Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisch betätigbares Bolzensetzgerät, das einen elektrischen
Antriebsmotor umfasst, der durch eine elektrische Energieversorgungseinrichtung antreibbar
ist und Antriebsenergie an einen Zwischenspeicher abgibt, der die Antriebsenergie
zwischenspeichern und bei einem Setzvorgang schlagartig abgeben kann, um einen Bolzen
zu setzen.
Stand der Technik
[0002] Bei dem elektrisch betätigbaren Bolzensetzgerät handelt es sich vorzugsweise um ein
handgeführtes Eintreibgerät, wie es in den deutschen Offenlegungsschriften
DE 10 2006 000 517 A1 und
DE 10 2006 035 460 A1 offenbart ist. Das in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2006 035 460 A1 offenbarte Eintreibgerät umfasst zusätzlich zu einem Auslöseschalter wenigstens ein
weiteres Schaltmittel für die Sperreinrichtung, über welches eine Sperreinrichtung
unabhängig von dem Auslöseschalter in eine Freigabestellung überführbar ist. Durch
diese Maßnahme ist es möglich, ein Antriebsfederelement unabhängig von einer Betätigung
des Auslöseschalters durch Überführen der Sperreinrichtung in die Freigabestellung
in seine entspannte Stellung zu überführen, so dass diese bei längerem Nichtgebrauch
nicht ermüdet. Das weitere Schaltmittel kann ein Zeitschaltmittel oder ein Hauptschalter
sein, über den das Eintreibgerät ein- und ausschaltbar ist, so dass bei einem Ausschalten
des Eintreibgeräts über diesen Hauptschalter das Antriebsfederelement automatisch
durch Betätigen der Sperreinrichtung in die entspannte Stellung überführt wird.
Darstellung der Erfindung
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die Sicherheit im Betrieb von elektrisch betätigbaren
Bolzengeräten weiter zu erhöhen.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem elektrisch betätigbares Bolzensetzgerät, das einen elektrischen
Antriebsmotor umfasst, der durch eine elektrische Energieversorgungseinrichtung antreibbar
ist und Antriebsenergie an einen Zwischenspeicher abgibt, der die Antriebsenergie
zwischenspeichern und bei einem Setzvorgang schlagartig abgeben kann, um einen Bolzen
zu setzen, dadurch gelöst, dass das Bolzensetzgerät einen Sicherheitsmechanismus umfasst,
durch den die elektrische Energieversorgungseinrichtung so mit dem Bolzensetzgerät
koppelbar beziehungsweise gekoppelt ist, dass der Zwischenspeicher automatisch aus
einem Speicherzustand in einen definierten Ruhezustand überführt wird, wenn die elektrische
Energieversorgungseinrichtung von dem Bolzensetzgerät getrennt wird. Durch den Sicherheitsmechanismus
wird der Zwischenspeicher auch dann in seinen definierten Ruhezustand überführt, wenn
die elektrische Energieversorgung bewusst durch den Anwender oder durch einen Fehler
unterbrochen wird. Das Überführen des Zwischenspeichers in den Ruhezustand erfolgt
durch den erfindungsgemäßen Sicherheitsmechanismus automatisch.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrische Energieversorgungseinrichtung einen Akkumulator umfasst. Das
elektrisch betätigbare Bolzensetzgerät wird vorzugsweise mit einem Akkumulator betrieben,
der auch als Akku bezeichnet wird.
[0006] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Zwischenspeicher ein Antriebsfederelement umfasst, das durch den elektrischen
Antriebsmotor gespannt werden kann, um Antriebsenergie zu speichern, und dass, wenn
die elektrische Energieversorgungseinrichtung von dem Bolzensetzgerät getrennt wird,
automatisch so entspannt wird, dass die zwischengespeicherte Antriebsenergie kontrolliert
abgebaut wird. Das Antriebsfederelement kann zum Beispiel über eine Gewindespindel
und eine verdrehgesichert auf der Gewindespindel geführte Spindelmutter gespannt werden.
Dabei wird eine durch den elektrischen Antriebsmotor erzeugte Drehbewegung der Gewindespindel
in eine Linearbewegung oder translatorische Bewegung der Spindelmutter umgewandelt.
