(19)
(11) EP 2 397 770 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.12.2011  Patentblatt  2011/51

(21) Anmeldenummer: 10401082.2

(22) Anmeldetag:  16.06.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 7/08(2006.01)
F24C 15/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(71) Anmelder: Miele & