[0001] Die Erfindung betrifft einen Postempfangsbehälter gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art und ein Versandsystem zum Betreiben einer Vielzahl an Postempfangsbehältern
gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 10 angegebenen Art. Ein solcher Behälter
kann zum Empfang von versendeten Stückgütern, wie zum Beispiel von Poststücken u.a.
Sendungen reserviert werden. Nur ein dazu autorisierter Personenkreis kann Stückgüter
im Behälter ablegen, welcher sonst durch eine Tür verschlossen ist. Nur bei Eingabe
des korrekten Zustellcodes öffnet sich die Tür. Durch kryptographisch gesicherte Daten
des Zugriffscodes wird eine erhöhte Sicherheit bei der Deponierung der Stückgüter
erreicht. Die Erfindung gestattet auch ein Bestätigen der Zustellung durch eine Quittung
für den Zusteller sowie ein Generieren einer Benachrichtigung an eine Person, die
zur Entnahme und Abholung der Sendung berechtigt ist. Die Erfindung ist für den Einsatz
in Postzustellsystemen für unterschiedliche Zusteller, Postbeförderer und Spediteure
geeignet.
[0002] Bei der Postverarbeitung gibt es bereits verschiedene Lösungen im Bereich des Zustellens
von Sendungen. Mittels der neuen Automaten Post24/7 werden die bekannten Briefannahmestellen
(früher Postämter) und Briefkästen-Anlagen der Deutsche Post AG zunehmend ersetzt.
Von einem Briefmarkenspender muß der Postkunde zuerst Briefmarken ziehen und auf ein
Poststück aufkleben, welches dann in einen benachbarten konventionellen Briefkasten
vom Postkunden eingeworfen werden kann. An der Rückseite des Automaten vom Typ Post24/7
ist eine Packstation angeordnet. Eine elektrische Paketfachanlage und ein Verfahren
zu ihrem Betrieb ist aus dem europäischen Patent
EP 1408 802 B1 der DPAG bekannt.
[0003] Eine elektrische Paketfachanlage mit einer Vielzahl an elektronischen Paketfächern,
denen jeweils eine Bedieneinheit zugeordnet ist und einer zentralen Steuerung der
Bedieneinheiten ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10149637 A1 der DPAG bekannt.
[0004] Ein Verfahren zum Bestellen und Deponieren von Waren und/oder Paketen in einer Schließfachanlage
und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wobei die Schließfachanlage mehrere
Paketschließfächer aufweist, ist aus dem deutschen Patent
DE 10246650 B4 bekannt. Neben einer Erfassung der Daten des Bestellers, der Sendung und der Adresse
des 5 Schließfaches, Bereitstellung des Faches, Benachrichtigung des Bestellers über
eine durchgeführte Zustellung und Mitteilung einer Abholnummer an den Besteller, ist
eine Quittiervorrichtung für das Quittieren des Deponierens der Sendung durch den
Zusteller, sowie eine Identifiziereinrichtung zum Identifizieren der eingelegten Sendung
vorgesehen, wobei eine Steuereinrichtung eine Verriegelungseinrichtung auf der Basis
der Identifizierung 10 der deponierten Sendung steuert.
[0005] Aus dem europäischen Patent
EP 821518 B1 ist eine Vorrichtung zur Übergabe und Distribution bekannt. Die von einem Distributor
abgegebene Sendung wird mittels einer Deponier- und Distributionsvorrichtung deponiert
und an einen vorbestimmten Empfänger einer Gruppe von mindestens 2 Empfängern übergeben.
Die Deponiervorrichtung besitzt eine Verriegelungseinrichtung, die dem Zusteller ein
Öffnen mittels eines ersten Schlüssels erlaubt und sie besitzt eine Steuereinrichtung,
die die Verriegelung derart steuert, dass sie zumindestens während der Anwesendheit
der Sendung in der Deponiervorrichtung nur dem vorbestimmten Empfänger mittels eines
zweiten Schlüssels ein Öffnen derselben zur Entnahme der Sendung erlaubt. Die Deponiervorrichtung
besitzt eine Identifiziereinrichtung (Barcodeleser) zum Identifizieren der deponierten
Sendung. Die Steuereinrichtung steuert die Verriegelungseinrichtung auf der Basis
der Identifizierung der deponierten Sendung. Es ist eine Quittiereinrichtung zum Erstellen
einer Quittung über das Deponieren einer Sendung in der Deponiereinrichtung und/oder
zum selbsttätigen Erstellung einer Quittung über das Öffnen der Deponiereinrichtung
zum Entnehmen einer Sendung aus der Deponiereinrichtung vorgesehen. Die Quittiereinrichtung
ist über jeweils eine Datenleitung einerseits mit dem Spediteur und andererseits mit
dem Distribuenten verbunden. Solche Deponiereinrichtungen sind jedoch in der Regel
nur für einen großen Postbeförderer bzw. Spediteur geeignet. Eine zentrale Aufstellung
der Deponiereinrichtungen ist sinnvoll, da deren Anzahl in Wohngebieten unter der
Anzahl an Haushalten bzw. Wohnungen in denselben liegt.
[0006] Durch den zunehmenden Anstieg von Warensendungen an private Haushalte infolge Ebay-,
Onlineversand etc., steigt der Bedarf an geeigneter und vor unbefugtem Zugriff gesicherter
Zustellmöglichkeit, gerade auch für unterschiedliche Zulieferer, Postbeförderer (Carrier)
und Spediteure. Der Weg der Zentralisierung, den z.B. die Deutsche Post AG mit den
Packstationen einschlägt, erscheint letztlich nicht zielführend: Zwar erhält der Postkunde
eine Benachrichtigung beispielsweise über eine SMS und kann seine Sendungen nach Benachrichtigung
an einer Packstation jederzeit abholen, aber er muss dann dazu doch erhebliche Wege
in Kauf nehmen. Der Kunde wird durch lange Wege entweder in seinem zeitlichen Aufwand
belastet, um seine Sendungen nach Benachrichtigung an einer Packstation abholen zu
können, oder vergrößert die Umweltverschmutzung, durch die Nutzung eines jeweils hin-
und herfahrendes Transportmittel, wie beispielsweise Personenkraftwagen. Die Packstation
ist weiterhin exklusiv für einen Postbeförderer (hier DPAG) ausgerichtet. Gerade in
ländlichen oder randstädtischen Bereichen mit vielen einzelnen Wohneinheiten ergibt
sich ein Bedarf für eine private, gesicherte Zustellmöglichkeit von Sendungen. Aber
auch in Mehrfamilienwohneinheiten besteht ein Bedarf für eine kleine Paketbox mit
mindestens einem Fach. Wenn der Paketzusteller bei der Empfängeradresse niemandem
antrifft, dem er das Paket überreichen kann, so war die bisherige Praxis die, daß
der Zusteller einem Nachbarn des Empfängers das Päckchen anstelle des Adressaten übergibt,
was jedoch bei vertraulichen oder besonders dringenden Sendungen nicht immer unproblematisch
ist.
[0007] Ein freistehender Briefkasten mit einem elektronischen gesicherten Paketfach der
Firma JU Gerabronn, bietet durch einen Transponderschließmechanismus dem Paketzusteller
eine Sicherheit vor unbefugten Zugriff. Damit vereinfacht sich die Zustellung in folgender
Weise: Der Zusteller öffnet die Pakettüre, die im Ruhezustand unverriegelt ist. Nun
legt er das Paket hinein, schließt die Tür und dreht den Knauf im Gegenuhrzeigersinn,
wodurch das Schloss sicher verriegelt wird. Anschließend wirft der Zusteller die dazugehörige
Paketkarte in den Briefkasten, womit der Empfänger informiert wird, daß ein Paket
angeliefert wurde. Somit wird die zuverlässige Zustellung einer wertvollen Sendung
garantiert, auch wenn der Postkunde (Empfänger) nicht zuhause ist und ohne dass Nachbarn
damit behelligen werden. Zum Öffnen benutzt der Empfänger einfach seine Keycard, die
das Schloss berührungslos öffnet. Das Schließsystem ist gegenüber Manipulationsversuchen
und auch bei einem Ausfall der Batterieversorgung abgesichert, in letzterem Fall gewährleistet
ein Notöffnungssystem, dass Berechtigte auch bei Ausfall der Stromversorgung den Paketkasten
öffnen können.
[0008] Die Alternative zum elektronischen Modell besteht in einer mechanischen Paketbriefkastenanlage.
Die Funktionsweise ist dieselbe wie beim elektronischen Briefkasten. Der Paketzusteller
öffnet die Türe eines Paketfachs (wofür er keinen Schlüssel benötigt), legt die Sendung
hinein und schließt die Türe. Nach dem Schließen wird die Türe automatisch verschlossen
und eine Entnahme des Pakets ist nur mit einem Schlüssel möglich. Der Empfänger muss
allerdings verhindern, dass von seinem Schlüssel von einem Dritten in unlauterer Absicht
eine Kopie angefertigt wird, um ein Paket zu stehlen. Das System arbeitet komplett
mechanisch, benötigt keine Batterie oder Stromversorgung und ist absolut zuverlässig
und wartungsfrei.
[0009] Beide bisherige, handelsübliche Lösungsansätze für einen freistehenden mechanischen
gesicherten Briefkasten oder Briefkasten mit elektronischem gesicherten Paketfach,
bieten für das Problem des unbefugten Zugriffs nur eine sehr bedingte Sicherheit für
den Paketzusteller davor, dass kein anderer die Tür schon vorher in der Absicht schließt,
eine Zustellung zu verhindern. Eine unerwünschte Deponierung von Waren kann nicht
verhindert werden.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen intelligenten Postempfangsbehälter
zu schaffen, bei welchen eine erhöhte Sicherheit bei der Deponierung von Versandstücken
realisiert wird, wobei:
- a) das Ablegen von Versandstücken nur einem autorisierten Personenkreis möglich ist,
- b) der Zusteller/Spediteur eine sofortige elektronische Zustellbestätigung erhält,
- c) eine Kunden-Benachrichtigung zur Abholung der Sendung generiert wird und
- d) die Entnahme der Sendung dahingehend gesteuert wird, dass nur die empfangsberechtigte
Person Zugriff auf die Sendung hat.
[0011] Zusätzlich war ein Versandsystem zum Betreiben einer Vielzahl an solchen Postempfangsbehältern
zu schaffen, bei welchen sich der Spediteur sich im Voraus über die Verfügbarkeit
eines Postempfangsbehälters informieren kann und eine Aufnahmebox zur Ablage eines
gelieferten Versandstückes reservieren kann. Jeder Postempfangsbehälter soll deshalb
Daten senden und empfangen sowie verarbeiten können.
[0012] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Postempfangsbehälters gemäß Anspruch 1 und
mit den Merkmalen eines Versandsystems gemäß Anspruch 10 gelöst.
[0013] Der Postempfangsbehälter besteht zum einen aus mindestens einer vandalensicheren
Aufnahmebox zur Aufnahmen von Versandstücken, Sendungen, Waren oder Gütern.
[0014] Die mindestens eine Aufnahmebox des Postempfangsbehälters ist mit einer verschließbaren
Türen als Zugang und einer elektronisch ansteuerbaren Verriegelungseinrichtung versehen,
welche durch eine elektronische Steuereinheit angesteuert wird, um den Zugang zur
Aufnahmebox zu verriegeln bzw. zu entriegeln. Je nach Ausführung sind eine oder mehr
Türen als Zugang möglich. Durch die elektronische Steuereinheit wird der Postempfangsbehälters
mit einer Informationsverarbeitungsfähigkeit ausgestattet, die es bereits erlaubt,
von einem intelligenten Postempfangsbehälter zu sprechen. Die elektronische Steuereinheit
enthält ein Sicherheitsmodul und eine Kommunikationseinheit, welche betriebsmäßig
mit einem Mikrorechner der elektronischen Steuereinheit verbunden sind, wobei der
Mikrorechner betriebsmäßig mit mindestens einem Eingabemittel zur Eingabe eines Codes
verbunden ist.
[0015] Die kryptographische Funktion eines Sicherheitsmoduls erlaubt eine Authentifizierung
und Autorisierung sowie eine Verschlüsselung von Daten und eine Entverschlüsselung
verschlüsselter Daten. Aus der Entschlüsselung eines verschlüsselten authentischen
Versandcodes ergeben sich Klardaten. Klardaten können auf ein Vorliegen einer Berechtigung
überprüft werden. Der Mikrorechner ist zur Überprüfung der Autorisierung und das Sicherheits-modal
zur Entschlüsselung von Nachrichten programmiert.
[0016] Alternativ kann das Sicherheitsmodul zur Entschlüsselung von Nachrichten und zur
Überprüfung der Authentisierung programmiert sein.
[0017] Der Mikrorechner steuert ebenfalls angeschlossene Ausgabemittel an und kann u.a.
in Abhängigkeit vom Ergebnis der Überprüfung der Autorisierung den Zugang zu der Box
des Postempfangsbehälters öffnen oder verriegeln.
