts vor der Wendeeinrichtung
WE und zwei weitere Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.3, ID.4 flussabwärts von der
Wendeeinrichtung WE.
[0075] Wiederum ist eine Ausgestaltung möglich, in der jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor
ID.3, ID.4 flussabwärts von der Wendeeinrichtung WE einen Teilbereich oberhalb des
Endlos-Förderbands oder unterhalb des Endlos-Förderbands zu analysieren vermag. In
einer anderen Ausgestaltung vermag jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.3, ID.4 flussabwärts
von der Wendeeinrichtung die gesamte Oberfläche zu analysieren. In einer dritten Ausgestaltung
werden wiederum vier Sicherheitsmerkmal-Detektoren flussabwärts von der Wendeeinrichtung
WE verwendet.
[0076] In einer Ausgestaltung besitzt die Sortieranlage einen Sicherheitsmerkmal-Detektor
ID.1, die Wendeeinrichtung WE und zusätzlich eine Rückführungsstrecke. Falls der Sicherheitsmerkmal-Detektor
ID.1 kein Sicherheitsmerkmal entdeckt hat, so wendet die Wendeeinrichtung WE die Postsendung,
vorzugsweise um ihre Längsachse. Die Rückführungsstrecke transportiert die gewendete
Postsendung flussaufwärts zurück. Die erste Transporteinrichtung transportiert die
gewendete Postsendung erneut an demselben Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1 vorbei.
Dieser Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1 sucht erneut nach einem Sicherheitsmerkmal
in einem vorgegebenen Prüf-Bereich. Der Prüf-Bereich PB.1 bei der erneuten Prüfung
unterscheidet sich vom Prüf-Bereich PB bei der ersten Prüfung. Diese Ausgestaltung
ermöglicht es, mit einem einzigen Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1 auszukommen und
dennoch nacheinander verschiedene Prüf-Bereiche auf der Oberfläche einer Postsendung
zu untersuchen. Diese beiden Prüf-Bereiche PB.1, PB werden in Fig. 3 und Fig. 4 veranschaulicht.
[0077] Die Steuereinheit SE erhält Signale von Lichtschranken, die sich innerhalb der Sortieranlage
befinden und durch eine aufrecht stehende Postsendung unterbrochen werden. Dadurch
"weiß" die Steuereinheit SE zu jedem Zeitpunkt, wo sich welche Postsendung in der
Sortieranlage befindet, und ordnet die Signale von den Kameras Bag.1, Bag.2 und den
Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2 der jeweils richtigen Postsendung zu. Die
Signale dieser Sensoren werden an die Detektoren-Auswerteeinheit übermittelt.
[0078] An die Detektoren-Auswerteeinheit De-AE werden Signale von den Sicherheitsmerkmal-Detektoren
ID.1, ID.2, ... und im Ausführungsbeispiel das Prüfergebnis Prüf-Abb von der Farbbild-Auswerteeinheit
Fb-AE übermittelt. Dieses Prüfergebnis Prüf-Abb von der Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE
beruht auf Signalen von den Kameras Bag.1, Bag.2.
[0079] Jedes Signal von einer Farbbild-Kamera Bag.1, Bag.2 enthält
- entweder eine Kennzeichnung eines bestimmten Freimachungsvermerks aus der Freimachungsvermerke-Datenbank
Fm-DB sowie eine Kennzeichnung der Position dieses Freimachungsvermerks auf der Oberfläche
der Postsendung
- oder die Information, dass auf der Postsendung kein gültiger Freimachungsvermerk aus
der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB erkannt worden ist.
[0080] Jedes Signal von einem Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ... enthält
- entweder die Information, dass ein Sicherheitsmerkmal Sm für ein Freimachungsvermerk
Fm im analysierten Prüf-Bereich PB (Teilbereich oder gesamte Oberfläche) entdeckt
wurde, und optional die Position dieses Sicherheitsmerkmals Sm auf der Oberfläche,
oder
- die Information, dass kein vorgegebenes Sicherheitsmerkmal im Prüf-Bereich PB entdeckt
wurde.
[0081] Die Detektoren-Auswerteeinheit De-AE trifft je nach Konfiguration mindestens eine
der folgenden Entscheidungen für eine Postsendung:
- Die Postsendung ist mit einem gültigen und echten Freimachungsvermerk versehen.
- Die Postsendung ist mit einem gültigen Freimachungsvermerk versehen. Ob dieser Freimachungsvermerk
echt ist, kann nicht sicher entschieden werden.
- Die Postsendung ist mit einem gültigen Sicherheitsmerkmal versehen. Ob dieses gültige
Sicherheitsmerkmal zu einem Freimachungsvermerk gehört, kann nicht sicher entschieden
werden.
