[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verbrennen von Brennmaterial
in schüttfähiger Form gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind verwendbar, um z. B. Pellets, Körner oder andere Brennmaterialien
in schüttfähiger Form zu verbrennen.
[0003] Aus der
EP 2 105 661 A2 ist eine Vorrichtung bekannt, welche einen Hohlkörper innerhalb einer gelochten Begrenzungswand
aufweist. Dadurch ist es möglich, Sauerstoff in die Mitte des aufgehäuften Brennmaterials
zu leiten. Die Begrenzungswand bildet den äusseren Rand der Vorrichtung, so dass beim
Verbrennungsvorgang Luft in radialer Richtung ausgetauscht wird. Der Hohlkörper ist
am oberen Ende mit einer luftundurchlässigen Abdeckung versehen. Der Aufbau der Vorrichtung
hat den Nachteil, dass die Verbrennung nicht optimal eingeleitet wird und es zu einer
übermässigen Rauchentwicklung kommen kann, so dass das Brennmaterial nicht sauber
verbrannt wird.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art so zu verbessern, dass das Brennmaterial möglichst sauber verbrennbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäss dem Anspruch 1 gelöst. Die weiteren
Ansprüche geben bevorzugte Ausführungen der erfindungsgemässen Vorrichtung sowie einen
Ofen mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung an.
[0006] Durch das Vorsehen einer um eine Begrenzungswand verlaufenden Abschirmwand wird der
Luftaustausch quer zur Erstreckungsrichtung der Begrenzungswand vermindert und somit
eine saubere Verbrennung bis an den Rand des angehäuften Brennmaterials gewährleistet.
[0007] Weitere Vorteile ergeben sich aus den Merkmalen in den abhängigen Ansprüchen sowie
aus folgender Beschreibung und Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels, in welchen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt der Vorrichtung in der in Fig. 3 angegebenen Ebene II-II und
Fig. 3 eine Draufsicht der Vorrichtung gemäss Fig. 1.
darstellen.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Verbrennen von Brennmaterial mit einem Hohlkörper
1, der von einer als Begrenzungswand dienenden Innenwand 10 und einer als Abschirmwand
dienenden Aussenwand 20 umgeben ist. Zum besseren Verständnis ist der aus dieser Ansicht
nicht sichtbare Innenbereich der Vorrichtung durch gestrichelte Linien angedeutet.
[0009] Der Hohlkörper 1 ist innen hohl und mit durchgehenden Öffnungen 2 versehen, die über
den gesamten Umfang sowie über die gesamte Höhe des Hohlkörpers 1 verteilt angeordnet
sind. Zur besseren Übersicht ist in den Figuren nur ein Teil der Öffnungen 2 eingezeichnet.
Das obere Ende 1a sowie der Boden 1b des Hohlkörpers 1 sind offen und somit luftdurchlässig.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Hohlkörper 1 im Wesentlichen kegelförmig
ausgebildet.
[0010] Der obere Teil 1c des Hohlkörpers 1 ist relativ zum Rest des Hohlkörpers 1 bewegbar,
so dass ein Innenboden 3 mit Öffnungen 2' zugänglich gemacht werden kann, der im Inneren
des Hohlkörpers 1 angeordnet ist. Der Innenboden 3 ist auch in Fig. 2 gezeigt. Dort
ist ein Scharnier 4 angedeutet, welches es erlaubt den oberen Teil 1c des Hohlkörpers
1 zur Seite zu kippen. Es ist denkbar, das Scharnier 4 wegzulassen, so dass der obere
Teil 1c ganz vom Rest des Hohlkörpers 1 entfernbar ist. Die Höhe des oberen Teils
1c ist kleiner als die Hälfte der Gesamthöhe des Hohlkörpers 1. Wie Fig. 2 weiter
zeigt, führt ein Rohr 5 von der Aussenfläche der Aussenwand 20 durch die Innenwand
10 hindurch zum Innenboden 3.
[0011] Die Innenwand 10 ist über die gesamte Fläche mit durchgehenden Öffnungen 12 versehen,
wobei nur ein Teil davon in den Figuren eingezeichnet ist.
[0012] Die Aussenwand 20, welche die Innenwand 10 umgibt, ist frei oder weitgehend frei
von Öffnungen und somit quer zur Erstreckungsrichtung der Innenwand 10 im Wesentlichen
luftundurchlässig.
[0013] Im Umfang gesehen ist der Abstand zwischen den beiden Wänden 10, 20 im Wesentlichen
gleich. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Wände 10 und 20 im Wesentlichen
kreiszylinderförmig und koaxial zueinander angeordnet (vgl. Fig. 3).
[0014] Die Vorrichtung weist weiter einen Boden 30 auf, der über den ganzen Umfang mit durchgehenden
Öffnungen 32 versehen ist, von denen nur ein Teil in Fig. 1 eingezeichnet ist.
[0015] Der Boden 30 ist mit dem Hohlkörper 1 und den Wänden 10, 20 verbunden. Zur Erhöhung
der Stabilität können zwischen den beiden Wänden 10 und 20 weitere Verbindungselemente
vorgesehen sein.
[0016] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Boden 30 ringförmig ausgebildet. Es ist
denkbar, eine Scheibe als Boden 30 vorzusehen, wobei auch der Bereich innerhalb des
unteren Endes 1b des Hohlkörpers 1 mit Öffnungen 32 versehen ist.