[0018] Die Steuerungseinheit ist mit Eingabemitteln ausgestattet, wie zum Beispiel mit Sensoren,
mit einer geeigneten Abtast- und Leseeinrichtung (nachfolgend als Scanner bezeichnet)
zur Eingabe eines Codes, mit mindestens einem Betätigungsmittel zur manuellen Auswahl
und einem Betätigungsmittel zur Bestätigung einer Eingabe und mit mindestens einer
Datenübertragungseinrichtung elektrisch verbunden, wobei letztere zur Datenübertragung,
also nicht nur zum Empfangen sondern auch zur Verarbeitung, Ausgabe und Weiterleitung
von Nachrichten an einen der Kommunikationsteilnehmer des Versandsystems dient. Die
Datenübertragungseinrichtung (nachfolgend als Kommunikationseinheit bezeichnet) ist
mit dem Mikrorechner betriebsmäßig verbunden, um empfangene Nachrichten zum Mikrorechner
oder zum Sicherheitsmodul zu übermitteln.
[0019] Ein Versandcode ist Bestandteil eines einzigartigen Zustellcodes für jeden Spediteur,
Zulieferer oder Überbringer, der das Versandstück abliefern bzw. zustellen soll. Der
Versandcode ist für jedes Versandstück und auch für jeden einzelnen Zugriff einzigartig.
Ohne die Eingabe des korrekten Zustellcodes über ein Eingabemittel öffnet sich keine
Tür zu einer Aufnahmebox.
[0020] Das Sicherheitsmodul der Steuereinheit ist vorgesehen, um eine Signatur des Spediteurs
mittels eines öffentlichen Verifizierschlüssels des Spediteurs und unter Anwendung
eines Krypto-Algorithmus zu verifizieren. Die dazu benötigten Daten werden vom Mikrorechner
ermittelt und schließen die Sendungsdaten und die ID des Spediteurs ein. Außer der
Echtheit des Versandcodes kann u.a. geprüft werden, ob von dem angegebenen Spediteur
tatsächlich derjenige Versandcode stammt, der ein Bestandteil des Zustellcode ist,
wobei letzterer vom Zusteller in die Steuereinheit eingeben bzw. eingescannt wird.
[0021] Die Kommunikationseinheit ist zur Meldung der Aufnahmebox an einen Server der Vendorinfrastruktur
oder zum Empfangen einer Abfrage der Box durch direktes Ansprechen via Internet (IP-Adresse)
vorgesehen und die elektronische Steuereinheit ist zum Überprüfen der Möglichkeiten
zur Reservierung von Waren bzw. Versandstücken mindestens in einer Aufnahmebox und
zur Erzeugung einer Reservierungsbestätigung programmiert. Die Kommunikationseinheit
ist zum Übermitteln der Möglichkeiten zur Reservierung bzw. Reservierungsbestätigung
sowie zum Empfangen eines vom Spediteur an das Sicherheitsmodul der Aufnahmebox gesendeten
verschlüsselten Versandcodes vorgesehen. Die elektronische Steuereinheit ist programmiert,
- zur Prüfung des Zustellcodes vor einer Deponierung eines Versandstückes, wobei eine
Öffnung des Zuganges zur Aufnahmebox nach Eingabe eines echten u. korrekten Zustellcodes
im Ergebnis veranlasst wird,
- zur Ausgabe einer direkten Zustellbestätigung an den Zusteller/Spediteur,
- zur Generierung einer Abholbereitschaftsnachricht,
- zur Authentifizierung u./oder Autorisierung eines eingegeben Entnahmecodes,
- zur Steuerung der Öffnung des Zuganges zur Aufnahmebox oder zu einer Entnahmebox nach
Eingabe eines echten und korrekten Entnahmecodes und
- zur Freimeldung der Aufnahmebox via Kommunikationseinheit und Internet an den Server
der Vendorinfrastruktur.
[0022] Das Sicherheitsmodul der Steuereinheit ist u.a. zum Generieren eindeutiger mit Zeitstempel
versehener Identifikationsnummern vorgesehen, welche nach deren Ausgabe als Quittung
für die Zustellung dienen. Über die Kommunikationseinheit erhält der Zusteller/Spediteur
eine sofortige elektronische Zustellbestätigung.
[0023] Der Postempfangsbehälter ist Teil eines Versandsystems mit einer Vielzahl an Postempfangsbehältern,
mit einem Kommunikationsnetzwerk, einem Server des Vendors und einer Vielzahl an Personalcomputern,
die mit dem Server und/oder untereinander kommunikativ über das Kommunikationsnetzwerk
verbindbar sind, wobei jeder Postempfangsbehälter mit mindestens einer Kommunikationseinheit,
mindestens einer Aufnahmebox, mit einer elektronischen Steuereinheit und mit einer
elektronisch ansteuerbaren Verriegelungseinrichtung ausgestattet ist, welche durch
die elektronische Steuereinheit angesteuert wird, um einen Zugang zur Aufnahmebox
zu verriegeln bzw. zu entriegeln.
[0024] Das Versandsystem erfordert mindestens einen ersten von einem Kunden bedienbaren
Personalcomputer, der programmiert ist, um in einem ersten Schritt a) eine Kommunikationsverbindung
zu einem zweiten von einem Versender eingesetzten Personalcomputer herzustellen, um
eine erste Nachricht zu versenden, um eine Bestellung von einem Versandgut beim Versender
aufzugeben, wobei der zweite Personalcomputer programmiert ist, in einem zweiten Schritt
b) vom Versender an den Kunden eine zweite Nachricht mit der Bestätigung des Auftrages
zurückzuschicken, dass der zweite Personalcomputer des Versenders in einem dritten
Schritt c) programmiert ist, eine Kommunikationsverbindung zu einem dritten von einem
Spediteur eingesetzten Personalcomputer herzustellen und eine dritte Nachricht zu
versenden, die eine Information über die Bestellung des Kunden und der bevorstehenden
Lieferung eines Versandstücks an den Spediteur enthält, dass der dritte Personalcomputer
eine Datenbank für Kundendaten und für Daten der Postempfangsbehälter enthält, wobei
mindestens ein Spediteur für alle Kunden und somit für alle Postempfangsbehälter des
Versandsystems zuständig ist und dass der dritte Personalcomputer programmiert ist,
mit dem Server des Vendors und mit einer Vielzahl an Postempfangsbehältern, über das
Kommunikationsnetz zu kommunizieren, wobei ein Mikrorechner der elektronischen Steuereinheit
jedes Postempfangsbehälters einerseits mit einem Sicherheitsmodul und andererseits
mit der Kommunikationseinheit betriebsmäßig verbunden ist, wobei der Mikrorechner
zur Überprüfung der Autorisierung und das Sicherheitsmodul zur Entschlüsselung von
Nachrichten oder wobei das Sicherheitsmodul zur Entschlüsselung von Nachrichten und
zur Überprüfung der Authentisierung programmiert ist.
[0025] Die Steuereinheit nimmt auch eine entsprechende Steuerung vor, wenn der intelligente
Postempfangsbehälter mit weiteren Mitteln für spezielle Funktionen ausgestattet ist,
wobei die vorgenannten Mittel ebenfalls elektrisch mit der Steuereinheit verbunden
sind.
[0026] Über den Server des Herstellers wird ein verschlüsselter oder unverschlüsselter Versandcode
zum Sicherheitsmodul übermittelt, bevor vom Spediteur die Ware zum Postempfangsbehälter
geliefert wird. Der Zustellcode enthält jedoch einen verschlüsselten Versandcode und
ggf. eine Signatur des Spediteurs. Der Zugangscode wird entweder über die Eingabemittel
manuell eingeben oder elektronisch, optisch, magnetisch bzw. funktechnisch abgetastet
und zur Authentifizierung mittels des Sicherheitsmoduls verwendet.
[0027] Der Server des Herstellers des intelligenten Postempfangsbehälters ist ein Bestandteil
des Versandsystems und zugleich ein Bestandteil einer Infrastruktur zur Verwaltung
(Statusmeldungen, Abfrage, Reservierung) des Zugriffs der Spediteure bzw. Postbeförderer
(Carrier) und Nutzer (Kunden) auf den intelligenten Postempfangsbehälter. Je nach
Ausführung werden die Reservierungs-Anfragen und - bestätigungen über die Infrastruktur
(Server des Herstellers des intelligenten Postempfangsbehälters und Kommuniktionsnetzes)
gesteuert.
[0028] Beim Hersteller des Sicherheitsmoduls existiert ein Schlüsselmanagement, das auf
einem an sich bekannten Publik-Key-Verfahren beruht, zum Beispiel dem RSA-Verfahren.
Letzteres ist ein asymmetrisches Verschlüsselungsverfahren. Bei Herstellung des Sicherheitsmoduls
werden ein privater und ein öffentlicher Schlüssel generiert. Der private Schlüssel
wird im Sicherheitsmodul gespeichert. Der öffentliche Schlüssel wird im Server des
Herstellers gespeichert und nach einer Auswahl von Spediteuren aus einer Anzahl von
Spediteuren in den Computern der ausgewählten Spediteure gespeichert bzw. bei mindestens
einem der potentiellen Spediteure hinterlegt. Die ausgewählten Spediteure wurden im
Vorfeld entsprechend unter Vertrag genommen.
[0029] In den Computern der ausgewählten Spediteure bzw. bei mindestens einem der Spediteure
werden ein Programm zur Verschlüsselung von Versanddaten und ein Programm zur Generierung
einer Signatur installiert. Zusätzlich kann bei der Generierung der Signatur ein Zeitstempel
einbezogen werden. Die dazu notwendigen Algorithmen werden vom Hersteller des Sicherheitsmoduls
in Form eines Programms zur Verfügung gestellt. In Vorbereitung des Versands einer
Ware generiert der Computer des Spediteurs mithilfe eines asymmetrischen Verschlüsselungsalgorithmus
und des öffentlichen Schlüssels des Sicherheitsmoduls einen verschlüsselten Versandcode
aus entsprechenden Versanddaten. Die o.g. Signatur und den verschlüsselten Versandcode
werden entweder auf die Ware aufgebracht oder in Form eines Barcodes oder RFID-chip
etc. der Ware beigelegt. Der verschlüsselte oder unverschlüsselte Versandcode und
die Empfänger-Adressendaten werden außerdem an den Server des Herstellers übermittelt,
bevor die Ware versendet wird. Der Server leitet den verschlüsselten oder unverschlüsselten
Versandcode und die Empfänger-/Adressendaten des Kunden an das Sicherheitsmodul desjenigen
Postempfangsbehälters weiter, in welchen die für den Kunden bestimmte Ware abgelegt
werden soll. Mit dem nach Rivest, Shamir und Adleman genannten RSA-Verfahren kann
ebenfalls eine digitale Signatur durch ein beim Spediteur vorhandenen entsprechend
programmierten Computer mittels eines privaten Schlüssels erzeugt werden. Dieser so
gesicherte Zustellcode ist für jeden einzelnen Zugriff einzigartig. Im Vorfeld der
Akquisition eines Spediteurs wird ein Schlüsselpaar im Computer des Spediteurs generiert.
Der private Schlüssel dient als Signierschlüssel und wird deshalb geheim gehalten.
Der öffentliche Schlüssel dient als Verfizierschlüssel und wird deshalb zum Server
des Herstellers des Sicherheitsmoduls übermittelt. Der Server kann den Verifizierschlüssel
zur Speicherung in Sicherheitsmodulen von allen Postempfangsbehältern weiterleiten.
[0030] Ein vom Spediteur beauftragter Zusteller liefert das Versandstück an den Empfänger,
wobei das Versandstück mit dem Zustellcode aggregiert ist, der den Versandcode und
die digitalen Signatur enthält. Der Zusteller gibt einen den Versandcode und die Signatur
enthaltenen Zustellcode mittels der Eingabemittel des Postempfangsbehälters ein. Die
Eingabemittel leiten den Zugriffscode an das Sicherheitsmodul weiter. Die Tür zu einer
Aufbewahrungsbox wird geöffnet, wenn die Person des Zustellers dazu autorisiert ist.
Das Sicherheitsmodul verifiziert die abgetastete Signatur unter Nutzung eines öffentlichen
Schlüssels (Verifizierschlüssel) des Spediteurs und des RSA-Verfahrens und entschlüsselt
den eingegebenen bzw. abgetasteten Versandcode mittels des gespeicherten privaten
Schlüssels des Sicherheitsmoduls und speichert dann die so gewonnenen Klardaten (Versanddaten
der erwarteten Ware) als Klardatensatz in einem nichtflüchtigen Speicher der elektronischen
Steuereinheit des Postempfangsbehälters. Die Klardaten werden zwecks einer Verifizierung
zum Mikroprozessor der elektronischen Steuereinheit weitergeleitet. Die Verifizierung
erfolgt gegen den bereits vorher erhaltenen Klardatensatz im Mikroprozessor der elektronischen
Steuereinheit. Die Verifizierung kann alternativ auf Teile des Klardatensatzes beschränkt
werden.
[0031] Eine auf Teile des Klardatensatzes beschränkte Verifizierung kann alternativ ebenso
im Sicherheitsmodul vorgenommen werden. Dem Zusteller wird nur nach einer erfolgreichen
Verifikation ein Zugang zum Postempfangsbehälter gewährt.
[0032] Der Mikroprozessor ist programmiert, so dass eine Kunden-Benachrichtigung zur Abholung
der Sendung generiert wird, sobald die Tür geschlossen ist. Dabei kann wieder dieselbe
Funktionalität des Sicherheitsmoduls zu Verschlüsselung und/oder Signierung benutzt
werden, wie bereits vorstehend beschrieben wurde.