[0082] Für diese Entscheidung wertet die Detektoren-Auswerteeinheit De-AE
- zum einen die Prüfergebnisse aus, die sich auf das Sicherheitsmerkmal beziehen und
von den Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2, ... stammen, und
- zum anderen die Prüfergebnisse, die sich auf den Freimachungsvermerk beziehen und
von der Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE stammen.
[0083] Ein mögliches Ergebnis ist, dass alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- Ein Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2 flussaufwärts von der Wendeeinrichtung
WE hat einen Freimachungsvermerk entdeckt,
- Ein Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.3, ID.4 flussabwärts von der Wendeeinrichtung WE
hat ebenfalls einen Freimachungsvermerk entdeckt,
- Beide Freimachungsvermerke sind gültig, und
- Die festgestellten Positionen sind miteinander vereinbar, d. h. stammen von demselben
Element auf der Oberfläche der Postsendung.
[0084] Dann ist diese Postsendung mit einem gültigen und echten Freimachungsvermerk versehen.
[0085] Ein anderes mögliches Ergebnis ist: Zwar haben mehrere Sicherheitsmerkmal-Detektoren
ID.1, ID.2, ... jeweils einen Freimachungsvermerk entdeckt, aber die festgestellten
Positionen sind nicht miteinander vereinbar. Dann ist keine sichere Aussage möglich.
[0086] Ein anderes mögliches Ergebnis ist: Nur ein Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2,
... hat einen Freimachungsvermerk entdeckt. Je nach Konfiguration der Detektoren-Auswerteeinheit
De-AE und Ausgestaltung der Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2, ... wird entweder
trotzdem entschieden, dass ein echter Freimachungsvermerk vorliegt. Oder es wird entschieden,
dass keine ausreichend sichere Aussage möglich ist. In der Ausgestaltung gemäß Fig.
1 mit zwei FreimachungsVermerk-Detektoren ID.1, ID.2 vor der Wendeeinrichtung WE und
zwei Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.3, ID.4 nach der Wendeeinrichtung WE wird in
der Regel nur jeweils ein Sicherheitsmerkmal-Detektor ein Sicherheitsmerkmal entdecken,
weil der Prüf-Bereich jedes Sicherheitsmerkmal-Detektors entsprechend schmal und kurz
ist.
[0087] Ein anderes mögliches Ergebnis ist: Kein Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2,
... hat einen Freimachungsvermerk erkannt. Dann hat die Postsendung entweder überhaupt
keinen Freimachungsvermerk. Oder die Postendung ist aktuell so orientiert, dass die
eingesetzten Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2, ... den Freimachungsvermerk
nicht zu entdecken vermögen, so lange sich die Postendung in dieser Orientierung befindet.
Dieses Ergebnis ist insbesondere dann möglich, wenn die Sortieranlage insgesamt nur
einen Sicherheitsmerkmal-Detektor besitzt.
[0088] Falls die Detektoren-Auswerteeinheit De-AE aufgrund der Signale von den Sicherheitsmerkmal-Detektoren
ID.1, ID.2, ... erkannt hat, dass eine Postsendung auf einer Oberfläche einen ein
gültiges Sicherheitsmerkmal in einem bestimmten Teilbereich dieser Oberfläche aufweist,
so werden folgende Schritte durchgeführt:
Geprüft wird, ob die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE einen gültigen Freimachungsvermerk
in diesem Teilbereich entdeckt hat und dieser gültige Freimachungsvermerk ein gültiges
Sicherheitsmerkmal besitzt. Falls zwar die Postsendung einen gültigen Freimachungsvermerk
trägt, also einen Freimachungsvermerk dessen Bild mit einem abgespeicherten Bild übereinstimmt,
jedoch die Postsendung ein gültiges Sicherheitsmerkmal trägt, so ist entweder der
Freimachungsvermerk gefälscht, oder die Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2,
... haben das vorhandene gültige Sicherheitsmerkmal nicht erkannt. In beiden Fällen
wird die Postsendung bevorzugt in einen speziellen Sortierausgang Rej ("reject outlet")
ausgeschleust. Die Steuereinheit SE steuert eine Weiche W-Rej so an, dass die Weiche
W-Rej die Postsendung in einen Pfad zu diesen Sortierausgang Rej umlenkt.
