[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Versenden einer Postsendung.
[0002] Um eine Postsendung von einem Postunternehmen befördern zu lassen, muss in der Regel
ein bestimmtes Porto bei dem Postunternehmen entrichtet werden. Neben dem Ziel der
Postsendung, das heißt der Empfängeradresse, und gegebenenfalls gewünschten Zusatzleistungen,
wie etwa eine Zustellung per Einschreiben, wird das zu entrichtende Porto durch die
Abmessungen und das Gewicht der Postsendungen bestimmt. Dabei gibt ein Postunternehmen
in der Regel verschiedene Sendungskategorien vor, die durch Abmessungen und Gewichte
in vorgegebenen Bereichen charakterisiert und für das Porto maßgeblich sind.
[0003] Das Porto, das sich für eine Postsendung infolge einer bestimmten Kombination einer
Sendungskategorie und einem Ziel sowie gegebenenfalls gewünschten Zusatzleistungen
ergibt, wird üblicherweise vom Absender der Postsendung bestimmt, um eine Frankierung
in entsprechender Höhe auf die Postsendung aufzubringen, bevor diese bei dem für die
Zustellung vorgesehenen Postunternehmen eingeliefert wird. Insbesondere aufgrund der
Vielfalt möglicher Kombinationen unterschiedlicher Sendungsmerkmale und aufgrund von
Portoanpassungen, die von dem Postunternehmen vorgenommen werden, ist die Ermittlung
des korrekten Portobetrags jedoch für den Absender mit einem nicht unerheblichen Aufwand
verbunden.
[0004] So muss der Absender entweder für die Benutzung einer aktuellen Portotabelle des
Postunternehmens Sorge tragen und den Portobetrag manuell anhand der Tabelle ermitteln,
oder der Absender verwendet eine automatisierte Frankiervorrichtung, deren Anschaffung
und Betrieb jedoch teuer ist. Es wäre daher wünschenswert, die Frankierung von Postsendungen
für den Absender zu erleichtern und diesen insbesondere von der Bestimmung des Portos
zu entlasten.
[0005] Um dies zu erreichen, ist es grundsätzlich möglich, dass der Absender die Postsendung
unfrankiert beziehungsweise ohne Porto einliefert und das Postunternehmen die Portoermittlung
vornimmt. Beispielsweise geht aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2004 009 045 A1 ein Verfahren zum Frankieren von Postsendungen hervor, bei dem eine Postsendung mit
einer Wertmarke ohne Wertangabe versehen wird. Nach Aufgabe der Sendung ermittelt
das Postunternehmen das Gewicht und die Größe der Sendung, um das zu entrichtende
Porto zu bestimmen und ein Kundenkonto mit dem Porto zu belasten.
[0006] Ein solches Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass es bei der Verarbeitung eines
großen Sendungsvolumens durch das Postunternehmen nicht beziehungsweise nur mit einem
sehr großen Aufwand möglich ist, die Abmessungen und Gewichte von Postsendungen durch
Messungen zu ermitteln. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die verwendete
Messeinrichtung aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen zu eichen ist und die Eichfähigkeit
mit einer erheblichen Erhöhung der Komplexität einhergeht.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die Absender von Postsendungen von der Bestimmung
des Portos zu entlasten und gleichzeitig eine möglichst einfache Bearbeitung der Postsendungen
durch ein Postunternehmen zu ermöglichen.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Ausgestaltungen des Verfahrens
und der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Versenden einer Postsendung
vorgeschlagen, bei dem eine auf die Postsendung aufgebrachte Angabe erfasst wird,
die repräsentativ ist für Abmessungen und/oder ein Gewicht der Postsendung. Nach Maßgabe
der erfassten Angabe wird ein für die Beförderung der Postsendung zu entrichtendes
Porto ermittelt, und die Postsendung wird nachfolgend an einen Empfänger weitergeleitet.
[0010] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Versenden einer
Postsendung bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst eine Erfassungseinrichtung, die
dazu ausgestaltet ist, eine auf die Postsendung aufgebrachte Angabe zu erfassen, die
repräsentativ ist für Abmessungen und/oder ein Gewicht der Postsendung. Weiterhin
umfasst die Vorrichtung eine mit der Erfassungseinrichtung in Verbindung stehende
Portoermittlungseinheit, die dazu ausgebildet ist, nach Maßgabe der erfassten Angabe
ein für die Beförderung der Postsendung zu entrichtendes Porto ermittelt wird, und
eine Abrechnungseinheit, die dazu ausgestaltet ist, aufgrund der Portoermittlung einen
Abrechnungsvorgang bezüglich des Portos zu initiieren.
[0011] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ein Absender auch größere Mengen von
Postsendungen aufgeben kann, ohne das Porto für die Postsendungen ermitteln zu müssen.
Insbesondere benötigt der Absender auch keine Frankiermaschine, die zur Frankierung
von Postsendungen das Porto ermittelt. Das die Postsendung zustellende Postunternehmen
kann zur Abrechnung des Portos auf die vom Absender angebrachte, für die Abmessungen
und/oder das Gewicht der Postsendung repräsentative Angabe zurückgreifen. Eine Bestimmung
der Abmessungen und/oder des Gewichts einer Postsendung bei dem Postunternehmen ist
somit nicht für jede Sendung erforderlich. Lediglich in Einzelfällen kann eine Kontrolle
der auf die Postsendung aufgebrachten Angabe vorgesehen sein. Damit wird keine eichfähige
Einrichtung zur Messung der Sendungsparameter für die Bearbeitung aller Postsendung
bei dem Postunternehmen.
[0012] Die für die Abmessungen und/oder das Gewicht repräsentative Angabe auf der Postsendung
kann insbesondere die Abmessungen und/oder das Gewicht spezifizieren oder aus den
Abmessungen und/oder dem Gewicht abgeleitet sein. Zur Ermittlung der Angabe kann es
erforderlich sein, dass der Absender die Abmessungen und/oder das Gewicht der Postsendung
bestimmt. Um bei einer Mehrzahl von Postsendungen einen Missbrauch durch die Absender
auszuschließen, kann vorgesehen sein, dass das Postunternehmen die auf den Postsendungen
befindlichen Angaben der Absender stichprobenweise durch eine eigene Ermittlung der
Sendungsparameter überprüft. Hierzu müssen jedoch lediglich Sendungen geprüft werden,
ohne dass die Messung der Sendungsparameter mit einem hohen Durchsatz erfolgen muss.
