[0001] Die Zeichnung "Stand der Technik" zeigt einen Pinselapplikator, wie er im Stand der
Technik als Kosmetikpinsel bekannt ist. Ein solcher Pinsel besteht aus einem in einem
mehr oder minder langen, in einem Trägerelement gehaltenen Haar- bzw. Borstenbüschel.
[0002] Die Erfindung betrifft einen Kosmetikpinsel und vorzugsweise einen Pinsel zum Auftrag
eines Lippenkosmetikums nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0003] Kosmetikpinsel sind im Stand der Technik in großer Variantenvielfalt bekannt. Sie
dienen nicht nur zum Auftragen von Puder sondern vielfach auch zum Auftragen von viskosen,
d. h. flüssigen bis pastösen oder geelartigen Kosmetika, wie etwa Lipgloss.
[0004] Je nach Anwendungszweck besitzen solche Pinselapplikatoren eine dicht stehende Anzahl
feiner, vergleichsweise langer Borsten. Dabei wird der Begriff "Borsten" im Rahmen
dieser Beschreibung in einem weiten Sinne verstanden und bezeichnet jegliche faserartigen
Gebilde, die geeignet sind, um einen Pinsel auszubilden. Diese Borsten sind im Bereich
ihres distalen Endes sehr flexibel. Sie stützen sich aber etwa unterhalb ihres letzen
distalen Viertels in proximaler Richtung immer mehr gegeneinander ab. Sie bilden im
Neuzustand des Pinsels und unter dem Einfluss des die Borsten tendenziell miteinander
verklebenden Kosmetikums eine Art "Block", der deutlich biegesteifer ist, als die
einzelnen, feinen Borsten im Bereich ihres distalen Endes. Auf diese Art und Weise
erhält ein Pinsel mit einem Besatz aus langen feinen Borsten seine typischen Applikationseigenschaften,
nämlich eine weiche Pinselspitze aber einen dennoch insgesamt nicht zu biegeweichen
Borstenbesatz.
[0005] Bei längerem Gebrauch kann es auch bei sorgfältiger Materialauswahl zu einem Quellen
des Borstenmaterials kommen, was den Pinsel insgesamt aufquellen lässt und dadurch
seine Gestalt und seine Applikationseigenschaften beeinträchtigt.
[0006] Außerdem ist es gerade bei Pinseln aus langen feinen Borsten fast unvermeidlich,
dass einzelne Borsten beim Wiedereinführen des Pinsels durch den engen Flaschenhals
bzw. Abstreifer hindurch seitlich hängen bleiben und dadurch dauerhaft umgebogen werden,
also künftig seitlich abstehen. Selbst wenn es nicht zum völligen Ausknicken einzelner
Borsten kommt, besteht gerade bei Pinseln aus langen, feinen Borsten immer die Gefahr,
dass sich mit der Zeit ein gewisser "Regenschirmeffekt" einstellt, nämlich ein gewisses
Aufspreizen des Bostenbesatzes.
[0007] Schließlich sind Pinsel mit einem Besatz aus dicht stehenden, vergleichsweise langen,
feinen Borsten auch deswegen nicht unproblematisch, weil stets die Gefahr besteht,
dass sich in einigem Abstand zum distalen Ende der Fasern, also sozusagen "im Inneren"
des den Pinsel bildenden Faserbesatzes, Bakterien sammeln und vermehren können.
[0008] Um diesem Problem abzuhelfen, ist in der Praxis bereits mehrfach vorgeschlagen worden,
den pinselartigen Teil durch einen "monolithischen" Körper aus einem biegeweichen
Kunststoff-oder Elastomermaterial zu ersetzen, dessen Außenkontur in etwa die Außenkontur
eines Pinsels besitzt. Dabei ist vorgesehen, diesen zunächst eine glatte, in sich
geschlossene Oberfläche aufweisenden Kunststoffkörper zu beflocken, um ihm so ein
besseres Massespeichervermögen zu verleihen. Ein derart aufgebauter "Pinselapplikator"
ist zwar sehr formbeständig, zeigt aber dennoch kein wirklich befriedigendes Massespeichervermögen.
Außerdem ist die Spitze eines solchen Pinselapplikators deutlich härter als die Spitze
eines mit einer Anzahl feiner, vergleichsweise langer Borsten besetzten Pinselapplikators.
[0009] Schließlich sind die herkömmlichen Pinselapplikatoren vergleichsweise teuer in der
Herstellung.
[0010] Demgegenüber ist es die Aufgabe der Erfindung einen Pinselapplikator zu schaffen,
der langfristig formstabil ist, der ein gutes Massespeichervermögen bietet und der
einen eine konturengenaue Applikation ermöglichenden Spitzenbereich aufweist.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch einen Kosmetikpinsel mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Ein solcher Kosmetikpinsel besteht aus einer Handhabe mit der Längsachse
LH und einem sich an die Handhabe anschließenden Pinselapplikator. Der Pinselapplikator
umfasst seinerseits neben einem Befestigungsabschnitt zum Ankuppeln an die Handhabe
ein im Regelfall einteiliges, flexibles Biegeelement mit einer Längsachse LS. Die
Längsachse ist dabei die Achse in Richtung der größten Länge des Pinselapplikators
und entspricht i. d. R. der Längsachse der Handhabe, an die der Pinselapplikator bestimmungsgemäß
angekuppelt wird. Das Biegelement weist an seinem distalen Ende einen Borstenbesatz
aus einer Mehrzahl einstückig, vorzugsweise in 1-K-Technologie, ggf. auch in 2-K-Technologie
angespritzter Borsten auf, deren Längsachse LB parallel zur Längsachse LS verläuft.