[0089] Falls die Postsendung zwar einen Freimachungsvermerk mit einem gültigen Sicherheitsmerkmal
trägt, dieser Freimachungsvermerk aber nicht als gültig erkannt werden kann, so hängt
es von der Konfiguration der Detektoren-Auswerteeinheit DE-AE ab, was mit dieser Postsendung
geschieht. In einer Ausgestaltung wird die Postsendung trotz dem noch mal sortiert,
also zur Ausschleus-Einrichtung AE transportiert. In einer anderen Ausgestaltung wird
die Postsendung in den Sortierausgang Rej umgelenkt. In einer dritten Ausgestaltung
wird versucht, eine Wertangabe im Bild des Freimachungsvermerks zu entziffern. Falls
die Wertangabe oberhalb einer vorgegebenen Schranke liegt, so wird die Postsendung
in den Sortierausgang Rej ausgeschleust, ansonsten zur Ausschleus-Einrichtung AE weitertransportiert.
[0090] Falls die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE tatsächlich einen gültigen Freimachungsvermerk
aus der Freimachungsvermerk-Datenbank Fm-DB an dieser Position entdeckt hat, so besitzt
die Postsendung einen gültigen und echten Freimachungsvermerk.
[0091] Falls die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE keinen Freimachungsvermerk an dieser Position
erkannt hat, so identifiziert die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE ein Objekt im farbigen
Abbild Abb.1, Abb.2 von der Oberfläche in diesem Teilbereich als einen Freimachungsvermerk.
Hierfür verwendet die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE die Informationen über den Teilbereich,
in dem der mindestens eine Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ... einen echten
Freimachungsvermerk entdeckt hat, und optional Informationen über die Position Pos
dieses echten Freimachungsvermerks im Teilbereich. Präziser gesagt: der Sicherheitsmerkmal-Detektor
ID.1, ID.2 entdeckt und übermittelt die Position Pos eines Sicherheitsmerkmals im
analysierten Teilbereich.
[0092] Die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE wertet eine rechnerausführbare Beschreibung aus,
die ein Bild eines graphischen Objekts im Abbild von der Oberfläche entweder als Bild
eines Freimachungsvermerks klassifiziert und dessen Umrisslinie liefert oder als sonstiges
graphisches Objekt, z. B. eines Logos oder eines Schmuckaufklebers. Die Farbbild-Auswerteeinheit
FB-AE identifiziert z. B. die Umrisskontur einer Briefmarke, die in der Regel rechteckig
und in seltenen Fällen dreieckig ist und entweder Zähne oder regelmäßig angeordnete
Aussparungen um die Umrisslinie hat. Eine Briefmarke hat entweder Zähne oder, wenn
die Briefmarke aus einem Automaten stammt, halbkreisförmige Aussparungen. Die Farbbild-Auswerteeinheit
Fb-AE erzeugt ein farbiges rechnerverfügbares Bild Bi vom Freimachungsvermerk. Die
Aktualisierungseinheit Akt ergänzt die Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB automatisch
um dieses Bild Bi. Dieses Bild Bi zeigt nämlich einen Freimachungsvermerk, der mit
einem gültigen Sicherheitsmerkmal versehen ist. Ein vorgegebenes Kriterium wird angewendet,
um zu entscheiden, ob dieser Freimachungsvermerk auch ein gültiger Freimachungsvermerk
ist. Sobald dieses Kriterium erfüllt ist, wird das Bild Bi als Bild eines gültigen
Freimachungsvermerks in der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB abgespeichert.
[0093] Vorzugsweise erzeugt die Aktualisierungseinheit Akt einen neuen Datensatz in der
Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB.
[0094] In einer Ausgestaltung wird das Bild Bi eines zusätzlichen Freimachungsvermerks bereits
dann in der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB aufgenommen, wenn dieser Freimachungsvermerk
zum ersten Mal entdeckt wurde. In diesem Falle ist das Kriterium also bereits beim
ersten Auftreten eines neuen Freimachungsvermerks erfüllt.
[0095] In einer anderen Ausgestaltung wird zusätzlich ein Kandidaten-Datenspeicher Kand-DB
verwendet. Ein Bild Bi eines zusätzlichen Freimachungsvermerks wird in diesem Kandidaten-Datenspeicher
Kand-DB abgespeichert, sobald der Freimachungsvermerk zum ersten Mal entdeckt wurde.
Gezählt wird, wie oft dieser Freimachungsvermerk anschließend erneut entdeckt wird.
Übersteigt diese gezählte Anzahl ein vorgegebenes Maß, so wird in der Freimachungsvermerke-Datenbank
Fm-DB ein Datensatz für diesen zusätzlichen Freimachungsvermerk angelegt, und der
Eintrag in der Kandidaten-Datenbank Kand-DB wird gelöscht. Dieser Datensatz enthält
dann ein Bild Bi des mehrmals entdeckten Freimachungsvermerks. Das Kriterium ist also
erfüllt, wenn die gezählte Anzahl des Auftretens eine vorgegebene Schranke übersteigt.
