Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Standschirm gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Stand der Technik
[0002] Antriebe für Schirme mit teleskopisch anheb- und absenkbarem, oberem Mastteil sind
beispielweise aus der
DE 2 353 967 A bekannt. Dort wird vorgeschlagen, dass das Teleskopteil mit einem oberen Anlenkkranz
über einen umlaufenden Zahnriemen angetrieben wird. Der Zahnriemen soll nach der
DE 2 353 967 A beim Antriebsrad durch eine Öffnung aus dem Mast heraustreten und beim oberen Umlenkrad
wieder am Teleskopteil angeschlossen werden. Nachteilig ist dabei, dass der offen
liegende Zahnriemen ausserhalb des Mastes leicht beschädigt werden kann. Weiterhin
hat es sich als störend erwiesen, dass er ästhetischen Anforderungen nicht genügen
konnte. Zudem bewirken die Durchbrüche durch die Mastwand einen wesentlichen Festigkeitsverlust
des Mastes als Ganzes.
[0003] In der
US-Patentschrift 4 424 824 A wird vorgeschlagen, anstelle eines Umlauforgans für die Betätigung des Teleskopteiles
ein Winkelgetriebe für eine Spindel mit Spindelmutter im Teleskopteil zu verwenden.
Damit ist zwar der Zahnriemen ersetzt und der Mastdurchbruch für die Antriebskurbel
ist so klein, dass der Festigkeitsverlust des Mastes nicht mehr entscheidend ist.
Die in der
US-Patentschrift 4 424 824 A vorgeschlagene Lösung ist aber in anderer Hinsicht sehr nachteilig, nämlich dass
ein Winkelgetriebe notwendig ist und für notwendige Hublänge für das Öffnen und Schliessen
des Schirmes viele Kurbelumdrehungen notwendig sind.
Darstellung der Erfindung
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Antrieb vorzuschlagen, der mit wenigen Kurbelumdrehungen
das Öffnen und Schliessen des Schirmes erlaubt und im Mastinneren geschützt liegt.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Standschirm nach Anspruch 1 gelöst. Dabei
haben die Massnahmen der Erfindung zur Folge, dass bei dem erfindungsgemässen Standschirm
ein Mastdurchbruch - ausser bei der Handkurbel, wo der Durchbruch nicht stört - vermieden
werden kann, dass aber trotzdem eine Handkurbel einen Umlauf antreibt und so mit wenig
Kraftaufwand ein vorteilhaft übersetztes Anheben und Absenken des Teleskops ermöglicht.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 11 angegeben.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Umlenkstütze mittels eines
Antriebsgehäuses mit dem Mast verbunden. Für die Montage und eine allfällige Revision
ist es vorteilhaft, wenn das Umlenkrollenlager als Zentrierführung im Teleskoprohr
ausgebildet ist. Auch vorteilhaft ist ein Stützensteg, auf welchem sich die Umlenkstütze
abstützt.
[0008] Die Erfindung erlaubt die Möglichkeit, den Standschirm ganz besonders vorteilhaft
auszugestalten, indem die Umlenkstütze eine Spannvorrichtung für das Umlauforgan enthält,
bevorzugt als Keilauflage ausgebildet und über eine Spannschraube von ausserhalb des
Mastes betätigbar.
[0009] Das Umlauforgan kann einen Zahnriemen oder eine Glied- oder Perlenkette aufweisen.
[0010] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Standschirmes weist ein Verbindungsorgan auf, vorzugsweise
ein Seil, welches vom Teleskopteil über eine Umlenkrolle zum höhenverschiebbaren unteren
Anlenkkranz geführt ist.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn das Umlauforgan eine Abzweigung aufweist, welche über eine
Umlenkrolle zum unteren Anlenkkranz geführt ist.
[0012] Die vorbenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grösse,
Formgestaltung, Materialverwendung und ihrer technischen Konzeption keinen besonderen
Ausnahmebedingungen, so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien
uneingeschränkt Anwendung finden können.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazu gehörenden Zeichnungen, in
denen - beispielhaft - erfindungsgemässe Standschirme erläutert werden. In den Zeichnungen
zeigt:
- Figur 1
- Einen Standschirm gemäss einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, als
Gesamtdarstellung;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch den Mast und die Antriebselemente zu dem Standschirm gemäss
Figur 1;
- Figur 3
- eine Explosionsdarstellung des Teleskoprohres mit den Funktionselementen zu dem Standschirm
gemäss Figur 1.
