[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die es nach dem Prinzip der Schalldämpfung
auf Grund ihrer Konstruktionsmerkmale und der verwendeten Stoffe ermöglicht, die an
Bahnbetriebsanlagen bei Fahrbetrieb erzeugte hörbare Luftschallenergie durch Umwandlung
derselben in nicht hörbare Schwingungsenergiewellen weitestgehend aufzuheben. Diese
Vorrichtung ist so konstruiert und ausgerüstet, dass sie alle Voraussetzungen für
eine autodynamische Funktion der axiomatisch bekannten physikalischen Mechanismen
der Akustik und Thermodynamik im Bereich einer in der Vorrichtung befindlichen Granulat-Schüttung,
die zu dem Absorptionsprozess der Schallenergie führt, erfüllt. Die Verbindung der
Vorrichtung zur Schallabsorption mit der zugehörigen Gründungs-Vorrichtung zu einer
funktionalen Einheit macht es möglich, ein nicht zu übertreffendes Optimum an Schallschutz
in den Bereichen von Bahnbetriebsanlagen herzustellen. (Blatt 1)
Hintergrund der Erfindung
[0002] Bekannt ist, dass bloß ein geringer Teil der Schienenverkehrswege mit nur bedingt
wirksamen hohen Schallschutzwänden ausgestattet ist. Diese hohen Schallschutzwände
bieten jedoch besonders in Bereichen mehrgleisiger Schienenverkehrswege auf Grund
ihrer Konstruktionsmängel keinen oder nur unzureichenden Schutz gegen den bei Fahrbetrieb
entstehenden Luftschall, da sie diesen nicht absorbieren, sondern zum Großteil reflektieren.
Ein wesentlicher Konstruktionsmangel besteht darin, dass die beiderseitige "Eintunnelung"
der Schienenwege mit ca. 4-5 m hohen Schutzwänden auf Grund der Luftschallreflektion
zwischen den Schutzwänden als "Resonanzkörper", ähnlich wie bei Streich- oder Zupf-Musikinstrumenten,
wirkt. Das hat zur Folge, dass je nach der Materialbeschaffenheit und dem Seitenabstand
der hohen Schallschutzwände zu den Schallquellen hin der durch Reflektionsschall erzeugte
Luftschall redupliziert wird.
[0003] Die einseitige Schallabschirmung mit hohen Schallschutzwänden erfüllt auf Grund der
großen Entfernung zwischen Schallquelle und Schutzwand zwar im direkten Nahbereich
hinter der Schutzwand die in sie gesetzten schalltechnischen Anforderungen, jedoch
nicht in den erweiterten Nah- und Fernbereichen. *( DB-seitig vorgegebener Mindest-Sicherheitsraum
zwischen Gleisachse und Vorderkante Schutzwand beträgt 2500 mm )
[0004] Ein weiteres schwerwiegendes Manko der derzeit bestehenden hohen Schallschutzwände
ist die hohe Schadensanfälligkeit, die durch klimatische und mechanische Einwirkungen,
wie etwa Temperaturwechsel, Windkräfte, den bei Fahrbetrieb entstehenden Sog- und
Druckverhältnissen sowie den durch die Schwingungsenergie des Schalls und den auf
die Schallschutzwand vom Gleisbett her übertragenen Erschütterungen, zu einem Dauerstress
in und an den Schutzwandmaterialien führt. Das Zusammenwirken dieser Einwirkungen
löst in den für die Schutzwände verwendeten Materialien negative Kohäsions- und Adhäsions-Erscheinungen,
also Materialermüdungen bis hin zur "Selbstzerstörung", aus. Dies ist an mehreren
längeren Streckenabschnitten der DB nachweislich geschehen.
