[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Haarglätter, insbesondere einen Straightener
mit zwei schwenkbar aneinander gelagerten Armen, zwischen denen die Haare beim Glätten
hindurchgezogen werden, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Gattungsgemäße Haarglätter sind hinlänglich bekannt und dienen wie der Name bereits
verrät zum Glätten von insbesondere gewellten Haaren. Der Glätteffekt wird dabei durch
ein Erwärmen der Haare erzielt, wobei das Erwärmen von zwei sich gegenüberliegenden
und am jeweiligen Arm befestigten Heizplatten bewirkt wird. Da diese Heizplatten sich
üblicherweise über die gesamte Breite des Haarglätters bzw. des jeweiligen Arms des
Haarglätters erstrecken, besteht beim Frisieren stets die latente Gefahr, die Heizplatte
in direkten Kontakt mit der Kopfhaut zu bringen und sich dadurch zu verbrennen. Zum
Schutz vor derartigen Verbrennungen gibt es bereits Haarglätter, die eine umlaufende
Lippe aufweisen und dadurch einen gewissen Abstand zwischen der Heizplatte und der
Kopfhaut erzwingen. Diese umlaufende Lippe ist jedoch üblicherweise fest mit dem Haarglätter
verbunden und zugleich dünn ausgebildet, so dass sie sich letztlich doch so stark
aufheizt, dass insbesondere bei längerer Benutzung des Haarglätters wiederum eine
Verbrennungsgefahr für die Kopfhaut besteht.
[0003] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Haarglätter
der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternaive Ausführungsform
anzugeben, welche sich insbesondere durch eine höhere Benutzerfreundlichkeit auszeichnet.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem an sich bekannten Haarglätter
mit zwei schwenkbar aneinander gelagerten Armen, zwischen denen die Haare beim Glätten
hindurchgezogen werden, an zumindest einem Arm seitlich einen wechselbaren Aufsatz
vorzusehen, der einfach angebracht und ausgetauscht werden kann. Ein derartiger seitlicher
Aufsatz kann beispielsweise als Abstandshalter, als Frisierhilfe oder als Einrichtung
zum Auftragen von Haarpflegemitteln ausgebildet sein. Die Befestigung des erfindungsgemäßen
Aufsatzes an der Seite eines Arms kann beispielsweise mittels Einschieben, Aufstecken
oder Anclipsen erfolgen. Das Anbringen des zumindest einen Aufsatzes seitlich an zumindest
einem der beiden Arme beschränkt sich dabei nicht nur auf eine Seite des jeweiligen
Arms, sondern der Aufsatz kann vorzugsweise alternativ an der einen oder der anderen
Seite des Arms angebracht werden. Denkbar ist auch, dass mehrere Aufsätze gleichzeitig
verwendet werden, wovon ein Aufsatz auf der einen und der andere Aufsatz auf der anderen
Seite des Arms angebracht werden. Dies ermöglicht insbesondere eine deutlich vereinfachte
Nutzung des Haarglätters durch Linkshänder. Durch unterschiedlichste Aufsätze - wie
oben erwähnt - kann der erfindungsgemäße Haarglätter einfach und schnell an unterschiedlichste
Frisieranforderungen angepasst werden, wodurch er flexibel eingesetzt werden kann
und deutlich anwenderfreundlicher ist, als bisher bekannte Haarglätter.
[0006] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist der als
Abstandshalter ausgebildete Aufsatz eine Bürste oder eine flexible Leiste, insbesondere
eine Leiste aus Schaumstoff, auf, wobei optional vorgesehen sein kann, dass der als
Abstandshalter ausgebildete Aufsatz federnd gelagert ist. Eine Bürste bzw. eine flexible
Leiste ermöglicht die einfache Einhaltung eines Abstandes von Heizplatten des Haarglätters
von der Kopfhaut und damit die Reduzierung einer Verbrennungsgefahr der Kopfhaut.
Üblicherweise ist an beiden Armen des Haarglätters jeweils eine Heizplatte angeordnet,
die sich über die gesamte Breite des Arms erstreckt. Eine derart ausgebildete Heizplatte
ist erforderlich, um eine Frisur vom Ansatz her erfolgreich zu gestalten und eine
Glättung der Haare über die gesamte Haarlänge zu erreichen. Die Bürste bzw. die flexible
Leiste verhindert jedoch einen direkten und unter Umständen schmerzhaften Kontakt
der Heizplatte mit der Kopfhaut und gestalten dadurch die Anwendung des erfindungsgemäßen
Haarglätters benutzerfreundlicher.
