[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung
einer Metalldosierung bei einer Herstellung einer Vielzahl von Gussteilen mit einer
Druckgießzelle nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Druckgießzellen dienen der Herstellung von Gussteilen durch Einführung einer bestimmten
Menge flüssigen Metalls, welche als Dosiergewicht bezeichnet wird, in eine Füllkammer
und Pressen dieses Metalls in einer Gießform mittels eines Presskolbens, wobei das
Metall in der Gießform erstarrt. Zu diesem Zweck umfassen Druckgießzellen eine Metallzuführung
in Form eines Dosierofens oder Löffelsystems, eine Druckgießmaschine, die das herzustellende
Gussteil durch Pressen in eine Gießform herstellt, eine Sprüheinrichtung zum Reinigen
der Gießform sowie eine Entnahmevorrichtung für das Gussteil, beispielsweise einen
Roboter. Um Gussteile mit einem definierten Gewicht herzustellen, ist eine hohe Dosiergenauigkeit
wünschenswert. Als Dosiergenauigkeit wird dabei die Fähigkeit einer Druckgießzelle,
insbesondere der darin enthaltenen Vorrichtung zur Metallzuführung, bezeichnet, die
Masse des eingeführten Metalls derart reproduzierbar konstant zu halten, dass diese
nicht die Grenzen eines festgelegten Toleranzbereichs über- bzw. unterschreitet. Je
kleiner dieser Toleranzbereich gewählt werden kann bzw. je geringer die Anzahl der
außerhalb der Toleranz liegenden Gussteile ist, die als Ausschuss definiert und aussortiert
werden, desto besser ist die Dosiergenauigkeit.
[0003] Schwankungen des Dosiergewichts und somit der Dosiergenauigkeit lassen sich in zwei
Kategorien einteilen: statistische Dosierschwankungen, die eine Gauß-Verteilung aufweisen,
und systematische Dosierschwankungen, die sich durch Driften des Dosiergewichts in
bestimmte Richtungen äußern oder durch externe Eingriffe wie Reinigungs- oder Nachfüllvorgänge
hervorgerufen werden.
[0004] Die genaueste Methode zur Bestimmung der Dosiergenauigkeit besteht darin, hergestellte
Gussteile zu wiegen, was aber einen Eingriff in den Produktionsbetrieb bedeuten würde
und daher die Produktionszeiten erhöht.
[0005] Im Stand der Technik sind verschiedene weitere Verfahren zur Regelung des Dosiergewichts
und der Kompensation von Dosierschwankungen bekannt. Die Druckschrift
DE 40 29 386 A1 offenbart ein Integralverfahren, bei dem ein Druck-über-Zeit-Integral zur Bestimmung
der Dosiermenge verwendet wird. Der Ofeninnendruck wird dabei über eine einstufige
Regelung oder über eine beispielsweise in
DE 42 04 060 C2 beschriebene Kaskadenregelung geregelt, solange der Dosiervorgang anhält. Hier kommt
eine indirekte Bestimmung der Dosiermenge über Förderdruck und -zeit zum Tragen, die
allerdings den Nachteil aufweist, dass die im Ofen eingeschlossene Druckluft kompressibel
ist, und somit die Dosiermenge von verschiedenen, meist nicht messbaren Faktoren abhängt,
die sich im Lauf der Betriebsdauer ändern können. Hierzu zählen unter anderem Veränderungen
der Metallablagerungen auf der Auslaufkante eines Dosierrohrs, Veränderungen des Förderdruckverlaufs
mit leerer werdendem Ofen oder hydrostatische Druckerhöhung der Schmelze im Ofen durch
das Auffüllen während des Dosiervorgangs. Zur Kompensation des Dosiergewichts kann
der Bediener des Dosierofens manuell Dosiergewicht, Förderdruck und -zeit verändern.
[0006] Eine weitere Möglichkeit der Kompensation der Dosiermenge besteht in einer Auswertung
von Außertoleranzteilen und Nachführung des Dosiergewichts. Hierbei wird die eingestellte
Dosiermenge dann verändert, wenn Dosiergewichte festgestellt wurden, die außerhalb
der zulässigen Toleranzen liegen. Diese Methode führt aufgrund der Berücksichtigung
von Einzelereignissen, auf die zudem erst nach ihrem Auftreten reagiert wird, allerdings
nicht zum gewünschten Erfolg der Minimierung der Zahl der Ausschussteile.
[0007] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu entwickeln, die die genannten Nachteile vermeidet, mit denen sich also automatisch
eine höhere Dosiergenauigkeit erreichen lässt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Regelung einer
Metalldosierung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs sowie durch eine zur Durchführung
dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung gemäß Anspruch 11.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung werden durch die in den abhängigen
Ansprüchen angegebenen Merkmale möglich.
