[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und
eine Reinigungsmaschine gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
[0002] Beispielsweise in der Getränkeindustrie ist es bekannt, zum Reinigen von Behältern,
insbesondere Flaschen aus Kunststoff oder Glas, in Reinigungsmaschinen mit zumindest
einer Intensivreinigungsstation in Verbindung mit Wasser Chemikalien, wie Laugen oder
Säuren, in beträchtlichem Ausmaß direkt an oder in den Behältern einzusetzen und dabei
gegebenenfalls auch mit Wärme zu arbeiten. Diese bekannten Verfahren erfordern pro
zu reinigendem Behälter einen erheblichen Aufwand an Wasser und Chemikalien, sowie
erheblichen Energieaufwand zur Wärmeerzeugung. Der hohe Wasserbedarf ist u.a. dadurch
bedingt, dass die Chemikalien nicht nur mit bestimmter Verdünnung zum Reinigungseinsatz
gebracht werden müssen, sondern auch rückstandsfrei wieder zu entfernen sind. Dies
resultiert in einem enormen Kostenaufwand für die Reinigung der Behälter, und kann
auch deshalb zu indirekten Zusatzkosten führen, falls aufgrund nicht vollständig rückstandsfrei
beseitigter Chemikalien Rückrufaktionen für durch Chemikalienreste kontaminierte,
in die Behälter abgefüllte Getränke erforderlich werden. In der Abfüll- und Verpackungstechnik
beispielsweise von Mehrwegflaschen aus Glas oder Kunststoff ist die eingesetzte Reinigungsmaschine
der größte Verbraucher an thermischer Energie und Chemikalien beispielsweise in Form
von Laugen. Pro zu reinigende Flasche werden beispielsweise ca. 30 kJ an thermischer
Energie und ca. 20 ml einer 2,5 %igen Lauge benötigt. Der jeweilige Intensivreinigungsschritt
ist in der Regel auf das höchste Verschmutzungsniveau der Behälter abgestimmt, d.h.,
es wird vorausgesetzt, alle Behälter wären extrem und gleich stark verschmutzt, so
dass Behälter mit geringerem oder ohne Verschmutzungsgrad, z.B. neue Behälter, stärker
gereinigt werden als erforderlich, und dadurch Energie, Zeit und Reinigungsmedium
vergeudet werden.
[0004] Aus
EP 1 787 662 A ist eine modulare Wasch- und Sterilisiermaschine bekannt, in welcher in mehreren
Stationen verschmutzte Objekte gereinigt und schließlich desinfiziert werden, insbesondere
benutzte medizinische Instrumente. In einer Vorbehandlungsstation werden die verschmutzten
Gegenstände in einem oder mehreren Reinigungsschritten mit kaltem Wasser vorgewaschen
und/oder in einem Ultraschallbad behandelt. In wenigstens einer nachfolgenden Waschstation
wird mit heißem Wasser, gegebenenfalls mit zugesetzten Detergenzien, gewaschen, und
erfolgt dabei eine Heiß-Desinfektion mit nachfolgender Spülung und Trocknung in einer
Trockenkammer. Die Waschvorgänge erfolgen in Waschkammem, in welche die verschmutzten
Gegenstände mit Wagen transportiert werden. Die Heiß-Desinfektion erfolgt mit heißem
Wasser bei einer Temperatur von beispielsweise 90°C bis 93°C. Da die Vorbehandlung
weniger Zeitaufwand benötigt, als der Hauptwaschvorgang mit der Heiß-Desinfektion
und der Trocknung, werden mehrere parallele Hauptwaschstationen eingesetzt.
[0005] In
WO 2007/051473 A wird vorgeschlagen, Mehrweg-Glasflaschen mit einem durch ein Hochdruckmedium aufgestrahlten
Glaspulver intensiv zu reinigen. Für Kunststoffflaschen ist Glaspulver extrem abrasiv.
[0006] Aus
DE 196 28 842 A ist ein Verfahren zum Reinigen von metallenen Flaschen wie Tauchflaschen oder Pressluftflaschen
bekannt, bei dem zur Innenreinigung eine Reinigungssubstanz mit kornartigen, abrasiven
Partikeln von Glasschrott aus z.B. gehärtetem Glas, entweder trocken oder in einer
Flüssigkeit, in die Flasche eingefüllt und dann die Flasche in eine Relativbewegung
relativ zur Reinigungssubstanz versetzt wird. Die Relativbewegung umfasst eine Rotation
der Flasche um ihre Längsachse und zusätzlich zyklische Kippbewegungen quer dazu.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
sowie eine Reinigungsmaschine zum Durchführen des Verfahrens anzugeben, die eine zuverlässige
Reinigung mit reduziertem Energieaufwand ermöglichen. Teil der Aufgabe ist die Schaffung
einer Reinigungsmaschine für Flaschen, welche gegebenenfalls nahezu ohne Wärme und
weitestgehend oder gänzlich ohne Chemikalien und dennoch sehr kostengünstig betrieben
werden kann.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird verfahrensgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und mit der Reinigungsmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst.
[0009] Da verfahrensgemäß zumindest die Reinigung der Behälter in einem für den erzielbaren
Reinigungseffekt vorrangigen Intensivreinigungsschritt oder in zumindest einer Intensivreinigungsstation
der Reinigungsmaschine entsprechend zuvor detektierter Verschmutzungsgrade erfolgt,
werden Zeit, Energie und Reinigungsmedium eingespart und wird der Kostenaufwand für
die Behälterreinigung erheblich reduziert. Der jeweils detektierte Verschmutzungsgrad
oder Verschmutzungsgradabstufungen werden zur Anpassung des jeweiligen Intensivreinigungsschrittes
vorrangig für den endgültigen Reinigungseffekt herangezogen.
[0010] In der Reinigungsmaschine steuert die Inspektionsvorrichtung die Intensivreinigung
so in Anpassung an detektierte Verschmutzungsgrade, dass jeder Behälter zumindest
im Wesentlichen so intensiv gereinigt wird, wie es aufgrund seines detektierten Verschmutzungsgrades
gerade nötig ist. So wird vermieden, manche Behälter zu stark intensiv zu reinigen.
Es wird sogar ein ausreichender endgültiger Reinigungseffekt erzielt, ohne nennenswerte
thermische Energie oder/und Chemikalien einsetzen zu müssen. In der Vorreinigungsstation
kann mit Vorweichen und Hochdruckwasserstrahlen chemikalienfrei gearbeitet werden.
In der Intensivreinigungsstation wird z.B. chemikalienfreies körniges Reinigungsmaterial
unter Druck verstrahlt, das entweder beim direkten Auftreffen eine intensive Reinigungswirkung
entwickelt und/oder durch nachträgliche Relativbewegung und Reibungseinflüsse Verunreinigungen
abträgt und abspült. In einer anschließenden Desinfektionsstation kann ausreichende
Sterilität der intensiv gereinigten Behälter erzielt werden.
[0011] Zweckmäßig wird der Intensivreinigungsschritt durch Verändern des Drucks und/oder
der Mischung des aus einem Reinigungsmaterial unter einem Trägermedium gebildeten
Reinigungsmediums und/oder der Verweildauer in mindestens einer Intensivreinigungsstrecke
und/oder von relativen Dreh- und/oder Schüttelbewegungen und/oder durch Wiedereinschleusen
bereits intensiv gereinigter Behälter und/oder Ausschleusen von Behältern ohne detektierbarem
Verschmutzungsgrad angepasst.
[0012] Zweckmäßig werden zur Einstellung eines auf die für den endgültigen Reinigungseffekt
erzielbare Reinigungsfähigkeit des Reinigungsmediums oder bei dem Intensivreinigungsschritt
begrenzten niedrigeren Verschmutzungsniveaus zumindest zu stark verschmutzte detektierte
Behälter vor dem Intensivreinigungsschritt ausgesondert, vorzugsweise auch nicht mehr
brauchbare und/oder beschädigte Behälter. Somit besteht ein wichtiger Aspekt darin,
bei der Intensivreinigung ein z.B. auf die Verfahrenseffizienz oder die Reinigungswirkung
des Reinigungsmediums bei der Intensivreinigung bewusst begrenztes Verschmutzungsniveau
herzustellen, indem z.B. als ungeeignet detektierte Behälter ausgesondert werden.
