[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit einer verschwenkbaren Bedienblende
und ein Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes.
[0002] Gargeräte haben oft viele Funktionen, die meist über verschiedene auf einer Bedienblende
angeordnete Bedienelemente aufgerufen und eingestellt werden können. Oft können auch
verschiedene Funktionen kombiniert werden. Dadurch können komplexe Bedienblenden mit
diversen Bedienelementen und Anzeigeeinrichtungen entstehen, wodurch die Anordnung
der Bedienelemente unübersichtlich werden kann.
[0003] Dies kann zum Beispiel schon bei einem Herd mit einem Kochfeld und einem Backofen
der Fall sein, bei dem es mehrere Bedienelemente für die einzelnen Kochzonen und weitere
Bedienelemente zum Wählen der Funktionen des Backofens gibt. Auch eine Anzeigeeinrichtung
ist in vielen Fällen in die Bedienblende integriert, um den Status und die eingestellten
Parameter des Herdes zu kontrollieren.
[0004] Bei vielen bekannten Anordnungen der Bedienblende ist ein Nachteil, dass ein Benutzer
oft keinen idealen Blickwinkel auf die Bedienelemente und die Anzeigeeinrichtung hat.
Um eingestellte Parameter oder den Status des Gargerätes von der Anzeigeeinrichtung
abzulesen, muss ein Benutzer deshalb gegebenenfalls einen Schritt von dem Gargerät
zurücktreten oder sich bücken, um einen geeigneten Blickwinkel zu erhalten.
[0005] Um den Bedienkomfort eines Gargerätes zu verbessern, sind Bedienblenden bekannt geworden,
die aus einer senkrechten Ruhelage in eine andere Position verschwenkt werden können.
Die deutsche Offenlegungsschrift
1 585 836 beschreibt dazu ein um eine Achse drehbares Bedienpult. Die Bedienelemente des Bedienpultes
sind in einer Ruheposition nach oben in das Gehäuse eingeklappt und somit nicht zugänglich.
Um die Bedienelemente zu erreichen, wird über einen Knopf das gesamte Bedienpult heraus
geklappt. Im ausgeklappten Zustand sind die Bedienelemente in einer dem Benutzer zugewandten
Art und Weise zugänglich. Diese Anordnung des Bedienpults ermöglicht allerdings nicht
die Benutzung der Bedienelemente in der eingeklappten Position des Bedienpultes und
ist von der Konstruktion sehr raumaufwendig.
[0006] Die
DE 85 16 533 U1 zeigt eine Bedienblende, die um eine im oberen Bereich der Bedienblende liegende
Achse schwenkbar ist. Ein Benutzer kann die Bedienblende aus einer senkrechten Position
bei Bedarf zu sich hin abklappen. Dadurch wird ein besserer Blickwinkel auf die Beschriftung
der Blende, die Bedienelemente und die Anzeigeelemente erreicht. Nachteilig an einer
solchen Ausführung ist, dass das Ausschwenken der gesamten Bedienblende relativ viel
Platz in Anspruch nimmt, da die ausgeschwenkte Blende sehr ausladend nach vorne abstehen
kann. Unübersichtlich kann bei so gestalteten Bedienblenden auch die nicht eindeutig
getrennte Anordnung der Bedienelemente für das Kochfeld und den Backofen sein.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Gargerät zur Verfügung zu
stellen, das übersichtlicher und besser zu bedienen ist.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einem Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem
Verfahren zum Betreiben solcher Gargeräte mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
[0009] Das erfindungsgemäße Gargerät ist insbesondere als Herd ausgeführt und umfasst wenigstens
ein Kochfeld, wenigstens einen Garraum mit wenigstens einer den Garraum verschließenden
Tür und wenigstens eine Bedienblende mit Bedienelementen zum Steuern des Gargerätes.
Die Bedienblende ist dabei in einen oberen und in einen unteren Bereich unterteilt.
Dabei ist der obere Bereich der Bedienblende insbesondere zum Steuern des Kochfeldes
und der untere Bereich der Bedienblende insbesondere zum Steuern des Backofens vorgesehen.