[0017] Die Form der Öffnungen 2, 12, 32 kann beliebig sein. Ihre Grösse ist so gewählt,
dass sie kleiner als die Grösse des zu verbrennenden Schüttgutes ist. Die Grösse der
Öffnungen 2' im Innenboden 3 ist kleiner als die Grösse des verwendeten Anzündwürfels
oder eines anderen geeigneten Anzündmittels in fester Form.
[0018] Die Vorrichtung ist aus hitzebeständigen Materialien, z. B. Metall hergestellt. Der
Hohlkörper 1 mit dem Innenboden 2, die Innenwand 10 und der Boden 30 sind beispielsweise
aus einem Lochblech oder Gitter fertigbar, indem Teile in der gewünschten Form ausgeschnitten,
gebogen und verbunden werden. Die Aussenwand 20 ist z. B. aus einem Blech gefertigt.
[0019] Die in den Figuren gezeigte Vorrichtung ist geeignet als Einsatz bei einem Cheminée
oder für einen bereits bestehenden Ofen, z. B. Schwedenofen, indem sie auf den Rost
gestellt wird. Mittels der Luftregulierung des Ofens kann die Luftzufuhr reguliert
werden. Es ist auch denkbar, einen Ofen so zu konzipieren, dass die Vorrichtung ein
integraler Bestandteil ist.
[0020] Als Brennmaterial sind alle brennbaren Materialien in schüttfähiger Form geeignet,
beispielsweise Pellets aus Holz oder aus anderer brennbaren Biomasse, Körner, etc.
[0021] Der Bereich zwischen dem Hohlkörper 1 und der Innenwand 10 bildet den Brennraum,
wo das Brennmaterial aufgenommen und verbrannt wird. Dazu wird dieses hineingeschüttet,
der obere Teil 1c des Hohlkörpers 1 gekippt, das Anzündmittel auf den Innenboden 3
gelegt und der Teil 1c zurückgekippt. Das Anzündmittel wird schliesslich angezündet,
indem eine Flamme eines Anzünders, z. B. ein brennendes Streichholz oder drgl. durch
das Rohr 5 geführt wird.
[0022] Aufgrund des Hohlkörpers 1 ist gewährleistet, dass das Innere des Haufens aus Brennmaterial
mit genügend Sauerstoff versorgt und dort eine gleichmässige Verbrennung eingeleitet
wird. Die Luftdurchlässigkeit des oberen Endes 1a des Hohlkörpers 1 unterstützt die
Entstehung einer sauberen Brennflamme. Die Luft ist im Wesentlichen in Erstreckungsrichtung
des Hohlkörpers 1 bzw. der Aussenwand 20 durch das angehäufte Brennmaterial leitbar.
Die Aussenwand 20 verhindert einen Luftaustausch in radialer Richtung und somit eine
Abkühlung am Rande des Haufens aus Brennmaterial. Dadurch ist gewährleistet, dass
sich die Brennzone von innen nach aussen fortpflanzt. Insgesamt ermöglicht die Vorrichtung
eine möglichst vollständige Verbrennung des Brennmaterials von innen nach aussen,
ohne dass es zu einer übermässigen Rauchentwicklung kommt. Nach Beendigung des Verbrennungsvorganges
bleibt lediglich die Asche auf dem Boden 30 zurück.
[0023] Aus der vorangehenden Beschreibung sind dem Fachmann zahlreiche Abwandlungen zugänglich,
ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, der durch die Ansprüche definiert
ist.
[0024] Der Hohlkörper kann auch eine andere Form haben als in den Figuren gezeigt, z. B.
pyramidenförmig oder eine andere sich verjüngende Form, zylinderförmig, etc. Es ist
auch denkbar, mehrere Hohlkörper innerhalb einer luftdurchlässigen Innenwand anzuordnen.
[0025] Auch die Wände 10, 20 können eine andere Form haben als in den Figuren gezeigt, z.
B. eckig.
1. Vorrichtung zum Verbrennen von Brennmaterial in schüttfähiger Form, mit mindestens
einem Hohlkörper (1) und mit einer um diesen verlaufenden Begrenzungswand (10), wobei
zwischen Hohlkörper (1) und Begrenzungswand (10) das Brennmaterial aufnehmbar ist
und wobei Hohlkörper und Begrenzungswand mit Öffnungen (2, 12) versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Abschirmwand (20) aufweist, welche um die Begrenzungswand (10)
verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einer Auflage (3) zum Auflegen eines Anzündmittels,
welche im Innern des Hohlkörpers (1) angeordnet und welche vorzugsweise luftdurchlässig
ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der obere Teil (1c) des
Hohlkörpers (1) relativ zum Rest des Hohlkörpers (1) bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das obere Ende (la) des
Hohlkörpers (1) luftdurchlässig ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Begrenzungswand (10)
und die Abschirmwand (20) über einen luftdurchlässigen Boden (30) miteinander verbunden
sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Abstand zwischen Begrenzungs-
(10) und Abschirmwand (20) im Umfang gesehen im Wesentlichen gleich ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem Rohr (5), welches von
der Abschirmwand (20) zum Hohlkörper (1) führt.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Hohlkörper (1) eine
sich verjüngende Form aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Begrenzungswand (10),
die Abschirmwand (2) oder beide im Wesentlichen kreiszylinderförmig sind.
10. Ofen mit einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche.