[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung von Fasergut, in dem das zu trocknende
Fasergut in einen Behälter eines Trockners gefüllt wird und ein Trockengas durch das
Fasergut geleitet wird
[0002] Aufgrund der Verknappung fossiler Brennstoffe, die wie Braunkohle, Steinkohle, Torf,
Erdgas und Erdöl aus Abbauprodukten von toten Pflanzen und Tieren entstanden sind,
und des verstärkten Treibhauseffektes werden regenerative Energien und die Verbrennung
von toter Biomasse wie Totholz, Laub und Stroh immer stärker nachgefragt. Dabei ist
die direkte Verbrennung keine akzeptable Lösung, wenn die tote Biomasse mit hoher
Feuchte anfällt. Dies verringert den Heizwert und kann bei der Verbrennung zu erhöhten
Emissionen beispielsweise von Kohlenmonoxid führen.
[0003] Deshalb wird tote Biomasse vor der Verbrennung häufig getrocknet. Eine Trocknung
ist insbesondere erforderlich, wenn nicht Kernholz von Holzstämmen verbrannt wird,
sondern Astwerk, Splintholz und ähnliche Stoffe, deren Feuchte über 50% betragen kann.
Dieses Material wird in der Regel zu Holzhackschnitzeln zerkleinert und häufig direkt
an der Anfallstelle einige Monate gelagert, damit es austrocknet. Dennoch wird keine
niedrige Endfeuchte erreicht. Auch treten dabei Stoffverluste durch mikrobiologische
Abbauprozesse auf. Die sich ausbreitenden Schimmelpilze sind zudem eine gesundheitliche
Belastung für jeden, der mit dem getrockneten Holz umgeht. Häufig ist die Trocknung
vor Ort nicht möglich, weil die entsprechenden Lagerflächen fehlen.
[0004] Bei einer technischen Trocknung von Holz wird zur Deckung des Wärmebedarfes in der
Regel ein Teil davon verbrannt, häufig in Heizkraftwerken. Mit der entstehenden Abwärme
wird oft über Wärmetauscher Luft erhitzt, womit zumeist in Bandtrocknern zerkleinerte
Holzhackschnitzel getrocknet werden. Etwa die Hälfte der eingesetzten Trocknungsenergie
geht dabei in der Abluft verloren. Derartige Verfahren erfordern hohe Investitionen
und ein großer Teil des eingesetzten Holzes geht durch die Verbrennung verloren. Die
Abluft der Bandtrockner und noch mehr die Abluft von anderen Trocknungsanlagen wie
Trommeltrocknern enthalten erhebliche Konzentrationen an Holzfeinstaub. Außerdem sind
Bandtrockner wegen ihrer maximalen Bandbreite und Bandlänge sowie Trommeltrockner
aufgrund der Drehrohrgeometrie im Durchsatz begrenzt.
[0005] Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2007 038 105 A1 ist ein anderes Verfahren und eine Vorrichtung zur Trocknung von Biomasse bekannt.
Die Biomasse besteht aus Holzspänen, Holzhackschnitzeln, Gärresten aus Biogasanlagen,
Papierschlämmen, Klärschlämmen, Industrieabfällen mineralischer oder organischer Herkunft
oder anderer schlammartiger Massen. Die Vorrichtung weist einen Trocknungsbehälter
auf, der im Bereich seines Bodens einen umlaufenden Kratzförderer hat, um die Biomasse
kontinuierlich oder in Intervallen von unten nach oben umzuwälzen und zu durchmischen.
Insbesondere sollen hierdurch sich in der Biomasse ausbildende Luftkanäle unterbrochen
werden. Die Trocknung erfolgt durch eine Zufuhr von erwärmter Luft, die dem Trocknungsbehälter
oberhalb der Biomasse und durch den Boden des Trocknungsbehälters zugeführt wird.
Die mit Feuchtigkeit beladene Luft wird aus dem Trocknungsbehälter abgezogen und wird
zur Vorerwärmung der Trocknungsluft verwendet. Die getrocknete Biomasse wird nach
Abschalten der Trocknungsluftzufuhr über einen Austrag dem Trocknungsbehälter entnommen.
Es können zwei in Reihe geschaltete Trocknungsbehälter für eine Vor-und Endtrocknung
vorgesehen sein.
[0006] Des Weiteren ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 27 34 349 A1 eine Trocknungsanlage für ungehäckseltes Halm- und Blattgut bekannt. Die Trocknungsanlage
besteht im Wesentlichen aus einem Trocknungsraum in dem mehrere Längsförderer in der
Weise angeordnet sind, dass das zu trocknende Halm-und Blattgut umlaufend gefördert
werden kann. Im Bereich des Bodens des Trockenraums ist ein erster Längsförderer angeordnet,
der von unten mit kalter oder warmer Trockenluft durchströmt wird. Am Ende des ersten
Längsförderers ist ein zweiter vertikaler Längsförderer angeordnet, der das Halm-
und Blattgut in den Bereich der Decke des Trockenraums fördert und an einen dritten
Längsförderer abgibt. Hierbei ist die Förderrichtung des dritten Längsförderers entgegengesetzt
zur Förderrichtung des ersten Längsförders. Am Ende des dritten Längsförderers kann
je nach Trocknungsfortschritt das Halm- und Blattgut abgezogen werden oder dem ersten
Längsförderer wieder zugeführt werden.
[0007] Ferner beschreibt die deutsche Offenlegungsschrift
DE 39 06 064 A1 ein weiteres
[0008] Verfahren und eine Vorrichtung zur Trocknung von zerkleinertem Holz, insbesondere
Holzspänen und Holzfasern. Das zu trocknende Holz wird hierbei im Gleichstrom in einem
nicht näher beschriebenen Trockner getrocknet. Für das aus dem Trockner abgezogene
Trockenabgas, das auch in dem Trockner verdampftes Wasser, ausgetriebene Holzbestanteile
und Holzstaub mit sich führt, ist eine Reinigungsanlage mit einem oder mehreren Wäschern
vorgesehen.
[0009] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Trocknungsverfahren
für Fasergut und einen Trockner für Fasergut mit einfacher Anlagentechnik zur Verfügung
zu stellen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Trocknung von Fasergut mit den Merkmalen
des Anspruches 1 und einen Trockner zur Trocknung von Fasergut mit den Merkmalen des
Anspruches 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 10 und 12 bis 14 angegeben.