Für die Prüfung der Stichproben wird vorzugsweise eine geeichte Einrichtung verwendet,
die jedoch lediglich einen geringen Durchsatz aufzuweisen braucht.
[0013] Um das Porto für die Postsendung abzurechnen, ist in einer Ausgestaltung des Verfahrens
und der Vorrichtung vorgesehen, dass nach Maßgabe der für die Abmessungen und/oder
das Gewicht repräsentativen Angabe ein Portowert ermittelt wird, welcher dem Gewicht
und/oder den Abmessungen der Postsendung zugeordnet ist. Vorzugsweise wird dieser
Portowert für die Zustellung der Postsendung dem Absender in Rechnung gestellt.
[0014] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens und der Vorrichtung wird auf die Postsendung
ein vorgefertigter Vermerk aufgebracht, und die für die Abmessungen und/oder das Gewicht
repräsentative Angabe ist in einem hierfür vorgesehenen Abschnitt des vorgefertigten
Vermerks enthalten. Durch die Bereitstellung vorgefertigter Vermerke, in welche die
für die Abmessungen und/oder das Gewicht repräsentative Angabe eingefügt werden kann,
werden die Versandvorbereitungen für den Absender vereinfacht. Des weiteren kann sichergestellt
werden, dass die Vermerke ein spezifisches Format, eine spezifische Anordnung einzelner
Elemente sowie bestimmte vorgegebene Informationen, wie beispielsweise eine eindeutige
Identifizierungsnummer enthalten, wodurch die Vermerke bei dem Postunternehmen maschinell
besser bearbeitet werden können. Da die Vermerke keinen Portowert enthalten, kann
der Absender sie beziehen, ohne bereits eine Portogebühr entrichten zu müssen. Ferner
kann der Absender die Vermerke auch nach einer Portoänderung weiter verwenden.
[0015] Eine verbundene Ausgestaltung des Verfahrens und der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgefertigte Vermerk eine Mehrzahl von Feldern für unterschiedliche Gewichte
und/oder Abmessungen aufweist und das Aufbringen der für die Abmessungen und/oder
das Gewicht repräsentativen Angabe auf die Postsendung durch Markieren eines der Felder
erfolgt. Somit muss der Absender lediglich eine Markierung, beispielsweise durch Ankreuzen,
auf dem vorgefertigten Vermerk anbringen, wodurch die Versandvorbereitungen für die
Postsendung weiter vereinfacht werden. Gleichzeitig wird die maschinelle Lesbarkeit
der Angabe erhöht, da eine Markierung in der Regel leichter zu entziffern ist als
Buchstaben oder Zahlen.
[0016] Eine Weiterbildung des Verfahrens und der Vorrichtung beinhaltet, dass die für die
Abmessung und/oder das Gewicht repräsentative Angabe eine Sendungskategorie spezifiziert,
die Postsendungen umfasst, deren Gewicht in einem vorgegebenen Bereich liegt und/oder
deren Abmessungen in vorgegebenen Bereichen liegen. Vorteilhaft lässt sich die Sendungskategorie
einer Postsendung aufgrund der vorgesehenen Bereiche für die Abmessungen und/oder
das Gewicht in der Regel bestimmen, ohne die Abmessungen und/oder das Gewicht der
Postsendung exakt messen zu müssen. Die Ermittlung der für das Gewicht und/oder die
Abmessungen repräsentativen Angabe wird dadurch für den Absender erleichtert. Darüber
hinaus verknüpfen Postunternehmen Sendungskategorien in der Regel unmittelbar mit
jeweils einem vorgegebenen Portowert für die Zustellung an einem bestimmten Sendungsziel.
Somit führt die Angabe der Sendungskategorie auch zu einer Vereinfachung der Portoermittlung.
[0017] Um die Versandvorbereitungen für den Absender noch weiter zu vereinfachen, sieht
eine Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung vor, dass ein Vermerk ohne
Markierung einer Sendungskategorie als Spezifizierung einer vorgegebenen Sendungskategorie
angesehen wird. Die Ausgestaltung hat den Vorteil, dass eine absenderseitige Markierung
im vorgefertigten Vermerk bei Postsendungen der vorgegebenen Kategorie unterbleiben
kann. Die Angabe der Sendungskategorie erfolgt in diesem Fall implizit.
[0018] Eine Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus,
dass zusätzlich eine auf die Postsendung aufgebrachte Information erfasst wird, die
den Absender der Postsendung identifiziert, und das ermittelte Porto dem durch die
Information identifizierten Absender in Rechnung gestellt wird. Die den Absender identifizierende
Information kann in dem vorgefertigten Vermerk enthalten und beispielsweise als eine
dem Absender zugeordnete Kennung ausgestaltet sein. In den vorgefertigten Frankiervermerken
kann die den Absender identifizierende Information vom Absender eingebracht werden
oder bereits bei der Herstellung des vorgefertigten Frankiervermerks aufgenommen werden,
wodurch der Absender entlastet wird.
[0019] Weiterhin beinhaltet eine Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung, dass
die für die Abmessungen und/oder das Gewicht repräsentierende Angabe und/oder die
den Absender identifizierende Information aus einem erfassten Abbild einer Oberfläche
der Postsendung ausgelesen werden. Bei Postunternehmen sind Einrichtungen zur Erfassung
und Auswertung von Sendungsabbildern in der Regel bereits vorhanden, insbesondere
zur automatisierten Erfassung von Empfängeradressen von Postsendungen. Diese Einrichtungen
können vorteilhaft auch dazu verwendet werden, die für das Gewicht und/oder die Abmessungen
repräsentative Angabe sowie die den Absender identifizierende Information zu erfassen.
Hierzu sind lediglich zusätzliche Auswertungen der Sendungsabbilder erforderlich,
die beispielsweise mittels einer geeigneten Software implementiert werden können.
