[0001] Die Erfindung betrifft eine Griffvorrichtung, die lösbar an einem Behälter, insbesondere
an einem Kanister, befestigt werden kann. Derartige Griffvorrichtungen werden beispielsweise
für den Transport von Kraftstoffkanistern oder Kanistern mit Motorenöl eingesetzt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Beispielsweise Waldarbeiter benötigen bei ihrer Arbeit sowohl motorenbetriebene Maschinen,
beispielsweise Motorsägen, als auch einfache Werkzeuge, beispielsweise eine Axt oder
eine Hacke. Für die Arbeit mit den motorenbetriebenen Maschinen sind darüber hinaus
auch Kraft- und/oder Schmierstoffe mitzuführen.
[0003] Der Transport der verschiedenen benötigten Utensilien muss aufgrund der mangelnden
Zugänglichkeit einiger Waldgebiete regelmäßig zumindest teilweise zu Fuß erfolgen.
Die Waldarbeiter müssen daher sowohl die Kraft- und/oder Schmierstoffe als auch die
motorenbetriebene Maschine und weitere Werkzeuge möglichst gleichzeitig transportieren
können, um unnötige Wegstrecken und den damit verbundenen Zeitverlust zu vermeiden.
[0004] Zu diesem Zweck werden Griffvorrichtungen angeboten, die lösbar an einem Kanister
beziehungsweise Behälter befestigt werden können. Die Griffeinheit dieser Griffvorrichtungen
ist regelmäßig so ausgebildet, dass beispielsweise die Axt oder Hacke zum Tragen der
Griffvorrichtung und damit auch des Kanisters verwendet werden kann. Dadurch bleibt
eine Hand frei, um mit dieser zweiten Hand beispielsweise die Motorsäge transportieren
zu können.
[0005] Auf diese Weise lässt sich jedoch lediglich ein einzelner Kanister transportieren,
es kann also entweder ein Kraftstoff oder ein Motorenöl mitgeführt werden. Vielfach
sind jedoch sowohl Kraftstoff als auch Motorenöl für einen reibungslosen Arbeitsablauf
erforderlich. Zu diesem Zweck werden für die verschiedenen Kraft- und Schmierstoffe
Doppelkanister angeboten, die den Transport von zwei verschiedenen Flüssigkeiten erlauben.
Die Doppelkanister werden in der Regel an einer Versorgungsstation mit den gewünschten
Flüssigkeiten befüllt. Nach dem Verbrauch der Flüssigkeiten kann der Doppelkanister
an der Versorgungsstation wieder neu befüllt werden.
[0006] Aufgrund von Umweltschutzbedingungen soll das Umfüllen von gesundheitsgefährdenden
und umweltschädlichen Flüssigkeiten möglichst nicht in der freien Natur erfolgen.
Die angebotenen Doppelkanister erfordern jedoch regelmäßig ein solches Umfüllen, so
dass von der Verwendung von Doppelkanistern abgesehen werden sollte. Auch ist das
erneute Auffüllen von einmal entleerten Kanistern bedenklich, da die Dichtigkeit der
Kanister über die Zeit abnehmen kann und sich Lecks bilden können, über die umweltschädliche
Flüssigkeiten austreten können.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit der ein Umfüllen von Kraftstoffen beispielsweise
im Wald nicht länger erforderlich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Griffvorrichtung gemäß Hauptanspruch
1 und den an der Griffvorrichtung zu befestigenden Behälter gemäß Anspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von
weiteren Ansprüchen.
[0009] Die erfindungsgemäße Griffvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zeichnet
sich dadurch aus, dass zumindest eine zweite Befestigungseinheit an der Griffvorrichtung
vorhanden ist, so dass insgesamt mindestens zwei Behälter lösbar an der Griffvorrichtung
befestigt werden können. Insbesondere können Kanister in verschiedenen Größen an der
Griffvorrichtung befestigt werden.
