[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine, insbesondere eine handgeführte
meißelnde Werkzeugmaschine.
[0002] Bei meißelnden Handwerkzeugmaschinen soll eine Meißeltätigkeit eingestellt werden,
wenn ein Meißel von einem Werkstück abgehoben wird. Bei pneumatisch arbeitenden Schlagwerken
kann eine Luftfeder mittels zusätzlicher Belüftungsöffnungen deaktiviert werden, welche
nur bei einem ausgerückten Meißel geöffnet werden. Ein Döpper, auch als Zwischenschläger
oder Amboss bezeichnet, sollte hierfür nach einem Leerschlag von den Belüftungsöffnungen
entfernt bleiben. Allerdings ist dies teilweise aufgrund des Abpralls des Döppers
an einem vorderen Anschlag nicht gegeben.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0003] Eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine hat einen Döpper, ein Führungsrohr in dem
der Döpper längs einer Achse geführt ist, und eine pneumatische Kammer, die durch
den Döpper, das Führungsrohr und eine eigenmedium-betätigte Ventileinrichtung abgeschlossen
ist. Ein Volumen der pneumatischen Kammer ändert sich mit einer Bewegung des Döppers
entlang der Achse .Die eigenmedium-betätigte Ventileinrichtung hat zwischen dem Döpper
und dem Führungsrohr ein schwenkbares Dichtelement. Das schwenkbares Dichtelement
ist bei einer Bewegung des Döppers in Schlagrichtung in eine eingeklappte Stellung
und bei einer Bewegung des Döppers entgegen der Schlagrichtung in eine ausgeklappte
Stellung verschwenkt. In der eingeklappten Stellung hat das Dichtelement eine erste
Anströmfläche, definiert durch die Projektion des Dichtelements auf eine Ebene senkrecht
zur Achse. In der ausgeklappten Stellung hat das Dichtelement eine zweite Anströmfläche,
ebenfalls definiert als die Fläche einer Projektion des Dichtelements auf die Ebene
senkrecht zur Achse. Die zweite Anströmfläche ist größer als die erste Anströmfläche.
In der eingeklappten Stellung ist die radiale Abmessung des Dichtelements geringer
als in der ausgeklappten Stellung. Die pneumatische Kammer dient als Döpperbremse,
die durch die Bewegungsrichtung des Döppers gesteuert ist. Die pneumatische Kammer
wird durch die Ventileinrichtung geschlossen, wenn der Döpper nach beispielsweise
einem Leerschlag in die Werkzeugmaschine hinein läuft. Der sich mit der Bewegung des
Döppers in der pneumatischen Kammer ändernde Druck bewirkten Abbremsen des Döppers.
Die Ventileinrichtung öffnete die pneumatische Kammer, wenn der Döpper in Schlagrichtung
bewegt wird. Die Bremse ist deaktiviert.
[0004] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass falls das Volumen der pneumatischen Kammer bei
einer Bewegung des Döppers in Schlagrichtung zunehmend ist, das schwenkbare Dichtelement
bei einem in Richtung zu der pneumatischen Kammer abfallenden Druckgradienten in die
eingeklappte Stellung verschwenkt und bei einem in Richtung zu der pneumatischen Kammer
ansteigendem Druckgradienten in die ausgeklappte Stellung verschwenkt ist, und falls
das Volumen der pneumatischen Kammer bei einer Bewegung des Döppers in Schlagrichtung
abnehmend ist, das schwenkbare Dichtelement bei einem in Richtung zu der pneumatischen
Kammer ansteigendem Druckgradienten in die eingeklappte Stellung verschwenkt und bei
einem in Richtung zu der pneumatischen Kammer abfallenden Druckgradienten in die ausgeklappte
Stellung verschwenkt ist.
[0005] Eine Ausgestaltung hat eine weitere pneumatischen Kammer, die durch den Döpper ,
das Führungsrohr und die eigenmedium-betätigte Ventileinrichtung abgeschlossen ist,
wobei das Volumen der einen pneumatischen Kammer bei einer Bewegung des Döppers in
Schlagrichtung zunehmend und ein Volumen der weiteren pneumatischen Kammer bei einer
Bewegung des Döppers abnehmend ist und wobei die pneumatische Kammer und die weitere
pneumatische Kammer durch die eigenmedium-betätigte Ventileinrichtung verbunden sind.
[0006] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Dichtelement an dem Döpper befestigt und in
der ausgeklappten Stellung ein Kontaktabschnitt des Dichtelements das Führungsrohr
berührt oder alternativ das Dichtelement an dem Führungsrohr befestigt und in der
ausgeklappten Stellung der Kontaktabschnitt des Dichtelements den Döpper berührt.
Der berührende Kontaktabschnitt begrenzt die Schwenkbewegung des beweglichen Abschnitts
des Dichtelements. Das Dichtelement wird hierdurch in der ausgeklappten Stellung stabilisiert.
[0007] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass falls das Volumen der pneumatischen Kammer bei
einer Bewegung des Döppers in Schlagrichtung zunehmend ist, ein Schwenkgelenk des
Dichtelements gegenüber dem Kontaktabschnitt, längs der Achse, weiter von der pneumatische
Kammer entfernt ist, und falls das Volumen der pneumatischen Kammer bei einer Bewegung
des Döppers in Schlagrichtung abnehmend ist, das Schwenkgelenk des Dichtelements gegenüber
dem Kontaktabschnitt, längs der Achse, näher an der pneumatische Kammer angeordnet
ist. Das Schwenkgelenk kann durch ein Festkörpergelenk gebildet sein.
[0008] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Dichtelement mit einen Befestigungsabschnitt
an dem Döpper oder dem Führungsrohr befestigt ist und eine Lippe des Dichtelements
gegenüber der Achse geneigt ist, wobei falls das Volumen der pneumatischen Kammer
bei einer Bewegung des Döppers in Schlagrichtung zunehmend ist, die Lippe längs der
Achse hin zu der pneumatischen Kammer von dem Befestigungsabschnitt weg geneigt ist,
und falls das Volumen der pneumatischen Kammer bei einer Bewegung des Döppers in Schlagrichtung
abnehmend ist, die Lippe längs der Achse weg von der pneumatischen Kammer von dem
Befestigungsabschnitt weg geneigt ist.