[0020] Neben den für die Abmessungen und/oder das Gewicht repräsentativen Angaben können
weitere Sendungsparameter zur Ermittlung des Portos herangezogen werden. Eine Ausgestaltung
des Verfahrens und der Vorrichtung sieht vor, dass ein in der Empfängeradresse enthaltenes
Sendungsziel der Postsendung ermittelt wird und ebenfalls zur Bestimmung des Portos
herangezogen wird. Zudem beinhaltet eine Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung,
dass eine oder mehrere weitere Angaben auf der Postsendung zur Bestimmung für die
Beförderung der Postsendung vorgesehenen Portos herangezogen werden, insbesondere
eine Angabe über wenigstens eine Postzusatzleistung, wie beispielsweise die Zustellung
per Einschreiben. Die weiteren Angaben können ebenfalls in dem Vermerk enthalten sein,
der die für das Gewicht und/oder die Abmessungen der Postsendung repräsentative Angabe
umfasst.
[0021] Aufgrund der Bestimmung des Portos aus einer Kombination mehrerer Parameter kann
es dazu kommen, dass nach Maßgabe der für das Gewicht und/oder die Abmessungen repräsentativen
Angabe mehrere dem Gewicht und/oder den Abmessungen zugeordnete Portowerte bestimmt
werden. Für diesen Fall sieht eine Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung
vor, dass das für die Beförderung der Postsendung zu entrichtende Porto nach einem
vorgenannten Kriterium aus der Mehrzahl von Portowerten ausgewählt wird. Das Kriterium
kann insbesondere die Auswahl des geringsten Portowerts vorsehen.
[0022] Die zuvor genannten und weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung werden auch anhand der Ausführungsbeispiele deutlich, die nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben werden.
[0023] Von den Figuren zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäß frankierten Postsendung,
- Fig. 2a
- einen erfindungsgemäßen Frankiervermerk in einer ersten Ausgestaltung,
- Fig. 2b
- einen erfindungsgemäßen Frankiervermerk in einer zweiten Ausgestaltung,
- Fig. 3
- eine schematische Veranschaulichung eines Versandprozesses mit einer erfindungsgemäß
frankierten Postsendung und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung von Komponenten zur Bearbeitung der Postsendung in einem
Sortierzentrum.
[0024] Figur 1 zeigt schematisch eine Postsendung 101, die Empfängeradressangaben 102 sowie
einen Frankiervermerk 103 aufweist. Die Empfängeradressangaben umfassen beispielsweise
den Namen des Empfängers 304 und Adressdaten zur Spezifizierung des Zustellpunkts,
an dem die Postsendung 101 dem Empfänger 304 zugestellt werden soll. Bestandteile
der Adressdaten sind beispielsweise die Angaben von Straße, Hausnummer, Ort und/oder
Postleitzahl.
[0025] Der Frankiervermerk 103 wird auf die Postsendung 101 aufgebracht, bevor diese bei
einem für die Zustellung vorgesehenen Postunternehmen eingeliefert wird. Er enthält
keine Portoangabe, umfasst jedoch Informationen, die bei der Sendungsbearbeitung durch
das Postunternehmen dazu verwendet werden, den Portobetrag zu ermitteln, der für die
Beförderung der Postsendung 101 zum Empfänger 304 zu entrichten ist. Diese Informationen
umfassen eine Angabe über die Abmessungen und/oder das Gewicht der Postsendung 101,
welche die Abmessungen und/oder das Gewicht der Postsendung 101 spezifiziert oder
von den Abmessungen und/oder dem Gewicht abgeleitet worden ist. Die Abmessungen umfassen
die Länge L und die Breite B der Postsendung 101. In einer Ausgestaltung kann zudem
die Höhe H der Postsendung 101 als weitere Abmessung berücksichtigt werden.
[0026] Die Angabe über die Abmessungen und/oder das Gewicht der Postsendung 101 wird vor
dem Versand der Postsendung 101 vom Absender 301 in den Frankiervermerk 103 eingebracht.
Hierzu kann es erforderlich sein, dass der Absender 301 zumindest näherungsweise die
Abmessungen der Postsendung 101 und/oder ihr Gewicht bestimmt. Hierzu kann sich der
Absender 301 jeglicher Verfahren und/oder Vorrichtungen bedienen, die zur Erfassungen
von Abmessungen und/oder Gewicht einer Postsendung 101 geeignet sind.
[0027] In einer Ausgestaltung werden spezifische Werte für alle oder einige Abmessungen
vom Absender 301 ermittelt und in den Frankiervermerk 103 eingebracht. Welche Abmessungen
dabei anzugeben sind, kann von dem zur Beförderung der Postsendung 101 vorgesehenen
Postunternehmen vorgegebenen werden. Ebenso wie die Abmessungen kann von dem Absender
301 das Gewicht der Postsendung 101 zu bestimmen und dessen Wert in dem Frankiervermerk
103 anzugeben sein. Die Angaben über die Abmessungen und/oder das Gewicht können in
dieser Ausführungsform klarschriftlich und/oder in codierter Form eingefügt werden.
Zur Erzeugung der codierten Angaben kann der Absender 301 eine computergestützte Druckeinrichtung
verwenden. Die klarschriftlichen Angaben können auch handschriftlich in den Frankiervermerk
103 eingefügt werden.
[0028] In weiteren Ausführungsformen enthält der Frankiervermerk 103 jedoch nicht einzelne
Werte der Abmessungen und/oder des Gewichts der Postsendung 101, sondern eine Sendungskategorie,
der die Postsendung 101 angehört. Das zur Beförderung der Postsendung 101 vorgesehene
Postunternehmen kann dabei eine Mehrzahl von Sendungskategorien vorgeben, die jeweils
Postsendungen 101 mit Abmessungen und einem Gewicht in vorgegebenen Bereichen umfassen.
Die Anzahl der Kategorien, die einzelnen Bereiche, sowie aus den verschiedenen Abmessungen
und dem Gewicht ausgewählten Größen, die zur Definition der Kategorien herangezogen
werden, können grundsätzlich beliebig gewählt werden.
[0029] In Bezug auf Briefsendungen können die vorgesehenen Sendungskategorien beispielsweise
Standardbriefe, Kontaktbriefe, Großbriefe und Maxibriefe umfassen, die jeweils Abmessungen
und Gewichte innerhalb von Bereichen aufweisen, die in der nachfolgenden Tabelle 1
wiedergegeben sind. Gleichfalls können jedoch auch anderen Sendungskategorien vorgegeben
werden.
