[0001] Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat in der Art eines als Baukastensystem
aufgebauten Mehraggregats mit mindestens zwei Teilaggregaten, die jeweils eine antreibbare
Druckmittelpumpe mit unterschiedlichem Fördervolumen aufweisen, an die hydraulische
Verbraucher mit unterschiedlichen Verbrauchs- oder Schluckvolumen anschließbar sind.
[0002] Hydraulikaggregate werden in einer Vielzahl stationärer, hydraulischer Anlagen oder
in Fahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, wie beispielsweise Landmaschinen oder
Baumaschinen, eingesetzt. Ein Hydraulikaggregat erfüllt in solchen Maschinen und Anlagen
die Funktion, Druckmittel, wie Hydrauliköl, auf einen benötigten Arbeitsdruck zu bringen
und einem Verbraucher, wie etwa einem Arbeitszylinder oder Hydromotor, eine benötigte
Druckmittelmenge, entweder stufenweise oder kontinuierlich, bereitzustellen. Meist
ist die Leistungsanforderung an hydraulischer Energie des betreffenden Verbrauchers
zeitlich veränderlich.
[0003] Hydraulikaggregate, die von dem Stand der Technik her bekannt sind, weisen einen
Motor zum Antrieb einer Druckmittelpumpe auf, dessen Drehzahl und Drehmoment auf einen
Betriebspunkt eingestellt sind, bei dem eine von dem Motor angetriebene Druckmittelpumpe
ein Fördervolumen liefert, das dem höchsten, zu einem beliebigen Zeitpunkt benötigten
Volumenstrom entspricht. Im Überschuß komprimiertes Druckmittel wird in der Regel
über ein Druckregelventil entspannt und in den Druckmittel-Pumpenkreislauf rückgeführt.
Da ein nicht unerheblicher Teil der eingesetzten Energie solcher Hydraulikaggregate
durch die Entspannung im Druckregelventil in Wärme umgewandelt wird, ist der Wirkungsgrad
derartiger Hydraulikaggregate gering.
[0004] Bei einer weiteren Variante von Hydraulikaggregaten aus dem Stand der Technik wird,
um den Energieverbrauch des Motors zu reduzieren, die Motordrehzahl variabel gewählt,
wodurch das Fördervolumen der von diesem Motor angetriebenen Druckmittelpumpe so bemessen
ist, dass diese dem jeweiligen aktuell benötigten Maß entspricht. Eine Steuereinheit
gibt dabei abhängig von dem durch die Hydraulikpumpe bereitzustellenden Volumenstrom
einen mit der Steuereinheit beispielsweise über eine Boost-Verbindung verbundenes
Motorsteuergerät eine Solldrehzahl vor und verändert diese, wenn sich der vom Verbraucher
benötigte Volumenstrom ändert. Der Wirkungsgrad von Hydraulikaggregaten diesen Typs
ist im zeitlichen Mittel jedoch dadurch reduziert, dass der Wirkungsgrad des Motors
über seinen vorgegebenen Drehzahlbereich bekanntermaßen nicht konstant ist und daher
zumindest während eines Teils der Betriebsdauer mit einem ungünstigen Wirkungsgrad
betrieben wird.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Hydraulikaggregat anzugeben, dessen Wirkungsgrad auf einfache Weise verbessert
ist. Diese Aufgabe wird mit einem Hydraulikaggregat mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 in seiner Gesamtheit gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Teilaggregate einzeln betreib-und/oder derart
miteinander verschaltet sind, dass ein paralleler oder serieller Betrieb mit den Teilaggregaten
erreicht ist. Das erfindungsgemäße Gesamt-Hydraulikaggregat ist mithin in einzelne
Hydraulik-Teilaggregate verschiedener Leistungskategorien und Fördervolumen aufgeteilt.
Das Gesamt-
[0007] Hydraulikaggregat besteht als Teil des Baukastens zumindest aus einem ersten Teilaggregat
mit einem ersten Motor, der eine erste Druckmittelpumpe antreibt, und aus einem zweiten
Teilaggregat mit einem zweiten Motor, der eine zweite Druckmittelpumpe antreibt. Die
Fördervolumen der ersten und zweiten Druckmittelpumpe sind voneinander verschieden,
insbesondere ist das Fördervolumen der ersten Druckmittelpumpe größer als das Fördervolumen
der zweiten Druckmittelpumpe. Die Druckmittelpumpen sind Pumpen mit nicht-veränderbarem
Fördervolumen. Die derart gebildeten Teilaggregate aus erstem Motor und einer ersten
Druckmittelpumpe und einem zweiten Motor und einer zweiten Druckmittelpumpe dienen
zur Druckmittelversorgung eines ersten Verbrauchers und eines zweiten Verbrauchers.