[0009] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Dichtelement ein V- oder U-förmiges Querschnittsprofil
längs der Achse aufweist, wobei das Querschnittsprofil in Richtung zur der pneumatischen
Kammer geöffnet ist, falls das Volumen der pneumatischen Kammer bei einer Bewegung
des Döppers in Schlagrichtung zunehmend ist, und das Querschnittsprofil von der pneumatischen
Kammer abgewandt geöffnet ist, falls das Volumen der pneumatischen Kammer bei einer
Bewegung des Döppers in Schlagrichtung abnehmend ist.
[0010] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Dichtelement asymmetrisch bezüglich jeglicher
Ebenen senkrecht zur Achse ist.
[0011] Eine Ausgestaltung hat einen Anschlag an dem das schwenkbare Dichtelement in der
ausgeklappten Stellung anliegt und in der eingeklappten Stellung beabstandet ist.
Der Anschlag unterstützt das Dichtelement in der ausgeklappten Stellung gegen die
auf das Dichtelement wirkenden Kräfte.
[0012] Eine Ausführungsform hat eine Drossel, welche die pneumatische Kammer mit einem Luftreservoir
verbindet. Eine effektive Querschnittsfläche der pneumatischen Kammer, definiert durch
das Differential des Volumens der pneumatischen Kammer nach der Schlagrichtung ist
größer als das Hundertfache einer Querschnittsfläche der Drossel. Der Döpper wird
parallel zu der Achse bewegt, wodurch sich eine Volumenänderung der pneumatischen
Kammer proportional zu der Verschiebung längs der Achse und der effektiven Querschnittsfläche
ergibt. Die effektive Querschnittsfläche kann durch die mathematische Operation des
Differenzierens nach der Bewegungs- bzw. Schlagrichtung ermittelt werden. Bei einer
zylindrischer Führung und einem zylindrischen Döpper entspricht die effektive Querschnittsfläche
der größten Querschnittsfläche senkrecht zur Achse. Das Verhältnis der effektiven
Querschnittsfläche der pneumatischen Kammer zu der Querschnittsfläche der Drossel
legt eine relative Strömungsgeschwindigkeit der Luft in der Drossel bezogen auf die
Geschwindigkeit des Döppers fest. Ab dieser relativen Strömungsgeschwindigkeit kann
die Luft rasch genug aus der pneumatischen Kammer entweichen, ohne dass sich ein Druckgefälle
zur Umgebung aufbaut. Es wurde erkannt, dass ein absolute Geschwindigkeit der Luft
in der Drossel nicht überschritten werden kann. Die Drossel scheint aber einem Grenzwert
der absoluten Geschwindigkeit zu sperren. Das Verhältnis des Hundertfachen, bevorzugt
des Dreihundertfachen, ist so gewählt, dass bei einem von dem Schlagwerk getriebenen
Döpper die absolute Geschwindigkeit der Luft in der Drossel erreicht wird, bei einem
manuell bewegten Döpper die absolute Geschwindigkeit deutlich unterschritten wird.
Im Ergebnis sperrt die Drossel bei dem geschlagen Döpper und öffnet bei manuell bewegten
Döpper.
[0013] In der ausgeklappten Stellung des schwenkbaren Dichtelement kann ein Strömungskanal
durch die Ventileinrichtung eine Querschnittsfläche aufweist, welche geringer als
ein Hundertstel der effektiven Querschnittsfläche der pneumatischen Kammer ist. Die
Querschnittsfläche kann beispielsweise größer 1/1500 oder größer einem 1/2000 der
effektiven Querschnittsfläche ausgebildet sein. Die Querschnittsfläche des geschlossen/drosselnden
Ventils kann durch längs der Achse verlaufende Bohrungen, Kerben und/oder Rillen in
dem Dichtelement gebildet sein.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0014] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Handwerkzeugmaschine mit pneumatischem Schlagwerk und einer Döpperbremse,
- Fig. 2
- das pneumatische Schlagwerk in Betriebsstellung,
- Fig. 3
- Döpperbremse mit einer Kammer und bewegten Ventil in bremsender Stellung;
- Fig. 4
- Querschnitte in den Ebenen IV-IV von Fig. 3;
- Fig. 5
- Döpperbremse von Fig. 3 in gelöster Stellung;
- Fig. 6
- Querschnitte in den Ebenen VI-VI von Fig. 5;
- Fig. 7
- Detailansicht eines Ventils;
- Fig. 8
- Ausführungsform mit einem anders gestalteten Ventil;
- Fig. 9
- Ausführungsform mit einem anders gestalteten Ventil;
- Fig. 10
- Döpperbremse mit zwei Kammern;
- Fig. 11
- Döpperbremse mit stationärem Ventil.
[0015] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0016] Fig. 1 zeigt einen Bohrhammer
1 als Ausführungsform für eine meißelnde Werkzeugmaschine. Der Bohrhammer
1 hat ein Maschinengehäuse
2, in dem ein Motor
3 und ein von dem Motor
3 angetriebenes pneumatisches Schlagwerk
4 angeordnet sind und eine Werkzeugaufnahme
5 vorzugsweise lösbar befestigt ist. Der Motor
3 ist beispielsweise ein Elektromotor, der über einen kabelgebundenen Netzanschluss
6 oder ein aufladbares Batteriesystem mit Strom versorgt wird. Das pneumatische Schlagwerk
4 treibt ein in die Werkzeugaufnahme
5 eingesetztes Werkzeug
7, z.B. einen Bohrmeißel oder einen Meißel, von dem Bohrhammer
1 weg, längs einer Achse
8 in Schlagrichtung
9 in ein Werkstück. Der Bohrhammer
1 weist optional einen Drehantrieb
10 auf, der das Werkzeug
7 zusätzlich zu der schlagenden Bewegung um die Achse
8 drehen kann. An dem Maschinengehäuse
2 sind ein oder zwei Handgriffe
11 befestigt, die einem Anwender ermöglichen, den Bohrhammer
1 zu führen. Eine rein meißelnde Ausführungsform, z.B. ein Meißelhammer, unterscheidet
sich von dem Bohrhammer
1 im wesentlichen nur durch das Fehlen des Drehantriebs
10.