[0011] Erfindungsgemäß wird ein vereinfachtes Verfahren zur Trocknung von Fasergut, in dem
das zu trockende Fasergut in einen Behälter eines Trockners gefüllt wird und ein Trockengas
durch das Fasergut geleitet wird, dadurch zur Verfügung gestellt, dass das zu trockende
Fasergut von oben in den Behälter in Form einer Schüttung eingebracht wird, das Trockengas
in einen oberen Bereich der Schüttung aus Fasergut eingeleitet wird, das Trockengas
nach unten durch die Schüttung aus Fasergut strömt und als ein mit Feuchtigkeit aus
dem Fasergut beladenes Feuchtgas aus einem unteren Bereich der Schüttung, der unterhalb
des oberen Bereich der Schüttung aus Fasergut liegt, abgeleitet wird.
[0012] Ein derartiges Trocknungsverfahren ist nicht nur für tote Biomasse, sondern für viele
Arten von Feststoffen verwendbar, welche eine faserartige Struktur haben, die als
Fasergut bezeichnet werden. Als Beispiel seien Textilien genannt. Der Begriff Fasergut
soll auch Feststoffe umfassen, die nicht ausschließlich aus Fasern bestehen. Bevorzugt
kommt als Fasergut faserartige tote Biomasse wie Holzhackschnitzel, Holzspäne, Stroh
oder Bioabfall zum Einsatz. Vorteilhafter Weise hat das Fasergut Faserlängen von 1
bis 20cm.
[0013] Bei dem Betrieb des erfindungsgemäßen Trockners geht kein Fasergut durch mikrobiologische
Zersetzung oder Verbrennung verloren und die Staubemissionen sind minimal. Mit diesem
Verfahren können bei geringen spezifischen Kosten Kapazitäten erreicht werden können,
wie sie beispielsweise für die Abwärmenutzung von Kohlekraftwerken erforderlich sind.
Dafür kann der Druckverlust gering bleiben und anders als bei Bandtrocknern oder Drehrohren
bestehen keine konstruktiven Grenzen, die den dann geforderten großen Durchsätzen
entgegenstehen. Die vorgeschlagene Trocknung in einer Schüttschicht in einem Behälter
ermöglicht zudem, dass sich in einer kompakten Bauform hohe Anlagenkapazitäten mit
geringen Investitionen realisieren lassen. Die Trocknung des Faserguts erfolgt somit
im Wesentlichen im Gleichstrom mit dem Trockengas. Die Wärmeeinleitung mittels des
Trockengases von oben gewährleistet wegen des Thermikeffektes über den Querschnitt
des Behälters annähernd gleiche Temperaturen im Behälter mit heißerem Gas oben und
kälterem Gas unten. Ein Durchbrechen von Strähnen des heißen Trockengases nach unten
ist wegen seiner gegenüber kälterem Gas geringeren Dichte weiter unten nicht zu erwarten.
Das vorliegende Verfahren ermöglicht es auch faserartige Materialien ohne oder nur
mit einer geringeren Vorzerkleinerung zu trocknen.
[0014] Außerdem wird das Feuchtgas durch eine oder mehrere permeable Wände aus dem Behälter
abgeleitet.
[0015] Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass das zu trocknende Fasergut während des
Trocknungsvorganges kontinuierlich dem Behälter von oben zugeführt wird, das getrocknete
Fasergut während des Trocknungsvorganges kontinuierlich aus dem Behälter abgezogen
wird und die Schüttung aus dem Fasergut während des Trocknungsvorganges nach Art eines
Wanderbetts von oben nach unten in dem Behälter wandert. Gegenüber Bandtrocknern ist
vorteilhaft, dass gröberes Fasergut durchgesetzt werden kann. Dies verringert die
Staubbildung und den Vorzerkleinerungsaufwand, welcher insbesondere für das feuchte
Fasergut sehr hoch sein kann. Es ermöglicht auch einen niedrigen Druckverlust und
damit niedrige Energiekosten für die Gasförderung.
[0016] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass das Fasergut entlang von in dem Behälter angeordneten
Einbauelementen wandert und das Feuchtgas durch die Einbauelemente abgeleitet wird.
[0017] Um eine gute Ausnutzung des Trockners zu erreichen, wird das dem Behälter zugeführte
Fasergut mittels einer Verteileinrichtung über den Querschnitt des Behälters verteilt.
[0018] In einer vorteilhaften Betriebsweise ist vorgesehen, dass der Staubgehalt im abgeleiteten
Feuchtgas gemessen wird, wenn der gemessene Staubgehalt einen vorbestimmten Wert übersteigt,
die Zufuhr von Trockengas gemindert oder unterbrochen wird, von unten aus dem Behälter
noch nicht getrocknetes Fasergut, welches die geforderte Restfeuchte noch nicht erreicht
hat, abgezogen und zwischengelagert wird, anschließend nachfolgendes getrocknetes
Fasergut mit der gefordert niedrigen Restfeuchte entnommen und getrennt gelagert wird
und das zuvor entleerte noch nicht getrocknete Fasergut oben in dem Behälter wieder
eingefüllt wird.
[0019] Um die Staubbelastung des Feuchtgases zu minimieren, kann zumindest der zuletzt durchströmte
Teil des Faserguts mit einer staubbindenden Substanz benetzt werden. Auch kann vorgesehen
sein, dass zumindest der zuletzt durchströmte Teil des Faserguts eine feuchte Oberfläche
besitzt.
[0020] Die Entstaubung des Feuchtgases kann auch in einer eigenen Schüttung erfolgen, so
dass das Feuchtgas nach einer ersten Trocknungsstufe anschließend durch eine zweite
Schüttung aus oberflächenfeuchten oder mit einem Staubbindemittel benetzten Fasergut
strömt und das mit Staub angereicherte Fasergut aus der zweiten Schüttung der ersten
Trocknungsstufe zugeführt wird.
[0021] Um ein gleichmäßig getrocknetes Fasergut zu erreichen, kann ein zusätzlicher Strom
Trockengas unterhalb des in dem oberen Bereichs der Schüttung eingeleiteten Trockengases
eingeleitet werden und über dessen Taupunktabstand und Menge die Endfeuchte des Faserguts
geregelt werden.
[0022] Erfindungsgemäß wird ein vereinfachter Trockner zur Trocknung von Fasergut, mit einem
im oberen Bereich eines Behälters des Trockners angeordneten Eintritt für ein Trockengas,
mit einem im oberen Bereich des Behälters angeordneten Anschluss für zu trocknendes
Fasergut, mit einem im unteren Bereich des Behälters angeordneten Abzug für ein getrocknetes
Fasergut, mit einem im unteren Bereich des Behälters angeordneten Austritt für ein
Feuchtgas, dadurch erreicht, dass während des Trocknungsvorganges das Fasergut nach
Art eines Wanderbetts in einer Wanderrichtung von oben nach unten durch den Behälter
wandert. Dieser Trockner eignet sich insbesondere zur Durchführung des vorbeschriebenen
Verfahrens.
