[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden und Stapeln von Platten, insbesondere
Papier-, Karton-, Wellpappe-, Folien-, Textil-, Kunststoff-, Schaumstoff- oder Holz-Platten
oder -Bögen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Vorrichtungen zum Schneiden von steifen oder biegeschlaffen Platten sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Typischerweise beinhalten sie eine Schneideinheit mit einem
horizontalen Schneidtisch zum Auflegen einer zu schneidenden Platte. Unter einer Platte
ist allgemein ein steifes oder biegeschlaffes flächiges Gut, beispielsweise eine Platte
aus Karton, Well- oder Vollpappe, eine Bogen aus Folie oder Papier, ein textiles Material,
eine Kunststoff-, Schaumstoff-, Vinyl-, PVC-, Acryl- oder Holz-Platten bzw. ein entsprechender
Bogen zu verstehen. Die Dicke einer solchen Platte, die auch von einer Rolle abgerollt
sein kann, beträgt beispielsweise unter einem Mikrometer oder bis über zehn Zentimeter.
[0003] Oberhalb des Schneidtisches ist ein Schneidwerkzeug geführt, das innerhalb eines
meist rechteckigen Schneidbereichs, der vorzugsweise die Fläche der zu schneidenden
Platte vollständig abdeckt, parallel zu der Platte, meist entlang zweier rechtwinkliger
Achsen, mittels mehrerer Motoren verstellt werden kann. Das Schneidwerkzeug ist insbesondere
an einem verstellbaren Schneidkopf angeordnet, der beispielsweise mit einer Kamera
und/oder einer Absaugung ausgestattet ist. Um das Schneidwerkzeug teilweise oder vollständig
in Eingriff mit der zu schneidenden Platte zu bringen, ist das Schneidwerkzeug vorzugsweise
senkrecht zur Platte verstellbar.
[0004] Das Schneidwerkzeug kann als ein statisches Messer mit festem oder variablem Messerandruck
z.B. zum Schneiden von Folie, Polypropylen oder Karton, als ein insbesondere elektrisch
oder pneumatisch angetriebenes, beispielsweise oszillierendes Messer z.B. zum Schneiden
von Leichtschaum, Wellpappe, Leder, Schaumstoff, Gummi oder Filz, als rotierendes
Messer z.B. zum Schneiden von fasrigem Material wie Textilien, Mesh oder Ballonseide,
als Fräse zum Schneiden von starrem Material wie Hartschaum, Acryl, Verbundmaterial
oder Holz, oder als Rillwerkzeug zum Erzeugen von Rillen insbesondere in Wellpappe,
Polypropylen oder Vollkarton ausgebildet sein. Ausserdem ist es möglich, das Schneidwerkzeug
als Laser-, Druckluft- oder Wasserstrahl-Schneidwerkzeug oder als ein sonstiges Werkzeug,
insbesondere als ein Stanzwerkzeug, das zum spanenden oder spanlosen, teilweisen oder
vollständigen Trennen der Platten oder zum Erzeugen von Schnittbahnen oder Löchern
geeignet ist, auszubilden.
[0005] Um ein Verrutschen der Platte während des Schneidens zu verhindern, sehen aus dem
Stand der Technik bekannte Schneideinheiten eine Schneidunterlage auf dem Schneidtisch
vor, die von der Unterseite mit Unterdruck beaufschlagbar ist, so dass die Platte
auf dem Schneidtisch fixiert wird.
[0006] Das Schneidwerkzeug ist bei den bekannten Schneideinheiten mittels einer elektronischen
Steuerung frei ansteuerbar, so dass es möglich ist, aus einer bedruckten oder unbedruckten
Platte nahezu beliebig geformte, beispielsweise zweidimensionale, jedoch auch dreidimensionale
Segmente zu schneiden. Die Schneidbahnen können mittels eines Rechners frei programmiert
werden.
[0007] Derartige Schneideinheiten, die auch als "Digital Cutter" bekannt sind, kommen insbesondere
im Bereich der Graphikindustrie zur Erzeugung von Displays für Werbezwecke und geformten
Klebefolien, beispielsweise zur Herstellung von Verkehrsschildbeschriftungen, im Bereich
der Verpackungsindustrie zur Herstellung von zusammenfaltbaren Kartonagen, in der
Bekleidungsindustrie zur Erzeugung von Stoff- oder Lederzuschnitten oder in der Möbelindustrie
bei der Herstellung von Holz- oder Kunststoff-, insbesondere Acrylzuschnitten zur
Anwendung. Eine derartige Schneideinheit ist beispielsweise der "G3 DIGITAL CUTTER"
der Firma ZÜND Systemtechnik AG in Altstätten, Schweiz, mit einem Arbeitsbereich von
bis zu 3200 x 3200 Millimeter.
[0008] Eine besondere Herausforderung stellen sowohl der Transport und das Auflegen der
zu schneidenden Platten auf den Schneidtisch, als auch der Abtransport der geschnittenen
Platte von dem Schneidtisch dar. Um den Transfer der Platten zu erleichtern, besitzen
zahlreiche Schneideinheiten ein über den Schneidtisch gespanntes Förderband, welches
entlang einer Richtung verstellbar ist. Das Förderband dient in diesem Falle als Schneidunterlage
und bildet mit seiner Oberseite funktional den Schneidtisch. Um die Oberseite des
Förderbandes horizontal und eben zu halten, wird das Förderband mit seiner Oberseite
vorzugsweise über eine ebene Unterlage geführt. Mittels des Förderbandes ist es möglich,
die Platte in den Schneidbereich des Scheidwerkzeuges hinein und wieder heraus zu
führen.
[0009] Das Auflegen der zu schneidenden Platte auf den Schneidtisch, insbesondere das Förderband,
kann manuell oder mittels eines Platteneinzugs erfolgen, welcher die meist als Stapelware
aufeinander liegend gelagerten, zu schneidenden Platten sequentiell dem Schneidtisch,
insbesondere dem Förderband zuführt, indem die oberste Platte des Plattenstapels,
insbesondere nach vertikalem Anheben, horizontal vom Plattenstapel auf den Schneidtisch,
insbesondere das Förderband geschoben wird.
[0010] Das Entfernen der geschnittenen Platte, die sich abhängig von dem gewählten Schnitt
aus einer Vielzahl an nicht oder teilweise zusammenhängenden Segmenten zusammensetzt,
kann je nach Komplexität des Schnitts und Qualitätsanforderungen manuell oder automatisch
erfolgen. Sofern die geschnittene Platte derart einstückig geschnitten wurde, dass
der Zusammenhalt der Platte gewährleistet ist, besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit,
die geschnittenen Platten entsprechend der Materialzufuhr mittels eines Platteneinzugs
zu stapeln, wobei die geschnittene Platte horizontal auf die oberste Platte der Stapels
geschnittener Platten geschoben wird.
[0011] Hierbei ist zu beachten, dass die Platten insbesondere beim Verschieben auf dem Plattenstapel
nicht verkratzt oder auf sonstige Weise beschädigt werden. Abhängig vom dem Material
der Platte, der Plattendicke, der Art des Schnitts und den Qualitätsanforderungen
ist ein derartiger automatischer Transfer der geschnittenen Platten jedoch nicht möglich.
Ist der Zusammenhalt der Platte aufgrund des Schnitts nicht mehr möglich, da aus der
Platte beispielsweise eine Vielzahl an Segmenten geschnitten wurde oder die Stege
zwischen den Segmenten zu dünn sind, scheidet ein Verschieben der geschnittenen Platte
auf einen Plattenstapel aus geschnittenen Platten aus. Zudem besteht die Gefahr, dass
die Platten aufgrund der Schnittgrate verkratzt werden. Grosse Platten aus sehr dünnem,
biegeschlaffen oder gleithemmenden Material eignen sich ohnehin kaum zum horizontalen
Verschieben auf einer feststehenden Unterlage.
[0012] Zur Lösung dieses Problems wird im Stand der Technik vorgeschlagen, die zu bewegenden
Platten mittels eines Unterdruckgreifers vertikal vom Stapel bzw. dem Schneidtisch
abzuheben und im mittels Unterdruck von oben gehaltenen Zustand horizontal zum gewünschten
Ort zu transportieren. Hierzu verfügt der Unterdruckgreifer einer Vielzahl an beabstandeten
Saugnäpfen, welche mit Unterdruck beaufschlagt werden. Die Saugnäpfe sind vorzugsweise
im Wesentlichen über die gesamte Fläche der Platte mit einem bestimmten Abstand zueinander
verteilt. Ein Vorteil dieses Unterdruck-Handhabungssystems besteht darin, dass die
Platten durch vertikales Abheben und Absetzen kaum einem Verkratzen unterliegen und
die Oberflächen der Platten daher geschont werden. Ein wesentlicher Nachteil dieses
mit Unterdruck arbeitenden Systems besteht jedoch darin, dass luftdurchlässige Materialien,
insbesondere Textilmaterial oder gelochtes Material, von dem Unterdruckgreifer nicht
gegriffen werden kann. Aufgrund des diskreten Greifens der Platte mittels der beabstandeten
Saugnäpfe eignet sich biegeschlaffes Material ebenfalls nicht zur Handhabung mittels
eines solchen Systems. Moderne Schneideinheiten sind im Wesentlichen beliebig programmierbar
und der Benutzer ist weitgehend frei in der Vorgabe der Schneidlinien. Die Abstände
der Saugnäpfe bergen somit die Gefahr, dass Segmente der geschnittenen Platte nicht
gegriffen werden, da das jeweilige Segment von gar keinem oder einer zu geringen Anzahl
an Saugnäpfen erfasst wird oder ein Saugnapf über einer Schnittlinie steht und daher
kein Unterdruck aufgebaut werden kann. Somit ist eine mit einem Unterdruckgreifer
als Handhabungssystem ausgestattete Schneidvorrichtung nicht mehr universell einsetzbar.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine universell einsetzbare Vorrichtung zum Schneiden
und Stapeln von Platten bereit zu stellen, mittels welcher die geschnittenen Platten
unter Schonung der Plattenoberflächen auf einem Plattenstapel aufeinander liegend
aufstapelbar sind, wobei vorzugsweise auch geschnittene Platten, die sich aus mehreren,
nicht mehr oder kaum zusammenhängenden Segmenten zusammensetzen, auf den Plattenstapel
aufgestapelt werden können.
[0014] Diese Aufgabe wird durch die Verwirklichung der Merkmale des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Merkmale, die die Erfindung in alternativer oder vorteilhafter Weise weiterbilden,
sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
[0015] Die erfindungsgemässe Vorrichtung dient zum Schneiden von Platten und zum Aufstapeln
geschnittener Platten auf einen Plattenstapel. Als Platte ist allgemein ein steifes
oder biegeschlaffes flächiges Gut, beispielsweise eine Platte aus Karton, Well- oder
Vollpappe, eine Bogen aus Folie oder Papier, ein textiles Material, eine Kunststoff-,
Schaumstoff-, Vinyl-, PVC-, Acryl- oder Holz-Platten bzw. ein entsprechender Bogen
zu verstehen.
[0016] Die Vorrichtung umfasst allgemein eine Schneideinheit, wie sie aus dem Stand der
Technik bekannt ist und eingangs beschrieben wurde, nämlich mit einem ersten Schneidtisch
und einem Schneidwerkzeug.
