[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rollenspeicheranordnung mit einem Rollenspeicher
zum Speichern von Banknoten. Bei einem Rollenspeicher werden die Banknoten zwischen
den Wickellagen einer oder zweier bandförmiger Folien gespeichert, die zwischen mindestens
einer Folientrommel und einer Wickeltrommel hin und her gespult werden. Derartige
Rollenspeicher werden auch als Wickelspeicher oder Folienspeicher bezeichnet.
[0002] Rollenspeicher werden neben oder alternativ zu Kassetten in Geldverarbeitungssystemen
zur Speicherung von Banknoten eingesetzt, wobei die Banknoten in Kassetten - im Unterschied
zu Rollenspeichern - neben oder übereinander gestapelt werden.
[0003] Unter einem Geldverarbeitungssystem wird jeder Automat zur Ein- und/oder Auszahlung
von Banknoten verstanden. Unter den Begriff Geldverarbeitungssystem fallen somit bediente
wie auch selbstbediente Automaten, zum Beispiel:
- von Banken betriebenen Geldautomaten,
- Automaten, die in Handelsunternehmen in Verbindung mit einer Bezahlstation als sogenannter
POS-Geldverarbeitungsautomat (Point Of Sales-Automat) betrieben werden,
- sogenannte automatische Kassentresore, die in einer Bankfiliale oder in einem Kassenbüro
eines Handelsunternehmens betrieben werden.
[0004] Nun besteht der Wunsch, Rollenspeicher zwischen verschiedenen Geldverarbeitungssystemen
austauschen zu können. Beispielsweise soll in einem Handelsunternehmen zur Vereinfachung
der Bargeldabläufe ein mit Banknoten gefüllter Rollenspeicher aus einem POS-Automaten
entnommen werden und zur "Entsorgung" in einen automatischen Kassentresor in einem
Kassenbüro eingesetzt werden, wo der gefüllte Rollenspeicher geleert wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rollenspeicheranordnung zu schaffen, bei der ein
Rollenspeicher in einfacher und zuverlässiger Weise zwischen verschiedenen Geldverarbeitungssystemen
ausgetauscht werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die sich daran
anschließenden Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsformen.
[0008] Erfindungsgemäß ist eine Rollenspeicheranordnung vorgesehen, die einen Behälter,
umfasst, in dem der eigentliche Rollenspeicher angeordnet ist. Dabei weist der Behälter
zumindest ein Mittel auf, das das geführte Einsetzen des Behälters in das Geldverarbeitungssystem
und/oder die geführte Entnahme des Behälters aus dem Geldverarbeitungssystem ermöglicht.
[0009] Mittel für das geführte Einsetzen/Entnehmen sind insbesondere an dem Behälter angeordnete
Führungsschienen oder Führungsnuten , die beim Einsetzen und/oder bei der Entnahme
mit korrespondierenden Führungsnuten oder Führungsschienen am Geldverarbeitungssystem
zusammenwirken.
[0010] Zusätzlich oder alternativ zu den Führungsschienen bzw. Führungsnuten kann an dem
Behälter ein Handgriff derart angeordnet ist, dass der Behälter über den Handgriff
beim Einsetzen in das Geldverarbeitungssystem geschoben und/oder bei der Entnahme
aus dem Geldverarbeitungssystem gezogen werden kann.
[0011] Die erfindungsgemäße Rollenspeicheranordnung gestattet es, einen gattungsgemäßen
Rollenspeicher, der für den Festeinbau in einem Geldverarbeitungssystem vorgesehen
ist, durch die Einbettung in einen Behälter mit entsprechenden Führungs-/Handhabungsmitteln
in einfacher und zuverlässiger Weise in ein Geldverarbeitungssystem einzusetzen und
wieder zu entnehmen. Auf diese Weise kann ein gattungsgemäßer Rollenspeicher dann
auch in einfacher und zuverlässiger Weise zwischen verschiednen Geldverarbeitungssystemen
ausgetauscht werden.
[0012] Damit ist es auch möglich, den Rollenspeicherbehälter gegen eine konventionelle Geldkassette
auszutauschen, in der Banknoten in Stapelform neben- bzw. übereinander angeordnet
sind.
[0013] Anhand der beigefügten Zeichnungen soll die Erfindung nachfolgend näher erläutert
werden. Es zeigt.