[0023] Besonders vorteilhaft ist, dass in dem Behälter mindestens ein Einbauelement angeordnet
ist, in dem Einbauelement mindestens eine Austrittsöffnung für das Feuchtgas angeordnet
ist und in Wanderrichtung gesehen das Einbauelement derart ausgebildet ist, dass der
Querschnitt des Behälters für die Wanderung des Fasergutes konstant ist oder sich
erweitert. Hierdurch wird erreicht, dass sich das Fasergut auf dem Weg durch den Behälter
nicht aufstaut. Insbesondere ist dies geeignet für gröberes Fasergut, das zu einem
Verhaken untereinander neigt. In diesem Zusammenhang ist auch vorteilhaft, dass das
Einbauelement über die Schüttung aus Fasergut nach oben hinaus ragt und in einen unteren
Bereich des Einbauelements eine Vielzahl von Austrittsöffnungen für das Feuchtgas
angeordnet sind. Somit erstreckt sich das Einbauelement über den gesamten Wanderweg
des Faserguts mit Ausnahme des Ausschleusbereiches.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das mindestens eine Einbauelement eine vertikale
Wand, ist das Einbauelement hohl und weist einen Innenraum auf und das mindestens
eine Einbauelement schließt sich an einer Wand des Behälters und ist dort aufgehängt.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Prinzipskizze des erfindungsgemäßen Trockners und
Figur 2 eine Draufsicht auf einen Trockner gemäß Figur 1 und
Figur 3 ein Verfahrensschaubild mit einem dem Trockner gemäß der Figuren 1 und 2 nachgeschaltetem
Entstauber.
[0026] Die Figur 1 zeigt eine Prinzipskizze eines Aufbaus eines erfindungsgemäßen Trockners
1. Der Trockner 1 besteht im Wesentlichen aus einen zylinderförmigen Behälter 2 mit
einer umlaufenden Wand 2a, einem sich hieran unten anschließenden Boden 2b und mit
einem sich oben an der Wand 2a anschließenden Deckel 2c. Dem Behälter 2 wird nasses
Fasergut 3 über einen rohrförmigen Anschluss 4, der in dem Deckel 2c angeordnet ist,
zugeführt. Um die Zuführung des Faserguts 3 durch den Anschluss 4 dosieren zu können,
ist in dem Anschluss 4 eine Zellradschleuse 5 angeordnet. Anstelle einer Zellradschleuse
5 kann auch eine pneumatische Förderung vorgesehen werden. Nach Passieren der Zellradschleuse
5 fällt das Fasergut 3 aus dem Anschluss 4 in den Behälter 2. Hierbei trifft das Fasergut
auf eine Verteilvorrichtung 6, deren Aufgabe es ist, das Fasergut 3 gleichmäßig über
den Querschnitt des Behälters 2 zu verteilen. Diese Verteilvorrichtung 6 besteht im
Wesentlichen aus einem horizontal ausgerichteten Arm 6a, der um eine vertikale Achse
6b rotierend an dem Deckel 2c aufgehängt ist. Hierbei ist die Achse 6b zentral in
dem Deckel 2c angeordnet und der Arm 6a weist fast eine Länge auf, die dem Durchmesser
des Behälters 2 entspricht. Um das Fasergut 3 über dem gesamten Querschnitt des Behälters
2 verteilen zu können, sind an dem Arm 6a sich nach unten erstreckende Verteilschaufeln
6c angeordnet, über die bei entsprechender Rotation des Arms 6a das Fasergut 3 verteilt
wird. Die Verteilvorrichtung 6 begrenzt somit die Schüttung 7 aus dem Fasergut 3 nach
oben und ist mit geringem Abstand zu dem Deckel 6c angeordnet. Hierbei sind die mechanischen
Verteilvorrichtungen 6 in ihrer Förderleistung gegenüber der einströmenden Menge von
Fasergut 3 überdimensioniert, damit sie das Fasergut 3 gleichmäßig verteilen können.
[0027] In einer bevorzugten Ausführung wird der Füllstand des Behälters 2 über eine Füllstandsmessung
geregelt.
[0028] In einem zylindrischen Behälter 2 ist es günstig, das Fasergut 3 möglichst mittig
einzuführen und mit der Verteilvorrichtung 6 mit den angestellten Verteilschaufeln
6c so zu verteilen, dass das Fasergut 3 stärker in Umlaufrichtung des Arms 6a der
Verteilvorrichtung 6 als radial nach außen gefördert wird.
[0029] Neben dem nassen Fasergut 3 strömt simultan in den Behälter 2 von oben ein heißes
Trockengas 8 über einen im Deckel 2c angeordneten rohrförmigen Eintritt 9 ein. Das
Trockengas 8 trifft auf die Schüttung 7 aus Fasergut 3 und durchströmt dieses in Richtung
des Bodens 2b des Behälters 2.
[0030] Des Weiteren ist aus der Figur 1 ersichtlich, dass in dem Behälter 2 Einbauelemente
10 angeordnet sind, die sich ausgehend von dem Boden 2b des Behälters 2 in Richtung
des Deckels 2c erstrecken. Die Einbauelemente 10 sind vertikal eingebaut und erstrecken
sich parallel zueinander und bis zu den Wänden 2a des Behälters 2. Diese Einbauelemente
10 können als Innenwände mit rechteckiger Grundfläche mit oder ohne abgerundete Ecken
oder als Pfeiler mit rechteckiger, dreieckiger oder runder Grundfläche mit oder ohne
abgerundeten Ecken ausgebildet sein. Die Einbauelemente 10 sind als Hohlkörper ausgebildet
mit einem Innenraum 10a. Hierbei sind die Einbauelemente 10 nicht auf dem Boden 2b
aufgestellt und dort befestigt, sondern sind seitlich an den Wänden 2a aufgehängt.
[0031] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausbildung der Einbauelemente 10 als Trennwände
erstrecken sich drei zueinander parallele und voneinander beabstandete Einbauelemente
10 zwischen der Wand 2a des Behälters 2. Die Einbauelemente 10 sind mit ihren gegenüber
liegenden Seiten jeweils an der Innenseite der Wand 2a des Behälters 3 befestigt.