Tabelle 1
Sendungskategorie |
Abmessungen |
Gewicht |
Standardbrief |
L: 140-235 mm |
20 g |
|
B: 90-125 mm |
|
|
H: ≤ 5mm |
|
Kompaktbrief |
L: 100-235 mm |
≤ 50 g |
|
B: 70-125 mm |
|
|
H: ≤ 10 mm |
|
Großbrief |
L: 100-353 mm |
≤ 500 g |
|
B: 70-250 mm |
|
|
H: ≤ 20 mm |
|
Maxibrief |
L: 100-353 mm |
≤ 1000 g |
|
B: 70-250 mm |
|
|
H: ≤ 50 mm |
|
[0030] In einer Ausgestaltung wird die von dem Absender 301 ermittelte Sendungskategorie
klarschriftlich oder, wie zuvor in Bezug auf die Abmessungen und das Gewicht erläutert,
in kodierter Form in den Frankiervermerk 103 eingebracht. Vorzugsweise werden jedoch
vorgefertigte Frankiervermerke 103 bereitgestellt und von dem Absender 301 verwendet,
welche eine Auswahl der zutreffenden Sendungskategorie durch eine einfache Markierung
ermöglichen. Die Markierung entspricht in diesem Fall der Angabe der Sendungskategorie
bzw. der Angabe über die Abmessungen und/oder das Gewicht der Postsendung 101.
[0031] Ein Frankiervermerk 103, welcher das Aufbringen von Markierungen durch Ankreuzen
oder ähnliches erlaubt, ist schematisch in der Figur 2a dargestellt und mit dem Bezugszeichen
103' versehen. Zur Angabe der Sendungskategorie umfasst der Frankiervermerk 103' Felder
201 i (i = a, b, c), denen jeweils eine der vorgesehenen Sendungskategorien zugeordnet
ist. Bei dem beispielhaft in der Figur 2a veranschaulichten Frankiervermerk 103' sind
dem Feld 201 a Kompaktbriefe (K) zugeordnet, dem Feld 201 b Großbriefe (G) und dem
Feld 201 c Maxibriefe (M), so dass die in der Tabelle 1 angegebenen Sendungskategorien
herangezogen werden können. Durch Ankreuzen eines Feldes 201 i kann der Absender 301
die maßgebliche Sendungskategorie für die mit dem Frankiervermerk 103 versehene Postsendung
101 spezifizieren, wie es bei dem in der Figur2a beispielhaft gezeigten Frankiervermerk
103 für einen Großbrief gezeigt ist. Für die vierte Sendungskategorie der Standardbriefe
ist kein Feld vorgesehen. Diese Kategorie wird zugrunde gelegt, wenn keines der vorhandenen
Felder 201 i vom Absender 301 markiert worden ist. Dies kann auch bei der Verwendung
anderer Kategorien vorgesehen sein, wobei vorzugsweise für die Sendungskategorie kein
Feld vorgesehen ist, deren Auftreten erwartungsgemäß am häufigsten ist. Hierdurch
werden die Versandvorbereitungen für den Absender 301 erleichtert, da er auf eine
Vielzahl von Postsendungen 101 keine Markierungen aufzubringen braucht.
[0032] Die zuvor beschriebenen Frankiervermerke 103 eignen sich zur Verwendung für sämtliche
Briefsendungen 101, die den in den Frankiervermerken 103 berücksichtigten Sendungskategorien
unterfallen. Derartige Frankiervermerke 103 können beispielsweise in Form von Aufklebern
an den Absender 301 ausgegeben werden, die von dem Absender 301 auf die zu versendenden
Postsendungen 101 aufgeklebt werden. Die Aufkleber können beispielsweise auf Rolle
oder Bögen an den Absender 301 ausgegeben werden. Andere Formen der Ausgabe der vorgefertigten
Frankiervermerke 103 sind ebenfalls möglich, wie beispielsweise die Ausgabe als elektronische
Datei, deren Inhalt vom Absender 301 auf die Postsendung 101 aufgedruckt wird. Die
der Angabe über die Abmessungen und/oder das Gewicht entsprechende Markierung kann
vom Absender 301 entweder handschriftlich bzw. manuell oder mittels einer maschinellen,
insbesondere einer computergestützten Druckeinrichtung erzeugt werden. Gleichfalls
können vorgefertigte Frankiervermerke 103 für Postsendungen 101 ausgegeben werden,
die über spezifische Parameter verfügen. Hierbei kann es sich insbesondere um Postsendungen
101 mit bestimmten Abmessungen handeln, die aufgrund verschiedener Versandgewichte
unterschiedlichen Sendungskategorien zuordenbar sein können. Bei derartigen Postsendungen
101 kann das Format bereits in dem vorgefertigten Frankiervermerk 103 spezifiziert
werden, und der vorgefertigte Frankiervermerk 103 kann mehrere Felder für unterschiedliche
Gewichtsbereiche umfassen. Durch eine Markierung eines bestimmten Feldes kann der
Absender 301 das Versandgewicht der Postsendung 101 angeben. Der vorgefertigte Frankiervermerk
103 kann in diesem Fall beispielsweise bereits bei der Herstellung eines Briefumschlags
mit bestimmten Abmessungen auf den Briefumschlag aufgebracht werden.
[0033] Ein Beispiel für einen vorgefertigten Frankiervermerk 103 für eine Postsendung 101
im Format DIN C4 (L: 324 mm, B: 229 mm) ist schematisch in der Figur 2b dargestellt
und mit der Bezugsziffer 103" versehen. Der Frankiervermerk 103" weist ein Feld 202
mit einer vorgefertigten Angabe der Abmessungen auf. Zudem sind Felder 203j (j = a,
b) vorgesehen, die von dem Absender 301 markiert werden können, um das Gewicht der
Postsendung 101 anzugeben. Dabei stehen Gewichte bis 500 g und (von 500 g) bis 1.000
g zur Verfügung, da es sich bis 500 g um einen Großbrief und von 500 g bis 1000 g
um einen Maxibrief handelt. Je nachdem, in welchem Gewichtsbereich die Postsendung
101 fällt, handelt es sich unter Zugrundelegung der zuvor genannten Sendungskategorien
um einen Groß- oder Maxibrief. Alternativ kann auch auf eines der Felder 203j verzichtet
werden, wobei das diesem Feld 203j zugeordnete Gewicht zugrunde gelegt wird, wenn
ein Frankiervermerk 103" keine Markierung enthält. Zusätzlich zu den Feldern 203j
können zudem weitere Felder zur Angabe der Höhe der Postsendung 101 in dem vorgefertigten
Frankiervermerke 103" enthalten sein, wenn die Höhe der Postsendung 101 zur Bestimmung
der Sendungskategorie maßgeblich ist.