Als Zwischenspeicher können alternativ oder zusätzlich Gasspeicher und/oder Schwungräder
verwendet werden.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherheitsmechanismus eine Klinke umfasst, die den Zwischenspeicher zum
Zwischenspeichern von Antriebsenergie in seinem Speicherzustand hält und die den Zwischenspeicher
automatisch freigibt, wenn die elektrische Energieversorgungseinrichtung von dem Bolzensetzgerät
getrennt wird, so dass der Zwischenspeicher in seinen definierten Ruhezustand überführt
wird. Bei der Klinke kann es sich um eine herkömmliche Klinke einer Sperreinrichtung
handeln, wie sie bei bekannten Bolzensetzgeräten verwendet wird. Es kann sich aber
auch um eine zusätzliche Klinke handeln. Wesentlich ist, dass die Klinke Teil des
Sicherheitsmechanismus ist. Die Klinke ist vorzugsweise mechanisch so mit der Energieversorgungseinrichtung
gekoppelt, dass die Klinke aus einer Sperrstellung automatisch in eine Freigabestellung
bewegt wird, wenn die Energieversorgungseinrichtung entnommen oder abgenommen wird.
[0008] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherheitsmechanismus einen elektromechanischen Aktuator umfasst, der eine
Sperreinrichtung, die den Zwischenspeicher in seinem Speicherzustand hält, automatisch
entriegelt, wenn die elektrische Energieversorgungseinrichtung von dem Bolzensetzgerät
getrennt wird. Der elektromechanische Aktuator umfasst zum Beispiel einen Magneten
oder eine elektrisch betätigte Schlingfeder.
[0009] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Bolzensetzgerät eine Kupplungs- und/oder Bremseinrichtung umfasst, um die
zwischengespeicherte Antriebsenergie kontrolliert abzubauen, wenn der Zwischenspeicher
aus seinem Speicherzustand in seinen definierten Ruhezustand überführt wird. Die Kupplungs-
und/oder Bremseinrichtung umfasst zum Beispiel einen Kupplungs-und/oder Bremsbelag,
der auf ein Ritzel wirkt, oder eine Fliehkraftbremse beziehungsweise -kupplung. Als
Bremseinrichtung kann auch der elektrische Antriebsmotor des Bolzensetzgeräts verwendet
werden.
[0010] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherheitsmechanismus mindestens einen Sicherheitsschalter umfasst, der
Phasen des elektrischen Antriebsmotors kurzschließt, um zwischengespeicherte Antriebsenergie
kontrolliert abzubauen, wenn der Zwischenspeicher aus seinem Speicherzustand in seinen
definierten Ruhezustand überführt wird. Durch den Kurzschluss der Phasen kann eine
Induktionsspannung im Antriebsmotor abgebaut werden. Das führt zu einem Stromfluss
durch die Phasen, wodurch ein Magnetfeld erzeugt wird, das der Beschleunigung beim
Abbauen der zwischengespeicherten Antriebsenergie entgegenwirkt.
[0011] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherheitsschalter als selbst leitender elektronischer Schalter, insbesondere
als J-Fet, ausgeführt ist. Durch den selbst leitenden elektronischen Schalter werden
die Phasen oder Wicklungen des Elektromotors auch im stromlosen Fall kurzgeschlossen.
Das liefert den Vorteil, dass der Sicherheitsschalter beim Überführen des Zwischenspeichers
in seinen Ruhezustand ohne eine explizite Ansteuerung durch eine Elektronik auskommt.
Der Sicherheitsschalter wird erst bei Inbetriebnahme des Bolzensetzgeräts und mit
installierter elektrischer Versorgung durch die Elektronik geöffnet, um einen normalen
Betrieb des Bolzensetzgeräts zu ermöglichen. Alternativ zu elektronischen Schaltern
können auch mechanische Relais eingesetzt werden.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Antriebsmotor als elektrisch kommutierter Elektromotor ausgeführt
ist. Dabei handelt es sich vorzugsweise um einen bürstenlosen Gleichstrommotor, der
auch als BLDC (brushless direct current) Elektromotor bezeichnet wird.