[0017] Das beispielhaft dargestellte pneumatische Schlagwerk
4 hat einen Schlagkolben
12, der durch eine erregte Luftfeder
13 zu einer Bewegung nach vorne, d.h. in Schlagrichtung
9, längs der Achse
8 angeregt wird. Der Schlagkolben
12 schlägt auf einen Döpper
20 auf und gibt dabei einen Teil seiner kinetischen Energie an den Döpper
20 ab. Aufgrund des Rückstoßes und angeregt durch die Luftfeder
13 bewegt sich der Schlagkolben
12 nach hinten, d.h. entgegen der Schlagrichtung
9, bis die komprimierte Luftfeder
13 den Schlagkolben
12 wieder nach vorne treibt. Die Luftfeder
13 ist durch eine pneumatische Kammer gebildet, die axial, nach vorne durch eine hintere
Stirnfläche
21 des Schlagkolbens
12 und axial, nach hinten durch einen Erregerkolben
22 abgeschlossen ist. In radialer Richtung kann die pneumatische Kammer umfänglich durch
ein Schlagrohr
23 abgeschlossen sein, in dem der Schlagkolben
12 und der Erregerkolben
22 längs der Achse
8 geführt sind. In anderen Bauformen kann der Schlagkolben
12 in einem topfförmigen Erregerkolben gleiten, wobei der Erregerkolben den Hohlraum
der pneumatischen Kammer in radialer Richtung, d.h. umfänglich abschließt. Die Luftfeder
13 wird durch eine gezwungene, oszillierende Bewegung längs der Achse
8 des Erregerkolbens
22 erregt. Ein Exzenterantrieb
24, ein Taumelantrieb etc. kann die Drehbewegung des Motors
3 in die lineare, oszillierende Bewegung umsetzen. Eine Periode der gezwungenen Bewegung
des Erregerkolbens
22 ist auf das Zusammenspiel des Systems aus Schlagkolben
12, Luftfeder
13 und Döpper
20 und deren relative axiale Abstände, insbesondere einen vorgegebenen Stoßpunkt
25 des Schlagkolbens
12 mit dem Döpper
20 abgestimmt, um das System resonant und damit optimal für eine Energieübertragung
von dem Motor
3 auf den Schlagkolben
12 anzuregen.
[0018] Der Döpper
20 ist ein Körper, vorzugsweise ein Rotationskörper, mit einer vorderen, in Schlagrichtung
9 freiliegenden Schlagfläche
26 und einer hinteren, entgegen der Schlagrichtung
9 freiliegenden Schlagfläche
27. Ein Stoß auf seine hintere Schlagfläche
27 überträgt der Döpper
20 auf das an seiner vorderen Schlagfläche
26 anliegende Werkzeug
7. Der Döpper
20 kann seiner Funktion entsprechend auch als Zwischenschläger bezeichnet werden.
[0019] Eine Führung
28 führt den Döpper
20 längs der Achse
8. In dem dargestellten Beispiel taucht der Döpper
20 teilweise mit einem hinteren Ende in einen hinteren Führungsabschnitt
29 ein. Das hintere Ende liegt mit seiner radialen Außenfläche an dem Führungsabschnitt
29 in radialer Richtung an. Ein vorderer Führungsabschnitt
30 kann gleichermaßen einen vorderes Ende des Döppers
20 umschließen und dessen radiale Bewegung einschränken. Der hintere und der vordere
Führungsabschnitt
29, 30 bilden mit ihren axial ausgerichteten Flächen zugleich zwei Anschläge, die eine axiale
Bewegung des Döppers
20 auf eine Wegstrecke zwischen dem hinteren Anschlag
29 und dem vorderen, in Schlagrichtung
9 liegenden Anschlag (Döpperanschlag)
30 begrenzen. Der Döpper
20 hat einen verdickten mittleren Abschnitt
33, welcher mit seinen Stirnflächen an den axialen Flächen der Führungsabschnitte
29, 30 anschlägt. Die beispielhaft dargestellte Führung
28 hat ein, beispielsweise zylindrisches, umfänglich geschlossenes Führungsrohr
31, in dem der Döpper
20. Der dickere Abschnitt
33 des Döppers
20 ist mit seiner Mantelfläche
34, d.h. radialen Außenfläche, wenigstens abschnittsweise oder entlang seines gesamten
Umfangs von einer Innenwand
32 des Führungsrohrs
31 radial beabstandet. Über die gesamte axiale Länge des mittleren verdickten Abschnitts
33 verläuft ein rinnenförmiger oder zylindrischer Spalt
35 zwischen dem Döpper
20 und dem Führungsrohr
31. Der Spalt
35 kann beispielsweise eine radiale Abmessung von zwischen 0,5 mm und 4 mm haben.
[0020] Beim Meißeln stützt sich das Werkzeug
7 an der vorderen Schlagfläche
26 des Döppers
20 ab, wodurch der Döpper
20 an dem hinteren Anschlag
29 eingerückt gehalten wird (Fig. 2). Das Schlagwerk
4 ist auf die eingerückte Stellung des Döppers
20 ausgelegt. Der vorgegebene Stoßpunkt
25 (Fig. 2) des Schlagkolben
12 und Umkehrpunkt in der Bewegung des Schlagkolbens
12 wird durch die hintere Schlagfläche
27 des eingerückten Döppers
20 festgelegt.
[0021] Sobald ein Anwender das Werkzeug
7 von dem Werkstück entfernt, soll die schlagende Funktion des pneumatischen Schlagwerks
4 unterbrochen werden, da sonst der Bohrhammer
1 leer schlägt. Ein Stoß des Schlagkolbens
12 auf den Döpper
20 führt dazu, dass der Döpper
20 zu dem vorderen Anschlag
30 gleitet und bevorzugt in dessen Nähe stehen bleibt. Der Schlagkolben
12 kann sich über den vorgegebenen Stoßpunkt
25 nach vorne, in Schlagrichtung
9 bis zu dem vorzugsweise dämpfenden Anschlag
30 hinausbewegen. In der über den Stoßpunkt
25 hinaus vorgerückten Stellung gibt der Schlagkolben
12 eine Belüftungsöffnung
36 in dem Schlagrohr
23 frei, durch welche die pneumatische Kammer der erregten Luftfeder
13 mit vorzugsweise der Umgebung in dem Maschinengehäuse
2 verbunden und belüftet wird. Die Wirkung der Luftfeder
13 wird reduziert oder aufgehoben, weshalb der Schlagkolbens
12 aufgrund der abgeschwächten oder ausbleibenden Ankopplung an den Erregerkolben
22 stehen bleibt. Das Schlagwerk
4 wird wieder aktiviert, wenn der Döpper
20 bis zu dem hinteren Anschlag
29 eingerückt wird und der Schlagkolben
12 die Belüftungsöffnung
36 verschließt.