[0010] Die Erfindung sieht eine Verwendung eines sogenannten Pressrests als Maß für die
Dosiermenge vor. Als Pressrest wird dabei ein Anguss an das hergestellte Gussteil
bezeichnet, der dort entsteht, wo das Metall in die Gießform eingeführt wird und der
nach der Erstarrung zunächst noch am Gussteil verbleibt und typischerweise im weiteren
Verfahren entfernt wird. Der Durchmesser des Pressrests ist dabei durch den Presskolben
definiert. Aus der zu messenden Länge des Pressrests kann auf die eingesetzte Dosiermenge
rückgeschlossen werden.
[0011] Hierzu kann aus dem Durchmesser des Pressrests, der, wie bereits gesagt, dem Kolbendurchmesser
entspricht, der Dichte der verwendeten Legierung und der ausgemessenen Länge des Pressrests
das gegossene Dosiergewicht berechnet werden. Dies erlaubt einen zuverlässigen Rückschluss
auf das Dosiergewicht, da von den genannten Größen lediglich die Länge des Pressrests
als nicht konstant während mehreren Gießschritten angesehen werden kann und diese
Größe sich durch Dosierschwankungen verändert. Dadurch, dass das Verfahren zur Berechnung
des Gussteilgewichts die Länge des Pressrests verwendet, ist einerseits eine Möglichkeit
der Bestimmung der gegossenen Dosiermenge ohne Eingriff in die Produktion und andererseits
ein zuverlässiger Rückschluss auf das gegossene Dosiergewicht möglich, da die Pressrestlänge
ein Maß für das Gussteilgewicht darstellt und die Berechnung des Gussteilgewichts
mit konstanten oder sich nur gering ändernden Parametern erfolgt.
[0012] Der Regelkreis kann hierbei derart aufgebaut sein, dass die Pressrestlänge als Maß
für das Gussteilgewicht oder das berechnete Gussteilgewicht als Istwert aufgefasst
wird und dieser Wert mit dem Mittelwert eines Toleranzbereichs als Sollwert verglichen
wird. Der Mittelwert des Toleranzbereichs kann dabei als Mittelwert zwischen festgelegter
oberer und unterer Grenze des Toleranzbereichs definiert werden. Überschreitet eine
Differenz zwischen diesen beiden Werten einen vorbestimmten, einstellbaren Wert, wird
das als Stellgröße des Regelkreises benutzte einstellbare Dosiergewicht nachgeführt,
damit der Istwert möglichst in der Mitte des Toleranzbereichs, also nahe am Sollwert,
bleibt und die Regeldifferenz minimiert wird. Das bedeutet, dass bei einer zu großen
Pressrestlänge, also einem bislang zu hoch eingestellten Dosiergewicht, das Dosiergewicht
für den nächsten Gießvorgang reduziert wird, während es bei einem bislang zu niedrig
eingestellten Dosiergewicht entsprechend erhöht wird. Das eingestellte Dosiergewicht
soll allerdings nur dann nachgeführt werden, wenn eine die Regeldifferenz definierende
Differenz zwischen der Pressrestlänge bzw. der daraus abgeleiteten Größe und dem Mittelwert
des Toleranzbereichs einen vorgegebenen Maximalwert überschreitet.
[0013] Ein Dosiergewicht beeinflussender Einstellparameter der Druckgießzelle kann in einem
Dosierofen beispielsweise ein Druck-Zeit-Integral sein.
[0014] Durch Verwendung eines Mittelwerts der Pressrestlängen oder der Gussteilgewichte
und/oder durch Anwendung integraler Berechnungsmethoden werden statistische Dosierschwankungen
teilweise korrigiert, da die Gewichte der Gussteile stets in einem gewissen Bereich
streuen. Diese Streuung wird durch einen Toleranzbereich der Pressrestlängen oder
der Gussteilgewichte berücksichtigt. Eine unmittelbare Nachführung des Dosiergewichts
nach der Bestimmung einzelner Pressrestlängen oder Gussteilgewichte kann demgegenüber
zu unerwünschten Schwankungen des eingestellten Dosiergewichts führen. Neben der Kompensation
statistischer Abweichungen durch Benutzung eines Mittelwerts und/oder integraler Berechnungsmethoden
werden über den Regelkreis auch systematische Abweichungen korrigiert. Die Nachführung
der Dosiergewichte zwischen einzelnen Gießvorgängen geschieht dabei in kleinen Schritten,
um die Maschine gleichmäßiger zu betreiben und die oben bereits erwähnten Sprünge
im Dosiergewicht zu vermeiden.
[0015] Im Regelkreis wird der gebildete Mittelwert dazu als um Streuung bereinigter Istwert
aufgefasst. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass ein Istwert in Form des Mittelwerts
benutzt wird, der durch Einstellung des Sollwerts des vorgesehenen Dosiergewichts
im Toleranzbereich geführt werden kann und um Driften, die aus systematischen Schwankungen
der Dosiermenge resultieren, korrigiert wird. Auf diese Weise wird eine Kompensation
sowohl statistischer als auch systematischer Dosierschwankungen erreicht und somit
die Anzahl der Ausschussteile reduziert.
