(19) |
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(11) |
EP 2 393 670 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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21.11.2012 Patentblatt 2012/47 |
(22) |
Anmeldetag: 03.02.2010 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2010/000639 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2010/089086 (12.08.2010 Gazette 2010/32) |
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(54) |
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON DEKORPAPIER SOWIE DEKORPAPIER
METHOD FOR PRODUCING DECORATIVE PAPER AND DECORATIVE PAPER
PROCÉDÉ DE FABRICATION D'UN PAPIER DÉCORATIF, AINSI QUE PAPIER DÉCORATIF
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
04.02.2009 DE 102009007544
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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14.12.2011 Patentblatt 2011/50 |
(73) |
Patentinhaber: OKT Germany GmbH |
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32351 Stemwede (DE) |
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Erfinder: |
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- SUUR-NUUJA, Kimmo
59755 Arnsberg (DE)
- KLEINERÜSSKAMP, Heinz
59823 Arnsberg (DE)
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(74) |
Vertreter: Brune, Axel et al |
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Fritz Patent- und Rechtsanwälte
Postfach 1580 59705 Arnsberg 59705 Arnsberg (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 1 361 074 WO-A1-96/28610
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EP-A1- 1 482 085 DE-C1- 10 134 302
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dekorpapier
sowie ein Dekorpapier.
[0002] Dekorative Beschichtungswerkstoffe, sogenannte Dekorpapiere, sind Spezialpapiere
zur Oberflächenveredelung von Holzwerkstoffen. Aufgrund des hohen optischen Anspruchs
werden höchste Anforderungen an das Dekorpapier gestellt. Zur optimalen Bedruckbarkeit
erfordert das Papier eine besonders gute Formation, Glätte und Dimensionsstabilität.
Die bei der Verarbeitung notwendige Kunstharzimprägnierung erfordert eine gleichmäßige
Penetration des Harzes in das Papier. Die Imprägnierung mit anschließender Verpressung
dient vor allem dazu, die Empfindlichkeit der Oberfläche gegenüber mechanischer, thermischer
und chemischer Beanspruchung (z. B. Abrieb, Verkratzen, Wasser, Lösungsmittel, Wasserdampf
und Lösungsmitteldämpfe) herabzusetzen.
[0003] Es besteht ein Interesse daran, die Harzaufnahmefähigkeit des Papiers zu reduzieren.
Hierzu sind grundsätzlich zwei Wege bekannt geworden.
[0004] Es wurde einerseits versucht, die Dekorpapiere zu verdichten und so weniger Hohlräume
im Papier zu belassen, in denen sich Harz einlagern kann. Auf diesen Effekt wird beispielsweise
bereits in der Beschreibungseinleitung der
DE 101 34 302 C1 hingewiesen. Dieses Verfahren hat sich allerdings nie am Markt breitflächig durchsetzen
können.
[0005] Auch ist ein weiterer Weg zur Reduzierung der Harzaufnahmefähigkeit von Dekorpapieren
bekannt geworden. Nach der Papierherstellung ist es möglich, die Dekorpapiere mit
einem sogenannten Leimstrich zu beaufschlagen. Hier werden vorzugsweise Acrylatdispersionen
auf die Oberflächen offline oder online aufgebracht. Dadurch wird die Oberfläche des
Papiers teilweise versiegelt und das Harz kann schlechter in die Papiere eindringen.
Denkbar ist auch, dass dabei die Kapillarwirkung der Papierfasern reduziert wird.
[0006] Insbesondere die letztgenannte Technik wird nur für Papiere eingesetzt, die (noch)
nicht bedruckt sind. Der Drucker muss demnach vor dem Drucken entscheiden, ob er ein
Papier mit reduzierter Harzaufnahmefähigkeit (Harz sparendes Papier) einsetzen will
oder nicht.