Dies wird zweckmäßig nach der Vorreinigung durchgeführt, um höhere Detektionsgenauigkeit
zu erzielen.
[0013] Zweckmäßig werden Behälter mit unterschiedlich detektierten Verschmutzungsgraden
abhängig vom jeweiligen Verschmutzungsgrad in eine von mehreren unterschiedlich langen
Intensivreinigungsstrecken eingeführt und darin entsprechend ihres Verschmutzungsgrades
zumindest innenseitig intensiv gereinigt. Um die Intensivreinigung so effizient wie
möglich auszuführen, ist es zweckmäßig, wenn die Behälter abhängig vom nach der Vorreinigung
besser detektierbarem Verschmutzungsniveau über eine erste oder wenigstens eine zweite
und längere Zeitdauer intensiv gereinigt werden. Je länger die Intensivreinigung durchgeführt
wird, desto zuverlässiger werden auch hartnäckige Verunreinigungen entfernt. Dies
bedeutet aber, dass jeder Behälter nur gerade so lange wie nötig intensiv gereinigt
wird.
[0014] Besonders zweckmäßig wird zumindest in der Intensivreinigungsstation, z.B. mit Druckwasser
oder Luft als Trägermedium und von dem Trägermedium geförderten körnigen Eis, Salz,
Nussschalengranulat oder Kunststoffmaterial strahlgereinigt. Das körnige Material
kann wieder verwendbar oder rückstandsfrei abbaubar oder wieder aufbereitbar sein,
und entwickelt für Verunreinigungen zunächst eine intensive abrasive Reinigungswirkung,
und zwar auch ohne Einsatz von Wärme.
[0015] Zweckmäßig wird, z.B. mit in Druckluft oder Druckwasser gefördertem, körnigem Eis
gereinigt. Mit der abrasiven Reinigungswirkung tritt ein besonders effizienter Kälteschock
für die Verunreinigungen auf, durch den Verunreinigungen verspröden und kontrahieren
und somit leicht ablösbar und entfernbar sind. Hierfür wird zweckmäßig als körniges
Eis entweder Trockeneis aus Kohlendioxid oder Wassereis (Slurry-Eis) aus chemikalienfreiem
Wasser aufgestrahlt. Das Trockeneis wird bei der Intensivreinigung vollständig rückstandsfrei
in Kohlendioxid umgewandelt, das gegebenenfalls abgesaugt wird. Das Wassereis, das
bei der Intensivreinigung schmilzt, spült abgelöste Verunreinigungen weg. Bei etwa
gleichem Energiebedarf ist der Wasserbedarf mit körnigem Eis sowie der Abwasseranfall
im Vergleich zu herkömmlichen wasserbasierten Verfahren mit Chemikalien um 90 % bis
95 % geringer. Es entstehen ferner kein Schaden auch an empfindlichen Oberflächen,
da die Eiskörner schonend einwirken, und auch kein Staub, der gesondert entfernt werden
müsste. Gegenüber einem Wasserstrahl-Hochdruckreiniger mit einem Wasserverbrauch bis
zu 500 Liter pro Stunde werden bei der Reinigung mit Wassereis, z.B. Slurry-Eis, nur
55 Liter Wasser pro Stunde verbraucht. Der intensive Reinigungserfolg mit beispielsweise
als Pellets ausgebildeten Eiskörnern beruht auf dem Abkühlungs- und Versprödungseffekt
und dem mechanischen abrasiven Effekt. Speziell bei Trockeneis entstehen nach der
Intensivreinigung keinerlei Flüssigkeitsrückstände. Dabei werden z.B. bei der Intensivreinigung
1,0 mm bis 5,0 mm, vorzugsweise etwa 2,0 mm große Eiskörner, vorzugsweise Pellets,
mit einem Druck von etwa 3,0 bar bis 15,0 bar, vorzugsweise etwa 5,0 bar und/oder
einer Geschwindigkeit von etwa 150 m/s bis 500 m/s, vorzugsweise etwa 300 m/s, aufgestrahlt.
Dies führt innerhalb relativ kurzer Zeit zu einem intensiven Reinigungseffekt, vorzugsweise,
im Innenbereich der Behälter und im Mündungsbereich.
[0016] Auch ein Nussschalengranulat kann mittels eines Trägermediums zur Einwirkung auf
die Behälteroberfläche gebracht, derart, dass das Nussschalengranulat eine Relativbewegung
an der Behälteroberfläche ausführt. Nussschalengranulat ist nicht nur ein kostengünstiges,
"nachwachsendes" Reinigungsmedium, sondern erbringt auch eine überraschend effiziente
Reinigungswirkung. Nussschalengranulat ist nahezu weltweit in großen Mengen und Spezifikationen
erhältlich und universell sowohl zur Reinigung von aus Glas bestehenden Behältern
als auch Kunststoffbehältern, wie PET-Flaschen, hervorragend geeignet, da es eine
moderat abrasive Wirkung entfaltet. Ferner ist Nussschalengranulat gegebenenfalls
mehrfach wieder verwendbar und in jedem Fall einfach biologisch abbaubar. Mit Nussschalengranulat
lassen sich nicht nur Etiketten, Etikettenreste und Leim von der Außenoberfläche sondern
auch z.B. Standardverschmutzungen von der Innenoberfläche der Behälter rasch und effizient
entfernen. Dabei wird Nussschalengranulat mit einer Partikelgröße von etwa 0,1 mm
bis etwa 1,0 mm, vorzugsweise bis etwa 0,8 mm, zur Einwirkung auf die äußere und/oder
innere Behälteroberfläche gebracht, gegebenenfalls entweder trocken oder mit Wasser
als Trägermedium.
[0017] Nach einem weiteren, wichtigen Gedanken wird das körnige Material, insbesondere das
Eis, mit dem Trägermaterial in den Behälter unter Druck eingestrahlt, um die Innenoberfläche
abzustrahlen und wird, vorzugsweise, anschließend oder gleichzeitig zwischen dem Behälter
und den Druckstrahlen eine relative Rotationsbewegung erzeugt, und wird die abgestrahlte
Innenoberfläche mit dem körnigen Material und dem Trägermaterial nochmals bearbeitet,
gespült und endgültig gesäubert.
[0018] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform wird das körnige Material vor dem Intensivreinigungs-Verfahrensschritt
desinfiziert, um keine Keime von außen einzutragen. Um die Kosten für den Materialeinsatz
so gering wie möglich halten zu können, ist es zweckmäßig, überschüssige und/oder
gebrauchte Reinigungsmedien zu sammeln und zumindest weitestgehend wieder aufzubereiten.
Dies gilt vor allem für Wasser als das Trägermedium oder Schmelzwasser aus dem Eis,
das der entfernten Verunreinigungen entledigt und gereinigt und im Kreislauf wieder
eingesetzt wird. Dabei ist es wichtig, die Intensivreinigung der Behälter zumindest
im Wesentlichen ohne Wärmezufuhr zu dem Reinigungsmedium bzw. den Behältern durchzuführen,
um Kosten zu sparen.
[0019] Bei einer zweckmäßigen Verfahrensvariante wird zur Reinigung der Behälter-Innenoberfläche
der Behälter mit zumindest dem körnigen Material zumindest teilgefüllt, vorzugsweise
mit einem Gemisch von Wasser und Nussschalengranulat oder nur Nussschalengranulat
und wird der Behälter geschüttelt, um die abrasive Wirkung an der Innenoberfläche
auszuüben. Die Schüttelbewegung kann gegebenenfalls mit einer Rotationsbewegung des
Behälters überlagert werden. Standardverschmutzungen der Innenoberfläche werden so
besonders effizient und rasch entfernt.
[0020] Bei einer konkreten Verfahrensvariante wird jeder Behälter in wenigstens einem Vorreinigungsschritt
mit chemikalienfreiem Wasser benetzt und werden Verunreinigungen eine vorbestimmte
Zeitdauer vorgeweicht. Hauptsächlich äußere Verunreinigungen werden dann durch Hochdruck-Wasserstrahlen
aus chemikalienfreiem Wasser entfernt. Dies wird vor allem an der Außenseite des Behälters,
z.B. beim Etikett oder einer Etikettenhülse durchgeführt. Nachfolgend wird der Behälter
wenigstens eine weitere, ebenfalls verschmutzungsgradabhängig vorbestimmte Zeitdauer
durch Druckstrahlen mit dem körnigen Material intensiv gereinigt, und anschließend
mit chemikalienfreiem Wasser gespült. Der Behälter ist dann bereits sauber, jedoch
wird aus Hygienegründen abschließend eine chemikalienfreie Desinfektion des Behälters,
zumindest innen und im Mündungsbereich, vorgenommen. Dann ist der Behälter, vorzugsweise
eine Mehrwegflasche, zur Befüllung bereit.