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines gattungsgemäßen Rollenspeichers vor dem Einsetzen in den
Behälter,
- Figur 1A
- eine Seitenansicht des Behälters vor dem Einsetzen des Rollenspeichers,
- Figur 2A/2B
- perspektivische Darstellungen der Rollenspeicheranordnung mit in dem Behälter angeordneten
Rollenspeicher bei geöffnetem Behälter,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des geschlossenen Behälters mit darin angeordnetem Rollenspeicher,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung des Behälterunterteils ohne Rollenspeicher,
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung des Behälterunterteils, wobei eine Seitenwange des
Rollenspeichers zur Veranschaulichung der lösbaren Montage des Rollenspeichers in
dem Behälter eingezeichnet ist,
- Figur 6
- eine Draufsicht auf das Behälterunterteil mit den darin eingesetzten Seitenwangen
des Rollenspeichers,
- Figur 7
- eine weitere perspektivische Ansicht des Behälterunterteils,
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht des Behälterunterteils, bei der der Boden des Behälterunterteils
sichtbar ist,
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht des Behälterunterteils, bei der der Handgriff sichtbar
ist,
- Figur 10/11
- weitere perspektivische Ansichten des Behälterunterteils,
- Figur 12
- eine perspektivische Ansicht des Behälterunterteils, bei verschwenktem Behälteroberteil,
- Figur 13
- eine vergrößerte Darstellung der verschwenkbaren Anbindung des Behälteroberteils an
das Behälterunterteil,
- Figur 14
- eine perspektivische Darstellung des Behälteroberteils, wobei die Außenseite vom Deckel
des Behälteroberteils sichtbar ist,
- Figur 15
- eine perspektivische Darstellung des Behälteroberteils, wobei die Außenseite vom Deckel
des Behälteroberteils sichtbar ist,
- Figur 16
- eine Seitenansicht von zwei übereinander gestapelten Behältern,
- Figur 17
- eine perspektivische Darstellung von zwei übereinander gestapelten Behältern,
- Figur 18A/B
- verschiedene Ansichten einer Abdeckblende, welche in das Behälterunterteil unterhalb
des Banknotentransfer-Spaltes eingesetzt wird.
[0014] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines gattungsgemäßen Rollenspeichers (200). Der
Rollenspeicher (200) an sich weist zwei Seitenwangen (210) auf, zwischen denen die
mindestens eine Folientrommel (nicht dargestellt) und die mindestens eine Wickeltrommel
(nicht dargestellt) angeordnet ist. Auf der in Figur 1 dargestellten Seitenwange (210)
befinden sich Zahnriemenräder (230) und Zahnriemen (240) für den Antrieb der zwischen
den Seitenwangen (210) gelagerten Folien-/Wickeltrommel. Ein Elektromotor für den
motorischen Antrieb ist auf der Rückseite der Seitenwange (210) angeordnet und in
dieser Darstellung nicht sichtbar. Dabei ist auf dieser Seitenwange (210) auch ein
Handrad (250) zur manuellen Betätigung des Antriebs im Service-/Wartungsfall vorgesehen.
[0015] Figur 1A zeigt eine Seitenansicht des Behälters (100), respektive des Behälterunterteils
(110), in das der gattungsgemäße Rollenspeicher (200) angeordnet wird.
[0016] Wie zu erkennen ist weist der Behälter (100), insbesondere das Behälterunterteil
(110) auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Führungsnut (112) auf,
die beim Einsetzen und/oder bei der Entnahme mit korrespondierenden Führungsschienen
(nicht dargestellt) am Geldverarbeitungssystem zusammenwirken. Anstatt von Führungsnuten
(112) kann der Behälter (110) auch Führungsschienen aufweisen, die dann mit korrespondierenden
Führungsnuten am Geldverarbeitungssystem zusammenwirken.
[0017] Die Führungsnuten (112) bzw. Führungsschienen am Behälter (100) lassen sich besonders
einfach und kostengünstig herstellen, wenn diese einstückig mit dem Behälter (100)
aus Kunststoff hergestellt sind.
[0018] In den Figuren 2A und 2B sind perspektivische Darstellungen der Rollenspeicheranordnung
mit in dem Behälter (100) angeordneten Rollenspeicher (200) bei jeweils geöffnetem
Behälter (100) dargestellt.