Der untere Bereich der Bedienblende, der zum Steuern des Backofens vorgesehen ist,
kann wenigstens teilweise um eine Achse im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende
verschwenkt werden. Diese Achse ist insbesondere wenigstens in etwa waagerecht angeordnet.
Für das Verschwenken ist dem unteren Bereich der Bedienblende ein Motor zugeordnet.
[0010] Ein derart ausgestaltetes Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil
ist, dass durch die mögliche Trennung der Bedienelemente für das Kochfeld und den
Backofen auf einen oberen und einen unteren Bereich eine sehr übersichtliche Bedienblende
gestaltet wird, wobei die Bedienelemente jeweils visuell intuitiv einerseits dem Kochfeld
und andererseits dem Backofen zugeordnet sind. Oft kommt es bei Gargeräten zu einer
Vermischung der Bedienbereiche, wodurch der Bedienkomfort für den Benutzer geringer
wird.
[0011] Ein weiterer erheblicher Vorteil ist, dass durch den drehbar angeordneten Bereich
der Bedienblende ein besonders guter Blickwinkel auf den unteren Bereich der Bedienblende
ermöglicht wird. Dadurch wird der Bedienkomfort eines Benutzers sowohl beim Einstellen
des Backofens als auch beim Ablesen einer der Bedienblende zugeordneten Anzeigeeinrichtung
erheblich verbessert. Durch das Verschwenken nur des unteren Bereichs der Bedienblende
wird eine Platz sparendere Anordnung erreicht, da die Bedienblende dadurch nicht so
weit von dem Gargerät absteht, wie es bei der Verschwenkung der gesamten Bedienblende
der Fall wäre. Dadurch wird insbesondere bei geringen Platzverhältnissen der Durchgang
nicht oder weniger behindert. Durch die Zuordnung eines Motors wird ein automatisiertes
Ein- und Ausfahren des beweglichen Teils der Bedienblende ermöglicht. Insbesondere
liegt es im Rahmen der Erfindung, dass der untere Bereich der Bedienblende automatisch
beim Einschalten des Gargerätes von seiner eingefahrenen Position in die ausgefahrene
Position verschwenkt. Möglich ist aber natürlich auch ein manuelles Verschwenken des
unteren Bereichs der Bedienblende. Zudem ist denkbar, dass Verschwenken des unteren
Bereichs mittels einer sogenannten "push to open" Technik zu realisieren.
[0012] Bevorzugter Weise ist zwischen Motor und dem unteren schwenkbaren Bereich der Bedienblende
ein Getriebe angeordnet. Dabei erfolgt eine Übersetzung insbesondere über Zahnräder.
Dadurch kann der untere Bereich der Bedienblende zwischen einer ungefähr senkrechten
und einer ausgefahrenen Position verschwenkt werden. Dazu ist die Bedienblende mit
dem Getriebe mit einem Verbindungsstück verbunden.
[0013] Besonders bevorzugt ist der Motor ein Synchronmotor.
[0014] In bevorzugten Ausgestaltungen kann der untere Bereich nahezu waagerecht ausgefahren
werden. Daher ist vorzugsweise möglich, den unteren schwenkbaren Bereich der Bedienblende
zwischen 0°- 90°, bevorzugt aber zwischen 15° und 60°, und besonders bevorzugt zwischen
25° und 45° aus einer ungefähr senkrechten Position in Richtung des Sichtfeldes des
Bedieners zu verschwenken. Dabei verschwenkt die Bedienblende so in Richtung des Benutzers,
dass dieser, wenn er in geringem Abstand vor dem Gargerät steht, von schräg oben auf
die Bedienblende herabgucken kann. Insbesondere 35°± 5° können dabei von Vorteil sein.