[0010] Durch die dadurch gegebene Möglichkeit, mindestens zwei Behälter an der Griffvorrichtung
befestigen zu können, kann auf die Doppelkanister verzichtet werden. Stattdessen können
zwei verschiedene Behälter lösbar an der Griffvorrichtung befestigt werden, so dass
nach wie vor zwei verschiedene Flüssigkeiten mit einer Griffvorrichtung zu dem gewünschten
Einsatzort transportiert werden können. Nach dem Entleeren der an der Griffvorrichtung
befestigten Behälter können diese einem Recyclingsystem zugeführt werden, so dass
ein erneutes Befüllen nicht erforderlich ist. Vielmehr kann ein neuer Behälter aus
dem Vorratslager entnommen werden und an der Griffvorrichtung befestigt werden. Ein
Umfüllen von Kraftstoff von einem Vorratstank in die einzelnen Behälter wird dadurch
überflüssig, so dass beispielsweise eine Kontamination des Waldbodens verhindert werden
kann.
[0011] In vorteilhafter Weise kann die zweite Befestigungseinheit, die der lösbaren Befestigung
eines zweiten Kanisters an der Griffvorrichtung dient, selbst lösbar an der Griffvorrichtung
befestigt sein. Die Befestigungseinheit kann somit ausgetauscht werden, beispielsweise
bei einer Beschädigung. Darüber hinaus kann die zweite Befestigungseinheit gegen eine
alternative zweite Befestigungseinheit ausgetauscht werden, um beispielsweise eine
Anpassung an verschiedene Behältergrößen zu ermöglichen.
[0012] Eine besonders einfache lösbare Verbindung von zweiter Befestigungseinheit und Griffvorrichtung
kann durch eine Schraubverbindung ermöglicht werden. Mittels einer solchen Schraubverbindung
kann die zweite Befestigungseinheit schnell und sicher an der Griffvorrichtung befestigt
werden.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die zweite Befestigungseinheit zwei Profileinheiten
besitzen, die lösbar aneinander befestigt werden können. Diese Befestigung der beiden
Profileinheiten kann vorzugsweise vor der Befestigung der Befestigungseinheit an der
Griffvorrichtung erfolgen, um einen möglichst einfachen Zusammenbau der Griffvorrichtung
zu ermöglichen. Die beiden separaten Profileinheiten der zweiten Befestigungseinheit
können dadurch wirtschaftlich günstig hergestellt werden, beispielsweise als Spritzgussteile.
[0014] Beispielsweise können die beiden Profileinheiten über zumindest eine Nut-Feder-Verbindung
lösbar aneinander befestigt werden. Die beiden Profileinheiten können dabei ineinander
gesteckt werden, so dass eine formschlüssige Verbindung besteht. In vorteilhafter
Weise können dabei mehrere Nut-Feder-Verbindungen ausgebildet sein, um eine sichere
Befestigung der beiden Profileinheiten aneinander zu ermöglichen.
[0015] Zur Befestigung eines zweiten Behälters kann die zweite Befestigungseinheit in vorteilhafter
Weise eine Schwalbenschwanz-Nut aufweisen. Diese Schwalbenschwanz-Nut kann beispielsweise
durch die beiden aneinander befestigten Profileinheiten gebildet werden. Die Ausbildung
einer Schwalbenschwanz-Nut ermöglicht eine sichere formschlüssige Befestigung eines
mit einer entsprechenden Schwalbenschwanz-Feder ausgestatteten Behälters an der Griffvorrichtung,
da auch größere Belastungen durch befüllte Behälter von der Schwalbenschwanz-Verbindung
gut aufgenommen werden können.
[0016] Alternativ oder zusätzlich dazu könnte die zweite Befestigungseinheit auch eine Schwalbenschwanz-Feder
aufweisen, die ebenfalls durch die beiden aneinander befestigten Profileinheiten gebildet
werden könnte. Ein entsprechender Behälter, der an der Griffvorrichtung befestigt
werden solle, würde in diesem Fall eine Schwalbenschwanz-Nut aufweisen.