Der erste Verbraucher, beispielsweise ein Stell- oder Hydrozylinder für ein Arbeitswerkzeug
oder eine Vorrichtung, weist ein größeres Schluckvolumen auf als der zweite Verbraucher.
Die Fördervolumen des ersten Teilaggregates und des zweiten Teilaggregates können
von einer Steuereinheit beliebig kombiniert werden in Abhängigkeit von einem angeforderten
Druckmittelbedarf.
[0008] Der Druckmittelbedarf hängt dabei insbesondere von der gewünschten Betriebsweise
der Verbraucher ab, beispielsweise ob eine Feinsteuerung oder ein beschleunigter Betrieb
(Boost-Betrieb) gewünscht ist.
[0009] Die Steuereinheit kann in Abhängigkeit von der angeforderten Druckmittelmenge wahlweise
die erste oder zweite Druckmittelpumpe in Betrieb setzen, so dass möglichst nur das
benötigte Druckmittel für die aktuelle Betriebssituation bereitgestellt wird und im
übrigen nicht benötigte Komponenten des Hydraulikaggregats außer Betrieb gesetzt sind.
Dadurch ergibt sich ein minimierter Energieeinsatz beim Betrieb des Hydraulikaggregats.
Eine hohe Stellgeschwindigkeit und mithin eine Art Boost-Betrieb läßt sich etwa dadurch
bewirken, dass die Steuereinheit den zweiten Verbraucher mit kleinerem Schluckvolumen
mit Druckmittel aus der ersten Druckmittelpumpe mit größerem Fördervolumen beaufschlagt.
[0010] Umgekehrt kann ein fein-gesteuerter Betrieb mit geringer Stellgeschwindigkeit dadurch
erzielt werden, dass die Steuereinheit den ersten Verbraucher mit einem großen Schluckvolumen
mit Druckmittel aus der zweiten Druckmittelpumpe mit kleinerem Fördervolumen versorgt.
[0011] Es kann ferner ein parallel verschalteter Betrieb des Gesamt-Hydraulikaggregats in
der Weise erfolgen, dass zur Feinsteuerung des ersten Verbrauchers etwa Druckmittel
aus der ersten Druckmittelpumpe bereitgestellt wird, wobei das Druckmittel in der
Art einer Leistungsverzweigung sowohl dem ersten Verbraucher als auch der zweiten
Druckmittelpumpe zugeführt wird, die im Schiebebetrieb als hydraulischer Motor dabei
mitwirken kann.
[0012] Es wird so mit dem Fördervolumen der ersten Druckmittelpumpe das Fördervolumen der
zweiten Druckmittelpumpe abgezogen. Dadurch ergibt sich sowohl eine Feinsteuerung
des ersten Verbrauchers als auch die Möglichkeit einer Energie-Rückgewinnung zu viel
bereitgestellter hydraulischer Energie.
[0013] Ein Boost-Betrieb des zweiten Verbrauchers mit im Vergleich zum Betrieb des zweiten
Verbrauchers durch Druckbeaufschlagung mit dem Druckmitteldruck der ersten Druckmittelpumpe
geringerer Stellgeschwindigkeit läßt sich dadurch bewirken, dass der zweite Verbraucher
mit Druckmittel aus der ersten Druckmittelpumpe versorgt wird, dem dann die zweite
Druckmittelpumpe parallel zugeordnet ist. Der Druckmittelstrom aus der ersten Druckmittelpumpe
wird dadurch auf den zweiten Verbraucher und die zweite Druckmittelpumpe, die als
hydraulischer Motor zur Energie-Rückgewinnung dient, verteilt.