Parallelität im Sinne der Erfindung ist gegeben, wenn die Längsachse LB der Borsten
einen Winkel von ≤ als 20° und bevorzugter Weise von weniger ≤ 12,5° zur Längsachse
LS einschließt. Idealerweise ist bis auf toleranzbedingte Abweichungen von ≤ 5° völlige
Parallelität gegeben. Um die Auftragseigenschaften eines konventionellen Pinsels zu
erzielen, ist der Borstenbesatz vorzugsweise so gestaltet, dass er im Neuzustand keine
nicht-parallelen, d. h. störend zur Seite abstehenden Borsten umfasst. Im Normalfall
fluchten auch die Längsachse LS des Biegeelementes und die Längsachse LH der meist
pinselstielartigen Handhabe.
[0012] Als Material für das Biegeelement und vorzugsweise auch für die Borsten werden vorzugsweise
Kunststoffe verwendet, wie sie unter den Marken Hytrel® bzw. Grilflex® im Handel sind
oder vergleichbare Qualitäten. Hytrel® ist die Marke der Firma Du-Pont für thermoplastische
Polyesterelastomere. Diese Polyesterelastomer-Blockcopolymere kombinieren viele der
besten Eigenschaften von Hochleistungs-Elastomeren und flexiblen Kunststoffen. Grilflex®
ist eine Marke der Firma EMS-GRIVORY und steht für Polyamid Hochleistungs-Elastomere
aus der Gruppe der PEBA.
[0013] Das Biegeelement kann man von seiner Funktion her schlagwortartig als "Borstenersatzelement"
bezeichnen - vergleicht man den erfindungsgemäßen Pinselapplikator mit konventionellen
Pinseln, z. B. solchen, die einen vergleichsweise langen Borstenbesatz mit einer freien
Borstenlänge ≥ 16 mm aufweisen, dann erkennt man, dass der Teil der Borsten, der bei
der Applikation (und insbesondere der Applikation eines Lippenkosmetikums) keine unmittelbare
Funktion übernimmt, durch das im Regelfall monolithische Biegeelement ersetzt wird.
Dabei wird das Biegeelement derart elastisch ausgebildet, dass es eine zumindest in
einer Ebene eine Biegeflexibilität aufweist, die mit der Biegeflexibilität vergleichbar
ist, die die Summe der Borstenschäfte in dem Bereich aufweist in dem das Biegeelement
diese Borstenschäfte ersetzt. Das Biegeelement weist also in zumindest einer Ebene
eine unter dem Einfluss der bei bestimmungsgemäßer Applikation auftretenden Kräfte
mit bloßem Auge erkennbare und auch an der behandelten Hauptpartie taktil spürbare
Biegeflexibilität auf. Vorzugsweise ist das Biegeelement so ausgestaltet, dass sich
die Längsachse LS seines distalen, als Verankerungsbereich für den Borstenbesatz dienendes
Ende unter dem Einfluss der bei bestimmungsgemäßer Applikation auftretenden Kräfte
um mindestens 0,75 mm und besser noch um mindestens 1 mm bzw. sogar 1,5 mm orthogonal
aus derjenigen Position ablenken lässt, die die Längsachse LS im unbelasteten Zustand
einnimmt. Das Biegeelement ist dennoch vorzugsweise um mindestens den Faktor 10 biegesteifer
als eine einzelne spritzgegossene Borste. Das Biegeelement ist im Regelfall einstückig
ausgeführt, d. h. als einstückiger und pro Pinselapplikator auch nur einmal vorhandener
Kunststoffblock. Zum Zwecke der patentrechtlichen Umgehung des vom Wortlaut beanspruchten
Schutzbereichs sind im Prinzip auch zwei oder drei derartige Biegeelemente pro Pinselapplikator
denkbar. Eine derartige Umgehungslösung wird jedoch nicht ohne Not gewählt.
[0014] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass auch bei einem konventionellen
Pinsel der o. g. Art - insbesondere bei der Verwendung für die Applikation eines Lippenkosmetikums
- die Auftragseigenschaften überwiegend von der Pinselspitze beeinflusst werden, während
bis zu 75% der freien Pinsellänge nur dazu dienen, die nötige Flexibilität zu erreichen.
Insbesondere beim Lippenpinsel wird in der Tiefe zwischen den Fasern kaum Masse gespeichert.
[0015] Diese Erkenntnis wird durch das neuartige Konzept der Erfindung umgesetzt - der Teil
der diversen Borstenschäfte, der bei der Applikation (abgesehen von der Flexibilitätsgewährleistung)
keine wesentliche unmittelbare Wirkung mehr entfaltet, wird durch das monolithische
Biegeelement ersetzt. An seinem distalen Ende wird das Biegeelement mit einem Besatz
aus kurzen Borsten versehen. Das Biegeelement wird dabei so flexibel gestaltet, dass
die für die gewünschten Applikationseigenschaften erforderliche Flexibilität auf der
Höhe der durch den Borstenbesatz bereitgestellten Pinselspitze gewährleistet ist.