[0005] Die Anmelder der vorliegenden Erfindung haben auf Grund dieser und weiterer Erkenntnisse
die in dieser Anmeldung beschriebene Erfindung erarbeitet, um die durch den Fahrbetrieb
des Schienenverkehrs der Eisenbahnen verursachte Lärmbelästigung auf ein die Lebensqualität
nicht mehr schädigendes Niveau zu senken, die vorgenannten mehr oder minder unsinnigen
Schallschutzwandbauten, einschließlich deren Nachteile und Unzulänglichkeiten zu vermeiden
und ein hochwirksames und in nahezu jede Umgebung zu integrierendes Schallhindernis
zu schaffen.
[0006] Stand der Technik sind zur Zeit alle Schallschutzvorrichtungen, die den Vorgaben
der EU-Lärmschutz-Richtlinien für Verkehrswege, Edition 2009, entsprechen, einschließlich
der spezifischen technischen Vorgaben und sicherheitsrelevanten Richtlinien der europäischen
Eisenbahnbetreiber.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Die Erfindung wird im Hauptanspruch definiert und gekennzeichnet, während die im
Zusammenhang mit dem Hauptanspruch stehenden Ansprüche weitere unabdingbare Merkmale
der Erfindung beschreiben.
[0008] Zweck der Erfindung ist es, ein niedriges Schallhindernis zu schaffen, das in der
Lage ist, den im sogenannten Freifeld wie auch den an Brückenbauwerken von einer Schallquelle
erzeugten Luftschall weitestgehend zu eliminieren, beziehungsweise unhörbar zu machen.
Dies ist möglich, da Schall zu der Gruppe der dissipativen dynamischen Systeme gehört.
[0009] Auf Grund dieser Erkenntnis ist dies nur nach dem Prinzip der Schalldämpfung, also
der Schallabsorption, bzw. Schalldissipation, im sogenannten Freifeld realisierbar.
Daher musste eine Vorrichtung geschaffen werden, in der die axiomatisch bekannten
physikalischen Mechanismen, nämlich die Schallabsorption, die Schalldissipation sowie
die Schallreflexion, einschließlich der durch Erzeugung von destruktiven Interferenzen
ausgelösten Schwächung der Schallenergie bei gegeneinander läufigen Schallwellen,
einem Zwangsablauf unterzogen werden.
[0010] Dies wurde realisiert durch eine Vorrichtung, die im nachherein Absorptionsbalken
genannt wird.
[0011] Dieser Absorptionsbalken besteht aus einem U-Profil mit einem vorzugsweise quadratischen
Querschnitt aus Metall, Kunststoff oder anderen verformbaren Stoffen, dessen Außenflächen
völlig glatt sind. Die Innenflächen des U-Profils sind mit den für den Einbau des
offenen Frontverschlusses aus Streckmetall oder gleichwertigen Material, sowie der
rückwärtigen Reflektorplatte und den Endverschlüssen notwendigen Steg- und Hohl-Profilen
ausgestattet. Die Enden des Absorptionsbalkens sind mit entsprechend geprägten deckelförmigen
Endverschlüssen versehen. Die offene Frontseite des U-Profils besteht aus Streckmetall
oder gleichwertigem Material, um eine möglichst große Aufnahmefläche für den ankommenden
Luftschall zu erzielen. Die offene Oberfläche der Frontseitenabdeckung aus Streckmetall
weist eine Durchlässigkeit von circa 75% bis 80% der Öffnungsfläche aus. Der Freiraum
des Absorptionsbalkens ist mit einem hochporösen, offenporigen und unverrottbaren
mineralischen Granulat gefüllt, in dem durch die axiomatisch bekannten physikalischen
Mechanismen die Reduzierung und teilweise Aufhebung der ankommenden Schallenergie
zwangsläufig stattfindet. Zwecks weiterer Reduktion der Schallenergie ist im Innenbereich
des Absorptionsbalkens vor der Rückwand desselben eine Reflektorplatte aus extrem
masseträgem Material installiert, welche die nach der Durchdringung des Granulates
noch ankommende, erheblich geschwächte Rest-Schallenergie in das Granulat zurück reflektiert,
wobei es zu einem schalltechnischen Polaritätswechsel kommt. Dies führt dann zu einer
weiteren zusätzlichen Verminderung des noch vorhandenen Volumens an Schallenergie.