Auch reichen die Einbauelemente 10 bis unter die Verteilvorrichtung 6, so dass eine
Verengung des freien Querschnitts für die Fasern und deren Verdichtung unterhalb der
Verteilung vermieden wird. Sind die Einbauelemente 10 als Pfeiler oder kürzer und
somit nicht von Wand 2a zu Wand 2a des Behälters 2 reichend ausgebildet, sind an der
Wand 2a befestigte Querträger befestigt. Die Einbauelemente 10 sind also in dem Behälter
2 aufgehängt, so dass oberhalb der Einbauelemente 10 ausreichend Raum für die Verteilvorrichtung
6 und unterhalb der Einbauelemente 10 ausreichend Raum für eine Austragsvorrichtung
11 bleibt.
[0032] Diese Austragsvorrichtung 11 ist vorzugsweise als Siloaustragsschnecke ausgebildet
und hat die Aufgabe, das getrocknete Fasergut 14 aus dem Behälter 2 durch einen Abzug
15 auszuschleusen. Bei dem zylindrisch ausgebildeten Behälter 2 ist die Siloaustragsschnecke
über eine zentrale Achse auf dem Boden 2b schwenkbar befestigt. Hierdurch kann sich
Siloaustragsschnecke zusätzlich zur Rotation ihrer Schnecken über dem Boden 2b des
Behälters 2 drehen und hat nach einer Drehbewegung von 360° den gesamten Querschnitt
des Bodens 2b in das Abzugsrohr 15 abgefördert. In dem Abzug 15 ist eine zweite Zellradschleuse
16 angeordnet. Das zu trocknende Fasergut 3 wird somit als Wanderbett von oben nach
unten durch Behälter 2 bewegt, wobei das Trockengas 8 im Gleichstrom zu dem
[0033] Fasergut 3 strömt.
[0034] Diese Einbauelemente 10 haben die Funktion das mit Feuchtigkeit beladene Trockengas
8, das als Feuchtgas 12 bezeichnet wird, aus dem Behälter 2 abzuleiten. Hierfür sind
die Einbauelemente 10 mit einer Vielzahl von siebartig angeordneten Austrittsöffnungen
10b in ihren Wänden versehen. Durch die Austrittsöffnungen 10b gelangt das Feuchtgas
12 in den Innenraum 10a des jeweiligen Einbauelements 10 und gelangt von dort in einen
Austritt 13 und durch die Wand 2a des Behälters 2 nach außen. Hierbei sind die Austrittsöffnungen
10b vorteilhafter Weise in einer vertikalen Wand 10c der Einbauelemente 10 eingebaut.
Durch diese Ausrichtung werden die Austrittsöffnungen 10b gegen Verstopfungen geschützt
und auch ein Austrag von Fasergut 3 oder deren Partikel durch die Austrittsöffnungen
10b wird minimiert.
[0035] Auch ist vorgesehen, dass entsprechend der Fördereigenschaften des Faserguts 3 die
Einbauelemente 10 den Querschnitt des Behälters 2 nicht verengen. Dies wird dadurch
erreicht, dass die Einbauelemente 10 ausgehend von der gasdurchlässigen Wand 10c in
Richtung der Verteilvorrichtung 6 verlängert werden. Hierbei wird dann die sich nach
oben an die gasdurchlässige Wand 10c anschließende Wand 10d gasundurchlässig ausgebildet.
Hierdurch hat der Behälter 2 im Bereich der Einbauelemente 10 und somit der gasdurchlässigen
Wand 10c und der gasundurchlässigen Wand 10d einen konstanten Querschnitt. Das Fördern
des Fasergutes 3 wird dadurch begünstigt.
[0036] Auch ist es möglich, eine Vergrößerung des Querschnitts des Behälters 2 im Bereich
der gasdurchlässigen Wand 10c vorzusehen, indem der Behälter 2 sich nach unten erweitert
oder auch die Einbauelemente 10 sich nach unten verjüngen. Dies beugt weiter gegen
Verstopfungen beim Fördern des Fasergutes 3 vor.
[0037] Damit sich nur ein geringer Druckverlust aufbaut und die gasdurchlässigen Wände 10c
nicht verstopfen, überschreitet der Durchmesser der Austrittsöffnungen 10b nicht die
Größe von 4 mm. Eine Verstopfung der Austrittsöffnungen 10b sowie die Bildung von
Ablagerungen auf den gasdurchlässigen Wänden 10c wird bei vertikalen oder sich nach
unten verjüngenden Einbauelementen 10 minimiert. Das sich nach unten bewegende Fasergut
3 übt einen Fegeeffekt auf die Austrittsöffnungen 10b aus. Die Einbauelemente 10 sind
nach unten offen, was diese für Ablagerungen im Innenraum 10a unanfällig macht.
[0038] Für den Fall, dass die Einbauelemente 10 mit der gasundurchlässigen Wand 10d nach
oben verlängert werden, kann der obere Teil mit der gasundurchlässigen Wand 10d vom
unteren Teil mit der gasdurchlässigen Wand 10c gasdicht abgetrennt werden. Dann könnte
die vormals gasundurchlässige Wand 10d ebenfalls mit Austrittsöffnungen 10b versehen
werden und die gesamte oder ein Teil der Zufuhr des Trockengases von dort geschehen.
Hierbei werden dann vorteilhafter Weise Austrittsöffnungen 10b im oberen und unteren
Teil der Wände 10c, 10d nicht in einer gemeinsamen Wand vorgesehen, um Kurzschlussströmungen
des Trockengases zu vermeiden.
[0039] Entsprechend der einzelnen Schritte des Verfahrens zur Trocknung des nassen Faserguts
3 lässt sich die Schüttschicht aus dem nassen Fasergut 3 beziehungsweise trockenen
Faserguts 14 in eine erste Zone a, eine zweite Zone b und eine dritte Zone c aufteilen.
[0040] Die erste Zone a, die auch als oberer Bereich der Schüttung 7 aus Fasergut 3 bezeichnet
werden kann, reicht von dem oberen Ende der Schüttung 7 nahe der Verteilvorrichtung
6 nach unten bis in den Bereich der vertikalen Einbauelemente 10, in dem die gasundurchlässige
Wand 10d endet. In der ersten, obersten Zone a wird das Fasergut 3 durch das von oben
durchströmende Trockengas 8 getrocknet. In dieser ersten Zone a kühlt sich das Trockengas
8 nahezu bis auf seinen Taupunkt ab und nimmt aus dem Fasergut 3 Feuchtigkeit auf.
Die Wärmeeinleitung mittels des Trockengases 8 von oben gewährleistet wegen des Thermikeffektes
über den Querschnitt des Behälters annähernd gleiche Temperaturen im Behälter 2 mit
heißerem Gas oben und kälterem Gas unten. Ein Durchbrechen von Strähnen des heißen
Trockengases 8 nach unten ist wegen seiner gegenüber kälterem Gas geringeren Dichte
weiter unten nicht zu erwarten.