[0016] Die Länge der Borsten ist vorzugsweise ≤ 8 mm und idealerweise ≤ 6 mm. Der maximale
Borstendurchmesser ist vorzugsweise ≤ 0,075 mm und idealerweise ≤ 0,05 mm bzw. sogar
nur 0,04 mm.
[0017] Die Borsten sind i. d. R. mit einem runden Querschnitt ausgestattet der jedoch gut
auch durch einen polygonalen Querschnitt ersetzt werden kann. Auch drei- oder viereckige
Querschnitte sind möglich. Vorzugsweise verjüngen sich die Borsten zu ihrem distalen
Ende hin.
[0018] Dadurch, dass die Schäfte der Borsten nur noch einen Bruchteil der freien Länge des
Pinselapplikators bereitstellen müssen ("Entkoppelung von Borstendurchmesser und Biegeelatizität
des Pinselapplikators"), können die Borsten in vielen Fällen feiner sein, als konventionelle
Borsten für Pinsel mit vergleichsweise langen Borsten.
[0019] Ein derartiger Pinselapplikator bietet erhebliche Vorteile. Der vergleichsweise kurze
Borstenbesatz ist relativ robust und bleibt weitgehend von einem alsbaldigen Ausknicken
einzelner Borsten oder dem sog. Regenschirmeffekt verschont - auch dann, wenn die
einzelnen Borsten sehr fein sind. Gerade deshalb ist der erfindungsgemäße Pinselapplikator
dafür prädestiniert durch Spritzguss hergestellt zu werden, obwohl es nach wie vor
nicht einfach ist, im Spritzguss Borsten herzustellen, die in Bezug auf ihr Wiederaufrichtvermögen
und ihre Resistenz gegen Ausknicken mit Pinseln aus hochwertigen, extrudierten Filamenten
vergleichbar sind. Zudem ist der nur kurze Borstenbesatz wesentlich weniger verkeimungsanfällig,
da sich das Biegeelement wesentlich besser abstreifen lässt und wesentlich weniger
Besiedelungsfläche besitzt als die Anzahl paralleler eng beieinander liegender Borstenschäfte,
die es ersetzt.
[0020] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass das Biegeelement mindestens
eine Schwächung aufweist, die seine Biegesteifigkeit herabsetzt.
[0021] Eine solche Schwächung kann in unterschiedlicher Art und Weise realisiert werden,
nämlich z. B. in Gestalt von Querkerben, die die Biegesteifigkeit gezielt herabsetzen
oder in Gestalt mindestens eines Durchbruchs, der das Biegelement streckenweise in
zwei oder mehrere getrennte, sich im distalen Bereich wieder vereinende Arme aufteilt,
deren Stärke die Biegesteifigkeit bestimmt. Eine solche Schwächung ist vorteilhaft,
weil sie es erlaubt, das Biegeelement insgesamt und damit auch an seinem distalen
Ende breiter auszugestalten und so die zur Abbringung des Borstenbesatzes zur Verfügung
stehende Fläche zu vergrößern, ohne hierdurch zugleich die Flexibilität herabzusetzen.
[0022] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass das Biegeelement als in einer
Ebene flexible Zunge ausgestaltet ist.
[0023] Vorzugsweise weist die Zunge einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf,
wobei die erste Seitenlänge des rechteckigen Querschnitts um mehr als den Faktor 2,
idealerweise sogar mehr als den Faktor 2,5 länger ist als die dazu senkrechte zweite
Seitenlänge des rechteckigen Querschnitts. Auf diese Art und Weise ist sichergestellt,
dass das Biegeelement in einer Ebene die gewünschte Flexibilität aufweist, während
es in der dazu senkrechten Ebene erheblich, vorzugsweise mindestens 4-fach biegesteifer
ist und somit beim Bestreichen der zu behandelnden Hautpartie eine gute Seitenführung
bietet, ähnlich wie ein Flachpinsel. Darüber hinaus ist vorteilhaft, wenn sich der
Querschnitt der Zunge vom proximalen Ende der Zunge zum distalen Ende der Zunge hin
um mehr als 10 % und vorzugsweise um mehr als 20% verringert, so dass die Flexibilität
des Biegeelements zum distalen Ende hin zunimmt.
[0024] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass das Biegeelement als Flachspatel
ausgestaltet ist, der zwei sich beidseitig der Spatellängsachse LS gegenüberliegende,
im Wesentlichen ebene Spatelhauptflächen aufweist.