[0019] Der Behälter (100) besteht aus einem Behälterunterteil (110) und einem Behälteroberteil
(120), wobei das Behälteroberteil (120) verschwenkbar und/oder abnehmbar gegenüber
dem Behälterunterteil (110) angeordnet ist. Auf die verschwenkbar abnehmbare Anordnung
des Behälteroberteils (110) am Behälterunterteil (120) wird in Verbindung mit den
Figuren 14 und 14 noch näher eingegangen.
[0020] In Figur 2B ist erkennbar, dass an dem Behälter (100), vorzugsweise am Behälterunterteil
(110) ein Handgriff (114) derart angeordnet ist, dass der Behälter (100) über den
Handgriff (114) beim Einsetzen in das Geldverarbeitungssystem geschoben und/oder bei
der Entnahme aus dem Geldverarbeitungssystem gezogen werden kann. Dabei ist der Handgriff
(114) schwenkbar in einer Mulde der Behälterwandung gelagert. In der Nichtgebrauchstellung
(entspricht Position von Figur 2B) liegt der Handgriff (114) in der Mulde. In der
Gebrauchsstellung (nicht dargestellt) wird der Handgriff um 90° geschwenkt. Um das
Einschieben bzw. das Herausziehen des Behälters (100) in Verbindung mit den Führungsnuten
(112) und unterstützt durch den Handgriff (114) zu ermöglichen, ist der Handgriff
(114) auf der Behälterseite angeordnet, die zwischen den beiden Behälterseiten liegt,
welche die Führungsnuten (112) aufweisen. Damit ist die Handhabungsrichtung des Handgriffs
(114) beim Einschieben und beim Herausziehen des Behälters (100) aus dem Geldverarbeitungssystem
parallel zu den Führungsnuten (112). Außerhalb des Geldverarbeitungssystems dient
der Handgriff (114) darüber hinaus zum einfachen und sicheren Tragen des Behälters
(100) inkl. des darin angeordneten Rollenspeichers (200).
[0021] Bei geschlossenem Behälter (100) ist zwischen dem Behälterunterteil (110) und dem
Behälteroberteil (120) ein Spalt (130) zur Übergabe von Banknoten von dem Geldverarbeitungssystem
an den Rollenspeicher (200) und/oder vom Rollenspeicher (200) an das Geldverarbeitungssystem
vorhanden. Dieser Banknotentransfer-Spalt (130) ist in Figur 3 deutlich erkennbar.
Der Handgriff (114) ist vorzugsweise an der dem Spalt (130) gegenüberliegenden Seite
des Behälters (100) angeordnet, da der Behälter (100) beim Einschieben in das Geldverarbeitungssystem
mit dem Spalt (130) in Einschubrichtung voraus in Richtung auf eine in dem Geldverarbeitungssystem
angeordnete Banknotenentnahme- und/oder Zuführeinheit (nicht dargestellt) eingeschoben
wird. Durch die gewählte Anordnung des Handgriffs (114) ist dieser immer frei zugänglich.
[0022] Der Rollenspeicher (200) ist vorzugsweise lösbar in dem Behälter (100) montiert.
Zur Montage des Rollenspeichers (200) in den Behälter wird das Behälteroberteil (120)
hochgeschwenkt und/oder abgenommen, so dass der Rollenspeicher (200) in das Behälterunterteil
(110) eingesetzt werden kann. Die lösbare Anordnung des Rollenspeichers (200) im Behälter
(100) hat den Vorteil, dass der Rollenspeicher (200) für komplexere Service- und Wartungsarbeiten
aus dem Behälter (100) leicht entnommen und wieder eingesetzt werden kann.
[0023] Die lösbare Montage des Rollenspeichers (200) in dem Behälter (100) wird in vorteilhafter
Weise durch im Behälterunterteil (110) vorgesehene Rastelemente (115) realisiert,
die mit entsprechenden Gegenelementen (211) am Rollenspeicher (200) eine Rastwirkverbindung
eingehen. Für die Verrastung beim Einsetzen des Rollenspeichers (200) und die Entrastung
bei der Entnahme des Rollenspeichers (200) ist kein oder höchstens einfachstes Werkzeug
erforderlich. Das Einsetzen und das Entnehmen des Rollenspeichers (200) kann daher
einfach und schnell erfolgen.