[0041] Die Verweilzeit des Faserguts 3 in der ersten Zone a bestimmt sich aufgrund der Art
der zu trocknenden Fasern und der angestrebten Endfeuchte. Oft wird eine geringe Endfeuchte
angestrebt und das Fasergut 3 soll bis auf eine minimale Kernfeuchte getrocknet werden.
Dann bestimmen Wärmeübergang und Stofftransport innerhalb des Faserguts die Trockenzeit.
Feine Fasern benötigen eine weit geringere Verweilzeit als grobe Fasern. Falls der
Feststoff in einer Wanderschicht kontinuierlich durch den Behälter 2 geschleust wird,
lässt sich aus der Verweilzeit mittels Stoff- und Enthalpiebilanzen für das Fasergut
3 und für die Strömung des Trockengases 3 die erforderliche Höhe der ersten Zone a
errechnen.
[0042] An die erste Zone a schließt sich die zweite Zone b an, die sich bis an die Unterkante
der Einbauelemente 10 erstreckt und sich somit im Bereich der gasdurchlässigen Wand
10c der Einbauelemente 10 befindet. Die zweite Zone b kann auch als unterer Bereich
der Schüttung aus Fasergut 3 bezeichnet werden. In der zweiten Zone b strömt das mit
Feuchtigkeit beladene Trockengas 8 durch die Austrittsöffnungen 10b in den Innenraum
10a der Einbauelemente 10. Durch diese Ableitung des Feuchtgases 12 kommt es in der
zweiten Zone b und mindestens im unteren Teil der ersten Zone a zusätzlich zu der
vertikalen Strömung des Trockengases 8 zu einem horizontalen Strömungsanteil, der
den Druckverlust erhöht und eine gleichmäßige Trocknung beeinträchtigen kann. Deshalb
ist die Höhe der ersten Zone a größer zu wählen als der halbe horizontale Abstand
zwischen den gasdurchlässigen Wänden 10c. Entsprechend etwaiger Anforderungen an die
Gleichmäßigkeit der Trocknung ist der Abstand zwischen den gasdurchlässigen Wänden
10c der gegenüber liegenden Einbauten 10 weiter zu verringern.
[0043] Wenn die Wärmeverluste durch einen teilweisen Austritt des Feuchtgases 12 oberhalb
dessen Wasserdampftaupunkt toleriert werden, kann die Trocknung in der zweiten Zone
b fortgesetzt werden. Oft wird man jedoch die Wärmeverluste minimieren wollen und
in der zweiten Zone b lediglich eine Vergleichmäßigung der Trocknung zulassen.
[0044] An die zweite Zone b schließt sich nach unten die dritte Zone c an, die somit mit
an der Unterkante der Einbauelemente 10 beginnt und bis zu dem Boden 2b reicht. In
dieser dritten Zone c wird das getrocknete Fasergut 14 mittels der Austragsvorrichtung
11 abgezogen, so dass die Schüttschicht insgesamt nach unten wandert und oben Raum
für neues nasses Fasergut 3 geschaffen wird.
[0045] Die Strömungsgeschwindigkeit des Trockengases 8 in der Schüttschicht aus Fasergut
3 wird durch den sich aufbauenden Druckverlust begrenzt. Praktisch dürfte sich beispielsweise
bei Holzhackschnitzeln mit einer Länge bis zu 5 Zentimetern unter Wirtschaftlichkeitsaspekten
eine Leerrohrgeschwindigkeit von bis zu 1 m/s erreichen lassen.
[0046] Es ist nicht notwendig, über den Querschnitt des Behälters 2 eine konstante Schütthöhe
einzuhalten, doch ist eine gleichmäßig hohe Befüllung für eine maximale Kapazität
und eine gleichmäßige Trocknung vorteilhaft.
[0047] Wenn das zu trocknende Fasergut 3 Staub bildet und ein Staubaustritt zu minimieren
ist, wird die Strömungsgeschwindigkeit des Trockengases 8 beim Austritt aus der zweiten
Zone b durch die gasdurchlässigen Wände 10c gering gehalten. Bezogen auf die Gesamtfläche
der gasdurchlässigen Wände 10c wird die Strömungsgeschwindigkeit des Trockengases
8 nicht höher sein als die vertikale Leerrohrströmungsgeschwindigkeit. Aus dem abzuleitenden
Volumen des Trockengases, seiner Strömungsgeschwindigkeit und der Fläche der gasdurchlässigen
Wände bezogen auf das Behältervolumen ergibt sich die Höhe der zweiten Zone b.
[0048] Außerdem ergibt sich im kontinuierlichen Durchsatz von Trocken-/Feuchtgas- und Fasergutphase
aus der Gasleerrohrgeschwindigkeit, seiner Temperaturdifferenz, der Schüttdichte des
Fasergutes und der zu verdunstenden Menge Wasser, dass die Sinkgeschwindigkeit der
Schüttung aus Fasergut 3 gering ist. Sie liegt beispielsweise bei der Trocknung von
Holzhackschnitzeln bei nur etwa 1 Meter pro Stunde, was die Staubbildung gleichfalls
zu vermeiden hilft.
[0049] Wenn Staubaustrag toleriert wird oder das Fasergut 3 kaum Staub absondert, können
die gasdurchlässigen Wände 10c große Austrittsöffnungen 10b enthalten und die Strömungsgeschwindigkeit
kann so hoch gewählt werden, dass Feinkorn des Faserguts 3 gerade nicht fluidisiert
wird. Dementsprechend kann die Höhe der zweiten Zone b minimiert werden. Im Extremfall
besteht die gasdurchlässige Wand 10c aus nach unten offenen Kanälen, in die das Feuchtgas
12 aus der Schüttung aus dem Fasergut 3 eintritt, in denen es aufsteigt und aus dem
Behälter 2 abgeführt wird.
[0050] Die Staubemissionen im abgezogenen Feuchtgas 12 des Trockners 1 hängen von verschiedenen
Parametern ab. Dazu gehört der Feinkornanteil des Faserguts 3, zum Beispiel bei Holz
sein Gehalt an Sägemehl. Praktisch wird sich kaum ein Material finden, welches keine
Feinanteile besitzt, die Staub bilden können. Außerdem werden die Staubemissionen
durch die Verfahrensbedingungen beeinflusst.
[0051] Da der Staub von dem trocknendem Fasergut 14 gebildet wird, ist es von Vorteil, im
Bereich des Austritts von Feuchtgas 12 oberflächenfeuchtes Fasergut 14 vorzusehen,
das als Staubbindemittel wirken kann. Dies kann bei Betriebsweisen des Trockners 1
ausgenutzt werden, bei denen ständig oberflächenfeuchtes Fasergut 3 in der zweiten
Zone b erhalten bleibt, da nur eine geringe Entfeuchtung gefordert ist.