[0025] Die Spatelhauptflächen speichern durch Anhaftung an ihrer vergleichsweise großen
Oberfläche eine beachtliche Menge des Kosmetikums und können darüber hinaus dazu eingesetzt
werden, um dem Vorratsbehälter gezielt die gewünschte größere Menge Kosmetikum zu
entnehmen. Sie erlauben daher einen rationellen, flächigen Auftrag des Kosmetikums
auf die zu behandelnde Hauptpartie. Dabei wirkt sich sehr positiv aus, dass das den
Flachspatel bildende Biegeelement so elastisch ist, dass sich die betreffende Spatelhauptfläche
aufgrund der ihr aufgezwungenen Biegung gut an die zu behandelnde Hauptpartie anschmiegen
kann. Das feinfühlige Ziehen der feinen Begrenzungslinien beispielsweise der Lippenkontur
wird mit dem pinselartigen Borstenbesatz des Spatels bewerkstelligt. Man erhält also
durch diese Art der weiteren Ausgestaltung einen 2-in-1-Applikator, also einen Applikator,
der die Vorteile der unterschiedlichen Auftragsgeräte Pinsel und Spatel in sich vereint.
[0026] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass die beiden Spatelhauptflächen
mehr als 50% und vorzugsweise mehr als 70% der Oberfläche des Spatels ausmachen. Dabei
zählt die Borstenoberfläche nicht zur Oberfläche des Spatels.
[0027] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass die Spatelhauptfläche borstenfrei
ist.
[0028] Eine borstenfreie Ausgestaltung ertüchtigt die Spatelhauptfläche besonders gut zu
einem flächigen Auftrag. Idealerweise ist die Spatelhauptfläche vollständig glatt,
alternativ kann auch eine Beflockung vorgesehen sein.
[0029] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass die Hüllkontur des Biegeelements
im Wesentlichen stufenlos in die Hüllkontur des Borstenfeldes übergeht. Ein im Wesentlichen
stufenloser Übergang liegt vor, wenn zwischen der Quererstreckung (d. h. der Erstreckung
senkrecht zur Längsachse LS) der Hüllkontur des Biegeelements und der Quererstreckung
der Hüllkontur des Borstenfeldes unmittelbar am Übergang zwischen dem Biegeelement
und dem Borstenfeld eine Differenz von ≤ dem 4-fachen maximalen Borstendurchmesser
und vorzugsweise von ≤ dem 2-fachen maximalen Borstendurchmesser besteht.
[0030] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass die distale Stirnfläche des
Spatels, an der die Borsten verankert sind, als Bogen ausgebildet ist, der sich von
einer Schmalseite des Spatels zur anderen Schmalseite des Spatels erstreckt. Dieser
Bogen ist vorzugsweise als Rundbogen ausgebildet, d. h. seine Krümmung entspricht
im Wesentlichen einem Kreisbogenabschnitt. Alternativ kann aber auch eine anderweitige,
konvexe Krümmung vorgesehen sein. Ein solcher Bogen erlaubt es mit im Wesentlichen
gleich langen Borsten ein zungenförmiges, sozusagen "angespitztes" bzw. ebenfalls
in einer Rundung endendes Borstenfeld dazustellen, was besonders vorteilhaft ist,
da ein derart ausgestalteter Pinsel sowohl mit seiner Breitseite als auch mit seiner
Schmalseite angesetzt werden kann, um eine feine Begrenzungslinie zu ziehen. Vorteilhafterweise
sind die Borsten ausschließlich innerhalb der von dem Bogen bereitgestellten Fläche
angespritzt.
[0031] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass zumindest eine der Spatelhauptflächen
zumindest bereichsweise eine Profilierung aufweist, wobei die Profilierung vorzugsweise
aus einer Anzahl von in Längsrichtung verlaufender Rippen besteht. Eine solche Profilierung
erhöht das Massespeichervermögen der betreffenden Spatelhauptfläche. Sofern die Profilierung
nicht zu tief ausgeführt ist, beeinträchtigt sie die Eignung der Spatelhauptfläche
hiermit einen flächigen Auftrag zu bewerkstelligen nicht. Sinnvollerweise ist die
Profilierung daher so gewählt, dass die Profiltiefe das Dreifache und besser das Doppelte
des maximalen Borstendurchmessers nicht überschreitet. Unter der Profiltiefe wird
dabei der senkrecht zur Spatellängsachse LS gemessene Abstand zwischen der höchsten
und der unmittelbar benachbarten tiefsten Stelle der Profilierung verstanden.
[0032] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass die Rippen jeweils mit den
ihnen am nächsten liegenden Borsten fluchten, so dass die Vertiefungen zwischen den
Rippen in die Zwischenräume zwischen den nächstliegenden Borsten münden.
[0033] Die Vertiefungen bilden somit eine Art "Kanäle" zur Speisung des Borstenbesatzes
mit dem zunächst an der Spatelhauptfläche anhaftenden Kosmetikum.
[0034] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass der Spatel auf seiner proximalen
Seite in ein Heft übergeht, an das sich ein Kupplungsabschnitt zum Befestigen des
Spatels an der Handhabe anschließt.
[0035] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass das Borstenfeld ein Flachborstenfeld
ist, dessen Borstenzahl in einer ersten Richtung mindestens 2,5-mal größer, oder besser
noch, mindestens 3-mal größer ist als seine Borstenzahl in einer zweiten, dazu senkrechten
Richtung.
[0036] Vorzugsweise ist der Kosmetikpinsel so gestaltet, dass die Länge des Biegelements
in Richtung der Längsachse LS um mindestens den Faktor 4 größer ist als die Länge
der Borsten.