[0033] Eine Zugangsgewährung zum Aufbewahrungsbehälter erfolgt für den Kunden nach Prüfung
eines Entnahmecodes, ob derjenige der dem Kunden von einer Kommunikationseinheit des
Postempfangsbehälters zuvor übermittelt worden war, in einem vorbestimmten Verhältnis
zu dem Entnahmecode steht, der mittels der Eingabemittel des Postempfangsbehälters
eingegeben worden ist.
[0034] Alternativ zu einem asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren kann auch ein symmetrisches
Verschlüsselungsverfahren zur Ver- und Entschlüsselung einer Nachricht mit demselben
geheimen Schlüssel eingesetzt werden.
[0035] Der intelligente Postempfangsbehälter ist Pakete geeignet und vorzugsweise als Smart
Parcel Box (SPB) ausgeführt sowie zur Aufstellung in unmittelbarer Kundennähe vorgesehen.
Das soll aber nicht ausschließen, dass eine Anzahl an Paket-Boxen in einer Anlage
vereint wird, wenn eine beschränkte Anzahl von Kunden in einer gemeinsamen Wohnanlage
versorgt werden soll.
[0036] Der intelligente Postempfangsbehälter weist folgende Vorteile auf: Der Kunde hat
die Sicherheit, sein Paket auch bei seiner Abwesenheit zuverlässig vor Ort zu erhalten,
ohne lange Abholwege in Kauf zu nehmen. Der Kunde profitiert von einer deutlichen
Steigerung der Manipulationssicherheit, insbesondere der Sicherheit vor unbefugten
Zugriff. Zudem kann er unter Umständen von den Nachlässen der Spediteure, Postbeförderer
bzw. Zusteller profitieren, wenn aufgrund deutlicher Einsparungen beim Spediteur,
Postbeförderer bzw. Zusteller ein Nachlass auf die Beförderungsgebühr gewährt wird.
[0037] Die Vorteile des Zustellers/Carriers/Spediteurs liegen in einer drastischen Optimierungsmöglichkeit
von Zustellzeiten und -wegen, aufgrund:
- einer Vorplanung von Zustellrouten durch Reservierung,
- kleinerer Wartezeit beim Empfänger,
- direkter Sendungsbestätigung und
- gesteigerter Zuverlässigkeit des gesamten Zustellprozesses. Aufgrund einer direkten
Nachverfolgbarkeit der Sendung, resultiert eine Verringerung von "verschwundenen"
Sendungen.
[0038] Unter einer direkten Sendungsbestätigung ist eine von der vorgenannten Steuerung
automatisch generierte Mitteilung über eine erfolgte Zustellung zu verstehen, die
via Kommunikationsmittel automatisch übermittelt wird.
[0039] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1,
- Anordnung einer Anzahl an Paket-Behältern SPB in einer Anlage,
- Figur 2a,
- Autorisierung der Deponierung nach einer ersten Variante,
- Figur 2b,
- Autorisierung der Deponierung nach einer zweiten Variante,
- Figur 3,
- Versandsystem mit einem Server,
- Figur 4,
- Ablaufdiagram mit Infrastruktur,
- Figur 5,
- Veranschaulichung der Übermittlung eines öffentlichen Schlüssels vom Sicherheitsmodul
zum Server,
- Figur 6,
- Veranschaulichung der Übermittlung von Nachrichten im Versandsystem bis zur Deponierung
des Versandstückes.
- Figur 7,
- Perspektivische Darstellung eines intelligenten Postempfangsbehälters nach einer Variante
mit einem unter einer Aufnahmebox liegenden gesicherten zusätzlichen Staubereich für
Versandstücke,
- Figur 8a,
- Frontansicht auf eine parallel zur x/y-Ebene angeordnete Bedienoberfläche einer Steuereinheit,
- Figur 8b,
- Draufsicht auf den parallel zur x/z-Ebene geschnitten dargestellten intelligenten
Postempfangsbehälter,
- Figur 9,
- Prinzipdarstellung der Schaltungsanordnung der Steuereinheit des intelligenten Postempfangsbehälters
nach der Variante gemäß Fig.7,
- Figur 10,
- Perspektivische Darstellung eines intelligenten Postempfangsbehälters nach einer weiteren
Variante,
- Figur 11,
- Prinzipdarstellung der Schaltungsanordnung der Steuereinheit des intelligenten Postempfangsbehälters
nach der weiteren Variante,
- Figur 12,
- Verfahren zur Steuerung eines intelligenten Postempfangsbehälters im Versandsystem.
[0040] In der Figur 1 ist eine Anzahl an Paket-Behältern in einer Anlage dargestellt, wobei
die Paket-Behälter SPB 1.1
◆ und 1.2
◆ in einer Linie liegend in einem Gestell angeordnet sind, welches auf Beinen steht
und separate Fächer für die Gehäuse der Paket-Behälter SPB 1.1
◆ und 1.2
◆ aufweist. Jeder der Paket-Behälter hat einen Griff oder Türklinke und Mittel einer
Bedienerschnittstelle. Die Anordnung von Paket-Behältern SPB wird auch als Postempfangsbehälter
bezeichnet. Der Postempfangsbehälter 1
◆ umfasst also mindestens eine Aufnahmebox 11
◆ mit einer Tür 106
◆, eine Steuerungseinheit (nicht gezeigt) mit einem Sicherheitsmodul (nicht gezeigt)
und mit einer Kommunikationseinheit (nicht gezeigt), eine - nicht gezeigte - Verriegelungseinrichtung
der Tür 106
◆, Sensoren (nicht gezeigt) und die Mittel einer Bedienerschnittstelle, wie Anzeigeinheit
5
◆und Eingabemittel, wie Scanner 4
◆ und Betätigungselemente 9
◆. Der Postempfangsbehälter 1
◆ ist über ein Kommunikationsnetz 200
◆ mit einem Server 190
◆ des Herstellers des Sicherheitsmoduls verbunden.
[0041] Alternativ ist auch eine Anordnung von Paket-Behältern SPB in mehreren übereinander
angeordneten Linien möglich.
[0042] Ebenso ist eine alternative Anordnung von Paket-Behältern SPB in einer Linie liegend
und in mehreren übereinander angeordneten Linien möglich.
[0043] Die Figur 2a zeigt eine Autorisierung der Deponierung nach einer ersten Variante.
Der Postempfangsbehälter 1
◆ erhält über das Kommunikationsnetz 200
◆ Nachrichten, zum Beispiel einen verschlüsselten Versandcode eines Versandstückes.
Das Kommunikationsnetz 200
◆, stellt für die Übertragung beispielsweise via Internet einen ungesicherten Kanal
zu Verfügung. Eine Kommunikationseinheit 31
◆ des Postempfangsbehälters 1
◆ empfängt die Nachricht, beispielsweise den verschlüsselten Versandcode. Die Kommunikationseinheit
31
◆ ist beispielsweise ein Modem, das alle empfangenen Nachrichten weiterleitet.
[0044] Wenn Nachrichten über einen ungesicherten Kanal zwischen einem Sender und einem Empfänger
ausgetauscht werden sollen, der einen Mikrorechner 20
◆ enthält, werden die von der Kommunikationseinheit 31
◆ empfangenen verschlüsselten Nachrichten zu deren Entschlüsselung über das Sicherheitsmodul
3
◆ an den Mikrorechner 20
◆ weiterleitet.
[0045] Im Mikrorechner 20
◆ liegt eine entschlüsselte Nachricht, also ein Versandcode vor. Ein Teil des Versandcodes
wird zur Überprüfung der Autorisierung benötigt und gespeichert. Erst dann, wenn ein
Zusteller des Spediteurs das Versandstück anliefert, erfolgt eine Eingabe des Zustellcodes
80
◆ über die Eingabemittel bzw. über ein Abtastmittel, beispielsweise einen Scanner 4
◆. Mindestens ein Teil der Daten des gescannten Zustellcodes 80
◆ wird zur Entschlüsselung dem Sicherheitsmodul zugeführt. Mindestens ein Teil des
entschlüsselten Zustellcodes entspricht einem Teil des Versandcodes. Letzterer und
der gespeicherten Teil des Versandcodes werden anschließend zur Überprüfung der Autorisierung
dem Mikrorechner 20
◆ zugeführt, der bei Autorisierung die Tür öffnet bzw. zum Öffnen freigibt. Mindestens
der Mikrorechner 20
◆ und das Sicherheitsmodul 3
◆ sind Bestandteile einer - nicht gezeigten - Steuereinheit des Postempfangsbehälters
1
◆.
[0046] Die Figur 2b zeigt eine Autorisierung der Deponierung nach einer zweiten Variante.
Der Postempfangsbehälter 1
◆ erhält vom Server 190
◆ des Herstellers des Sicherheitsmoduls Nachrichten, zum Beispiel einen unverschlüsselten
Versandcode eines Versandstückes. Das erfordert für die Übertragung einen gesicherten
Kanal. Eine Kommunikationseinheit 31
◆ des Postempfangsbehälters 1
◆ empfängt die Nachricht, beispielsweise den unverschlüsselten Versandcode. Die Kommunikationseinheit
31
◆ ist beispielsweise ein Modem, das alle empfangenen Nachrichten zum Mikrorechner 20
◆ weiterleitet. Ein Teil des übermittelten Versandcodes wird zur Überprüfung der Autorisierung
benötigt und gespeichert. Die Eingabe bzw. Abtastung des Zustellcodes 80' über die
Eingabemittel erfolgt genauso, wie bei der Erläuterung der Fig. 2a bereits beschrieben
wurde. Bei Autorisierung wird die Tür geöffnet bzw. zum Öffnen freigegeben.
[0047] In der Figur 3 ist ein Versandsystem dargestellt, das mit einer Vielzahl an Postempfangsbehältern
1, mit einem Kommunikationsnetzwerk 200, einem Server 190 und einer Vielzahl an Personalcomputern
160, 170 und 180, die mit dem Server 190 und/oder untereinander über das Kommunikationsnetzwerk
200 kommunikativ verbindbar sind, wobei jeder Postempfangsbehälter 1 mindestens mit
einer Kommunikationseinheit, mit mindestens einer Aufnahmebox 11 und mit einer elektronisch
ansteuerbaren Verriegelungseinrichtung 61 ausgestattet ist, welche durch eine elektronische
Steuereinheit 2 angesteuert wird, um einen Zugang zur Aufnahmebox 11 zu verriegeln
bzw. zu entriegeln. Das Kommunikationsnetzwerk 200 ist vorzugsweise das Internet.
[0048] Ein durch einen Kunden bedienbarer Personalcomputer 160 (Kunden-PC) stellt in einem
ersten Schritt a) über das Netzwerk 200, beispielsweise via Internet, eine Kommunikationsverbindung
zu einem von einem Versender eingesetzten Personalcomputer 170 (Versender-PC) her,
was dem es Kunden gestattet, eine Nachricht zu versenden, um eine Bestellung von einem
Versandgut aufzugeben.
[0049] Der Versender schickt in einem zweiten Schritt b) an den Kunden eine Nachricht mit
der Bestätigung des Auftrages zurück.
[0050] Der Versender-PC stellt in einem dritten Schritt c) über das Netzwerk 200, beispielsweise
via Internet, eine Kommunikationsverbindung zu mindestens einem von einem Spediteur
eingesetzten Personalcomputer 180 (Spediteur-PC), her, was es dem Versender gestattet,
eine Nachricht über die Bestellung des Kunden und die bevorstehende Lieferung eines
Versandguts an den jeweilig beauftragten Spediteur zu versenden.
[0051] In einem ersten Fall ist ein bevorzugter Spediteur für alle Kunden und somit für
alle Postempfangsbehälter des Versandsystems zuständig. Der Hersteller der Postempfangsbehälter
und der Spediteur tauschen Schlüssel aus, die über einen sicheren Weg übermittelt
werden. Die Schlüssel werden von Zeit zu Zeit durch aktuelle Schlüssel ersetzt und
das Ereignis übertragen. Im Sicherheitsmodul des Postempfangsbehälters ist eine Liste
aller benötigten Schlüssel gespeichert.
[0052] In einem zweiten Fall ist eine Gruppe von Spediteuren für alle Kunden und somit für
alle Postempfangsbehälter des Versandsystems zuständig. Jedem der Spediteure werden
einzigartige ldentifikationsdaten (ID) zugeteilt, aus denen der jeweils erste Zustellcode
berechnet wird.
[0053] Diejenigen autorisierten Personen (Zulieferer, Überbringer) welche Versandstücke
bis zum Postempfangsbehälter transportieren, werden vom Spediteur mit Mitteln zur
Ab- bzw. Ausgabe des aktuell gültigen Zustellcodes ausgestattet. Der Zustellcode wird
über entsprechende Userinterface-Mittel des Postempfangsbehälter durch die jeweilige
autorisierten Personen eingegeben und nach dessen Eingabe anschließend vom Sicherheitsmodul
überprüft.