[0022] Damit der Döpper
20 nach einem Leerschlag vorzugsweise in der Nähe des vorderen Anschlags
30 liegen bleibt, kann sich der Döpper
20 im wesentlichen ungebremst in Schlagrichtung
9 zu dem vorderen Anschlag
30 bewegen, in Gegenrichtung zu dem hinteren Anschlag
29 erfolgt die Bewegung jedoch gegen eine Federkraft wenigstens einer Luftfeder
40. Die Federkraft der Luftfeder
40 wird in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung des Döppers
20, bezogen auf die Führung
28 gesteuert.
[0023] Eine wenigstens teilweise radial verlaufende Fläche des Döppers
20 und eine wenigstens teilweise radial verlaufende Fläche der Führung
28 bilden Innenflächen der pneumatischen Kammer
40 für die Luftfeder, welche senkrecht oder geneigt zur Achse
8 orientiert sind. Ein axialer Abstand der beiden radial verlaufenden Flächen ändert
sich mit der Bewegung des Döppers
20 und damit das Volumen der pneumatischen Kammer
40. Die Volumenänderung bewirkt eine Änderung des Drucks innerhalb der pneumatischen
Kammer
40.
[0024] Eine entgegen der Schlagrichtung
9 weisende, hintere Prellfläche
41 des dickeren Abschnitts
33 kann die erste radial verlaufende Innenfläche der pneumatischen Kammer
40 bilden. Eine in Schlagrichtung
9 weisende, hintere Prellfläche
42 der Führung
28, die mit der hinteren Prellfläche
41 des dickeren Abschnitts
33 den hinteren Anschlag
29 definiert, kann die zweite radial verlaufende Innenfläche der pneumatischen Kammer
40 sein.
[0025] In radialer Richtung ist die pneumatische Kammer
40 auf einer Seite durch die Führung
28 und auf der anderen Seite durch den Döpper
22 abgeschlossen. Eine hermetische, luftdichte Versiegelung zwischen dem Döpper
20 und der Führung
28 erfolgt durch ein erstes Dichtelement
43 und ein zweites Dichtelement
44. Die Dichtelemente
43, 44 sind längs der Achse
8 zueinander versetzt angeordnet. Das erste Dichtelement
43 ist beispielsweise zwischen den beiden Anschlägen
29, 30, das zweites Dichtelement
44 axial außerhalb der beiden Anschläge
29, 30, d.h. der jeweiligen Prellflächen
42 angeordnet. Zwischen den beiden Dichtelementen
43, 44 befinden sich die radial verlaufenden Innenflächen der pneumatischen Kammer
40. In der dargestellten Ausführungsform sind die Dichtelemente
43, 44 auf Abschnitten des Döppers
20 mit unterschiedlichem Querschnitt angeordnet, wodurch der Abstand der Dichtelemente
43, 44 zu der Achse
8 verschieden groß ist. In anderen Ausführungsformen sind wenigstens Abschnitte der
Dichtelemente
43, 44 in verschiedenem Abstand zur Achse
8. In einer Projektion auf eine Ebene senkrecht zur Achse
8 überlappen die zwei Dichtungen nicht oder wenigstens abschnittsweise nicht.
[0026] Die Abhängigkeit der Luftfeder 40 von der Bewegungsrichtung des Döppers 20 wird dadurch
erreicht, dass wenigstens eines der Dichtelemente 43, 44 als Ventil 100 ausgebildet
ist. Ein Luftkanal 45 bindet die pneumatische Kammer
40 an ein Luftreservoir in der Umgebung, z.B. dem Maschinengehäuse
2, an. In dem Kanal
45 ist das Ventil
100 angeordnet, welches einen Luftstrom durch den Kanal
45 steuert. Die Steuerung erfolgt in Abhängigkeit der Bewegung des Döppers
20. Wenn sich der Döpper
20 in Schlagrichtung
9 bewegt, öffnet das Ventil
100 und Luft kann aus dem Reservoir durch den Kanal
45 in das sich vergrößernde Volumen der pneumatischen Kammer
40 nachströmen; die Luftfeder wird hierdurch deaktiviert. Das Ventil
100 sperrt den Kanal
45, wenn der Döpper
20 sich entgegen der Schlagrichtung
9 bewegt. Der Druck in der pneumatischen Kammer
40 steigt mit dem sich verringernden Volumen der pneumatischen Kammer
40 an, wodurch die Luftfeder
40 der Bewegung des Döppers
20 entgegenwirkt.
[0027] Das Ventil
100 ist ein selbsttätiges oder eigenmedium-betätigtes Ventil
100, z.B. ein Rückschlagventil oder ein Drosselrückschlagventil. Das Ventil
100 wird durch einen Luftstrom betätigt, der in das Ventil
100 einströmt. Der Luftstrom ist Folge einer Druckdifferenz zwischen der pneumatischen
Kammer
40 und dem mit ihr über das Ventil
100 verbundenen Raum
51. Der verbundene Raum
51 kann ein sehr großes Luftreservoir, z. B. die Umgebung, das Innere des Maschinengehäuses
51, oder eine andere abgeschlossene, pneumatische Kammer mit begrenztem Volumen sein.
[0028] Fig. 3 und Fig. 5 zeigen im Längsschnitt durch das Schlagwerk eine beispielhafte
Ausführung des Ventils
100 im geschlossenen w. geöffneter Stellung. Querschnitte durch das geschlossene Ventil
100 in der Ebene IV-IV und das geöffnete Ventil
100 in der Ebene VI-VI sind in Fig. 4 und Fig. 6 gezeigt. Fig. 7 zeigt einen vergrößerten
Teilschnitt des Ventils
100.
[0029] Ein Lippendichtring
101 umspannt den mittleren Abschnitt
33 des Döppers
20. Der Lippendichtring
101 hat einen schlauchförmigen, zylindrischen Befestigungsabschnitt
103, mit dem der Lippendichtring
101 an dem Döpper
20 befestigt ist. Der Befestigungsabschnitt
103 kann beispielsweise auf dem Nutboden
88 in eine Ringnut
106 in den mittleren Abschnitt
33 eingesetzt sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Befestigungsabschnitt
103 auf den Döpper
20 geklemmt, geklebt oder sonst wie befestigt sein, um ein Verrutschen des Lippendichtrings
101 längs der Achse
8 zu unterdrücken.