[0015] Es sind Ausgestaltungen bevorzugt, in denen ein Spalt zur Abfuhr von Wrasen zwischen
der die Backmuffel verschließenden Tür und der Bedienblende vorgesehen ist. Dabei
verdeckt der untere Bereich der Bedienblende in der eingeklappten Stellung wenigstens
teilweise die Ausgänge des Wrasenkanals. Auch ein Abdecken der Ausgänge des Wrasenkanals
ist denkbar. Wird der untere Bereich der Bedienblende ausgefahren, so wird der Wrasenspalt
weiter freigegeben.
[0016] Daher ist es besonders bevorzugt, dass der untere schwenkbare Bereich der Bedienblende
sich im Wesentlichen wenigstens über die gesamte Breite der Backmuffel erstreckt.
Dadurch kann ein ausreichend großer Austritt für den Wrasen zur Verfügung gestellt
werden. Möglich sind auch Ausgestaltungen von schwenkbaren Bereichen die schmaler
oder breiter als die Backmuffel ausgelegt sind. Dies trifft insbesondere zu, wenn
der Ausgang für abzuführenden Wrasen schmaler oder breiter als die Backmuffel ausgestaltet
ist.
[0017] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gargerät mit einem Garraum zur Verfügung
zustellen, wobei das Gargerät bei ausreichender Wrasenabfuhr optisch ansprechend gestaltbar
ist.
[0018] Das weitere erfindungsgemäße Gargerät umfasst einen Garraum mit wenigstens einer
den Garraum verschließenden Tür und wenigstens einer Bedienblende. Die Bedienblende
ist dabei um eine Achse, die insbesondere wenigstens etwa waagerecht ausgerichtet
ist, schwenkbar gelagert. Dabei kann die Blende wenigstens zwischen einer eingeklappten
Stellung und wenigstens einer ausgeklappten Stellung bewegt werden. Zwischen der Backmuffel
und der Bedienblende ist ein Kanal zur Abfuhr von Wrasen vorgesehen. In der eingeklappten
Stellung der Bedienblende wird der Kanal zur Abfuhr von Wrasen von der Bedienblende
wenigstens teilweise verdeckt und ist in ausgeklappter Stellung der Bedienblende weiter
freigegeben.
[0019] Das erfindungsgemäße Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist,
dass ein sehr großer Bereich zur Abfuhr von Wrasen zwischen der Backmuffel und der
Bedienblende realisiert werden kann. Dieser Bereich kann mittels der eingeklappten
Bedienblende verdeckt oder sogar abgedeckt werden, wenn das Gargerät nicht benutzt
wird. Dadurch wird ein optisch ansprechendes Gargerät zur Verfügung gestellt, welches
dennoch während des Betriebes eine ausreichende Abfuhr des Wrasen ermöglicht. Weiterhin
erhält ein Benutzer einen verbesserten Blickwinkel auf die Bedienblende, wenn diese
ausgeklappt ist.
[0020] Das gerade beschriebene Gargerät kann bevorzugt nach wenigstens einer der oben beschriebenen
Ausgestaltungen weiter ausgeführt werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Betreiben eines Gargerätes, das insbesondere
als Herd mit einem Kochfeld, einem Backofen und einer Bedienblende ausgeführt ist.
Dabei werden in einem oberen Bereich der Bedienblende über Bedienelemente die Kochzonen
des Kochfeldes gesteuert. In einem unteren Bereich der Bedienblende wird der Backofen
gesteuert. Dabei ist der untere Bereich der Bedienblende wenigstens teilweise um eine
im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende insbesondere wenigstens etwa
waagerecht liegende Achse schwenkbar gelagert. Sobald der Backofen benutzt wird, fährt
der untere Bereich der Bedienblende aus einer ungefähr senkrechten Position in Richtung
des Blickfeldes des Benutzers aus. Dies kann insbesondere automatisch erfolgen.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich natürlich auch zum Betreiben eines Gargerätes,
das wieder insbesondere als Herd mit einem Kochfeld, einem Backofen und einer Bedienblende
ausgeführt ist. Dabei wird in einem oberen Bereich der Bedienblende über Bedienelemente
der Backofen gesteuert. In einem unteren Bereich der Bedienblende werden über Bedienelemente
die Kochzonen des Kochfeldes gesteuert. Auch in dieser Ausführung ist der untere Bereich
der Bedienblende wenigstens teilweise um eine im oberen Abschnitt dieses Bereichs
der Bedienblende insbesondere wenigstens etwa waagerecht liegende Achse schwenkbar
gelagert. Die Bedienblende fährt bei Benutzung des Backofens in Richtung des Blickfeldes
des Benutzers aus. Dies erfolgt wieder insbesondere automatisch.