[0054] Eine mit der Überbringung beauftragte Person kann mittels des Zustellcodes eine Zustellungsberechtigung
nachweisen. Die Eingabe erfolgt beispielsweise durch ein spezielles Gerät mit Display,
wobei das spezielle Gerät einen Barcode aus dem Zustellcode generiert und via Display
anzeigt. Die Eingabe des Barcodes in Postempfangsbehälter kann durch Scannen des Barcodes
oder alternativ via Betätigungsmittel einer Tastatur erfolgen. Statt via einem speziellen
Gerät mit Display kann sich die vorgenannte Person auch via einem RFID-Tag, Chipkarte,
USB-Stick, Mobilfunkgerät oder alternative andere Mittel für den Zugriff autorisieren,
wobei der Spediteur der vorgenannten Person die vorgenannten Mittel zur Durchführung
der Lieferung bzw. Zustellung zusammen mit dem Zustellcode zur Verfügung stellt. Natürlich
müssen derartige Mittel auf die entsprechenden Userinterface-Mittel oder alternativ
auf Empfangs- bzw. Kommunikationsmittel des Postempfangsbehälters zum Zwecke einer
Eingabe des Zustellcodes abgestimmt sein. Das Ablegen von Versandstücken ist deshalb
nur einem dazu autorisierten Personenkreis möglich. Auch können interne Mittel vorgesehen
sein, die einen stillen Alarm auslösen, wenn sich unbefugte Personen an dem Postempfangsbehälter
zu schaffen machen. Der Postempfangsbehälter kann folglich von nichtautorisierten
Personen (Vandalen) weder geöffnet, noch zu Scherzen benutzt werden. Der Eingabe des
Barcodes und Deponierung eines Versandstückes im Postempfangsbehälter gehen eine Reservierung
des Letzteren und eine Übermittlung eines Versandcodes voraus.
[0055] In einem vierten Schritt d) erfolgt zunächst die Lieferung eines Versandstücks vom
Versender an den Spediteur, der anschließend die Reservierung des Postempfangsbehälter
für eine beabsichtigte Deponierung eines bestimmten Versandstückes, die Generierung
eines Versandcodes und einer Signatur des Spediteurs, die Übermittlung des Versandcodes
(verschlüsselt oder unverschlüsselt) zum Server 190 bzw. zum Sicherheitsmodul SM der
Steuereinheit des Postempfangsbehälters 1 und die Lieferung des Versandstückes zum
Postempfangsbehälter 1 veranlasst. Die Veranschaulichung der Übermittlung von Nachrichten
im Versandsystem bis zur Deponierung des Versandstückes wird in Verbindung mit der
Fig. 6 näher erläutert.
[0056] Im Ergebnis der Lieferung des Versandstücks an den Ort des Postempfangsbehälters
erfolgt in einem fünften Schritt e) die Eingabe des Zustellcodes in den intelligenten
Postempfangsbehälter durch einen dazu autorisierten Überbringer bzw. Zusteller des
Spediteurs per Hand und Tastatur oder über ein geeignetes Autorisierungsmittel 80,
beispielsweise einen auf ein Label aufgedruckten Barcode, der abtastbar ist. Die Eingabe
bzw. Abtastung des korrekten Zustellcodes bewirkt ein Öffnen der Tür der Aufnahmebox
11, wenn ein entschlüsseltes Teil des eingegebenen Zustellcodes mit dem gespeicherten
Teil des Versandcodes in einer vorbestimmten mathematischen Beziehung steht, zum Beispiel
übereinstimmt.
[0057] Danach erfolgt die Einlagerung des Versandstücks in die Aufnahmebox des intelligenten
Postempfangsbehälters in einem sechsten Schritt f).
[0058] Nach dem Schließen der Tür wird in einem siebenten Schritt g) durch das Sicherheitsmodul
ein eindeutiger mit einem Zeitstempel versehener Empfangsbestätigungscode generiert
und dann von der Kommunikationseinheit des Postempfangsbehälters an den Spediteur-PC
und den Versender-PC gesendet.
[0059] Der Empfangsbestätigungscode wird vom Sicherheitsmodul erzeugt, indem eine Seriennummer
des Postempfangsbehälters mit dem Datum und der Uhrzeit des Zeitstempels mathematisch
verknüpft und dann verschlüsselt wird. Die Steuereinheit führt nach der Ausgabe des
Empfangsbestätigungscodes eine Steuerung der Verriegelungseinrichtung und eine Datenverarbeitung
zwecks Versandstückverwaltung mit Speicherung und Verarbeitung der Anzahl/Größe etc.
der Versandstücke im Staubereich durch.
[0060] In einem achten Schritt h) generiert das Sicherheitsmodul einen Entnahmecode und
eine Benachrichtigung wird vom intelligenten Postempfangsbehälter erzeugt, die via
Kommunikationseinheit an den Kunden-PC 160 gesendet wird. Der Entnahmecode wird im
Speicher des Mikrorechners der Steuereinheit des Postempfangsbehälters gespeichert.
Der Kunde erhält die Benachrichtigung beispielsweise als e-mail, die den Entnahmecode
enthält, wobei der letztere über einen angeschlossenen Drucker 150 als Barcode auf
ein Billet 50 oder ein Blatt Papier ausgedruckt werden kann.
[0061] In einem neunten Schritt i) gibt der Kunde den Entnahmecode über entsprechende Userinterface-Mittel
des Postempfangsbehälters ein. Der Mikrorechner der Steuereinheit ist programmiert,
einen Vergleich des eingegebenen mit dem gespeicherten Entnahmecode durchzuführen.
[0062] In einem zehnten Schritt j) erfolgt die Entnahme des Versandstückes.
[0063] Gegebenenfalls kann in einem elften Schritt k) die Freimeldung der Box angezeigt
bzw. via Internet an Kommunikationsteilnehmer übermittelt werden.
[0064] Im Anschluß an den vierten Schritt d) werden bei der Generierung eines Versandcodes
die Versanddaten zusammengestellt und mit dem öffentlichen Schlüssel KSMpubl des Sicherheitsmoduls
nach einem asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren verschlüsselt. Beispielsweise
kommt das RSA-Verfahren zur Anwendung.
[0065] Bei der Generierung einer Signatur des Spediteurs werden die Versanddaten und die
Identifikationsdaten ID eines beauftragten Spediteurs logisch miteinander verknüpft.
Ein Teil der miteinander verknüpften Daten werden in der Länge gestutzt und mit einem
privaten Schlüssel Ksign des Spediteurs zu einer digitalen Unterschrift nach einem
asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren verschlüsselt. Vorteilhaft kann ebenfalls
das RSA-Verfahren zur Anwendung kommen.
[0066] Aus den verschlüsselten Versanddaten und der Signatur des Spediteurs wird ein Zugriffscode
gebildet.
[0067] Alternativ kann für den Zustellcode eine andere Zusammenstellung der Versanddaten
oder eine andere logische Verknüpfung der Versanddaten verwendet werden, als für diejenigen
Versanddaten, die als verschlüsselter Versandcode zum Server übermittelt werden.
[0068] Das Versandstück wird mit dem Zustellcode gekoppelt bzw. aggregiert. Beispielsweise
wird der Zustellcode in einen Barcode umgewandelt, der auf einem Schildchen oder Label
aufgebracht oder gedruckt ist. Das Label kann ein selbstklebender Streifen sein, der
beim Spediteur auf das Versandstück geklebt wird.
[0069] Die Steuereinheit des intelligenten Postempfangsbehälters ermittelt aufgrund des
gescannten Barcodes die Daten der digitalen Unterschrift, welche vom Sicherheitsmodul
mittels eines öffentlichen Verifizierschlüssels verifiziert wird.
[0070] Der Mikrorechner der Steuereinheit ist derart programmiert, dass auch eine erneut
eingegebene Kopie des Zugriffscodes keinen erneuten Zugriff für den Spediteur oder
andere Zusteller bzw. unberechtigte Personen genehmigt. Der Kunde kann auf seine Box
mehrfach zugreifen, bis die Box entleert ist und solange bis eine neue Sendung von
einem Spediteur abgelegt wurde. Danach gilt der aktuelle Entnahmecode.
[0071] Während in dem siebenten Schritt g) durch das Sicherheitsmodul ein eindeutiger mit
einem Zeitstempel versehener Empfangsbestätigungscode generiert wird, sind ebenfalls
zwei Verschlüsselungsvarianten möglich.
[0072] In einer bevorzugten Variante erhält der Spediteur vom Postempfangsbehälter eine
verschlüsselte Empfangsbestätigung, welche eine Identifikationsnummer ID mit Zeitstempel
in Form einer digitalen Unterschrift aufweist. Die ldentifikationsnummer ID ist beispielsweise
die Seriennummer des Postempfangsbehälters und der Zeitstempel umfasst Datum und Uhrzeit.
Beide, d.h. die ID und der Zeitstempel werden logisch miteinander verknüpft bzw. zusammen
geführt und mit einem privaten Schlüssel zu einer digitalen Unterschrift nach einem
asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren (RSA) verschlüsselt.
[0073] In einer alternativen Variante werden die ID und der Zeitstempel logisch miteinander
verknüpft bzw. zusammen geführt und mit einem privaten Schlüssel zu einem Verschlüsselungsprodukt
nach einem symmetrischen Verschlüsselungsverfahren (DES) verschlüsselt.
[0074] Die Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagram mit Infrastruktur. Im Herstellungsprozess erfolgt
eine Schlüsselerzeugung und Initialisierung des Sicherheitsmoduls des Postempfangsbehälters.
Zuerst erfolgt in einem Zeitbereich ab t
0◆ bis maximal zu dem Zeitpunkt t
3.
1◆ die Erzeugung eines Plublic-/Privat-Key-Schlüsselpaars im Computer des Spediteurs.
Der private Schlüssel des Spediteurs Ksign wird zur Signierung verwendet und ist geheim
zu halten. Der öffentliche Schlüssel Kverif des Spediteurs wird zur Verifizierung
der Signatur im Server und/oder in dem Sicherheitsmodul des Postempfangsbehälters
benötigt. Während oder vor der Herstellung des Postempfangsbehälters erfolgt ab einem
Zeitpunkt t
0.
1◆ die Erzeugung eines Plublic-/Privat-Key-Schlüsselpaars im Sicherheitsmodul. Danach
wird zu einem Zeitpunkt t
0.
2◆ der öffentliche Schlüssel K
SMpubl des Sicherheitsmoduls zum Server des Herstellers übermittelt. Falls ein entsprechender
Vertrag mit einem Spediteur bereits vorliegt, kann der Server seinen eigenen öffentlichen
Schlüssel K
Spubl und den öffentlichen Schlüssel K
SMpubl des Sicherheitsmoduls weiter zum Computer des Spediteurs übermitteln.
[0075] Zu einem ersten Zeitpunkt t
1◆ gibt der Kunde seine Bestellung beim Versender einer Ware auf (Schritt a). Zu einem
zweiten Zeitpunkt t
2◆ erhält der Kunde eine Bestätigung vom Versender der Ware (Schritt b). Zu einem dritten
Zeitpunkt t
3◆ informiert der Versender der Ware einen Spediteur (Schritt c) über die bevorstehende
Lieferung eines Versandstücks, welches die Ware enthält.
[0076] Ab dem dritten Zeitpunkt t
3.
1◆ kann ebenfalls automatisch eine Reservierungsanfrage beim Postaufbewahrungsbehälter
durch den Computer des Spediteurs (Schritt c1) gestartet werden. Die Reservierungsanfrage
läuft über den Server weiter zum Mikrorechner des Postaufbewahrungsbehälters und ist
verbunden mit einer Übermittlung von Sendungsdaten, einer Übermittlung eines Verifizierschlüssels
Kverif und gegebenenfalls mit einer Übermittlung des öffentlichen Schlüssel K
SPpubl des Spediteurs vom Computer des Spediteurs zur Steuereinheit des Postaufbewahrungsbehälters.
Wenn die Aufbewahrungsbox frei ist, kann nach deren Reservierung für das bevorstehende
Deponieren eines Versandstücks eine Übermittlung einer Reservierungsbestätigung zum
Zeitpunkt t
3.
2◆ erfolgen.
[0077] Die Lieferung eines Versandstücks (Schritt d) erfolgt vom Versender an den Spediteur
zu einem vierten Zeitpunkt t
4◆. Nach der Warenlieferung an den Spediteur erfolgt ab dem Zeitpunkt t
4.
1◆ eine Generierung eines Versandcodes aus den Versanddaten des erhaltenen Versandstücks,
der ID des Spediteurs u.a. Daten sowie einer sich laufend ändernden Zahl. Letztere
ist eine Zufallszahl, ein Datum oder eine stetig veränderbare Zahl, zum Beispiel eine
kumulierte Stückzahl. Gegebenenfalls wird auch noch eine Signatur des Spediteurs erzeugt.
Gegebenenfalls geht auch der Versandcode oder ein Teil desselben mit in die Signatur
ein.
[0078] Der Versandcode wird mit dem öffentlichen Schlüssel
KSMpubl des Sicherheitsmoduls verschlüsselt. Zu dem Zeitpunkt t
4.
2◆ wird der verschlüsselte Versandcode zum Server übermittelt. Der verschlüsselte Versandcode
wird vom Server zum Sicherheitsmodul des Postaufbewahrungsbehälters weiter übermittelt.
Das Sicherheitsmodul kann mittels seines privaten Schlüssels K
SMpriv den verschlüsselten Versandcode entschlüsseln.
[0079] Alternativ kann vom PC des Spediteurs der Versandcode auch mit einem öffentlichen
Schlüssel des Servers verschlüsselt werden. Das setzt eine Erzeugung eines entsprechenden
Schlüsselpaars (K
Spubl, K
Spriv) beim Server und eine Übermittlung des öffentlichen Schlüssels KSpubl vom Server
zum Computer des Spediteurs im Vorfeld voraus. Der vom Computer des Spediteurs verschlüsselte
Versandcode kann vom Server zunächst mittels seines privaten Schlüssels KSpriv entschlüsselt
und dann unverschlüsselt über einen gesicherten Kanal zur Steuereinheit des Postaufbewahrungsbehälters
weiter übermittelt werden.