[0030] Eine Lippe
102 des Lippendichtrings
101 ist gegenüber der Achse
8 geneigt und ein radialer Abstand zu dem Befestigungsabschnitt
103 erhöht sich in Richtung zu der pneumatischen Kammer
40. Die Kontur der Lippe
102 kann beispielsweise abschnittsweise hohlkegelförmig mit einem in Richtung zu der
pneumatischen Kammer
40 öffnenden Kegel sein. Die Lippe
102 und der Befestigungsabschnitt
103 umschließen einen sackartigen Hohlraum
104, welcher in Richtung zu der pneumatischen Kammer
40 offen und in Richtung weg von der pneumatischen Kammer
40 geschlossen ist. Bei der in Fig. 4 dargestellt in Schlagrichtung
9 vor dem Lippendichtring
101 angeordneten pneumatischen Kammer
40 öffnet sich der sackartige Hohlraum
104 entgegen der Schlagrichtung
9. In einem Schnitt längst zur Achse
8 hat der Lippendichtring
101 ein V- oder U-förmiges Profil.
[0031] Die Lippe
102 ist gegenüber dem Befestigungsabschnitt
103 schwenkbar, damit eine radiale Abmessung
110 des Lippendichtrings
101 veränderlich ist. Die radiale Abmessung
110 kann beispielsweise die Differenz von Außendurchmesser zu Innendurchmesser des Lippendichtrings
101 sein. Der Lippendichtring
101 kann eine ausgeklappte Stellung (Fig. 4) einnehmen, in welcher die Lippe
102 in einen möglichst großen Abstand zu dem Befestigungsabschnitt
103 geschwenkt ist. Eine Stirnfläche des Lippendichtrings
101, welche senkrecht zu der Achse
8 orientiert ist, entspricht beispielsweise der Querschnittsfläche des Spalts
35. In der dargestellten Ausgestaltung berührt die Lippe
102 mit einem Kontaktabschnitt
113 das Führungsrohr
31. Der Lippendichtring
101 kann von der ausgeklappten Stellung in eine eingeklappte Stellung (Fig. 6) geschwenkt
werden. Die Stirnfläche des Lippendichtrings
101 wird hierdurch gegenüber der Stirnfläche des ausgeklappten Lippendichtrings
101 verringert, die radiale Abmessung
101 b verkleinert. Der Kontaktabschnitt
113 löst sich von dem Führungsrohr
31.
[0032] Der Lippendichtring
101 bildet das Dichtelement des Ventils
100. Bei einem ausgeklappten Lippendichtring
101 ist das Ventil
100 in einer geschlossenen/ drosselnden und bei einem eingeklappten Lippendichtring
101 ist das Ventil
100 in einer geöffneten Stellung. Der Wechsel des Lippendichtrings
101 zwischen der eingeklappten und ausgeklappten Stellung wird durch das Druckverhältnis
in der pneumatischen Kammer
40 und die Strömungsrichtung in dem Spalt
35 bewirkt. Ein Luftstrom in Richtung zu der hinteren, pneumatischen Kammer
40 strömt eine teilweise radial zur Führung
28 weisende Fläche
114 der Lippe
102 an. Die anströmende Luft bewirkt ein Schwenken der Lippe
102 in Richtung zu dem Befestigungsabschnitt
103 und folglich ein Einklappen des Lippendichtrings
101. Die weiter nachfließende Luft hält der Lippendichtring
101 in der eingeklappten Stellung, wodurch das Ventil
100 offen gehalten bleibt. Ein Luftstrom aus der hinteren, pneumatischen Kammer
40 strömt hingegen eine teilweise radial von der Führung
28 wegweisende Fläche
114 der Lippe
102 an. Die anströmende Luft bewirkt dadurch ein Schwenken der Lippe
102 weg von dem Befestigungsabschnitt
103 zu dem Führungsrohr
31 hin. Der Lippendichtring
101 geht in die ausgeklappte Stellung über. In der ausgeklappten Stellung liegt die schwenkbare
Lippe
102 mit wenigstens einem Abschnitt der von der pneumatischen Kammer
40 wegweisenden Fläche
114 an einem Anschlag
119 an. Der Anschlag
119 wird beispielsweise durch das Führungsrohr
31 gebildet, an dem der Kontaktabschnitt
113 anliegt. Das Ventil
100 ist geschlossen und bleibt geschlossen gehalten.
[0033] Die Lippe
102 kann aus einem elastischen Material, z.B. Kautschuk sein. Eine Stärke der Lippe
102 kann deutlich geringer als ihre Abmessung längs der Achse
8 sein. Die relativ geringe Stärke der Lippe
102 ermöglicht, dass der Luftstrom in und/oder aus der pneumatischen Kammer
40 die Lippe
102 durch Verbiegen verschwenkt. Die Lippe
102 ist beispielsweise elastisch in die ausgeklappte Stellung vorgespannt. In einer Grundstellung
ist das Ventil
100 geschlossen. In dieser Ausgestaltung ist es ausreichend, dass der Luftstrom in die
pneumatischen Kammer
40 das Verbiegen bewirkt.
[0034] Die Lippe
102 und der Befestigungsabschnitt
103 können ein einteiliges, monolithisches oder ein in einem Stück gespritztes Bauelement
aus demselben Material, z.B. Kautschuk sein. Ein Bereich in dem die schwenkbare Lippe
102 in den gegenüber dem Döpper
20 unbeweglichen Befestigungsabschnitt
103 übergeht, kann von der pneumatischen Kammer
40 weiter entfernt sein, als der Kontaktabschnitt
113.
[0035] Ein Festkörpergelenk
107 kann die Lippe
102 mit dem Befestigungsabschnitt
103 verbinden. Das Festkörpergelenk
107 hat eine geringere Stärke als die Lippe
102, wodurch eine Schwenkbewegung vorwiegend um das Festkörpergelenk
107 erfolgt.