Der Absorptionsbalken hat auf Grund seiner Konstruktionsmerkmale und Lagerung in den
Schutzwandhalterungen bei Fahrbetrieb keinerlei Eigenschwingungen.
[0012] Die Abläufe der axiomatisch bekannten physikalischen Mechanismen, die zu einer weitestgehenden
Umwandlung der hörbaren Luftschallenergie in nicht hörbare Schwingungsenergiewellen
führen, wie auch der parallel dazu verlaufende Prozess der Löschung von Schallenergie
mittels "Antischall", finden ausschließlich in dem mit Granulat gefüllten "Freiraum"
des Absorptionsbalkens autodynamisch statt.
Autodynamische Abläufe der Schallreduzierung
[0013] Die von der Schallquelle, Schiene und Rad abgestrahlte Schallenergie trifft auf Grund
der
baulichen und konstruktiven Merkmale der niedrigen Schallschutzwand zu mehr als 95% auf die mit Streckmetall ausgeführte
Frontseite derselben. Das Streckmetall und das dahinter lagernde Granulat reflektieren
ca. 20% der auftreffenden Schallenergie
innerhalb des
Höhenbereiches der Schallschutzwand zurück zur Schallquelle, bzw. zum Boden und zur sich vorbei bewegenden Wagenoberfläche.
In dem im
"Freiraum" befindlichen, besonders porösen Granulat wird die eindringende Schallenergie auf
Grund der bekannten axiomatisch physikalischen Mechanismen dissipiert, bzw. absorbiert,
also auf Grund der viskosen Reibung in den hydrodynamischen Grenzschichten desselben
von diesem einer nahezu verlustfreien thermischen Zustandsänderung unterzogen. Die
an der Reflektorplatte noch ankommende Schallenergie wird von dieser zu nahezu 100%
reflektiert. Dabei entsteht Schall von destruktiver Interferenz, der den vor der Reflektorplatte
noch ankommenden Schall teilweise löscht. Die vorgenannten physikalischen Mechanismen
laufen zueinander überlappend ab.
[0014] Die Erfindung betrifft ein ab dem Gründungsbauteil bewegliches und leicht veränderbares,
niedriges Schallschutzwand System, das nahezu ohne besondere Bauleistungen jederzeit
allen schalltechnischen Anforderungen der jeweiligen Umgebung angepasst werden kann.
Es muss die Vorgaben der vorgenannten EU-Richtlinien, wie auch die sicherheitsrelevanten
und spezifischen technischen Vorgaben der europäischen Eisenbahnbetreiber voll berücksichtigen.
Die Erfindung muss den nach dem derzeitigen Stand der Technik geforderten Lärmschutz
des an den Schienenverkehrswegen entstehenden Lärmaufkommens in allen Belangen erfüllen
oder übertreffen.