- Figur 4
- eine Situationsdarstellung zur Erläuterung der Schnitte I-I, H-H und L-L, gemäss dem
Ausführungsbeispiel nach Figur 2,
- Figur 5
- eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie I-I auf der Höhe der Zahnriemen-Umlenkrolle,
gemäss Figur 4,
- Figur 6
- eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie H-H auf der Höhe der Zahnplatte, gemäss
Figur 4.
- Figur 7
- eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie L-L durch das Antriebsrad, gemäss Figur
4; und
- Fig. 8
- eine Spannvorrichtung für das Umlauforgan.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0014] Der in Figur 1 als ganzes mit 2 bezeichnete Schirm mit dem Standmast 12 ist der Einfachheit
halber nur mit zwei sich gegenüberliegende Dachstreben 4 und Stützstreben 6 an den
oberen Anlenkkranz 8 und den unteren Anlenkkranz 10 angelenkt dargestellt. Bei der
Ausführung der Erfindung richtet sich die Anzahl der Streben nach Grösse und Schirmform
und kann von 6 bis über 16 reichen. Im Standmast 12 befindet sich die Antriebseinheit,
welche durch die Handkurbel 52 betätigt werden kann, um den Standschirm durch Absenken
oder Anheben des Teleskoprohres 22 zu öffnen oder zu schliessen. Das Teleskoprohr
ist oben mittels eines Teleskoprohrstopfens 40 verschlossen.
[0015] Fig. 2 zeigt den Längsschnitt durch den Standmast 12 und die Antriebselemente. Das
mit der Handkurbel 52 betätigte Antriebsrad 50 ist mit dem Antriebsgehäuse 38 im Standmast
12 verankert. Der Stützensteg 30 dient als Auflage für das Stützprofil 32, welches
mit Umlenkrollenlager 28 und einer auf einer Zahnriemen-Umlenkachse 48 rotierenden
Zahnriemen-Umlenkrolle 36 für die erforderliche Spannung des Zahnriemens 34 sorgt.
Das Umlenkrollenlager 28 dient mit seiner äusseren Form auch als Führung zum Teleskopteil,
womit der Zahnriemen 34 im Teleskoprohr 22 zentriert bleibt. Mit der gezahnten Platte
26 und der Teleskopführung 24 werden einerseits die Enden des Zahnriemens 34 zusammengehalten
und andererseits mit den Führungsplattenschrauben 46 und - Muttern 44 mit dem Teleskoprohr
22 verbunden.
[0016] Um die Geometrie von Dach- und Stützstreben 4, 6 zu verbessern, ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel der untere Anlenkkranz 10 als Schieber gegenläufig zum oberen
Anlenkkranz 8 ausgelegt. Das Schieberseil 16 wird vom verschiebbaren unteren Anlenkkranz
10 über die auf der Schieberseil-Umlenkachse rotierenden Schieberseil-Umlenkrolle
18 zur Schieberseilbefestigung 24 geführt. Die Schieberseilverbindung kann einseitig,
gegenseitig oder mehrfach ausgeführt werden. Für gute Gleiteigenschaften des Teleskoprohres
22 dient die Mastführung 14 und die Teleskopführung 24.
[0017] Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Antriebsrad 50 mit einer Arretiervorrichtung
wie Einrastklinke oder Schlingfederbremse.
[0018] Alternativ ist die Stützstrebe an den oberen Anlenkkranz und die Dachstrebe an den
unteren Anlenkkranz angeschlossen, um einen trichterförmigen Schirm zu bilden.
[0019] Der Schirmantrieb gemäss dem in Figur 8 dargestellten Ausführungsbeispiel ist mit
einer Spannvorrichtung für das Umlauforgan versehen. Der Schirmantrieb gemäss dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 erlaubt eine Betätigung am fertig montierten Schirm.