[0007] Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe, ein Verfahren
zur Herstellung von Dekorpapier vorzuschlagen, bei dem eine Vorauswahl des Papiers,
insbesondere eines "Harz sparenden Papiers" (sogenannte "resin saving papers") oder
eines "nicht Harz sparenden" Papiers, nicht erforderlich ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass auf das Papier nach dem Bedrucken eine aliphatische,
polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion aufgebracht wird, kann sowohl
herkömmliches, als auch Harz sparendes Papier für die Herstellung von Dekorpapier
verwendet werden. Entsprechend und insbesondere neu ist demnach, dass die Einstellung
der Harzersparnis in dem hier beschriebenen Verfahren nach dem Drucken geschieht und
dass hierzu eine aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion
verwendet wird. Derartige Dispersionen werden bislang im Zusammenhang mit Dekorpapieren
nicht eingesetzt. Durch das Aufbringen nach dem Drucken erhöht sich die Flexibilität
des Druckers in der Auswahl der Druckbasispapiere. Die Papierfertigung bedingt immer
eine Mindestmenge jeweils einer Einstellung. Hieraus ergeben sich Mindestabnahmemengen,
die die Flexibilität des Druckers einschränken.
[0009] Zwar ist bekannt, dass Polyurethane als Lacksysteme auf bedruckten oder nicht bedruckten
Papieren eingesetzt werden. Im Gegensatz zu der hier beschriebenen Erfindung handelt
es sich jedoch um Lacke, denen ein Härter zugegeben werden muss. Diese Lackoberflächen
stellen die Barriere zur Umwelt dar; die Papiere werden nicht weiter imprägniert oder
anders veredelt, sondern auf Werkstoffe aufkaschiert. Eine derartige Maßnahme wird
hier nicht vorgeschlagen.
[0010] Als weiterer vorteilhafter Nebeneffekt des vorgeschlagenen Verfahrens wird ebenfalls
die Lichtechtheit der erfindungsgemäß hergestellten Dekorpapiere verbessert. Zur Verbesserung
der Lichtechtheit von Dekorpapieren werden gemäß dem Stand der Technik beispielsweise
Overlays, die auch mit Acrylatdispersionen beaufschlagt sind, auf die Dekorpapiere
vor dem Verpressen aufgelegt. Diese Maßnahmen sind mit dem vorgeschlagenen Verfahren
nicht notwendig.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des vorgeschlagenen Verfahrens ergeben sich
insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0012] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Dekorpapier vorzuschlagen,
welches eine erhöhte Lichtechtheit aufweist und kostengünstig hergestellt werden kann.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Dekorpapier mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Dadurch, dass das Dekorpapier, mindestens einen
Papierkern, eine Druckschicht, sowie eine in den Papierkern eingelagerte aliphatische,
polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion aufweist, kann ein Dekorpapier
bereitgestellt werden, welches eine erhöhte Lichtechtheit aufweist und gleichermaßen
günstig hergestellt werden kann, da sowohl "Harz sparendes Papier" als auch "nicht
Harz sparendes" Papier als Ausgangsmaterial für den Papierkern verwendet werden kann.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des vorgeschlagenen Dekorpapiers ergeben sich
insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Tabellen und Abbildungen. Darin zeigen
- Tab. 1
- ein Sicherheitsdatenblatt betreffend BAYHYDROL® XP 2606 (Seite 1 von 5);
- Tab. 2
- ein Sicherheitsdatenblatt betreffend BAYHYDROL® XP 2606 (Seite 2 von 5);
- Tab. 3
- ein Sicherheitsdatenblatt betreffend BAYHYDROL® XP 2606 (Seite 3 von 5);
- Tab. 4
- ein Sicherheitsdatenblatt betreffend BAYHYDROL® XP 2606 (Seite 4 von 5);
- Tab. 5
- ein Sicherheitsdatenblatt betreffend BAYHYDROL® XP 2606 (Seite 5 von 5);
- Tab. 6
- ein Produktdatenblatt betreffend Bayhydrol® (Seite 1 von 3);
- Tab. 7
- ein Produktdatenblatt betreffend Bayhydrol® (Seite 2 von 3);
- Tab. 8
- ein Produktdatenblatt betreffend Bayhydrol® (Seite 3 von 3).
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Dekorpapiers.