[0034] Neben der Angabe über die Abmessungen und/oder das Gewicht enthält ein Frankiervermerk
103, der in dem hier beschriebenen Verfahren Verwendung findet, vorzugsweise eine
Kennung 204, die dem Verwender des Frankiervermerks 103, d. h. dem Absender 301 der
Postsendung 101, eindeutig zugeordnet ist. Die Kennung 204 wird herangezogen, um den
Absender 301 zu identifizieren, dem das Porto in Rechnung gestellt wird, das bei der
Bearbeitung der Postsendung 101 anhand der Angaben über die Abmessungen und/oder das
Gewicht ermittelt wird. In einer Ausgestaltung wird eine bei der Herstellung ausgewählte
und in den Frankiervermerk 103 eingebrachte Kennung 204 dem Absender 301 zugeordnet,
wenn die vorgefertigten Frankiervermerke 103 an den Absender 301 ausgegeben werden.
In diesem Fall wird dem Absender 301 bei jedem Erwerb von neuen Frankiervermerken
103 in der Regel auch eine neue Kennung 204 zugeordnet. An die Verwender von Frankiervermerken
103 können bei der Ausgestaltung beispielsweise Gebinde mit einer Mehrzahl einzelner
Frankiervermerke 103 ausgegeben werden, wobei bei der Herstellung eine gebindeweise
Zuordnung von Kennungen 204 zu Frankiervermerken 103 vorgesehen sein kann.
[0035] In einer weiteren Ausgestaltung kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass dem Absender
301 eine feste Kennung 204 zugeordnet wird, welche bei der Herstellung vorgefertigter
Frankiervermerke 103 in diese aufgenommen wird. Die Herstellung von Frankiervermerken
103 kann in dieser Ausgestaltung auf Anforderung des Absenders 301 erfolgen und beispielsweise
durch das Postunternehmen vorgenommen werden. Alternativ kann es auch vorgesehen sein,
dass die vorgefertigten Frankiervermerke 103 keine Absenderkennung 204 enthalten,
sondern dass der Absender 301 die Kennung 204 in den Frankiervermerk 103 aufnimmt,
wenn er eine Postsendung 101 für den Versand vorbereitet.
[0036] Darüber hinaus enthalten die Frankiervermerke 103 in einer Ausgestaltung auch jeweils
eine Identifizierungsnummer 205, die dem Frankiervermerk 103 eindeutig zugeordnet
ist. Die Identifizierungsnummern 205 können insbesondere vom Absender 301 dazu verwendet
werden, vorgefertigte und mit der ihm zugeordneten Kennung 204 versehene Frankiervermerke
103 zu sperren, so dass diese nicht von unbefugten Dritten verwendet werden können.
Bei der Verwendung von vorgefertigten Frankiervermerken 103 werden die Identifikationsnummern
205 vorzugsweise bei deren Herstellung in die Frankiervermerke 103 eingebracht.
[0037] Des Weiteren können die Frankiervermerke 103 gewünschte Postzusatzleistungen, wie
beispielsweise die Zustellung per Einschreiben, spezifizieren und gegebenenfalls weitere
Zusatzangaben enthalten, wie etwa der Hinweis auf eine Waren- oder Büchersendung,
auf Infopost und ähnliche Sendungen, die zu besonderen Konditionen zugestellt werden.
Derartige Angaben 206 können bereits bei der Herstellung von vorgefertigten Frankiervermerke
103 in diese eingebracht werden. Ist dies der Fall, kann der Absender 301 je nach
gewünschten Zusatzleistungen und erforderlichen Zusatzangaben aus ihm zur Verfügung
stehenden vorgefertigten Frankiervermerken 103 auswählen. Gleichfalls kann es jedoch
auch vorgesehen sein, dass die Angaben 206 über Zusatzleistungen und/oder weitere
Zusatzangaben vom Absender 301 handschriftlich oder maschinell bei der Versandvorbereitung
einer Postsendung 101 in den Frankiervermerk 103 eingefügt werden. Dies hat den Vorteil,
dass die Frankiervermerke 103 nicht nur für bestimmte Postsendungen 101 verwendet
werden können. Ferner brauchen nicht für alle Zusatzleistungen und gegebenenfalls
auch deren denkbare Kombination mit weiteren Zusatzangaben vorgefertigte Frankiervermerke
103 erstellt zu werden.
[0038] Vorzugsweise umfassen die Frankiervermerke 103 zudem maschinenlesbare Codes 207,
die beispielsweise als zweidimensionale Barcodes ausgestaltet sein können, wie in
den Figuren 2a und 2b schematisch gezeigt. Bei der Verwendung von vorgefertigten Frankiervermerken
103 sind in den Codes 207 vorzugsweise die Inhalte der Frankiervermerke 103 codiert,
die bereits bei der Herstellung der Frankiervermerke 103 vorhanden sind. Somit braucht
der Absender 301 keine Codes in die von ihm verwendeten Frankiervermerke 103 einzubringen.
[0039] Auch wenn in der vorangegangenen Beschreibung insbesondere auf vorgefertigte Frankiervermerk
103 Bezug genommen worden ist, erkennt der Fachmann, dass anstelle der Verwendung
solcher Frankiervermerke 103 auch vorgesehen sein kann, dass die Frankiervermerke
103 vom Absender 301 beispielsweise während der Versandvorbereitungen für eine Postsendung
101 erstellt werden können. Insbesondere kann der Absender 301 einen Computer zur
Erzeugung der Frankiervermerke 103 mit den vorgesehenen Angaben verwenden, und diese
Frankiervermerke 103 mittels eines an den Computer angeschlossenen Druckers ausdrucken.