[0016] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Mittelwert oder das Integral
der Pressrestlängen oder der Gussteilgewichte erst nach einer vorgegebenen Mindestanzahl
von Messungen berechnet wird. Somit wird sichergestellt, dass erst die benötigte Anzahl
von Messungen vorliegen muss, bevor sinnvoll ein statistisches Maß wie der Mittelwert
oder das Integral berechnet werden können und damit der Einfluss der Streuung reduziert
wird. Bei einer zu geringen Anzahl von Messwerten ist die Streuung in der Regel größer,
was bei der Regelung zu unerwünschter Kompensation führen kann.
[0017] Um die Bestimmung des Mittelwerts oder des Integrals genauer zu halten, können diese
fortlaufend aus allen Messungen oder beispielsweise nur aus einer vorgegebenen Anzahl
von Messungen bestimmt werden. Nach Veränderungen an der Maschine, beispielsweise
einer Reinigung und Entfernung von abgelagerten Metallresten wird dann nicht mehr
auf die alten Werte zur Mittelwertbildung zurückgegriffen, sondern die Auswertung
kann auf eine definierte Anzahl von Werten eingeschränkt werden.
[0018] Neben der Länge des Pressrests und einer dadurch erfolgenden indirekten Bestimmung
des Dosiergewichts können auch weitere Prozessdaten zur Berechnung herangezogen werden.
Dies können u. a. Förderdruck und - zeit bzw. Daten der Gießform, wie die Gießformtemperatur,
oder Parameter der Druckgießzelle, wie die Geschwindigkeit eines Kolbens, der die
Schmelze in die Gussform presst, sein.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung werden zur Mittelwert- bzw. Integralbildung
außerhalb eines vorgegebenen Intervalls, beispielsweise eines Konfidenzintervalls,
liegende Werte nicht berücksichtigt. Außerhalb dieses Intervalls liegende Werte sollen
dann, sofern sie einzeln auftreten, als Ausreißer betrachtet werden, die für die Datenbasis
des Regelungsalgorithmus nicht herangezogen werden. Dies kann z. B. bei außergewöhnlichen
Prozessabläufen wie klemmenden Ventilen zur Zufuhr des Förderdrucks, fehlerhafter
Metallüberführung zwischen Dosierofen und Druckgießmaschine, Teileinfrierungen der
Schmelze in einer zu kalten Rinne, Ablagerungen am Boden des Dosierofens, die das
Dosierrohr blockieren, o. ä. der Fall sein. Darunter fallen aber auch die seltener
auftretenden Formspritzer, d. h. Gussteile, bei denen aufgrund einer undichten Gussform
Metallschmelze während des Pressvorgangs entweicht.
[0020] Um bei systematischen Eingriffen in die Maschine und das Druckgießverfahren, beispielsweise
Reinigung oder Nachfüllen des Ofens, keine Berücksichtigung der damit verbundenen
Dosierkorrekturen in der Mittelwertbildung zu erhalten, sollen derartige Eingriffe
und Dosierkorrekturen als Störgröße behandelt werden und während und nach dem Eingriff
automatisch nachreguliert werden. Nachfüllvorgänge können durch die Messung des Füllstands
der Schmelze automatisch erkannt werden. Zur Erkennung von Reinigungsvorgängen ist
eine Bestätigung eines solchen Eingriffs durch den Benutzer der Druckgießzelle erforderlich,
beispielsweise durch Drücken eines dafür vorgesehenen Tasters.
[0021] Bei einer Ofenreinigung als systematischer Dosierkorrektur kann das Dosiergewicht
während und nach der Korrektur automatisch nachreguliert werden.
[0022] Bei weiteren systematischen Dosierkorrekturen, wie einem Nachfüllen von Schmelze,
kann neben einer Regelung des Dosiergewichts auch eine Regelung eines Korrekturfaktors
der Nachfüllkompensation, des sogenannten Z-Faktors, durchgeführt werden. Da bei einer
Nachfüllkompensation die Einfüllgeschwindigkeit ein maßgeblicher Parameter ist und
in die Kompensation das Produkt aus Korrekturfaktor und Einfüllgeschwindigkeit eingeht,
bietet eine Regelung des Korrekturfaktors Vorteile gegenüber einer bloßen Regelung
des Dosiergewichts.
[0023] Eine weitere systematische Dosierkorrektur stellt die Nachwirkungskompensation nach
einem Nachfüllvorgang dar. Hierbei wird über eine bestimmte Anzahl von Dosiervorgängen
das eingestellte Dosiergewicht vermindert, wobei die Minderung zunehmend kleiner wird.
Hierzu bietet sich neben einer Regelung des Dosiergewichts, die natürlich die beschriebene
Minderung umfasst, eine Regelung der Anzahl der zu korrigierenden Dosiervorgänge an.