[0013] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Bolzensetzgeräts ist dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Antriebsmotor drei Phasen umfasst und durch eine 6-Puls-Brücke
oder B6-Brücke oder 3-Phasen-Motor-Brückenschaltung, im Folgenden als Brücke bezeichnet,
mit Freilaufdioden angesteuert ist, die eine beim Abbauen der zwischengespeicherten
Antriebsenergie erzeugte Spannung gleichrichten. Die Brücke umfasst sechs Halbleiterelemente,
die jeweils einen Transistor und eine Freilaufdiode umfassen, die parallel geschaltet
sind.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine vereinfachte Darstellung eines Bolzensetzgeräts gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen;
- Figur 2
- ein elektrisches Schaltbild eines elektrischen Antriebsmotors des Bolzensetzgeräts
aus Figur 1 und
- Figur 3
- eine Steuerung des elektrischen Antriebsmotors aus Figur 2 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
Ausführungsbeispiele
[0015] Das erfindungsgemäße Bolzensetzgerät ist zum Beispiel als handgeführtes Eintreibgerät
ausgeführt, wie es in den Figuren 1 bis 4 beziehungsweise 1 bis 2 und den zugehörigen
Beschreibungen der deutschen Offenlegungsschriften
DE 10 2006 000 517 A1 und
DE 10 2006 035 460 A1 offenbart ist.
[0016] In Figur 1 ist ein derartiges Bolzensetzgerät 1 stark vereinfacht gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen der Erfindung dargestellt. Das Bolzensetzgerät 1 umfasst als
Antriebsfederelement 10 eine Feder und wird daher auch als Federnagler bezeichnet.
[0017] Die Feder 10 stellt einen Zwischenspeicher 8 dar und wird von einem elektrischen
Antriebsmotor 2 gespannt, der durch eine Steuerung 3 angesteuert ist. Der elektrische
Antriebsmotor 2, der als Elektromotor ausgeführt ist, treibt über einen Riementrieb
5 eine Gewindespindel 14 an. Über eine verdrehgesichert auf der Gewindespindel 14
geführte Spindelmutter 12 wird eine Drehbewegung der Gewindespindel 14 in eine Linearbewegung
der Spindelmutter 12 umgewandelt.
[0018] Die Feder 10 wird über die lineare Bewegung der Spindelmutter 12 gespannt. Am Ende
einer Spannbewegung verrastet die Spindelmutter 12 mit einer Klinke 18 einer Sperreinrichtung
16 und wird dadurch in der gespannten Stellung gehalten, während die Spindelmutter
12 vom Elektromotor 2 bei umgekehrter Drehrichtung zurück in ihre Ausgangsstellung
gefahren wird. Die Feder 10 wird durch die Klinke 18 in ihrer gespannten Stellung
gehalten, bis der Anwender durch Drücken eines Auslösers die Klinke 18 öffnet und
damit einen Bolzensetzvorgang auslöst. Nach dem Setzen des Bolzens wird die Feder
10 mit Hilfe des Elektromotors 2 wieder gespannt.
[0019] Die Feder 10 wird also gespannt, indem die Spindelmutter 12 auf der Gewindespindel
14 eine Hin- und Herbewegung ausführt, wobei der Elektromotor 2 eine gewisse Zeit
in die eine Richtung bestromt wird und anschließend wieder in die Gegenrichtung. Die
Bestromung des Elektromotors wird durch die elektronische Steuerung 3 gesteuert, wobei
die Steuerung 3 den Elektromotor 2 solange in eine Richtung bestromt, bis die Spindelmutter
12 durch Erreichen der jeweiligen Endstellung ein Steuersignal auslöst, zum Beispiel
beim Überfahren der Klinke 18. Durch das Steuersignal wird der Steuerung 3 mitgeteilt,
dass die jeweilige Endlage erreicht wurde. Dann kann die Bestromung des Elektromotors
2 durch die Steuerung 3 ausgeschaltet werden beziehungsweise der Elektromotor 2 in
die entgegengesetzte Richtung bestromt werden.
[0020] Bei dem in Figur 1 dargestellten Bolzensetzgerät 1 wird zur elektrischen Energieversorgung
eine durch ein Rechteck angedeutete elektrische Energieversorgungseinrichtung 20 verwendet,
die als Akkumulator 22, kurz Akku, ausgeführt ist. Der Akku 22 ist über einen Sicherheitsmechanismus
25 so mit dem Zwischenspeicher 8 gekoppelt, dass die Feder 10 automatisch entspannt
wird, wenn der Akku 22 abgenommen wird.