[0015] Die Bauhöhen des mobilen Schallschutzwand Systems ergeben sich aus den Merkmalen
des erfindungsgemäßen Verwendungszweckes sowie den gebräuchlichen Rad-Durchmessern
der Eisenbahnwagen als Schallquellen, gemessen ab Schienenoberkante (
SO) und die Einbeziehung der daraus zu folgernden physikalischen Kriterien. Die Schutzwandhöhen
betragen daher in der Regel nicht mehr als eine Standardhöhe von 550mm über
SO, in Problemfällen maximal 720mm über
SO. Schutzwandhöhen von mehr als Standardhöhe 550mm über
SO verbessern in offenen Streckenbereichen mit überwiegendem Personenverkehr den Schallschutz
nicht. Der zulässige Seitenabstand der Schutzwand-Vorderkante zu der Wandung der Wagen
errechnet sich aus dem von den Bahnbetreibern vorgegebenen Sicherheitsmaß von 1780mm
aus der Gleisachse. Dieser Abstand ist nahezu ideal geeignet für Schutzwandhöhen von
550mm bis 720mm über SO für schallabsorbierende Schallschutzwände. Um eine optionale
Aufnahme des von der Schallquelle abgestrahlten Luftschalls in den Absorptionsbalken
zu gewährleisten, sollte sich die Unterkante des Schalleintritts desselben nicht höher
als 40mm über Schwellenoberkante befinden. (
Blatt 1)
Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0016] Gemäß der Wirkungsweise, wie auch der technischen Vorteile der erfindungsgemäßen
Kragarmausführung, ist die aus Blatt 1 ersichtliche zeichnerische Darstellung der
Vorrichtung zum Schutz des gegen den durch den Fahrbetrieb auf den Bahnbetriebsanlagen
erzeugten Lärm als bevorzugte Ausführungsform derselben anzusehen. Demgemäß wird die
erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise als Kragarm-Ausführung auf einer extrem
stabilen und allen statischen Belastungen gewachsenen Schutzwandgründung aus Rammpfählen,
wie aus Blatt 1 sowie Abb.: 01, Abb.: 02 und Abb.: 03 ersichtlich ist, installiert,
da diese Ausführungsform auch unter widrigsten Umständen und Gegebenheiten auf Grund
ihrer Anpassungsfähigkeit immer optimal wirksam ist. Außerdem sind die auf wenige
Bauteile beschränkten, unkomplizierten Bau- und Installationsleistungen in Verbindung
mit den dafür notwendigen, sehr kurzen Zeitaufwänden für die Wahl der Kragarmausführung
als bevorzugte Ausführungsform ausschlaggebend.
Ausführungsform Klammerstütze Abb.: 01 1
[0017] Sie besteht -
als Klammerstütze Abb.: 01 - aus in den vorgeschriebenen Randbereich der Gleisanlage seitlich des Schotterbettes
eingebrachten Rammpfählen aus Breitflansch-Profil
Abb.: 1.1, mit Bohrungen im Steg des Rammpfahlkopfes zur Installation der Kragarmhalter-Platte
Abb.: 1.2, einer Kragarmhalter-Platte
Abb.: 1.3, mit Kragarmhalter
Abb.: 1.4, dem stufenlos längenverschiebbaren Kragarm
Abb.: 1.5, aus Rechteck-Stahlrohr mit einer am Kragarmkopf an der Unterseite desselben angebrachter
Auflagerplatte
Abb.: 1.6, für die Absorptionsbalken
Abb.: 04, und einem darauf installierten Anpressprofil
Abb.: 1.7, den daran befestigten Gewindebolzen
Abb.: 1.8, zum Justieren und Verspannen der als Schutzwand übereinander gelagerten Absorptionsbalken
Abb.: 04, mit einem Z-förmigen Klammerprofil
Abb.: 1.9, das mit Langlochbohrungen zur Befestigung und Verklammerung der aus den Absorptionsbalken
Abb.:04 gebilten Schallschutzwand,auf denn Kragarn A
bb.: 1.4.
Ausführungsform Klammerstütze mit Schutzwand-Übersteighilfen, Abb.: 02
[0018] Gemäß den Sicherheitsvorgaben der Bahnbetreiber müssen in vorgegebenen Abständen
trotz der geringen Bauhöhen des mobilen Schallschutzwand Systems an den dafür vorgesehenen
Klammerstützen Handläufe
Abb.: 2.1, und Auftritte
Abb.: 2.2, als Schutzwand-Übersteighilfen angebracht werden. Dafür sind die unter
Abb.: 2.3 und 2.4 bezeichneten Gewindebolzen und Gewindebohrungen im Kragarm vorgesehen.