[0023] Dabei ist es bevorzugt, dass der untere Bereich der Bedienblende nach Benutzung des
Backofens auch automatisch in die Ruheposition zurückfährt. Dadurch wird der durch
das Ausfahren freigegebene Wrasenspalt wieder abgedeckt.
[0024] Besonders bevorzugt wird der Motor durch einen elektrischen oder sonstigen Impuls
vorzugsweise zeitgesteuert gestartet. Dabei ist sowohl ein zeitverzögertes Starten
als auch eine zeitgesteuerte Länge des Betriebs des Motors denkbar.
[0025] Es ist aber auch denkbar und in bestimmten Ausgestaltungen sinnvoll, dass das Ein-
und Ausfahren des unteren Bereichs der Bedienblende auch durch den Benutzer gesteuert
werden kann.
[0026] In bevorzugten Ausgestaltungen wird wenigstens die Endlage der eingefahrenen Position
des unteren Bereichs der Bedienblende durch einen Mikroschalter über eine Nocke an
einem Zahnrad reguliert. Dadurch ist sichergestellt, dass der untere Bereich der Bedienblende
beim Ausschalten des Backofens oder beim manuellen Einfahren immer in eine gleiche
vorgegebenen Position in einer ungefähr senkrechten Lage verfahren wird. Möglich ist
auch der Einsatz sonstiger Näherungs- oder Positionsschalter.
[0027] Zusätzlich kehrt sich in besonders bevorzugten Ausgestaltungen die Drehrichtung des
Motors bei einem mechanischen Widerstand automatisch um. Dadurch können Schäden am
Gerät oder aber eine Verletzungen des Benutzers vermieden werden.
[0028] Weiter ist es bevorzugt, dass die Drehrichtung des Getriebes von dem Synchronmotor
abhängig ist. Dadurch wird erreicht, dass unabhängig von der Drehrichtung des Getriebes
die Blende ein-oder ausfährt.
[0029] Das beschriebene Verfahren in all seinen Ausführungen ist auf alle zuvor beschriebenen
Gargeräte anwendbar.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer graphischen Darstellung noch im Detail
erläutert. Bei den Figuren zeigt:
- Figur 1
- eine Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Gargerätes in einer perspektivischen Darstellung;
- Figur 2
- eine Detailansicht des Bereichs der Bedienblende in einer perspektivischen Darstellung
mit eingefahrener Bedienblende;
- Figur 3
- eine Detailansicht des Bereichs der Bedienblende in einer perspektivischen Darstellung
mit ausgefahrener Bedienblende;
- Figur 4
- eine Frontalansicht auf den oberen Bereich des Gargerätes mit eingefahrener Bedienblende,
- Figur 5
- eine Frontalansicht auf den oberen Bereich des Gargerätes mit eingefahrener Bedienblende;
und
- Figur 6
- ein perspektivische Rückansicht einer Hälfte der Bedienblende.
[0031] In Figur 1 ist ein Gargerät 1 schematisch in einer perspektivischen Darstellung gezeigt,
bei dem es sich in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel um einen Herd 2 handelt.
Dieser Herd 2 umfasst in einem gemeinsamen Gehäuse 15 ein Kochfeld 3 und einen Backofen
4. Von den in diesem Bespiel gezeigten sechs Kochzonen 14 des Kochfeldes 3 sind nur
zwei Kochzonen 14 bezeichnet. Allgemein wird der Übersichtlichkeit halber nicht jedes
einzelne Merkmal in den Figuren gekennzeichnet, gleiche Merkmale lassen sich aber
eindeutig zuordnen. Die einzelnen Kochzonen 14 werden mit entsprechenden Bedienelementen
9 gesteuert. Die Bedienelemente 9 sind der Bedienblende 6 zugeordnet.