Grundsätzlich ist auch eine manuelle bzw. handschriftliche Erstellung von Frankiervermerken
103 durch den Absender 301 oder die handschriftliche Hinzufügung von Angaben zu maschinell
erstellten Frankiervermerken 103 vorstellbar.
[0040] Ein beispielhafter Ablauf eines Versandprozesses für eine Postsendung 101, die mit
einem Frankiervermerk 103 der zuvor beschriebenen Art versehen ist, wird im Folgenden
unter Bezugnahme auf die Figur 3 erläutert:
Zunächst bringt der Absender 301 den Frankiervermerk 103 auf die Postsendung 101 auf
und ergänzt die erforderlichen Angaben in dem Frankiervermerk 103, wenn dieser nicht
computergestützt mit allen Angaben vom Absender 301 erzeugt wird. Wie zuvor erläutert,
handelt es sich hierbei um die Angabe über die Abmessungen und/oder das Gewicht der
Postsendungen 101 sowie gegebenenfalls über Angaben zu gewünschten Zusatzleistungen
sowie weitere Zusatzangaben. Sodann liefert der Absender 301 die Postsendung 101 bei
dem zur Beförderung vorgesehenen Postunternehmen ein. Die Einlieferung erfolgt in
grundsätzlich bekannter Weise beispielsweise durch den Einwurf in einen Briefkasten
302 oder durch Abgabe der Postsendung 101 bei einer Annahmestelle des für die Zustellung
vorgesehenen Postunternehmens.
[0041] Von dem Postunternehmen wird die Postsendung 101 in einem Sortierzentrum 303 bearbeitet.
Bei der Bearbeitung wird insbesondere das für die Zustellung der Postsendung 101 zu
entrichtende Porto ermittelt und ein Abrechnungsvorgang für das Porto durchgeführt
oder initiiert. Hernach wird die Postsendung 101 über das Sortierzentrum 303 und gegebenenfalls
weitere, in Figur 3 nicht dargestellte Sortierzentren, an die Zielregion weitergeleitet,
wo sie an den vorgesehenen Empfänger 304 zugestellt wird.
[0042] Im Sortierzentrum 303 und bei der nachgeschalteten Bearbeitung der Postsendung 101
durch das Postunternehmen wird die Postsendung 101 vorzugsweise zusammen mit Postsendungen
101 gehandhabt, die in anderer Weise frankiert worden sind. Eine gesonderte Handhabung
von Postsendungen 101 mit Frankiervermerken 103, welche Angaben über die Abmessungen
und/oder die Gewichte und keinen Portowert enthalten, erfolgt nicht. Insbesondere
ist es nicht erforderlich, spezielle Sortiermaschinen oder andere Vorrichtungen zur
Handhabung solcher Postsendungen 101 vorzusehen. Einzelne Handhabungsschritte können
sich gleichwohl von denen unterscheiden, die bei anderen Postsendungen 101 ausgeführt
werden. Dies lässt sich jedoch durch eine entsprechende Programmierung der eingesetzten
Sortiermaschinen und sonstigen Vorrichtungen erreichen.
[0043] In Figur 4 sind in einer schematischen Darstellung Einrichtungen des Sortierzentrums
303 gezeigt, die zur Ermittlung des Portos für die Postsendung 101 eingesetzt werden
und einen Scanner 401, eine Datenverarbeitungseinrichtung 402 sowie eine von der Datenverarbeitungseinrichtung
402 gesteuerte Sortiermaschine 403 umfassen. Die Postsendung 101 selbst wird dabei
nur in dem Scanner 401 und der Sortiermaschine 402 gehandhabt. In der Datenverarbeitungseinrichtung
402 werden jedoch Daten der Postsendung 101 verarbeitet.
[0044] Im Sortierzentrum 303 wird die Postsendung 101 zunächst dem Scanner 401 zugeführt,
mit dem ein Abbild der Sendungsoberfläche erfasst wird. Das Abbild beinhaltet die
Empfängeradressangaben 102 der Postsendung 101 sowie den Frankiervermerk 103 und wird
von dem Scanner 401 an eine Datenverarbeitungseinheit 402 zur weiteren Bearbeitung
übermittelt. Die Postsendung 101 wird von dem Scanner 401 an die Sortiermaschine weitergeleitet,
in der sie in Abhängigkeit von der Bearbeitung des Abbilds in der Datenverarbeitungseinheit
402 sortiert wird.
[0045] In der Datenverarbeitungseinheit 402 wird in einer dem Fachmann an sich bekannten
Weise mittels automatischer Texterkennung und gegebenenfalls einer Videocodierung
die Empfängeradresse zumindest teilweise erkannt. Dabei ist vorgesehen, zumindest
die Bestandteile der Empfängeradressangaben 102 zu entziffern, die für die Ermittlung
des Portos maßgeblich sind. Hierbei handelt es sich beispielsweise um das Land und/oder
um den Ort der Empfängeradresse. Zudem wird der in der Abbildung der Sendungsoberfläche
enthaltene Frankiervermerk 103 von der Datenverarbeitungseinheit 402 ausgewertet.
Die Auswertung umfasst das Auslesen der Angabe über die Abmessungen und/oder das Gewicht
der Postsendung 101 sowie die Erfassung von weiteren für die Portoermittlung relevanten
Angaben, insbesondere von Angaben über gewünschte Zusatzleistungen sowie gegebenenfalls
vorhandene weitere Zusatzangaben.
[0046] Aus den relevanten Bestandteilen der Empfängeradresse sowie den maßgeblichen Angaben
im Frankiervermerk 103 ermittelt eine beispielsweise als Softwareapplikation ausgestaltete
Portoermittlungseinheit 404 der Datenverarbeitungseinheit 402 das Porto, das für die
Zustellung der Postsendung 101 zu entrichten ist. Hierzu kann vorgesehen sein, dass
die Portoermittlungseinheit 404 auf eine Referenzliste zugreift, die eine Zuordnung
zwischen Portobeträgen und möglichen Angaben zu Abmessungen und/oder Gewichten von
Postsendungen 101 sowie Sendungszielen enthalten. Für jede zulässige Angabe oder Kombination
aus zulässigen Angaben und Sendungszielen enthält die Referenzliste vorzugsweise einen
zugeordneten Portobetrag.