Ausführungsform Stabilisierungsstütze, Abb.:03
[0019] Rammpfahl 1.1, Kragarmhalter-Platte 1.2 und Kragarmhalter 1.4 sind baugleich wie
bei der Klammerstütze, ausgenommen der Kragarm
Abb.:3.1 und das Z-förmige Klammerprofil
[0020] Abb.: 3.2, in das nur in der oberen und unteren Abkantung je eine Bohrung für die Spannschrauben
eingebracht ist. Am Kragarm
Abb.: 3.1 ist an der Kopfseite statt einem Anpressprofil
Abb.: 1.6 ein Flachprofil
Abb.: 3.3 mit einem kopfseitigen Gewindebolzen
Abb.: 3.4 zur Justierung, Verspannung und Stabilisierung der übereinander gelagerten Absorptionsbalken
angebracht.
Ausführungsform Absorptionsbalken Abb.: 04
[0021] Der Korpus des Absorptionsbalkens besteht aus einem vorzugsweise aus Aluminium hergestellten
Strangpress-U-Profil
Abb.: 4.1 mit einem quadratischen oder rechteckigen Querschnitt, das an den Korpusenden mit
je einem Enddeckel verschlossen ist. Die Frontseite des Absorbtionsbalkens
Abb.: 04 ist als Schalleintritt
Abb.: 4.2 ausgebildet. Diese ist mit einem großmaschigen Streckmetallgitter
Abb.: 4.3 aus korrosionsbeständigem Metall mit einem Wabensteganteil als Reflektionsfläche
von ca. 14% bis16% abgeschlossen. Vor der inneren Rückwand ist eine Reflektorplatte
Abb.: 4.4 aus extrem masseträgem Material installiert, welche die nach der Durchdringung des
Granulates
Abb.: 4.5 noch ankommende Schallenergie reflektiert und dadurch in Richtung Schalleintritt
Abb.: 4.2 zurück transportiert. Der Freiraum
Abb.: 4.6 zwischen der Reflektorplatte und dem Streckmetall-Abschluss des Absorptionsbalkens
ist mit einem Granulat
Abb.: 4.5 gefüllt, das aus einem unverrottbaren, hochporösen Naturstoff (aufgeschäumtes Alumosilikat)
besteht.
Aufbau des mobilen Schallschutzwand Systems (Blatt 1)
[0022] Nach dem maßgerechten Einbringen der Rammpfähle in das Erdreich neben dem Schotterbett
des Gleiskörpers werden die Kragarm-Bauteile entsprechend den vorgegebenen Maßen auf
den Rammpfahlköpfen befestigt. Die wichtigste Voraussetzung vor dem Wandaufbau auf
dem Kragarm ist die aus den örtlichen Gegebenheiten und gesetzlichen Vorgaben zu berechnende
Entfernung der Schutzwand-Vorderkante zur Schallquelle hin, da gemäß den physikalischen
Gesetzmäßigkeiten immer der geringstmögliche Abstand zur Schallquelle hin auch die
optimalste Position eines Schallhindernisses ist. Danach werden die Absorptionsbalken
auf den dafür vorgesehenen Auflagern der Kragarme übereinander in Form eines Wandaufbaues
eingelegt und mit den zugehörigen Klammerprofilen verklammert.
[0023] An der vorstehend beschriebenen Ausführungsform des mobilen Schallschutzwand Systems
können noch bautechnische Ergänzungen, Modifizierungen und Änderungen vorgenommen
oder daraus abgeleitet werden, sofern diese nicht das Gebiet, den Umfang und das Funktionsprinzip
der Erfindung überschreiten oder grundlegend verändern.
[0024] Zum Beispiel kann die aus den Absorptionsbalken bestehende Schallschutzwand erfindungsgemäß
dem Zweck entsprechend modifiziert und als doppelseitig wirkende Schallschutzwand
zwischen den einzelnen Gleiskörpern installiert werden.