[0024] Die Auswirkung systematischer Eingriffe kann durch die Bestimmung des Dosiergewichts
anhand des Pressrests vorteilhaft quantifiziert und bewertet werden. Dazu zählen insbesondere
sowohl die Reinigung des Dosierrohr- und Rinnenbereichs als auch die Kompensation
von Nachfüllvorgängen und die sogenannten Nachwirkungseffekte der ersten Dosiervorgänge
nach dem Nachfüllen. Diese Nachwirkungseffekte sind bedingt durch die Vermischung
der Restmenge im Ofen mit neu eingefüllter Schmelze. Die Bewertung einer oder mehrerer
gleichartiger systematischer Eingriffe kann durch Mittelwertbildung oder durch integrale
Berechnungsmethoden auf die Bildung neuer bzw. die Verbesserung bereits bestehender
Korrekturwerte vorteilhaft angewendet werden, indem diese Korrekturwerte durch den
Vergleich der zugehörigen Dosiergewichte während eines systematischen Eingriffs mit
dem Sollwert (Mitte des Toleranzbereichs) entsprechend nach oben oder unten nachgeregelt
werden.
[0025] Besonders vorteilhaft wird das Verfahren im Aluminiumdruckguss eingesetzt.
[0026] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Druckgießzelle mit der Gießform, eine
Presse zum Einpressen des Metalls in die Gießform und eine Dosiervorrichtung zum Einfüllen
der über das Dosiergewicht bestimmten Menge Metalls in die Presse sowie eine Messeinheit
und eine Regelungseinheit. Aufgabe der Messeinheit ist es, fortlaufend die Länge des
Pressrests zu vermessen und diesen gemessenen Wert an die Regelungseinheit zu übermitteln.
Die Regelung erfolgt danach in Abhängigkeit von der Pressrestlänge durch die Regelungseinheit
gemäß dem oben bereits beschriebenen Verfahren. Die Dosiervorrichtung kann ein Dosierofen
oder ein Löffelsystem sein.
[0027] In vorteilhafter Weiterbildung ist die Regelungseinheit derart ausgebildet, dass
sie aus der Länge des Pressrests und vorgegebenen Parametern, wie z.B. dem Kolbendurchmesser
und der Dichte der verwendeten Legierung, das Gussteilgewicht berechnet. Die Regelung
erfolgt danach in Abhängigkeit des Gussteilgewichts durch die Regelungseinheit gemäß
dem oben bereits beschriebenen Verfahren.
[0028] Vorteilhaft ist die Regelungseinheit derart ausgestaltet, dass nach mehreren Messungen
auch der Mittelwert der Pressrestlänge oder der Gussteilgewichte oder ein Integral
über die Messwerte der Pressrestlänge oder der Gussteilgewichte berechnet wird und
die Regelung derart ausgeführt wird, dass der Mittelwert oder das Integral der Pressrestlänge
oder der Gussteilgewichte in der Mitte eines vorgegebenen zulässigen Toleranzbereichs
liegt.
[0029] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung sieht vor, dass ein integrierender
Regler (I-Regler) mit einstellbarer Dämpfungskonstante in der Regelungseinheit vorhanden
ist, um die Regelung zwar genau, aber langsam nachzuführen. Es werden somit, speziell
bei Verwendung des Mittelwerts und/oder durch Anwendung integraler Berechnungsmethoden,
zu große Sprünge im eingestellten Dosiergewicht vermieden.
[0030] In vorteilhafter Weiterbildung ist die Dämpfungskonstante derart einstellbar, dass
auf eine Mittelwertbildung verzichtet werden kann. In diesem Fall erfolgt der Eingriff
des Reglers entsprechend langsam über mehrere Schritte, sodass das gleiche Ergebnis
wie mit der aufwändigeren Mittelwertbildung erreicht wird.
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 6 erläutert.
[0032] Es zeigen:
- Fig. 1
- Querschnitt einer Gießform einer Druckgießzelle sowie Dosiervorrichtung mit Mess-
und Regelungseinheit,
- Fig. 2
- ein Flussdiagramm eines Regelungsverfahrens,
- Fig. 3
- ein Flussdiagramm eines Regelungsverfahrens mit einem Integrierglied mit Mittelwertbildung,
- Fig. 4
- ein Flussdiagramm eines Regelungsverfahrens mit einem Integrierglied ohne Mittelwertbildung,
- Fig. 5
- ein Flussdiagramm eines Regelungsverfahrens bei systematischen Dosierkorrekturen,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Regelung der eingestellten Dosiergewichte in Abhängigkeit
der tatsächlichen Dosiergewichte der gegossenen Gussteile.
[0033] In Fig. 1 ist eine Druckgießzelle für den Aluminiumdruckguss mit einer Gießform 1,
einem Presskolben 2, einem Gussteil 3 und einem Pressrest 4 im Querschnitt dargestellt.