[0080] Zu einem fünften Zeitpunkt t
5◆ wird ein Zustellcode vom PC des Spediteurs generiert. Eine Generierung eines Versandcodes
erfolgt aus den Versanddaten des erhaltenen Versandstücks. Der Versandcode wird mit
dem öffentlichen Schlüssel K
SMpubl des Sicherheitsmoduls verschlüsselt. Der Versandcode oder ein Teil desselben geht
mit in eine Signatur ein, die mit Hilfe eines Signierschlüssels Ksign und eines asymmetrischen
Verschlüsselungsalgorithmus vom PC des Spediteurs erzeugt wird. Die Signatur des Spediteurs
und der verschlüsselte Versandcode sind Bestandteile des Zustellcodes.
[0081] Beim Spediteur wird zum Zeitpunkt t
5.
1◆ die Ware mit dem Zustellcode aggregiert, bevor die Ware als Versandstück ausgeliefert
wird.
[0082] Nach der Lieferung eines Versandstücks vom Spediteur an den intelligenten Postempfangsbehälter
erfolgt zu einem sechsten Zeitpunkt t
6◆ eine Eingabe des Zustellcodes in den intelligenten Postempfangsbehälter durch einen
Zusteller des Spediteurs (Schritt e). Im Sicherheitsmodul erfolgt eine Entschlüsselung
des verschlüsselten Versandcodes, eine Authentitätsprüfung der Signatur zum Zeitpunkt
t
6.
1◆. In der Steuereinheit erfolgt eine Überprüfung der Autorisierung zum Zeitpunkt
t6.
2◆. Nach erfolgreicher Autorisierung wird die Tür zur Aufbewahrungsbox geöffnet und die
Einlagerung des Versandstücks in die Aufbewahrungsbox des intelligenten Postempfangsbehälters
(Schritt f) kann zu einem siebenten Zeitpunkt t
7◆ erfolgen. Der intelligente Postempfangsbehälter erzeugt eine Empfangsbestätigung,
die an den Spediteur und an den Versender (Schritt g) zu einem achten Zeitpunkt t
8◆ beispielsweise als e-mail übermittelt wird. Der Sicherheitsmodul generiert anschließend
einen Entnahmecode und gegebenenfalls eine zugehörige Benachrichtigung.
[0083] Zu einem neunten Zeitpunkt t
9◆ erhält der Kunde die Benachrichtigung, beispielsweise als e-mail, die vom intelligenten
Postempfangsbehälter erzeugt wird und den Entnahmecode enthält, wobei der letztere
via Drucker auf ein Billet ausgedruckt werden kann (Schritt h). Alternativ wird die
Benachrichtigung vom Server empfangen. Nachdem vom Server ein privater Postdienst
für Hybridmail-Verarbeitung beauftragt wird, dem Kunden einen Brief mit dem ausgedruckten
Entnahmecode zuzusenden, ist eine Benachrichtigung auch von Kunden möglich, die ohne
Internet-Anschluss auskommen.
[0084] Der Kunde kann nun zu einem zehnten Zeitpunkt t
10◆ seinen intelligenten Postempfangsbehälter aufsuchen, um den Entnahmecode einzugeben
(Schritt i). Die Eingabe kann beispielsweise über den Barcode-Scanner erfolgen, wenn
der Entnahmecode als Barcode zum Kunden übermittelt und vom privaten Postdienst für
Hybridmail-Verarbeitung oder vom Kunden via Drucker auf ein Billet ausgedruckt wurde.
Der Sicherheitsmodul des intelligenten Postempfangsbehälters kann zu einem elften
Zeitpunkt t
11◆ die Authentizität des eingegeben Entnahmecodes und die Autorisiertheit überprüfen,
die Tür zur Aufbewahrungsbox zu öffnen. Zu einem zwölften Zeitpunkt
t12◆ kann der Kunde das Versandstück dem intelligenten Postempfangsbehälter entnehmen,
wenn der korrekte Entnahmecode eingegeben wurde (Schritt j). In einem letzten zusätzlichen
Schritt k gibt der intelligente Postempfangsbehälter zu einem dreizehnten Zeitpunkt
t
13◆ eine Freimeldung an den Server ab.
[0085] Neben der bevorzugten drahtgebundenen Kommunikation via Telefonnetz sind ebenfalls
eine an sich bekannte drahtlose Anbindung per WLAN, UMTS etc. zum Internet (IP-Adresse)
vorgesehen.
[0086] Die Figur 5 zeigt eine Veranschaulichung der Übermittlung eines öffentlichen Schlüssels
vom Sicherheitsmodul SM zu einem Server 190. Während einer Initialisierung des Sicherheitsmoduls
SM bei Hersteller des Sicherheitsmoduls ab einem Zeitpunkt t
0.
1◆ wird ein Schlüsselpaar erzeugt, das einen privaten Schlüssel K
SMpriv und einen öffentlichen Schlüssel
KSMpubl aufweist. Das Sicherheitsmodul kann während der Herstellung der Steuereinheit des
Postempfangsbehälters 1 in die Steuereinheit eingebaut werden. Der private Schlüssel
K
SMpriv bleibt im Sicherheitsmoduls SM manipulationssicher gespeichert. Der öffentliche Schlüssel
K
SMpubl wird zum Zeitpunkt t
0.
2◆ während der Initialisierung des Sicherheitsmoduls SM oder im Anschluß an die Initialisierung
des Sicherheitsmoduls SM über einen sicheren Kanal (schwarzer Pfeil) zu einer Public
Key Infrastruktur (PKI) des Herstellers (Vendor) übermittelt und in einer Public Key
Datenbank 191 gespeichert. Die PKI umfasst mindestens den Server 190, eine Public
Key Datenbank 191 und ein web-Interface 192.
[0087] Der öffentliche Schlüssel K
SMpubl kann alternativ beim Hersteller von einem nicht gezeigten, mit einem geheimen Schlüssel
und einem Kryptoprogramm ausgestatteten Personalcomputer verschlüsselt werden und
dann als verschlüsselte Nachricht über einen unsicheren Kanal (gestrichelter Pfeil)
zum web-Interface 192 der Public Key Infrastruktur (PKI) des Herstellers (Vendor)
übermittelt werden. Der Server 190 ist ebenfalls mit dem geheimen Schlüssel und dem
Kryptoprogramm ausgestattet und kann eine verschlüsselte Nachricht entschlüsseln.
Der öffentliche Schlüssel K
SMpubl wird in einer Public Key Datenbank 191 gespeichert. Sobald ein entsprechender Vertrag
mit einem Spediteur vorliegt, kann eine Anfrage vom PC X01 des Spediteurs zum PC des
Servers übermittelt werden. Der Server übermittelt anschließend zum Beispiel zum Zeitpunkt
t0.
3◆ den öffentlichen Schlüssel K
SMpubl des Sicherheitsmoduls weiter zum Computer 180 des Spediteurs. Zusätzlich kann der
öffentliche Schlüssel K
Spubl des Servers zum Computer 180 des Spediteurs übermittelt werden. Der Computer 180
des Spediteurs kann mittels des öffentlichen Schlüssels K
Spubl des Servers und eines asymmetrischen Verschlüsselungsalgorithmus, wie beispielsweise
dem RSA-Verfahren, Nachrichten bzw. Daten verschlüsseln und zum Server übermitteln,
die nur der Server mittels seines privaten Schlüssels K
Spriv entschlüsseln kann.
[0088] Die Figur 6 zeigt eine Veranschaulichung der Übermittlung von Nachrichten im Versandsystem
bis zur Deponierung des Versandstückes. Ein Kunde nimmt zu einem ersten Zeitpunkt
t
1◆ eine Bestellung (Schritt a) bei einem Versender von Waren mittels seines Personalcomputers
(Kunden-PC) 160 und via Internet 200 vor. Seine Bestellung wird vom Versender-PC 170
zu einem zweiten Zeitpunkt t
2◆ bestätigt (Schritt b). Zu einem dritten Zeitpunkt t
3◆ übermittelt der Versender-PC 170 via Internet 200 eine Nachricht an den Spediteur-PC
180 mit der Information (Schritt c), dass eine Warenlieferung durchgeführt werden
soll.
[0089] Der Spediteur stellt zum Zeitpunkt t
3.
1◆ via Spediteur-PC 180 und Internet 200 eine Reservierungsanfrage (Schritt C
1) beim Server 190 des Vendors bzw. bei der Steuereinheit des Postempfangsbehälters
1. Die Reservierung des Postempfangsbehälters 1 für ein bestimmtes Versaridstück wird
zum Zeitpunkt t
3.
2◆ von der Steuereinheit bzw. vom Server 190 des Vendors bestätigt (Schritt c
2) und via Internet 200 zum Spediteur-PC 180 übermittelt. Zum Zeitpunkt t
4◆ sendet der Versender das Versandstück zum Spediteur (Schritt d). Der Transportweg
wird durch einen gestrichelt gezeichneten weißen Pfeil dargestellt. Der Spediteur-PC
180 ist programmiert, zum Zeitpunkt t
4.
1◆ eine Generierung eines Versandcodes und die Verschlüsselung des Versandcodes oder
mindestens von einem Teil desselben vorzunehmen und zum Zeitpunkt t
4.
2◆ eine Übermittlung einer Nachricht mit dem mindestens in einem Teil verschlüsselten
und in den übrigen Teilen unverschlüsselten Versandcode via Internet 200 zum Server
190 des Vendors vorzunehmen (Schritt c
4). Der Server 190 des Vendors kann über einen sicheren Kanal 165 mit dem Postempfangsbehälter
in Verbindung stehen, wie bereits anhand der Figur 2b erläutert wurde. Die in den
Schritten c
1, c
2, und c
4 übermittelten Nachrichten werden zwischen dem Server 190 und dem Postempfangsbehälter
1 über den sicheren Kanal 165 übermittelt.
[0090] Alternativ kann auch ein - in der Figur 6 nicht gezeigter - unsicherer Kanal benutzt
werden. Dann muss jedoch mindestens ein Teil der Nachricht verschlüsselt übermittelt
werden, wie bereits anhand der Figur 2a erläutert wurde.
[0091] Zum Zeitpunkt t
4◆ sendet der Versender das Versandstück zum Spediteur (Schritt d). Der Spediteur-PC
180 ist programmiert, zum Zeitpunkt t
5◆ einen Zustellcode zu generieren, den Zustellcode in einen Barcode umzuwandeln und
auf einen Barcode-Label als Barcode auszudrucken (Schritt d01), wobei der Zustellcode
mindestens denjenigen Teil an Versanddaten enthält, der als Teil des Versandcodes
verschlüsselt wurde. Zum Zeitpunkt
t5.
1◆ nimmt der Spediteur eine Aggregation des Barcode-Labels und des Versandstückes vor
(Schritt d02). Das Versandstück 30 wird anschließend zum Zeitpunkt t
6◆ von einem Zusteller zum Postempfangsbehälter transportiert (Schritt d03).
[0092] In der Figur 7 ist eine perspektivische Darstellung eines intelligenten Postempfangsbehälters
1 nach einer Variante mit einem unter einer Aufnahmebox 11 liegenden zusätzlichen
[0093] Staubereich für Versandstücke gezeigt, welcher von einer weiteren gesicherten Box
12 umschlossen ist. Der Postempfangsbehälter 1 besitzt ein gegen Vandalismus schützend
und andere Umwelteinflüsse isolierend ausgebildetes Gehäuse 10. Das Gehäuse 10 steht
auf Beinen bzw. Füßen 16.1, 16.2, 16.3 und 16.4 und hat eine linke Seitenwand 101
und rechte Seitenwand 102. Beide Seitenwände liegen zu einer y/z-Ebene eines kartesischen
Koordinatensystems parallel. Eine in Dachrichtung y angeordnete obere Begrenzungswand
103 und eine gegenüberliegende untere Begrenzungswand 109 erstrecken sich parallel
zu einer x/z-Ebene des kartesischen Koordinatensystems. Die Füße 16.1, 16.2, 16.3
und 16.4 sind an der Außenseite der unteren Begrenzungswand 109 in den Ecken angeordnet.