[0016] Erfindungsgemäß wird eine aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion
auf das bedruckte Papier aufgebracht. Dies kann das Produkt Bayhydrol® XP 2606 der
Firma Bayer oder ein vergleichbares anderes Produkt sein (Bayhydrol® ist eine eingetragene
Marke der Bayer AG, 51373 Leverkusen). Die Polyurethandispersion setzt die Kapillarwirkung
herab, wobei das Polycarbonat zu einer Haftung der Dispersion in den Kapillaren führt,
die dadurch gewissermaßen verengt werden. Der für die Weiterverarbeitung der Papiere
entscheidende pH-Wert wird durch die Konzentration der Anionen eingestellt. Die Aliphate
verbessern die Lichtechtheit.
[0017] Nach dem Aufbringen tritt keine sichtbare Farbverschiebung des bedruckten Basispapiers
auf. Das Druckprodukt kann somit wahlweise in der Einstellung Harz sparend oder Standard
gefertigt werden, ohne dass eine Farbanpassung notwendig wird. Eine Farbanpassung
ist bei dem Einsatz der bekannten Harz sparenden Papiere auf Grund der sich verändernden
Farbaufnahme im Druck zwangsläufig notwendig.
[0018] Die aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion, insbesondere
das Produkt Bayhydrol® XP 2606, wird im Verhältnis 25 Teile zu 75 Teile (Gewichtsteile)
Wasser gemischt und auf dem Druck mit einem Trockengewicht von etwa 5 g /qm aufgebracht.
Diese Parameter sind Richtwerte und können sich für unterschiedliche Papiere noch
verändern. Das Aufbringen geschieht entweder im Tiefdruck mittels Fondzylindern im
letzten Druckwerk online oder offline in einem anderen günstigen Verfahren, z.B. in
einem Lackierwerk.
[0019] In den Tabellen 1 bis 8 sind Sicherheitsdatenblätter bzw. Produktdatenblätter einer
aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion, insbesondere
einer unter dem Markennamen Bayhydrol® vertriebenen Dispersion, beigefügt. Hieraus
lassen sich die Eigenschaften einer bevorzugt für das vorgeschlagene erfindungsgemäße
Verfahren einsetzbaren aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion
entnehmen. Es ist anzumerken, dass es sich hierbei nur um eine bevorzugte Dispersion
handelt. Grundsätzlich kommt selbstverständlich jede andere aliphatische, polycarbonathaltige
anionische Polyurethandispersion in Frage.
[0020] In Fig. 1 ist das hier vorgeschlagene erfindungsgemäße Verfahren schematisch dargestellt.
[0021] In Fig. 2 ist ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes erfindungsgemäßes
Dekorpapier in einer schematischen Querschnittdarstellung dargestellt. Im Wesentlichen
umfasst das erfindungsgemäße Dekorpapier einen Papierkern 1, eine Druckschicht 2,
eine in den Papierkern 1 eingelagerte aliphatische, polycarbonathaltige anionische
Polyurethandispersion 3, sowie insbesondere eine Harzschicht bzw. eingelagerte Harzpartikel
4.
[0022] Das vorgeschlagene erfindungsgemäße Verfahren kann besonders vorteilhaft für nachfolgende
beispielhafte Anwendungsfälle eingesetzt werden.
[0023] Besondere Vorteile ergeben sich im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. einem erfindungsgemäßen Dekorpapier und Metalleffektfarben, insbesondere sogenannten
Perlmuttfarben.
[0024] Eine wichtige ästhetische Eigenschaft von Dekoren, die mit Perlmuttfarben gedruckt
werden, besteht in dem dadurch erzielten Glanzgrad. Der Glanzgrad hängt wesentlich
von der Menge der aufgebrachten Perlmuttpigmente in der Perlmuttfarbe ab. Perlmuttpigmente
werden, falls sie als Uni-Farbton gedruckt werden, üblicherweise mit einem darüber
gedruckten Verschnitt als Bindemittel fixiert. Die Menge der Pigmente kann nicht beliebig
gesteigert werden, da das Papier imprägnierfähig bleiben muss. Eine zu hohe Menge
führt zu einer partiellen Versiegelung der Oberfläche und das Harz kann nur ungenügend
in das Papier penetrieren, was zu Imprägnierfehlern und somit zu einer hohen Makulatur
führt. Andererseits hängt der Glanzgrad von dem Fließverhalten und Aushärten des Harzes
ab. Ein zu schnelles Aushärten führt zu einem geringen Glanz, da das Harz während
des Verpressens nicht ausreichend zerfließt und die (glänzende) Struktur des Pressbleches
annimmt. Im schlimmsten Fall bilden sich Flecken, was ebenfalls Ausschuss ist.