[0017] Um ein Durchrutschen des Behälters durch die Schwalbenschwanz-Verbindung zu verhindern,
kann an der Griffvorrichtung und/oder an dem zu befestigenden Behälter ein Stopperelement
vorhanden sein. Dieses Stopperelement könnte beispielsweise als unterer Anschlag an
der Griffvorrichtung ausgebildet sein, auf dem der Behälter im befestigten Zustand
aufliegen würde. Ein solcher unterer Anschlag könnte beispielsweise in die zweite
Befestigungseinheit integriert sein. Ebenso wäre ein oberer Anschlag an dem Behälter
denkbar, der im befestigten Zustand des Behälters auf einem Teil der Griffvorrichtung
aufsitzen würde.
[0018] Insbesondere bei breiteren Behältern kann es vorteilhaft sein, die zweite Befestigungseinheit
mit zumindest zwei Befestigungselementen auszubilden, die nebeneinander angeordnet
sein könnten, um die Stabilität der Griffvorrichtung zu vergrößern. Beispielsweise
könnte an der Griffvorrichtung sowohl eine Schwalbenschwanz-Feder als auch eine Schwalbenschwanz-Nut
vorhanden sein; der dazu passende Behälter würde in diesem Fall ebenfalls eine Schwalbenschwanz-Nut
und eine Schwalbenschwanz-Feder aufweisen. Die Schwalbenschwanz-Feder der Griffvorrichtung
könnte in diesem Fall von der ersten der beiden Profileinheiten gebildet werden, während
die Schwalbenschwanz-Nut von der zweiten der beiden Profileinheiten gebildet werden
könnte.
[0019] Zusätzlich zu der zweiten Befestigungseinheit kann an der Griffvorrichtung ein Geräteköcher
vorhanden sein. Der Geräteköcher kann insbesondere zur Aufnahme von Kleinteilen und
kleineren Werkzeugen wie Feilen oder Nadeln dienen, die auf diese Weise nicht separat
transportiert werden müssten.
[0020] Ein Behälter, der lösbar an einer oben beschriebenen Griffvorrichtung befestigt werden
kann, weist erfindungsgemäß zumindest ein Befestigungselement auf, das an der zweiten
Befestigungseinheit der Griffvorrichtung befestigt werden kann. Durch das Ineinandergreifen
von Befestigungselement des Behälters und zweiter Befestigungseinheit der Griffvorrichtung
kann eine besonders sichere Befestigung ermöglicht werden. Das Befestigungselement
des Behälters kann insbesondere einteilig an dem Behälter angeformt sein.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen
Merkmalen sowie den nachstehenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung mit einem
ersten an der Griffvorrichtung befestigten Behälter und mit einem zweiten an der Griffvorrichtung
befestigten Behälter,
- Fig. 2
- eine perspektivische Detaildarstellung der ersten Befestigungseinheit der Griffvorrichtung,
die an dem ersten Behälter befestigt werden kann,
- Fig. 3
- eine perspektivische Detaildarstellung der zweiten Befestigungseinheit der Griffvorrichtung,
die an dem zweiten Behälter befestigt werden kann und
- Fig. 4
- eine weitere perspektivische Detaildarstellung der zweiten Befestigungseinheit der
Griffvorrichtung mit daran befestigtem zweiten Behälter und einem auf dem ersten Behälter
aufgeschraubten Umfüll-Stutzen.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0023] An der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 10 kann ein erster Behälter 12 und ein
zweiter Behälter 14, die im vorliegenden Beispielsfall jeweils in Form eines Kanisters
ausgebildet sind, befestigt werden. Die Griffvorrichtung 10 besitzt eine Griffeinheit
20 zum Tragen der Griffvorrichtung 10 und der gegebenenfalls daran befestigten Behälter
12, 14. Dabei ist es nicht erforderlich, jeweils beide Behälter 12, 14 an der Griffvorrichtung
10 zu befestigen, vielmehr kann die Griffvorrichtung auch lediglich mit dem ersten
Behälter 12 oder mit dem zweiten Behälter 14 bestückt werden.
[0024] Die Griffeinheit 20 besitzt einen Griff 22, der im vorliegenden Beispielsfall aus
Kunststoff ausgebildet ist. Der Griff 22 ist über den horizontalen Steg 24 eines Winkels
26 gestülpt. Der Winkel 26 besteht im vorliegenden Beispielsfall aus einem T-förmigen
Metallblech, das mittig aufeinander umgebogen wurde. Zwischen den dadurch gebildeten
beiden vertikalen Stegen 28 des Winkel 24 verläuft ein Profilstab 30.