[0014] Somit lassen sich durch die Wahl des Einsatzes des ersten oder zweiten Verbrauchers
und die Wahl der Druckmittel beaufschlagenden Druckmittelpumpe sowie die Wahl der
zu dem jeweiligen Verbraucher parallel verschalteten, nicht fördernden Druckmittelpumpe,
eine Vielzahl an Stellgeschwindigkeiten für die Verbraucher und eine Vielzahl an Rückgewinnungsmöglichkeiten
für die hydraulische Energie erzielen.
[0015] Es kann ferner vorteilhaft sein, beide Druckmittelpumpen parallel dahingehend zu
verschalten, dass beide zur Zufuhr von Druckmittel auf den ersten oder zweiten Verbraucher
vorgesehen sind. Dadurch ergibt sich jeweils eine maximale Stellgeschwindigkeit für
den betreffenden Verbraucher.
[0016] Die Teilaggregate können dabei mit Motoren konstanter Drehzahl betrieben sein, wobei
allein aufgrund der dargestellten binären Betriebsweise der Teilaggregate und Verbraucher
eine Vielzahl energie-optimal einstellbarer Stellgeschwindigkeiten sich ergeben kann.
[0017] Es kann aber auch vorteilhaft sein, die Drehzahl der Motoren und damit den aktuellen
Druckmittel-Volumenstrom an einen Verbraucher weiter feinzusteuern, indem die Drehzahl
der Motoren variabel gewählt wird. Dies kann durch unterschiedliche Motorsteuerungen,
wie sie im Stand der Technik bekannt sind, erfolgen.
[0018] Die von dem Hydraulikaggregat angetriebenen Verbraucher können nicht nur als hydraulische
Stellzylinder ausgebildet sein, sondern auch Hydromotoren oder andere Bauarten an
hydraulischen Verbrauchern sind damit betreibbar. Das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat
kann sowohl in einem Fahrzeug als auch in einer stationären hydraulischen Anlage,
etwa in einer Fertigungsstraße für Serienteile od.dgl., eingesetzt sein.
[0019] Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat anhand von Ausführungsbeispielen
nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher
Darstellung die
- Fig.1
- ein schematisches Schaltbild des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats zum Antrieb
zweier Verbraucher nebst symbolischer Ersatz-Schaltbilder;
- Fig.2
- ein Ersatz-Schaltbild einer Betriebssituation des Hydraulikaggregats, bei der das
Fördervolumen der Druckmittelpumpe dem Schluckvolumen des jeweiligen Verbrauchers
entspricht;
- Fig.3
- ein Ersatz-Schaltbild einer Betriebssituation, in der der zweite Verbraucher beschleunigt
betrieben ist und der erste Verbraucher feingesteuert ist;
- Fig.4
- ein Ersatz-Schaltbild einer Parallelschaltung jeweils eines ersten und zweiten Verbrauchers
mit der zweiten Druckmittelpumpe als Verbraucher, wobei die erste Druckmittelpumpe
das Druckmittel fördert; und
- Fig.5
- ein Ersatz-Schaltbild einer Parallelschaltung der ersten und zweiten Druckmittelpumpe
zum Betrieb des ersten oder zweiten Verbrauchers.
[0020] In der Fig.1 ist in einem schematischen Schaltbild ein Gesamt-Hydraulikaggregat zum
Betrieb eines ersten Verbrauchers 6 und eines zweiten Verbrauchers 7 dargestellt.
Das Hydraulikaggregat ist aus zwei Teilaggregaten 1,2 gebildet. Ein erstes Teilaggregat
1 weist einen Motor 2a auf, der eine erste Druckmittelpumpe 3 antreibt, um aus einem
Druckmittelbehälter 12 (Tank) Druckmittel 9 zu fördern und einem Druckmittelabgang
13 zuzuführen. Ein zweites Teilaggregat 2 ist durch einen zweiten Motor 4 gebildet,
der eine zweite Druckmittelpumpe 5 antreibt, die Druckmittel 9, etwa Hydrauliköl,
aus dem Druckmittelbehälter 14 zu einem Druckmittelabgang 15 fördert. Die Motoren
2a,4, vorzugsweise in Form von Elektromotoren gebildet, weisen konstante Drehzahlen
auf. Jeweils ein Druckbegrenzungsventil 16,17 begrenzt den Druckmitteldruck an den
Druckmittelabgängen 13,15.