[0024] Die als Rasthaken (115) am Boden (111) des Behälterunterteils (110) ausgebildeten
Rastelemente sind in den Figuren 4 und 7 besonders deutlich erkennbar. Diese Rasthaken
(115) greifen nun in Rastausnehmungen (211) ein, die in den Seitenwangen (210) des
Rollenspeichers (200) ausgebildet sind. In Figur 5 ist zur Veranschaulichung eine
verrastete Seitenwange (210) im Behälterunterteil (110) dargestellt. Die übrigen Bauteile
des Rollenspeichers (200) wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen. Figur
6 zeigt eine Draufsicht auf das offene Behälterunterteil (110) mit den beiden darin
verrasteten Seitenwangen (210) des Rollenspeichers (200). Die übrigen Rollenspeicherdetails
wurden auch hier der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
[0025] Zur besseren Lagefixierung des nur lösbar in dem Behälter (100) angeordneten Rollenspeichers
(200) in dem Behälterunterteil (110) sind Lagerschalen (116) zur Lagefixierung des
Rollenspeichers (200) in dem Behälter (100) angeordnet, wobei in den Lagerschalen
(116) eine Achse (220) des Rollenspeichers (200) gelagert wird. Für diesen Zweck kann
beispielsweise eine zwischen den beiden Seitenwangen (210) angeordnete Distanzachse
(220) - siehe Figuren 5 und 6 - verwendet werden. Beim Einsetzen des Rollenspeichers
(200) in den Behälter (100) wird diese Achse (220) einfach ein die Lagerschalen (116)
eingelegt, wodurch die Achse (220) und damit der gesamte Rollenspeicher (200) in eine
ordnungsgemäße Position gebracht wird. Bei der Entnahme des Rollenspeichers (200)
aus dem Behälter (100) wird die Achse (220) einfach aus den Lagerschalen (116) gehoben.
Die Lagerschalen (116) gleichen somit eine Toleranz der Rastwirkverbindung zwischen
Behälterunterteil (110) und Rollenspeicher (200) aus.
[0026] Im Zusammenhang mit den Figuren 2A, 2B und 3 soll noch auf eine weitere Besonderheit
der erfindungsgemäßen Rollenspeicheranordnung eingegangen werden, und zwar weist eine
Seitenwand des Behälterunterteils (110) zumindest teilweise eine Aussparung (113)
auf, wobei korrespondierend dazu an dem Deckel (121) des Behälteroberteils (120) eine
seitliche Lasche (122) angeordnet ist, welche bei geschlossenem Behälter (100) die
Aussparung (113) in der Seitenwand des Behälterunterteils (110) verschließt. Über
diese Aussparung (113) in der Seitenwand des Behälterunterteils (110) kann nun bei
geöffnetem Behälter (100), d.h. hochgeschwenktem oder abgenommenen Behälteroberteil
(120), auf den Antrieb des Rollenspeichers (200) zugegriffen werden. Auf diese Weise
kann außerhalb des Geldverarbeitungssystems im Service- oder Wartungsfall in sehr
einfacher Weise die Folien-/Wickeltrommel des Rollenspeichers (200) manuell gedreht
werden, um beispielsweise einen Banknotenstau oder dergleichen zu beheben, ohne dass
dafür der Rollenspeicher (200) aus dem Behälter entnommen werden muß. Hinter der seitlichen
Lasche (122) befinden sich die Zahnriemenräder (230) und Zahnriemen (240) für den
Antrieb der zwischen den Seitenwangen (210) gelagerten Folien- und Wickeltrommel.
Durch Hochschwenken oder Abnehmen des Behälteroberteils (120), an dem die Lasche (122)
angeordnet ist, werden diese frei zugänglich. Dabei ist vorzugsweise ein Handrad (250)
vorgesehen, dass auf einer Antriebs-, Abtriebs- oder Umlenkwelle angeordnet ist, so
dass durch Drehen des haptisch vorteilhaft ausgeführten Handrades (250) die Folien-/Wickeltrommel
manuell gedreht werden können. Selbstverständlich kann auch ohne Handrad in erfindungsgemäßer
Weise einfach auf den Antrieb eingewirkt werden, indem die Zahnriemenräder (230) oder
Zahnriemen (240) direkt manuell gedreht werden.