[0052] Die Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf einen Trockner 1 gemäß Figur 1. Es ist besonders
deutlich zu erkennen, dass drei Einbauelemente 10 vorgesehen sind. Eine hiervon ist
in der Mitte des Behälters 2 angeordnet und die beiden verbleibenden rechts und links
hiervon mit entsprechendem Abstand. Die drei Einbauelemente 10 unterteilen den Behälter
10 somit in vier Bereiche für das Fasergut 4. Die Einbauelemente 10 sind jeweils mit
ihren seitlichen Enden an der Innenseite der Wand 2a des Behälters befestigt und schließen
dicht und bündig mit dieser ab.
[0053] In der Figur 3 ist ein Verfahrensschaubild mit einem dem Trockner 1 nachgeschalteten
Entstauber 17 gezeigt. Der Trockner 1 entspricht der zu den Figuren 1 und 2 beschriebenen
Bauweise und ist in der Figur 3 aber nur symbolhaft dargestellt. Der Entstauber 17
besteht im Wesentlichen wie der Trockner 1 aus einem zylinderförmigen Entstauber-Behälter
18, der von oben mit nassem Fasergut 3 beschickt wird. In Bezug auf die genaue Ausgestaltung
des Entstauber-Behälters 18 wird auf die Beschreibung des Behälters 2 des Trockners
1 verwiesen. Insbesondere weist der Entstauber 17 auch einen Anschluss für das Fasergut
3, eine erste Zellradschleuse, eine Verteilvorrichtung, Entstauber-Austragsvorrichtung
19, einen Austritt für das entstaubte Feuchtgas 20 sowie einen Abzug und eine zweite
Zellradschleuse für das vorgetrocknete Fasergut 21. Somit kann auch der Entstauber-Behälter
18 mit einer Schüttung aus nassem Fasergut 3 befüllt werden, die von oben nach unten
in Richtung eines Bodens 18b wandert. Das von dem Trockner 1 stammende Feuchtgas 12
wird dem Entstauber-Behälter 18 im Bereich eines Deckels 18c oder eines oberen Abschnitts
einer Wand 18a zugeführt, so dass es im Gleichstrom mit der wandernden Schüttung aus
Fasergut 3 in Richtung des Bodens 18b strömt. Hierbei wird das Feuchtgas 12 entstaubt,
da die Staubpartikel sich an dem oberflächenfeuchten Fasergut 3 anlagern.
[0054] Dieser nachgeschaltete Entstauber 17 kann in Bezug auf die Zufuhr und den Abzug von
Fasergut 3 kontinuierlich betrieben werden. Es ist auch eine diskontinuierliche Betriebsweise
möglich oder bei beginnendem Staubdurchtritt oder bei zu hohem Differenzdruck ausgetauscht
und gegebenenfalls in den ersten Trockenraum geführt werden.
[0055] Vorteilhaft ist ein kontinuierlicher Betrieb der aus dem Trockner 1 und dem Entstauber
17 bestehenden Anlage 22 ohne Unterbrechung der Zufuhr von Trockengas 8 zu dem Trockner
1. Dabei wird das vorgetrocknete aber noch feuchte und mit Staub beladene Fasergut
21 aus dem Entstauber 17 über eine Fasergutleitung 23 kontinuierlich in den Behälter
2 gefördert. In den Behälter 2 wird von oben Trockengas 8 eingeleitet und von oben
nach unten durch das vorgetrocknete Fasergut 21 geleitet. Hierbei wird das Trockengas
8 unter Aufnahme von Feuchtigkeit aus dem Fasergut 21 abgekühlt und durch die permeable
und vertikale Wand 10c der Einbauelemente 10 im Bereich der Austrittsöffnungen 10b
aus dem Behälter 2 als Feuchtgas 12 über eine Feuchtgasleitung 24 in den nächsten
Entstauber-Behälter 18 des Entstaubers 17 geleitet. Dort durchströmt es die oberflächenfeuchten
und/oder mit einem Staubbindemittel benetzten Fasern des feuchten Faserguts 3 und
wird durch die permeable und vertikale Wand von nicht dargestellten Einbauelementen
mittels eines Ventilators 25 als entstaubtes Feuchtgas 20 abgeleitet.
[0056] Die oberflächenfeuchten Fasern 3 werden in den Behälter 18 gefördert und dienen zur
Staubfiltration und restlichen Wärmenutzung des Feuchtgases 12. Von dort werden sie
mit der Entstauber-Austragsvorrichtung 19 entleert und als vorgetrocknetes Fasergut
21 in den Behälter 2 transportiert. Nach der Trocknung in dem Behälter 2 wird das
getrocknete Fasergut 14 mittels der Austragsvorrichtung 11 entleert.
[0057] Der Behälter 2 und der Entstauber-Behälter 18 werden kontinuierlich mit den Gasen
1 und anschließend 12 durchströmt. Das Fasergut 3 kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
gefördert werden. Entweder kann die gesamte Menge durch den Entstauber 17 gefördert
werden oder nur ein Teil, so dass der Rest des Faserguts 3 direkt dem Behälter 2 zugeführt
wird. Vorzugsweise wird die Hauptmenge des Faserguts 3 direkt dem Behälter 2 zugeführt.
[0058] Der Trockner 1 und der Entstauber 17 können auch zu einem Apparat zusammengefasst
werden, in dem der Entstauber-Behälter 18 des Entstaubers 17 auf den Behälter 2 des
Trockners 1 gesetzt wird. Hierdurch wird die Führung des Faserguts 3 erleichtert.
[0059] Bei chargenweiser Trocknung kann auch bei Verwendung nur eines Behälters 2 stets
oberflächenfeuchtes Fasergut 3 im Bereich der Austrittsöffnungen 10c für das Feuchtgas
12 gewährleistet werden. Wenn die Trocknungsfront nach unten bis in die zweite Zone
b gewandert ist und deshalb die Staubwerte im Feuchtgas 12 ansteigen, wird die Zufuhr
von Trockengas 8 unterbrochen und der Behälter 2 von zuerst nassem Fasergut 3, dann
von darüber lagerndem bereits getrocknetem Fasergut 14 entleert. Das trockene Fasergut
14 wird als Fertigprodukt ausgespeist. Das nasse Fasergut 3 wird beim Wiederbefüllen
des Trockners 1 vorzugsweise zuletzt wieder aufgegeben.