[0021] Die erste Druckmittelpumpe 3 weist ein erstes Fördervolumen Q
1 auf, das größer ist als das Fördervolumen Q
2 der zweiten Druckmittelpumpe 5. Mit den derart gebildeten Teilaggregaten 1,2 lassen
sich die zwei Verbraucher 6,7 mit Druckmittel versorgen, die eingangsseitig an die
Druckmittelabgänge 13,15 entsprechend angeschlossen sind. Der erste Verbraucher 6
ist als doppelt wirkender Stellzylinder 10 ausgebildet. Der zweite Verbraucher 7 ist
ebenso als doppelt wirkender Stellzylinder 11 gebildet. Der erste Verbraucher 6 hat
ein größeres Schluckvolumen als der zweite Verbraucher 7. Aufgrund des unterschiedlich
großen Schluckvolumens sollen die beiden Verbraucher 6,7 unterschiedlich große Massen
m
A, m
B bewegen können, wobei m
A > m
B sein soll.
[0022] Ein Ersatz-Schaltbild 18 stellt das erste Teilaggregat 1 und ein Ersatz-Schaltbild
19 das zweite Teilaggregat 2 dar. Ein Ersatz-Schaltbild 20 stellt den ersten Verbraucher
6 dar und ein Ersatz-Schaltbild 21 den zweiten Verbraucher 7, wobei die Angaben A,
B einen Hinweis auf die unterschiedlich großen, zu operierenden Massen m
A, m
B geben sollen. Eine Steuereinheit 8, die je nach Anwendungsfall beispielsweise von
einem Programmablaufplan nebst zusätzlicher Sensorik einer Anlagesteuerung für eine
Arbeitsmaschine, Fertigungsstraße, Montagestraße etc., angesteuert sein kann, regelt
und steuert den Betrieb des Gesamt-Hydraulikaggregats. Dabei lassen sich allein durch
einen binären Betrieb, d.h. durch eine Druckmittelversorgung, wahlweise des ersten
und/oder des zweiten Verbrauchers 6,7 mit der ersten oder zweiten Druckmittelpumpe
3,5 und gegebenenfalls weiteren, im Anschluß noch dargestellten Verschaltungen eine
Vielzahl an Stellgeschwindigkeiten und Stellkräften generieren, und zwar für hydraulische
Verbraucher jedweder Art.
[0023] In der Fig.2 ist auf der linken Seite in Betrachtungsrichtung ein energie-optimaler
Betrieb des ersten Verbrauchers 6 anhand prinzipieller Ersatz-Schaltbilder dargestellt.
Der erste Verbraucher 6 weist in dem dargestellten Betriebspunkt ein gleiches Schluckvolumen
auf wie das erste Teilaggregat 1 und das Fördervolumen Q
1 der ersten Druckmittelpumpe 3. Auf der rechten Seite ist ein energie-optimaler Betrieb
des zweiten Verbrauchers 7 dargestellt. Der zweite Verbraucher 7 wird mit der zweiten
Druckmittelpumpe 5 mit Druckmittel versorgt. Dabei ist ein Gleichgewicht zwischen
dem Schluckvolumen des zweiten Verbrauchers 7 und dem Fördervolumen Q
2 der zweiten Druckmittelpumpe 5 erreicht. Insgesamt gilt für den Normalbetrieb nach
der Fig.2 Q
1 = Q
A und Q
2 = Q
B.
[0024] Die Steuereinheit 8 sorgt demnach durch die Zuordnung der verschiedenen bereitstellbaren
Volumenströme an Druckmittel zu dem gewünschten Verbraucher 6,7, von dem lediglich
zwei Exemplare dargestellt sind, für einen möglichst geringen Energieverlust der gesamten
Anordnung aus Gesamt-Hydraulikaggregat und den Verbrauchern 6,7 oder gegebenenfalls
weiteren, nicht gezeigten Verbrauchern. Es sind auch weitere Teilaggregate in dem
Gesamt-Hydraulikaggregat im Bedarfsfall anordenbar.