[0027] Darüber hinaus ist es in einer Ausführungsform vorgesehen, zumindest auf einem der
Zahnriemenräder (230) ein Mittel vorzusehen, das den Einsatz eines externen manuellen
oder motorischen Drehwerkzeuges ermöglichen, um auf den Antrieb des Rollenspeichers
einzuwirken, d.h. die Folien-/Wickeltrommel zu drehen. Bei diesem Mittel kann es sich
um eine exzentrisch angeordnete Hülse (260) oder um einen exzentrisch angeordneten
Zapfen handeln, in die bzw. auf den ein entsprechender Zapfen bzw. Hülse einer Kurbel
gesteckt bzw. aufgesteckt wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein in Form einer
Sechskantmutter (270) ausgebildetes Mittel vorgesehen sein, das auf der Zahnriemenradachse
angeordnet ist und durch einen Sechskantschraubendreher betätigt werden kann. Insbesondere
dann, wenn der gesamte im Rollenspeicher (200) gespeicherte Banknotenvorrat außerhalb
eines Geldverarbeitungssystems von dem Rollenspeicher (200) abgezogen werden soll,
bietet sich die Verwendung eines motorischen Drehwerkzeuges an.
[0028] In Verbindung mit den Figuren 12 und 13 soll die Anordnung des Behälteroberteils
(120) an dem Behälterunterteil (110) erläutert werden. Das Behälteroberteil (120)
ist verschwenkbar und abnehmbar an dem Behälterunterteil (110) angeordnet, wobei Behälteroberteil
(120) und Behälterunterteil (110) scharnierartig lösbar miteinander verbunden sind.
Zu diesem Zweck weist das Behälterunterteil (110) zur Ausbildung der scharnierartigen
Verbindung zwei Aussparungen (117) auf, in die jeweils eine am Behälteroberteil (120)
ausgebildete offene Schanierlagerschale (123) einhängbar ist, wobei die Schanierlagerschalen
(123) jeweils eine an der Aussparung (117) ausgebildete Hinterschneidung teilweise
umfassen. Auf diese Weise kann das Behälteroberteil (120) für Service- oder Wartungszwecke
einfach und ohne Werkzeuge abgenommen und wieder aufgesetzt werden. Zum Abnehmen des
Behälteroberteils (120) reicht es, wenn dieses um größenordnungsmäßig ca. 45° hochgeschwenkt
wird. Ab dieser Position lassen sich die Scharnierlagerschalen (123) aus den Aussparungen
(117) aushängen, so dass das Behälteroberteil (120) abgenommen werden kann. Das Aufsetzen
des Behälteroberteils (120) erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
[0029] Bei geschlossenem Behälter (100) wird das Behälteroberteil (120) gegenüber dem Behälterunterteil
(110) mechanisch verriegelt, so dass der Behälter (100) problemlos transportiert werden
kann, ohne dass Gefahr besteht, dass das Behälteroberteil (120) sich unerwartet öffnet.
Über ein entsprechendes Schloß kann die Verriegelungseinrichtung (118) abgeschlossen
werden, so dass der Behälter (100) revisionssicher verschlossen ist. Ein nicht autorisiertes
Öffnen des Behälters (100) ist ohne Beschädigung und ohne Spuren zu hinterlassen nicht
möglich. Die am Behälterunterteil (110) angeordnete Verriegelungseinrichtung (118)
umfasst Riegelschieber (118a), die in der verriegelten Stellung in entsprechende Elemente
(nicht dargestellt) am Behälteroberteil (120) eingreifen.
[0030] In dem Deckel (121) des Behälteroberteils (120) ist innenseitig vorzugsweise mindestens
ein Dämpfungselement (124), insbesondere Schaumstoffelement, vorgesehen, das bei geschlossenem
Behälter (100) unter Vorspannung zwischen dem Deckels (121) des Behälteroberteils
(120) und dem Rollenspeicher (200) angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich das
Behälteroberteil (120) in der verriegelten Stellung spielfrei mit dem Behälterunterteil
(110) verschließen. Da das Behälteroberteil (120) bei geschlossenem Behälter (100)
aufgrund der scharnierartigen, lösbaren Anordnung und der Art der Behälterverriegelung
nur mit einem gewissen Toleranzspiel mit dem Behälterunterteil (110) verbunden ist,
würde das Behälteroberteil (120) ansonsten beim Transport des Behälters (100) außerhalb
des Geldverarbeitungssystems oder beim Betrieb des Rollenspeichers (200) im Geldverarbeitungssystem
in unangenehmer Weise klappern. In der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform
sind zwei streifenförmige Schaumstoffelemente (124) vorgesehen, die auf die Seitenwangen
(210) des Rollenspeichers (200) drücken.