Vorzugsweise umfasst der Datensatz für den Kandidaten (für das Bild Bi eines Freimachungsvermerks)
in der Kandiaten-Datenbank Kant-DB einen Zähler, der bei jedem neuen Auftreten dieses
Freimachungsvermerks um eins vergrößert wird.
[0096] In einer Abwandlung wird zusätzlich ein Sicherheitsmaß dafür berechnet, dass das
Bild Bi tatsächlich ein Bild eines Freimachungsvermerks ist, der bislang nicht in
der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB berücksichtigt ist. Falls das Sicherheitsmaß
eine vorgegebene Schranke übersteigt, so wird ein Datensatz mit diesem Bild Bi in
der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB abgespeichert. Ansonsten wird in der Kandidaten-Datenbank
ein Eintrag mit dem Bild Bi und jedem Sicherheitsmaß erzeugt. Bei einem erneuten Erkennen
dieses Freimachungsvermerks wird erneut ein Sicherheitsmaß berechnet und mit dem abgespeicherten
Sicherheitsmaß zu einem Gesamt-Sicherheitsmaß aggregiert. Dies wird wiederholt, und
das jeweilige Gesamt-Sicherheitsmaß wird aktualisiert und abgespeichert. Übersteigt
dieses Gesamt-Sicherheitsmaß eine vorgegebene Schranke, so wird ein neuer Datensatz
für den Freimachungsvermerk in der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB abgespeichert,
und der Eintrag in der Kandidaten-Datenbank Kand-DB wird gelöscht.
[0097] In einer Ausgestaltung hat ein Freimachungsvermerk ein fluoreszierendes Sicherheitsmerkmal
oder hat bei Beleuchtung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge ein Element, das den
Freimachungsvermerk eindeutig identifiziert, oder ist als ganzes bei Licht in dieser
bestimmten Wellenlänge eindeutig identifizierbar. Hingegen ist der Freimachungsvermerk
nicht bei Beleuchtung mit weißem Licht eindeutig als gültiger Freimachungsvermerk
erkennbar, so dass die Farbbilder von den Farbbild-Kameras Bag.1, Bag.2 alleine nicht
ausreichen, um einen gültigen Freimachungsvermerk von anderen Objekten auf der Oberfläche
einer Postsendung zu erkennen. Möglich ist, dass die Freimachungsvermerke-Datenbank
Fm-DB aktuell nicht alle gültigen Freimachungsvermerke enthält.
[0098] In einer Ausgestaltung vermag ein Sicherheitsmerkmal-Detektor ID.1, ID.2, ... verschiedene
Klassen von Freimachungsvermerken zu unterscheiden. Diese verschiedenen Klassen sind
vorgegeben, z. B. aufgrund verschiedenartiger oder verschieden geformter fluoreszierender
Sicherheitsmerkmale. Die Information, zu welcher Klasse ein entdeckter Freimachungsvermerk
gehört, wird ebenfalls an die Detektoren-Auswerteeinheit De-AE übermittelt. Diese
Information wird außerdem in der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB abgespeichert
und für spätere Abgleiche verwendet.
[0099] Wie bereits dargelegt, ist die Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB ein lokaler Bestandteil
der Sortieranlage. In einer Ausführungsform werden an verschiedenen Orten gleichartige
Sortieranlagen mit jeweils einer lokalen Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB verwendet.
[0100] In einer Ausgestaltung wird die lösungsgemäße Aktualisierungseinheit Akt mitsamt
einer Freimachungsvermerke-Datenbank in einer dieser gleichartigen Sortieranlagen
eingesetzt und fungiert als Master-Datenbank. Wiederholt werden die Datensätze von
dieser Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB, die als Master-Datenbank fungiert, kopiert
und an die anderen Sortieranlagen übermittelt und dort in der jeweiligen lokalen Freimachungsvermerke-Datenbank
Fm-DB abgespeichert. Diese Ausgestaltung stellt sicher, dass die Freimachungsvermerke-Datenbanken
der Sortieranlagen übereinstimmen. In einer Ausgestaltung ist die Kandidaten-Datenbank
Kant-DB als zentrale Datenbank ausgelegt, und mehrere Sortieranlagen übermitteln ihre
Ergebnisse an diese zentrale Datenbank.
[0101] In einer anderen Ausgestaltung besitzt jede Sortieranlage eine eigene Aktualisierungseinheit
Akt, die die lokale Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB aktualisiert. Diese Ausgestaltung
spart den sonst erforderlichen Schritt ein, wiederholt Kopien von den Master-Datenbanken
zu erzeugen und zu verteilen.
