[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Entgratwerkzeug zum Hochdruckentgraten von
Werkstücken mit einer Entgratdüse, über die eine Entgratflüssigkeit auf das zu entgratende
Werkstück gerichtet wird.
[0002] Insbesondere in der Serienfertigung von Automobilteilen aus Aluminium kommt das Verfahren
des Hochdruckentgratens zum Einsatz. Dabei werden spezielle Maschinen verwendet, bei
denen ein eine Hochdruckdüse ("Entgratdüse") aufweisendes Entgratwerkzeug mittels
Roboter oder konventionellen Maschinenachsen zum Werkstück und zur zu entgratenden
Position geführt wird. Die Druckerzeugung erfolgt stationär mittels einer Hochdruckpumpe
und wird mittels Rohren und Schläuchen zur Entgratdüse geführt. Die Drücke beim Hochdruckentgraten
betragen meist 300 bis 800 bar. Als Entgratmedium kann Wasser, Emulsion oder auch
Öl eingesetzt werden, wobei das Hochdruckentgraten oft mit dem Waschen kombiniert.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Hochdruckentgraten insbesondere
für Werkstücke, die an einer Werkzeugmaschine mittels einer eine Kühlflüssigkeitszufuhr
aufweisenden Werkzeugspindel bearbeitet werden, zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Entgratwerkzeug erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass das Entgratwerkzeug als Wechselwerkzeug für eine eine Kühlflüssigkeitszufuhr
aufweisende Werkzeugspindel einer Werkzeugmaschine ausgebildet ist und eine Hochdruckerzeugungsvorrichtung
aufweist, die die über die Werkzeugspindel zugeführte Kühlflüssigkeit auf einen zum
Hochdruckentgraten erforderlichen Hochdruck erhöht und als Entgratflüssigkeit an die
Entgratdüse liefert.
[0005] Das erfindungsgemäße Entgratwerkzeug kann auf 1- oder mehrspindligen Werkzeugmaschinen
("Bearbeitungszentren") zum Einsatz kommen. Das Entgratwerkzeug mit seiner Entgratdüse
kann über das Werkzeugwechselsystem der Werkzeugmaschine in die Werkzeugspindel eingewechselt
und dann über die Maschinenachsen möglichst exakt auf die zu entgratende Stelle positioniert
werden. Weil das Werkstück beim Entgraten noch in exakt derselben Position wie bei
der vorangegangenen Bearbeitung gespannt ist, erfolgt im Vergleich zu bekannten Hochdruckentgratmaschinen
eine genauere Positionierung der Entgratdüse zum Werkstück. Dies verbessert das Entgratergebnis
und reduziert das Risiko von Beschädigungen am Werkstück durch eine Kollision der
Entgratdüse (Entgratlanze) mit dem Werkstück. Der besondere Vorteil für den Kunden
liegt darin, dass er in vielen Fällen nicht in eine spezielle Maschine zum Hochdruckentgraten
investieren muss.
[0006] Bei herkömmlichen Werkzeugmaschinen wird der Werkzeugspindel Kühlflüssigkeit (konventioneller
Kühlschmierstoff) mit einem "normalen" Hochdruck von ca. 70 bar (max. 150 bar in Sonderausführung
mit geringen Querschnitten bzw. Volumenströmen) zugeführt und dann in der Werkzeugspindel
weiter bis zum Werkzeug geführt. Allerdings funktioniert mit diesem normalen Hochdruck
das Hochdruckentgraten nicht, und das Zuführen der Kühlflüssigkeit mit höheren Drücken
ist mit konventionellen Werkzeugspindeln auch nicht möglich, da die Drehdurchführung
und die Dichtungen in der Werkzeugspindel für solche höheren Drücke nicht geeignet
sind.
[0007] Der zum Hochdruckentgraten erforderliche Hochdruck von mindestens ca. 200 bar, insbesondere
300 bis 800 bar, wird daher erfindungsgemäßen erst "nach" der Werkzeugspindel durch
eine Hochdruckerzeugungsvorrichtung im Entgratwerkzeug selbst erzeugt. Das Entgratwerkzeug
wird über die Standardschnittstelle der Werkzeugspindel (z.B. Hohlschaftkegel-Schnittstelle
(HSK)) angekuppelt, und die Kühlflüssigkeitszufuhr zum Entgratwerkzeug erfolgt über
die innere Kühlmittelzufuhr der Werkzeugspindel.