[0031] Für den Fall, dass der Behälter (100) beim Transport außerhalb des Geldverarbeitungssystems
versehentlich fallengelassen wird und zu Boden stürzt, was nie vollkommen auszuschließen
ist, ist der Behälter (100) zumindest teilweise doppelwandig ausgebildet, wobei die
Doppelwandung (119) der Energieabsorption beim Aufprall des Behälters (100) zum Schutz
des Rollenspeichers (200) dient. Damit wird die teuerste Komponente der Rollenspeicheranordnung
(Behälter, Rollenspeicher), nämlich der Rollenspeicher (200) an sich, vor Beschädigungen
geschützt.
[0032] Für den Fall, dass die Anforderung besteht, außerhalb eines Geldverarbeitungssystems
zwei oder mehr Behälter (100) zu stapeln, ist erfindungsgemäß folgende Maßnahme vorgesehen,
um die Stapelbarkeit einfach und zuverlässig zu gestalten. Und zwar weist der Boden
(111) des Behälterunterteils (110) außenseitig mindestens eine Vertiefung (111A) auf,
während der Deckel (121) des Behälteroberteils (120) außenseitig mindestens eine Erhebung
(121A) aufweist. Dabei ist ein Behälter (100) auf einen anderen baugleichen Behälter
(100) stapelbar, indem die mindestens eine Erhebung (121A) auf dem Deckel (121) des
einen Behälters (100) mit der Vertiegung (111A) auf dem Boden (111) des anderen Behälters
(100) zusammenwirkt. Selbstverständlich (nicht dargestellt) können die Erhebungen
auch am Boden des Behälterunterteils und die Vertiefungen auch am Deckel des Behälteroberteils
angeordnet sein. In der dargestellten Ausführungsform sind jeweils 4 kreisrunde Vertiefungen
(111A) und Erhebungen (121A) vorgesehen. Durch das Zusammenwirken der Erhebungen (121A)
und Vertiefungen (111A) wird einerseits sichergestellt, dass die Behälter (100) bündig
übereinander gestapelt werden, und zum anderen können die Behälter (100) nicht verrutschen.
[0033] Die erfindungsgemäße Rollenspeicheranordnung gestattet es darüber hinaus, die in
dem Rollenspeicher gespeicherten Banknoten durch die Einfärbung mit Tinte im Falle
einer unerlaubten Manipulation oder eines Überfalls unbrauchbar zu machen, da der
Tintenvorratsbehälter und der Auslösemechanismus zur Aktivierung der Tinteneinfärbung
ebenfalls in dem Behälter untergebracht werden können.
Bezugszeichenliste
[0034]
100) Behälter
110) Behälterunterteil:
111) Boden
111A) Kreisförmige Vertiefungen im Boden
112) Führungsnuten
113) Aussparung in einer Seitenwand für Service-/Wartungszwecke
114) Handgriff
115) Rasthaken zur Verrastung des Rollenspeichers
116) Lagerschalen zur lagefixierten Aufnahme einer Rollenspeicherachse
117) Aussparungen für scharnierartige Anbindung des Behälteroberteils
118) Verriegelungseinrichtung
118A) Riegelschieber
119) Doppelwandung
120) Behälteroberteil:
121) Deckel
121 A) Kreisförmige Erhebungen im Deckel
122) Seitliche Lasche
123) Scharnierlagerschalen
124) Dämpfungselemente
130) Banknotentransfer-Spalt zwischen Behälteroberteil und Behälterunterteil 131)
Abdeckblende
200) Rollenspeicher:
210) Seitenwangen
211) Rastausnehmungen in den Seitenwangen
220) Distanzachse
230) Zahnriemenräder
240) Zahnriemen
250) Handrad
260) Hülse auf dem Zahnriemenrad zur Anbringung einer Kurbel
270) Sechskantmutter auf der Achse des Zahnriemenrades
1. Rollenspeicheranordnung bestehend aus einem Rollenspeicher (200) zum Speichern von
Banknoten, wobei der Rollspeicher (200) in einem Geldverarbeitungssystem betrieben
wird, wobei
• die Anordnung einen Behälter (100) umfasst, in dem der Rollenspeicher (200) angeordnet
ist,
• der Behälter (100) zumindest ein Mittel (112, 114) aufweist, das das geführte Einsetzen
des Behälters (100) in das Geldverarbeitungssystem und/oder die geführte Entnahme
des Behälters (100) aus dem Geldverarbeitungssystem ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet, dass
• der Rollenspeicher (200) lösbar in dem Behälter (100) montiert ist,
• der Behälter (100) aus einem Behälterunterteil (110) und einem Behälteroberteil
(120) besteht, wobei das Behälteroberteil (120) verschwenkbar und/oder abnehmbar gegenüber
dem Behälterunterteil (110) angeordnet ist,
• in dem Behälterunterteil (110) Rastelemente (115) zur lösbaren Montage des Rollenspeichers
(200) angeordnet sind.
2. Rollenspeicheranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Behälter (100) Führungsnuten (112) oder Führungsschienen angeordnet sind,
die beim Einsetzen und/oder bei der Entnahme mit korrespondierenden Führungsschienen
oder Führungsnuten am Geldverarbeitungssystem zusammenwirken.
3. Rollenspeicheranordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsnuten (112) oder Führungsschienen einstückig mit dem Behälter (100) aus
Kunststoff ausgebildet sind.
4. Rollenspeicheranordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Behälter (100) ein Handgriff (114) derart angeordnet ist, dass der Behälter
(100) über den Handgriff (114) beim Einsetzen in das Geldverarbeitungssystem geschoben
und/oder bei der Entnahme aus dem Geldverarbeitungssystem gezogen werden kann.
5. Rollenspeicheranordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei geschlossenem Behälter (100) zwischen dem Behälterunterteil (110) und dem Behälteroberteil
(120) ein Spalt (130) zur Übergabe von Banknoten von dem Geldverarbeitungssystem an
den Rollenspeicher (200) und/oder vom Rollenspeicher (200) an das Geldverarbeitungssystem
vorhanden ist.
6. Rollenspeicheranordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, in dem Behälterunterteil
(110) Lagerschalen (116) zur Lagefixierung des Rollenspeichers (200) in dem Behälter
(100) angeordnet sind, wobei in den Lagerschalen (116) eine Achse (220) des Rollenspeichers
(200) gelagert wird.
7. Rollenspeicheranordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
• eine Seitenwand des Behälterunterteils (110) zumindest teilweise eine Aussparung
(113) aufweist,
• an dem Deckel (121) des Behälteroberteils (120) eine seitlich Lasche (122) angeordnet
ist, welche bei geschlossenem Behälter (100) die Aussparung (113) in der Seitenwand
des Behälterunterteils (110) verschließt,
• über die Aussparung (113) in der Seitenwand des Behälterunterteils (110) bei geöffnetem
Behälter (100) auf den Antrieb des Rollenspeichers (200) zugegriffen werden kann.
8. Rollenspeicheranordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Deckel (121) des Behälteroberteils (120) innenseitig mindestens ein Dämpfungselement
(124), insbesondere Schaumstoffelement, vorgesehen ist, das bei geschlossenem Behälter
(100) unter Vorspannung zwischen dem Deckels (121) des Behälteroberteils (120) und
dem Rollenspeicher (200) angeordnet ist.
9. Rollenspeicheranordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (100) zumindest teilweise doppelwandig ausgebildet ist, wobei die Doppelwandung
(119) der Energieabsorption beim Aufprall des Behälters (100) zum Schutz des Rollenspeichers
(200) dient.
10. Rollenspeicheranordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
• der Boden (111) des Behälterunterteils (110) außenseitig mindestens eine Vertiefung
(111A) oder Erhebung aufweist,
• der Deckel (121) des Behälteroberteils (120) außenseitig mindestens eine Erhebung
(121A) oder Vertiefung aufweist,
• ein Behälter (100) auf einen anderen baugleichen Behälter (100) stapelbar ist, wobei
die mindestens eine Vertiefung oder Erhebung (121A) auf dem Deckel (121) des einen
Behälters (100) mit der Erhebung oder Vertiefung (111A) auf dem Boden (111) des anderen
Behälters (100) zusammenwirkt.