[0025] Als ein weiteres Beispiel ist zu nennen, dass die Erfindung sich ohne große technische
Schwierigkeiten auch im Bereich von Brückenbauten als Schallschutz-Vorhang einsetzen
lässt.
1. Auf spezielle Standard-Gründungselemente installierte Vorrichtungen (nachherein auch Absorptionsbalken genannt), die den durch Fahrverkehr auf Gleisanlagen erzeugten hörbaren Luftschall autodynamisch
mittels der axiomatisch bekannten physikalischen Mechanismen der Absorption/Dissipation
in nicht hörbare Schwingungsenergiewellen umzuwandeln. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem balkenförmig gestalteten Bauteil (U-Profil aus Metall oder gleichwertigen
verformbaren Stoffen in beliebigen statisch zulässigen Längen) mit quadratischem oder
rechteckigem Querschnitt besteht, das an drei (3) Seiten und den Kopfenden völlig
geschlossen ist. Die vierte (4.) Seite ist als offener Schalleintritt ausgebildet
und so verkleidet, dass die von der Schallquelle abgestrahlte Luftschallenergie so
widerstandsfrei wie technisch möglich in das Innere des Absorptionsbalkens und damit
in das dort befindliche Granulat einströmen kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalleintritt des Absorptionsbalkens mit weitmaschigem Streckmetall (jedoch
kleinerer Querschnitt als die Korngröße des Granulates) oder gleichwertigem Material
mit einem Anteil der Wabenstege als Reflektionsfläche von ca.14% bis 16% verschlossen
und damit ein weitgehend hindernisfreier Schalleintritt von mindestens 80% vorhanden
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Innenrückwand des Absorptionsbalkens eine Reflektorplatte aus einem extrem
masseträgen Material eingebaut ist, welche die Aufgabe hat, die in den Innenraum der
Vorrichtung eingedrungene und durch das Granulat nicht dissipierte, beziehungsweise
nicht absorbierte Schallenergie, wieder zurück in das Granulat zu reflektieren und
damit zum Schalleintritt zu transportieren. Als positives physikalisches Nebenprodukt
werden dadurch destruktive Interferenzen ausgelöst, die in der Lage sind, die resultierende
Amplitude, also gegenläufig ankommende frequenzgleiche Schallenergie, erheblich zu
schwächen oder sie aufzuheben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grund der extrem hohen Masseträgheit des für die Reflektorplatte verwendeten
Materials eine Übertragung von Schallenergie und anderen Schwingungen auf den Korpus
des Absorptionsbalkens und damit auf den Schutzwandaufbau nahezu ausgeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Freiraum des Absorptionsbalkens mit hochporösem Alumosilikat-Granulat oder einem
Material mit gleichwertigen oder besseren akustischen, chemischen, kristallinen und
sonstigen Eigenschaften, wie sie das verwendete Granulat ausweist, gefüllt ist. Durch
die zwangläufig in das Granulat einströmende Luftschallenergie werden auf Grund der
großen Porosität und kristallinen Beschaffenheit desselben die bekannten axiomatischen
physikalischen Mechanismen - also die Absorption / Dissipation der Schallenergie -
autodynamisch ausgelöst. Die dabei entstehende Wärmeentwicklung innerhalb der Vorrichtung
hat keinerlei negativen Einfluss auf die physikalischen Absorptions-Prozesse. Eine
Überhitzung des Absorptionsbalkens findet nicht statt, da die durch kurzfristige Energieumwandlung
entstehende Wärme schnell wieder über die Vorrichtungswandungen an die Umgebungsluft
abgegeben wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Absorptionsbalken in seinen Querschnitts-Abmessungen auf Grund der bestehenden
physikalischtechnischen Gesetzmäßigkeiten der Akustik, sowie auch aus statischen Gründen,
ausschließlich in dem von uns berechneten Vierkant-Standardquerschnitt ausgelegt werden
konnte. Dies hat zur Folge, dass die Abmessungen des Absorptionsbalkens optimal zu
den von den Bahnbetreibern in ihren Vorschriften geforderten Maßvorgaben, wie etwa
die Maßvorgaben der Wandhöhen etc., passen.(Blatt 1)
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grund der einfachen Konstruktion und Formgebung der Absorptionsbalken die für
den Aufbau einer Schallschutzwand benötigten Gründungselemente und Bauteile sich aus
nahezu allen für diesen Zweck geeigneten oder anpassbaren Materialien herstellen lassen.