[0008] Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Entgratwerkzeugs
ist die Hochdruckerzeugungsvorrichtung von der Werkzeugspindel antreibbar. Die Energie
für die Druckerhöhung wird also aus der Rotation der motorangetriebenen iiverkzeugspindei
bezogen. Auf einen zusätzlichen Antriebsmotor für die Hochdruckerzeugungsvorrichtung
kann somit verzichtet werden. Die Hochdruckerzeugung im Entgratwerkzeug kann mit unterschiedlichen
Prinzipien erfolgen.
[0009] In einer besonders bevorzugten ersten Weiterbildung ist die Hochdruckerzeugungsvorrichtung
als Hochdruckpumpe ausgebildet, deren Pumpenelement mit der Werkzeugspindel drehgekoppelt
wird. Möglich ist beispielsweise der Einsatz von Pumpensystemen, wie Radialkolben-
oder Zahnradpumpen, die über die Werkzeugspindel angetrieben werden und deren Gehäuse
über eine Drehmomentstütze rotatorisch an der Werkzeugmaschine fixiert ist. Üblicherweise
werden solche Pumpen mit einer Drehzahl von ca. 2000 U/min betrieben. Möglich sind
auch Pumpensysteme, bei denen ein Pumpkolben über ein Umlenkgetriebe durch die Werkzeugspindel
angetrieben wird. Dabei wird mittels eines Gewindetriebs die Spindelrotation in eine
axiale Kolbenbewegung umgesetzt. Die Druckerzeugung erfolgt nach dem Prinzip einer
Wasserspritzpistole. Die Kolbenbewegung komprimiert die Flüssigkeit, welche der Düse
zugeführt wird. Eine Drehmomentstütze ist ebenfalls erforderlich. Dieser Prozess arbeitet
im Gegensatz zu den vorgenannten Pumpensystemen nicht kontinuierlich. Vor dem Komprimieren
ist jeweils ein Saughub erforderlich, bei dem der Zylinder wieder mit der zu komprimierenden
Kühlflüssigkeit befüllt wird.
[0010] In einer zweiten Weiterbildung ist die Hochdruckerzeugungsvorrichtung als hydraulischer
Druckübersetzer ausgebildet, der den zum Hochdruckentgraten erforderlichen Hochdruck
von über 200 bar hydraulisch aus der mit ca. 70 bar zugeführten Kühlflüssigkeit erzeugt.
Hierbei kann das gesamte Entgratwerkzeug mit der Werkzeugspindel drehgekoppelt sein.
[0011] In einer dritten Weiterbildung ist die Hochdruckerzeugungsvorrichtung als Turbine
("Turbinenpumpe") ausgebildet, die mit der Werkzeugspindel drehgekoppelt wird und
durch ihre Rotation in der zugeführten Kühlflüssigkeit den zum Hochdruckentgraten
erforderlichen Hochdruck erzeugt.
[0012] Je nach Ausführung der Hochdruckerzeugungsvorrichtung ist entweder zumindest das
Gehäuse des Entgratwerkzeugs über eine Drehmomentabstützung an der Werkzeugmaschine
drehfest fixierbar oder aber das gesamte Entgratwerkzeug mit der Werkzeugspindel drehgekoppelt.
[0013] Die Erfindung betrifft auch eine Werkzeugmaschine zum Bearbeiten von Werkstücken
mit einer Werkstückhalterung und mindestens einer Werkzeugspindel zur wahlweisen Aufnahme
eines von mehreren Werkzeugen, wobei für eine Bearbeitung eines Werkstücks die Werkstückhalterung
und die Werkzeugspindel relativ zueinander bewegbar sind und wobei die Werkzeugspindel
eine sich bis zum aufgenommenen Werkzeug erstreckende Kühlmittelzufuhr aufweist, sowie
mit einem wie oben ausgebildeten Entgratwerkzeug.