[0021] Die chemikalienfreie Desinfektion lässt sich durch Applizieren und Verbrennen von
Gas oder einer rückstandsfrei verbrennbaren Substanz vornehmen, d.h. durch eine Flammdesinfektion,
bei der geringfügig Energie zur Zündung verbraucht wird. Alternativ kann mit Ozon
effizient desinfiziert werden, das Energie-Impulsen unterworfen werden kann, auch
um zuverlässig in unschädliche Bestandteile aufgezehrt zu werden.
[0022] Sicherheitshalber können schließlich selbst vor der Desinfektion noch unvollständig
gereinigte Behälter durch Inspizieren detektiert und entweder ausgesondert, wieder
zur Vorreinigung oder zur Intensivreinigung zurückgefördert werden. Dadurch lässt
sich die Fehlerquote an nicht ausreichend gereinigten Behältern nahezu bis auf Null
reduzieren.
[0023] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Reinigungsmaschine umfassen die steuerbaren
Einrichtungen zum Anpassen des jeweiligen Intensivreinigungsschrittes an detektierte
Verschmutzungsgrade zumindest eine aus folgender Gruppe: Einrichtungen zur Änderung
von Druck, Menge, Dosis, Mischung des Reinigungsmediums, von Zeitdauer und/oder Verweildauer
zu reinigender Behälter in der Intensivreinigungsstation, von Bewegungen einer Strahlanlage
und/oder Strahlpistole und/oder Strahldüsen, von Behälter-Rotier- und/oder Schüttelbewegungen
und/oder zumindest eine Weiche zwischen unterschiedlich langen Intensivreinigungsstrecken
und/oder Stationen zur Aussonderung und/oder Rückführung von Behältern.
[0024] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Reinigungsmaschine ist der Intensivreinigungsstation
ein Vorratsbehälter für körniges Eis, Salz, Nussschalengranulat oder Kunststoffmaterial,
insbesondere für Eispellets, sowie eine Dosiervorrichtung für das körnige Material,
eine Strahlanlage mit wenigstens einer Strahlpistole und wenigstens einer Strahldüse
zugeordnet, wobei die Strahldüse und/oder die Strahlpistole, vorzugsweise und zur
Steigerung bzw. Anpassung der Reinigungswirkung, gesteuert bewegbar und/oder rotierbar
angeordnet sein kann bzw. können. Es kann optimal zweckmäßig sein, für das körnige
Material eine Desinfektionsvorrichtung vorzusehen, um bei der Intensivreinigung keine
Keime von außen einzutragen. Der Vorratsbehälter, die Dosiervorrichtung und die Druckstrahlanlage
sind zur Bevorratung und Verarbeitung des jeweiligen körnigen Materials speziell ausgebildet.
Diese materialspezifische Auslegung trägt dem Verarbeitungsverhalten des körnigen
Materials, z.B. Nussschalengranulats, speziell Rechnung.
[0025] Bei einer weiteren Ausführungsform weisen zumindest die Vorreinigungsstation und
die Intensivreinigungsstation Flüssigkeits-Sammeleinrichtungen auf, die an Reinigungs-
und Wiederaufbereitungseinrichtungen angeschlossen sein können, welche direkt in der
Reinigungsmaschine enthalten oder außerhalb derselben platziert sind. Auf diese Weise
wird zumindest Wasser im Kreislauf mit nur vernachlässigbar geringen Verlusten an
tatsächlich abzuführendem Abwasser eingesetzt. Abgelöste Verunreinigungen werden ausgesondert
und beseitigt.
[0026] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform sind mindestens zwei unterschiedlich lange
Intensivreinigungsstrecken in der Intensivreinigungsstation parallel vorgesehen, und
über Weichen verknüpft. Die Weichen werden von einer Behälter-Inspektionsstation gesteuert,
abhängig vom detektierten Verschmutzungsniveau der zur Intensivreinigungsstation geförderten
Behälter. Die unterschiedlich langen Intensivreinigungsstrecken ermöglichen die Intensivreinigung
der Behälter z.B. parallel und gleichzeitig in Gruppen mit unterschiedlichen Verschmutzungsgraden,
an die der jeweilige Intensivreinigungsschritt angepasst ist, damit jeder Behälter
individuell nur so intensiv gereinigt wird wie gerade nötig. Die Förderstrecke in
der Reinigungsmaschine kann im Übrigen kontinuierlich laufen, oder Abschnitte unterschiedlicher
Bewegungsgeschwindigkeiten umfassen, z.B. mit Pufferstrecken, und Hilfsförderstrecken
zum Hängendtransport der Behälter, falls die Hauptförderstrecke zum Stehendtransport
ausgelegt sein sollte. Beim Injizieren oder Abstrahlen mit dem körnigen Material können
sich Komponenten der Strahlanlage gegebenenfalls mitbewegen, oder es werden die Behälter
gegebenenfalls kurzzeitig lokal angehalten.
[0027] Bei einer weiteren Ausführungsform ist zwischen der Intensivreinigungsstation und
der Desinfektionsstation und/oder zwischen der Vorreinigungsstation und der Intensivreinigungsstation
eine zur Aussonderung und/oder Rückführung eingesetzte Inspektionsstation vorgesehen.
Die Inspektionsstation zwischen der Intensivreinigungsstation und der Desinfektionsstation
kann dazu benutzt werden, bis dahin nicht ausreichend gereinigte Behälter auszusondern,
oder wieder in die Vorreinigungsstation oder in die Intensivreinigungsstation zurückzuführen.
[0028] Die Reinigungsmaschine kann als Rundläufer oder als Linearläufer ausgebildet sein,
z.B. abhängig von dem zur Verfügung stehenden Platz.
[0029] Ferner können in der Reinigungsmaschine zumindest in der Intensivreinigungsstation
Rotationsvorrichtungen für die Behälter und/oder die Strahldüsen oder Strahlpistolen
und/oder wenigstens eine Behälterschütteleinrichtung, vorzugsweise für stehende oder
hängende oder liegende Behälter, vorgesehen sein, um zwischen den Behältern und dem
eingefüllten Reinigungsmedium zwecks Intensivierung oder Verlängern der Reinigung
eine relative Drehbewegung zu erzeugen, und können stromauf und/oder stromab der Intensivreinigungsstation
bzw. gegebenenfalls auch stromauf der Vorreinigungsstation Behälter-Wendevorrichtungen
vorgesehen sein. Die Wendevorrichtungen ändern die Lage der Behälter zwischen einer
hängenden Lage und einer überkopfstehenden Lage, und umgekehrt, um für die unterschiedlichen
Reinigungsvorgänge optimale Zugangsmöglichkeiten für das Reinigungsmedium zu schaffen,
um auch vor der abschließenden Desinfektion die Behälter zu entleeren bzw. zu spülen
und für die Inspektion und/oder die Desinfektion sauber und kaum mehr benetzt darzubieten.
Beispielsweise lässt sich so in kurzer Zeit eine Standardverschmutzung der Innenoberfläche
mit einem Gemisch von Wasser und Nussschalengranulat, vorzugsweise mit einem Mischungsverhältnis
von etwa 50 : 50, ablösen und nachher bequem austragen. Die Behälterschüttelvorrichtung
kann so ausgebildet sein, dass gegebenenfalls die Schüttelbewegung mit einer Rotationsbewegung
des Behälters überlagert wird. Je nach Behältertyp kann dieser bei der Intensivreinigung
stehend oder hängend oder liegend gereinigt werden.
[0030] Besonders zweckmäßig wird mit Ozon desinfiziert, das ohne Wärmeeinsatz wirkt, und
rückstandsfrei zerfällt. Hierzu kann ein mit Ozon gespeister Applikator vorgesehen
sein, und, vorzugsweise, ein z.B. piezoelektrischer Energie-Impuls-Generator für das
Ozon.