[0060] Die Adsorptionseigenschaften der Fasern des Faserguts 3 für Staub können durch Zusatzmittel
verbessert werden. Dies kann die gesamte Menge von Fasergut 3 betreffen oder auch
nur die Fasern des Faserguts 3, welche in einer nachgeschalteten Schüttschicht im
Entstauber 17 das Feuchtgas 12 entstauben. Beispielsweise kann Melasse zugesetzt werden.
Auch können die Fasern des Faserguts 3 mit Öl oder Sufitablauge benebelt werden.
[0061] Außerdem können die Faserschüttschichten aus Fasergut 3 auch verwendet werden, um
das Trockengas 8, beispielsweise Rauchgas aus Holzfeuerungen, zu entstauben.
[0062] Auch ist es möglich, einen Lagerraum für das Fasergut 3 in einem getrennten Behälter
auf den Trockner 1 zu setzen, beispielsweise in einer oberen Etage das Lager für das
nasse Fasergut 3, darunter den Trockner 1, darunter den Entstauber 17 mit feuchtem
Fasergut 3.
[0063] Auch ist es denkbar, die Zufuhr des Trockengases 8 auf verschiedene Höhen des Behälters
2 zu verteilen, beispielsweise den Hauptstrom des Trockengases 8 von oben einzuleiten
und zur Einstellung der Endfeuchte des Faserguts 3 je nach erreichtem Wassergehalt
des Faserguts 3 tiefer in der Schüttung des Faserguts 3 zusätzliches Trockengas 8
aufzugeben.
[0064] Die gewünschte Endfeuchte des Faserguts 3 lässt sich auch einstellen, indem bevorzugt
im oberen Bereich der Schüttung des Faserguts 3, d.h. in der ersten Zone a, die Feuchte
kontinuierlich gemessen wird und dementsprechend die Zufuhr von Fasergut 3 oder Trockengas
8 geregelt wird. Die Entnahmemenge des getrockneten Faserguts 14 kann über eine Füllstandsmessung
der Schüttung des Faserguts 3 geregelt werden.
[0065] Als Trockengas 8 kann heiße Luft verwendet werden, die mit mindestens 20°C unterhalb
der Selbstentzündungstemperatur des Faserguts 3 eingeleitet wird. Vorteilhaft ist
die Abwärmenutzung von Rauchgasen. Beispielsweise kann das Abgas von Verbrennungsanlagen
vor dem Kamin durch Schüttungen aus Holzhackschnitzeln geleitet werden und bis zu
seinem Wasserdampftaupunkt abgekühlt werden. Falls das Feuchtgas 12 oberhalb des Wasserdampftaupunktes
abgeleitet werden soll, kann beispielsweise mehr Trockengas 8 durch die Schüttungen
aus Fasergut 3 geblasen werden, als für die Trocknung erforderlich ist. In der Regel
sollte die Einleitetemperatur des Trockengases 8 etwa 130°C nicht überschreiten, um
Zersetzungsprozessen und einer Bildung von Lignin vorzubeugen.
[0066] Wenn das zugeleitete Trockengas 8 keinen oder nur einen geringen Überdruck gegenüber
dem Abgas des Prozesses besitzt, muss ein Gasförderorgan eingesetzt werden. In der
Regel wird es günstig sein, bei gegenüber der Atmosphäre nahezu drucklosem Trockengas
8 das Feuchtgas 12 hinter dem Behälter 2 des Trockners 1 abzusaugen. Damit wird im
Bereich des Deckels 2c des Behälters 2 ein annähernd differenzdruckloser Betrieb gewährleistet.
[0067] Da sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich zu anderen Trocknungsverfahren
wie Bandtrocknern und Trommeltrocknern erheblich längere Kontaktzeiten des Faserguts
3 mit dem Trockengas 8 realisieren lässt und so nahezu ein thermodynamisches Phasengleichgewicht
auch für die Kernfeuchte des Faserguts 3 zu erzielen ist, sind sehr niedrige Restfeuchten
in dem Fasergut 3 erreichbar.
[0068] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass sich im unteren Teil
des Behälters 2 Gas- und Feststofftemperatur nur wenig verändern. Dies führt zu einer
gleichmäßigen Entfeuchtung und vereinfacht die Feuchteregelung des entnommenen Faserguts
14.
[0069] Üblicher Weise ist der Staubgehalt im Feuchtgas 12 kleiner 10mg/m
3, die Anfangsfeuchte von Holzhackschnitzeln beträgt etwa 30% bis 60%, die erzielbaren
Restfeuchten liegen kleiner 10% oder sogar kleiner 5%.
[0070] Im Zusammenhang mit dem vorstehenden Ausführungsbeispiel ist der Behälter 2 als zylinderförmig
beschrieben worden. Es ist selbstverständlich, dass der Behälter 2 und 18auch andere
geometrische Formen haben kann. Vorteilhaft sind Formen, wobei diese sich von oben
nach unten erweitern. Somit wird ein Aufstauen der toten Biomasse verhindert. Auch
können die Behälter 2 rechteckig oder annähernd rechteckig sein, die sich gegebenenfalls
nach unten erweitern. In Bezug auf die Verteileinrichtungen 6 können neben den rotierenden
Armen 6a mit Verteilschaufeln 6c auch Planierstangen oder Kettenförderer zum Einsatz
kommen. Auch kann das Fasergut 3 durch pneumatische Förderer verteilt werden. Als
Ersatz für die Austragsvorrichtungen 11 in Form der Siloaustragsschnecken kann ein
Schneckenboden zum Einsatz kommen. Dieser Schneckenboden kann auch bei einem Behälter
2 und 18 mit rechteckigem Boden 2b und 18b zum Einsatz kommen. Allgemein sind Schubbodenentleersysteme
auch einsetzbar, doch muss bei ihnen die Austragsöffnung so niedrig sein, dass nicht
die gesamte Schüttschicht der dritten Zone c vom Schubboden gefördert wird sondern
nur ein geringer Teil. Bei kleinen Behältern 2, 18 kann ein einziges Einbauelement
10 ausreichend sein.
[0071] Auch ist es denkbar, die für die Trocknung und Filtration eingesetzten Behälter 2,
18 auch als Vorratsbehälter für tote Biomasse zu verwenden. Dann ist es sinnvoll,
das Trockengas weiter unten in der Schüttung unterhalb des Vorratsbereichs für die
Biomasse einzuleiten, um so den Druckverlust zu begrenzen.
[0072] Des Weiteren kann auf eine Verteilvorrichtung 6 für das Fasergut 3 verzichtet werden,
wenn der Behälter 2 im Vergleich zum Durchmesser relativ hoch ist, da dann ein ausreichend
flacher Schüttkegel durch das in den Behälter 2 herein fallende Fasergut 3 ausgebildet
wird. So kann dann der untere Teil eines Vorratssilos für Holzhackschnitzel als Trockner
eingerichtet werden.