[0014] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine liegt darin, dass maschinenseitig
nur geringe Veränderungen notwendig sind. Aus heutiger Sicht ist - zumindest für den
Zeitraum des Entgratvorgangs - lediglich eine verbesserte Filtrierung der dem Entgratwerkzeug
zugeführten Kühlflüssigkeit erforderlich. Weitere maschinenseitige Anpassungen sind
nicht notwendig. Die Ausstattung der Werkzeugmaschine mit einer Drehmomentstütze und
einer inneren Kühlflüssigkeitszufuhr in der Werkzeugspindel sind heute Standard bei
Bearbeitungszentren. Ebenso ist von Vorteil, dass sich beim Hochdruckentgraten die
Hochdruckerzeugungsvorrichtung im Arbeitsraum der Werkzeugmaschine befindet. Damit
sind Sicherheitsrisiken durch die maschinenseitig bereits vorhandenen Sicherheitseinrichtungen,
wie Sicherheitsverkleidung, Verriegelung usw., ausgeschlossen. Des Weiteren ist es
nicht erforderlich, dass die Hochdruckerzeugungsvorrichtung leckagefrei arbeitet,
weil eventuell austretende Entgratflüssigkeit -wie bisher auch schon die Kühlflüssigkeit
- im Arbeitraum aufgefangen wird.
[0015] Das Entgratwerkzeug kann entweder mit der Werkzeugspindel mitdrehen oder zumindest
teilweise mittels einer Drehmomentstütze der Werkzeugmaschine am Gehäuse drehfest
fixiert sein.
[0016] Besonders bevorzugt ist das Entgratwerkzeug in einem Werkzeugmagazin eines für die
Werkzeugspindel vorgesehenen Werkzeugwechselsystems aufgenommen, um bei Bedarf in
die Werkzeugspindel eingewechselt zu werden.
[0017] Die Erfindung betrifft schließlich auch noch ein Verfahren zum Hochdruckentgraten
von Werkstücken, die in einer Werkzeugmaschine bearbeitet werden, mittels einer unter
Hochdruck auf das zu entgratende Werkstück gerichteten Entgratflüssigkeit, wobei ein
Entgratwerkzeug als Wechselwerkzeug in eine Werkzeugspindel der Werkzeugmaschine eingewechselt
wird, die eine bis zum Entgratwerkzeug führende Kühlflüssigkeitszufuhr aufweist, und
wobei die über die Werkzeugspindel zugeführte Kühlflüssigkeit im Entgratwerkzeug auf
den zum Hochdruckentgraten erforderlichen Hochdruck erhöht und als Entgratflüssigkeit
verwendet wird.
[0018] Vorzugsweise bleibt beim Hochdruckentgraten das Werkstück noch in exakt derselben
Position wie bei einer vorangegangenen graterzeugenden Bearbeitung gespannt.
[0019] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je
für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen,
sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Werkzeugmaschine mit dem erfindungsgemäßen Entgratwerkzeug;
und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Detailansicht des in Fig. 1 gezeigten Entgratwerkzeugs.
[0021] Die in
Fig. 1 gezeigte Werkzeugmaschine (horizontales Bearbeitungszentrum)
1 weist einen Maschinenrahmen
2 mit mindestens einer horizontalen Werkzeugspindel
3 und mit einer Werkstückhalterung
4 zur Aufnahme von Werkstücken
5 auf, wobei für eine Bearbeitung eines Werkstücks 5 die Werkzeugspindel 3 relativ
zu der Werkstückhalterung 4 verfahrbar ist. Die Werkzeugspindel 3 dient zur wahlweisen
Aufnahme von Werkzeugen
6, die in einem Werkzeugmagazin
7 eines automatischen Werkzeugwechselsystems aufgenommen sind und jeweils in die Werkzeugspindel
3 eingewechselt werden.
[0022] Die Werkzeugspindel 3 weist eine sich bis zum aufgenommenen Werkzeug 6 erstreckende
innere Kühlmittelzufuhr
8 (Fig. 2) auf, über die eine Kühlflüssigkeit
9 bis zum Werkzeug 6 geführt wird, um dort über kleine Bohrungen auszutreten und dadurch
das Werkzeug 6 zu kühlen. Die durch einen Filter
10 gefilterte Kühlflüssigkeit 9 wird von einer Pumpe
11 mit einem maschinenseitigen Druck von ca. 70 bar über eine Drehdurchführung
12 und die innere Kühlmittelzufuhr 8 bis an die Standardschnittstelle
13 (z.B. HSK) der Werkzeugspindel 3 geliefert, über die das jeweils aufgenommene Werkzeug
5 angekuppelt ist.