[0021] Der Einfachheit halber sind in Figur 1 drei verschiedene Ausführungsbeispiele angedeutet,
wie der Sicherheitsmechanismus 25 ausgeführt werden kann. Die drei Ausführungsbeispiele
können jeweils allein in einem Bolzensetzgerät 1 eingesetzt werden, können aber auch
beliebig miteinander kombiniert werden.
[0022] Durch eine Linie 26 ist angedeutet, dass die Klinke 18 der Sperreinrichtung 16 mechanisch
so mit dem Akku 22 gekoppelt sein kann, dass die Klinke 18 aus ihrer dargestellten
Sperrstellung automatisch in eine Freigabestellung bewegt wird, in welcher die Feder
10 sich automatisch entspannt. Wenn die Klinke 18 durch Entnahme des Akkus 22 in ihre
Freigabestellung bewegt wird, dann treibt die Feder 10 beim Entspannen über die Spindelmutter
12, die Gewindespindel 14 und den Riementrieb 5 den elektrischen Antriebsmotor 2 an.
[0023] Der elektrische Antriebsmotor 2 ist als BLDC (brushless direct current) Elektromotor
ausgeführt, der auch als bürstenloser Gleichstrommotor bezeichnet wird, und einen
Rotor mit Permanentmagneten umfasst. Beim Entspannen der Feder 10 wird der Rotor des
Elektromotors 2 in Drehung versetzt. Dabei werden die Permanentmagnete des Rotors
beschleunigt, wodurch in einem Stator des Elektromotors 2 eine Spannung induziert
wird. Diese Induktionsspannung wird durch den Kurzschluss von Phasen des Elektromotors
2 abgebaut.
[0024] Das wiederum führt zu einem Strom in den Phasen und generiert in dem Elektromotor
2 ein Magnetfeld, das der Beschleunigung entgegenwirkt. Dadurch wird durch den Elektromotor
2 eine Gegenkraft erzeugt, die der Federkraft der Feder 10 beim Entspannen entgegenwirkt
und eine hohe Beschleunigung verhindert. Dadurch kann auf einfache Art und Weise erreicht
werden, dass die Federenergie beim Entspannen der Feder 10 durch den Elektromotor
2 automatisch langsam abgebaut wird.
[0025] Der Kurzschluss der Phasen wird durch einen Sicherheitsschalter 30 bewirkt, der,
wie durch eine Linie 31 angedeutet ist, mit dem Akku 22 gekoppelt ist. Bei einer Entnahme
des Akkus 22 wird der Sicherheitsschalter 30 automatisch so umgelegt, dass die Phasen
des Elektromotors 2 kurzgeschlossen werden. Beim Einsetzen des Akkus 22 wird der Sicherheitsschalter
30 wieder geöffnet. In Figur 1 ist der Sicherheitsschalter 30 in seiner Öffnungsstellung
dargestellt.
[0026] Der Sicherheitsmechanismus 25 kann alternativ oder zusätzlich eine Kupplungs- und/oder
Bremseinrichtung 28 umfassen, die, wie durch eine Linie 29 angedeutet ist, mit dem
Akku 22 gekoppelt ist. Die Kupplungs- und/oder Bremseinrichtung 28 wirkt mit einer
Riemenscheibe des Riementriebs 5 zusammen. Die Kopplung 29 ist so gestaltet, dass
die Kupplungs-und/oder Bremseinrichtung 28 über den Riementrieb 5 die Gewindespindel
14 abbremst, wenn die Feder 10 nach dem Abnehmen des Akkus 22 automatisch entspannt
wird. Im normalen Betrieb des Bolzensetzgeräts 1 entfaltet die Kupplungs- und/oder
Bremseinrichtung 28 keine Bremswirkung. Durch Einsetzen des Akkus 22 wird die Kupplungs-
und/oder Bremseinrichtung 28 automatisch von dem Riementrieb 5 entkoppelt.
[0027] In Figur 2 ist ein elektrischer Antriebsmotor 40 in Form eines elektrischen Schaltbilds
vereinfacht dargestellt. Der elektrische Antriebsmotor 40 entspricht dem in Figur
1 stark vereinfacht dargestellten elektrischen Antriebsmotor 2. Der elektrische Antriebsmotor
40 ist als BLDC (brushless direct current) Elektromotor ausgeführt, der auch als bürstenloser
Gleichstrommotor oder elektrisch kommutierter Elektromotor bezeichnet wird.