[0007] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung, weist
der als Einrichtung zum Auftragen von Haarpflegemitteln ausgebildete Aufsatz ein Vlies
sowie einen Tank zur Aufnahme des Haarpflegemittels auf. Das Vlies hat dabei vorzugsweise
schwammartige Eigenschaften und nimmt das in die Haare einzubringende Pflegemittel
aus dem Tank auf und verteilt dieses gleichzeitig gleichmäßig über die Länge des Vlieses,
wodurch ein gleichmäßiger Eintrag des Haarpflegemittels in die Haare gewährleistet
werden kann. Ein derartiges Haarpflegemittel kann beispielsweise in der Art eines
Festigers oder einer anderen Pflegelotionen ausgebildet sein. Die Entnahme des Haarpflegemittels
aus dem Tank kann dabei vorzugsweise allein durch die vom Vlies erzeugte Kapillarwirkung
erfolgen, wobei auch denkbar ist, dass zusätzlich, beispielsweise mittels mechanischem
Druck, Haarpflegemittel aus dem Tank auf das Vlies geleitet werden kann. Generell
ist dabei selbstverständlich denkbar, dass auch mehrere Aufsätze, beispielsweise ein
als Einrichtung zum Auftragen von Haarpflegemitteln ausgebildeter erster Aufsatz sowie
ein als Frisierhilfe ausgebildeter zweiter Aufsatz gleichzeitig, nämlich jeweils an
einer gegenüberliegenden Seite des Arms, benutzt werden, wodurch ein Kämmen und Pflegen
gleichzeitig möglich ist.
[0008] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0009] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0010] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0011] Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine Seitenansicht sowie eine Schnittdarstellung entlang der Schnittebene A-A durch
einen erfindungsgemäßen Haarglätter,
- Fig. 2
- eine Darstellung wie in Fig. 1, jedoch bei einem anderen Haarglätter mit einem anderen
Aufsatz,
- Fig. 3a bis 3d
- unterschiedlich ausgebildete Aufsätze.
[0012] Entsprechend den Fig. 1 und 2, weist ein erfindungsgemäßer Haarglätter 1, der üblicherweise
auch als Straightener bezeichnet wird, zwei schwenkbar aneinander gelagerte Arme 2
und 3 auf, zwischen denen Haare beim Glätten hindurchgezogen werden. An den beiden
Armen 2, 3 des Haarglätters 1 ist dabei jeweils eine Heizplatte 4 angeordnet, mit
welchen die für das Glätten der Haare erforderliche Wärme erzeugt wird. Wie insbesondere
der Schnittdarstellung A-A in Fig. 1 zu entnehmen ist, erstrecken sich dabei die beiden
Heizplatten 4 über die gesamte Breite der jeweiligen Arme 2, 3, wodurch ohne einen
erfindungsgemäß ausgebildeten Aufsatz 5 ein direkter Kontakt der Heizplatten 4 mit
der Kopfhaut nicht auszuschließen und dadurch Verbrennungen zu befürchten wären. Aus
diesem Grund weist der erfindungsgemäße Haarglätter 1 zumindest einen solchen Aufsatz
5 auf, der seitlich an zumindest einem der Arme 2, 3 befestigbar ist. Dieser wenigstens
eine Aufsatz 5 kann am jeweiligen Arm 2, 3 des Haarglätters 1 beispielsweise mittels
Aufstecken, Anclipsen oder Einschieben befestigt und gehalten werden.
[0013] Generell kann der erfindungsgemäße Aufsatz 5 als Abstandshalter, als Frisierhilfe
oder als Einrichtung zum Auftragen von Haarpflegemitteln ausgebildet sein. Ist der
Aufsatz 5 als Abstandshalter ausgebildet, so kann dieser beispielsweise gemäß der
Fig. 3a, 3c und 3d eine Bürste 6 oder eine flexible Leiste, welche insbesondere aus
Schaumstoff ausgebildet ist, aufweisen. Denkbar ist selbstverständlich auch, dass
der als Abstandshalter ausgebildete Aufsatz 5 federnd und damit nachgiebig an zumindest
einem der Arme 2, 3 des Haarglätters 1 gelagert ist.
[0014] Bei einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung, weist der als
Frisierhilfe ausgebildete Aufsatz 5 eine Bürste 6 (vgl. Fig. 3c), einen Kamm 8 (vgl.
ebenfalls Fig. 3c) oder einen Stiel 9 (vgl. Fig. 3b) zum Unterteilen der Haare auf.