[0025] Die Griffeinheit 20 ist über eine Welle 32 an dem Profilstab 30 befestigt, so dass
die Griffeinheit 20 um eine Achse 34 nach unten verschwenkt werden kann (siehe Fig.
2). Um ein unbeabsichtigten Verschwenken der Griffeinheit 20 um die Achse 34 zu verhindern,
kann die Griffeinheit 20 mittels eines Rasthebels 36 in ihrer Trageposition fixiert
werden. Wird der Rasthebel 36 nach oben gedrückt, kann die Griffeinheit 20 dagegen
um die Achse 34 nach unten verschwenkt werden.
[0026] An die beiden vertikalen Stegen 28 des Winkels 26 der Griffeinheit 20 ist beidseitig
im unteren Bereich jeweils ein Kragelement 38, 40 angeformt. Die beiden Kragelemente
38, 40 sind jeweils etwa C-förmig ausgebildet, wobei die beiden offenen Seiten aufeinander
zu gerichtet sind. Die beiden Kragelemente 38, 40 können den Griff 42 eines ersten
Behälters 12 umgreifen.
[0027] Am unteren Endbereich des Profilstabs 30 ist ein unterer Anschlag 44 befestigt. Mittels
des unteren Anschlags 44 und der beiden Kragelemente 38, 40 kann der erste Behälter
12 an der Griffvorrichtung 10 befestigt werden.
[0028] Dazu wird zunächst der Rasthebel 36 nach oben gedrückt, um die Griffeinheit 20 zu
lösen und nach unten zu verschwenken. Jetzt kann der erste Behälter 12 auf den unteren
Anschlag 44 aufgestellt werden und die Griffeinheit 20 wird wieder in ihre senkrechte
Stellung zurückgeschwenkt. Bei diesem Zurückschwenken der Griffeinheit 20 greifen
die Kragelemente 38, 40 um den Griff 42 des Behälters 12 und der Rasthebel 36 rastet
wieder ein. Der Behälter 12 wird damit mittels einer ersten Befestigungseinheit 46,
die im vorliegenden Beispielsfall aus den beiden Kragelementen 38, 40 und dem unteren
Anschlag 44 gebildet ist, lösbar an der Griffvorrichtung 10 befestigt.
[0029] An dem Profilstab 30 ist neben der ersten Befestigungseinheit 46 eine zweite Befestigungseinheit
50 vorhanden. Die zweite Befestigungseinheit 50 kann mittels zweier Schrauben 52 lösbar
an dem Profilstab 30 befestigt werden. Mittels der zweiten Befestigungseinheit 50
kann der zweite Behälter 14 lösbar an der Griffvorrichtung 10 befestigt werden. Zu
diesem Zweck weist die zweite Befestigungseinheit 50 im vorliegenden Beispielsfall
eine Schwalbenschwanz-Nut 54 auf. In diese Schwalbenschwanz-Nut 54 kann die Schwalbenschwanz-Feder
56 des zweiten Behälters 14 von oben eingeschoben werden (siehe Fig. 3). Um ein Durchrutschen
des zweiten Behälters 14 durch die Schwalbenschwanz-Nut 54 der zweiten Befestigungseinheit
50 zu verhindern, weist die zweite Befestigungseinheit 50 einen Anschlag 58 auf. Auf
diesem Anschlag 58 kann der zweite Behälter 14 aufsitzen, so dass ein Durchrutschen
verhindert werden kann.
[0030] Die Schwalbenschwanz-Feder 56 des zweiten Behälters 14 bildet in diesem Fall das
Befestigungselement des zweiten Behälters 14. Im vorliegenden Beispielsfall ist die
Schwalbenschwanz-Feder 56 einteilig an dem Behälter 14 angeformt.
[0031] Die zweite Befestigungseinheit 50 besitzt zwei Profileinheiten 60, 62. Die beiden
Profileinheiten 60, 62 können vor ihrer Befestigung an der Griffvorrichtung 10 mittels
einer hier nicht näher dargestellten Nut-Feder-Verbindung aneinander befestigt werden.