Die durch den Doppelpfeil markierte Pressrestlänge 5 wird von einer schematisch dargestellten
Messeinheit 6 gemessen und an eine Regelungseinheit 7 übermittelt. Diese Regelungseinheit
7 steht in Verbindung mit einer Dosiervorrichtung 8, hier einem Dosierofen, der die
Schmelze in die Gießkammer leitet, wo sie durch den Presskolben 2 in die Gießform
1 gepresst wird. Statt eines Dosierofens kann auch eine andere Dosiervorrichtung 8,
z. B. ein Löffelsystem verwendet werden. Nach dem Erstarren des Metalls zum Gussteil
3 kann dieses aus der Gießform 1 entnommen werden. Nach Beendigung des Druckgießens
verbleibt ein Anguss des Gussteils 3, der den sogenannten Pressrest 4 umfasst, am
Gussteil 3 und der Pressrest 4 wird von diesem vor Durchführung des nächsten Gießschritts
entfernt. Die Länge dieses Pressrests 4, die Pressrestlänge 5, wird gemessen und zur
Berechnung des Dosiergewichts verwendet. Die Berechnung des Dosiergewichts erfolgt
hierbei mit einer Formel der Art:

[0034] Hierbei bezeichnet
DGaktuell das Dosiergewicht des zuletzt gegossenen Gussteils 3,
DGmittel das mittlere Dosiergewicht, wobei mit diesem Dosiergewicht ein mittlerer Pressrest
der Länge
PRmittel erzeugt wird,
PRaktuell die Pressrestlänge des zuletzt gegossenen Gussteils 3,
PRmittel die Pressrestlänge, die sich aus dem Mittelwert der Ober- und Untergrenze des Toleranzbereichs
ergibt, d den Kolbendurchmesser und p die Dichte des verwendeten Metalls. Neben den
angegebenen Verfahren zur Berechnung des Dosiergewichts kann das Dosiergewicht auch
durch eine Auswertung einer Kombination von gemessenen Pressrestdaten und weiteren
Prozessdaten, wie z. B. speziellen Gießformtemperaturen, erfolgen. Ist die bisherige
Pressrestlänge 5 zu kurz, wird das Dosiergewicht für die nächsten Gießschritte erhöht,
ist die Pressrestlänge 5 zu lang, wird das Dosiergewicht entsprechend verkleinert.
Das zur Durchführung des Verfahrens verwendete Metall umfasst Aluminium.
[0035] In Fig. 2 ist ein Flussdiagramm des Regelungsverfahrens dargestellt. Die Regelung
startet mit der Messung der Pressrestlänge 5. Danach wird aus dem erhaltenen Messwert
und weiteren, als konstant angesehenen Parametern das Gewicht eines Gussteils 3 berechnet.
Im nächsten Schritt wird überprüft, ob das berechnete Gewicht in einem vorgegebenen
Konfidenzintervall liegt. Falls nicht, muss geprüft werden, ob der bestimmte Wert
auf eine systematische Dosierkorrektur wie eine Ofenreinigung zurückzuführen ist.
Ist dies der Fall, wird eine Nachführung vorgenommen, die in Fig. 5 näher erläutert
wird.
[0036] Ist der Wert hingegen nicht auf eine systematische Dosierkorrektur zurückzuführen,
muss geprüft werden, ob auch direkte Vorläufer des aktuellen Werts außerhalb des Konfidenzintervalls
lagen. Sollte dies zutreffen, erfolgt eine Nachführung des Dosiergewichts in mehreren
Gießschritten, da es sich bei den gemessenen Werten um eine systematische Abweichung
handelt und eine Nachführung des Sollwerts zur Reduktion der Anzahl von Ausschussteilen
nötig ist. Liegt hingegen nur ein einzelner Wert außerhalb des Konfidenzintervalls,
so wird dieser vom System als Ausreißer betrachtet und der Sollwert nicht nachgeführt.
Der Ausreißer wird, um eine Mittelwertbildung nicht zu verfälschen, auch nicht zur
Berechnung eines Mittelwerts der Gussteilgewichte 10 in den folgenden Gießschritten
herangezogen.
[0037] Liegt das berechnete Gussteilgewicht im Konfidenzintervall, wird aus dem aktuellen
Gussteilgewicht und bereits ermittelten Gussteilgewichten ein Mittelwert 10 als Istwert
des Regelkreises gebildet. Dieser Mittelwert 10 kann erst nach einer vorgegebenen
Mindestanzahl von Messungen berechnet werden, er kann allerdings auch fortlaufend
aus allen Messungen oder nur einer ausgewählten Anzahl von Messungen gebildet werden.
Von diesem Istwert wird die Differenz zu dem Mittelwert des Toleranzbereichs, der
durch die Ober- und Untergrenze 9 des Bereichs festgelegt ist, und ihr Betrag berechnet.
Liegt der Betrag der Differenz unterhalb eines festgelegten Wertes, wird der Gießvorgang
ohne Veränderung des Dosiergewichts durchgeführt.
[0038] Übersteigt der Betrag der Differenz einen festgelegten Wert jedoch, wird weiter geprüft,
ob eine bestimmte Anzahl an Beträgen der Vorgängerdifferenzen ebenfalls diesen Wert
übersteigt. Trifft dies nicht zu, wird weiter überprüft, ob die Vorzeichen der Vorläuferdifferenzen
untereinander identisch und identisch zum Vorzeichen der aktuell aufgetretenen Differenz
sind. Ist dies zutreffend, wird das Dosiergewicht in mehreren Gießschritten nachgeführt,
da in diesem Fall eine systematische Drift in eine Richtung vorliegt, ansonsten wird
mit dem eingestellten Dosiergewicht der Gießvorgang gestartet, da keine eindeutige
Drift in eine Richtung zu beobachten ist. Das Nachführen des Dosiergewichts geschieht
hier und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen durch Verstellen eines Einstellparameters,
beispielsweise über ein Druck-Zeit-Integral über einen Gießvorgang.