[0031] Bei der Behälterreinigung in einer Reinigungsmaschine werden im Wesentlichen keine
oder überhaupt keine Chemikalien eingesetzt, sondern es kann mit chemikalienfreien
Reinigungsmedien gearbeitet werden, die ihre Reinigungswirkung nicht auf chemischem,
sondern auf anderem z.B. physikalischem und/oder mechanischem Weg entwickeln. Dies
kann z.B. körniges Material sein, das eine abrasive Wirkung hat, wenn es unter Druck
aufgestrahlt wird. Das körnige Material löst Verunreinigungen ab, fördert die abgelösten
Verunreinigungen weg und lässt sich rückstandsfrei wieder entfernen. Ist das körnige
Material Eis, dann kommt zur abrasiven Reinigungswirkung noch eine Kälteschockwirkung
hinzu, die die Reinigung intensiviert. Alle Verfahrensschritte können im Wesentlichen
ohne oder nur mit wenig zugeführter Wärme durchgeführt werden, um schließlich ein
mindestens genauso gutes Reinigungsresultat zu erzielen wie es bisher nur mit dem
Einsatz von viel Wasser, viel Chemikalien, und viel thermischer Energie möglich war.
Beim Arbeiten mit körnigem Material im Inneren des Behälters wird das körnige Material
mit Druck injiziert, bis ein bestimmter Füllungsgrad erreicht ist. Beim Injizieren
können die Innenwände abgestrahlt werden. Nachfolgend kann bei weiterer Förderung
des Behälters die Füllung mit dem körnigen Material einen zusätzlichen reibungsbehafteten
Reinigungseffekt erzeugen, indem zwischen dem Behälter und der Füllung eine relative
und gegebenenfalls kräftige Drehbewegung erzeugt wird, die zu einer turbulenten und
reinigenden Relativströmung entlang der Innenwand des Behälters führt, bei der durch
die Zentrifugalkraft auch das körnige Material nochmals in innigen Reinigungskontakt
mit den Innenwänden gebracht wird und abgelöste Verunreinigungen bis zur Entfernung
in Bewegung gehalten bleiben. Nussschalengranulat im Reinigungsmedium ist nicht nur
höchst effizient, sondern stammt von in praktisch unbegrenztem Ausmaß nachwachsenden
Rohstoffen, ist einfach recycelbar und in jedem Fall problemlos biologisch abbaubar.
Nussschalengranulat lässt sich nicht nur zum Aufstrahlen einsetzen, sondern auch in
trockener oder mit Wasser versetzter Befüllung der Behälter, die an der Innenoberfläche
durch Abstrahlen und/oder auch durch Schütteln und/oder Rotieren gereinigt werden.
[0032] Der Erfindungsgegenstand wird anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schemadarstellung einer Reinigungsmaschine für Behälter, hier Flaschen aus Kunststoff
oder Glas,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der Reinigungsmaschine von Fig. 1, und
- Fig. 3 bis 5
- Schemadarstellungen zur Verdeutlichung eines Verfahrensschrittes bei der Intensivreinigung
der Behälter.
[0033] Eine in den Fig. 1 und 2 gezeigte Reinigungsmaschine W dient beispielsweise zum Reinigen
von Behältern B, die zumindest vorwiegend nach dem Mehrwegprinzip von Verbrauchern
zurückgegeben und neuerlich befüllt werden. Speziell kann es sich hierbei um Kunststoff-
oder Glasflaschen für die Getränkeindustrie handeln, für die zur Neubefüllung ein
sehr hoher Reinigungsstandard und Hygienestandard einzuhalten sind.
[0034] Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Reinigungsmaschine W ist als Linearläufer ausgebildet,
könnte alternativ aber auch als Rundläufer ausgebildet sein.
[0035] In der Reinigungsmaschine W sind in Förderrichtung der Behälter B mehrere Stationen
1 bis 10 hintereinandergeschaltet. Durch alle Stationen erstreckt sich eine Förderstrecke
11 zum Stehendtransport, der parallel Hilfsförderabschnitte 29 beispielsweise zum
Hängendtransport oder Überkopftransport zugeordnet sind.
[0036] Die Station 1 ist eine Auspack- und Vorweichstation. Die Behälter B werden mittels
eines Greifers 13, 16 beispielsweise aus Transportgebinden 12 gehoben und auf die
Förderstrecke 11, z.B. ein Förderband, gestellt, derart, dass die Behältermündungen
nach oben weisen. Von einer Vorweicheinrichtung 15 mit Wassersprühdüsen 22' werden
die Behälter sowohl auf der Außenoberfläche als auch innen mit Wasser benetzt, das
Raumtemperatur haben kann und chemikalienfrei ist, um innen und/oder außen vorhandenen
Schmutz und eventuelle Etiketten oder Etikettenhülsen vorzuweichen.
[0037] Im Einlauf der Station 2, die eine Vorreinigungsstation ist, ist eine Vorweichstrecke
3 vorgesehen, der eine Wendevorrichtung 18 zugeordnet ist, die die Behälter auf der
Hilfsförderstrecke 29 auf dem Kopf stehend platziert, so dass das zum Vorweichen eingebrachte
Wasser gegebenenfalls mit gelöstem Schmutz ablaufen kann. In der Station 2 sind zumindest
oberseitig und unterseitig Hochdruck-Strahldüsen 22, gegebenenfalls beweglich, angeordnet,
die mit Hochdruck-Wasserstrahlen ("Kärchern") Schmutz, Leim und Etiketten entfernen.
Das ablaufende Wasser wird mit dem abgelösten Verunreinigungen von Sammeleinrichtungen
17 aufgefangen, einer Vorreinigungseinrichtung 23 zugeführt und dann in einer Hauptreinigungsvorrichtung
20 gereinigt und über eine Leitung 14 wieder in den Kreislauf geführt. In der Vorreinigungsvorrichtung
23 können Feststoffe und feste Verschmutzungen bei 19 abgesondert werden. In der Hauptreinigungsvorrichtung
20 kann "echtes" Abwasser bei 21 abgeführt werden.
[0038] Im Auslauf der Vorreinigungsstation 2 ist eine weitere Wendevorrichtung 18 vorgesehen,
die die Behälter B um 180° wendet und auf der Förderstrecke 11 abstellt, ehe die vorgereinigten
Behälter B in die nächste Station 4 einlaufen, die mittels einer Inspektionsvorrichtung
24 u.a. zur Verschmutzungsdifferenzierung dient.
[0039] Die nächste Station 5 ist eine Intensivreinigungsstation, in der die Behälter B mit
wenigstens einem zumindest weitestgehend chemikalienfreien Reinigungsmedium intensiv
gereinigt werden. Im Verlauf der Förderstrecke 11 in der Station 5 können drei Weichen
25, 26 und 27 vorgesehen sein. Die Weiche 25 wird beispielsweise von der Inspektionsvorrichtung
24 gesteuert, um ein vorbestimmtes detektiertes Verschmutzungsniveau aufweisende,
nicht mehr zu reinigende, fehlerhafte oder nicht mehr verwertbare Behälter auszusondern
und beispielsweise in einen Sammler 33 zu fördern. Die ein Stück weiter stromab platzierte
Weiche 26 ist wie auch die noch weiter stromab liegende Weiche 27 einer zur hier geraden
Intensivreinigungsstrecke 11a in der Station 5 parallelen aber längeren zweiten Intensivreinigungsstrecke
11b zugeordnet. Zumindest die Weiche 26 kann von der Inspektionsvorrichtung 24 gesteuert
werden, um abhängig vom detektierten Verschmutzungsniveau, das niedriger ist, als
das vorher zum Aussondern detektierte Verschmutzungsniveau, Behälter individuell über
die längere Intensivreinigungsstrecke 11b oder die kürzere Intensivreinigungsstrecke
11a zu fördern. Zwischen den Weichen 26, 27 können die aufeinanderfolgend geförderten
Behälter beabstandet werden, so dass aus der zweiten Intensivreinigungsstrecke 11
b wieder zurückkehrende Behälter problemlos in die erste Intensivreinigungsstrecke
11a einschleusbar sind.