[0102] In einer Ausgestaltung sucht die Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE zusätzlich nach einer
Wertangabe im Bild Bi des Objekts, welches als Bild von einem Freimachungsvermerk
identifiziert wurde. Beispielsweise weist eine Briefmarke eine Ziffernfolge auf, die
als Wertangabe in einer bestimmten Währungseinheit verwendet wird. Der Datensatz in
der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB für diesen Freimachungsvermerk wird um die
Wertangabe ergänzt.
[0103] In einer Ausführungsform überprüft ein Bearbeiter mindestens einmal, ob die Freimachungsvermerke-Datenbank
Fm-DB tatsächlich nur Bilder gültiger Freimachungsvermerke enthält. Vorzugsweise überprüft
der Bearbeiter alle Bilder, die nach einem bestimmten Zeitpunkt, z. B. nach der letzten
Überprüfung, in die Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB hinzugekommen sind. Bevorzugt
enthält jeder Datensatz für einen Freimachungsvermerk einen Zeitstempel, nämlich das
Datum, an dem dieser Datensatz angelegt wurde, oder das Datum, an dem dieser Datensatz
das letzte Mal überprüft wurde. Auf einem Bildschirmgerät werden nacheinander die
hinzugekommenen Bilder von Freimachungsvermerken angezeigt. Zusätzlich wird die ermittelte
Wertangabe angezeigt. Der Bearbeiter gibt ein, ob dieses Bild Bi tatsächlich ein Freimachungsvermerk
zeigt oder nicht. Ein Datensatz, dessen Bild keinen gültigen Freimachungsvermerk zeigt,
wird aus der Freimachungsvermerke-Datenbank Fm-DB entfernt. Bei Bedarf korrigiert
der Bearbeiter die automatisch ermittelte Wertangabe. In einer Ausführungsform korrigiert
der Bearbeiter zusätzlich die Umrisslinie eines Freimachungsvermerks, wenn diese Umrisslinie
falsch ermittelt wurde und das Bild zusätzlich zum Freimachungsvermerk weitere Elemente
zeigt, z. B. Teile eines Stempels oder eines sonstigen Aufdrucks auf der Postsendung.
Bezugszeichenliste |
Bezugszeichen |
Bedeutung |
Abb.1 |
Abbild vom Bildaufnahmegerät Bag.1 |
Abb.2 |
Abbild erzeugt vom Bildaufnahmegerät Bag.2 |
Add |
Zieladresse eines Standardbriefs, die von der Entzifferungseinheit OCR-VCS entziffert
wurde |
Add-DB |
Adress-Datenbank mit gültigen Zieladressen |
AE |
Ausschleus-Einrichtung |
Ae.1, Ae.2, ... |
Ausgabeeinheiten der Sortieranlage |
Akt |
Aktualisierungseinheit |
Bag.1 |
Bildaufnahmegerät rechts vom Transportweg der Postsendungen, vermag farbige Abbilder
von Postsendungen zu erzeugen |
Bag.2 |
Bildaufnahmegerät links vom Transportweg der Postsendungen, vermag farbige Abbilder
von Postsendungen zu erzeugen |
Bi |
rechnerverfügbares Bild eines neuen Freima-chungsvermerks |
DE |
Dreheinrichtung mit dem Kopfbahnhof Kbf |
De-AE |
Detektoren-Auswerteeinheit |
EE.1, EE.2, EE.3, EE.4 |
Entscheidungseinheiten der Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 |
Fb |
Endlos-Förderband, transportiert die Postsen-dungen Ps in die Transportrichtung TR |
Fb-AE |
Farbbild-Auswerteeinheit |
Fm |
Freimachungsvermerk auf der Postsendung Ps |
Fm-DB |
Freimachungsvermerke-Datenbank |
ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 |
Sicherheitsmerkmal-Detektoren |
Kbf |
Kopfbahnhof |
Kbf-By |
Kopfbahnhof-Bypass |
LG |
Adress-Lesegerät |
Li.1, Li.2, Li.3, Li.4 |
Linsen der Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 |
Lo |
Logo auf der Postsendung Ps |
LQ.1, LQ.2, LQ.3, LQ.4 |
Lichtquellen der Sicherheitsmerkmal-Detektoren |
OCR-VCS |
Adress-Lesegerät mit der OCR-Einheit OCR und der Videocodierstation VCS |
OCR |
OCR-Einheit |
PB |