[0032] Der Backofen 4 besitzt eine den Garraum 17 verschließende Tür 5. Der Backofen wird
über Bedienelemente 10 gesteuert, die auch auf der Bedienblende 6 angeordnet sind.
Den Status und die eingestellten Parameter wie z.B. Temperatur und Betriebsart können
auf einer Anzeigeeinrichtung 11 abgelesen werden. In diesem Fall ist die Anzeigeeinrichtung
11 ein Display, auf dem auch die Uhrzeit angezeigt wird.
[0033] Figur 2 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung der Bedienblende 6 des Herdes 2 aus Figur
1. Dabei ist zu sehen, dass die Bedienblende 6 in einen oberen Bereich 7 und einen
unteren Bereich 8 unterteilt ist. Die Steuerelemente 9 zum Steuern des Kochfeldes
3 sind in dem oberen Bereich 7 der Bedienblende 6 angeordnet. Die Bedienelemente 10
und die Anzeigeeinrichtung 11 zum Steuern des Backofens 4 befinden sich in dem unteren
Bereich 8 der Bedienblende 6. Dadurch kommt es zu einer Trennung der Bedienbereiche
für das Kochfeld 3 und den Backofen 4. Daraus resultiert eine einfache und übersichtlichere
Bedienung des Herdes 2, da eine Vermischung der Bedienbereiche vermieden wird.
[0034] Da die Bedienblende 6 senkrecht in das Gehäuse 15 des Herdes 2 integriert ist, hat
ein Bediener einen ungünstigen Blickwinkel auf den unteren Bereich 8 der Bedienblende
6. Die weiter oben angeordneten Bedienelemente 9 zum Steuern des Kochfeldes 3 sind
in diesem Ausführungsbeispiel Drehknöpfe mit einer von oben gut abzulesenden Skala
auf dem Rand des Bedienelementes 9. Der Blickwinkel auf die hier nicht weiter dargestellten
Beschriftungen der Bedienelemente 10 und auf die Anzeigeeinrichtung 11 ist allerdings
in der senkrechten Position nicht ideal, sodass ein Bediener zum Ablesen deshalb gegebenenfalls
einen Schritt zurück treten oder sich bücken muss.
[0035] Um einem Bediener des Gargerätes 1 jedoch einen besseren Blickwinkel auf die Anzeige
11 und die Beschriftungen des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 zu ermöglichen,
ist der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 verschwenkbar ausgestaltet. Dazu ist der
untere Bereich 8 der Bedienblende 6 in einem oberen Abschnitt um eine etwa waagerecht
liegende Achse drehbar angeordnet (vgl. Figur 6). Der untere Bereich 8 der Bedienblende
6 ist hier in der eingeklappten Stellung 28 gezeigt.
[0036] Eine ausgeklappte Stellung 29 des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 ist in Figur
3 gezeigt. Durch das Ausfahren des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 wird die
Front des unteren Bereichs 8 um einen vorbestimmten Winkel in Richtung des Blickfeldes
des Benutzers verschwenkt. In dem hier gezeigten Fall soll dieser Winkel 35°± 10°
betragen. Dadurch erhält ein Bediener einen wesentlich besseren und komfortableren
Einblick auf den unteren Bereich 8 der Bedienblende 6, wenn er den Backofen 4 bedient
oder die Einstellungen bzw. den Status des Backofens 4 auf der Anzeigeeinrichtung
11 ablesen möchte. Dabei wird ein seitlicher Einblick hinter die ausgefahrene Bedienblende
6 durch eine seitliche Blende 16 verhindert. Durch diese seitliche Blende 16 wird
auch eine Verletzungsgefahr wie zum Beispiel das Einklemmen eines Fingers vermieden.