[0039] Übersteigen die Vorläuferdifferenzen betragsmäßig nicht den Betrag der aktuell bestimmten
Differenz zwischen Istwert und Mittelwert des Toleranzbereichs, soll ebenfalls der
Gießvorgang mit dem eingestellten Wert gestartet werden.
[0040] Die Nachführung des Dosiergewichts soll über mehrere Gießschritte geschehen. Hierzu
wird zunächst durch Division der Differenz zwischen Istwert und Mittelwert des Toleranzbereichs
durch die Anzahl der gewünschten Schritte, über die eine Nachführung erfolgen soll,
eine Korrekturgröße gebildet, um die das Dosiergewicht in den nächsten Gießschritten
zu ändern ist. Da allerdings auch noch aus vorherigen Nachführungen Korrekturgrößen
berücksichtigt werden müssen, werden diese arithmetisch verrechnet und dadurch die
im Gießschritt maßgebliche Korrekturgröße erhalten. Zusätzlich wird überprüft, ob
die so erhaltene Korrekturgröße klein genug ist, d. h. ob die Schrittweite einen bestimmten
Wert nicht überschreitet. Andernfalls wird die Schrittweite auf den maximal zulässigen
Wert gesetzt und die Anzahl der Schritte, über die die Nachführung erfolgen soll,
automatisch entsprechend vergrößert.
[0041] Die für das Verfahren verwendete Vorrichtung zur Regelung kann ein Rechner sein,
der über eine Schnittstelle mit der Druckgießzelle verbunden ist. Alternativ kann
die Vorrichtung zur Regelung aber auch direkt mit der Steuereinheit der Druckgießmaschine
gekoppelt sein.
[0042] Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung ein Flussdiagramm des Regelungsverfahrens
mit einem Integrierglied und Mittelwertbildung. Der Unterschied zu dem in Fig. 2 dargestellten
Verfahren, welches nur die Mittelwertbildung ausnutzt, besteht im Einsatz eines Integrierglieds.
Nach Bildung der Differenz zwischen als Mittelwert 10 berechnetem Istwert und Mittelwert
des Toleranzbereichs erfolgt eine Verarbeitung der Differenz im Integrierglied. Die
Korrektur erfolgt dabei derart, dass die Differenz mit einem Dämpfungsfaktor 1/D multipliziert
wird und auf die im vorhergehenden Schritt ermittelte Differenz addiert wird:

[0043] Hierbei ist
DosDiff(i) die rekursiv definierte Differenz zwischen Soll- und Istwert, die für die Einstellung
des Dosiergewichts genommen wird, während Diff die aktuell ermittelte Differenz darstellt.
Der Dämpfungsfaktor 1/D entspricht hierbei dann der sogenannten Nachstellzeit
1/
TN bei einem klassischen integrierenden Regler. Das einzustellende Dosiergewicht wird
dann rekursiv über folgende Formel berechnet:

[0044] DosEinstell(i) ist die Vorgabe des einzustellenden Dosiergewichts. Eine schrittweise Korrektur erfolgt
in diesem Integralverfahren durch den Dämpfungsfaktor 1/D, der Soll-Istwert-Differenzen
bei entsprechender Wahl nur gering gewichtet. Nur wenn über mehrere Schritte hinweg
Differenzen mit gleichem Vorzeichen bestehen, wird die Differenz aufsummiert und der
Eingriff wird größer. Bei statistischen Schwankungen um einen Mittelwert heben sich
diese in der Summe auf und es findet kein Eingriff statt. Durch die Verwendung von
Integrierglied und Mittelwertbildung werden statistische Fehler in besonderer Weise
hinsichtlich des Regelungsverfahrens berücksichtigt.
[0045] In Fig. 4 ist eine Alternative zum in Fig. 3 beschriebenen Verfahren dargestellt,
bei dem unter Einsatz eines integrierenden Reglers auf die Mittelwertbildung verzichtet
wird. In diesem Fall ist es notwendig, den Dämpfungsfaktor entsprechend klein zu wählen,
also die Variable D entsprechend groß. Dadurch erfolgt ein langsamer Eingriff des
Reglers, der einen ähnlichen Effekt wie bei der Berücksichtigung des Mittelwerts hat,
aber einfacher zu realisieren ist.