[0073] Ferner ist es denkbar, dass anstatt der Einbauelemente 10 Teile der Wand 2a des Behälters
2 siebartig mit Austrittsöffnungen 10c versehen werden, um somit die zweite Zone b
zu bilden.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1
- Trockner
- 2
- Behälter
- 2a
- Wand
- 2b
- Boden
- 2c
- Deckel
- 3
- nasses Fasergut
- 4
- Anschluss
- 5
- erste Zellradschleuse
- 6
- Verteilvorrichtung
- 6a
- Arm
- 6b
- Achse
- 6c
- Verteilschaufeln
- 7
- Schüttung
- 8
- Trockengas
- 9
- Eintritt
- 10
- Einbauelement
- 10a
- Innenraum
- 10b
- Austrittsöffnungen
- 10c
- vertikale Wand
- 10d
- gasundurchlässige vertikale Wand
- 11
- Austragsvorrichtung
- 12
- Feuchtgas
- 13
- Austritt
- 14
- getrockentes Fasergut
- 15
- Abzug
- 16
- zweite Zellradschleuse
- 17
- Enstauber
- 18
- Entstauber-Behälter
- 19
- Entstauber-Austragsvorrichtung
- 20
- entstaubtes Feuchtgas
- 21
- vorgetrocknetes Fasergut
- 22
- Anlage
- 23
- Fasergutleitung
- 24
- Feuchtgasleitung
- 25
- Ventilator
- a
- erste Zone
- b
- zweite Zone
- c
- dritte Zone
- W
- Wanderrichtung
1. Verfahren zur Trocknung von Fasergut (3), in dem das zu trocknende Fasergut (3) in
einen Behälter (2) eines Trockners (1) gefüllt wird und ein Trockengas (8) durch das
Fasergut (3) geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das zu trocknende Fasergut (3) von oben in den Behälter (2) in Form einer Schüttung
eingebracht wird, das Trockengas (8) in einen oberen Bereich der Schüttung aus Fasergut
(3) eingeleitet wird, das Trockengas (8) nach unten durch die Schüttung aus Fasergut
(3) strömt und als ein mit Feuchtigkeit aus dem Fasergut (3) beladenes Feuchtgas (12)
aus einem unteren Bereich der Schüttung, der unterhalb des oberen Bereich der Schüttung
aus Fasergut (3) liegt, abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuchtgas (12) durch eine oder mehrere permeable Wände (10c) aus dem Behälter
(2) abgeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zu trocknende Fasergut (3) während des Trocknungsvorganges kontinuierlich dem
Behälter (2) von oben zugeführt wird, das getrocknete Fasergut (14) während des Trocknungsvorganges
kontinuerlich aus dem Behälter (2) abgezogen wird und die Schüttung aus dem Fasergut
(3, 14) während des Trocknungsvorganges nach Art eines Wanderbetts von oben nach unten
in dem Behälter (2) wandert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasergut (3) entlang von in dem Behälter (2) angeordneten Einbauelementen (10)
wandert und das Feuchtgas (12) durch die Einbauelemente (10) abgeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Behälter (2) zugeführte Fasergut (3) mittels einer Verteileinrichtung (6)
über den Querschnitt des Behälters (2) verteilt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubgehalt im abgeleiteten Feuchtgas (12) gemessen wird, wenn der gemessene
Staubgehalt einen vorbestimmten Wert übersteigt, die Zufuhr von Trockengas (8) gemindert
oder unterbrochen wird, von unten aus dem Behälter (2) noch nicht getrocknetes Fasergut
(3), welches die geforderte Restfeuchte noch nicht erreicht hat, abgezogen und zwischengelagert
wird, anschließend nachfolgendes getrocknetes Fasergut (14) mit der gefordert niedrigen
Restfeuchte entnommen und getrennt gelagert wird und das zuvor entleerte noch nicht
getrocknete Fasergut (3) oben in dem Behälter (2) wieder eingefüllt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der zuletzt durchströmte Teil des Faserguts (14, 21) mit einer staubbindenden
Substanz benetzt ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der zuletzt durchströmte Teil des Faserguts (14, 21) eine feuchte Oberfläche
besitzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuchtgas (12) anschließend durch eine zweite Schüttung aus oberflächenfeuchten
oder mit einem Staubbindemittel benetzten Fasergut (3) strömt und das mit Staub angereicherte
Fasergut (21) aus der zweiten Schüttung dem Behälter (2) zugeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzlicher Strom Trockengas (8) unterhalb des in dem oberen Bereichs der Schüttung
eingeleiteten Trockengases (8) eingeleitet wird und über dessen Taupunktsabstand und
Menge die Endfeuchte des Faserguts (3) geregelt wird.
11. Trockner (1) zur Trocknung von Fasergut (3), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 bis 11, mit einem im oberen Bereich eines Behälters (2) des
Trockners (1) angeordneten Eintritt (9) für ein Trockengas (8), mit einem im oberen
Bereich des Behälters (2) angeordneten Anschluss (4) für zu trocknendes Fasergut (3),
mit einem im unteren Bereich des Behälters (2) angeordneten Abzug (15) für ein getrocknetes
Fasergut (14), mit einem im unteren Bereich des Behälters (2) angeordneten Austritt
(13) für ein Feuchtgas (12), dadurch gekennzeichnet, dass während des Trocknungsvorganges das Fasergut (3) nach Art eines Wanderbetts in einer
Wanderrichtung (W) von oben nach unten durch den Behälter (2) wandert.
12. Trockner nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Behälter (2) mindestens ein Einbauelement (10) angeordnet ist, in dem Einbauelement
(10) mindestens eine Austrittsöffnung (10b) für das Feuchtgas (12) angeordnet ist
und in Wanderrichtung (W) gesehen das Einbauelement (10) derart ausgebildet ist, dass
der Querschnitt des Behälters (2) für die Wanderung des Fasergutes (3) konstant ist
oder sich erweitert.
13. Trockner nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Einbauelement (10) eine vertikale Wand (10c) ist, das Einbauelement
(10) hohl ist und einen Innenraum (10c) aufweist und das mindestens eine Einbauelement
(10) an einer Wand (2a) des Behälters (2) sich anschließt und dort aufgehängt ist.
14. Trockner nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Einbauelement (10) über die Schüttung aus Fasergut (3) nach oben
hinaus ragt und in einen unteren Bereich des Einbauelements (10) eine Vielzahl von
Austrittsöffnungen (10b) für das Feuchtgas (12) angeordnet sind.