[0040] In der Station 5 ist eine Strahlanlage A angeordnet, die beispielsweise körniges
Material R verarbeitet, das z.B. direkt oder durch ein Trägermedium wie Luft oder
Wasser mit hohem Druck und hoher Geschwindigkeit zumindest abrasiv auf die Behälter
B zur Einwirkung gebracht wird, vorzugsweise im Inneren und im Mündungsbereich der
Behälter. Die Hochdruck-Strahlanlage A wird näher anhand der Fig. 2 erläutert. Stromab
der Strahlanlage A können Einrichtungen 28 vorgesehen sein, um die Behälter in eine
Rotationsbewegung zu versetzen, während sie gefördert werden. Die so erzeugte Relativbewegung
zwischen der Füllung des Reinigungsmediums und dem Behälter dient der weiteren Reinigung.
[0041] Die beispielsweise stromab der Strahlanlage A vorgesehenen Einrichtungen 28 können
additiv mit Einrichtungen 28' kombiniert werden, die die Behälter in eine Schüttelbewegung
versetzen, oder können alternativ durch die Einrichtungen 28' ersetzt sein, die die
mit zumindest einer Teilbefüllung entweder nur trockenen körnigen Materials R oder
in einem Gemisch mit einem Trägermedium wie Wasser zur Innenreinigung in eine Schüttelbewegung
versetzen. Das Schütteln der Behälter zur Innenreinigung ist besonders bei Verwendung
von Nussschalengranulat als das körnige Material R zweckmäßig.
[0042] Die Station 6 enthält eine weitere Wendevorrichtung 18, in der die stehend angeförderten
Behälter B in eine Überkopflage gebracht werden, um sie zu entleeren. Die nachfolgende
Station 7 ist eine Spülstation, in der die überkopfstehenden Behälter mit Wasser bzw.
Hochdruckwasser abschließend innen und außen gespült werden. Den Stationen 6, 7 ist
wie der Station 2 eine Vorreinigungsvorrichtung 23 und eine Hauptreinigungsvorrichtung
20 für aufgefangenes Wasser und gegebenenfalls körniges Material R oder geschmolzenes
Eis nachgeschaltet, die gereinigtes Wasser, hier der Strahlanlage A, zuführt und in
Sammeleinrichtungen 17 aufgefangenes Wasser von Verunreinigungen trennt.
[0043] Die Station 8 enthält eine weitere Inspektionsvorrichtung 24 zum automatischen Detektieren
einer eventuellen Restverschmutzung, wobei eine nicht gezeigte Aussonderungsstation
und/oder Rückführvorrichtung von der Inspektionsvorrichtung 24 steuerbar ist, um nicht
ausreichend gereinigte Behälter auszusondern oder in die Station 2 oder in die Station
5 zurückzuführen.
[0044] Die Desinfektionsstation 9, beispielsweise zur Flammdesinfektion der z.B. überkopf
geförderten Behälter B, enthält Düsen 30, die aus einem Reservoir 31 mit einem Gas
wie z.B. Ozon oder einer rückstandsfrei verbrennbaren Substanz gespeist werden, um
die Behälter zu füllen, ehe eine Zündeinrichtung 32 eine Verbrennung initiiert, um
mit den entstehenden Flammen die Desinfektion der Behälter durchzuführen, vor allem
innen und im Mündungsbereich auch außen. Zweckmäßig wird in der Desinfektionsstation
9 mit Ozon gearbeitet, das, vorzugsweise, durch wenigstens einen Energieimpuls, z.B.
auf piezoelektrischem Weg, beaufschlagt werden kann, um nachhaltig zu desinfizieren,
und sich dabei rückstandsfrei aufzehrt (z.B. in Sauerstoff und freie Radikale zerfällt).
[0045] An die Desinfektionsstation 9 schließt sich in der Station 10 eine weitere Wendevorrichtung
18 an, die die Behälter B aus der Überkopflage wieder zum Stehendtransport auf die
Förderstrecke 11 überführt.
[0046] Fig. 2 verdeutlicht schematisch die Stationen 4 und 5 der Reinigungsmaschine W von
Fig. 1. Bei dieser Ausführungsform der Reinigungsmaschine W ist die Station 5 mit
den hier zwei (oder mehreren) unterschiedlich langen Intensivreinigungsstrecken 11a,
11b für eine Intensivreinigung unter Verwendung eines körnigen Materials R konzipiert.
Dieses körnige Material R sollte eine bestimmte Korngröße haben, rückstandsfrei zugesetzt
werden können, oder sich sogar bei der Intensivreinigung rückstandsfrei aufbrauchen,
z.B. als Slurry-Eis vollständig zu Wasser schmelzen, keinen Staub erzeugen, und die
Oberfläche, speziell im Mündungsbereich oder im Inneren der Behälter nicht verletzen,
jedoch z.B. vorgeweichte, Verunreinigungen zumindest mit Aufprallenergie und/oder
durch eine abrasive Einwirkung vollständig ablösen.
[0047] Das körnige Material R kann aus Metall, Kunststoff, Sand, Salz oder dgl. bestehen,
wobei Salz den Vorteil bietet, sich zumindest in Kontakt mit etwas Wasser allmählich
aufzulösen. Alternativ ist das körnige Material R in Fig. 2 Eis, und zwar entweder
Trockeneis aus Kohlendioxid oder Wassereis (Slurry-Eis) aus chemikalienfreiem Wasser,
beispielsweise in Pelletform mit einer bestimmten Korngröße.
[0048] Die Eiskörner werden zweckmäßig direkt oder mit einem Trägermedium unter Druck gefördert
und appliziert. Das Trägermedium M ist entweder Druckluft oder Druckwasser. Die Eisstrahl-Technik
vereinigt mehrere Vorteile. Die etwa 2,0 mm großen Eiskörner oder Partikel werden,
z.B. mit Druckluft, bei einem Druck von etwa 5 bar auf die zu reinigende Oberfläche
aufgebracht bzw. in die Behälter injiziert. Die Eiskörner reinigen dabei durch ihre
Aufprallenergie und Abrasion auf mechanischem Weg. Sie schmelzen allmählich und spülen
abgelöste Verschmutzungen von der Oberfläche ab. Trockeneis aus Kohlendioxid verdunstet
rückstandsfrei. Die Eisstrahl-Technik kann mit Wassereis (Slurry-Eis) sogar in geschlossenen
Räumen eingesetzt werden. Bei Trockeneis empfiehlt sich die Absaugung des entstehenden
Kohlendioxids. Selbst empfindliche Oberflächen werden durch die relativ weichen Eiskörner
bei der Intensivreinigung nicht beschädigt. Es entsteht deshalb auch kein Staub, der
gesondert entfernt werden müsste. Wie bereits erwähnt, sind in der Station 5 Rotiervorrichtungen
28 vorgesehen, um die mit dem Reinigungsmedium (körniges Material R und Trägermedium
M, wie Luft oder Wasser) zumindest teilgefüllten Behälter entweder in einer Drehrichtung
oder in wechselnden Drehrichtungen zu rotieren, während sie weitergefördert werden,
so dass zwischen der Reinigungsmedium-Füllung in jedem Behälter und der Behälterinnenwand
eine relative Drehbewegung entsteht, bei der angelöste oder weitgehend gelöste Verschmutzungen
endgültig abgespült und in Bewegung gehalten werden, und bei der vor allem das körnige
Material R die Innenwand weiterhin abrasiv beaufschlagt und zusammen mit dem Trägermaterial
spült, wobei das körnige Material durch Zentrifugalkraft nach außen und in den Kontakt
mit der Innenwand gebracht wird. Somit kommt das körnige Material zweifach zur Wirkung,
zunächst beim Druckstrahlen aus der Strahlpistole 40, und danach bei der Rotationsbewegung.
[0049] Im Fall von Eis als körniges Material R (Trockeneis oder Wassereis) hat das körnige
Material ebenfalls mindestens zwei Reinigungseffekte. Neben der abrasiven Wirkung,
d.h. aufgrund der Aufprallenergie beim Abstrahlen der Innenwand des Behälters B bzw.
beim Injizieren in den Behälter, ziehen sich getroffene Verunreinigungen, falls sie
nicht sofort aufgebrochen und abgelöst worden sind, durch die starke Unterkühlung
(im Fall von Trockeneis aus Kohlendioxid beispielsweise -79°C) zusammen und verspröden.