[0017] Der erste Schneidtisch hat einen insbesondere horizontal verlaufenden ersten Oberseitenabschnitt,
auf welchen eine zu schneidende Platte auflegbar ist. Mittels eines ersten Antriebs
kann die auf dem ersten Oberseitenabschnitt aufliegende, zu schneidende Platte in
eine insbesondere im Wesentlichen horizontale erste Richtung aus dem Schneidbereich
heraus transportiert werden.
[0018] Der erste Antrieb kann als Handhabungssystem - beispielsweise als Greifer oder Schieber
- ausgebildet sein, mittels welchem die Platte horizontal auf dem Schneidtisch verschoben
werden kann. Um die Gleitreibung zu minimieren, kann der Schneidtisch auf seinem ersten
Oberseitenabschnitt eine Gleitoberfläche beispielsweise in Form einer Luftposter-
oder Kugellagerauflage haben. Der erste Antrieb kann auch von der gesteuerten Luftposter-
oder Kugellagerauflage gebildet werden.
[0019] Vorzugsweise ist der Schneidtisch als erstes Förderband ausgebildet, wobei unter
dem ersten Oberseitenabschnitt allgemein die senkrecht nach oben weisende Wirkfläche
des ersten Förderbands zu verstehen ist, auf welche die zu schneidende Platte aufgelegt
werden kann, so dass durch Antreiben des Förderbands ein horizontaler Transport der
Platte möglich ist. Das Förderband kann in seiner Querersteckung als ein einziges
Band oder als eine Mehrzahl nebeneinander verlaufender Bänder ausgebildet sein. Es
kann umlaufend und in sich geschlossen oder offen sein, wobei in letzterem Fall die
beiden Enden des ersten Förderbands beispielsweise aufgewickelt werden. Unter einem
Förderband ist allgemein eine flächige lineare Lagerung zu verstehen, auf welche die
Platte auflegbar ist und mittels welcher die Platte horizontal transportiert werden
kann.
[0020] Oberhalb des ersten Oberseitenabschnitts und vertikal - insbesondere verstellbar
beabstandet - von dem ersten Oberseitenabschnitt des ersten Bandes ist das Schneidwerkzeug
der eingangs genannten Art angeordnet. Das vorzugsweise an einem horizontal verstellbaren
Schneidkopf montierte Schneidwerkzeug kann innerhalb eines Schneidbereichs parallel
zu dem ersten Oberseitenabschnitt verstellt werden.
[0021] Mit Hilfe des Schneidwerkzeugs kann eine auf dem ersten Oberseitenabschnitt aufgelegte,
zu schneidende Platte in dem Schneidbereich schneidbearbeitet werden. Unter einer
Schneidbearbeitung ist insbesondere allgemein ein spanloses oder spanendes Bearbeiten
der Platte zur Herstellung von vertikal oder schräg durchgehenden oder nicht durchgehenden,
sich horizontal erstreckenden Fugen, Kanälen oder Aussparungen in Form von Schnitten,
Fräsungen, Stanzungen, Bohrungen, Abrasionen, Schmelzungen oder Ätzungen zu verstehen.
Vorzugsweise ist das Schneidwerkzeug als statisches oder bewegliches, insbesondere
oszillierendes oder rotierendes Messer oder als Fräser ausgebildet.
[0022] Ist der Schneidtisch als erstes Förderband ausgebildet, kann das erste Förderband
mit seinem ersten Oberseitenabschnitt mittels des ersten Antriebs, insbesondere einem
Elektromotor oder einem Achsantrieb des Schneidkopfes als Zugmittel zum Verschieben
des ersten Förderbandes, in eine im Wesentlichen horizontale erste Richtung zum Transport
der geschnittenen Platte aus dem Schneidbereich heraus angetrieben werden. In anderen
Worten ist es mittels des ersten Antriebs möglich, eine horizontale Bewegung des ersten
Oberseitenabschnitts in die erste Richtung zu erzeugen und somit die auf dem ersten
Oberseitenabschnitt liegende Platte in die erste Richtung zu transportieren.
[0023] Die erste Richtung ist allgemein eine Richtung, welche aus dem Schneidbereich des
Schneidwerkzeugs in horizontaler Richtung heraus führt.
[0024] Der Begriff "horizontal" ist entweder als auf ein - auf das Schwerefeld der Erde
ausgerichtete - absolutes Weltkoordinatensystem oder als auf ein relatives individuelles
Raumkoordinatensystem bezogen zu verstehen. Selbstverständlich ist es möglich, die
erfindungsgemässe Vorrichtung schräg stehend aufzustellen, wobei in diesem Fall als
Horizont die Ebene des ersten Oberseitenabschnitts zu betrachten ist. Entsprechendes
gilt für den Begriff "vertikal", welcher als senkrecht zu "horizontal" zu verstehen
ist.
[0025] Erfindungsgemäss besitzt die Vorrichtung eine Stapeleinheit mit einem zweiten Förderband,
das einen insbesondere horizontal verlaufenden zweiten Oberseitenabschnitt aufweist.
Der zweite Oberseitenabschnitt ist ein Wirkabschnitt des zweiten Förderbandes, auf
welchen eine Platte zu deren horizontalen Transport auflegbar ist und welcher dieser
Platte als Auflagefläche dient. Wie auch das erste Förderband kann das zweite Förderband
ebenfalls von einer Mehrzahl an nebeneinander liegenden Bändern, Seilen, Schnüren,
Ketten oder sonstigen Umschlingungselementen gebildet werden.
[0026] Der horizontale zweite Oberflächenabschnitt des zweiten Förderbandes ist zwischen
einer ersten Rolle und einer horizontal von der ersten Rolle beabstandeten - vorzugsweise
zu ihr parallelen und in Wesentlichen in gleicher Höhe angeordneten - zweiten Rolle
aufgespannt. Unter einer Rolle ist allgemein eine in Vertikalrichtung erfolgende Umlenkung
für das zweite Förderband zu verstehen, also neben einer Rolle auch eine Walze, eine
Gleitfläche oder eine Gleitkante oder eine sonstige Gleit- oder Wälzlagerung des zweiten
Förderbandes. In anderen Worten ist das zweite Förderband im zweiten Oberflächenabschnitt
im Wesentlichen horizontal geführt oder gespannt und wird über die Rollen in vertikale
Richtung nach unten abgelenkt.
[0027] Dem zweiten Förderband ist mindestens ein zweiter Antrieb zugeordnet, mittels welchem
das zweite Förderband mit seinem zweiten Oberseitenabschnitt in eine im Wesentlichen
horizontale zweite Richtung angetrieben werden kann. In anderen Worten kann mittels
des mindestens zweiten Antriebs eine derartige Bewegung des zweiten Förderbands erzeugt
werden, dass eine auf dem zweiten Oberseitenabschnitt aufliegende Platte in die zweite
Richtung transportiert wird. Diese zweite Richtung ist in einer möglichen Ausführungsform
richtungsgleich, insbesondere parallel oder kollinear mit der ersten Richtung des
ersten Förderbands.
[0028] Sämtliche Antriebe der Vorrichtung, insbesondere der erste Antrieb und der zweite
Antrieb, können auch von einem gemeinsamen Antrieb gebildet werden, wobei, falls erforderlich,
Kupplungen und Getriebe zum Einsatz kommen können. Der erste Antrieb des ersten Förderbandes
und der zweite Antrieb des zweiten Förderbandes können als ein einziger Motor ausgebildet
sein, der beide Förderbänder gemeinsam, kinematisch fest miteinander gekoppelt, antreibt.
[0029] Das zweite Förderband ist derart angrenzend an den Schneidtisch, insbesondere an
das erste Förderband, angeordnet oder einstückig mit dem ersten Förderband ausgebildet,
dass eine auf dem ersten Oberseitenabschnitt aufliegende, geschnittene Platte aus
dem Schneidbereich heraus von dem ersten Oberseitenabschnitt auf den zweiten Oberseitenabschnitt
des zweiten Förderbands durch Antreiben des ersten Antriebs in die erste Richtung
transportiert werden kann. In anderen Worten sind der Schneidtisch und das zweite
Förderband oder das erste Förderband das das zweite Förderband derart angeordnet oder
ausgebildet, insbesondere verstellbar, dass durch Antreiben des ersten Antriebs, gegebenenfalls
bei gleichzeitigem Antreiben des zweiten Antriebs, eine auf dem ersten Oberseitenabschnitt
liegende Platte auf den zweiten Oberseitenabschnitt transportiert werden kann. Vorzugsweise
befinden sich die beiden Oberseitenabschnitte hierzu im Wesentlichen auf gleicher
Ebene. Es ist jedoch auch möglich, dass die beiden Oberseitenabschnitte versetzt und/oder
geneigt zueinander angeordnet sind.
[0030] Ausserdem umfasst die Vorrichtung eine Stapelauflage mit einer Auflagefläche, auf
welcher eine Vielzahl geschnittener Platten aufeinander liegend in Form eines Plattenstapels
in einem geometrischen vertikalen Projektionsbereich der Auflagefläche aufstapelbar
ist. In anderen Worten ist eine vorzugsweise zur Ebene des zweiten Oberseitenabschnitts
parallele Auflagefläche vorgesehen, welche im Wesentlichen das Format der geschnittenen
Platte aufweist. Das Format der physischen Auflagefläche kann auch grösser sein, jedoch
wird im Folgenden die Auflagefläche als geometrische, tatsächliche Auflagefläche für
die geschnittenen Platten betrachtet. Die geometrische, vertikale Erstreckung dieser
Auflagefläche und des darauf aufgestapelten oder aufstapelbaren Plattenstapels wird
als geometrischer vertikaler Projektionsbereich der Auflagefläche bezeichnet.
[0031] Erfindungsgemäss ist zumindest die erste Rolle auf einem Schlitten angeordnet. Der
Schlitten ist oberhalb der Auflagefläche und im Wesentlichen parallel relativ zu der
Auflagefläche mittels eines dritten Antriebs in eine dritte Richtung parallel zur
zweiten Richtung verschiebbar. In anderen Worten ist die erste Rolle mittels eines
Schlittens relativ zu der Auflagefläche verschiebbar. Die Verschiebbarkeit ist als
relativ zueinander zu betrachten.
[0032] Das heisst, dass entweder die erste Rolle mit dem Schlitten bei absolut horizontal
feststehender Auflagefläche oder die Auflagefläche bei absolut horizontal feststehendem
Schlitten verschiebbar ist. In anderen Worten sind die erste Rolle und die Auflagefläche
relativ zueinander horizontal verschiebbar.
[0033] Diese Verschiebbarkeit reicht von einer ersten Stellung zu einer zweiten Stellung,
und umgekehrt.
[0034] In der ersten Stellung ist das zweite Förderband mit seinem zweiten Oberseitenabschnitt
im vertikalen Projektionsbereich der Auflagefläche angeordnet, wobei die Ebene des
zweiten Oberseitenabschnitts mit einem Vertikalabstand im Wesentlichen parallel beabstandet
zu der Auflagefläche angeordnet ist. Ein Teil, insbesondere zumindest die Hälfte,
ein Zweidrittel oder ein Dreiviertel der Auflagefläche, oder die gesamte Auflagefläche
wird von dem zweiten Oberseitenabschnitt in der ersten Stellung überdeckt.
[0035] In der zweiten Stellung ist hingegen das zweite Förderband mit seinem zweiten Oberseitenabschnitt
horizontal ausserhalb des Projektionsbereichs der Auflagefläche angeordnet.
[0036] Die Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung eine Steuereinheit umfasst, die derart
ausgebildet ist und in derartiger Signalverbindung zumindest zu dem zweiten Antrieb
und dem dritten Antrieb steht, dass der Schlitten von der ersten Stellung, in welcher
der zweite Oberseitenabschnitt des zweiten Förderbandes die Auflagefläche zumindest
teilweise überdeckt, in die zweite Stellung, bei welcher der zweite Oberseitenabschnitt
ausserhalb des Projektionsbereichs der Auflagefläche angeordnet ist, bei im Wesentlichen
gleichzeitigen relativen horizontalen Stillstand des zweiten Oberseitenabschnitts
relativ zur Auflagefläche verstellbar ist. In anderen Worten steht die Steuereinheit,
insbesondere eine elektronische Steuereinheit wie eine SPS, zumindest mit dem zweiten
Antrieb, welcher das zweite Förderband antreibt, und dem dritten Antrieb, welcher
den Schlitten relativ zur Auflagefläche oder umgekehrt horizontal antreibt, in Signalverbindung.
Die Steuereinheit ist dabei derart programmiert, dass - bei dem relativen horizontalen
Verschieben des Schlittens und der ersten Rolle aus dem geometrischen vertikalen Projektionsbereich
der Auflagefläche - der zweite Oberflächenabschnitt relativ zur Auflagefläche in horizontaler
Richtung stillsteht.
[0037] Ein auf diesem zweiten Oberflächenabschnitt aufliegender Gegenstand, insbesondere
eine geschnittene Platte, führt somit beim relativen Verschieben des Schlittens von
der ersten Stellung in die zweite Stellung im Wesentlichen keine horizontale Relativbewegung
zur Auflagefläche durch. Durch das relative Hinausschieben des Schlittens und der
ersten Rolle und somit auch des zweiten Förderbands aus dem geometrischen vertikalen
Projektionsbereich der Auflagefläche wird dem relativ zur Auflagefläche im Wesentlichen
horizontal stillstehenden Gegenstand, insbesondere der aufliegenden Platte, der Untergrund
seitlich weggezogen.
[0038] In anderen Worten wird einer oberhalb der Auflagefläche auf dem zweiten Förderband
positionierten Platte der Untergrund seitlich entzogen, ohne dass die Platte hierbei
eine wesentliche horizontale Relativbewegung zur Auflagefläche durchführt. Die Platte
kippt oder fällt somit vertikal auf die Auflagefläche oder die oberste Platte eines
auf der Auflagefläche gestapelten Plattenstapels. Um den Kippwinkel gering zu halten,
sollten der vertikale Abstand zwischen der Ebene des zweiten Oberflächenabschnitts
und der Auflagefläche bzw. der obersten Platte eines dort aufgestapelten Plattenstapel
vorzugsweise möglichst gering gehalten werden.
[0039] Da die geschnittene Platte vertikal auf die Auflagefläche bzw. die oberste Platte
des Plattenstapels ohne nennenswerte horizontale Relativbewegung fällt, kann ein Verkratzen
der Platten vermieden werden. Ausserdem werden gegebenenfalls nicht oder nur leicht
zusammenhängende Segmente der geschnittenen Platten horizontal nicht oder nur kaum
verschoben, so dass ein geordnetes Aufstapeln selbst einer Mehrzahl an Plattensegmenten
auf einen Plattenstapel möglich ist.
[0040] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinheit derart ausgebildet und
steht in derartiger Signalverbindung zu dem ersten Antrieb, dem zweiten Antrieb und
dem dritten Antrieb, dass in einem ersten Schritt die geschnittene Platte von dem
ersten Oberseitenabschnitt auf den zweiten Oberseitenabschnitt zumindest durch Antreiben
des ersten Antriebs in die erste Richtung, gegebenenfalls auch durch Antreiben des
zweiten Antriebs in die zweite Richtung, transportiert wird.
[0041] In einem zweiten Schritt wird die geschnittene Platte auf dem zweiten Oberseitenabschnitt
des zweiten Förderbands durch Antreiben des zweiten Antriebs und/oder des dritten
Antriebs in eine Stellung, in welcher die geschnittene Platte im Wesentlichen vollständig
in dem vertikalen Projektionsbereich der Auflagefläche oberhalb der Auflagefläche
angeordnet und der Schlitten in die erste Stellung verschoben ist, in die zweite Richtung
transportiert. Abhängig von der Art der Anordnung und Ausbildung des zweiten Förderbands
und der Ausgangsstellung kann dies durch Antreiben des dritten Antriebs bei stillstehendem
zweiten Antrieb, durch Antreiben des zweiten Antriebs bei stillstehendem dritten Antrieb,
oder durch Antreiben beider Antriebe geschehen, wie in den Ausführungsbeispielen genauer
ausgeführt.
[0042] In einem bereits erläuterten dritten Schritt wird die geschnittene Platte in relativer
horizontaler Stillstellung oberhalb der Auflagefläche auf die Auflagefläche oder mindestens
eine auf der Auflagefläche aufliegende geschnittene Platte, insbesondere die oberste
Platte des Plattenstapels, aufgelegt, indem der dritte Antrieb zum relativen Verstellen
des Schlittens von der ersten Stellung in die zweite Stellung in die dritte Richtung
angetrieben und der zweite Antrieb derart angesteuert wird, dass der zweite Oberseitenabschnitt
relativ zur Auflagefläche horizontal stillsteht. Zwischen diesen drei Schritten können
durch die Steuereinheit abhängig von der Art der Ausbildung der Vorrichtung weitere
Schritte vorgesehen sein, wie ebenfalls anhand der Ausführungsbeispiele gezeigt wird.
[0043] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die zweite Rolle horizontal relativ
zur Auflagefläche feststehend ist und der horizontale Abstand zwischen der ersten
Rolle und der zweiten Rolle und somit die Länge des zweiten Oberseitenabschnitts entlang
der zweiten Richtung durch das Verschieben des Schlittens verstellbar ist. In anderen
Worten kann durch Verstellen des horizontalen Abstands der beiden Rollen die Länge
des zweiten Oberseitenabschnitt und somit die Wirkfläche, auf welcher eine auf dem
zweiten Förderband aufliegende Platte aufliegt, variiert werden. In diesem Falle ist
die Steuereinheit vorzugsweise derart ausgebildet und steht in derartiger Signalverbindung
zu dem zweiten Antrieb und dem dritten Antrieb, dass die auf dem zweiten Oberseitenabschnitt
aufliegende, geschnittene Platte in relativer horizontaler Stillstellung oberhalb
der Auflagefläche auf die Auflagefläche oder die mindestens eine auf der Auflagefläche
aufliegende geschnittene Platte aufgelegt wird. Dies geschieht durch Antreiben des
dritten Antriebs zum Verstellen des Schlittens von der ersten Stellung in die zweite
Stellung in die dritte Richtung und durch derartiges Ansteuern des zweiten Antriebs,
dass das zweite Förderband im Bereich der zweiten Rolle relativ zur zweiten Rolle
und insbesondere auch die zweite Rolle stillstehen. In anderen Worten führen das zweite
Förderband und die zweite Rolle hierbei in ihrem Berührungsbereich zueinander keine
Relativbewegung durch. Das zweite Förderband wird im Bereich der zweiten Rolle festgehalten,
während der zweite Oberseitenabschnitt des zweiten Förderbandes durch Verstellen der
ersten Rolle in Richtung zur zweiten Rolle verkürzt wird und das zweite Förderband
über die erste Rolle läuft. Die Länge des zweiten Oberseitenabschnitts verkürzt sich
von der ersten Rolle in Richtung zur zweiten Rolle. Wiederum in anderen Worten wird
der auf dem zweiten Oberseitenabschnitt aufliegenden Platte der Untergrund in die
dritte Richtung, also in Richtung von der ersten Rolle zur zweiten Rolle, entzogen.
[0044] Durch das Verstellen des Abstands der beiden Rollen ändert sich auch die Länge des
ersten Förderbandes im dazwischen liegenden Bereich. Diese Längendifferenz muss somit
kompensiert werden. Dies ist bei einem geschlossenen, umlaufenden Band und bei einem
offenen, beidenends aufgewickelten Band auf unterschiedliche Weise erfindungsgemäss
möglich.
[0045] In einer Variante der Erfindung ist das zweite Förderband als ein umlaufendes, in
sich geschlossenes Band ausgebildet, wobei Bandlängenkompensationsmittel zum derartigen
Nachspannen des zweiten Förderbands vorgesehen sind, dass das zweite Förderband im
zweiten Oberseitenabschnitt bei dem Verstellen der Länge des zweiten Oberseitenabschnitts
bzw. des Abstands der beiden Rollen gespannt gehalten wird. Die Bandlängenkompensationsmittel
können von einem Bandspanner gebildet werden, der insbesondere als mindestens eine
Tänzerwalze, um welche das zweite Förderband geführt ist, ausgebildet ist. Diese mindestens
eine Tänzerwalze ist vorzugsweise zwischen der ersten Rolle und der zweiten Rolle,
insbesondere zwischen mindestens zwei unterhalb des zweiten Oberseitenabschnitts angeordneten
Umlenkrollen, unterhalb des zweiten Oberseitenabschnitts sowie vertikal beweglich
zwischen der Schneideinheit und der Stapelauflage angeordnet. Diese Anordnung ist
derart, dass die auf die mindestens eine Tänzerwalze wirkende Schwerkraft oder eine
sonstige Kraft, insbesondere eine Federkraft, das zweite Förderband gespannt hält.
[0046] Alternativ ist das zweite Förderband als ein offenes, zwischen zwei Aufwickelwalzen
gespanntes Band ausgebildet. Der mindestens eine zweite Antrieb dient zum Antreiben
mindestens einer der beiden Aufwickelwalzen, vorzugsweise beider Aufwickelwalzen.
Es ist jedoch auch möglich, nur eine Aufwickelwalze anzutreiben und die andere Aufwickelwalze
mittels Federkraft zu betreiben.
[0047] Eine erste Aufwickelwalze der beiden Aufwickelwalzen kann direkt auf dem verschiebbaren
Schlitten, insbesondere benachbart zur ersten Rolle angeordnet sein. Eine zweite Aufwickelwalze
kann horizontal relativ zur Auflagefläche feststehend, insbesondere benachbart zur
zweiten Rolle sein. In einer besonderen Ausführungsform können die erste Aufwickelwalze
von der ersten Rolle und/oder die zweite Aufwickelwalze von der zweiten Rolle gebildet
werden. Entsprechende beliebige Kombinationen sind möglich. Alternativ sind sowohl
die erste Aufwickelwalze als auch die zweite Aufwickelwalze horizontal relativ zur
Auflagefläche feststehend. Insbesondere befinden sich beide Aufwickelwalzen benachbart
zur zweiten Rolle. Der Schlitten ist in diesem Falle gemeinsam mit der ersten Rolle
relativ zur ersten Aufwickelwalze und zur zweiten Aufwickelwalze horizontal verschiebbar.