[0046] Fig. 5 stellt ein Regelungsverfahren bei systematischen Dosierkorrekturen als Flussdiagramm
dar. Wird eine systematische Dosierkorrektur wie ein Reinigungsvorgang vom Benutzer
quittiert, wird die mittlere Erhöhung des eingestellten Dosiergewichts durch Berechnung
einer Ausgleichsgeraden durch die Folge der eingestellten Dosiergewichte zwischen
dem letzten und dem aktuellen Reinigungsvorgang bestimmt. Diese mittlere Erhöhung
des aktuellen Dosiergewichts wird nach dem aktuellen Reinigungsvorgang vom aktuell
eingestellten Dosiergewicht abgezogen, um wieder den Verhältnissen eines gereinigten
Dosierrohrs gerecht zu werden.
[0047] Ein Nachfüllvorgang wird nicht vom Benutzer quittiert, sondern durch Messung der
hydrostatischen Druckerhöhung der Ofenschmelze, welche sich dem Ofeninnendruck überlagert,
festgestellt. Durch die Druckerhöhung kommt es zu einem vermehrten Massenstrom ausdosierter
Schmelze, die durch Verkürzung der Dosierzeit oder Verringerung des Druckintegrals
korrigiert wird. Hiermit verbunden ist das Abtasten der Einfüllgeschwindigkeit, also
die Füllstandserhöhung pro Zeiteinheit. Eine derartige Nachfüllkompensation berechnet
sich nach dem Stand der Technik folgendermaßen:

[0048] Z ist hierbei der einzustellende Korrekturfaktor der Nachfüllkompensation, mit dem
die Einfüllgeschwindigkeit multipliziert wird. Dieser Faktor wird empirisch für jeden
Ofen ermittelt und optimiert. Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
im Falle einer Nachfüllung nicht nur das Dosiergewicht, sondern auch der Korrekturfaktor
automatisiert nachgestellt werden.
[0049] Eine Nachwirkungskorrektur korrigiert das eingestellte Dosiergewicht der Dosiervorgänge
im Anschluss an das Nachfüllen. Dabei wird über eine bestimmte Anzahl an Dosiervorgängen
das eingestellte Dosiergewicht in kleiner werdenden Schritten verringert, beispielsweise
nach folgender Formel:

[0050] n bezeichnet hierbei die Anzahl der Dosiervorgänge, über die eine Korrektur erfolgt,
i ist der Laufindex, der von 1 bis n geht,
kg_Minderung ist der Einstellwert für eine Verringerung des Dosiergewichts,
DosGewNachwirkungskorrektur und
DOSGeWeingestellt bezeichnen das bei einer Nachwirkungskorrektur einzustellende bzw. das eingestellte
Dosiergewicht. Bei Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens mit Pressresterfassung
können somit die Korrekturwerte n und
kg_Minderung automatisch optimiert werden, statt direkt das eingestellte Dosiergewicht zu variieren.
[0051] Fig. 6 zeigt in schematischer Darstellung eine Regelung der eingestellten Dosiergewichte
in Abhängigkeit der tatsächlichen Dosiergewichte der gegossenen Gussteile 3. In Fig.
6 a) ist dazu der Verlauf der eingestellten Dosiergewichte bei Durchführung der Regelung
dargestellt, während Fig. 6 b) die aus dem Pressrest 4 berechneten Gewichte der gegossenen
Gussteile 3 sowie die Grenzen 9 des Toleranzbereichs zeigt. Innerhalb der oberen und
unteren Grenzen 9 schwankt das tatsächliche Gewicht der Gussteile 3, welches aus dem
Pressrest 4 berechnet wurde. Der Mittelwert 10 der tatsächlichen Gussteilgewichte
wird hierbei durch die Regelung der Dosiergewichte in der Mitte des Toleranzbereichs
gehalten. Dadurch, dass sämtliche Gussteilgewichte innerhalb der Grenzen 9 des Toleranzbereichs
gehalten werden können, werden im in Fig. 6 dargestellten Fall keine Ausschussteile
produziert. Die Gewichtsunterschiede zwischen eingestelltem Dosiergewicht und berechnetem
Gewicht der gegossenen Gussteile ergeben sich beispielsweise durch Metall, das sich
im Dosierrohr ablagert oder in der Rinne liegen bleibt. Dieses Metall ist zwar ausdosiert
worden, aber nicht in die Gießkammer gelangt. Oxidablagerungen an der Überlaufkante
des Dosierrohrs verändern das hydrostatische Referenzdruckniveau und wirken sich ebenfalls
auf das Dosiergewicht aus. Denkbar wäre auch, dass ein neues Dosierrohr mit unterschiedlichen
Maßen verwendet wird oder dass es zu einer Vermischung von neu eingefüllter und noch
im System verbliebener Schmelze kommt, was die Eigenschaften der Schmelze verändert.