[0037] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine Frontalansicht des Bereichs der Bedienblende 6 und
den oberen Teil der Tür 5 mit dem Türgriff 12 des Backofens 4 von dem schon vorher
gezeigten Herd 2.
[0038] In Figur 4 sieht man die eingefahrene Bedienblende 6. Dabei steht auch der verschwenkbare
untere Bereich 8 der Bedienblende 6 in einer ungefähr senkrechten Position.
[0039] In Figur 5 ist der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 in der ausgefahrenen Position
gezeigt. Dabei wird deutlich, dass in der ausgeklappten Stellung 29 des unteren Bereichs
8 der Bedienblende 6 die in diesem Ausführungsbeispiel von dem unteren Bereich 8 der
Bedienblende 6 komplett verdeckten Öffnungen der Wrasenkanäle 13 freigegeben werden.
Daher ist es sinnvoll und in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass
der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 beim Betrieb des Backofens 4 ausfährt. Das
Ausfahren kann insbesondere automatisch erfolgen. Dies geschieht über einen mittels
eines Motors 19 betriebenen Antrieb, der in Figur 6 näher beschrieben wird.
[0040] Da die Wrasenkanäle 13 durch die wenigstens teilweise verschwenkbar angeordnete Bedienblende
6 in eingefahrenem Zustand verdeckt oder sogar abgedeckt werden, kann der Wrasenspalt
18 sehr schmal ausgelegt sein (vgl. Figur 4 und 5). Das bietet einen optischen Vorteil
bezüglich des Designs des Gargerätes 1. Da der Wrasenkanal 13 aber durch das Ausfahren
des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 freigegeben werden kann, wird während des
Betriebs des Backofens 4 eine ausreichende Abfuhr des Wrasen aus dem Garraum 17 ermöglicht.
Durch eine wie in diesem Ausführungsbeispiel gezeigte teilweise verschwenkbare Bedienblende
6 kann sogar erreicht werden, dass der Wrasenkanal 13 besonders groß dimensioniert
werden kann. Da dieser im Ruhezustand des Gargerätes 1 von der Bedienblende 6 zu einem
großen Anteil oder sogar komplett verdeckt werden kann, spielen ästhetische Aspekte
diesbezüglich eine untergeordnete Rolle. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die
im unteren Bereich 8 der Bedienblende 6 angeordneten Bedienelemente 10 auch im eingefahrenen
Zustand des unteren Bereichs 8 vom Bediener zum Steuern des Gargerätes 1 bedienbar
sind.
[0041] Figur 6 zeigt eine mögliche Konstruktion zum Verschwenken des unteren Bereichs 8
der Bedienblende 6. Die Ansicht ist eine Rückansicht der Bedienblende 6, wobei nur
die aus diesem Blickwinkel linke Hälfte der Bedienblende 6 dargestellt ist. Ein Motor
19 ist hinter der Bedienblende 6 vorgesehen, der den unteren Bereich 8 der Bedienblende
6 über ein Getriebe 27 verschwenken kann. Die Übersetzung des Getriebes 27 erfolgt
über Zahnräder, von denen in Figur 6 zwei Zahnräder 22, 25 sichtbar sind. Um das Verschwenken
zu ermöglichen, ist der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 mittels eines Befestigungsmittels
21 an einer drehbaren Achse 20 fixiert. Möglich ist natürlich auch das bewegliche
Befestigen des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 an einer feststehenden Achse.
Auch ist eine Anordnung denkbar und gewollt, in der die Achse 20 nicht durchgehend
gefertigt ist, sondern nur als drehbare Fixierung an der linken und rechten Seite
der Bedienblende 6 dient.
[0042] Von den Zahnrädern 22, 25 verläuft je eine Achse 23, 26 auf die andere Seite des
Gehäuses 15, wobei der Aufbau auf der nicht dargestellten Seite in der hier dargestellten
Ausgestaltung der dargestellten Hälfte der Bedienblende 6 bis auf den Motor 19 entspricht.