[0036] Das zweite Dichtelement
44 kann zu dem hinteren Anschlag
29 axial, entgegen der Schlagrichtung
9 versetzt angeordnet und kann beispielsweise ein in der Führung
28 stationär gelagerter Dichtring sein. Der Dichtring
44 ist beispielsweise in die Hülse
29 eingesetzt und schließt bündig mit einem hinteren Ende
75 des Döppers
20 ab. Das hintere Ende
75 des Döppers
20 hat beispielsweise einen geringeren Durchmesser als der mittlere Abschnitt
33.
[0037] Fig. 8 zeigt eine Ausgestaltung bei der die Lippe
102 in einem separaten Befestigungsabschnitt
103 drehbar gelagert befestigt ist. Der Befestigungsabschnitt
103 hat eine Lagerschale
116, in die ein Lagerkopf
117 der Lippe
102 eingesetzt ist.
[0038] Fig. 9 zeigt eine weitere Ausgestaltung des Ventils
100. Auf der von der pneumatischen Kammer
40 entfernten Seite erhebt sich von dem Befestigungsabschnitt
103 in radialer Richtung ein Anschlag
118. Die Lippe
102 liegt mit einem Abschnitt ihrer von der pneumatischen Kammer
40 abgewandten Fläche
114 an dem Anschlag
118 an, wenn der Lippendichtring
101 aufgeklappt ist. In der eingeklappten Stellung ist die Lippe
102 von dem Anschlag oder Bezugszeichen weggeschwenkt (gestrichelter Darstellung). Der
Anschlag
118 an dem Döpper
20 begrenzt in die Schwenkbewegung der Lippe
102. Die Ausführungsform mit dem Anschlag
118 ist beispielhaft mit einer drehgelagerten Lippe
102 dargestellt, kann gleichermaßen auch für ein durch ein Festkörpergelenk
107 oder über ihre Länge biegsame Lippe
102 verwendet werden.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform ist das Dichtelement
101 in der Innenwand verankert und die Lippe
102 berührt den Döpper
20.
[0040] Fig. 10 zeigt im Längsschnitt eine weitere Ausführungsform mit einer hinteren Luftfeder
40, einer vorderen Luftfeder
120 und wenigstens dem Ventil
100 zum Steuern des Verhaltens des Döppers
20. Bei einer Vorwärtsbewegung, d.h. in Schlagrichtung
9 des Döppers
20 wird das Volumen der hinteren pneumatischen Kammer
40 vergrößert und das Volumen der vorderen pneumatischen Kammer
120 verringert. Das in der vorderen pneumatischen Kammer
120 verdrängt Luftvolumen kann durch das Ventil
100 in die hintere pneumatische Kammer
40 strömen. Bei einer Rückwärtsbewegung, d.h. entgegen der Schlagrichtung
9 des Döppers
20 erhöht sich das Volumen der vorderen pneumatischen Kammer
120 und verringert sich das Volumen der hinteren pneumatischen Kammer
40. Die Federkraft der hinteren Luftfeder
40 und der vorderen Luftfeder
120 wird in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung des Döppers
20 gesteuert. Das Ventil
100 verhindert einen Luftstrom, welcher den in der hinteren pneumatischen Kammer
40 erhöhten Druck und den in der vorderen pneumatischen Kammer
120 verringerten Druck ausgleichen würde. Die Rückwärtsbewegung erfolgt daher gegen die
Federkraft der beiden Luftfedern
40 und
120 und wird gebremst. Die Federkraft der Luftfedern
40, 120 kann verschieden sein, die auf Druck belastete hintere Luftfeder
40 kann eine größere bremsende Wirkung als die vordere Luftfeder
120 entfalten.
[0041] Die vordere pneumatische Kammer
120 der vorderen Luftfeder hat eine wenigstens teilweise radial verlaufende, vordere
Innenwand
131, welche durch die Führung
28 gebildet wird, und eine wenigstens teilweise radial verlaufende, hintere Innenwand
132, welche durch den Döpper
20 gebildet wird. Die hintere pneumatische Kammer
40 der hinteren Luftfeder hat eine wenigstens teilweise radial verlaufende, vordere
Innenwand
41, welche durch den Döpper
20 gebildet wird, und eine wenigstens teilweise radial verlaufende, hintere Innenwand
42, welche durch die Führung
28 gebildet wird. In radialer Richtung nach Außen sind die pneumatischen Kammern
40, 120 durch die Innenwand
32 des zylindrischen oder prismatischen Führungsrohr
31 abgeschlossen. In radialer Richtung nach Innen sind die pneumatischen Kammern
40, 120 durch den Döpper
20 abgeschlossen. In dem radialen Spalt
35 für die gleitende Bewegung des Döppers
20 in der Führung
28 sind axial zueinander versetzt ein erstes Dichtelement
43 und ein zweites Dichtelement
44 angeordnet, um die hintere pneumatische Kammer
40 luftdicht zu versiegeln. Die vordere und die hintere Innenwand
41, 42 der hinteren pneumatischen Kammer
40 sind längs der Achse
8 zwischen dem ersten Dichtelement
43 und dem zweiten Dichtelement
44 angeordnet. Ein drittes Dichtelement
133 ist in Schlagrichtung
9 vor der vorderen Innenwand
131 der vorderen pneumatischen Kammer
120 angeordnet. Die vordere und die hintere Innenwand
131, 132 der vorderen pneumatischen Kammer
120 liegen entlang der Achse
8 innerhalb des ersten Dichtelements
43 und des dritten Dichtelements
133.
[0042] Die über den Luftkanal
134 gekoppelte vordere und hintere pneumatische Kammer
40, 120 haben ein konstantes gegenüber der Umgebung abgeschlossenes Luftvolumen, wobei eine
Aufteilung des Luftvolumens auf die beiden Kammern
40, 120 in Abhängigkeit der momentanen Stellung des Döppers
20 variiert.