[0025] Ein Ansatz zur Steigerung des Glanzes und Vermeidung von Imprägnierfehlern wird bereits
in dem Patent
EP 13 61 074 B1 beschrieben. Durch das Aufbringen einer alkalischen Lösung wird das Fließverhalten
des Harzes positiv beeinflusst. Die Substanz muss jedoch separat aufgetragen werden.
[0026] Eine Verbesserung des Glanzgrades kann jedoch auch dadurch erzielt werden, dass der
Verschnitt zur Fixierung der Pigmente durch eine aliphatische, polycarbonathaltige
anionische Polyurethandispersion ersetzt wird. Bezogen auf die gemäß Anspruch 1 skizzierten
Verfahrensschritte bedeutet dies, dass das Bedrucken des Papiers (Verfahrensschritt
i) mit einer perlmuttpigmenthaltigen Farbe durchgeführt wird. Anschließend wird die
aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion aufgebracht (Verfahrensschritt
ii). Das Produkt kann, gegenüber der in der
EP 13 61 074 B1 beschriebenen Weise, mit einem Druckwerk weniger hergestellt werden, was die Flexibilität
erhöht und Kosten z. B. Energiekosten senkt.
[0027] Der Glanzgrad, der so hergestellten Oberflächen ist sehr hoch. Gegebenenfalls kann
ein höherer Glanzgrad als mit der in der gemäß
EP 13 61 074 B1 beschriebenen Substanz erreicht werden. Zudem wird das Papier unempfindlicher gegenüber
Fertigungsschwankungen während der Imprägnierung und Verpressung.
[0028] Besondere Vorteile ergeben sich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. einem erfindungsgemäßen Dekorpapier und der sogenannten Planlage
[0029] Ein Problem bei der Weiterverarbeitung von imprägnierten Papieren besteht darin,
dass sich die Seiten des Papiers aufrichten. Der Fachmann nennt dieses Verhalten Schüsseln
oder Curling. Es entsteht dadurch, dass ein Papier nicht vollständig symmetrisch gefertigt
werden kann. Die Asymmetrie wird durch einseitiges Bedrucken verstärkt. Das Schüsseln
hängt zudem auch von dem Umweltbedingungen speziell der Luftfeuchtigkeit des Raumes,
in dem das Papier verarbeitet wird, ab. Erwünscht ist jedoch eine Planlage des Papiers,
d.h. ein geringes Schüsseln.
[0030] Aus dem Stand der Technik sind dem Fachmann verschiedene Methoden zur Verminderung
des Schüsselns bekannt. Um das Schüsseln zu minimieren wird falls notwendig entweder
das Raumklima feuchter gehalten oder das Papier rückseitig bereits vor dem Aufwickeln
oder nach dem Abwickeln mit Wasser befeuchtet.
[0031] Auch hier können durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren bzw. durch das
erfindungsgemäße Dekorpapier Abhilfe geschaffen werden. Durch ein Aufbringen von aliphatischer,
polycarbonathaltiger anionischer Polyurethandispersion auf der Rückseite des Papiers
wird die Asymmetrie zumindest bei bedruckten Papieren herabgesetzt. Auch bleiben Eigenschaften
wie Harzersparnis und erhöhte Flexibilität, insbesondere durch die Dispersion im Papier,
erhalten.
[0032] Besondere Vorteile ergeben sich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. einem erfindungsgemäßen Dekorpapier und der sogenannten Opazität.
[0033] Dekorpapiere benötigen eine ausreichende Opazität, damit nichts von der Spanplatte
durchscheint. Die Opazität ergibt sich aus der Menge des Ti02, das in das Papier eingearbeitet
ist. Soll die Opazität erhöht werden, muss mehr Ti02 eingearbeitet werden. Dies gelingt
aber nur bei gleichzeitiger Erhöhung des Flächengewichtes, da das Netzwerk der Papierfasern
nicht beliebig viel Ti02 halten kann. Das Papier wird instabiler, die Reißfestigkeit
nimmt ab.