[0025] Um Stellgeschwindigkeiten oder Drehzahlen der Verbraucher 6,7 nicht direkt proportional
zu den Fördervolumen Q
1, Q
2 der Teilaggregate 1,2 zu gestalten, ist eine Kreuzverschaltung der beiden Verbraucher
6,7 und der beiden Druckmittelpumpen 3,5, in Fig.3 dargestellt, möglich. Die Steuereinheit
8 ordnet hierbei, wie in der linken Bildhälfte der Fig.3 gezeigt, dem zweiten Verbraucher
7 mit kleinem Schluckvolumen den Volumenstrom der ersten Druckmittelpumpe 3 zu. Dadurch
ist eine Boost-Funktion, also ein beschleunigter Betrieb des betreffenden Verbrauchers
7 möglich.
[0026] In der rechten Bildhälfte der Fig.3 ist die Beaufschlagung des ersten Verbrauchers
6 mit Druckmittel von der zweiten Druckmittelpumpe 5 gezeigt. Da das Fördervolumen
Q
2 der zweiten Druckmittelpumpe 5 geringer, vorzugsweise wesentlich geringer als das
Schluckvolumen des ersten Verbrauchers 6 ist, ergibt sich eine sehr geringe Stellgeschwindigkeit
für den Verbraucher 6 im Sinne einer Feinsteuerung. Weitere Abstufungen der Stellgeschwindigkeiten
der Verbraucher 6,7 sind auch in dem sehr einfach und mit Hilfe des Einsatzes von
Schaltventilen darstellbaren, binären Betrieb des Gesamt-Hydraulikaggregats möglich.
[0027] Wird im Sinne einer Parallelverschaltung, wie beispielsweise in der Fig.4 in der
linken Bildhälfte gezeigt, der von der ersten Druckmittelpumpe 3 zur Verfügung gestellte
Volumenstrom auf den ersten Verbraucher 6 und die zweite Druckmittelpumpe 5 aufgeteilt,
so ergibt sich eine Subtraktion des an den ersten Verbraucher 6 gerichteten Druckmittelstromes
um das Schluckvolumen des zweiten Teilaggregates 2 oder der zweiten Druckmittelpumpe
5. Es ergibt sich dadurch wiederum eine Feinansteuerung für den ersten Verbraucher
6 im Sinne von Q
1 - Q
2 < Q
A.
[0028] In der Fig. 4 auf der rechten Bildhälfte ist eine Parallelverschaltung des zweiten
Verbrauchers 7 mit der zweiten Druckmittelpumpe 5 gezeigt, die beide Verbraucher des
von der ersten Druckmittelpumpe 3 bereitgestellten Fördervolumens Q
1 sind. Es ergibt sich dadurch eine erhöhte Stellgeschwindigkeit für den zweiten Verbraucher
7 im Sinne eines Boostens mit Q
1 - Q
2 > Q
B.
[0029] Die zweite Druckmittelpumpe 5 treibt in den in Fig.4 dargestellten Betriebsarten
des Gesamt-Hydraulikaggregats den zweiten Motor 4 an, wodurch elektrische Energie
gewonnen wird.
[0030] In der Fig.5 ist ein Parallelbetrieb der beiden Druckmittelpumpen 3,5 gezeigt, die
gemeinsam ihr jeweiliges Fördervolumen Q
1 und Q
2 zum Betrieb des ersten oder zweiten Verbrauchers 6,7 an dessen Eingangsseite 13,15
bereitstellen. Es ergibt sich dadurch jeweils eine maximal mögliche Stellgeschwindigkeit
der Verbraucher 6,7 im Sinne von Q
1 + Q
2 > Q
A betreffend den Verbraucher 6 und Q
1 + Q
2 >> Q
B für den Verbraucher 7.
[0031] Alle gezeigten, auf einfache binäre Verschaltungsoperationen rückführbare Betriebsstellungen
des Gesamt-Hydraulikaggregats ergeben eine in Bezug auf Energieverluste optimierte
Betriebsweise, ohne dass Druckverluste an Ventilen auftreten könnten.
[0032] Durch das vorgestellte Zwei-Aggregate-Konzept mit jeweils einem Elektromotor inklusive
Leistungsteile, Steuerung, Pumpe und Druckabsicherung lassen sich die gewünschten
Verschaltungen erreichen. Die Teilaggregate 1,2 sind räumlich voneinander separierbar
und versorgen, wie dargestellt, jeweils die gleiche Maschine bzw. das gleiche Gerät
mit Energie. Lediglich die Software der Steuerung ist zu Synchronisationszwecken für
beide Teilaggregate 1,2 gemeinsam ausgelegt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
können beide Teilaggregate 1,2 aus einem gemeinsamen Tank mit filtriertem und gekühltem
Fluid versorgt werden. Neben einer Kreuz- oder Parallelverschaltung ist auch eine
Serienschaltung denkbar, bei der eine Druckerhöhung erfolgt; ferner ist eine Erweiterung
im Rahmen einer Einspeisestation als zentrale Energiequelle möglich.