[0037] Weitere Vorteile, Funktionen, Wirkungsweisen und Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben
sich aus den nachfolgenden, anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele.
[0038] Die Figuren 1a bis 1d zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem
das flexible Biegeelement aus einem Spatel mit einer völlig glatten in sich geschlossenen
Oberfläche ausgebildet ist.
[0039] Die Figuren 2a bis 2d zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel bei dem das flexible
Biegelement mit einem mittigen Durchbruch versehen ist, der seine Flexibilität erhöht,
ohne dass man seine Breite verringern muss;
[0040] Die Figuren 3a bis 3d zeigen eine drittes Ausführungsbeispiel mit einer ersten Alternative
für eine Profilierung des flexiblen Biegeelements;
[0041] Die Figuren 4a bis 4d zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel mit einer zweiten Alternative
für eine Profilierung des flexiblen Biegeelements.
[0042] Der Pinselapplikator besteht aus einem Befestigungsabschnitt 2, der zur Verbindung
mit der hier nicht bzw. zur in Figur 1a gezeigten Handhabe mit einer Mittelachse LH
dient, die überwiegend die Gestalt eines länglich-schlanken Stiels haben wird, wie
man ihn auch anderweitig für Pinsel verwendet. Der Pinselapplikator 1 besitzt einen
weiteren Abschnitt, das sogenannte flexible Biegeelement 3, dass einen Teil der Länge
ersetzt, die sonst von den Schäften der Borsten eingenommen wird. Das flexible Biegeelement
3 bildet, obwohl das für die Erfindung gemäß Anspruch 1 nicht zwingend ist, bei den
Ausführungsbeispielen einen gleich noch näher zu erläuternden Spatel aus und wird
daher im Folgenden der Einfachheit halber an vielen Stellen nur noch als "Spatel 3"
bezeichnet - obwohl es vollständig korrekt eigentlich "das flexible Biegeelement 3
in Gestalt eines Spatels" heißen müsste.
[0043] Der Pinselapplikator 1 und sein Spatel 3 besitzen eine Längsachse LS. Diese entspricht
im Regelfall der Längsachse LH des Stiels, der als Handhabe dient und an dem das Applikatorelement
1 mit Hilfe eines Befestigungsabschnitts 2 angebracht wird.
[0044] Der Spatel 3 ist bei diesem Ausführungsbeispiel als Flachspatel ausgeführt. Er besitzt
zwei sich gegenüberliegende im Wesentlichen ebene Spatelhauptflächen 4, die die Applikatorfläche
des Spatels darstellen. Die Spatelhauptflächen sind - in Richtung der Längsachse LS
gesehen - vorzugsweise zwischen 0,8 cm und 2,2 cm lang (Länge 1) und quer dazu vorzugsweise
zwischen 0,25 cm und 0,75 cm breit (Breite b). Die Dicke des Spatels senkrecht zu
einer Spatelhauptfläche beträgt zwischen 0,12 cm und 0,7 cm (Dicke d), wobei die Dicke
zum distalen Ende hin vorzugsweise abnimmt. Der Spatel ist vorzugsweise aus einem
elastischen Kunststoff gefertigt und so ausgelegt, dass sich seine Spitze durch Biegung
ohne bleibende Materialverformung oder Überlastung des Spatels um mindestens 0,8 mm
senkrecht zur Längsachse LS verlagern lässt. Auf diese Art und Weise erhält man einen
Spatel, der sich unter dem Einfluss der bei der Applikation regulär auftretenden Kräfte
optimal anschmiegt.
[0045] Die Spatelhauptflächen 4 werden durch Eintauchen in das Kosmetikum mit einer Schicht
des Kosmetikums überzogen. Jede dieser Spatelhauptflächen 4 ist so ausgestaltet und
positioniert, dass sie an der mit dem Kosmetikum zu behandelnden Hautpartie entlang
gezogen werden kann und dabei das an ihr anhaftende Kosmetikum an die zu behandelnde
Hauptpartie abgibt. Der Spatel ist so ausgelegt, dass seine Spatelhauptflächen mehr
als 50 % der benetzbaren Oberfläche des eigentlichen Spatels (ohne Einbeziehung der
Borstenoberfläche) ausmachen, idealerweise sogar mehr als 75 %.
[0046] Die Spatelhauptflächen erstrecken sich im Wesentlichen parallel zur Spatellängsachse
LS. Für ihre Neigung gegenüber der Spatellängsachse LS gilt daher 0° ≤ Neigung ≤ 15°.