[0023] Zum Hochdruckentgraten eines Werkstücks 5 ist ein Entgratwerkzeug
20 vorgesehen, das als Wechselwerkzeug für die Werkzeugspindel 3 ausgebildet ist. Wie
in
Fig. 2 im Detail gezeigt, weist das Entgratwerkzeug 20 eine Entgratlanze
21 mit zwei oder mehr Entgratdüsen
22 auf, über die eine Entgratflüssigkeit unter einem Hochdruck auf das zu entgratende
Werkstück 5 gerichtet wird. Im Entgratwerkzeug 20 ist dazu eine Hochdruckerzeugungsvorrichtung
23 vorgesehen, welche die über die innere Kühlmittelzufuhr 8 mit ca. 70 bar zugeführte
Kühlflüssigkeit 9 auf den zum Hochdruckentgraten erforderlichen Hochdruck von 300
bis 800 bar erhöht und als Entgratflüssigkeit an die Entgratdüsen 22 liefert. Die
Druckerhöhung auf den zum Hochdruckentgraten erforderlichen Hochdruck wird also erst
nach bzw. stromabwärts der Werkzeugspindel 3 im Entgratwerkzeug 20 selbst erzeugt.
[0024] Die Hochdruckerzeugung in der Hochdruckerzeugungsvorrichtung 23 kann mit unterschiedlichen,
an sich bekannten Prinzipien erfolgen.
- Möglich ist der Einsatz von Pumpensystemen, wie Radialkolben- oder Zahnradpumpen,
die über die Werkzeugspindel 3 angetrieben werden und deren Pumpgehäuse 24 über eine am Entgratwerkzeug 20 vorgesehene Drehmomentstütze 25 am Maschinenrahmen 2 rotatorisch fixiert ist. Üblicherweise werden solche Pumpen
mit einer Drehzahl von ca. 2000 U/min betrieben, wobei mit der Werkzeugspindel 3 auch
höhere Drehzahlen möglich wären.
- Möglich sind auch Pumpensysteme, bei denen ein Zylinder über ein Umlenkgetriebe durch
die Werkzeugspindel 3 angetrieben wird. Dabei wird mittels eines Gewindetriebs die
Spindelrotation in eine axiale Kolbenbewegung umgesetzt. Die Kolbenbewegung komprimiert
die Flüssigkeit, welche den Entgratdüsen 23 zugeführt wird. Auch hier ist das Pumpgehäuse
24 über die Drehmomentstütze 25 am Maschinenrahmen 2 rotatorisch fixiert ist.
- Neben den genannten Pumpensystemen, bei denen die Energie für die Druckerzeugung durch
die Rotation der Werkzeugspindel 3 erzeugt wird, können auch rein hydraulisch betriebene
Systeme eingesetzt werden, bei denen die Energie zur Druckerhöhung mittels eines Druckübersetzers
hydraulisch aus der mit 70 bar zugeführten Kühlflüssigkeit erzeugt wird. Hier kann
sich das gesamte Entgratwerkzeug 20 mit der Werkzeugspindel 3 mitdrehen, d.h., eine
Drehmomentstütze ist nicht erforderlich.
- Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz eines Turbinensystems, bei dem die Kühlflüssigkeit
mit 70 bar in eine Turbine eingespritzt wird. ("Turbinenpumpe"). Die Turbine erhöht
durch ihre schnelle Rotation die kinetische Energie und damit den Druck der Kühlflüssigkeit
auf bis zu 300 bar oder mehr.
[0025] Das Entgratwerkzeug 20 mit seinen Entgratdüse 22 kann über das Werkzeugwechselsystem
der Werkzeugmaschine 1 in die Werkzeugspindel 3 eingewechselt und dann über die Maschinenachsen
der bewegbaren Werkstückhalterung 4 möglichst exakt auf die zu entgratende Stelle
des Werkstücks 5 positioniert werden. Weil das Werkstück 5 beim Entgraten noch in
exakt derselben Position wie bei der vorangegangenen Bearbeitung gespannt ist, erfolgt
im Vergleich zu bekannten Hochdruckentgratmaschinen eine genauere Positionierung der
Entgratdüsen 22 zum Werkstück 5. Dies verbessert das Entgratergebnis und reduziert
das Risiko von Beschädigungen am Werkstück 5 durch eine Kollision der Entgratlanze
21 mit dem Werkstück 5. Der besondere Vorteil für den Kunden liegt darin, dass er
in vielen Fällen nicht in eine spezielle Maschine zum Hochdruckentgraten investieren
muss. Ebenso ist von Vorteil, dass sich die Hochdruckerzeugungsvorrichtung 23 im Arbeitsraum
der Werkzeugmaschine 1 befindet. Damit sind Sicherheitsrisiken durch die maschinenseitigen
Sicherheitseinrichtungen, wie Sicherheitsverkleidung, Verriegelung usw., ausgeschlossen.