Prüf-Bereich auf der Oberfläche der Postsen-dung Ps |
Pb.1 |
Prüf-Bereich nach einer Orientierungs-Veränderung der Postsendung Ps |
Ph.1, Ph.2, Ph.3, Ph.4 |
Photodioden-Anordnung der Sicherheitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2, ID.3, ID.4 |
Pos |
Von der Detektoren-Auswerteeinheit erkannte Position eines echten Freimachungsvermerks |
Ps |
Postsendung, die auf das Vorhandensein eines Wertdokuments zu untersuchen ist |
SE |
Steuereinheit |
Sm |
Sicherheitsmerkmal im Freimachungsvermerk Fm |
Sm-DB.1, Sm-DB.2, Sm-DB.3, Sm-DB.4 |
Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher der Sicher-heitsmerkmal-Detektoren ID.1, ID.2, ID.3,
ID.4 |
TR |
Transportrichtung, in der die Postsendungen transportiert werden |
VCS |
Videocodierstation |
Ver |
Vereinzeler |
Wa |
Wertangabe im Freimachungsvermerk Fm |
WE |
Wendeeinrichtung mit der Wendestrecke Wst |
W-Kbf |
Weiche, leitet eine Postsendung entweder in eine Transportstrecke zum Kopfbahnhof
Kbf oder in den Kopfbahnhof-Bypass Kbf-By |
W-Wst |
Weiche, leitet eine Postsendung entweder in die Wendestrecke Wst oder in den Wendestre-cken-Bypass
Wst-By |
Wst |
Wendestrecke |
Wst-By |
Wendestrecken-Bypass |
Z-Kbf |
Zusammenführstelle hinter dem Kopfbahnhof Kbf und dem Kopfbahnhof-Bypass Kbf-By |
Z-Wst |
Zusammenführstelle hinter der Wendestrecke Wst und dem Wendestrecken-Bypass Wst-By |
Rej |
Spezieller Sortierausgang ("reject outlet") für Postsendungen, für die nicht sicher
ent-schieden werden kann, dass der Freimachungs-vermerk gültig und echt ist |
W-Rej |
Weiche, lenkt eine Postsendung entweder auf einen Transportpfad zur Druckeinrichtung
oder auf einen Transportpfad zum speziellen Sor-tierausgang Rej um |
Prüf-ges |
Gesamt-Prüfergebnis von der Detektoren-Auswerteeinheit DE-AE |
Prüf-Abb |
Prüfergebnis von der Farbbild-Auswerteeinheit Fb-AE |
1. Verfahren für die Prüfung, ob ein Bereich einer Oberfläche eines Gegenstands (Ps)
mit einem Wertdokument (Fm) versehen ist oder nicht,
wobei
mindestens ein Sicherheitsmerkmal (Sm) vorgegeben wird, jedes echte Wertdokument mit
einem der vorgegebenen Sicherheitsmerkmale versehen ist und
das Verfahren die automatisch durchgeführten Schritte umfasst, dass
- ein rechnerverfügbares Abbild (Abb.1, Abb.2) von dem Oberflächen-Bereich des Gegenstands
(Ps) erzeugt wird,
- geprüft wird, ob dieses Abbild (Abb.1, Abb.2) ein Objekt-Bild umfasst oder nicht,
welches die Eigenschaft hat, mit einem rechnerverfügbaren Bild eines Wertdokuments
übereinzustimmen, das in einem Wertdokumente-Datenspeicher (Fm-DB) mit Bildern von
Wertdokumenten abgespeichert ist,
- dann, wenn dieses Abbild (Abb.1, Abb.2) ein solches übereinstimmende Objekt-Bild
umfasst, entschieden wird, dass das Objekt ein Wertdokument ist und der Bereich mit
diesem Wertdokument versehen ist,
- mindestens dann, wenn dieses Abbild (Abb.1, Abb.2) kein solches Objekt-Bild umfasst,
das mit einem Bild im Wertdokumente-Datenspeicher (Fm-DB) übereinstimmt, die Schritte
durchgeführt werden, dass
- geprüft wird, ob ein vorgegebener Prüf-Bereich (PB) eines der vorgegebenen Sicherheitsmerkmale
aufweist oder nicht, wobei der Prüf-Bereich (PB) im Oberflächen-Bereich liegt,
- dann, wenn ein solches Sicherheitsmerkmal (Sm) ermittelt wurde, unter Verwendung
des Abbilds (Abb.1, Abb.2) vom Oberflächen-Bereich nach einem Wertdokument (Fm) im
Prüf-Bereich (PB) gesucht wird,
- dann, wenn ein Wertdokument (Fm) im Prüf-Bereich (PB) gefunden wird,