Ideal ist eine Neigung zumindest einer der Spatelhauptflächen um 2° ≤ Neigung ≤ 5°
[0047] Zumindest eine in der Regel sämtliche Spatelhauptflächen bzw. sogar der gesamte Spatel
mit Ausnahme seines distalen Endes ist borstenfrei, d. h. es sind keine Fortsätze
vorhanden, die so gestaltet sind, dass sich zwischen ihnen Oberflächenbereiche der
Spatelhauptfläche befinden, an denen Kosmetikum anhaften kann, das bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch nicht unmittelbar mit der zu behandelnden Hautpartie in Kontakt kommt. Bei
diesem ersten Ausführungsbeispiel (so, wie es die Fig. 2a bis 2c zeigen) besitzen
die Spatelhauptflächen bzw. die Applikatorfläche des Spatels sogar eine vollständig
glatte Oberfläche, die nur um mikroskopischen Bereich die üblichen Oberflächenrauhigkeiten
aufweist. Eine solchermaßen borstenfreie Applikatorfläche ist sehr gut für einen flächig-deckenden
Auftrag des Kosmetikums geeignet. Die Applikatorfläche kann bei Bedarf allerdings
auch beflockt sein, wobei die Beflockung im Regelfall so fein ist, dass die Eignung
für einen flächig-deckenden Auftrag des Kosmetikums unterstützt wird. Ggf. kann zumindest
eine der Spatelhauptflächen eine das großzügige Anhaften des Kosmetikums verbesserte
Feinstrukturierung aufweisen, die der obigen Definition entspricht, also nicht zu
grob ist, und die als Variante in Gestalt eines lokalen Musters aus feinen Pyramiden
exemplarisch von der Fig. 2d gezeigt wird
[0048] Des Weiteren besitzt der Spatel zwei sich ebenfalls gegenüberliegende Schmalflächen
5 sowie eine Stirnfläche 6 an seinem der Handhabe abgewandten, distalen Ende. Die
Stirnfläche 6 verbindet die beiden Schmalflächen 5. Proximal enden die beiden Spatelhauptflächen
4 und die Schmalflächen 5 in einem umlaufenden Heft 10, das nicht nur zur Abstützung
bestimmt ist, sondern mit seinen im Anschluss an die Spatelhauptflächen senkrecht
hierzu mehr als 1,25 mm senkrecht zur Längsachse ansteigenden Randflächen 11 auch
dazu dient, zu verhindern, dass die Kosmetik-Beladung der Spatelhauptflächen im Zuge
der Applikation frühzeitig in Richtung der Längsachse L zum Stil hin weggedrückt wird,
anstatt auf die zu behandelnde Hautpartie aufgezogen zu werden.
[0049] Im Bereich des distalen Endes werden die Spatelhauptflächen deutlich schmaler und
bieten daher einen Bereich mit dessen Hilfe sich das Kosmetikum an der Grenze zwischen
der zu behandelnden und einer nicht zu behandelnden Hautpartie mit erhöhter Trennschärfe
auftragen lässt. Dies wird bei dem hier besprochenen Ausführungsbeispiel dadurch erreicht,
dass die Stirnfläche 6 in Richtung von einer Schmalfläche zur anderen Schmalfläche
- vorzugsweise kontinuierlich - konvex gekrümmt ist. Hierdurch weist jede der Spatelhauptflächen
an ihrem distalen Ende einen bogenförmigen Rand 8 auf, der in die geradlinigen Seitenränder
9 übergeht. Die Spatelhauptflächen 4 werden also zu ihrem distalen Ende hin jeweils
"zungenartig" schmaler. Dieser bogenförmige Rand ermöglicht es das sogleich noch näher
zu beschreibende Borstenfeld aus einer Anzahl von jeweils im Wesentlichen gleich langen
und damit zumindest ähnlich flexiblen Borsten zu bilden und dem Borstenfeld dennoch
an seinem distalen Ende eine bogenförmige Außenkontur zu verleihen - vorzugsweise
eine Außenkontur, in der das "Zungenartige-Schmaler-Werden" der Spatelhauptflächen
wiederkehrt.
[0050] Die Stirnfläche 6 trägt einen Besatz aus an den Spatel angespritzen Borsten 7. Die
Borsten weisen vorzugsweise jeweils eine kegelige Gestalt auf. Das Borstenfeld erstreckt
sich im Wesentlichen über die gesamte Breite b, die die Spatelhauptflächen 4 an ihrem
distalen Ende aufweisen, d. h. am Übergang zum Borstenfeld. Das Borstenfeld ist vorzugsweise
mehrreihig ausgeführt und besteht dann aus mindestens zwei bzw. besser drei bis fünf
nebeneinander stehenden Reihen aus je 6 bis 18 hintereinander stehenden Borsten. Vorzugsweise
sind benachbarte Borstenreihen mit einem Rapport ausgeführt, der so gewählt ist, dass
eine Borste einer ersten Reihe mittig auf der Höhe des Borstenzwischenraumes zwischen
zwei Borsten der benachbarten Reihe steht. Die Länge 1 der Borsten beträgt vorzugsweise
zwischen 2,5 mm und 7,5 mm, der maximale Borstendurchmesser (im ungestörten Borstenbereich
gemessen, d. h. außerhalb des ggf. vorhandenen, stark verrundeten bzw. kehlig ausgeführten
Borstenwurzelbereichs) liegt vorzugsweise zwischen 0,15 mm und 0,45 mm
[0051] Die Länge der Borsten ist vorzugsweise so gewählt, dass der äußerste distale Rand
des Borstenfeldes bogenförmig verläuft und konvex nach außen gekrümmt ist.