Durch entstehende Thermospannungen und unter dem Einfluss der Aufprall- oder Bewegungsenergie
der Eiskörner lösen sich dann diese Verschmutzungen leicht von der Oberfläche. Zumindest
die nachfolgend auftreffenden Eiskörner tragen diese schon teilgelösten Verunreinigungen
vollständig ab. Im Fall von Trockeneis löst sich dieses nach dem Auftreffen vollständig
in Gas auf, das in die Atmosphäre zurückgeht, aus der es ursprünglich gewonnen wurde.
Bei Trockeneis gibt es praktisch keine Flüssigkeitsrückstände, so dass der abrasive
Reinigungseffekt beim Abstrahlen, gegebenenfalls mit mehreren Bewegungszyklen der
Strahldüsen 41 bzw. Strahlpistole 40 bis zum Grund des Behälters, sehr effizient ist.
Es könnte gegebenenfalls auch zusätzlich Wasser eingesetzt werden. Im Fall von Körnern
aus Wassereis, direkt aufgestrahlt oder mit Druckluft oder Druckwasser, schmilzt dieses
allmählich, wodurch abgelöste Verunreinigungen effizient weggespült und in einer Zirkulationsbewegung
im Behälter gehalten werden, und sich nicht nochmals absetzen.
[0050] Der Station 5 in Fig. 2, die die Intensivreinigungsstation der Reinigungsmaschine
W beispielsweise von Fig. 1 repräsentiert, weist einen Vorratsbehälter 34 für körniges
Material R, insbesondere Eispellets wie Slurry-Eis, auf oder ist an einen solchen
angeschlossen. Der Vorratsbehälter 34 kann isoliert und/oder gekühlt sein. Vom Vorratsbehälter
34 erstreckt sich eine Zufuhr über eine Dosiervorrichtung 35 zu einer Mischvorrichtung
37, an die auch eine Zufuhr 38 für das Trägermedium M, hier Wasser beispielsweise
aus der Station 6, 7 oder chemikalienfreies Reinwasser angeschlossen ist. In dieser
Zufuhr 38 kann eine Druck- und/oder Mengenregeleinrichtung 39 oder dgl. enthalten
sein. Im Fall von Trockeneis aus Kohlendioxid oder Slurry-Eis kann der Mischvorrichtung
37 Druckluft, beispielsweise von einem Kompressor, über eine Druckregel- und Mengeneinstellvorrichtung
zugeführt werden.
[0051] Um sicherzustellen, dass bei der Intensivreinigung keine zusätzlichen Keime eingetragen
werden, kann eine Desinfektionsvorrichtung 36 zumindest für das körnige Material R
vorgesehen sein.
[0052] Von der Mischvorrichtung 37 wird zumindest eine Strahl pistole 40 gespeist, die,
vorzugsweise, spezielle Hochleistungsdüsen 41 besitzt, und, gegebenenfalls, in Richtung
der Pfeile in Fig. 2 relativ zur Förderstrecke 11, 11a linear und/oder rotatorisch
verstellbar ist.
[0053] Für den Fall, dass zumindest zwei unterschiedlich lange Intensivreinigungsstrecken
11a, 11 b und die Weichen 27 vorgesehen sind, ist stromab der Strahlpistole 40 (zweckmäßigerweise
einer Gruppe Strahlpistolen) eine Vereinzelungsvorrichtung 42 vorgesehen, um die aufeinanderfolgend
entlang der Förderstrecke 11 transportierten Behälter B zu beabstanden.
[0054] Beispielsweise fallen in Fig. 2 die Eiskörner aus dem Vorratsbehälter 34 über die
Dosiervorrichtung 35 in einen Ausgangskrümmer der Strahlpistole 40, die mit Druckluft
gespeist wird und einen relativ schonenden Ansaugdruck für die Eiskörner erzeugt.
Durch die Druckluft werden die Eiskörner auf etwa 300 m/s beschleunigt. Durch die
exakt berechneten Hochleistungs-Strahldüsen 41 wird nun das Reinigungsmedium aus den
Eiskörnern (Pellets) und der Druckluft auf die zu reinigende Oberfläche, z.B. die
Innenoberfläche und den Mündungsbereich, des Behälters gestrahlt. Dabei kann mit einem
Druck von etwa 5 bar gearbeitet werden. Die vorerwähnten Korngrößen, der Druckbereich
und die Geschwindigkeit können natürlich in einem breiten Bereich variiert werden.
[0055] Falls das körnige Material Metall, Kunststoff, Sand, Salz oder dgl. ist, kann als
Trägermedium ebenfalls entweder Druckluft oder Druckwasser verwendet werden. Der Verwendung
von Eis, insbesondere Slurry-Eis, als das körnige Material wird der Vorzug gegeben,
weil es für die Behälter wenig aggressiv wirkt und entweder verdunstet oder zu Wasser
schmilzt. Bei anderen körnigen Materialien muss das jeweils eingesetzte körnige Material,
das überschüssig ist oder gebraucht anfällt z.B. über die Sammeleinrichtungen 17 (Tröge
oder dgl.) gesammelt und bei der Wiederaufbereitung des Wassers zuvor ausgesondert
und gesondert wieder aufbereitet werden. Salz lässt sich hingegen in gelöster Form
bei der Aufbereitung des Wassers durch Entsalzen beseitigen und entweder entsorgen
oder wiederverwenden.
[0056] Als das körnige Material R kann zweckmäßig ein Nussschalengranulat, beispielsweise
mit einer Partikelgröße von etwa 0,1 mm bis 1,0 mm, vorzugsweise bis etwa 0,8 mm,
zur Innen- und/oder Außenreinigung der Behälter in der Intensivreinigungsstation verwendet
werden. Nussschalengranulat ist ein kostengünstiges Reinigungsmaterial, das biologisch
abbaubar und gegebenenfalls einfach recycelbar ist und praktisch weltweit in nahezu
unbegrenzten Mengen als nachwachsender Rohstoff zur Verfügung steht, und beispielsweise
ein Abfallprodukt von Produktionsverfahren ist, bei denen Nusskerne verarbeitet werden.
Das Nussschalengranulat kann bei der Intensivreinigung trocken oder beispielsweise
mit Wasser als Trägermedium aufgestrahlt und/oder eingefüllt werden. Zur Innenreinigung
mit Nussschalengranulat kann der Behälter geschüttelt und/oder rotiert werden, wodurch
z.B. Standardverschmutzungen rasch abgelöst und einfach abgeführt werden. Bei der
Außenreinigung hat sich Nussschalengranulat als besonders effizient zur Beseitigung
von Etiketten, Etikettenresten und Leim bzw. Leimresten erwiesen.
[0057] In der Station 5 könnten mehrere Unterstationen jeweils mit Strahlpistolen 40 bzw.
Strahldüsen 41 zum Einsatz gebracht werden, wobei, zweckmäßig, die Behälter zwischen
diesen Unterstationen gewendet werden könnten, um jeweils ihres Inhalts aus Reinigungsmedium
und Verschmutzungen entledigt zu werden. Zweckmäßig gibt es eine bestimmte Verweildauer
in der Station 5, innerhalb derer das Reinigungsmedium zumindest im Inneren der Behälter
agitiert wirkt. Nachdem die Behälter die Station 5 verlassen, werden sie (Fig. 1)
durch die Wendevorrichtung 18 in der Station 6 gewendet, so dass ihr Inhalt abfließt
(der gesammelt und gegebenenfalls unter Absonderung nicht mehr verwendbarer Teilsubstanzen
wiederaufbereitet wird), ehe die Behälter in der Station 7 mit chemikalienfreiem Wasser
gespült werden.
[0058] Die Fig. 3 bis 5 verdeutlichen schematisch den Ablauf bei der Intensivreinigung eines
Behälters B beispielsweise in der Station 5 in den Fig. 2 und 1.
[0059] Der leere, mit dem Mündungsbereich nach oben weisend auf der Intensivreinigungsstrecke
11a stehende Behälter B wird in Fig. 3 aus den Strahldüsen 41 mit Druckstrahlen 43
beaufschlagt, die aus dem körnigen Material R und gegebenenfalls dem Trägermedium
M generiert werden, z.B. aus mit Druckluft geförderten Trockeneis- oder Wassereis-Pellets.