[0043] Fig. 11 zeigt eine Ausführungsform mit einem stationären Ventil
180 bei einer pneumatischen Kammer
40 deren Volumen sich bei Bewegung des Döppers
20 in Schlagrichtung
9 vergrößert. Der Aufbau des Ventils
180 kann dem Ventil
100 entsprechen. Ein Lippendichtring
181 des Ventils
180 ist in der Führung
28 befestigt und beispielsweise in einer Ringnut einer in das Führungsrohr
31 eingeschobenen Hülse
29 eingesetzt. Eine ringförmige, schwenkbare Lippe
182 ist gegenüber der Achse
8 geneigt und entfernt sich in Richtung zu der pneumatischen Kammer
40 von der Führung
28. In der dargestellten Ausführungsform kann die schwenkbare Lippe
182 den Döpper
20 in einer ausgeklappten Stellung berühren. Beispielhaft berührt die schwenkbare Lippe
182 den Döpper
20 an dessen Endabschnitt
76 mit geringerem Durchmesser. Ein Luftstrom in die pneumatische Kammer
40 verschwenkt die Lippe
182 Weg von den Döpper
20, wodurch das Ventil
180 geöffnet wird. Das erste Dichtelement
43 auf dem Umfang des mittleren Abschnitts
33 kann ein permanent abdichtendes Dichtelement oder ein Ventil sein, welches beispielsweise
in eine Ringnut
160 in dem mittleren Abschnitt eingesetzt ist.
[0044] Die Geschwindigkeit des Döppers
20 in Schlagrichtung
9 liegt etwa im Bereich von 1 m/s bis 10 m/s bei einem Leerschlag. Entsprechend schnell
vergrößert sich das Volumen der pneumatischen Kammer
40. Durch das geöffnete Ventil
100 strömt Luft in pneumatische Kammer
40 mit einer hohen Rate ein, so dass sich rasch ein Druckausgleich einstellt. Das Ventil
50 gibt hierfür in seiner geöffneten Stellung eine durchströmbare Fläche (hydraulische
Fläche) frei, welche wenigstens 1/30, vorzugsweise wenigstens 1/20, oder wenigstens
10 % der ringförmigen, effektiven Querschnittsfläche des Volumens der pneumatischen
Kammer
40 beträgt. Die hydraulische Fläche ist senkrecht zu der Strömungsrichtung in dem Ventil
50 definiert. Die effektive Querschnittsfläche ist das Differential des Volumens nach
der Bewegungsrichtung, d.h. die Änderung des Volumens bestimmt sich aus dem Produkt
der effektiven Querschnittsfläche und der Längsverschiebung des Döppers
20. Wenn der Döpper
20 an dem Döpperanschlag
30 reflektiert wird, kann seine Geschwindigkeit entgegen der Schlagrichtung
9 in gleicher Größenordnung von 1 m/s bis 10 m/s liegen. Das Ventil
100 schließt und die Kompression der geschlossenen pneumatischen Kammer
40 bremst den Döpper
20. Die Drosselöffnung
54 lässt nur einen geringen Luftstrom austreten, wodurch der Überdruck in der pneumatischen
Kammer
40 aufrecht erhalten bleibt.
[0045] Bei einer langsamen Bewegung von weniger als 0,2 m/s entgegen der Schlagrichtung
9, typisch für ein neues Ansetzen des Meißels, kann die Luft mit einer ausreichenden
Rate durch die Drosselöffnung
54 austreten, um einen Druckausgleich zu ermöglichen. Die Drosselöffnung
54 kann beispielsweise eine Bohrung durch die Wand des Führungsrohrs
31 sein. Die Fläche eines Strömungsquerschnitts (hydraulischer Querschnitt) der Drosselöffnung
54 ist um wenigstens zwei Größenordnungen geringer als die ringförmige Querschnittsfläche
der pneumatischen Kammer
40, z.B. kleiner als 0,5 Prozent. Die Drosselöffnung
54 ist beispielsweise größer als 1/2000 oder 1/1500 der ringförmigen Querschnittsfläche,
um ein manuelles Einschieben des Döppers
20 zu ermöglichen. Der Strömungsquerschnitt oder die Querschnittsfläche der Drosselöffnung
54 ist an deren engster Stelle senkrecht zur Strömungsrichtung bestimmt. Bei der Bewegung
des Döppers
20 ändert sich das Volumen der pneumatischen Kammer
40 proportional zu der Geschwindigkeit des Döppers
20 und zu der ringförmigen Querschnittsfläche des von der pneumatischen Kammer
40 umschlossenen Volumens. Soll die Drossel
54 die Volumenänderung ohne Druckänderung ausgleichen, muss die verdrängte Luft mit
einer um das wenigstens Hundertfache der Geschwindigkeit des Döppers die Drossel
20 passieren. Die Strömungseigenschaften von Luft setzen der Strömungsgeschwindigkeit
eine obere Grenze, weshalb ein Druckausgleich zwar bei einem langsamen aber bei nicht
einem schnell bewegenden Döpper
20 möglich ist.
[0046] Alternativ zu einer gesonderten Drosselöffnung
54 kann das Ventil
100 als Drosselventil ausgelegt sein, das eine entsprechende Drosselöffnung in einer
geschlossenen/ drosselnden Stellung offen lässt. Beispielsweise kann das Lippendichtring
101 axial verlaufende Bohrungen
200 von einer der pneumatischen Kammer
40 zugewandten Seite zu einer der pneumatischen Kammer
40 abgewandten Seite aufweisen. Der Durchmesser der axialen Bohrungen kann beispielsweise
einen Querschnitt aufweisen, dessen Fläche wenigstens zwei Größenordnungen geringer
als in die Fläche des Strömungsquerschnitts (hydraulische Querschnitt) das geöffneten
Ventils
100 ist, z.B. kleiner als 0,5% und z.B. größer als 0,05%.
[0047] Eine Drossel kann auch durch eine nicht vollständig an der Führung
31 abschließende Lippe
102 ermöglicht werden. Die Lippe kann Einkerbungen
201 an ihrem berührenden Abschnitt
113 aufweisen. Ein Strömungsquerschnitt der Drossel zwischen der Einkerbung
201 und der Führung
31 liegt in den obige angegebenen Grenzen von höchstens 1/100, z.B. kleiner 1/300 der
effektiven Querschnittsfläche, d.h. in dem dargestellten Beispiel der ringförmigen
Querschnittsfläche des Volumens der pneumatischen Kammer
40. Alternativ oder zusätzlich können Kanäle für die Drossel entlang des Befestigungsabschnitts
103 durch Rillen in dem Befestigungsabschnitt
103 oder dem Nutboden
106 eingebracht sein.