[0028] Der bürstenlose Gleichstrommotor 40 umfasst einen Rotor mit Permanentmagneten und
einen Stator mit drei Wicklungen oder Phasen 41, 42, 43. Die Wicklungen 41 bis 43
sind über Leitungen 44, 45, 46 an eine Steuerung 50 angeschlossen. Durch ein Symbol
48 ist ein Erdungszeichen angedeutet. Durch ein weiteres pfeilförmiges Symbol 49 ist
ein Plus-Anschluss des Akkumulators (20 in Figur 1) angedeutet.
[0029] Die Steuerung 50 ist als Brücke mit sechs Halbleiterelementen 51 bis 56 ausgeführt.
Jedes Halbleiterelement 51 bis 56 umfasst einen Transistor, insbesondere einen FeldeffektTransistor,
und eine dazu parallel geschaltete und insbesondere in den Transistor integrierte
Freilaufdiode. Über die Halbleiterelemente 51 bis 56 werden die Wicklungen 41 bis
43 in Abhängigkeit von der Position des Rotors so angesteuert, dass ein rotierendes
Feld erzeugt wird. Dabei wird die Position des Rotors zum Beispiel durch Hallsensoren
oder durch sensorlose Verfahren erfasst.
[0030] Im normalen Betrieb des elektrischen Antriebsmotors 40 wird ein Transistor der in
Figur 2 oberen Reihe der Halbleiterelemente 51, 53, 55 und der unteren Reihe der Halbleiterelemente
52, 54, 56 durchgeschaltet, so dass der Strom stets durch zwei Wicklungen fließt.
Die dritte Wicklung ist dann stromlos. Durch die Wechselwirkung mit den Permanentmagneten
des Rotors entsteht dann über den erzeugten magnetischen Fluss ein Drehmoment.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die beim Entspannen der Feder (10
in Figur 1) generierte Spannung des elektrischen Antriebsmotors 40 zum Abbremsen genutzt,
dabei ist die generierte Spannung des Motors proportional zur Drehzahl und wird über
die Freilaufdioden der Brücke, die auch als Brücke bezeichnet wird, gleichgerichtet.
Da die generierte Spannung schon bei einer vergleichsweisen niedrigen Umdrehungszahl
ausreicht, um die Elektronik zu versorgen, kann diese dann mittels Einschalten der
unteren und/oder oberen Feldeffekt-Transistoren ein Abbremsen des elektrischen Antriebsmotors
40 bewirken.
[0032] In Figur 3 ist eine ähnliche Steuerung 60 wie in Figur 2 für den gleichen elektrischen
Antriebsmotor dargestellt. Die Steuerung 60 umfasst zwei zusätzliche Sicherheitsschalter
61, 62. In Abhängigkeit von der benötigten Bremskraft kann gegebenenfalls ein einziger
Sicherheitsschalter 61, 62 ausreichen.
[0033] Der Sicherheitsschalter 61 ist zwischen zwei Anschlussstellen der Leitungen 44 und
45 geschaltet. Der Sicherheitsschalter 62 ist zwischen zwei Anschlussstellen der Leitungen
45, 46 geschaltet. Die beiden Sicherheitsschalter 61, 62 sind als selbst leitende
elektronische Schalter, zum Beispiel als J-Fet, ausgeführt.
[0034] Die Besonderheit dieser selbst leitenden elektronischen Sicherheitsschalter 61, 62
besteht darin, dass die Sicherheitsschalter 61, 62 ohne eine explizite Ansteuerung
durch eine Elektronik leitend sind. Das führt dazu, dass die Wicklungen (41 bis 43
in Figur 2) des elektrischen Antriebsmotors auch im stromlosen Fall kurzgeschlossen
sind und erst aktiv durch eine entsprechende Ansteuerung im normalen Betrieb weggeschaltet
werden. Alternativ zu den elektronischen Sicherheitsschaltern 61, 62 können auch mechanische
Relais verwendet werden.