- unter Verwendung des Abbilds vom Oberflächen-Bereich ein Bild (Bi) von diesem Wertdokument
(Fm) erzeugt wird, und
- dann, wenn zusätzlich ein vorgegebenes Kriterium erfüllt ist,
- das Bild (Bi) im und im Wertdokumente-Datenspeicher (Fm-DB) abgespeichert wird und
- entschieden wird, dass die Oberfläche im Prüf-Bereich (PB) mit einem Wertdokument
(Fm) versehen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder zu prüfende Gegenstand (Ps) während der Prüfung in eine Transportrichtung (TR)
transportiert wird, mindestens dann, wenn bei der Prüfung kein Sicherheitsmerkmal
im Prüf-Bereich (PB) ermittelt wurde,
- die Orientierung des Gegenstands gesehen in die Transportrichtung (TR) verändert
wird und
- erneut geprüft wird, ob ein vorgegebener Prüf-Bereich (PB.1) im Oberflächen-Bereich
eines der vorgegebenen Sicherheitsmerkmale aufweist oder nicht.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID.1, ID.2, ...) die Prüfung in dem Prüf-Bereich
(PB) durchführt und
- dann, wenn dieser Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID.1, ID.2, ...) kein Sicherheitsmerkmal
(Sm) im Prüf-Bereich entdeckt hat,
- derselbe Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID.1, ID.2, ...) nach der Orientierungs-Veränderung
erneut prüft, ob ein Sicherheitsmerkmal (Sm) in dem Prüf-Bereich (PB.1), der durch
die Orientierungs-Veränderung entstanden ist, vorhanden ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
dann, wenn bei der Prüfung eines der vorgegebenen Sicherheitsmerkmals im Prüf-Bereich
(PB) ermittelt wurde,
- zusätzlich die Position (Pos) dieses Sicherheitsmerkmals (Sm) im Prüf-Bereich (PB)
ermittelt wird und
- die ermittelte Sicherheitsmerkmal-Position (Pos) für die Suche nach dem Wertdokument
(Fm) im Abbild (Abb.1, Abb.2) verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
automatisch gezählt wird, wie viele Gegenstände mit diesem nicht übereinstimmenden
Wertdokument versehen sind, und
dann entschieden wird, dass das vorgegebene Kriterium erfüllt ist, wenn die Anzahl
diese Anzahl der Gegenstände eine vorgegebene Schranke erreicht oder übersteigt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
dann, wenn das Objekt-Bild nicht mit einem im Wertdokument-Datenspeicher (Fm-DB) abgespeicherten
Objekt-Bild übereinstimmt,
geprüft wird, ob das Objekt-Bild mit einem rechnerverfügbaren Bild eines Wertdokuments
übereinstimmt, dass in einem weiteren Datenspeicher abgespeichert ist, dann, wenn
im weiteren Datenspeicher kein übereinstimmendes Objekt-Bild abgespeichert ist, das
Bild (Bi) vom Wertdokument (Fm) erzeugt und im weiteren Datenspeicher abgespeichert
wird,
dann, wenn im weiteren Datenspeicher ein übereinstimmendes Objekt-Bild abgespeichert
ist, geprüft wird, ob ein vorgegebenes Kriterium erfüllt ist, und
dann, wenn das vorgegebene Kriterium erfüllt ist, das übereinstimmende Objekt-Bild,
das im weiteren Datenspeicher abgespeichert ist, im Wertdokumente-Datenspeicher abgespeichert
wird.
7. Prüfvorrichtung für die automatische Prüfung,
ob ein Bereich einer Oberfläche eines Gegenstands (Ps) mit einem Wertdokument (Fm)
versehen ist oder nicht, wobei jedes echte Wertdokument mit einem vorgegebenen Sicherheitsmerkmal
versehen ist,
die Prüfvorrichtung
- ein Bildaufnahmegerät (Bag.1, Bag.2),
- eine Bildauswerteeinheit (Fb-AE),
- ein Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID.1, ID.2, ...),
- einen Wertdokumente-Datenspeicher (Fm-DB) und
- einen Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher (Sm-DB.1, Sm-DB.2, ...)