[0034] Auch hier können durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren bzw. das erfindungsgemäße
Dekorpapier Vorteile erzielt werden. Ti02 kann als Farbe auf ein bestehendes Papier
aufgedruckt werden. Dieser Aufdruck wird durch ein Überdrucken mit aliphatischer,
polycarbonathaltiger anionischer Polyurethandispersion versiegelt. Durch das Aushärten
der aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion nach dem
Drucken wird die Reißfestigkeit des Papiers erhöht. Bei gleichem Flächengewicht kann
ein Papier produziert werden, dass eine höhere Opazität hat und zugleich die oben
skizzierten Vorteile aufweist.
[0035] Besondere Vorteile ergeben sich ferner im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. einem erfindungsgemäßen Dekorpapier und dem Papierwachstum.
[0036] Insbesondere bei der Herstellung von Laminatfußboden ist das Wachstum des Papiers
während der Imprägnierung ein zentrales Thema. Die einzelnen Panellen müssen die erwartete
Breite haben; Kacheln sollen quadratisch bleiben. Eine besondere Herausforderung stellt
eine synchron zum Druckbild verpresste Porenstruktur dar. Dies wird gemäß dem Stand
der Technik dadurch realisiert, dass das Wachstum der Papierbahn auf Grund der Harzaufnahme
empirisch ermittelt und dies in den Druckdaten berücksichtigt wird. Schwankungen in
dem Wachstumsverhalten bedingt durch Schwankungen in der Papierfertigung führen zu
erheblichem Ausschuss. Um ein symmetrisches Papierwachstum zu garantieren, muss Papier
aus der Mitte der Papiermaschine entnommen werden, sodass diese nicht in der vollen
Breite genutzt werden kann, da eine Papiermaschine auch doppelt so breit sein kann
wie die weiterverarbeitenden Maschinen.
[0037] Auch hier können durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren bzw. das erfindungsgemäße
Dekorpapier Vorteile erzielt werden. Durch das Aufbringen einer geeigneten Menge der
aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion kann das Papierwachstum
von aktuell 1,5 % auf nahezu 0 reduziert werden. Die nach dem Drucken ausgehärtet
aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion fixiert die Papierbreite.
Das Papier wächst während der Imprägnierung nicht mehr.
[0038] In der Regel wird die aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion
auf der Druckseite aufgebracht. Wie die Anwendung "Planlage" beispielhaft zeigt, kann
auch ein Aufbringen auf der Rückseite des Papiers vorteilhaft sein.
1. Verfahren zur Herstellung von Dekorpapier,
gekennzeichnet durch die nachfolgenden Verfahrensschritte:
i) Bedrucken eines Papiers;
ii) Aufbringen einer aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufbringen der aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion,
ein Harz auf das bedruckte Papier aufgebracht wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich durch Auftragen der aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion
ein pH-Wert von 7-7,2 auf dem Papier ergibt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion im Verhältnis
25 Teile zu 75 Teile Wasser gemischt ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion, auf dem Druck
mit einem Trockengewicht von etwa 5 g / m2 aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion
im Tiefdruck mittels Fondzylindern erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der aliphatischen, polycarbonathaltigen anionischen Polyurethandispersion
in einem Lackierwerk erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Papier mit Metalleffektfarbe bedruckt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aliphatische, polycarbonathaltige anionische Polyurethandispersion auf der nicht
bedruckten Seite des Papiers aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Papier mit einer TiO2-haltigen Farbe bedruckt wird.
11. Dekorpapier, umfassend mindestens
- einen Papierkern (1),
- eine Druckschicht (2), sowie
- eine in den Papierkern (1) eingelagerte aliphatische, polycarbonathaltige anionische
Polyurethandispersion (3).
12. Dekorpapier nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekorpapier mit aminoplastischen Harzen (4) gesättigt ist.
13. Dekorpapier nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass es nach einem Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10 hergestellt
worden ist.
14. Dekorpapier nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckschicht aus einer perlmuttpigmenthaltigen oder TiO2-haltigen Farbe gebildet ist.
15. Dekorpapier nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Papierkern (1) auf der der Druckschicht (2) gegenüberliegenden Seite mit einer
aliphatischen, polycarbonathaltigen anionische Polyurethandispersion-Schicht versehen
ist.