[0052] Zumindest eine im Mittenbereich angeordnete, d. h. an zwei Seiten von einer benachbarten
Borstenreihen umgebene Borstenreihe besteht vorzugsweise (in den Fig. 2 nicht gezeigt)
aus Borsten die 0,3 mm bis 0,9 mm länger sind, als die beiden unmittelbar benachbarten
Borstenreihen, so dass die Borstenenden der besagten, im Mittenbereich angeordneten
Borstenreihe über die restlichen Borstenenden des Borstenfeldes hinausstehen. Auf
diese Art und Weise wird ein Borstenfeld bereitgestellt, das einerseits eine erhöhte
Speicherkapazität für das Kosmetikum bildet und dessen Borsten sich in ihrem Fußbereich
wirksam gegeneinander abstützen, das aber andererseits die Möglichkeit bietet einen
sehr feinen Strich zu ziehen, indem nur die Spitzen des Borstenfeldes mit der zu behandelnden
Hautpartie in Kontakt gebracht werden.
[0053] Die Borstengeometrie und der Kunststoff aus dem die Borsten gefertigt sind, sind
vorzugsweise so aufeinander abgestimmt, dass sich die Mittellinie der Borstenenden
unter dem Einfluss der bei der Applikation auftretenden Kräfte mehrfach in eine Position
biegen lässt, die um mindestens 60° zur Längsachse LS geneigt ist, ohne dass die Borsten
das Vermögen verlieren in ihre ungestörte Ausgangsposition zurückzukehren.
[0054] Die Fig. 2a bis 2c zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Applikatorelements
1. Das zweite Ausführungsbeispiel entspricht in seiner Ausgestaltung exakt dem ersten
Ausführungsbeispiel, so dass alles was soeben für jenes beschrieben wurde, uneingeschränkt
auch für das zweite Ausführungsbeispiel gilt.
[0055] Der einzige Unterschied dieses zweiten Ausführungsbeispiels liegt in Folgendem:
Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel ist der Spatel 3 mit einem Durchbruch 12 versehen,
der sich durch beide Spatelhauptflächen 4 hindurch erstreckt. Die Spatelhauptflächen
4 weisen also beide ein "Loch" auf, das durch den gesamten Spatel hindurch geht. Vorzugsweise
hat der Durchbruch 12 einen länglichen lichten Querschnitt, d. h. einen Querschnitt
dessen maximale Erstreckung in Richtung der Längsachse L mindestens dreimal größer
ist als in seiner Richtung senkrecht hierzu.
Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel besitzt der Durchbruch einen zigarrenförmigen
lichten Querschnitt. Dieser Durchbruch hält beim Herausziehen des Spatels aus dem
Kosmetikvorrat eine erhebliche Menge an Kosmetikmasse zurück und bildet so einen Speicher
für die Kosmetikmasse. Der lichte Querschnitt des Durchbruchs und die Flexibilität
des Spatels sind so auf die Rheologie der mit dem Spatel aufzutragenden Kosmetikmasse
abgestimmt, dass die in dem Durchbruch gespeicherte Kosmetikmasse, insbesondere in
dem Moment aus dem Durchbruch herausgedrückt und wieder abgegeben wird, in dem sich
der Spatel im Zuge der Applikation bestimmungsgemäß verformt.
[0056] Die Fig. 3a bis 3c zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Applikatorelements
1. Das dritte Ausführungsbeispiel entspricht in seiner Ausgestaltung exakt dem ersten
Ausführungsbeispiel, so dass alles, was soeben für jenes beschrieben wurde, uneingeschränkt
auch für das dritte Ausführungsbeispiel gilt.
[0057] Der einzige Unterschied dieses dritten Ausführungsbeispiels liegt in Folgendem:
Die Spatelhauptflächen 4 besitzen bei diesem dritten Ausführungsbeispiel keine vollständig
glatte Oberfläche sondern eine Profilierung, die das Anhaften des Kosmetikums an der
Spatelhauptfläche 4 verstärkt und auf diese Art und Weise einen Speicher bildet. Die
Profilierung ist vorzugsweise in Gestalt von mehreren Rinnen 13 ausgeführt, deren
jeweilige Mittelachse jeweils in Richtung der Längsachse LS verläuft, ggf. unter derjenigen
geringen Neigung, die auch die Spatelhauptflächen 4 selbst gegenüber der Längsachse
LS aufweisen. Vorzugsweise sind 2 bis 10 Rinnen vorgesehen. Die Rinnen weisen gegenüber
dem übrigen, unprofilierten Teil der Spatelhauptfläche vorzugsweise eine geringe Tiefe
auf, die sich in der Größenordnung des 0,75-fachen bis 3-fachen maximalen Borstendurchmessers
bewegt. Die Breite der Rinnen bewegt sich vorzugsweise im Bereich des 1-fachen bis
3-fachen maximalen Borstendurchmessers. In den Fig. 3 beträgt die Breite etwa das
1,5-fache des maximalen Borstendurchmessers. Idealerweise schneiden die Rinnen den
distalen Rand der jeweiligen Spatelhauptfläche an und
sind dadurch zum Borstenfeld hin offen. Dies unterstützt die Wiederabgabe des zunächst
in den Rillen gespeicherten Kosmetikums im Zuge der Applikation.