[0047] Insbesondere kann die Referenzliste eine Zuordnung zwischen Sendungskategorien sowie
Zielen und Portowerten enthalten. Eine Referenzliste für die zuvor genannten Sendungskategorien
wird nachfolgend in der Tabelle 2 wiedergegeben. Dabei sind die in der Tabelle 2 angegebenen
Sendungskategorien und -ziele sowie die angegebenen Portowerte lediglich beispielhaft
zu verstehen. Selbstverständlich können auch beliebige andere Referenzlisten vorgesehen
werden.
Tabelle 2
Sendungskategorie |
Sendungsziel |
Porto [€] |
Standardbrief |
Europa |
0,70 |
Kompaktbrief |
1,25 |
Großbrief |
3,40 |
Standardbrief |
Deutschland |
0,55 |
Kompaktbrief |
0,90 |
Großbrief |
1,45 |
Standardbrief |
Welt |
1,70 |
Kompaktbrief |
2,20 |
Großbrief |
6,00 |
[0048] Den angegebenen Sendungsziele "Europa", "Deutschland" und "Welt" sind hierbei jeweils
vorgegebene Länder zugeordnet. Auf diese Zuordnung greift die Datenverarbeitungseinheit
402 bei Verwendung der angegebenen Referenzliste zu. Darüber hinaus ermittelt die
Datenverarbeitungseinheit 402 anhand weiterer Listen Aufschläge aufgrund von gewünschten
Zusatzleistungen, die im Frankiervermerk 103 spezifiziert sind, sowie Ermäßigungen,
die beispielsweise infolge bestimmter Zusatzangaben entstehen, wie beispielsweise
der Zusatzangabe, dass es sich um eine Büchersendung handelt. Alternativ können diese
Aufschläge und Ermäßigungen auch in der Referenzliste angegeben werden.
[0049] Wenn die Portoermittlungseinheit 404 eine Übereinstimmung der aus dem Abbild ermittelten
Parameter der Postsendung 101 mit einem Eintrag in der Referenzliste und/oder einer
weiteren Liste ermittelt, so wird der zugehörige Portowert in eine Ergebnisliste aufgenommen.
In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Portoermittlung fortgesetzt wird,
bis die Sendungsparameter mit allen Einträgen der Referenzliste und/oder der weiteren
Listen verglichen worden sind. Bei jeder Übereinstimmung wird der zugehörige Portobetrag
in die Ergebnisliste aufgenommen, so dass gegebenenfalls mehrere Einträge in der Ergebnisliste
vorhanden sind. Ist dies der Fall, wird der für die Zustellung der Postsendung 101
zu entrichtende Portobetrag nach einem vorgegebenen Kriterium aus den Portobeträgen
in der Ergebnisliste ausgewählt. In einer Ausgestaltung ist dabei die Auswahl des
niedrigsten Portowerts vorgesehen.
[0050] Der ermittelte Portowert wird von der Portoermittlungseinheit 404 an eine Abrechnungseinheit
405 der Datenverarbeitungseinheit 402 übergeben, die gleichfalls als eine Softwareapplikation
ausgestaltet sein kann. Um dem Absender 301 der Postsendung 101 den ermittelten Portobetrag
in Rechnung zu stellen, wird die im Frankiervermerk 103 enthaltene, dem Absender 301
zugeordnete Kennung 204 aus dem Abbild der Sendungsoberfläche ausgelesen. Anhand der
Kennung 204 identifiziert die Abrechnungseinheit 405 den Absender 301 und initiiert
einen Abrechnungsvorgang bezüglich des Portos.
[0051] Der Abrechnungsvorgang kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden. In einer
Ausgestaltung wird dem Absender 301 eine Rechnung über den Portobetrag ausgestellt,
die vom Absender 301 in einer dem Fachmann grundsätzlich bekannten Art und Weise bezahlt
wird. Gleichfalls kann vorgesehen sein, dass das Porto von einem Konto des Absenders
301 abgebucht wird. Bei dem Konto kann es sich um ein Girokonto des Kunden handeln,
für welches das Postunternehmen eine Einzugsermächtigung besitzt. Es kann sich jedoch
beispielsweise auch um ein Kundenkonto bei dem Postunternehmen handeln, welches von
dem Absender 301 regelmäßig mit einem Guthaben aufgefüllt wird. Im letzteren Fall
kann vorgesehen sein, dass die Abrechnungseinheit 405 prüft, ob das Kundenkonto des
Absenders über ein ausreichendes Guthaben in Höhe des ermittelten Portowerts verfügt.
Wenn feststellt wird, dass dies nicht der Fall ist, kann sie veranlassen, dass die
Postsendung 101 nicht an den Empfänger 304 zugestellt, sondern beispielsweise an den
Absender zurückgesendet wird. Dies erfolgt durch eine entsprechende Steuerung der
Sortiermaschine 403.
[0052] Der Ermittlung des Portos für die Postsendung 101 ist einer Ausgestaltung eine Überprüfung
der eindeutigen Identifikationsnummer 205 des Frankiervermerks 103 vorgeschaltet.
Zur Überprüfung vergleicht die Datenverarbeitungseinheit 402 die in dem Frankiervermerk
103 enthaltene Identifikationsnummer 205, die aus dem Abbild der Sendungsoberfläche
ausgelesen wird, mit ungültigen Identifikationsnummern in einem Verzeichnis. In diesem
Verzeichnis sind beispielsweise Identifikationsnummern von vorgefertigten Frankiervermerken
103 gespeichert, die von Absendern gesperrt worden sind. Wenn der Vergleich eine Übereinstimmung
erzielt, veranlasst die Datenverarbeitungseinheit 402 ebenfalls, dass die Postsendung
101 nicht an den vorgesehenen Empfänger 304 zugestellt wird. Die Ermittlung des Portos
für die Postsendung 101 kann in diesem Fall entfallen.
[0053] Sofern die Zustellung an den vorgesehenen Empfänger 304 nicht unterbleibt, wird die
Postsendung 101 nach der Ermittlung des Portobetrags und nach der Initiierung des
Abrechnungsvorgangs in der Sortiermaschine 403 des Sortierzentrums 303 entsprechend
dem Sendungsziel sortiert, so dass in einer dem Fachmann grundsätzlich bekannten Weise
eine Zustellung an den Empfänger 304 vorgenommen werden kann.