1. Method for producing decorative paper,
characterized by the following steps:
i) printing a paper;
ii) applying an aliphatic, polycarbonate-containing anionic polyurethane dispersion.
2. Method according to Claim 1, characterized in that a resin is applied to the printed paper after applying the aliphatic, polycarbonate-containing
anionic polyurethane dispersion.
3. Method according to any preceding claim, characterized in that applying the aliphatic, polycarbonate-containing anionic polyurethane dispersion
results in a pH of 7-7.2 on the paper.
4. Method according to any preceding claim, characterized in that the aliphatic, polycarbonate-containing anionic polyurethane dispersion is mixed
in a ratio of 25 parts to 75 parts of water.
5. Method according to any preceding claim, characterized in that the aliphatic, polycarbonate-containing anionic polyurethane dispersion is applied
atop the print at a dry weight of about 5 g/m2.
6. Method according to any preceding claim, characterized in that applying the aliphatic, polycarbonate-containing anionic polyurethane dispersion
is effected in gravure printing using background cylinders.
7. Method according to any preceding claim, characterized in that applying the aliphatic, polycarbonate-containing anionic polyurethane dispersion
is effected in a varnishing factory.
8. Method according to any preceding claim, characterized in that the paper is printed with metal effect paint.
9. Method according to any preceding claim, characterized in that the aliphatic, polycarbonate-containing anionic polyurethane dispersion is applied
to the unprinted side of the paper.
10. Method according to any preceding claim, characterized in that the paper is printed with a TiO2-containing paint.
11. Decorative paper comprising at least
- a paper core (1),
- a printed layer (2), and also
- an aliphatic, polycarbonate-containing anionic polyurethane dispersion (3) embedded
in the paper core (1).
12. Decorative paper according to claim 11, characterized in that the decorative paper is saturated with aminoplastic resins (4).
13. Decorative paper according to either claim 11 or 12, characterized in that it has been produced by a method according to at least one of claims 1 to 10.
14. Decorative paper according to at least one preceding claim, characterized in that the printed layer is formed of a paint comprising mother-of-pearl pigment or TiO2.
15. Decorative paper according to at least one preceding claim, characterized in that the paper core (1) is coated with an aliphatic, polycarbonate-containing anionic
polyurethane dispersion layer on the side opposite the printed layer (2).
1. Procédé pour la production de papier décoratif,
caractérisé
par les étapes de procédé suivantes :
i) impression d'un papier ;
ii) application d'une dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant
du polycarbonate.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'après l'application de la dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant
du polycarbonate, une résine est appliquée sur le papier imprimé.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que par l'application de la dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant
du polycarbonate, on obtient un pH de 7-7,2 sur le papier.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant du polycarbonate est
mélangée dans un rapport de 25 parties à 75 parties d'eau.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant du polycarbonate,
est appliquée sur l'impression en un poids sec d'environ 5 g/m2.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'application de la dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant du
polycarbonate est réalisée par héliogravure au moyen de cylindres pour l'impression
de fonds.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'application de la dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant du
polycarbonate est réalisée dans une usine de laquage.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le papier est imprimé par une couleur à effets métallisés.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant du polycarbonate est
appliquée sur la face non imprimée du papier.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le papier est imprimé par une couleur contenant du TiO2.
11. Papier décoratif, comprenant au moins
- un noyau en papier (1),
- une couche imprimée (2), ainsi que
- une dispersion (3) de polyuréthane anionique aliphatique, contenant du polycarbonate
incorporée dans le noyau en papier (1).
12. Papier décoratif selon la revendication 11, caractérisé en ce que le papier décoratif est saturé par des résines aminoplastes (4).
13. Papier décoratif selon l'une quelconque des revendications 11 ou 12, caractérisé en ce qu'il a été produit selon un procédé selon l'une quelconque au moins des revendications
1 à 10.
14. Papier décoratif selon au moins l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la couche imprimée est formée d'une couleur contenant des pigments nacrés ou contenant
du TiO2.
15. Papier décoratif selon au moins l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le noyau en papier (1) est pourvu, sur sa face opposée à la couche imprimée (2),
d'une dispersion de polyuréthane anionique aliphatique, contenant du polycarbonate.
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