Ist der Aufsatz 5 als Einrichtung zum Auftragen von Haarpflegemitteln ausgebildet,
so weist dieser üblicherweise eine Vlies 10 sowie einen Tank 11 zur Aufnahme des Haarpflegemittels
auf, wie dies beispielsweise gemäß der Fig. 3d dargestellt ist. Ein Transport des
Haarpflegemittels aus dem Tank 11 zum Vlies 10 erfolgt dabei vorzugsweise ausschließlich
durch vom Vlies 10 erzeugte Kapillareffekte, wobei selbstverständlich auch denkbar
ist, dass zusätzlich, beispielsweise durch manuellen Druck, Haarpflegemittel aus dem
Tank 11 zum Vlies 10 befördert werden kann. Ein derartiges Vlies 10 kann selbstverständlich
ebenfalls als Leiste 7 ausgebildet sein. Betrachtet man den Aufsatz 5 gemäß der Fig.
2, so kann man erkennen, dass der Aufsatz 5 in diesem Fall als Rahmen ausgebildet
ist, der die beiden seitlichen Ränder des Arms 2 (vgl. Schnittdarstellung B-B) umgreift.
Eine Befestigung des als Rahmen ausgebildeten Aufsatzes 5 kann beispielsweise durch
ein einfaches Verklemmen oder durch ein separates Befestigungsmittel 12, beispielsweise
eine Schraube, erfolgen.
[0015] Mit dem erfindungsgemäßen Haarglätter 1 ist es möglich, die zu glättenden Haare bis
nahe an die Kopfhaut zu erfassen und zu glätten, ohne dass hierbei die Gefahr einer
Verbrennung durch einen direkten Kontakt der Heizplatten 4 mit der Kopfhaut zu befürchten
ist. Selbstverständlich können auch mehrere Aufsätze 5 gleichzeitig verwendet werden,
wie dies beispielsweise in der Schnittdarstellung A-A gemäß der Fig. 1 dargestellt
ist. Durch unterschiedlichste Aufsätze 5 und eine leichte Austauschbarkeit derselben,
kann der erfindungsgemäße Haarglätter 1 individuell und einfach an persönliche Bedürfnisse
des Anwenders angepasst werden, wodurch die Benutzerfreundlichkeit eines derartigen
Haarglätters 1 deutlich gesteigert werden kann. Im Vergleich zu dem mit den erfindungsgemäßen
Aufsätzen 5 erzielbaren Mehrnutzen sind die damit einhergehenden höheren Kosten nahezu
marginal.
Bezugszeichnliste
[0016]
- 1
- Haarglätter
- 2
- Arm
- 3
- Arm
- 4
- Heizplatte
- 5
- Aufsatz
- 6
- Bürste
- 7
- flexible Leiste
- 8
- Kamm
- 9
- Stiel
- 10
- Vlies
- 11
- Tank
- 12
- Befestigungsmittel
1. Haarglätter (1), insbesondere ein Straightener, mit zwei schwenkbar aneinander gelagerten
Armen (2,3), zwischen denen die Haare beim Glätten hindurchgezogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Haarglätter (1) zumindest einen Aufsatz (5) aufweist, der seitlich an einem der
Arme (2,3) befestigbar ist.
2. Haarglätter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Aufsatz (5) am Arm (2,3) des Haarglätters (1) aufsteckbar, anclipsbar
oder einschiebbar gehalten ist.
3. Haarglätter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Aufsatz (5) als Abstandshalter, als Frisierhilfe oder als Einrichtung
zum Auftragen von Haarpflegemitteln ausgebildet ist.
4. Haarglätter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der als Abstandshalter ausgebildete Aufsatz (5) eine Bürste (6) oder eine flexible
Leiste (7), insbesondere aus Schaumstoff aufweist, und/oder
- dass der als Abstandshalter ausgebildete Aufsatz (5) federnd gelagert ist.
5. Haarglätter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der als Frisierhilfe ausgebildete Aufsatz (5) eine Bürste (6), einen Kamm (8) oder
einen Stiel (9) aufweist.
6. Haarglätter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der als Einrichtung zum Auftragen von Haarpflegemitteln ausgebildete Aufsatz (5)
ein Vlies (10) sowie einen Tank (11) zur Aufnahme von Haarpflegemittel aufweist.
7. Haarglätter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Arm (2,3) des Haarglätters (1) eine Heizplatte (4) aufweist, die insbesondere
über die gesamte Breite des Arms (2,3) reicht.
8. Haarglätter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5) als Rahmen ausgebildet ist, der zumindest beide seitlichen Ränder
des Arms (2,3) umgreift.
9. Haarglätter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen mit einem Befestigungsmittel (12), insbesondere mit einer Schraube, am
zugehörigen Arm (2,3) fixiert ist.