Eine Rückwand 104 und eine Vorderwand 105 erstrecken sich parallel zu einer x/y-Ebene
des kartesischen Koordinatensystems. Die Vorderwand 105 ist als Rahmen für zwei Türen
106 und 107 ausgebildet. Die erste Tür 106 bildet einen Zugang zur ersten Aufnahmebox
11. Die zweite Tür 107 bildet einen Zugang zu der im Staubereich liegenden weiteren
gesicherten Box 12. Die ersten Aufnahmebox 11 mit der ersten Tür 106 ist im Abstand
über der weiteren gesicherten Box 12 mit der zweiten Tür 107 angeordnet. Der vorgenannte
Abstand entspricht maximal der halben Breite der Tür 106. Zwischen der ersten Aufnahmebox
11 und der im Staubereich liegenden weiteren gesicherten Box 12 ist ein Steuer- und
Übergabemodul 13 angeordnet, dessen Höhe dem vorgenannten Abstand entspricht. Am Boden
der ersten Aufnahmebox 11 ist mindestens eine Fläche angeordnet, welche eine Übergabe
eines in die erste Aufnahmebox eingelegten Versandstückes zur weiteren gesicherten
Box 12 erlaubt. Die Übergabe wird von dem Mikrorechner der elektronischen Steuereinheit
2 gesteuert und ist im Frontbereich des Moduls 13 angeordnet. Die Fläche ist vorzugsweise
zweigeteilt und in Form zweier Klappen 111 und 112 ausgebildet, die jeweils auf einer
Achse 1110 und 1120 drehbar gelagert sind. Die Achsen sind vorzugsweise nahe den Seitenwänden
des Gehäuses 10 im Steuer- und Übergabemodul 13 angeordnet und erstrecken sich in
z-Richtung. Die Übergabe des Versandstückes zur weiteren gesicherten Box 12 erfolgt
bei geöffneten Klappen 111 und 112 aufgrund der Schwerkraftwirkung, wenn eine Steuereinheit
2 des Steuer- und Übergabemoduls 13 ein Auslösesignal abgibt. Die Klappen 111 und
112 sind in der Übergabeposition geöffnet dargestellt und können mittels einer über
die Steuereinheit 2 ansteuerbaren Verstellungsmechanik 8 geschlossen werden. Die Steuereinheit
2 weist ― nicht näher gezeigte - Mittel zur Steuerung und zur Kommunikation, ein Sicherheitsmodul
3 und eine Bedienerschnittstelle auf. Die Vorderseite des Steuer- und Übergabemoduls
13 ist als Bedienoberfläche des intelligenten Postempfangsbehälters ausgebildet. Die
Bedienerschnittstelle weist eine geeignete Abtast- und Leseeinrichtung zur Eingabe
eines Codes, eine Anzeigeeinheit 5 und Betätigungselemente 9.1 und 9.2 auf. Eine geeignete
Abtast- und Leseeinrichtung zur Eingabe eine Codes in die Steuereinheit 2 ist beispielsweise
ein handelsüblicher Scanner 4 für Barcodes, wobei die Barcodes zuvor auf einem Trägermaterial
aufgebracht worden oder auf einem Geräte-Bildschirm sichtbar und damit abtastbar darstellbar
sind.
[0094] Die Tür 106 der ersten Aufnahmebox 11 und die Tür 107 der weiteren gesicherten Box
12 des intelligenten Postempfangsbehälters sind jeweils mit einer elektronisch ansteuerbaren
Verriegelungseinrichtung 61, 71 versehen, welche mit der elektronischen Steuereinheit
2 verbunden sind, um den Zugang zur jeweiligen Box zu verriegeln bzw. zu entriegeln.
Jede Tür 106, 107 hat einen Griff bzw. eine Türklinke 6, 7.
[0095] Nach einem Einlegen eines Versandstücks in die erste Aufnahmebox und dem Schließen
der Tür zur ersten Aufnahmebox wird von einem ― nicht dargestellten - Sensor das Schließen
der Tür zur ersten Aufnahmebox signalisiert. Die Steuereinheit gibt ein Verriegelungssignal
an die Verriegelungseinrichtung 61 und dann ein Auslösesignal ein Mittel des Steuer-
und Übergabemoduls 13 ab.
[0096] Zur Energieversorgung des intelligenten Postempfangsbehälters ist ein elektrischer
Anschluß vorgesehen, der in Figur 7 zwischen den Füssen 16.1 und 16.4 durch einen
Stecker 15 und eine Stromversorgungseinheit 14 symbolisch dargestellt worden ist.
[0097] Alternativ ist auch ein anderer Anschluß oder eine andere Anordnung eines elektrischen
Anschlusses möglich. Auch können Mittel für eine alternative Energieversorgung eingesetzt
werden.
[0098] Die Figur 8a zeigt eine Frontansicht auf eine parallel zur x/y-Ebene angeordnete
Bedienoberfläche einer Steuereinheit des intelligenten Postempfangsbehälters. Die
Steuereinheit 2 weist einen Scanner 4, eine Anzeigeinheit 5 und Betätigungselemente
9.1 und 9.2 auf.
[0099] Alternativ können andere oder zusätzliche Mittel für eine alternative Bedienoberfläche
der Steuereinheit eingesetzt werden.
[0100] Die Figur 8b zeigt eine Draufsicht auf den parallel zur x/z-Ebene geschnitten dargestellten
intelligenten Postempfangsbehälter 1. Die Vorderwand 105 besitzt Öffnungen für die
Mittel der Bedienerschnittstelle, d.h. für den Scanner 4, die Anzeigeinheit 5 und
die Betätigungselemente 9.1 und 9.2, die auf der Hauptleiterplatte der Steuereinheit
2 angeordnet sind und durch die Öffnungen hindurchragen. Ein Sicherheitsmodul 3 ist
ebenfalls auf der Hauptleiterplatte der Steuereinheit 2 angeordnet und mit einem der
übrigen Steuerungsmittel elektrisch verbunden. Die ebenfalls von der Steuereinheit
2 ansteuerbare Verstellungsmechanik 8 weist mindestens Arme 8.1 und 8.2, einen Motor
8.3, ein Getriebe 8.4 und einen Aktor 8.9 auf, wobei der Aktor einen Riegel 8.8 betätigt,
um die Klappen 111 und 112 zum Zwecke des Öffnens freizugeben, welche in den Achsen
1110 und 1120 drehbar gelagert sind. Zum Zurückstellen der Klappen in die geschlossene
Position wird der Motor 8.3 eine vorbestimmte Zeitdauer nach dem Auslösesignal durch
die Steuereinheit angesteuert. Die Drehkraft des Motors wird durch das Getriebe 8.4
verstärkt an die Arme 8.1 und 8.2 abgegeben, welche geschwenkt werden, um eine Zurückstellkraft
über Stifte 1111 und 1112 an die Klappen 111 und 112 zum Zwecke des Schließens weiterzugeben.
[0101] Die Figur 9 zeigt eine Prinzipdarstellung der Schaltungsanordnung der Steuereinheit
2 des intelligenten Postempfangsbehälters nach der Variante gemäß Fig.7. Die Steuereinheit
2 enthält auf der Hauptplatine angeordnete Steuermittel, insbesondere einen Mikrorechner
20, einen Controller 25 für die Anzeigeinheit 5, ein Sicherheitsmodul (PSD) 3, einen
Scanner 4, eine Kommunikationseinheit 31, eine Ein-/Ausgabeeinheit (FPGA) 29, Treiber
296 bis 299, einen ersten Sensor 40 und zweiten Sensor 41 sowie die Betätigungselemente
9.1, 9.2.
[0102] Der Mikrorechner 20 ist via seriellen Datenleitungen mit dem Sicherheitsmodul 3,
dem Controller 25, der Kommunikationseinheit 31 und via paralleler Datenleitungen
mit dem FPGA 29 signal- und steuerungsmäßig verbunden. Die Anzeigeinheit 5 wird über
den Controller 25 und den FPGA 29 angesteuert. Die Betätigungselemente 9.1, 9.2 weisen
jeweils einen Schaltkontakt auf, der mit dem FPGA 29 elektrisch verbunden ist. Der
Mikrorechner 20 ist mit dem FPGA 29 über einen parallelen BUS 201 verbunden. Die Sensoren
40 bzw. 41 sind mit dem FPGA 29 verbunden, um eine erste bzw. zweite physikalische
Größe festzustellen, bei welcher ein Schließsignal an das FPGA 29 abgegeben wird,
sobald die Tür 106 bzw. 107 geschlossen ist. Das FPGA 29 ist mit dem Scanner 4 zur
Erfassung und Auswertung der gescannten Daten und steuerungsmäßig mit den Treibern
296 bis 299 verbunden. Die Treiber 296 und 297 steuern die Verriegelungseinrichtungen
61 und 71 mit einem entsprechend verstärkten Verriegelungssignal an. Der Treiber 298
steuert den Motor 8.3 an, um die Klappen zurück in die Schießposition zu stellen.
Der Treiber 299 ist elektrisch mit dem Aktor 8.9 verbunden und gibt ein Auslösesignal
zum Öffnen der Klappen ab.
[0103] Die Figur 10 zeigt eine perspektivische Darstellung eines intelligenten Postempfangsbehälters
nach einer weiteren Variante. Der Postempfangsbehälter 1´ besitzt - im Unterschied
zur Variante nach Fig. 7 - nur eine einzige Box 11' und ebenso ein gegen Vandalismus
schützend und andere Umwelteinflüsse isolierend ausgebildetes Gehäuse 10', mit einer
linken Seitenwand 101' und rechten Seitenwand 102', einer oberen Begrenzungswand 103'
und einer gegenüber liegenden unteren Begrenzungswand 108' sowie mit einer Rückwand
104' und einer Vorderwand 105´, welche als Rahmen für eine Tür 106´ und zur Unterbringung
eines Steuermoduls 13' ausgebildet ist. Im Postempfangsbehälter 1' ist das Steuermodul
13' in der Nähe der linken Seitenwand angeordnet. Die Tür 106' wurde im nach rechts
geöffneten Zustand gezeichnet, so dass die Verriegelungseinrichtung 61' mit den Schließbolzen
611' sichtbar ist. Die Steuereinheit (nicht sichtbar) enthält auf der Hauptplatine
angeordnete Steuermittel und einen Sensor 40', der ein Schließsignal abgibt, sobald
die Tür 106' geschlossen ist. Eine erste physikalische Größe ist beispielsweise die
Reflexion von Schallwellen eines Schallwandlers oder IR-Licht einer Lichtschranke,
die vom Sensor 40 in eine elektrische Größe umgesetzt und anhand eines Schwellwertes
überprüft wird. Ein Treiber der Steuereinheit steuert die Verriegelungseinrichtung
61' mit einem entsprechend verstärkten Verriegelungssignal an. Der Postempfangsbehälter
1' besitzt - im Unterschied zur Variante gemäß Fig. 7 - eine steuerbare Klimaanlage
17'. Der elektrische Anschluss 14', 15' ist Bestandteil der Klimaanlage 17'. Er kann
jedoch alternativ auch separat angeordnet werden. Für den elektrischen Anschluss 14',
15' können auch (nicht gezeigte) Mittel für eine alternative Energieversorgung eingesetzt
werden.
[0104] Die Bedienerschnittstelle enthält eine Anzeigeinheit 5', einen Scanner 4' und die
Betätigungselemente 9.1´ , 9.2´, die (nicht sichtbar) auf der Hauptplatine der Steuereinheit
des Steuermoduls 13' angeordnet sind. Statt einem Scanner 4' oder zusätzlich zu dem
letzteren können alternative oder weitere Abtast- und Lesemittel eingesetzt werden.
[0105] Die Figur 11 zeigt eine Prinzipdarstellung der Schaltungsanordnung der Steuereinheit
des intelligenten Postempfangsbehälters nach der weiteren Variante gemäß Figur 10.
Die Steuereinheit 2' enthält auf der Hauptplatine angeordnete Steuermittel, insbesondere
einen Mikrorechner 20', einen Controller 25' für die Anzeigeinheit 5', ein Sicherheitsmodul
3', einen Scanner 4', eine erste Kommunikationseinheit 31' und eine zweite Kommunikationseinheit
32', eine SD-Card 27', ein FPGA 29', Treiber 295', 296' und 298', einen ersten Sensor
40´ eine Messanordnung 293' für einen dritten Sensor 33', eine Messanordnung 294'
für einen vierten Sensor 34' und die Betätigungselemente 9.1´ , 9.2´.
[0106] Der Mikrorechner 20' ist einerseits via serieller Datenleitungen mit dem Controller
25' sowie mit dem Sicherheitsmodul 3', der SD-Card 27', der Kommunikationseinheiten
31' und 32' und andererseits via paralleler Datenleitungen dem FPGA 29' signal- und
steuerungsmäßig verbunden. Die Anzeigeinheit 5´ wird über den Controller 25' und den
FPGA 29' angesteuert. Die Betätigungselemente 9.1´, 9.2' weisen jeweils einen Schaltkontakt
auf, den mit dem FPGA 29' elektrisch verbunden ist. Der Mikrorechner 20' ist mit dem
FPGA 29' über einen parallelen BUS 201' verbunden. Der Sensor 33' und der Sensor 34'
sind jeweils über eine Messanordnung 293' und 294' mit dem FPGA 29' verbunden. Der
erste Sensor 40' ist mit dem FPGA 29' verbunden, um eine erste physikalische Größe
festzustellen, bei welcher ein Schließsignal an das FPGA 29' abgegeben wird, sobald
die Tür 106' geschlossen ist. Das FPGA 29' ist mit dem Scanner 4' zur Erfassung und
Auswertung der gescannten Daten sowie signal- und steuerungsmäßig mit den Messanordnungen
293', 294' und mit den Treibern 295', 296' und 298' verbunden. Der Treiber 296' steuert
die Verriegelungseinrichtung 61' mit einem entsprechend verstärkten Verriegelungssignal
zum Verriegeln der Tür 106' an. Der Treiber 295' steuert den Motor 35' an, um eine
dritte physikalische Größe einzustellen, die mit dem dritten Sensor 33' messtechnisch
erfasst wird. Der Treiber 298' steuert den Motor 38' an, um eine vierte physikalische
Größe einzustellen, die mit dem vierten Sensor 34' messtechnisch erfasst wird.
[0107] Die erste Kommunikationseinheit 31' kann als Blue-Tooth-Einheit und die zweite Kommunikationseinheit
32' als Telefon-Modem ausgebildet sein.