umfasst,
das Bildaufnahmegerät (Bag.1, Bag.2) dazu ausgestaltet ist, ein rechnerverfügbares
Abbild (Abb.1, Abb.2) von einem Bereich einer Oberfläche eines Gegenstands (Ps) zu
erzeugen,
im Sicherheitsmerkmale-Datenspeicher (Sm-DB.1, Sm-DB.2, ...) jeweils eine Kennzeichnung
mindestens eines vorgegebenen Sicherheitsmerkmals abgespeichert sind oder abgespeichert
sind,
im Wertdokumente-Datenspeicher (Fm-DB) rechnerverfügbare Bilder von Wertdokumenten
abspeicherbar sind,
die Bildauswerteeinheit (Fb-AE) dazu ausgestaltet ist
- zu prüfen, ob ein Abbild (Abb.1, Abb.2) von dem Bildaufnahmegerät (Bag.1, Bag.2)
ein Objekt-Bild umfasst oder nicht,
welches mit einem Bild übereinstimmt, das im Wertdokumente-Datenspeicher (Fm-DB) abgespeichert
ist,
- in einem Abbild von der Oberfläche nach einem Wertdokument zu suchen und
- unter Verwendung eines Abbilds (Abb.1, Abb.2) vom Bildaufnahmegerät (Bag.1, Bag.2)
ein rechnerverfügbares Bild (Bi) eines Wertdokuments (Fm) zu erzeugen,
der Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID. 1, ID.2, ...) dazu ausgestaltet ist, unter Verwendung
des Sicherheitsmerkmale-Datenspeichers (Sm-DB.1, Sm-DB.2, ...) zu prüfen, ob ein vorgegebener
Prüf-Bereich (PB) einer Oberfläche eines Gegenstands (Ps) ein vorgegebenes Sicherheitsmerkmal
(Sm) aufweist oder nicht, und
die Prüf-Vorrichtung zur Durchführung der Schritte ausgestaltet ist, dass für jeden
Gegenstand (Ps)
- das Bildaufnahmegerät (Bag.1, Bag.2) ein rechnerverfügbares Abbild (Abb.1, Abb.2)
vom Oberflächen-Bereich des Gegenstands (Ps) erzeugt,
- die Bildauswerteeinheit (Fb-AE) prüft, ob dieses Abbild (Abb.1), Abb.2) ein Objekt-Bild
umfasst, das mit einem Bild im Wertdokumente-Datenspeicher (Fm-DB) übereinstimmt,
- dann, wenn dieses Abbild (Abb.1, Abb.2) ein solches Objekt-Bild umfasst, zu entscheiden,
dass das Objekt ein Wertdokument ist und der Bereich mit diesem Wertdokument versehen
ist,
- mindestens dann, wenn das Abbild (Abb.1, Abb.2) kein solches Objekt-Bild umfasst,
die Schritte durchzuführen, dass
- jeder Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID.1, ID.2, ...) prüft, ob die Oberfläche des
Gegenstands im Prüf-Bereich (PB) eines der Sicherheitsmerkmale (Sm) aufweist oder
nicht,
- dann, wenn der Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID.1, ID.2, ...) ein solches Sicherheitsmerkmal
(Sm) ermittelt hat,
- die Bildauswerteeinheit (Fb-AE) unter Verwendung des Abbilds (Abb.1, Abb.2) nach
einem Wertdokument (Fm) im Prüf-Bereich (PB) sucht,
- dann, wenn die Bildauswerteeinheit (Fb-AE) ein solches Wertdokument (Fm) gefunden
hat, die Bildauswerteeinheit (Fb-AE) unter Verwendung des Abbilds (Abb.1, Abb.2) vom
Oberflächen-Bereich ein Bild (Bi) vom Wertdokument (Fm) erzeugt und dann, wenn ein
vorgegebenes Kriterium erfüllt ist,
- die Vorrichtung dieses Bild (Bi) im Wertdokumente-Datenspeicher (Fm-DB) abspeichert
und entscheidet, dass die Oberfläche im Prüf-Bereich (PB) mit einem Wertdokument versehen
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Vorrichtung einen weiteren Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID.3, ID.4) und zusätzlich
eine Orientierungs-Veränderungs-Einrichtung (Wst, Kbf) aufweist,
- die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist, einen zu prüfenden Gegenstand (Ps) während
der Prüfung in eine Transportrichtung (TR) zu transportieren,
- die Orientierungs-Veränderungs-Einrichtung (Wst, Kbf) dazu ausgestaltet ist, die
Orientierung eines zu prüfenden Gegenstands (Ps) gesehen in die Transportrichtung
(TR) zu verändern,
- die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist, dass dann, wenn der Sicherheitsmerkmal-Detektor
(ID.1, ID.2) kein Sicherheitsmerkmal im Prüf-Bereich (PB) eines Gegenstands (Ps) gefunden
hat,
- die Orientierungs-Veränderungs-Einrichtung (Wst, Kbf) die Orientierung des Gegenstands
(Ps) ändert und
- der weitere Sicherheitsmerkmal-Detektor (ID.3, ID.4) ebenfalls prüft, ob ein vorgegebener
Prüfbereich (PB.1) im Oberflächen-Bereich eines der vorgegebenen Sicherheitsmerkmale
aufweist oder nicht.