Des Weiteren ist es nicht erforderlich, dass die Hochdruckerzeugungsvorrichtung 23
leckagefrei arbeitet, weil eventuell austretende Entgratflüssigkeit - wie bisher auch
schon die Kühlflüssigkeit 9 - im Arbeitraum aufgefangen wird.
1. Entgratwerkzeug (20) zum Hochdruckentgraten von Werkstücken (5), mit mindestens einer
Entgratdüse (22), über die eine Entgratflüssigkeit auf das zu entgratende Werkstück
(5) gerichtet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Entgratwerkzeug (20) als Wechselwerkzeug für eine eine Kühlflüssigkeitszufuhr
(8) aufweisende Werkzeugspindel (3) einer Werkzeugmaschine (1) ausgebildet ist und
eine Hochdruckerzeugungsvorrichtung (23) aufweist, die die über die Werkzeugspindel
(3) zugeführte Kühlflüssigkeit (9) auf einen zum Hochdruckentgraten erforderlichen
Hochdruck erhöht und als Entgratflüssigkeit an die Entgratdüse (22) liefert.
2. Entgratwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckerzeugungsvorrichtung (23) von der Werkzeugspindel (3) antreibbar ist.
3. Entgratwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckerzeugungsvorrichtung (23) als Hochdruckpumpe ausgebildet ist, deren
Pumpenelement mit der Werkzeugspindel (3) drehgekoppelt wird.
4. Entgratwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckerzeugungsvorrichtung (23) als hydraulischer Druckübersetzer ausgebildet
ist, der den zum Hochdruckentgraten erforderlichen Hochdruck hydraulisch aus der zugeführten
Kühlflüssigkeit (9) erzeugt.
5. Entgratwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckerzeugungsvorrichtung (23) als Turbine ausgebildet ist, die mit der
Werkzeugspindel (3) drehgekoppelt wird und durch ihre Rotation in der zugeführten
Kühlflüssigkeit (9) den zum Hochdruckentgraten erforderlichen Hochdruck erzeugt.
6. Entgratwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Gehäuse (24) des Entgratwerkzeugs (20) an der Werkzeugmaschine (1)
drehfest fixierbar ist.
7. Entgratwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte Entgratwerkzeug (20) mit der Werkzeugspindel (3) drehgekoppelt ist.
8. Entgratwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckerzeugungsvorrichtung (23) zum Erzeugen eines Hochdrucks von mindestens
ca. 200 bar, insbesondere im Bereich von ca. 300 bis ca. 800 bar, ausgebildet ist.
9. Werkzeugmaschine (1) zum Bearbeiten von Werkstücken (5), mit einer Werkstückhalterung
(4) und mindestens einer Werkzeugspindel (3) zur wahlweisen Aufnahme eines von mehreren
Werkzeugen (6), wobei für eine Bearbeitung eines Werkstücks (5) die Werkstückhalterung
(4) und die Werkzeugspindel (3) relativ zueinander bewegbar sind und wobei die Werkzeugspindel
(3) eine sich bis zum aufgenommenen Werkzeug (6) erstreckende Kühlmittelzufuhr (8)
aufweist, sowie mit einem Entgratwerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Werkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Entgratwerkzeugs (20) über eine Drehmomentstütze (25) drehfest
fixiert ist.
11. Werkzeugmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Entgratwerkzeug (20) in einem Werkzeugmagazin (7) eines für die Werkzeugspindel
(3) vorgesehenen Werkzeugwechselsystems aufgenommen ist.
12. Verfahren zum Hochdruckentgraten von Werkstücken (5), die in einer Werkzeugmaschine
(1) bearbeitet werden, mittels einer unter Hochdruck auf das zu entgratende Werkstück
(5) gerichteten Entgratflüssigkeit, wobei ein Entgratwerkzeug (20) als Wechselwerkzeug
in eine Werkzeugspindel (3) der Werkzeugmaschine (1) eingewechselt wird, die eine
bis zum Entgratwerkzeug (20) führende Kühlflüssigkeitszufuhr (8) aufweist, und wobei
die über die Werkzeugspindel (3) zugeführte Kühlflüssigkeit (9) im Entgratwerkzeug
(20) auf den zum Hochdruckentgraten erforderlichen Hochdruck erhöht und als Entgratflüssigkeit
verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (5) beim Hochdruckentgraten noch in exakt derselben Position wie bei
einer vorangegangenen graterzeugenden Bearbeitung gespannt ist.