Die Achsen 23, 26 zwischen den Zahnrädern 22, 25 dienen dabei als Stabilisierung und
zur Kraftübertragung auf die hier nicht gezeigten Zahnräder auf der gegenüberliegenden
Seite der Bedienblende 6. Möglich sind aber auch Ausführungen, in denen die Achsen
23, 26 nicht bis auch die andere Seite durchgeführt sind. Dabei könnten festere Materialen
für die Bedienblende 6 von Vorteil sein, um der dann von einer Seite bewegten Bedienblende
6 genügend Stabilität zu verleihen.
[0043] Die Achse 23 ist radial außen an dem Zahnrad 22 befestigt. An der Achse 23 ist ein
Verbindungsstück 24 angebracht, dass den beweglichen Teil 8 der Bedienblende 6 bei
Drehung des Zahnrades 22 verschwenkt.
[0044] Dabei ist hier ein Motor 19 in Form eines Synchronmotors vorgesehen, der in der dargestellten
Ausführungsform durch einen elektrischen Impuls gestartet wird. Sinnvoll für den ordnungsgemäßen
Ablauf eines Garprozesses im Backofen 4 ist ein automatisiertes Ausfahren des unteren
Bereich 8 der Bedienblende 6, um die Wrasenkanäle 13 freizugeben. Nach Beendigung
des Garvorgangs ist es vorteilhaft, dass der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 wieder
automatisch eingefahren wird. Dadurch werden die Wrasenkanäle 13 wieder verdeckt und
die beiden Bereiche 7, 8 der Bedienblende 6 bilden eine ungefähr plane Fläche. Natürlich
sind auch Ausführungsformen denkbar, in denen man zusätzlich oder ausschließlich das
Ein- und Ausfahren des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 manuell steuern kann.
[0045] Eine jeweilige Endposition des verschwenkbaren Bereichs 8 der Bedienblende 6 wird
in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel für die eingefahrene Position durch einen
Mikroschalter bestimmt, der hier nicht näher dargestellt ist. Dieser wird mittels
einer dem Zahnrad 22 zugeordneten Nocke in der vorbestimmten Endposition betätigt.
Auch die Nocke wird in den Figuren nicht näher gezeigt. In anderen Ausführungsbeispielen
ist es vorstellbar, dass eine solche Nocke auch die Endposition der ausgefahrenen
Bedienblende 8 bestimmt. Dies könnte über den gleichen oder aber einen zusätzlichen
Mikroschalter erfolgen.
[0046] Um eine Verletzungsgefahr durch das Verschwenken des unteren Bereichs 8 der Bedienblende
6 zu vermeiden, dreht die Drehrichtung ab einem vorbestimmten Widerstand automatisch
um. Dieser Mechanismus dient auch dazu, Beschädigungen an der Bedienblende 6, dem
Getriebe 27 oder dem Motor 19 zu verhindern.
[0047] Es liegt im Rahmen des Könnens eines Fachmanns die beschriebenen Ausführungsbeispiele
in nicht dargestellter Weise abzuwandeln, um die beschriebenen Effekte zu erzielen,
ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Gargerät
- 2
- Herd
- 3
- Kochfeld
- 4
- Backofen
- 5
- Tür
- 6
- Bedienblende
- 7
- oberer Bereich der Bedienblende
- 8
- unterer Bereich der Bedienblende
- 9
- Bedienelement für das Kochfeld
- 10
- Bedienelement für das Backofen
- 11
- Anzeigeeinrichtung
- 12
- Türgriff
- 13
- Wrasenkanal
- 14
- Kochzone
- 15
- Gehäuse
- 16
- Seitenblende
- 17
- Garraum, Backmuffel
- 18
- Wrasenspalt
- 19
- Motor
- 20
- Drehachse
- 21
- Befestigungsmittel
- 22
- Zahnrad
- 23
- Achse
- 24
- Verbindungsstück
- 25
- Zahnrad
- 26
- Achse
- 27
- Getriebe
- 28
- eingeklappte Stellung
- 29
- ausgeklappte Stellung
1. Gargerät (1), insbesondere Herd (2), umfassend ein Kochfeld (3), einen Garraum (17)
mit einer den Garraum (17) verschließenden Tür (5) und eine Bedienblende (6) mit Bedienelementen
(9, 10) zum Steuern des Gargerätes (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oberer Bereich (7) der Bedienblende (6) zum Steuern des Kochfeldes (3) und ein
unterer Bereich (8) der Bedienblende (6) zum Steuern des Backofens (4) vorgesehen
ist, wobei der untere Bereich (8) der Bedienblende (6) zum Steuern des Backofens (4)
wenigstens teilweise um eine im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende
(6) liegende Achse (20) schwenkbar gelagert ist und diesem Bereich ein Motor (19)
zum Verschwenken zugeordnet ist.