Durch diese formschlüssige Befestigung der beiden Profileinheiten 60, 62 aneinander
können die Profileinheiten 60, 62 einfach an dem Profilstab 30 festgeschraubt werden.
[0032] Die beiden Profileinheiten 60, 62 sind im wesentlichen spiegelverkehrt zueinander
ausgebildet, wobei die Profileinheit 60 mit mehreren Federn und die Profileinheit
62 mit mehreren Nuten ausgebildet ist. Die beiden Profileinheiten 60, 62 besitzen
jeweils einen V-förmigen Abschnitt 64, 66. Die beiden V-förmigen Abschnitte 64, 66
sind mit ihren offenen Seiten aufeinander zu gerichtet, so dass durch die beiden V-förmigen
Abschnitte 64, 66 die Schwalbenschwanz-Nut 54 gebildet wird. Auch der untere Anschlag
58 wird im vorliegenden Beispielsfall durch die beiden Profileinheiten 60, 62 gebildet.
[0033] An dem Profilstab 30 ist im vorliegenden Beispielsfall neben der ersten Befestigungseinheit
46 und der zweiten Befestigungseinheit 50 auch ein Geräteköcher 70 vorhanden. Der
Geräteköcher 70 besitzt einen waagrechten Steg 72, der an dem Profilstab 30 befestigt
ist. In dem waagrechten Steg 72 befinden sich im vorliegenden Beispielsfall drei Bohrungen
74. In diese Bohrungen 74 können beispielsweise kleinere Werkzeuge wie Feilen oder
Pinzetten eingehängt werden, sofern die Werkzeuge einen ausreichend großen Werkzeugkopf
besitzen, so dass die Werkzeuge nicht durch die Bohrungen 74 hindurchfallen. Im vorliegenden
Beispielsfall ist eine der Bohrungen 74 zusätzlich mit einem Schlauchabschnitt 76
versehen. Durch diesen Schlauchabschnitt 76 wird die Verletzungsgefahr durch Werkzeuge,
die in die entsprechende Bohrung 74 gehängt werden, minimiert. Im Gegensatz zu dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel könnte auf den Schlauchabschnitt 76 auch verzichtet
werden, darüber hinaus könnten auch mehrere beziehungsweise alle Bohrungen 74 mit
einem Schlauchabschnitt 76 ausgestattet werden.
[0034] Auf die Öffnung 80 des ersten Behälters 12 ist im vorliegenden Beispielsfall ein
Umfüll-Stutzen 82 aufgeschraubt worden (siehe Fig. 4). Der Umfüll-Stutzen 82 weist
ein Innengewinde 84 auf, das auf das Außengewinde der Öffnung 80 des Behälters 12
aufgeschraubt werden kann. Im Gegensatz zu dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
könnte auch der zweite Behälter 14 mit einem derartigen Umfüll-Stutzen ausgestattet
sein.
[0035] Der Umfüll-Stutzen 82 besitzt ein Verschlusselement 86 mit einer außen vorhandenen
Dichtung 88. Diese Dichtung 88 ist konisch ausgebildet, so dass sich die Dichtung
88 an verschiedene Behälteröffnungen anpassen kann.
[0036] Zum Umfüllen einer in dem Behälter 12 vorhandenen Flüssigkeit wird der Umfüll-Stutzen
82 in die Öffnung eines anderen Behälters oder vorzugsweise in die Tanköffnung des
zu befüllenden Werkzeugs eingeführt, bis die Dichtung 88 diese Tanköffnung dicht verschließt.
Wird genug Druck auf die Dichtung 88 ausgeübt, kann das Verschlusselement 86 des Umfüll-Stutzens
82 in Richtung des Innengewindes 84 ein Stück weit nach hinten verschoben werden.
Dadurch werden zwei Öffnungen 90, 92 an dem vorderen Ende 94 des Umfüll-Stutzens 82
freigelegt. Durch die Öffnung 90 und die daran angeschlossene Leitung 96 kann Luft
in den Behälter 12 gelangen, während durch die Öffnung 92 und die daran angeschlossene
Leitung 98 die in dem Behälter 12 befindliche Flüssigkeit aus dem Behälter 12 ausgegossen
werden kann. Die beiden Leitungen 96, 98 sind getrennt voneinander ausgebildet.