[0048] Bei Einsatz der Aufwickelwalzen ist der mindestens eine zweite Antrieb vorzugsweise
als ein erster Aufwickelwalzen-Antrieb zum Antreiben der ersten Aufwickelwalze und
als ein zweiter Aufwickelwalzen-Antrieb zum Antreiben der zweiten Aufwickelwalze ausgebildet.
Die Steuereinheit ist derart ausgebildet und steht in derartiger Signalverbindung
zu dem ersten Aufwickelwalzen-Antrieb und dem zweiten Aufwickelwalzen-Antrieb, dass
das zweite Förderband zwischen den beiden Aufwickelwalzen bei dem Verstellen der Länge
des zweiten Oberseitenabschnitts bzw. der Abstands der beiden Rollen gespannt gehalten
wird.
[0049] Während bei den beschriebenen Varianten die erste Rolle relativ zur zweiten Rolle
horizontal verschiebbar ist, sieht eine alternative Ausführungsform der Erfindung
vor, dass die beiden Rollen fest miteinander gekoppelt sind. In diesem Falle ist nicht
nur die erste Rolle auf den Schlitten angeordnet, sondern auch die zweite Rolle und
das zweite Förderband. Somit sind die erste Rolle, die zweite Rolle und das zweite
Förderband gemeinsam mit dem Schlitten in die dritte Richtung relativ zu der Auflagefläche
aus dem vertikalen geometrischen Projektionsbereich der Auflagefläche herausschiebbar
und in entgegen gesetzter dritter Richtung wieder hineinschiebbar. In diesem Falle
ist die Steuereinheit vorzugsweise derart ausgebildet und steht in derartiger Signalverbindung
zu dem zweiten Antrieb und dem dritten Antrieb, dass die geschnittene Platte in relativer
horizontaler Stillstellung oberhalb der Auflagefläche auf die Auflagefläche oder die
mindestens eine auf der Auflagefläche aufliegende geschnittene Platte auflegbar ist.
Dies erfolgt dadurch, dass der dritte Antrieb zum Verstellen des Schlittens von der
ersten Stellung in die zweite Stellung in die dritte Richtung angetrieben wird und
der zweite Antrieb zeitgleich zum Antreiben des zweiten Oberseitenabschnitt in die
zweite Richtung angetrieben wird, wobei die zweite Richtung der dritten Richtung entgegengesetzt
ist und die Geschwindigkeiten des zweiten Antriebs und des dritten Antriebs einander
entsprechend entgegengesetzt sind.
[0050] Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht in dem einfachen Aufbau des zweiten Förderbandes,
da eine Bandlängenkompensation aufgrund des konstanten Abstands der Rollen nicht erforderlich
ist. Ein Nachteil besteht darin, dass neben der Stapelauflage und der Schneideinheit
bzw. dazwischen ein ausreichender Bewegungsbereich für die verschiebbare Anordnung
des zweiten Förderbandes vorzusehen ist.
[0051] Um den vertikalen Weg, den die geschnittene Platte beim Hinabfallen von der Ebene
des zweiten Oberseitenabschnitts auf die Auflagefläche oder die oberste Platte des
dort aufgestapelten Plattenstapels bzw. die Verkippung der Platte gering zu halten,
sieht die Erfindung in einer Weiterbildung vor, dass der relative vertikale Abstand
zwischen der geometrischen Ebene der Auflagefläche und der Ebene des zweiten Oberseitenabschnitts
automatisch in Abhängigkeit von der Stapelhöhe verstellt wird. Erfindungsgemäss ist
dies durch Verstellen der Höhe der Auflagefläche und/oder der Höhe des zweiten Oberseitenabschnitts,
insbesondere auch des gesamten zweiten Förderbandes, möglich. Hierzu ist der Stapelauflage
oder dem zweiten Förderband ein vierter Antrieb zugeordnet, mittels welchem der Vertikalabstand
zwischen der geometrischen Ebene der Auflagefläche und der geometrischen Ebene des
zweiten Oberseitenabschnitts verstellbar ist. Ausserdem sind der Stapelauflage Erfassungsmittel
zugeordnet, mittels welcher die vertikale Höhe der mindestens einen auf der Auflagefläche
aufliegenden geschnittenen Platte, insbesondere einer Vielzahl an Platten, erfassbar
ist. Diese Erfassungsmittel können von einem optischen Sensor, einer Lichtschranke,
einem Hallsensor, einem mechanischen Schalter oder einem sonstigen Positionserfassungssensor
gebildet werden. Die Erfassungsmittel stehen in derartiger Signalverbindung zum dem
vierten Antrieb, dass der vertikale Abstand zwischen der jeweils obersten, auf der
Auflagefläche aufliegenden geschnittenen Platte und der geometrischen Ebene des zweiten
Oberseitenabschnitt im Abhängigkeit von der vertikale Höhe der mindestens einen auf
der Auflagefläche aufliegenden geschnittenen Platte, insbesondere einer Vielzahl an
Platten, im Wesentlichen konstant, vorzugsweise möglichst gering gehalten wird.
[0052] In den bisher dargestellten Varianten ist entweder nur ein einziges Förderband in
Form des zweiten Förderbandes der Stapeleinheit vorgesehen, oder das erste Förderband
der Schneideinheit und das zweite Förderband der Stapeleinheit sind zwei getrennte
Förderbänder. Es ist jedoch auch möglich, das erste Förderband und das zweite Förderband
als ein gemeinsames Förderband auszubilden. In diesem Fall übernimmt das zweite Förderband
auch die Funktion des ersten Förderbandes, so dass das zweite Förderband sowohl der
Schneideinheit, als auch der Stapeleinheit zugeordnet ist. Dies ist vor allem bei
den Ausführungsformen, bei welchem der horizontale Abstand der ersten Rolle zur zweiten
Rolle verstellbar ist, möglich. Die zweite Rolle kann in diesem Fall Bestandteil der
Schneideinheit sein.
[0053] Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen
schematisch dargestellten konkreten Ausführungsbeispielen rein beispielhaft näher
beschrieben.
[0054] Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine Schrägansicht auf eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Schneiden und anschliessendem
Stapeln von Platten;
- Figur 2a
- eine schematische Seitenansicht auf eine erste Ausführungsform mit einem umlaufenden,
in sich geschlossenen zweiten Förderband und Tänzerwalzen als Bandlängenkompensationsmittel
mit einer geschnittenen Platte auf dem ersten Oberseitenabschnitt;
- Figur 2b
- die Ausführungsform gemäss Figur 2a beim Transport der geschnittenen Platte in die
erste Richtung zum zweiten Förderband;
- Figur 2c
- die Ausführungsform gemäss Figur 2a beim Transport der geschnittenen Platte in den
geometrischen vertikalen Projektionsbereich der Auflagefläche durch Verschieben des
Schlittens und Antreiben des zweiten Förderbands;
- Figur 2d
- die Ausführungsform gemäss Figur 2a beim Transport der geschnittenen Platte in den
geometrischen vertikalen Projektionsbereich der Auflagefläche durch Antreiben des
zweiten Förderbands;
- Figur 2e
- die Ausführungsform gemäss Figur 2a mit der geschnittenen Platte im geometrischen
vertikalen Projektionsbereich oberhalb der Auflagefläche mit dem Schlitten in der
ersten Stellung;
- Figur 2f
- die Ausführungsform gemäss Figur 2a beim Verschieben des Schlittens von der ersten
Stellung in die zweiten Stellung und Ablegen der geschnittenen Platte;
- Figur 2g
- die Ausführungsform gemäss Figur 2a mit abgelegter geschnittener Platte mit dem Schlitten
in der zweiten Stellung;
- Figur 3a
- eine schematische Seitenansicht auf eine zweite Ausführungsform mit einem offenen,
zwischen zwei Aufwickelwalzen gespanntes zweiten Förderband mit einer geschnittenen
Platte auf dem ersten Oberseitenabschnitt und einer als erste Aufwickelwalze ausgebildeten
ersten Rolle;
- Figur 3b
- die Ausführungsform gemäss Figur 3a beim Transport der geschnittenen Platte in die
erste Richtung zum zweiten Förderband;
- Figur 3c
- die Ausführungsform gemäss Figur 3a beim Transport der geschnittenen Platte in den
geometrischen vertikalen Projektionsbereich der Auflagefläche durch Verschieben des
Schlittens und Abwickeln der zweiten Aufwickelwalze;
- Figur 3d
- die Ausführungsform gemäss Figur 3a beim weiteren Transport der geschnittenen Platte
in den geometrischen vertikalen Projektionsbereich der Auflagefläche durch Verschieben
des Schlittens und Abwickeln der zweiten Aufwickelwalze;
- Figur 3e
- die Ausführungsform gemäss Figur 3a mit der geschnittenen Platte im geometrischen
vertikalen Projektionsbereich oberhalb der Auflagefläche mit dem Schlitten in der
ersten Stellung;
- Figur 3f
- die Ausführungsform gemäss Figur 3a beim Verschieben des Schlittens von der ersten
Stellung in die zweiten Stellung durch Aufwickeln der als erste Aufwickelwalze ausgebildeten
ersten Rolle und Ablegen der geschnittenen Platte;
- Figur 3g
- die Ausführungsform gemäss Figur 3a mit abgelegter geschnittener Platte mit dem Schlitten
in der zweiten Stellung und aufgewickelter erster Aufwickelwalze;
- Figur 4a
- eine schematische Seitenansicht auf eine dritte Ausführungsform mit einem offenen,
zwischen zwei stationären Aufwickelwalzen gespannten zweiten Förderband in der zweiten
Stellung des Schlittens;
- Figur 4b
- eine Detailansicht aus Figur 4a;
- Figur 4c
- die Ausführungsform gemäss Figur 4a in der ersten Stellung des Schlittens;
- Figur 5a
- eine schematische Seitenansicht auf eine vierte Ausführungsform mit einem umlaufenden,
in sich geschlossenen zweiten Förderband und konstant beabstandeten Rollen mit einer
geschnittenen Platte auf dem ersten Oberseitenabschnitt;
- Figur 5b
- die Ausführungsform gemäss Figur 5a beim Transport der geschnittenen Platte in die
erste Richtung zum zweiten Förderband;
- Figur 5c
- die Ausführungsform gemäss Figur 5a mit der geschnittenen Platte auf dem zweiten Oberseitenabschnitt
des zweiten Förderbandes;
- Figur 5d
- die Ausführungsform gemäss Figur 5a in der ersten Stellung des Schlittens nach dem
Transport der geschnittenen Platte in den geometrischen vertikalen Projektionsbereich
der Auflagefläche durch Verschieben des Schlittens;
- Figur 5e
- die Ausführungsform gemäss Figur 5a beim Verschieben des Schlittens von der ersten
Stellung in die zweiten Stellung; und
- Figur 5f
- die Ausführungsform gemäss Figur 5a mit abgelegter geschnittener Platte mit dem Schlitten
in der zweiten Stellung.