[0035] Durch das gezielte Kurzschließen der Phasen beziehungsweise Wicklungen des elektrischen
Antriebsmotors mittels der Sicherheitsschalter 61, 62 kann die durch Beschleunigung
der Permanentmagnete des Rotors induzierte Spannung abgebaut werden. Der daraus resultierende
Stromfluss in den Phasen beziehungsweise Wicklungen generiert ein Magnetfeld in dem
elektrischen Antriebsmotor 40, das der Beschleunigung beim Entspannen der Feder entgegenwirkt.
Mit dieser Gegenkraft kann die zwischengespeicherte Antriebsenergie der Feder langsam
abgebaut werden.
1. Elektrisch betätigbares Bolzensetzgerät (1), das einen elektrischen Antriebsmotor
(2;40) umfasst, der durch eine elektrische Energieversorgungseinrichtung (20) antreibbar
ist und Antriebsenergie an einen Zwischenspeicher (8) abgibt, der die Antriebsenergie
zwischenspeichern und bei einem Setzvorgang schlagartig abgeben kann, um einen Bolzen
zu setzen, dadurch gekennzeichnet, dass das Bolzensetzgerät (1) einen Sicherheitsmechanismus (25) umfasst, durch den die
elektrische Energieversorgungseinrichtung (20) so mit dem Bolzensetzgerät (1) koppelbar
beziehungsweise gekoppelt ist, dass der Zwischenspeicher (8) automatisch aus einem
Speicherzustand in einen definierten Ruhezustand überführt wird, wenn die elektrische
Energieversorgungseinrichtung (20) von dem Bolzensetzgerät (1) getrennt wird.
2. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Energieversorgungseinrichtung (20) einen Akkumulator (22) umfasst.
3. Bolzensetzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenspeicher (8) ein Antriebsfederelement (10) umfasst, das durch den elektrischen
Antriebsmotor (2;40) gespannt werden kann, um Antriebsenergie zu speichern, und das,
wenn die elektrische Energieversorgungseinrichtung (20) von dem Bolzensetzgerät (1)
getrennt wird, automatisch so entspannt wird, dass die zwischengespeicherte Antriebsenergie
kontrolliert abgebaut wird.
4. Bolzensetzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsmechanismus (25) eine Klinke (18) umfasst, die den Zwischenspeicher
(8) zum Zwischenspeichern von Antriebsenergie in seinem Speicherzustand hält und die
den Zwischenspeicher (8) automatisch freigibt, wenn die elektrische Energieversorgungseinrichtung
(20) von dem Bolzensetzgerät (1) getrennt wird, so dass der Zwischenspeicher (8) in
seinen definierten Ruhezustand überführt wird.
5. Bolzensetzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsmechanismus (25) einen elektromechanischen Aktuator umfasst, der eine
Sperreinrichtung (16), die den Zwischenspeicher (8) in seinem Speicherzustand hält,
automatisch entriegelt, wenn die elektrische Energieversorgungseinrichtung (20) von
dem Bolzensetzgerät (1) getrennt wird.
6. Bolzensetzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bolzensetzgerät (1) eine Kupplungs- und/oder Bremseinrichtung (28) umfasst, um
die zwischengespeicherte Antriebsenergie kontrolliert abzubauen, wenn der Zwischenspeicher
(8) aus seinem Speicherzustand in seinen definierten Ruhezustand überführt wird.
7. Bolzensetzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsmechanismus (25) mindestens einen Sicherheitsschalter (30;61,62) umfasst,
der Phasen (41,42,43) des elektrischen Antriebsmotors (40) kurzschließt, um zwischengespeicherte
Antriebsenergie kontrolliert abzubauen, wenn der Zwischenspeicher (8) aus seinem Speicherzustand
in seinen definierten Ruhezustand überführt wird.
8. Bolzensetzgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsschalter (30;61,62) als selbst leitender elektronischer Schalter,
insbesondere als J-Fet, ausgeführt ist.
9. Bolzensetzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antriebsmotor (2;40) als elektrisch kommutierter Elektromotor ausgeführt
ist.
10. Bolzensetzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antriebsmotor (2;40) drei Phasen (41-43) umfasst und durch eine Brücke
mit Freilaufdioden angesteuert ist, die eine beim Abbauen der zwischengespeicherten
Antriebsenergie erzeugte Spannung gleichrichten.