[0037] Bei ordnungsgemäßer Betätigung des Umfüll-Stutzens 82 kann nur dann Flüssigkeit aus
dem Behälter 12 entweichen, wenn die Dichtung 88 von der Öffnung eines anderen Behälters
nach hinten gedrückt wird. Daher handelt es sich bei der Umfüllung um ein geschlossenes
System, bei dem die Flüssigkeit aus dem Behälter 12 in einen weiteren Behälter umgefüllt
wird und dabei die in diesem weiteren Behälter befindliche Luft verdrängt, die wiederum
durch die Öffnung 90 in den Behälter 12 zurückströmt.
[0038] Folglich können keine Gase, die möglicherweise explosiv sein könnten, in die Umgebung
entweichen. Darüber hinaus kann das zu befüllende Behältnis auch nicht überlaufen.
Sobald die Öffnung 90 in die umgefüllte Flüssigkeit eintaucht, kann aus dem zu befüllenden
Behälter keine weitere Luft mehr entweichen und damit auch keine Flüssigkeit mehr
durch die Öffnung 92 von dem Behälter 12 in den zu befüllenden Behälter fließen. Das
Umfüllen ist damit beendet, ohne dass schädliche Flüssigkeiten oder Gase austreten
konnten. Der Umfüll-Stutzen 82 ist folglich auch von selbständig erfinderischer Bedeutung.
1. Griffvorrichtung (10)
- mit einer Griffeinheit (20),
- mit einer ersten Befestigungseinheit (46) zum lösbaren Befestigen eines ersten Behälters
(12) an der Griffvorrichtung (10),
- dadurch gekennzeichnet, dass
- zumindest eine zweite Befestigungseinheit (50) zum lösbaren Befestigen eines zweiten
Behälters (14) an der Griffvorrichtung (10) vorhanden ist.
2. Griffvorrichtung nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die zumindest eine zweite Befestigungseinheit (50) lösbar an der Griffvorrichtung
(10) befestigbar ist.
3. Griffvorrichtung nach Anspruch 2,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die zumindest eine zweite Befestigungseinheit (50) mittels einer Schraubverbindung
(52) lösbar an der Griffvorrichtung (10) befestigbar ist.
4. Griffvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die zumindest eine zweite Befestigungseinheit (50) zwei Profileinheiten (60, 62)
besitzt,
- die beiden Profileinheiten (60, 62) lösbar aneinander befestigbar sind.
5. Griffvorrichtung nach Anspruch 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die beiden Profileinheiten (60, 62) über zumindest eine Nut-Feder-Verbindung lösbar
aneinander befestigbar sind.
6. Griffvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die zweite Befestigungseinheit (50) zumindest eine Schwalbenschwanz-Nut (54) aufweist.
7. Griffvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die zweite Befestigungseinheit zumindest eine Schwalbenschwanz-Feder aufweist.
8. Griffvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
- dadurch gekennzeichnet, dass Schwalbenschwanz-Nut (54) und/oder Schwalbenschwanz-Feder der zweiten Befestigungseinheit
(50) durch die beiden aneinander befestigten Profileinheiten (60, 62) bildbar ist.
9. Griffvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Geräteköcher (70) an der Griffvorrichtung (10) vorhanden ist.
10. Behälter (14) zum lösbaren Befestigen an einer Griffvorrichtung (10) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Befestigungselement (56) an dem Behälter (14) vorhanden ist, das an der zweiten
Befestigungseinheit (50) der Griffvorrichtung (10) befestigbar ist.
11. Behälter nach Anspruch 10,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Befestigungselement (56) zumindest eine Schwalbenschwanz-Feder (56) aufweist.
12. Behälter nach Anspruch 10 oder 11,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Befestigungselement zumindest eine Schwalbenschwanz-Nut aufweist.
13. Behälter nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Befestigungselement (56) einteilig an dem Behälter (14) angeformt ist.