[0055] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Schneiden und Stapeln von
Platten, insbesondere Papier-, Karton-, Wellpappe-, Folien-, Textil-, Kunststoff-,
Schaumstoff- oder Holz-Platten oder -Bögen, in einer Schrägansicht. Die Vorrichtung
gliedert sich zum einen in eine Schneideinheit 1 und zum anderen in eine Stapeleinheit
11. Die Schneideinheit 1 weist ein einen Schneidtisch in Form eines ersten Förderbands
2 mit einem horizontal verlaufenden ersten Oberseitenabschnitt 3 auf. Der erste Oberseitenabschnitt
3 ist der nach oben weisende Abschnitt des Förderbandes 2, der als Schneidtisch wirkt
und auf welchem im gezeigten Ausführungsbeispiel eine zu schneidende Platte 10a aufliegt.
Das erste Förderband 2 mit seinem ersten Oberseitenabschnitt 3 kann in eine im Wesentlichen
horizontale erste Richtung 5 mittels eines ersten Antriebs 6 angetrieben werden, um
die Platte 10a aus dem Schneidbereich der Scheideinheit 1 hinein oder hinaus zu transportieren.
[0056] Oberhalb des ersten Oberseitenabschnitts 3 und oberhalb der aufliegenden Platte 10a
ist ein Schneidwerkzeug 4 angeordnet, das innerhalb eines Schneidbereichs parallel
zu dem ersten Oberseitenabschnitt 3, also im Wesentlichen horizontal, entlang zweier
zueinander senkrechter, horizontaler Achsen verstellbar ist. Vorzugsweise ist das
Schneidwerkzeug 4 auch vertikal verstellbar, um es - gegebenenfalls mit unterschiedlichen
Eingriffstiefen - in Eingriff mit der zu schneidenden Platte zu bringen. Mittels des
Schneidwerkzeugs 4 kann die auf dem ersten Oberseitenabschnitt 3 aufgelegte, zu schneidende
Platte 10a in dem Schneidbereich wie eingangs beschrieben geschnitten werden. Mittels
einer Steuereinheit 41 können zumindest die Antriebe des Schneidkopfes, auf welchem
das Scheidwerkzeug 4 angeordnet ist, zum Verstellen des Schneidkopfes sowie der erste
Antrieb 6 zum Antreiben des ersten Förderbands 2 angesteuert werden.
[0057] Die Stapeleinheit 11 umfasst eine Stapelauflage 31 mit einer Auflagefläche 32, auf
welcher eine Vielzahl geschnittener Platten 10c aufeinander liegend in einem geometrischen
vertikalen Projektionsbereich 33 der Auflagefläche 32 aufstapelbar ist. Der mittels
vier gestrichelter Linien dargestellte geometrische vertikale Projektionsbereich 33
ist derjenige Bereich, entlang welchem sich der Plattenstapel 10c in seiner vertikalen
Fortsetzung erstreckt. Auf dem Plattenstapel 10c liegt eine oberste geschnittene Platte
10c' auf. Mittels eines vierten Antriebs 36 kann die Auflagefläche 32 mit dem gesamten
Plattenstapel 10c in ihrer Höhe verstellt werden.
[0058] Ausserdem weist die Stapelauflage 11 ein zweites Förderband 12 mit einen horizontal
verlaufenden zweiten Oberseitenabschnitt 13 auf. Mittels eines zweiten Antriebs 16
ist das zweite Förderband 12 mit seinem zweiten Oberseitenabschnitt 13 in eine horizontale
zweite Richtung 15, die kollinear mit der ersten Richtung 5 ist, antreibbar. Das zweite
Förderband 12 ist derart angrenzend an das erste Förderband 2 angeordnet, dass die
Platte 10a aus dem Schneidbereich heraus von dem ersten Oberseitenabschnitt 3 auf
den zweiten Oberseitenabschnitt 13 durch Antreiben des ersten Förderbands 2 in die
erste Richtung 5 transportiert werden kann. Ausserdem zeigt Figur 1 einen Schlitten
23 in einer zweiten Stellung B.
[0059] Auf die Anordnung und Funktionsweise des Schlittens 23 und des zweiten Förderbandes
12 wird in den folgenden Ausführungsbeispielen genauer eingegangen.
[0060] Die Ausführungsbeispiele der Figuren 2a bis 4c basieren auf der Vorrichtung gemäss
Figur 1 und zeigen konkrete erfindungsgemässe Ausführungsvarianten dieser Vorrichtung,
weshalb auf bereits erläuterte Merkmale und Bezugszeichen zum Teil nicht erneut eingegangen
werden muss. Die Figuren, welche sich teilweise nur bezüglich weniger Merkmale unterscheiden,
werden in ihrer Gesamtheit beschrieben.
[0061] In Figur 2a wird auf schematische Weise das erste Förderband 2 mit dem ersten Oberseitenabschnitt
3, auf welchem eine mittels der Schneideinheit 1 geschnittenen Platte 10b aufliegt,
gezeigt. Der sich horizontal ersteckende erste Oberseitenabschnitt 3 wird mittels
einer Rolle 7 vertikal nach unten umgelenkt und in entgegen gesetzte Richtung zurückgeführt.
[0062] Der horizontal verlaufende zweite Oberseitenabschnitt 13 des zweiten Förderbands
12 ist zwischen einer ersten Rolle 21 und einer horizontal von der ersten Rolle 21
beabstandeten zweiten Rolle 22 aufgespannt.
[0063] Auf einem Schlitten 23 ist die erste Rolle 21 angeordnet. Der Schlitten 23 ist oberhalb
der Auflagefläche 32 und im Wesentlichen parallel relativ zu der geometrische Ebene
der Auflagefläche 32 mittels eines dritten Antriebs, der in den Figuren 2a bis 2g
nicht dargestellt ist, jedoch in Figuren 4a und 4c gezeigt ist, zwischen einer Stellung
A, Figur 2d und 2e, und einer zweiten Stellung B, Figuren 2a, 2b und 2g, verstellbar.
Die Richtung von der ersten Stellung A in die zweite Stellung B wird im Folgenden
als die dritte Richtung 25, die parallel zur zweiten Richtung 15 verläuft, entsprechend
Figur 2f bezeichnet. In der ersten Stellung A, Figuren 2d und 2e, ist das zweite Förderband
12 mit seinem zweiten Oberseitenabschnitt 13 im vertikalen Projektionsbereich 33 der
Auflagefläche 32 angeordnet und überdeckt die Auflagefläche 32 nahezu vollständig,
wobei der zweite Oberseitenabschnitt 13 im Wesentlichen parallel beabstandet zu der
Auflagefläche 32 angeordnet ist. In der zweiten Stellung B, Figuren 2a, 2b und 2g,
ist das zweite Förderband 12 mit seinem zweiten Oberseitenabschnitt 13 ausserhalb
des Projektionsbereichs 33 der Auflagefläche 32 angeordnet. Die zweite Rolle 22 ist
horizontal relativ zur Auflagefläche 32 feststehend. Der horizontale Abstand zwischen
der ersten Rolle 21 und der zweiten Rolle 22 und somit die Länge w des zweiten Oberseitenabschnitts
13 entlang der zweiten Richtung 15 ist durch das Verschieben des Schlittens 23 verstellbar,
wie in den Figuren 2b und 2e gezeigt.
[0064] Das zweite Förderband 12 ist als ein umlaufendes, in sich geschlossenes Band ausgebildet.
Um die sich beim Verschieben des Schlittens 23 ergebende horizontale Längendifferenz
auszugleichen, sind Bandlängenkompensationsmittel zum derartigen Nachspannen des zweiten
Förderbands 12 vorgesehen, dass das zweite Förderband 12 im zweiten Oberseitenabschnitt
13 bei dem Verstellen der Länge w, Figuren 2b und 2e, gespannt gehalten wird. Die
Bandlängenkompensationsmittel werden von zwei Tänzerwalzen 24 gebildet, um welche
das zweite Förderband 12 geführt ist. Die beiden Tänzerwalzen 24 sind zwischen der
ersten Rolle 21 und der zweiten Rolle 22 und zwischen drei unterhalb des zweiten Oberseitenabschnitts
13 angeordneten Umlenkrollen 27 unterhalb des zweiten Oberseitenabschnitts 13 und
vertikal beweglich zwischen der Schneideinheit 1 und der Stapelauflage 31 derart angeordnet,
dass die auf die beiden Tänzerwalzen 24 wirkende Schwerkraft oder sonstige Kraft,
beispielsweise eine Federkraft, das zweite Förderband 12 gespannt hält, wie insbesondere
aus den Figuren 2b und 2e ersichtlich.
[0065] Mittels der Steuereinheit 41 wird der erste Antrieb 6 derart angesteuert, dass die
von der Schneideinheit 1 geschnittene Platte 10b von dem ersten Oberseitenabschnitt
3, Figur 2a, auf den zweiten Oberseitenabschnitt 13 zumindest in die erste Richtung
5 transportiert wird, wie in den Figuren 2a und 2b gezeigt. Sobald sich die Platte
10b dem zweiten Oberseitenabschnitt 13 nähert, was mittels der Lichtschranke 8 oder
einem sonstigen - insbesondere optischen, magnetischen oder mechanischen - Sensor
detektiert wird, wird auch der zweiten Oberseitenabschnitt 13 des zweiten Förderbandes
12 in die zweite Richtung 15 angetrieben. Dies erfolgt sowohl durch Verstellen des
Schlittens 23 durch Antreiben des dritten Antriebs und somit der ersten Rolle 21 in
die entgegen gesetzte dritte Richtung 25', als auch durch Antreiben des zweiten Antriebs
16, wie anhand der Pfeile in den Figuren 2c und 2d erkennbar. Auf dem zweiten Oberseitenabschnitt
13 aufliegend, wird die Platte 10b durch Antreiben des zweiten Antriebs 16 und des
dritten Antriebs 26 in eine Stellung, in welcher die geschnittene Platte 10b im Wesentlichen
vollständig in dem vertikalen Projektionsbereich 33 der Auflagefläche 32 oberhalb
der Auflagefläche 32 angeordnet und der Schlitten 23 in die erste Stellung A verschoben
ist, in die zweite Richtung 15 transportiert, wie in Figur 2e gezeigt.
[0066] Im Vorangegangenen wurde von der zweiten Stellung B als Grundstellung ausgegangen.
Es sei darauf hingewiesen, dass es ebenfalls möglich ist, die Platte 10b von dem ersten
Oberseitenabschnitt 3 auf den zweiten Oberseitenabschnitt 13 und weiter in die Stellung,
in welcher die geschnittene Platte 10b im Wesentlichen vollständig in dem vertikalen
Projektionsbereich 33 der Auflagefläche 32 oberhalb der Auflagefläche 32 angeordnet
ist, zu transportieren, während der Schlitten 23 in der ersten Stellung A verharrt,
indem ausschliesslich der erste Antrieb 6 und der zweite Antrieb 16 angetrieben werden
und der dritte Antrieb stillsteht.