1. Werkzeugmaschine hat
einen Döpper (20),
ein Führungsrohr (31) in dem der Döpper (20) längs einer Achse (8) geführt ist,
eine pneumatische Kammer (40, 120), die durch den Döpper (20), das Führungsrohr (31) und eine eigenmedium-betätigte Ventileinrichtung (100, 180) abgeschlossen ist und ein Volumen der pneumatischen Kammer (40) sich mit einer Bewegung des Döppers (20) entlang der Achse (8) verändert,
wobei die eigenmedium-betätigte Ventileinrichtung (100, 180) zwischen dem Döpper (20) und dem Führungsrohr (31) ein schwenkbares Dichtelement (101, 181) aufweist, das schwenkbares Dichtelement (101, 181) bei einer Bewegung des Döppers (20) in Schlagrichtung (9) in eine eingeklappte Stellung, die in Projektion auf eine Ebene senkrecht zur Achse
(8) eine erste Anströmfläche (110b) hat, verschwenkt und bei einer Bewegung des Döppers
(20) entgegen der Schlagrichtung (9) in eine ausgeklappte Stellung, die in Projektion auf eine Ebene senkrecht zur Achse
(8) eine zweite Anströmfläche (110) hat, verschwenkt ist und die zweite Anströmfläche (110) größer als die erste Anströmfläche
(110) ist.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass falls das Volumen der pneumatischen Kammer (40) bei einer Bewegung des Döppers (20) in Schlagrichtung (9) zunehmend ist, das schwenkbare Dichtelement (101, 181) bei einem in Richtung zu der pneumatischen Kammer (40) abfallenden Druckgradienten in die eingeklappte Stellung verschwenkt und bei einem
in Richtung zu der pneumatischen Kammer (40) ansteigendem Druckgradienten in die ausgeklappte Stellung verschwenkt ist, und
falls das Volumen der pneumatischen Kammer (120) bei einer Bewegung des Döppers (20) in Schlagrichtung (9) abnehmend ist, das schwenkbare Dichtelement (101) bei einem in Richtung zu der pneumatischen Kammer (120) ansteigendem Druckgradienten in die eingeklappte Stellung verschwenkt und bei einem
in Richtung zu der pneumatischen Kammer (120) abfallenden Druckgradienten in die ausgeklappte Stellung verschwenkt ist.
3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 2 gekennzeichnet durch eine weitere pneumatischen Kammer, die durch den Döpper (20), das Führungsrohr (31) und die eigenmedium-betätigte Ventileinrichtung (101) abgeschlossen ist, wobei das Volumen der einen pneumatischen Kammer (40) bei einer Bewegung des Döppers (20) in Schlagrichtung (9) zunehmend und ein Volumen der weiteren pneumatischen Kammer (120) bei einer Bewegung des Döppers (20) abnehmend ist und wobei die pneumatische Kammer (40) und die weitere pneumatische Kammer (120) durch die eigenmedium-betätigte Ventileinrichtung (101) verbunden sind.
4. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (101) an dem Döpper befestigt und in der ausgeklappten Stellung ein Kontaktabschnitt (113) des Dichtelements (101) das Führungsrohr berührt oder alternativ das Dichtelement (101) an dem Führungsrohr (31) befestigt und in der ausgeklappten Stellung der Kontaktabschnitt (113) des Dichtelements (101) den Döpper (20) berührt.
5. Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass falls das Volumen der pneumatischen Kammer (40) bei einer Bewegung des Döppers in Schlagrichtung zunehmend ist, ein Schwenkgelenk
(107) des Dichtelements gegenüber dem Kontaktabschnitt (113), längs der Achse (8), weiter von der pneumatische Kammer entfernt (40) ist, und
falls das Volumen der pneumatischen Kammer (120) bei einer Bewegung des Döppers (20) in Schlagrichtung (9) abnehmend ist, das Schwenkgelenk (107) des Dichtelements (101) gegenüber dem Kontaktabschnitt (113), längs der Achse (8), näher an der pneumatische Kammer (120) angeordnet ist.
6. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkgelenk (107) durch ein Festkörpergelenk gebildet ist.
7. Werkzeugaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement mit einen Befestigungsabschnitt (103) an dem Döpper (20) oder dem Führungsrohr (31) befestigt ist und eine Lippe (102) des Dichtelements (101) gegenüber der Achse (8) geneigt ist, wobei
falls das Volumen der pneumatischen Kammer (40) bei einer Bewegung des Döppers in Schlagrichtung (9) zunehmend ist, die Lippe (102) längs der Achse (8) hin zu der pneumatischen Kammer (40) von dem Befestigungsabschnitt (103) weg geneigt ist, und falls das Volumen der pneumatischen Kammer (120) bei einer Bewegung des Döppers (20) in Schlagrichtung (9) abnehmend ist, die Lippe (102) längs der Achse (8) weg von der pneumatischen Kammer (120) von dem Befestigungsabschnitt (103) weg geneigt ist.
8. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement ein V- oder U-förmiges Querschnittsprofil längs der Achse aufweist,
wobei das Querschnittsprofil in Richtung zur der pneumatischen Kammer (40) geöffnet ist, falls das Volumen der pneumatischen Kammer bei einer Bewegung des Döppers
(20) in Schlagrichtung (9) zunehmend ist, und das Querschnittsprofil von der pneumatischen Kammer (120) abgewandt geöffnet ist, falls das Volumen der pneumatischen Kammer bei einer Bewegung
des Döppers in Schlagrichtung (9) abnehmend ist.
9. Werkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement asymmetrisch bezüglich jeglicher Ebenen senkrecht zur Achse ist.
10. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet durch einen Anschlag (118, 119) an dem das schwenkbare Dichtelement in der ausgeklappten Stellung anliegt und in
der eingeklappten Stellung beabstandet ist.
11. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Drossel (54), welche die pneumatische Kammer (40, 120) mit einem Luftreservoir verbindet, wobei eine effektive Querschnittsfläche der pneumatischen
Kammer (40, 120) definiert durch das Differential des Volumens der pneumatischen Kammer (40, 120) nach der Schlagrichtung (9) größer als das Hundertfache einer Querschnittsfläche der Drossel (54) ist.
12. Werkzeugmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der ausgeklappten Stellung des schwenkbaren Dichtelement (101, 181) ein Strömungskanal (200, 201) durch die Ventileinrichtung (100, 180) eine Querschnittsfläche aufweist, welche geringer als ein Hundertstel der effektiven
Querschnittsfläche der pneumatischen Kammer (40, 120) ist.
13. Werkzeugmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche durch längs der Achse (8) verlaufende Bohrungen, Kerben und/oder Rillen in dem Dichtelement (101, 181) gebildet sind.