[0108] Alternativ sind ebenso Mobilfunk-Transceiver für WLAN, UMTS und andere als Kommunikationseinheit
einsetzbar.
[0109] Die Anbindung an ein Kommunikationsnetz erfolgt vorzugsweise per Internet, via IP-Adresse
des intelligenten Postempfangsbehälters. Eine IP-Adresse wird einem jeden Kommunikationsteilnehmergerät
zugewiesen, welches an das Kommunikationsnetz angebunden ist und macht die Geräte
so eindeutig identifizierbar und damit adressierbar und erreichbar.
[0110] Die IP-Adresse wird - ähnlich der Postanschrift auf einem Briefumschlag - verwendet,
um Datenpakete von ihrem Absender zum vorgesehenen Empfänger transportieren zu können.
Im Gegensatz zu Postadressen sind IP-Adressen aber nicht an einen bestimmten Ort gebunden.
Deshalb müssen im Internet eine Vielzahl an Routern vorgesehen werden, die jeweils
entscheiden, in welche Richtung das Datenpaket weiter geleitet werden soll. Zusätzlich
kann eine weitere Datenübertragungseinrichtung zur Verarbeitung und Ausgabe, Weiterleitung
der vom Sicherheitsmodul generierten Zeitstempel und Identifikations-Daten (ID) vorgesehen
sein. Die weitere Datenübertragungseinrichtung ermöglicht je nach Ausführung eine
Ausgabe von Daten via Barcode, Radio-Frequencen (RFID) etc., welche von einem Erfassungsgerät
des Zustellers bzw. Spediteurs erfasst werden können.
[0111] In einer weiteren Ausführungsmöglichkeit ist eine bekannte PIN-Code- Eingabeeinrichtung
des Paketbehälters zwecks Eingabe des Zustellcodes vorgesehen. Der Zustellcode braucht
dann vom Spediteur-PC 180 vor dem Ausdrucken nicht in einen Barcode umgewandelt zu
werden.
[0112] Die Aufnahmebox kann in einer weiteren Ausführungsvariante mit einer Alarmfunktion
und mit einem Sendungsdetektor ausgerüstet werden. Der Mikrorechner der Steuereinheit
löst einen stillen Alarm aus, wenn der Zustellcode erneut von einem Spediteur oder
andere Zusteller bzw. unberechtigte Personen eingegeben oder die Tür gewaltsam geöffnet
wird.
[0113] Die Aufnahmebox kann in einer weiteren Ausführung mit einer optischen Anzeigemöglichkeit
für die Belegung der Aufnahmebox versehen werden. Je nach Ausführung ist zusätzlich
eine Ausstattung mit Mitteln zum Messen und zum Verändern physikalischer Parameter
zwecks Frostschutz/ Heizung/Kühlung für temperaturempfindliche Sendungen vorgesehen.
[0114] Es ist vorgesehen, dass ein Zugriffscode einmalig in Bezug auf die Sendungsdaten
im Spediteur-PC erzeugt wird, indem die Sendungsdaten und die Identifikationsdaten
eines jeden Spediteurs logisch miteinander verknüpft bzw. zusammen geführt und mit
einem privaten Schlüssel zu einer digitalen Unterschrift (Signatur) nach einem asymmetrischen
Verschlüsselungsverfahren verschlüsselt werden und dass die Steuereinheit des Postempfangsbehälters
die Daten der digitalen Unterschrift ermittelt, welche vom Sicherheitsmodul mittels
eines öffentlichen Schlüssels verifiziert wird.
[0115] Wenn in dem vorstehenden Ausführungsbeispiel von einer RSA-Verschlüsselung gesprochen
und auch die Anwendung der RSA-Kryptotechnologie auf die Bildung einer digitalen Signatur
erläutert wird, so soll daraus nicht geschlossen werden, dass die Erfindung darauf
beschränkt bleibt. Im Gegenteil können nicht genannte andere Verschlüsselungs- und
Signaturverfahren ebenfalls eingesetzt werden.
[0116] Alternativ ist vorgesehen, dass ein Zugriffscode einmalig in Bezug auf die Sendungsdaten
im Spediteur-PC erzeugt wird, indem die Sendungsdaten und die Identifikationsdaten
eines jeden Spediteurs logisch miteinander verknüpft bzw. zusammen geführt und mit
einem geheimen Schlüssel nach einem symmetrischen Verschlüsselungsverfahren verschlüsselt
werden, wobei das Verschlüsselungsprodukt vom Sicherheitsmodul mit dem gleichen geheimen
Schlüssel nach gleichen symmetrischen Verschlüsselungsverfahren entschlüsselt werden
kann, um daraufhin die Autorisation der Identifikationsdaten mit den gespeicherten
Identifikationsdaten eines jeden Spediteurs vom Mikrorechner der Steuereinheit zu
überprüfen.
[0117] Die Steuerungseinheit 2 ist zur Generierung eines Empfangsbestätigungscodes programmiert,
wobei nach dem Schließen der Tür des Postempfangsbehälters im Sicherheitsmodul ein
eindeutiger mit einem Zeitstempel versehener Empfangsbestätigungscode generiert und
dann von der Kommunikationseinheit des Postempfangsbehälters an den Spediteur-PC und
den Versender-PC gesendet wird. Das gilt auch für den Postempfangsbehälter 1´ der
weiteren Variante nach Figur 10.
[0118] Der Postempfangsbehälter 1' der weiteren Variante nach Figur 10 besitzt - im Unterschied
zur Variante nach Fig. 7 - nur eine einzige Box 11´. Um zu verhindern, dass der Zusteller
eines Versandstückes nach dessen Deponierung in der Aufnahmebox 11´ erneut auf diese
zugreifen kann, ist vorgesehen, dass der Mikrorechner der Steuereinheit derart programmiert
ist, dass eine erneut eingegebene Kopie des Zustellcodes einen stillen Alarm auslöst.
[0119] In der Variante nach Fig. 7, bei welcher der Postempfangsbehälter 1 eine Aufnahmebox
11 zur Einlagerung eines Versandstücks und eine gesicherte separate Entnahmebox 12
aufweist, ist ein Alarm unnötig.
[0120] Diejenigen autorisierten Personen, welche Versandstücke bis zum Postempfangsbehälter
transportieren, werden vom Spediteur mit Mitteln zur Ab- bzw. Ausgabe des aktuell
gültigen Zustellcode ausgestattet, wobei der Zustellcode über entsprechende Interface-Mittel
in den Postempfangsbehälter durch die jeweilige autorisierten Personen eingegeben
und anschließend nach dessen Eingabe vom Sicherheitsmodul überprüft wird.
[0121] Das Mittel zur Ab- bzw. Ausgabe des aktuell gültigen Zustellcodes, mit welchem eine
mit der Überbringung beauftragte Person eine Zustellungsberechtigung eingeben kann,
ist ein spezielles Gerät mit einem Display, ein RFID-Tag, ein Chipkarte, USB-Stick
oder Mobilfunkgerät.
[0122] In der Figur 12 ist ein Verfahren zum Steuern eines intelligenten Postempfangsbehälters
im Versandsystem dargestellt. Vor dem Betreiben des Systems ist natürlich ein Schlüsselaustausch
erforderlich. Eine Erläuterung der Reihenfolge von Schritten erfolgte bereits anhand
der Darstellung in der Figur 5. Die Funktionen der Steuereinheit nach dem Start sind:
in einem ersten Schritt I eine Meldung der Aufnahmebox an einen Server der Vendorinfrastruktur,
wobei die Meldung die Existenz, Ausführung, Anzahl und/oder den Status (Belegt/nicht
belegt) betrifft oder Abfrage der Box durch direktes Ansprechen via Internet (IP-Adresse),
in einem zweiten Schritt II ein Überprüfen und Übermitteln der Möglichkeiten zur Reservierung
von Waren mindestens in einer Aufnahmebox, wobei die Reservierung mindestens in einer
Aufnahmebox für einen Zusteller, Carrier bzw. Spediteur erfolgt und eine Reservierungsbestätigung,
in einem dritten Schritt III ein Empfangen eines vom Spediteur an das Sicherheitsmodul
der Aufnahmebox gesendeten verschlüsselten Versandcodes, wobei sich der Zusteller,
Carrier bzw. Spediteur, der eine Aufnahmebox durch die Steuerung zugewiesen bekommt,
bei Zustellung des Versandstückes mittels des Zustellcodes (Barcode / RFID etc.) bei
der Steuereinheit autorisiert, wenn der Zustellcode echt und korrekt ist,
in einem vierten Schritt IV eine Prüfung des Zustellcodes und Deponierung des Versandstückes,
wobei eine Öffnung der Tür der Box nach Eingabe eines echten und korrekten Zustellcodes
möglich ist, wobei der Zustellcode einzig-artig ist und eine eindeutige ID des Spediteurs
einschließt. Der Zustellcode muss authentisch und der Zusteller, Carrier oder Spediteur
dazu autorisiert sein, die Deponierung des Versandstückes vorzunehmen.
[0123] Die Funktion der Steuereinheit ist in einem fünften Schritt V eine Ausgabe einer
direkten Zustellbestätigung an den Zusteller bzw. Spediteur, wobei die Übertragung
der Zustellbestätigung auf elektronischem Wege (per Infrarot-, Bluetoothschnittstelle
an das mobile Datenerfassungsgerät des Zustellers) oder optisch per auf einem Display
des intelligenten Postempfangsbehälters dargestellten Barcode erfolgt, wobei der Barcode
durch das mobile Datenerfassungsgerät des Zustellers abgescannt wird. Alternativ kann
eine direkte Sendungsbestätigung eine erfolgte Zustellung erfolgen, die via Kommunikationsmittel
automatisch zum Zusteller, Carrier oder Spediteur übermittelt wird.
[0124] In einem sechsten Schritt VI ist eine Generierung einer Abholbereitschaftsnachricht
(SMS, MMS, e-mail etc.) und gegebenenfalls Übersendung eines eindeutigen Entnahmecodes
(Barcode, PIN etc.) vorgesehen, wobei die vorgenannte Nachricht direkt oder per Internet
/ Infrastruktur (Webbrief, automatischer Anruf) an den Empfänger und je nach Ausführung
mit Übersendung eines eindeutigen Entnahmecodes (Barcode, PIN etc.) versand wird.
[0125] In einem siebenten Schritt VII erfolgt eine Eingabe des Entnahmecodes (Barcode, PIN
etc.) und Authentifizierung und/oder Autorisierung, wobei eine Öffnung der Tür der
Box nach Eingabe eines echten und korrekten Codes durch den Kunden selbst oder einen
Abholer des Versandstücks im Auftrag des Kunden ermöglicht wird,
[0126] In einem achten Schritt VIII erfolgt eine Freimeldung der Aufnahmebox via Internet
an den Server der Vendorinfrastruktur.
[0127] Es ist weiterhin vorgesehen, dass die Aufnahmebox 11 zur Einlagerung eines Versandstücks
vorgesehen und dass die Steuerungseinheit 2 zur Generierung eines Empfangsbestätigungscodes
programmiert ist, wobei nach dem Schließen der Tür des Postempfangsbehälters im Sicherheitsmodul
ein eindeutiger mit einem Zeitstempel versehener Empfangsbestätigungscode generiert
und dann von der Kommunikationseinheit des Postempfangsbehälters an den Spediteur-PC
und den Versender-PC gesendet wird. Der Empfangsbestätigungscode wird vom Sicherheitsmodul
erzeugt, indem eine Seriennummer des Postempfangsbehälters mit dem Datum und der Uhrzeit
des Zeitstempels mathematisch verknüpft und dann verschlüs-selt wird. Bei der Verschlüsselung
kommen entweder ein asymmetrisches oder ein symmetrischen Verschlüsselungsverfahren
sowie zugehörige Schlüssel zum Einsatz. Die Steuereinheit führt nach der Eingabe des
Empfangsbestätigungscodes eine Steuerung der Verriegelungseinrichtung und gegebenenfalls,
insbesondere bei der Variante nach Fig. 7, bei welcher der Postempfangsbehälter 1
eine Aufnahmebox 11 zur Einlagerung eines Versandstücks und eine gesicherte separate
Entnahmebox 12 aufweist, eine Datenverarbeitung zwecks Versandstückverwaltung mit
Speicherung und Verarbeitung der Anzahl/Größe etc. der Versandstücke im Staubereich
durch.
[0128] Je nach Ausführung ist zusätzlich eine Ausstattung mit einer autarken Stromversorgung
(Solar) vorgesehen.
[0129] Je nach Ausführung ist eine Ausrüstung mit einer Kamera vorgesehen, um das Einlegen
von Gegenständen optisch nachweisbar zu dokumentieren.
[0130] Es ist für eine der Ausführungsvarianten ebenfalls vorgesehen, dass eine Steuereinheit
die Verriegelungseinrichtungen mehrerer Aufnahmeboxen steuern kann.
[0131] Die Erfindung ist nicht auf die vorliegend erläuterten Ausführungsformen beschränkt,
da offensichtlich weitere andere Ausführungen der Erfindung entwickelt bzw. eingesetzt
werden können, die - vom gleichen Grundgedanken der Erfindung ausgehend - von den
anliegenden Schutzansprüchen umfasst werden.