[0067] Ausgehend von der Stellung, in welcher die geschnittene Platte 10b im Wesentlichen
vollständig in dem vertikalen Projektionsbereich 33 der Auflagefläche 32 oberhalb
der Auflagefläche 32 angeordnet ist, wie in Figur 2e gezeigt, wird die Platte 10b
erfindungsgemäss bei horizontaler Stillstellung der Platte 10b auf die Auflagefläche
32 oder die oberste Platte 10c' eines auf der Auflagefläche 32 aufliegenden Plattenstapels
10c (Figur 1), aufgelegt. Dies erfolgt, indem mittels der Steuerung 41 der dritte
Antrieb zum Verstellen des Schlittens 23 von der ersten Stellung A, Figur 2e, in die
zweite Stellung B, Figur 2g, in die dritte Richtung 25 verstellt wird, wobei gleichzeitig
der zweite Antrieb 16 des zweiten Förderbands derart angesteuert wird, dass der zweite
Oberseitenabschnitt 13 relativ zur Auflagefläche 32 horizontal stillsteht, wie in
den Figuren 2e bis 2g veranschaulicht. Dabei erfolgt das Ansteuern des zweiten Antriebs
16 derart, dass das zweite Förderband 12 im Bereich der zweiten Rolle 22 relativ zur
zweiten Rolle 22 sowie auch die zweite Rolle 22 stillstehen, wie in den Figuren 2f
und 2g an der feststehenden Rolle 22 gezeigt. Somit wird der Platte 10b ausgehend
von der ersten Stellung A die Unterlage, nämlich der zweite Oberseitenabschnitt 13,
durch dessen Verkürzung der Länge w entzogen, so dass die geschnittene Platte 10b
im Wesentlichen ohne horizontale Bewegung in vertikale Richtung auf die Auflagefläche
32 kippt bzw. fällt, wie in den Figuren 2f und 2g veranschaulicht. Da es im Wesentlichen
zu keiner relativen horizontalen Bewegung der Platte 10b beim Auflegen kommt, wird
ein Verkratzen der Platte 10b und/oder der obersten Platte 10c' auf dem Plattenstapel
10c vermieden. Einzelne Segmente der geschnittenen Platte 10b werden zueinander nicht
verschoben.
[0068] Während das zweite Förderband 12 bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäss Figuren
2a bis 2g umlaufend und in sich geschlossen ist, zeigen die Figuren 3a bis 3g ein
zweites Ausführungsbeispiel und die Figuren 4a bis 4c ein drittes Ausführungsbeispiel
jeweils mit einem zweiten Förderband 12, das als ein offenes, zwischen zwei Aufwickelwalzen
21 und 29 bzw. 28 und 29 gespanntes Band ausgebildet ist, wobei der mindestens eine
zweite Antrieb 16 zum Antreiben mindestens einer der beiden Aufwickelwalzen 21, 28
bzw. 29 ausgebildet ist.
[0069] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäss Figuren 3a bis 3g ist eine erste Aufwickelwalze
21 auf dem verschiebbaren Schlitten 23 angeordnet. Diese erste Aufwickelwalze 21 wird
gleichzeitig von der ersten Rolle 21 gebildet. Die zweite Aufwickelwalze 29 ist horizontal
feststehend in Bezug auf die Auflagefläche 32, das erste Förderband 2 und die Schneideinheit
1, angeordnet. Diese zweite Aufwickelwalze 29 ist benachbart zur zweiten Rolle 22,
nämlich unterhalb der zweiten Rolle 22 montiert. In anderen Worten ist das zweite
Förderband 13 zwischen der auf dem Schlitten 23 montierten und somit horizontal verschiebbaren,
von der ersten Rolle 21 gebildeten erste Aufwickelwalze 21 und der unterhalb der zweiten
Rolle 22 feststehend montierten zweiten Aufwickelwalze 29 gespannt, wobei das zweite
Förderband 12 über die zweite Rolle 22 im Wesentlichen um 90° umgelenkt wird und der
Abschnitt zwischen der ersten Rolle, also der ersten Aufwickelwalze 21, und der zweiten
Rolle 22 den im Wesentlichen horizontal verlaufenden zweiten Oberseitenabschnitt 13
bildet. Die Länge w des zweiten Oberseitenabschnitts 13 ist durch Verschieben des
Schlittens 23 und somit der ersten Aufwickelwalze 21 bei gleichzeitigem Auf- bzw.
Abrollen der Aufwickelwalzen 21 und 29 verstellbar, wie in den Figuren 3b bis 3g gezeigt.
[0070] Der mindestens eine zweite Antrieb wird von einem ersten Aufwickelwalzen-Antrieb
zum Antreiben der ersten Aufwickelwalze 21 und einem zweiten Aufwickelwalzen-Antrieb
zum Antreiben der zweiten Aufwickelwalze 29 gebildet. Mittels der Steuereinheit 41
werden der erste Aufwickelwalzen-Antrieb und der zweite Aufwickelwalzen-Antrieb derart
angesteuert, dass das zweite Förderband zwischen den beiden Aufwickelwalzen 21 und
29 bei dem Verstellen der Länge w des zweiten Oberseitenabschnitts 13 gespannt gehalten
wird, wie in den Figuren 3b bis 3f gezeigt.
[0071] Sobald die auf dem ersten Oberseitenabschnitt 3 des ersten Förderbands 2 aufliegende
geschnittene Platte 10b bei ihrer Bewegung in die erste Richtung 5 die Lichtschranke
8, die auch als sonstiger Detektor ausgebildet sein kann, passiert, Figuren 3a und
3b, wird der Schlitten 23 mit der ersten Aufwickelwalze 21 in die entgegen gesetzte
dritte Richtung 25' verschoben, wobei die zweite Aufwickelwalze 29 abgewickelt wird,
wie in den Figuren 3c und 3d gezeigt. Die nun auf dem zweiten Oberseitenabschnitt
13 aufliegende Platte wird somit durch das Verschieben des Schlittens von der zweiten
Stellung B, Figuren 3a und 3b, in die erste Stellung A, Figuren 3d und 3e, in den
vertikalen Projektionsbereich 33 der Auflagefläche gebracht. Durch zusätzliches Antrieben
des ersten Aufwickelwalzen-Antriebs der ersten Aufwickelwalze 21 wird die Platte 10b
in Richtung zur ersten Aufwickelwalze 21, also in zweite Richtung 15 transportiert,
wie in der Figur 3e gezeigt. Befindet sich die geschnittene Platte 10b entsprechend
Figur 3e genau oberhalb der Auflagefläche 32 oder einer dort aufliegenden Platte 10c',
wird die erste Aufwickelwalze 21 bei stillstehender zweiter Aufwickelwalze 29 angetrieben.
Hierdurch bewegt sich die erste Aufwickelwalze 21 gemeinsam mit dem Schlitten 23 von
der ersten Stellung A, Figur 3e, in Richtung zur zweiten Stellung B, Figur 3g, wobei
der zweite Oberseitenabschnitt 13 und somit auch die darauf aufliegende geschnittene
Platte 10b relativ zur Auflagefläche 32 horizontal stillsteht. Bei dieser Bewegung
steht auch die zweite Rolle 22 still, wie in Figur 3f gezeigt. Somit kommt es, wie
eingangs erläutert, zu einer Verkürzung der Länge w des zweiten Oberseitenabschnitts
13. Der horizontal oberhalb der Auflagefläche 32 stillstehenden Platte wird ihr Untergrund
entzogen, so dass sie ohne horizontale Relativbewegung auf der Auflagefläche 32 vertikal
zum Liegen kommt, wie in Figur 3g gezeigt. Das zweite Förderband 12 wird im Anschluss
von der ersten Aufwickelwalze 21 auf die zweite Aufwickelwalzen 29 mittels der Aufwickelwalzen-Antriebe
umgespult, so dass ausgehend von dem Zustand gemäss Figur 3g wieder der Zustand gemäss
Figur 3a eingenommen wird.
[0072] In den Figuren 4a bis 4c ist eine Variante der zweiten Ausführungsform der Figuren
3a bis 3g dargestellt. Bei dieser dritten Ausführungsform ist das offene zweite Förderband
12 zwischen zwei stationären Aufwickelwalzen 28 und 29 gespannt. Ein erster Aufwickelwalzen-Antrieb
16a dient zum Antreiben der ersten Aufwickelwalze 28 und ein zweiter Aufwickelwalzen-Antrieb
16b zum Antreiben der zweiten Aufwickelwalze 29. Die beiden Aufwickelwalzen 28 und
29 sind stationär in der Nähe der zweiten Rolle 22 zwischen der Schneideinheit 1 und
der Stapelauflage 31 angeordnet. Das zweite Förderband 12 wird von der ersten Aufwickelwalze
28 über eine Umlenkrolle 27b zu der ersten Rolle 21, die auf dem Schlitten 23 angeordnet
ist, geführt. Zwischen der ersten Rolle 21 und der zweiten Rolle 22 ist das zweite
Förderband 12 in seinem zweiten Oberseitenabschnitt 13 horizontal geführt und wird
von Stützwalzen 30 von unten abgestützt.
[0073] Auf dem Schlitten 23 ist eine Lichtschranke 39 angeordnet, um während des Verschiebens
des Schlittens in die entgegen gesetzte dritte Richtung 25' mögliche Hindernisse,
insbesondere geschnittene Platten, vorstehende Teile, Gegenstände oder Personen detektieren
zu können. Vorzugsweise fährt der Schlitten 23 vor Ablegen einer Platte vorgängig
von der zweiten Stellung B, Figur 4a, in die erste Stellung A, Figur 4c, um sicherzustellen,
das die gesamte Fläche frei von Hindernissen ist und die geschnittene Platte 10b ungehindert
auf die Auflagefläche 32 oder die oberste Platte 10c eines Plattenstapels 10c aufgelegt
werden kann.
[0074] Sobald die auf dem ersten Oberseitenabschnitt 3 des ersten Förderbands 2 aufliegende
geschnittene Platte 10b die Lichtschranke 8, die auch ein sonstiger Detektor sein
kann, passiert, wird eine Vorlauf-Klemmung 37, welche nahe der ersten Rolle 21 angeordnet
ist, zum Festhalten des zweiten Förderbandes 12 am Schlitten 23 aktiviert. Diese Vorlauf-Klemmung
37 verhindert, dass das zweite Förderband eine Relativbewegung zur ersten Rolle 21
durchführt. Anstelle des Aktivierens der Vorlauf-Klemmung 37 ist es auch möglich,
die beiden Aufwickelwalzen-Antriebe 16a und 16b entsprechend synchron anzutreiben.
Aufgrund eines eventuellen elastischen Verhaltens des zweiten Förderbandes 12 ist
der Einsatz von Klemmungen jedoch unter Umständen vorteilhaft. Die beiden Aufwickelwalzen
28 und 29 spannen das zweite Förderband 12 mittels der Aufwickelwalzen-Antriebe 16a
bzw. 16b, beispielsweise mittels DC-Motoren oder Drehfeldmagneten. Der Schlitten 23
wird nun durch den dritten Antrieb 26 von der zweiten Stellung B, Figur 4a, in Richtung
zur ersten Stellung, Figur 4c in die entgegen gesetzte dritte Richtung 25' verschoben,
während die geschnittene Platte 10b zunächst sowohl auf dem ersten Oberseitenabschnitt
3, als auch auf dem zweiten Oberseitenabschnitt 13 aufliegt. Die Geschwindigkeit des
Schlittens 23 entspricht der Geschwindigkeit des ersten Förderbands 2. Währenddessen
wird das Förderband 12 von beiden Aufwickelwalzen 28 und 29 gleichmässig abgewickelt,
bis der Schlitten 23 die ersten Stellung A gemäss Figur 4c erreicht hat.