Die Strahlpistole 40 ist mit den untenliegenden Strahldüsen 41 beispielsweise in dem
Behälter B eingeführt, um vom Behälterinnenboden allmählich nach oben die Innenwand
abzustrahlen. Dabei können die Strahldüsen 41 in Richtung der gezeigten Pfeile auf-
und abbewegt werden, und/oder rotiert werden. Gegebenenfalls sind an der Strahlpistole
40 auch Strahldüsen 41 zum Reinigen des außenliegenden Mündungsbereiches vorgesehen.
Ferner können über die Länge der Strahlpistole 40 mehrere Strahldüsen 41 vorgesehen
sein.
[0060] Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Strahlpistole 40/Strahldüse 41 im
Wesentlichen stationär so platziert, dass sie das Reinigungsmedium nur in den Behälter
B injiziert, wobei z.B. der Behälter entweder kurzzeitig angehalten werden kann, oder
sich die Strahlpistole kurzzeitig mit dem Behälter mitbewegen kann, oder die Injektion
nur über die Zeitdauer erfolgt, während welcher der Behälter B die Strahldüse 41 passiert.
[0061] In beiden Fällen ist gemäß Fig. 4 dann in dem Behälter eine Füllung oder Teilfüllung
aus dem körnigen Material R und dem Trägermedium M enthalten, wenn sich der Behälter
B aus dem Bereich der Strahlpistole 40 weiterbewegt. Nun wird der Behälter B durch
die Rotiervorrichtungen 28 in eine Drehung beispielsweise um seine Hochachse versetzt,
so dass zur weiteren Reinigung zwischen der Füllung mit Flüssigkeitsreibung zum Behälter
und dessen Innenwand eine Relativbewegung entsteht, bei der angelöste oder gelöste
Verunreinigungen endgültig abgelöst und mitgenommen und in Bewegung gehalten werden,
und beispielsweise durch Fliehkräfte oder die Strömungsdynamik das körnige Material
R weiterhin gegen die Innenoberfläche gedrückt wird, und mit auch mechanischer Reibung
jegliche Verunreinigungsreste ablöst, die dann in der Füllung aus dem körnigen Material
R und dem Trägermedium M in Bewegung gehalten werden, und sich nicht mehr absetzen.
Dabei wird eine vorbestimmte Verweildauer für diese Intensivreinigung in der Intensivreinigungsstrecke
11a eingehalten, die sich beispielsweise individuell nach dem durch die Inspektionsvorrichtung
24 detektierten Verschmutzungsniveau richten kann. Bei höherem Verschmutzungsgrad
werden die betroffenen Behälter in der längeren Intensivreinigungsstrecke 11 b länger
behandelt. Anschließend wird der in Fig. 5 gezeigte Behälter durch die Wendevorrichtung
18 gewendet, so dass die Füllung aus dem körnigen Material R, dem Trägermedium M und
den abgelösten Verschmutzungen abfließen kann, wobei eine gewisse Zeitdauer zugestanden
wird, so dass die Behälter gut abtropfen, ehe sie in der Station 7 mit Wasser intensiv
gespült werden.
[0062] In Fig. 4 kann alternativ oder additiv zu den Einrichtungen 28 zum Rotieren der Behälter
wenigstens eine Einrichtung 28' zum Schütteln der Behälter vorgesehen sein, um diese
an der Innenoberfläche bei der Innenreinigung der abrasiven Wirkung des körnigen Materials
R auszusetzen. Das Schütteln, mit oder ohne gleichzeitige Rotation, ist besonders
zweckmäßig bei Verwendung von Nussschalengranulat als das körnige Material R.
[0063] In der Desinfektionsstation 9 wird Gas oder eine andere rückstandsfrei verbrennbare
Substanz in den Behälter B injiziert und z.B. gezündet, und wird die nach der Zündung
entstehende Flamme auch gezielt auf die Außenseite des Mündungsbereiches des Behälters
gerichtet, um auch diesen Bereich zu desinfizieren. Vorzugsweise wird mit Ozon, und
gegebenenfalls piezoelektrisch erzeugten Energieimpulsen eines Generators gearbeitet.
[0064] Der weitgehend chemikalienfrei und ohne nennenswerten Einsatz von Wärmeenergie durchgeführte
Verfahrensablauf mit Sluny-Eis, Aussonderung zur stark verschmutzter oder nicht mehr
brauchbarer Behälter B schon vor der Intensivreinigung, zumindest einer Strafrunde
stärker verschmutzter Behälter, und der Desinfektion mit Ozon wird aus mehreren Gründen
als besonders zweckmäßig und kostengünstig angesehen. Durch die automatische Inspektion
und Aussonderung vor der Intensivreinigung wird ein vorbestimmtes zulässiges Verschmutzungsniveau
begrenzt, das bewusst auf die Reinigungsfähigkeit des körnigen Materials R, z.B. Slurry-Eis,
abgestimmt werden kann. Kaum oder wenige verschmutzte Behälter B werden dann zügig
gereinigt. Stärker verschmutzte Behälter B, gegebenenfalls bis zum vorbestimmten Verschmutzungsniveau,
werden länger oder sogar mehrfach gereinigt, gegebenenfalls unter erneuter Applikation
des körnigen Materials, wobei entlang der Intensivreinigungsstrecke durchaus mehrfach
körniges Material appliziert werden könnte. Im Fall von Slurry-Eis oder Wassereis
schmilzt dieses zu Wasser, das durch Wenden der Behälter mit den Verschmutzungen nur
durch Schwerkraft entfernt und/oder mit Reinwasser rückstandsfrei ausgespült wird.
Durch die ablaufbedingte Verweildauer bis zur Desinfektion sind die intensiv gereinigten
Oberflächen wenn überhaupt nur noch geringfügig benetzt, so dass das Ozon seine Desinfektionswirkung
sehr effizient ausspielen kann, gegebenenfalls unterstützt durch Energieimpulse, die
einfach auf piezoelektrischem Wege (oder auf andere Weise) im Ozon einwirken, das
rückstandsfrei in Sauerstoff und freie Radikale aufgezehrt wird. Insgesamt wird somit
eine immense Kostenersparnis erzielt, im Vergleich mit konventionellen Verfahren,
vor allem da keine Chemikalien, kaum von außen oder in Reinigungsmedien eingebrachte
thermische Energie, und sehr viel weniger Wasser eingesetzt werden.
[0065] Die vor allem bei der Inspektionsstation 24 ausgesonderten Behälter müssen nicht
notwendigerweise verworfen werden, sondern können zur weiteren Kosteneinsparung gesammelt
und auf andere, z.B. aggressivere Weise separat gereinigt oder speziell vorgereinigt
und dann zu einem neuen Versuch wieder in das Verfahren eingeschleust werden. Denn
es kann sich hierbei durchaus um einen nennenswerten Anteil aller zu reinigenden Behälter
handeln, der bewusst zunächst ausgesondert wird, um das vorbestimmte und auf das Verfahren
und/oder die Reinigungsfähigkeit des körnigen Materials R, insbesondere Slurry-Eis,
abgestimmte Verschmutzungsniveau zu begrenzen.
[0066] Ein wichtiger Aspekt besteht darin, bei der Intensivreinigung ein z.B. auf die Verfahrenseffizienz
oder die Reinigungswirkung des körnigen Materials bewusst begrenztes Verschmutzungsniveau
herzustellen, indem als ungeeignet detektierte Behälter ausgesondert werden. Dies
wird zweckmäßig nach der Vorreinigung durchgeführt, um höhere Detektionsgenauigkeit
zu erzielen. Es kann auch zweckmäßig sein, zwischen der Intensivreinigungsstation
und der Desinfektionsstation eine Spülstation anzuordnen, in der die Behälter mit
chemikalienfreiem Wasser, gegebenenfalls sicherheitshalber ausgespült oder abgespült
werden.