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Motor (19) und dem unteren schwenkbaren Bereich (8) der Bedienblende (6)
ein Getriebe (27) angeordnet ist, welches insbesondere als Übersetzung aus Zahnrädern
(22, 25) vorgesehen ist.
3. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (19) ein Synchronmotor ist.
4. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere schwenkbare Bereich (8) der Bedienblende (6) vorzugsweise zwischen 0°
und 90°, bevorzugt zwischen 15° und 60°, besonders bevorzugt zwischen 25° und 45°
aus einer ungefähr senkrechten Position in Richtung des Sichtfeldes des Bedieners
verschwenkbar ist.
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Spalt zur Abfuhr von Wrasen (18) zwischen der die Backmuffel (17) verschließenden
Tür (5) und der Bedienblende (6) vorgesehen ist, der von dem unteren Bereich (8) der
Bedienblende (6) in der eingeklappten Stellung (28) wenigstens teilweise verdeckt
ist und bei ausgefahrenem unterem Bereich (8) der Bedienblende (6) weiter freigegeben
ist.
6. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere schwenkbare Bereich (8) der Bedienblende (6) sich im Wesentlichen über
die Breite der Backmuffel (17) erstreckt.
7. Gargerät (1) mit wenigstens einem Garraum (17), wenigstens einer den Garraum (17)
verschließenden Tür (5) und wenigstens einer Bedienblende (6),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedienblende (6) um eine Achse (20) wenigstens zwischen einer eingeklappten Stellung
(28) und einer ausgeklappten Stellung (29) schwenkbar gelagert ist und dass zwischen
Backmuffel (17) und Bedienblende (6) ein Kanal (13) zur Abfuhr von Wrasen angeordnet
ist, der in der ungefähr eingeklappten Stellung (28) der Bedienblende (6) von dieser
wenigstens teilweise verdeckt ist und in der ausgeklappten Stellung (29) der Bedienblende
(6) weiter freigegeben ist.
8. Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes (1), insbesondere eines Herdes (2) mit einem
Kochfeld (3), einem Backofen (4) und einer Bedienblende (6),
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem oberen Bereich (7) der Bedienblende (6) über Bedienelemente (9) die Kochzonen
(14) des Kochfeldes (3) gesteuert werden und in einem unteren Bereich (8) der Backofen
(4) gesteuert wird, wobei dieser untere Bereich (8) der Bedienblende (6) wenigstens
teilweise um eine im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende (6) liegende
Achse (20) schwenkbar gelagert ist und bei Benutzung des Backofens (4) ausfährt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Bereich (8) der Bedienblende (6) nach Benutzung des Backofens (4) automatisch
in die Ruheposition zurückfährt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (19) durch einen elektrischen Impuls vorzugsweise zeitgesteuert gestartet
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ein- und Ausfahren des unteren Bereichs (8) der Bedienblende (6) auch durch den
Benutzer gesteuert werden kann.
12. Verfahren einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens die Endlage der eingefahrenen Position des unteren Bereichs (8) der Bedienblende
(6) durch einen Mikroschalter über eine Nocke an einem Zahnrad (25) reguliert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehrichtung des Motors (19) bei einem mechanischem Widerstand automatisch umgekehrt
wird.