[0054] Die Überprüfung der in den Frankiervermerken 103 enthaltenen Angaben, insbesondere
der Angaben über die Abmessungen und/oder das Gewicht von Postsendungen 101, erfolgt
in einer Ausgestaltung stichprobenweise. Hierbei werden die Abmessungen und/oder das
Gewicht von einzelnen Postsendungen 101 gemessen, die innerhalb des Sortierzentrums
303 oder an anderer Stelle nach einem vorgegebenen Kriterium ausgewählt worden sind.
Hierdurch kann ein Missbrauch aufgrund von falschen Angaben unterbunden bzw. minimiert
werden. Ferner brauchen Messungen von Abmessungen und/oder Gewichten von Postsendungen
101 nur für eine sehr geringe Zahl von Postsendungen 101 durchgeführt zu werden. Dies
ist mit erheblich geringerem Aufwand möglich als für die Messungen aller Sendungen
mit einem hohen Durchsatz von beispielsweise 40000 Sendungen pro Stunde erforderlich
ist.
[0055] Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der vorausgegangenen Darstellung im Detail
beschrieben wurde, sind die Darstellungen illustrativ bzw. beispielhaft und nicht
einschränkend zu verstehen; insbesondere ist die Erfindung nicht auf die erläuterten
Ausführungsbeispiele beschränkt. So wurde zuvor beispielsweise vornehmlich auf Briefsendungen
Bezug genommen. Die Erfindung ist hierauf jedoch nicht beschränkt, sondern kann vielmehr
für alle Arten von Postsendungen 101, wie etwa auch für Pakete, eingesetzt werden.
Weitere Varianten der Erfindung und ihre Ausführung ergeben sich für den Fachmann
aus der vorangegangenen Offenbarung, den Figuren und den Patentansprüchen.
[0056] In den Patentansprüchen verwendete Begriffe wie "umfassen", "aufweisen", "beinhalten",
"enthalten" und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die
Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne
Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Patentansprüchen genannten Einheiten
beziehungsweise Einrichtungen ausführen.
[0057] In den Patentansprüchen angegebene Bezugszeichen sind nicht als Beschränkungen der
eingesetzten Mittel und Schritte anzusehen.
1. Verfahren zum Versenden einer Postsendung (101), bei dem
eine auf die Postsendung (101) aufgebrachte Angabe erfasst wird, die repräsentativ
ist für Abmessungen und/oder ein Gewicht der Postsendung (101),
nach Maßgabe der erfassten Angabe ein für die Beförderung der Postsendung (101) zu
entrichtendes Porto ermittelt wird, und
die Postsendung (101) nachfolgend an einen Empfänger (304) weitergeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei nach Maßgabe der Angabe ein Portowert ermittelt wird,
welcher dem Gewicht und/oder den Abmessungen der Postsendung (101) zugeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei auf die Postsendung (101) ein vorgefertigter
Vermerk (103) aufgebracht wird und die Angabe in einem hierfür vorgesehenen Abschnitt
(201 i; 203j) des vorgefertigten Vermerks (103) enthalten ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der vorgefertigte Vermerk (103) eine Mehrzahl von
Feldern (201 i; 203j) für unterschiedliche Gewichte und/oder Abmessungen aufweist
und das Aufbringen der Angabe auf die Postsendung (101) durch Markieren eines der
Felder erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Angabe eine Sendungskategorie
spezifiziert, die Postsendungen (101) umfasst, deren Gewicht in einem vorgegebenen
Bereich liegt und/oder deren Abmessungen in vorgegebenen Bereichen liegen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei ein Vermerk (103) ohne Markierung einer Sendungskategorie
als Spezifizierung einer vorgegebenen Sendungskategorie angesehen wird.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei zusätzlich eine auf die
Postsendung (101) aufgebrachte Information erfasst wird, die den Absender (301) der
Postsendung (101) identifiziert, und das ermittelte Porto dem durch die Information
identifizierten Absender (301) in Rechnung gestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die den Absender (301) identifizierende Information
in dem vorgefertigten Vermerk (103) enthalten ist.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Angabe und/oder die
den Absender (301) identifizierende Information aus einem erfassten Abbild einer Oberfläche
der Postsendung (101) ausgelesen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Abbild der Oberfläche der Postsendung (101) ebenfalls
zur Ermittlung einer auf die Oberfläche aufgebrachten Empfängeradresse (102) herangezogen
wird.
11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei ein in der Empfängeradresse
(102) enthaltenes Sendungsziel der Postsendung (101) ermittelt und ebenfalls zur Bestimmung
des Portos herangezogen wird.
12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei eine oder mehrere weitere
Angaben (206) auf der Postsendung (101) zur Bestimmung des für die Beförderung der
Postsendung (101) vorgesehenen Portos herangezogen werden, insbesondere eine Angabe
(206) über wenigstens eine Postzusatzleistung.
13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei nach Maßgabe der für das
Gewicht und/oder die Abmessungen repräsentativen Angabe mehrere dem Gewicht und/oder
den Abmessungen zugeordnete Portowerte bestimmt werden und das für die Beförderung
der Postsendung (101) zu entrichtende Porto nach einem vorgegebenen Kriterium aus
der Mehrzahl von Portowerten ausgewählt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei das vorgegebene Kriterium die Auswahl des geringsten
Portowerts vorsieht.
15. Vorrichtung zum Versenden einer Postsendung (101), umfassend
eine Erfassungseinrichtung (401, 402), die dazu ausgestaltet ist, eine auf die Postsendung
(101) aufgebrachte Angabe zu erfassen, die repräsentativ ist für Abmessungen und/oder
ein Gewicht der Postsendung (101), eine mit der Erfassungseinrichtung (401, 402) in
Verbindung stehende Portoermittlungseinheit (404), die dazu ausgebildet ist, nach
Maßgabe der erfassten Angabe ein für die Beförderung der Postsendung (101) zu entrichtendes
Porto zu ermitteln, und
eine Abrechnungseinheit (405), die dazu ausgestaltet ist, aufgrund der Portoermittlung
einen Abrechnungsvorgang bezüglich des Portos zu initiieren.