1. Hydraulikaggregat in der Art eines als Baukastensystem aufgebauten Mehraggregats,
mit mindestens zwei Teilaggregaten (1,2), die jeweils eine antreibbare Druckmittelpumpe
(3,5) mit unterschiedlichem Fördervolumen aufweisen, an die hydraulische Verbraucher
(6,7) mit unterschiedlichem Verbrauchs- oder Schluckvolumen anschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilaggregate (1,2) einzeln betreibbar und/oder derart miteinander verschaltet
sind, dass ein Parallelbetrieb oder ein serieller Betrieb mit den Teilaggregaten (1,2)
erreicht ist.
2. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Teilaggregat (1) eine von einem ersten Motor (2a) angetriebene erste Druckmittelpumpe
(3) und das zweite Teilaggregat (2) eine von einem zweiten Motor (4) angetriebene
zweite Druckmittelpumpe (5) aufweist, dass das Fördervolumen (Q1) der ersten Druckmittelpumpe (3) größer als das Fördervolumen (Q2) der zweiten Druckmittelpumpe (5) ist, und dass die erste und die zweite Druckmittelpumpe
(3,5) zur Druckmittelversorgung von zumindest dem ersten Verbraucher (6) mit einem
ersten Schluckvolumen und dem zweiten Verbraucher (7) mit einem zweiten kleineren
Schluckvolumen vorgesehen sind und eine Steuereinheit (8) in Abhängigkeit von einem
angeforderten Druckmittelbedarf des ersten und zweiten Verbrauchers (6,7) durch eine
beliebige Kombination der Fördervolumen (Q1, Q2) der ersten und zweiten Druckmittelpumpe (3,5) die Verbraucher (6,7) bedarfsgerecht
mit Druckmittel (9) versorgt.
3. Hydraulikaggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (8) in Abhängigkeit von der angeforderten Druckmittelmenge der
Verbraucher (6,7) die erste oder zweite Druckmittelpumpe (3,5) in Betrieb setzt.
4. Hydraulikaggregat nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (8) zur Darstellung eines beschleunigten Betriebs des zweiten Verbrauchers
(7) diesen mit Druckmittel (9) der ersten Druckmittelpumpe (3) beaufschlagt.
5. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (8) zur Darstellung eines feingesteuerten Betriebs des ersten Verbrauchers
(6) diesen mit Druckmittel (9) von der zweiten Druckmittelpumpe (5) beaufschlagt.
6. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervolumen (Q1, Q2) der ersten und zweiten Druckmittelpumpe (3,5) von der Steuereinheit (8) zum Betrieb
des ersten oder zweiten Verbrauchers (6,7) voneinander subtrahiert oder zueinander
addiert werden.
7. Hydraulikaggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Feinsteuerung des ersten Verbrauchers (6) das Fördervolumen (Q1) der ersten Druckmittelpumpe (3) um das Fördervolumen (Q2) der zweiten Druckmittelpumpe (5) im Sinne einer Parallelschaltung verringert ist.
8. Hydraulikaggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum beschleunigten Betrieb des zweiten Verbrauchers (7) das Fördervolumen (Q1) der ersten Druckmittelpumpe (3) um das Fördervolumen (Q2) der zweiten Druckmittelpumpe (5) verringert ist.
9. Hydraulikaggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum beschleunigten Betrieb des ersten oder zweiten Verbrauchers (6,7) die Fördervolumen
(Q1, Q2) der ersten und zweiten Druckmittelpumpe (3,5) addiert sind.
10. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des ersten Motors (2a) und des zweiten Motors (4) variabel ist.
11. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbraucher (6,7) Stellzylinder (10,11) oder Drehwerke oder sonstige hydraulische
Verbraucher sind.
12. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydraulikaggregat in einem Nutzfahrzeug oder in einer stationären hydraulischen
Anlage angeordnet ist.