1. Postempfangsbehälter, mit mindestens einer Aufnahmebox (11◆) und mit einer elektronisch ansteuerbaren Verriegelungseinrichtung (61◆), welche durch eine elektronische Steuereinheit angesteuert wird, um einen Zugang
zur Aufnahmebox zu verriegeln bzw. zu entriegeln, sowie mit Eingabemitteln (4◆, 9◆) und Ausgabemittel (5◆) der elektronischen Steuereinheit, gekenn zeichnet dadurch, dass die elektronische Steuereinheit ein Sicherheitsmodul (3◆) und eine Kommunikationseinheit (31◆) enthält, welche betriebsmäßig mit einem Mikrorechner (20◆) der elektronischen Steuereinheit verbunden sind und dass der Mikrorechner (20◆) mit mindestens einem Eingabemittel (4◆, 9◆) betriebsmäßig verbunden ist, wobei der Mikrorechner (20, 20◆, 20´, 20*) zur Überprüfung der Autorisierung und das Sicherheitsmodul (3, 3◆, 3´, 3*) zur Entschlüsselung von Nachrichten oder das Sicherheitsmodul (3, 3◆, 3´, 3*) zur Entschlüsselung von Nachrichten und zur Überprüfung der Authentisierung
programmiert ist.
2. Postempfangsbehälter, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,dass die Kommunikationseinheit (31◆) vorgesehen ist, empfangene Nachrichten zum Sicherheitsmodul (3◆) zu übermitteln, dass das Sicherheitsmodul (3◆) vorgesehen ist, um einen in der Nachricht enthaltenen verschlüsselten Versandcode
zu entschlüsseln und um eine über die Eingabemittel (4◆, 9◆) eingegeben Signatur des Spediteurs zu verifizieren sowie einen verschlüsselten Versandcode
zu entschlüsseln, der in einem über die Eingabemittel (4◆, 9◆) eingegebenen Zustellcode enthalten ist.
3. Postempfangsbehälter, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationseinheit (31◆) vorgesehen ist, empfangene Nachrichten zum Mikrorechner (20◆) zu übermitteln, dass das Sicherheitsmodul (3◆) vorgesehen ist, um eine über die Eingabemittel (4◆, 9◆) eingegeben Signatur des Spediteurs zu verifizieren sowie einen verschlüsselten Versandcode
zu entschlüsseln, der in einem über die Eingabemittel (4◆, 9◆) eingegebenen Zustellcode enthalten ist.
4. Postempfangsbehälter, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrorechner (20◆) des Postempfangsbehälters programmiert ist, die zur Verifizierung der digitalen
Signatur benötigten Daten zu ermitteln, wobei die Signatur vom Sicherheitsmodul mittels
eines öffentlichen Verifizierschlüssels des Spediteurs und unter Anwendung eines Krypto-Algorithmus
verifiziert wird, wobei die Daten die Sendungsdaten und die ID eines Spediteurs einschließen.
5. Postempfangsbehälter, nach den Ansprüchen 1 und 2 oder 3, dadurch gekenn - zeichnet, dass ein Eingabemittel (4◆) ein Scanner ist und dass mindestens die Kommunikationseinheit (31◆) und Betätigungselemente (9◆) als weitere Eingabemittel vorgesehen sind.
6. Postempfangsbehälter, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationseinheit zur Meldung der Aufnahmebox an einen Server der Vendorinfrastruktur
oder zum Empfangen einer Abfrage der Box durch direktes Ansprechen via Internet vorgesehen
und die elektronische Steuereinheit zum Überprüfen der Möglichkeiten zur Reservierung
von Versandstücken mindestens in einer Aufnahmebox und zur Erzeugung einer Reservierungsbestätigung
programmiert und die Kommunikationseinheit zum Übermitteln der Möglichkeiten zur Reservierung
bzw. Reservierungsbestätigung sowie zum Empfangen eines vom Spediteur an das Sicherheitsmodul
der Aufnahmebox gesendeten verschlüsselten Versandcodes vorgesehen ist, dass die elektronische
Steuereinheit programmiert ist:
- zur Prüfung des Zustellcodes vor einer Deponierung eines Versandstückes, wobei eine
Öffnung des Zuganges zur Aufnahmebox nach Eingabe eines echten und korrekten Zustellcodes
im Ergebnis veranlasst wird,
- zur Ausgabe einer direkten Zustellbestätigung an den Zusteller/Spediteur,
- zur Generierung einer Abholbereitschaftsnachricht,
- zur Authentifizierung und / oder Autorisierung eines eingegeben Entnahmecodes,
- zur Steuerung der Öffnung des Zuganges zur Aufnahmebox oder zu einer Entnahmebox
nach Eingabe eines echten und korrekten Entnahmecodes und
- zur Freimeldung der Aufnahmebox via Kommunikationseinheit und Internet an den Server
der Vendorinfrastruktur.
7. Postempfangsbehälter, nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass verschließbare Türen als Zugang vorgesehen sind, dass eine Vorderwand (105) des Postempfangsbehälters
(1) als Rahmen für zwei Türen (106) und (107) ausgebildet ist, wobei die Vorderwand
(105) sich parallel zu einer x/y-Ebene des kartesischen Koordinatensystems erstrecken,
wobei die erste Tür (106) einen Zugang zur ersten Aufnahmebox (11) und die zweite
Tür (107) einen Zugang zu der im Staubereich liegenden weiteren gesicherten Box (12)
bildet, wobei die Tür (106) der ersten Aufnahmebox (11) und die Tür (107) der weiteren
gesicherten Box (12) jeweils mit einer elektronisch ansteuerbaren Verriegelungseinrichtung
(61, 71) versehen sind, welche mit der elektronischen Steuereinheit (2) verbunden
sind, um den Zugang zur jeweiligen Box zu verriegeln bzw. zu entriegeln, dass die
erste Aufnahmebox (11) mit der ersten Tür (106) im Abstand über der weiteren gesicherten
Box (12) mit der zweiten Tür 107 angeordnet ist, wobei der vorgenannte Abstand maximal
der halben Breite der Tür (106) entspricht und ein Steuer- und Übergabemodul (13)
zwischen der ersten Aufnahmebox (11) und der im Staubereich liegenden weiteren gesicherten
Box (12) angeordnet ist, dessen Höhe dem vorgenannten Abstand entspricht, dass am
Boden der ersten Aufnahmebox (11) mindestens eine Fläche angeordnet ist, welche eine
Übergabe eines in die erste Aufnahmebox eingelegten Versandstückes zur weiteren gesicherten
Box (12) erlaubt, wobei die Übergabe von dem Mikrorechner (20, 20') der elektronischen
Steuereinheit (2, 2') gesteuert ist, die im Frontbereich des Steuer- und Übergabemoduls
(13) angeordnet ist.
8. Postempfangsbehälter, nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche zur Übergabe eines in die erste Aufnahmebox (11) eingelegten Versandstückes
zur weiteren gesicherten Box (12) zweigeteilt und in Form zweier Klappen (111) und
(112) ausgebildet ist, die jeweils auf einer Achse (1110) und (1120) drehbar gelagert
sind, wobei die Achsen nahe den Seitenwänden des Gehäuses (10) im Steuer- und Übergabemodul
(13) angeordnet sind und sich in z-Richtung erstrecken, wobei die Übergabe des Versandstückes
zur weiteren gesicherten Box (12) bei geöffneten Klappen (111) und (112) aufgrund
der Schwerkraftwirkung erfolgt, wenn die Steuereinheit (2) des Steuer- und Übergabemoduls
(13) ein Auslösesignal abgibt und wobei die Klappen (111) und (112) mittels einer
über die Steuereinheit (2) ansteuerbaren Verstellungsmechanik (8) geschlossen werden
können.
9. Postempfangsbehälter, nach den Ansprüchen 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseite des Steuer- und Übergabemoduls (13) als Bedienoberfläche des intelligenten
Postempfangsbehälters (1) ausgebildet ist und eine geeignete Abtast- und Leseeinrichtung
(4) zur Eingabe eines Codes, eine Anzeigeeinheit (5) und Betätigungselemente (9.1,
9.2) aufweist.
10. Versandsystem mit einer Vielzahl an Postempfangsbehältern (1, 1'), mit einem Kommunikationsnetzwerk
(200), einem Server (190) und einer Vielzahl an Personalcomputern, die mit dem Server
und/oder untereinander kommunikativ über das Kommunikationsnetzwerk verbindbar sind,
wobei jeder Postempfangsbehälter mit mindestens einer Kommunikationseinheit (31, 31´,
, 32´), mindestens einer Aufnahmebox (11, 11'), mit einer elektronischen Steuereinheit
(2, 2') und mit einer elektronisch ansteuerbaren Verriegelungseinrichtung (61, 61')
ausgestattet ist, welche durch die elektronische Steuereinheit (2, 2') angesteuert
wird, um einen Zugang zur Aufnahmebox zu verriegeln bzw. zu entriegeln, gekennzeichnet dadurch, dass ein erster von einem Kunden bedienbarer Personalcomputer (160) programmiert ist,
um in einem ersten Schritt a) eine Kommunikationsverbindung zu einem zweiten von einem
Versender eingesetzten Personalcomputer (170) herzustellen, um eine erste Nachricht
zu versenden und um eine Bestellung von einem Versandgut beim Versender aufzugeben,
wobei der zweite Personalcomputer (170) programmiert ist, in einem zweiten Schritt
b) eine zweite Nachricht mit der Bestätigung des Auftrages vom Versender an den Kunden
zurückzuschicken, dass der zweite Personalcomputer (170) des Versenders in einem dritten
Schritt c) programmiert ist, eine Kommunikationsverbindung zu einem dritten von einem
Spediteur eingesetzten Personalcomputer (180) herzustellen, und eine dritte Nachricht
zu versenden, die eine Information über die Bestellung des Kunden und der bevorstehenden
Lieferung eines Versandstücks an den Spediteur enthält, das der dritte Personalcomputer
(180) eine Datenbank für Kundendaten und für Daten der Postempfangsbehälter enthält,
wobei mindestens ein Spediteur für alle Kunden und somit für alle Postempfangsbehälter
des Versandsystems zuständig ist und dass der dritte Personalcomputer (180) programmiert
ist, mit dem Server (190) des Herstellers und einer Vielzahl an Postempfangsbehältern
(1), über das Kommunikationsnetz zu kommunizieren, wobei ein Mikrorechner der elektronischen
Steuereinheit jedes Postempfangsbehälters einerseits mit einem Sicherheitsmodul und
andererseits mit der Kommunikationseinheit betriebsmäßig verbunden ist, wobei der
Mikrorechner (20, 20◆, 20´, 20*) zur Überprüfung der Autorisierung und das Sicherheitsmodul (3, 3◆, 3´, 3*) zur Entschlüsselung von Nachrichten oder das Sicherheitsmodul (3, 3◆, 3´, 3*) zur Entschlüsselung von Nachrichten und zur Überprüfung der Authentisierung
programmiert ist.
11. Versandsystem, nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zugriffscode einmalig in Bezug auf die Sendungsdaten im Spediteur-PC erzeugt
wird, indem die Sendungsdaten und die Identifikationsdaten eines jeden Spediteurs
logisch miteinander verknüpft bzw. zusammen geführt und mit einem privaten Schlüssel
zu einer digitalen Unterschrift nach einem asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren
verschlüsselt werden und dass die Steuereinheit des Postempfangsbehälters die Daten
der digitalen Unterschrift ermittelt, welche vom Sicherheitsmodul mittels eines öffentlichen
Schlüssels verifiziert wird.
12. Versandsystem, nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zugriffscode einmalig in Bezug auf die Sendungsdaten im Spediteur-PC erzeugt
wird, indem die Sendungsdaten und die Identifikationsdaten eines jeden Spediteurs
logisch miteinander verknüpft bzw. zusammen geführt und mit einem geheimen Schlüssel
nach einem symmetrischen Verschlüsselungsverfahren verschlüsselt werden, wobei das
Verschlüsselungsprodukt vom Sicherheitsmodul mit dem gleichen geheimen Schlüssel nach
gleichen symmetrischen Verschlüsselungsverfahren entschlüsselt werden kann, um darauffolgend
die Autorisation der Identifikationsdaten mit den gespeicherten Identifikationsdaten
eines jeden Spediteurs vom Mikrorechner der Steuereinheit zu überprüfen.
13. Versandsystem, nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmebox (11) zur Einlagerung eines Versandstücks vorgesehen und dass die
Steuerungseinheit (2) zur Generierung eines Empfangsbestätigungscodes programmiert
ist, wobei nach dem Schließen der Tür des Postempfangsbehälters im Sicherheitsmodul
ein eindeutiger mit einem Zeitstempel versehener Empfangsbestätigungscode generiert
und dann von der Kommunikationseinheit des Postempfangsbehälters an den Spediteur-PC
und den Versender-PC gesendet wird.
14. Versandsystem, nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfangsbestätigungscode vom Sicherheitsmodul erzeugt wird, indem eine Seriennummer
des Postempfangsbehälters mit dem Datum und der Uhrzeit des Zeitstempels mathematisch
verknüpft und dann verschlüsselt wird.
15. Versandsystem, nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfangsbestätigungscode vom Sicherheitsmodul erzeugt wird, indem eine Seriennummer
des Postempfangsbehälters mit dem Datum und der Uhrzeit des Zeitstempels mathematisch
verknüpft und danach mittels einem asymmetrischen oder symmetrischen Verschlüsselungsverfahren
verschlüsselt wird.