[0075] Jetzt wird die Vorlauf-Klemmung 37 an der ersten Rolle 21 gelöst. Der erste Aufwickelwalzen-Antrieb
16a wird aktiviert, so dass die Platte 10b auf dem zweiten Oberseitenabschnitt 13
in die zweite Richtung 15 und in Darüberlage zur obersten Platte 10c' des Plattenstapels
10c gebracht werden kann. Dieser Schritt kann abhängig von der Endposition des Schlittens
23 auch entfallen. Alternativ ersetzt dieser Schritt das Verstellen des Schlittens
23 von der zweiten Stellung B in die erste Stellung A, falls der Schlitten 23 bereits
zum Zeitpunkt des Transports der Platte 10b von dem ersten Förderband 2 auf das zweite
Förderband 12 in der ersten Stellung A verweilt.
[0076] Um eine Relativbewegung des zweiten Förderbandes 12 zur zweiten Rolle 22 zu verhindern,
wird eine nahe der zweiten Rolle 22 angeordnete Rücklauf-Klemmung 38 aktiviert, so
dass das zweite Förderband 12 im Bereich der zweiten Rolle 22 festgehalten wird. Anstelle
des Aktivierens dieser Rücklauf-Klemmung 38 ist es auch möglich, den zweiten Aufwickelwalzen-Antrieb
16b zu blockieren. Aufgrund der eventuell gegebenen Elastizität des zweiten Förderbands
12 ist jedoch ein Klemmen unter Umständen vorteilhaft. Der Schlitten 23 wird nun von
der ersten Stellung A, Figur 4c, in welcher der Schlitten 23 und der zweite Oberseitenabschnitt
13 die oberste Platte 10c' des Plattenstapels 10c überdeckt und im vertikalen Projektionsbereich
33 angeordnet ist, wobei die geschnittene Platte 10b oberhalb der obersten Platte
10c' auf dem zweiten Förderband 12 aufliegt, in die zweite Stellung B ausserhalb des
Projektionsbereichs 33 verstellt. Da das zweite Förderband 12 im Bereich der feststehenden
zweiten Rolle 22 durch die Rücklauf-Klemmung 38 oder durch das Blockieren des zweiten
Aufwickelwalzen-Antriebs 16b festgehalten wird, führt der zweite Oberseitenabschnitt
13 des zweiten Förderbandes 12 keine horizontale Relativbewegung zur obersten Platte
10c' auf, sondern er verkürzt sich. Während des Verschiebens des Schlittens 23 wird
das zweite Förderband 12 auf der ersten Aufwickelwalze 28 durch Antreiben des ersten
Aufwickelwalzen-Antriebs 16a aufgenommen. Durch das derartige Verschieben des Schlittens
23 wird der geschnittenen Platte 10b der Untergrund seitlich entzogen, ohne dass die
Platte 10b hierbei eine horizontale Relativbewegung zur obersten Platte 10c' durchführt,
so dass die geschnittene Platte 10b vertikal auf der obersten Platte 10c' zum Liegen
kommen. Im Anschluss wird das nun hauptsächlich auf der ersten Aufwickelrolle 28 aufgerollte
zweite Förderband 12 von der ersten Aufwickelrolle 28 auf die zweite ersten Aufwickelrolle
29 zurückgespult, so dass die ursprüngliche Ausgangsstellung wieder erreicht wird.
[0077] Um diesen vertikalen Kipp- oder Fallweg, der mit y in der Figur 4b dargestellt ist,
gering zu halten, ist der Stapelauflage 31 ein vierter Antrieb 36 zugeordnet, mittels
welchem der Vertikalabstand v, Figur 4b, zwischen der geometrischen Ebene der Auflagefläche
32 und der geometrischen Ebene des zweiten Oberseitenabschnitts 13 verstellbar ist.
In anderen Worten kann mittels des vierten Antriebs 36 die Höhe der Stapelauflage
31 verstellt werden. Ausserdem sind der Stapelauflage 31 Erfassungsmittel 42 zugeordnet
sind, mittels welcher die vertikale Höhe h des auf der Auflagefläche 32 aufliegenden
Stapels geschnittener Platten 10c erfasst werden kann. Diese Erfassungsmittel 42 sind
insbesondere als optischer Sensor zur Erfassung der Stapelhöhe ausgebildet. Die Erfassungsmittel
42 stehen in derartiger Signalverbindung zum dem vierten Antrieb 36, dass der vertikale
Abstand y zwischen der jeweils obersten auf der Auflagefläche 32 aufliegenden geschnittenen
Platte 10c' und der geometrischen Ebene des zweiten Oberseitenabschnitt 13 im Abhängigkeit
von der vertikale Höhe h des Plattenstapels 10c im Wesentlichen konstant, vorzugsweise
möglichst gering, gehalten wird.
[0078] Während bei den vorangegangene Ausführungsbeispielen die Länge w des zweiten Oberseitenabschnitts
13 durch Verstellen des Abstand zwischen der ersten Rolle 21 und der zweiten Rolle
22 variiert werden kann, so dass der Platten 10b der Untergrund seitlich entzogen
wird, zeigen die Figuren 5a bis 5f eine alternative, vierte Ausführungsform, bei welcher
das gesamte zweite Förderband 12 einschliesslich der ersten Rolle 21 und der zweiten
Rolle 22 auf dem Schlitten 23 angeordnet sind, wie in Figur 5a gezeigt. Dieser Schlitten
23 ist zwischen dem ersten Förderband 2 der Schneideinheit 1 und der Stapelauflage
31 horizontal verschiebbar. In der zweiten Stellung B gemäss Figur 5a grenzt der Schlitten
23 an die Schneideinheit 1 derart an, dass eine auf dem ersten Oberseitenabschnitt
3 des ersten Förderbandes 2 aufliegende Platte 10b von dort auf das zweite Förderband
12 transportiert werden kann, indem das ersten Förderband 2 in die erste Richtung
5 angetrieben wird, wie in den Figuren 5a bis 5c gezeigt. In dieser zweiten Stellung
B befinden sich der Schlitten 23 und der zweite Oberseitenabschnitt 13 des zweiten
Förderbandes 12 ausserhalb des vertikalen Projektionsbereichs 33 der Auflagefläche
32, wie in den Figuren 5a bis 5c erkennbar.
[0079] Sobald die geschnittene Platte 10b vollständig auf dem zweiten Oberseitenabschnitt
13 durch Antreiben des ersten und zweiten Antriebs aufliegt, wie in Figur 5c dargestellt,
wird der Schlitten 23 von der zweiten Stellung B in die erste Stellung A, also in
den vertikalen Projektionsbereich 33 der Auflagefläche 31 horizontal gefahren, so
dass die auf dem zweiten Förderband 12 aufliegende Platte 10b oberhalb der Auflagefläche
32 im Projektionsbereich 33 angeordnet ist, wie in Figur 5d gezeigt.
[0080] Die in Figur 1 dargestellte Steuereinheit 41 ist derart ausgebildet und steht in
derartiger Signalverbindung zu dem zweiten Antrieb 16 und dem dritten Antrieb 26,
dass die geschnittene Platte 10b in relativer horizontaler Stillstellung oberhalb
der Auflagefläche 32 auf die Auflagefläche 32 oder die mindestens eine auf der Auflagefläche
32 aufliegende geschnittene Platte (10c) auflegbar ist. Dies erfolgt, indem mittels
des dritten Antriebs 26 der Schlitten 23 von der ersten Stellung A, Figur 5d, in die
zweite Stellung B, Figur 5f, in die dritte Richtung 25 verschoben wird, wobei gleichzeitig
das zweite Förderband 12 in die zweite Richtung 15 mittels des zweiten Antriebs 16
synchronisiert angetrieben wird, so dass die am zweiten Oberseitenabschnitt 13 durch
das Verschieben des Schlittens 23 eingeleitete horizontale Bewegung durch das Antreiben
des zweiten Förderbandes 12 in die entgegen gesetzte Richtung kompensiert wird und
somit der zweite Oberseitenabschnitt 13 horizontal stillsteht. Hierbei ist die zweite
Richtung 15 der dritten Richtung 25 entgegengesetzt und die Geschwindigkeiten des
zweiten Antriebs 16 und des dritten Antriebs 26 entsprechen in ihrer Wirkgeschwindigkeit
einander, jedoch in entgegen gesetzte Richtungen. Somit wird auf bereits beschriebene
Weise der geschnittenen Platte 10b der Untergrund seitlich entzogen und sie kippt
vertikal auf die Auflagefläche 32, wie in der Figur 5e gezeigt.
[0081] Anstelle eines Verschiebens des Schlittens 23 ist es insbesondere bei dieser vierten
Ausführungsform möglich, die horizontale Relativbewegung zwischen dem Schlitten 23
und der Stapelauflage 31 durch ein horizontales Verschieben der gesamten Stapelauflage
31 bei horizontal in der zweiten Stellung B feststehendem Schlitten 23 einzuleiten.
Hierbei können das erste Förderband 2 und das zweite Förderband 12 als ein einziges,
zusammenhängendes Förderband ausgebildet sein, wobei die Rolle 7 entfallen kann. Anstelle
einer Höhenverstellung der Stapelauflage 31, wie bei dem dritten Ausführungsbeispiel
gezeigt, ist es auch möglich, eine Höhenverstellung des Schlittens 23 vorzusehen,
um den vertikalen Abstand y zwischen der obersten auf der Auflagefläche 32 aufliegenden
geschnittenen Platte 10c' und der Ebene des zweiten Oberseitenabschnitt 13 konstant
zu halten oder zu minimieren.
[0082] Erfindungsgemäss ist es ausserdem möglich, die Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele
miteinander zu kombinieren.