[0058] Bei dem Ausführungsbeispiel 3 sind drei parallele Rinnen vorgesehen, deren Tiefe
jeweils kleiner ist als der maximale Borstendurchmesser und deren Breite größer als
der einfache maximale Borstendurchmesser und kleiner als das Doppelte des maximalen
Borstendurchmessers ist.
[0059] Die Fig. 4a bis 4c zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Applikatorelements
1. Das vierte Ausführungsbeispiel entspricht in seiner Ausgestaltung exakt dem ersten
und zugleich dem dritten Ausführungsbeispiel, so dass alles, was soeben für jene beschrieben
wurde, uneingeschränkt auch für das vierte Ausführungsbeispiel gilt.
[0060] Der einzige Unterschied dieses vierten Ausführungsbeispiels zum ersten und dritten
Ausführungsbeispiel liegt in Folgendem:
Bei dem Ausführungsbeispiel 4 sind acht parallele Rinnen 13 vorgesehen. Deren Tiefe
ist jeweils kleiner ist als der maximale Borstendurchmesser. Die Breite der Rinnen
entspricht dem maximalen Borstendurchmesser. Jede der Rinnen fluchtet mit der ihr
nächstgelegenen Borste, so dass das in den Rinnen gespeicherte Kosmetikum beim Verlassen
der Rinne unmittelbar der sich in distaler Richtung an die Rinne anschließenden Borste
zugeleitet wird.
[0061] Im Übrigen ist bei dem von Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel die Stirnfläche 6
gerade, was ein Feld aus unterschiedlich langen Borsten fordert, um eine abgerundete
Pinselspitze zu realisieren.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Pinselapplikator
- 2
- Befestigungsabschnitt
- 3
- Spatel (oder allgemeiner "flexibles Biegeelement" genannt)
- 4
- Spatelhauptfläche
- 5
- Schmalfläche
- 6
- Stirnfläche
- 7
- Borsten
- 8
- distaler, bogenförmiger Rand
- 9
- seitlicher gerader Rand
- 10
- Heft
- 11
- Nicht vergeben
- 12
- Durchbruch
- 13
- Rinne
- 1
- Länge der Spatelhauptfläche
- b
- Breite der Spatelhauptfläche
- d
- Dicke
- bl
- Länge einer Borste
- LS
- Längsache des flexiblen Biegeelements bzw. des Borstenersatzelements bzw. des Spatels
- LB
- Längsache einer Borste, entspricht der gedachten Mittellinie einer Borste
- LH
- Längsache der Handhabe
1. Kosmetikpinsel bestehend aus einer Handhabe mit der Längsachse LH und einem sich an
die Handhabe anschließenden Pinselapplikator (1), dadurch gekennzeichnet, dass der Pinselapplikator (1) aus einem in zumindest einer Ebene flexiblen Biegeelement
(3) mit einer Längsachse (LS) besteht, das an seinem distalen Ende einen Borstenbesatz
aus einer Mehrzahl einstückig angespritzter Borsten (7) aufweist, deren Längsachse
(LB) ganz oder im Wesentlichen parallel zur Längsachse (LS) verläuft.
2. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Biegeelement (3) mindestens eine Schwächung aufweist, die seine Biegesteifigkeit
herabsetzt.
3. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Biegeelement (3) als in einer Ebene flexible Zunge ausgestaltet ist.
4. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Biegeelement (3) als Flachspatel ausgestaltet ist, der zwei sich beidseitig der Spatellängsachse
LS gegenüberliegende, im Wesentlichen ebene Spatelhauptflächen (4) aufweist.
5. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Spatelhauptflächen (4) mehr als 50% und vorzugsweise mehr als 70% der
Oberfläche des Spatels ausmachen. Dabei zählt die Borstenoberfläche nicht zur Oberfläche
des Spatels.
6. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spatelhauptfläche (4) borstenfrei ist.
7. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hüllkontur des Biegeelements (3) im Wesentlichen stufenlos in die Hüllkontur
des Borstenfeldes übergeht.
8. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die distale Stirnfläche (6) des Spatels, an der die Borsten (7) verankert sind, als
Bogen ausgebildet ist, der sich von einer Schmalseite des Spatels zur anderen Schmalseite
des Spatels erstreckt.
9. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Spatelhauptflächen (4) zumindest bereichsweise eine Profilierung
aufweist, wobei die Profilierung vorzugsweise aus einer Anzahl von in Längsrichtung
verlaufender Rippen besteht.
10. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen jeweils mit den ihnen am nächsten liegenden Borsten (7) fluchten, so dass
die Vertiefungen zwischen den Rippen in die Zwischenräume zwischen den nächstliegenden
Borsten (7) münden.
11. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spatel auf seiner proximalen Seite in ein Heft übergeht, an das sich ein Befestigungsabschnitt
(2) zum Befestigen des Spatels an der Handhabe anschließt.
12. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Borstenfeld ein Flachborstenfeld ist, dessen Borstenzahl in einer ersten Richtung
mindestens 2,5-mal, besser mindestens 3-mal größer ist als seine Borstenzahl in einer
zweiten, dazu senkrechten Richtung.
13. Kosmetikpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Biegelements in Richtung der Längsachse (LS) um mindestens den Faktor
4 größer ist, als die Länge (b1) der Borsten.