Das Stützprofil 32 endet mit einer Keilfläche 54, welche das Stützprofil 32 ausfüllt.
Durch Verschieben des Spannkeils 56 mit der Spann- bzw. Stellschraube 62 wird das
Stützprofil angehoben oder abgesenkt und dadurch die Spannung des Zahnriemens 34 reguliert.
Stützprofil 32 und Spannkeil 56 sind im Spanngehäuse 58 verschiebbar geführt. Das
Spanngehäuse 58 ist auf das Antriebsgehäuse 38 abgestützt oder separat am Standmast
12 verankert. Die Spann- bzw. Stellschraube 62 wird durch ein Durchgangsloch im Standmast
12 mit einem herkömmlichen Werkzeug, nämlich einem Schraubendreher betätigt.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 2
- Standschirm
- 4
- Dachstreben
- 6
- Stützstreben
- 8
- oberer Anlenkkranz
- 10
- unterer Anlenkkranz
- 12
- Mast, Standmast
- 14
- Mastführung
- 16
- Schieberseil
- 18
- Schieberseil-Umlenkrolle
- 22
- Teleskoprohr
- 24
- Teleskopführung und Schieberseilbefestigung
- 26
- gezahnte Platte
- 28
- Umlenkrollenlager und Zentrierführung
- 30
- Stützensteg
- 32
- Umlenkstütze, Stützprofil
- 34
- Zahnriemen
- 36
- Zahnriemen-Umlenkrolle
- 38
- Antriebsgehäuse
- 40
- Teleskoprohrstopfen
- 44
- Muttern für Führungsplatten-Schrauben
- 46
- Führungsplattenschrauben
- 48
- Zahnriemen-Umlenkachse
- 50
- Antriebsrad
- 52
- Antriebskurbel/Handkurbel
- 54
- Keilfläche der Umlenkstütze
- 56
- Spannkeil
- 58
- Spanngehäuse
- 62
- Spannschraube, Stellschraube
1. Standschirm (2) mit einem Mast (12) und einem faltbaren Schirmdach mit Dach- und Stützstreben
(4, 6), wobei die Dachstreben (4) und die Stützstreben (6) jeweils mit einem unteren
Anlenkkranz (10) oder mit einem oberen Anlenkkranz (8) verbunden sind, wobei der obere
Anlenkkranz (8) mit einem im Mast (12) geführten, anhebbaren und absenkbaren Teleskoprohr
(22) verbunden ist und wobei das Teleskoprohr (22) zum Anheben und Absenken mit einem
Umlauforgan (34) verbunden ist, welches über eine obere Umlenkrolle (36) und ein am
Mast (12) angeordnetes Antriebsrad (50) betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Umlenkrolle (36) mittels eines Umlenkrollenlagers (28) an einer Umlenkstütze
(32) angeordnet ist, wobei die Umlenkstütze (32) am Mast (12) befestigt ist und in
das Teleskoprohr (22) hinein ragt.
2. Standschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstütze (32) mittels eines Antriebsgehäuses (38) mit dem Mast (12) verbunden
ist.
3. Standschirm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkrollenlager (28) als Zentrierführung im Teleskoprohr (22) ausgebildet ist.
4. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Stützensteg (30), welcher den unteren Teil der Umlenkstütze (32) abstützt.
5. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstütze (32) eine Spannvorrichtung (54) für das Umlauforgan (34) enthält.
6. Standschirm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (54) als Keilauflage ausgebildet ist.
7. Standschirm nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung über eine Spannschraube (62) von ausserhalb des Mastes (12)
betätigbar ist.
8. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlauforgan (34) einen Zahnriemen aufweist.
9. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlauforgan (34) eine Glied- oder Perlenkette aufweist.
10. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch ein Verbindungsorgan, vorzugsweise ein Seil (16), welches vom Teleskoprohr (22) über
eine Umlenkrolle (18) zum höhenverschiebbaren unteren Anlenkkranz (10) geführt ist.
11. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlauforgan (34) eine Abzweigung aufweist, welche über eine Umlenkrolle (18)
zum unteren Anlenkkranz (10) geführt ist.