Bezugszeichenliste:
[0052]
- 1
- Gießform
- 2
- Presskolben
- 3
- Gussteil
- 4
- Pressrest
- 5
- Pressrestlänge
- 6
- Messeinheit
- 7
- Regelungseinheit
- 8
- Dosiervorrichtung
- 9
- Grenze des Toleranzbereichs
- 10
- Mittelwert der Gussteilgewichte (Istwert)
1. Verfahren zur Regelung einer Metalldosierung bei einer Herstellung einer Vielzahl
von Gussteilen (3) mit einer Druckgießzelle, wobei jeweils eine über ihr Dosiergewicht
bestimmte Menge flüssigen Metalls in eine Füllkammer eingeführt und mit einem Presskolben
(2) in eine Gießform (1) gepresst wird und in der Gießform (1) zu einem der Gussteile
(3) erstarrt, wobei das Verfahren eine Regelung einer Pressrestlänge (5) mit folgenden
Schritten umfasst:
a) fortlaufende Messung der Pressrestlänge (5) als Länge eines Pressrests (4) der
hergestellten Gussteile (3);
b) Bestimmen einer Regeldifferenz durch Vergleichen der Pressrestlänge (5) oder einer
daraus abgeleiteten Größe mit einem Mittelwert eines Toleranzbereichs;
c) Verstellen eines das Dosiergewicht beeinflussenden Einstellparameters der Druckgießzelle
in Abhängigkeit von der bestimmten Regeldifferenz derart, dass die Regeldifferenz
minimiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das eingestellte Dosiergewicht zur Regelung der Pressrestlänge (5) nur dann nachgeführt
wird, wenn eine die Regeldifferenz definierende Differenz zwischen der Pressrestlänge
(5) bzw. der daraus abgeleiteten Größe und dem Mittelwert des Toleranzbereichs einen
vorgegebenen Maximalwert überschreitet.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Bestimmen der Regeldifferenz verwendete abgeleitete Größe durch die über
mehrere Gussteile (3) gemittelte oder integrierte Pressrestlänge (5) gegeben ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die abgeleitete Größe durch ein Gussteilgewicht oder ein über mehrere Gussteile (3)
gemitteltes oder integriertes Gussteilgewicht gegeben ist, wobei das Gussteilgewicht
aus der Pressrestlänge (5) und vorgegebenen Parametern berechnet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Bestimmung der abgeleiteten Größe gebildeter Mittelwert (10) oder gebildetes
Integral fortlaufend über alle Gussteile (3) oder jeweils über eine vorgegebene Anzahl
von zuvor hergestellten Gussteilen (3) berechnet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Berechnung des Mittelwerts (10) oder Integrals außerhalb eines vorgegebenen
Intervalls liegende Werte des Pressrests bzw. der davon abgeleiteten Größe nicht berücksichtigt
werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung des Einstellparameters auf einer Auswertung einer Kombination von
gemessenen Pressrestlängen (5) und weiteren Prozessdaten basiert.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellparameter ein durch einen Dosiervorgang in einem Dosierofen definiertes
Druck-Zeit-Integral ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dadurch automatisch eine Dosiermengenänderung kompensiert wird, die sich aus einer
vorgegebenen systematischen Dosierkorrektur ergibt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die systematische Dosierkorrektur durch eine Ofenreinigung oder durch ein Nachfüllen
von Schmelze vorgenommen wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend
die Druckgießzelle mit der Gießform (1), eine Presse zum Einpressen des Metalls in
die Gießform (1) und eine Dosiervorrichtung (8) zum Einfüllen der über das Dosiergewicht
bestimmten Menge Metalls in die Presse, ferner umfassend eine Messeinheit (6) und
eine Regelungseinheit (7), wobei die Messeinheit (6) dazu ausgebildet ist, fortlaufend
die Länge des Pressrests (4) zu vermessen und diese an die Regelungseinheit (7) zu
übermitteln und wobei die Regelungseinheit (7) ausgebildet ist zum Bestimmen der Regeldifferenz
durch Vergleichen der Pressrestlänge (5) oder einer daraus abgeleiteten Größe mit
dem Mittelwert eines Toleranzbereichs und zum Verstellen eines das Dosiergewicht beeinflussenden
Einstellparameters der Druckgießzelle in Abhängigkeit von der bestimmten Regeldifferenz
derart, dass die Regeldifferenz minimiert wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (8) ein Dosierofen oder ein Löffelsystem ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinheit (7) derart ausgebildet ist, aus der Länge des Pressrests (4)
und vorgegebenen Parametern das Gussteilgewicht zu berechnen, und dass das Dosiergewicht
in Abhängigkeit von dem berechneten Gussteilgewicht derart durch die Regelungseinheit
(7) einstellbar ist, dass das Gussteilgewicht in der Mitte eines vorgegebenen zulässigen
Toleranzbereichs liegt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinheit (7) ausgebildet ist, aus einer Mehrzahl von Pressresten (4)
oder Gussteilgewichten einen Mittelwert (10) oder ein Integral zu bilden, und dass
das Dosiergewicht in Abhängigkeit von dem gebildeten Mittelwert (10) oder Integral
derart durch die Regelungseinheit (7) einstellbar ist, dass der Mittelwert (10) oder
das Integral der Gussteilgewichte mittig in einem vorgegebenen zulässigen Toleranzbereich
liegt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinheit (7) einen integrierenden Regler mit einstellbarer Dämpfungskonstante
zur Regelung der Dosiergewichte umfasst.