1. Verfahren zum Reinigen von Behältern (B), insbesondere Flaschen aus Glas oder Kunststoff,
in einer Reinigungsmaschine (W), in der in mehreren, wenigstens eine Vorreinigungsstation
(2) und wenigstens eine Intensivreinigungsstation (5) umfassenden Stationen (1 bis
9) und entsprechenden Verfahrensschritten mindestens ein Reinigungsmedium unter Druck
auf und/oder in die durch die Reinigungsmaschine (W) geförderten Behälter (B) zur
Einwirkung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälter (B) vor wenigstens einem Intensivreinigungsschritt zumindest hinsichtlich
ihres Verschmutzungsgrades automatisch inspiziert werden, und der jeweilige Verschmutzungsgrad
detektiert wird, und dass der jeweilige Intensivreinigungsschritt individuell weitgehend
an den detektierten Verschmutzungsgrad angepasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Intensivreinigungsschritt durch Verändern des Drucks und/oder der Zusammensetzung
des aus einem Reinigungsmaterial (R) und einem Trägermedium (M) gebildeten Reinigungsmediums
(RM) und/oder der Verweildauer in mindestens einer Intensivreinigungsstrecke (11a,
11 b) und/oder von relativen Dreh- und/oder Schüttelbewegungen und/oder durch Wiedereinschleusen
bereits intensiv gereinigter Behälter und/oder Ausschleusen von Behältern ohne detektierbarem
Verschmutzungsgrad angepasst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung eines auf die für den endgültigen Reinigungseffekt erzielbare Reinigungsfähigkeit
des Reinigungsmediums (RM) oder bei dem Intensivreinigungsschritt begrenzten niedrigeren
Verschmutzungsniveaus zumindest zu stark verschmutzt detektierte Behälter vor dem
Intensivreinigungsschritt ausgesondert werden, vorzugsweise auch nicht mehr brauchbare
und/oder beschädigte Behälter.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Behälter (B) mit für einen Intensivreinigungsschritt zulässig detektierten Verschmutzungsgraden
abhängig vom jeweiligen Verschmutzungsgrad in eine von mehreren unterschiedlich langen
Intensivreinigungsstrecken (11 a, 11 b) eingeführt und darin entsprechend ihrem Verschmutzungsgrad
zumindest innenseitig intensiv gereinigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Behälter (B) mit für einen Intensivreinigungsschritt zulässig detektiertem
Verschmutzungsgrad, zumindest die Innenoberfläche des Behälters (B), mit in Wasser
oder Luft als Trägermedium (M) unter Druck gefördertem, vorzugsweise recycelbarem
und/oder rückstandsfrei abbaubaren, körnigem Eis und/oder Salz und/oder Nussschalengranulat
und/oder Kunststoffmaterial zumindest durch Abstrahlen intensiv und chemikalienfrei
gereinigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Innenoberfläche des Behälters (B) mit körnigem Eis gereinigt wird,
wobei, vorzugsweise, Trockeneis aus Kohlendioxid oder Wassereis wie Slurry-Eis aufgestrahlt
oder injiziert wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Reinigung der Behälter-Innenoberfläche der Behälter (B) mit zumindest dem körnigen
Material (R) zumindest teilgefüllt, vorzugsweise mit einem Gemisch von Wasser und
Nussschalengranulat oder nur Nussschalengranulat befüllt, und zumindest geschüttelt
und/oder rotiert wird.
8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Behälter (B) in wenigstens einem Vorreinigungsschritt im Wesentlichen allseitig
mit chemikalienfreiem Wasser benetzt und innenliegende Verunreinigungen eine vorbestimmte
Zeitdauer vorgeweicht werden, dass der Behälter durch Hochdruckstrahlen mit chemikalienfreiem
Druckwasser außenseitig vorgereinigt wird, ehe der vorgereinigte Behälter (B) zur
Anpassung des jeweiligen Intensivreinigungsschrittes hinsichtlich seines, vorzugsweise
innenseitigen, Verschmutzungsgrades inspiziert und der Verschmutzungsgrad detektiert
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor einem auf den Intensivreinigungsschritt folgenden Desinfektion unvollständig
gereinigte Behälter durch eine automatische Inspektion detektiert und ausgesondert
oder in die Vorreinigungsstation (2) oder Intensivreinigungsstation (5) wieder eingeschleust
werden.
10. Reinigungsmaschine (W) für Behälter (B), insbesondere Flaschen aus Glas oder Kunststoff,
mit mehreren entlang wenigstens einer Behälter-Handlings- und -Förderstrecke (11,
29) angeordneten, wenigstens eine Vorreinigungsstation (2) und wenigstens eine Intensivreinigungsstation
(5) umfassenden Stationen (1 bis 9), in denen durch die Reinigungsmaschine (W) geförderte
Behälter (B) mit wenigstens einem unter Druck zumindest innen applizierten Reinigungsmedium
(RM) gereinigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass stromab der Intensivreinigungsstation (5) eine Inspektionsstation (4) mit zumindest
einer Inspektionsvorrichtung (24) zumindest zum Detektieren von unterschiedlichen
Behälter-Verschmutzungsgraden angeordnet ist, und dass mit der oder über die Inspektionsvorrichtung
(24) zur Anpassung wenigstens eines Intensivreinigungsschrittes an die detektierten
Verschmutzungsgrade die Reinigungsfähigkeit beim Intensivreinigungsschritt und/oder
des Reinigungsmediums (RM) beeinflussende Einrichtungen (28, 28', 35, 37, 38, 39,
25, 26, 27) zumindest in der Intensivreinigungsstation (5) abhängig vom jeweils detektierten
Verschmutzungsgrad steuerbar sind.
11. Reinigungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die steuerbaren Einrichtungen (25, 26, 27, 28, 28', 35, 37, 38, 39) zumindest eine
aus folgende Gruppe umfassen: Einrichtungen zur Änderung von Druck, Menge, Dosis,
Mischung des Reinigungsmediums (RM) und/oder Verweildauer zum Reinigen der Behälter
(B) in der Intensivreinigungsstation (5), Bewegungen einer Strahlanlage (A) und/oder
Strahlpistolen (40) und/oder Strahldüsen (41), von Rotier- und/oder Schüttelbewegungen
der Behälter (B) und/oder einer Stellung zumindest einer Weiche (25, 26, 27) zwischen
unterschiedlich langen Intensivreinigungsstrecken (11a, 11 b) und/oder zur Aktivierung
von Einrichtungen zur Aussonderung und/oder Rückführung von Behältern (B).
12. Reinigungsmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Intensivreinigungsstation (5) ein Vorratsbehälter (34) für körniges Eis, insbesondere
Eispellets und/oder Salz und/oder Nussschalengranulat und/oder Kunststoffmaterial,
eine Material-Dosiereinrichtung (35) und eine Druck-Strahlanlage (A) mit wenigstens
einer, vorzugsweise gesteuert bewegbaren und/oder drehbaren Strahlpistole (40) mit
wenigstens einer Strahldüse (41) zugeordnet sind.
13. Reinigungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Inspektionsstation (4) zwischen der Vorreinigungsstation (2) und der Intensivreinigungsstation
(5) angeordnet ist.
14. Reinigungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Vorreinigungsstation (2) und die Intensivreinigungsstation (5) Sammeleinrichtungen
(17) aufweisen, denen Reinigungs- und Wiederaufbereitungseinrichtungen (23, 20) direkt
zugeordnet sind, oder die an Reinigungs- und Wiederaufbereitungseinrichtungen (23,
20) angeschlossen sind.
15. Reinigungsmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Intensivreinigungsstation (5) mindestens zwei unterschiedlich lange, parallele
Intensivreinigungsstrecken (11a, 11b) vorgesehen und über von der stromauf liegenden
Inspektionsvorrichtung (24) gesteuerte Weichen (25, 26, 27) verknüpft sind.
16. Reinigungsmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in der Intensivreinigungsstation (5) Rotationseinrichtungen (28) und/oder
wenigstens eine Schütteleinrichtung (28') für die Behälter (B) und/oder Bewegungseinrichtungen
für die jeweilige Strahlpistole (40) oder die Strahldüsen (41) und stromauf und/oder
stromab der Intensivreinigungsstation (5) Behälter-Wendevorrichtungen (18) vorgesehen
sind.
17. Reinigungsmaschine nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung eines im Hinblick auf die Reinigungsfähigkeit des Reinigungsmaterials
(RM) oder der Intensivreinigungsstation (5) abgestimmten Verschmutzungsniveaus zumindest
diesem gegenüber zu stark verschmutzte, vorzugsweise auch nicht mehr brauchbare oder
beschädigte, Behälter (B) über die Inspektionsvorrichtung (24) aussonderbar und die
Intensivreinigungsstation (2) nur mit Behältern (B) mit für den endgültigen Reinigungseffekt
des Intensivreinigungsschrittes zulässig detektierten Verschmutzungsgraden beschickbar
ist.