1. Vorrichtung zum Schneiden und Stapeln von Platten, insbesondere Papier-, Karton-,
Wellpappe-, Folien-, Textil-, Kunststoff-, Schaumstoff- oder Holz-Platten oder -Bögen,
mit
● einer Schneideinheit (1), die
- einen ersten Schneidtisch (2), mit einem insbesondere horizontal verlaufenden ersten
Oberseitenabschnitt (3), auf welchen eine zu schneidende Platte (10a) auflegbar ist,
wobei der Schneidtisch (2) insbesondere von einem ersten Förderband (2) gebildet wird,
ausgebildet ist,
- ein Schneidwerkzeug (4), das oberhalb des ersten Oberseitenabschnitts (3) angeordnet
ist, innerhalb eines Schneidbereichs parallel zu dem ersten Oberseitenabschnitt (3)
verstellbar ist und mittels welchem eine auf dem ersten Oberseitenabschnitt (3) aufgelegte,
zu schneidende Platte (10a) in dem Schneidbereich schneidbearbeitbar ist, und
- einen ersten Antrieb (6), mittels welchem die auf dem ersten Oberseitenabschnitt
(3) aufliegende, zu schneidende Platte (10a) in eine insbesondere im Wesentlichen
horizontale erste Richtung (5) aus dem Schneidbereich heraus transportierbar ist,
insbesondere zum Antreiben des ersten Förderbandes (2),
aufweist,
gekennzeichnet durch
eine Stapeleinheit (11) mit
● einem zweiten Förderband (12),
- das einen insbesondere horizontal verlaufenden zweiten Oberseitenabschnitt (13),
der zwischen einer ersten Rolle (21) und einer horizontal von der ersten Rolle (21)
beabstandeten zweiten Rolle (22) aufgespannt ist, aufweist,
- das mit seinem zweiten Oberseitenabschnitt (13) in eine im Wesentlichen horizontale
zweite Richtung (15) mittels mindestens eines zweiten Antriebs (16) antreibbar ist,
und
- das derart angrenzend an den Schneidtisch (2), insbesondere an das erste Förderband
(2), angeordnet oder insbesondere einstückig mit dem ersten Förderband (2) ausgebildet
ist, dass die geschnittene Platte (10b) aus dem Schneidbereich heraus von dem ersten
Oberseitenabschnitt (3) auf den zweiten Oberseitenabschnitt (13) durch Antreiben des ersten Antriebs (6) in die erste Richtung (5) transportierbar ist,
● einer Stapelauflage (31) mit einer Auflagefläche (32), auf welcher eine Vielzahl
geschnittener Platten (10c) aufeinander liegend in einem geometrischen vertikalen
Projektionsbereich (33) der Auflagefläche (32) aufstapelbar ist,
● einem Schlitten (23), auf welchem die erste Rolle (21) angeordnet ist und der oberhalb
der Auflagefläche (32) und im Wesentlichen parallel relativ zu der Auflagefläche (32)
mittels eines dritten Antriebs (26)
- von einer ersten Stellung (A), in welcher das zweite Förderband (12) mit seinem
zweiten Oberseitenabschnitt (13) im vertikalen Projektionsbereich (33) der Auflagefläche
(32) angeordnet ist und ein Teil, insbesondere zumindest die Hälfte, der Auflagefläche
(32) überdeckt, wobei der zweite Oberseitenabschnitt (13) mit einem Vertikalabstand
(v) im Wesentlichen parallel beabstandet zu der Auflagefläche (32) angeordnet ist,
- in eine zweite Stellung (B), in welcher in welcher das zweite Förderband (12) mit
seinem zweiten Oberseitenabschnitt (13) ausserhalb des Projektionsbereichs (33) der
Auflagefläche (32) angeordnet ist,
in eine dritte Richtung (25) parallel zur zweiten Richtung (15) verschiebbar ist,
und
und eine Steuereinheit (41), die derart ausgebildet ist und in derartiger Signalverbindung
zu dem zweiten Antrieb (16) und dem dritten Antrieb (26) steht, dass der Schlitten
(23) von der ersten Stellung (A) in die zweite Stellung (B), bei im Wesentlichen gleichzeitigen
relativen horizontalen Stillstand des zweiten Oberseitenabschnitts (13) relativ zur
Auflagefläche (32), verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (41) derart ausgebildet ist und in derartiger Signalverbindung zu
dem ersten Antrieb (6), dem zweiten Antrieb (16) und dem dritten Antrieb (26) steht,
dass die geschnittene Platte (10b)
● von dem ersten Oberseitenabschnitt (3) auf den zweiten Oberseitenabschnitt (13)
zumindest durch Antreiben des ersten Antriebs (6) in die erste Richtung (5) transportierbar
ist,
● auf dem zweiten Oberseitenabschnitt (13) durch Antreiben des zweiten Antriebs (16)
und/oder des dritten Antriebs (26) in eine Stellung, in welcher die geschnittene Platte
(10b) im Wesentlichen vollständig in dem vertikalen Projektionsbereich (33) der Auflagefläche
(32) oberhalb der Auflagefläche (32) angeordnet und der Schlitten (23) in die erste
Stellung (A) verschoben ist, in die zweite Richtung (15) transportierbar ist, und
● in relativer horizontaler Stillstellung oberhalb der Auflagefläche (32)
- durch Antreiben des dritten Antriebs (26) zum Verstellen des Schlittens (23) von
der ersten Stellung (A) in die zweite Stellung (B) in die dritte Richtung (25) und
- durch derartiges Ansteuern des zweiten Antriebs (16), dass der zweite Oberseitenabschnitt
(13) relativ zur Auflagefläche (32) horizontal stillsteht,
auf die Auflagefläche (32) oder mindestens eine auf der Auflagefläche (32) aufliegende
geschnittene Platte (10c) auflegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Rolle (22) horizontal relativ zur Auflagefläche (32) feststehend ist und
der horizontale Abstand zwischen der ersten Rolle (21) und der zweiten Rolle (22)
und somit die Länge (w) des zweiten Oberseitenabschnitts (13) entlang der zweiten
Richtung (15) durch das Verschieben des Schlittens (23) verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (41) derart ausgebildet ist und in derartiger Signalverbindung zu
dem zweiten Antrieb (16) und dem dritten Antrieb (26) steht, dass die geschnittene
Platte (10b) in relativer horizontaler Stillstellung oberhalb der Auflagefläche (32)
● durch Antreiben des dritten Antriebs (26) zum Verstellen des Schlittens (23) von
der ersten Stellung (A) in die zweite Stellung (B) in die dritte Richtung (25) und
● durch derartiges Ansteuern des zweiten Antriebs (16), dass das zweite Förderband
(12) im Bereich der zweiten Rolle (22) relativ zur zweiten Rolle (22) und insbesondere
die zweite Rolle (22) stillstehen, auf die Auflagefläche (32) oder die mindestens
eine auf der Auflagefläche (32) aufliegende geschnittene Platte (10c) auflegbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Förderband (12) als ein umlaufendes, in sich geschlossenes Band ausgebildet
ist und Bandlängenkompensationsmittel zum derartigen Nachspannen des zweiten Förderbands
(12) aufweist, dass das zweite Förderband (12) im zweiten Oberseitenabschnitt (13)
bei dem Verstellen der Länge (w) gespannt gehalten wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bandlängenkompensationsmittel als mindestens eine Tänzerwalze (24), um welche
das zweite Förderband (12) geführt ist, ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Tänzerwalze (24)
● zwischen der ersten Rolle (21) und der zweiten Rolle (22) - insbesondere zwischen
mindestens zwei unterhalb des zweiten Oberseitenabschnitts (13) angeordneten Umlenkrollen
(27) - unterhalb des zweiten Oberseitenabschnitts (13) und
● vertikal beweglich zwischen der Schneideinheit (1) und der Stapelauflage (31)
derart angeordnet ist, dass die auf die mindestens eine Tänzerwalze (24) wirkende
Schwerkraft oder eine sonstige Kraft, insbesondere eine Federkraft, das zweite Förderband
(12) gespannt hält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Förderband (12) als ein offenes, zwischen zwei Aufwickelwalzen (21; 28,
29) gespanntes Band ausgebildet ist und der mindestens eine zweite Antrieb (16) zum
Antreiben mindestens einer der beiden Aufwickelwalzen (21; 28, 29) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
● eine erste Aufwickelwalze (28) der beiden Aufwickelwalzen auf dem verschiebbaren
Schlitten (23), insbesondere benachbart zur ersten Rolle (21), und
● eine zweite Aufwickelwalze (29; 22) der beiden Aufwickelwalzen horizontal relativ
zur Auflagefläche (32) feststehend, insbesondere benachbart zur zweiten Rolle (22),
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
● die erste Aufwickelwalze von der ersten Rolle (21) und/oder
● die zweite Aufwickelwalze von der zweiten Rolle (22) gebildet wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
● eine erste Aufwickelwalze (28) der beiden Aufwickelwalzen und
● eine zweite Aufwickelwalze (29) der beiden Aufwickelwalzen
horizontal relativ zur Auflagefläche (32) feststehend, insbesondere benachbart zur
zweiten Rolle (22), angeordnet sind und der Schlitten (23) gemeinsam mit der ersten
Rolle (21) relativ zur ersten Aufwickelwalze (28) und zur zweiten Aufwickelwalze (29)
horizontal verschiebbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
● der mindestens eine zweite Antrieb (16) als
- ein erster Aufwickelwalzen-Antrieb (16a) zum Antreiben der ersten Aufwickelwalze
(21; 28) und
- ein zweiter Aufwickelwalzen-Antrieb (16b) zum Antreiben der zweiten Aufwickelwalze
(29) ausgebildet ist und
● die Steuereinheit (41) derart ausgebildet ist und in derartiger Signalverbindung
zu dem ersten Aufwickelwalzen-Antrieb (16a) und dem zweiten Aufwickelwalzen-Antrieb
(16b) steht, dass das zweite Förderband (12) zwischen den beiden Aufwickelwalzen (21;
28, 29) bei dem Verstellen der Länge (w) des zweiten Oberseitenabschnitts (13) gespannt
gehalten wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
● die zweite Rolle (22) auf dem Schlitten (23) angeordnet ist und die erste Rolle
(21), die zweite Rolle (22) und das zweite Förderband (12) gemeinsam mit dem Schlitten
(23) in die dritte Richtung (25) relativ zu der Auflagefläche (32) verschiebbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (41) derart ausgebildet ist und in derartiger Signalverbindung zu
dem zweiten Antrieb (16) und dem dritten Antrieb (26) steht, dass die geschnittene
Platte (10b) in relativer horizontaler Stillstellung oberhalb der Auflagefläche (32)
● durch Antreiben des dritten Antriebs (26) zum Verstellen des Schlittens (23) von
der ersten Stellung (A) in die zweite Stellung (B) in die dritte Richtung (25) und
● durch Antreiben des zweiten Antriebs (16) zum Antreiben des zweiten Oberseitenabschnitt
(13) in die zweite Richtung (15),
wobei die zweite Richtung (15) der dritten Richtung (25) entgegengesetzt ist und die
Geschwindigkeiten des zweiten Antriebs (16) und des dritten Antriebs (26) einander
entsprechend entgegengesetzt sind,
auf die Auflagefläche (32) oder die mindestens eine auf der Auflagefläche (32) aufliegende
geschnittene Platte (10c) auflegbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
● der Stapelauflage (31) oder dem zweiten Förderband (12) ein vierter Antrieb (36)
zugeordnet ist, mittels welchem der Vertikalabstand (v) zwischen der geometrischen
Ebene der Auflagefläche (32) und der geometrischen Ebene des zweiten Oberseitenabschnitts
(13) verstellbar ist, und
● der Stapelauflage (31) Erfassungsmittel (42) zugeordnet sind, mittels welcher die
vertikale Höhe (h) der mindestens einen auf der Auflagefläche (32) aufliegenden geschnittenen
Platte (10c), insbesondere einer Vielzahl an Platten (10c), erfassbar ist,
wobei die Erfassungsmittel (42) in derartiger Signalverbindung zum dem vierten Antrieb
(36) stehen, dass der vertikale Abstand (y)
● zwischen der jeweils obersten auf der Auflagefläche (32) aufliegenden geschnittenen
Platte (10c') und
● der geometrischen Ebene des zweiten Oberseitenabschnitt (13)
im Abhängigkeit von der vertikale Höhe (h) der mindestens einen auf der Auflagefläche
(32) aufliegenden geschnittenen Platte (10c), insbesondere einer Vielzahl an Platten
(10c), im Wesentlichen konstant gehalten wird.