Schallschutzwände, auch abweichend von der Standardausführung, können daher in jeder
schalltechnisch notwendigen Form, Höhe, Abstufung und der gegebenenfalls erforderlichen
seitlichen Neigungen in Kurvenbereichen mit geringstem technischen Aufwand konstruktiv
erstellt werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsbalken an ihren Rückseiten so miteinander verbunden werden können,
dass sie als zweiseitig wirkende Schallschutzwand zwischen zwei und/oder mehreren
nebeneinander verlaufenden Gleisen auf entsprechend konstruierten Gründungsvorrichtungen
installiert werden können.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Absorptionsbalken erstellten Schallschutzwände auf Grund ihrer erfindungsgemäßen
Funktions- und Konstruktionsmerkmale bei Einsatz an Ingenieur-Bauwerken, zum Beispiel
an Brücken etc., die schalltechnisch an sie gestellten Anforderungen (soweit konstruktiv
möglich) ebenfalls optimal erfüllen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mobile Schallschutzwand System in der Regel auf einer Standard-Gründungsvorrichtung,
bestehend aus einem in das Erdreich eingebrachten Gründungspfahl, auf dem die Kragarmhalter-Platte
mit beliebig langen Kragarm und zugehörigen Kragarmhalter als in seinen Bauelementen
positionierbares Kragarmbauteil befestigt sind, installiert wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das auf dem Gründungspfahl installierte Kragarmbauteil höhenverstellbar und der darauf
installierte Kragarm längenverstellbar ist. Die Kragarmlänge wird durch die örtlichen
Gegebenheiten bestimmt.. Das Kragarm-Bauteil der Standard-Gründungsvorrichtung des
Mobilen Schallschutzwand Systems wird im Bedarfsfall auch konstruktiv so ausgeführt,
das es horizontal um dreihundertsechzig Grad (360°) drehbar und/oder vertikal um neunzig
Grad (90°) schwenkbar ist. Dadurch wird die erfindungsgemäß bestmögliche Positionierung
der zu erstellenden Schallschutzwand erzielt und der Absorptionsgrad der Schallschutzwand
auf das technisch Machbare optimiert
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Installation der mobilen Schallschutzwand auch auf anderen einfachen Gründungs-Vorrichtungen,
wie zum Beispiel auf Köcher-Bohrpfahlbauelemente mit Schutzwand-Befestigungselementen,
maßgerechte Gründungspfähle mit entsprechenden Schutzwand-Befestigungen und Auflagern
sowie anderen Variationen, die auf Grund der Funktions- und Konstruktionsmerkmale
der Absorptionsbalken gegeben sind, erfolgen kann.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich auf Grund der konstruktiven Ausführung des mobilen Schallschutzwand Systems
aus den Absorptionsbalken dieselbe je nach Bedarf, zum Beispiel bei Gleiswartungsarbeiten
etc., ohne den Einsatz von schwerem Gerät segmentweise einfach, leicht und kurzfristig
ab- und aufbauen lässt und dadurch jederzeit im Bedarfsfall in seiner Bauhöhe und
seinem Abstand zur Schallquelle hin verändert werden kann.
14. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass spezielle Standard-Klammerstützen mit Vorrichtungen zur Montage für einen als Zubehör
entwickelten Handlauf und zwei Auftritten als Schutzwand-Übersteighilfen ausgerüstet
sind.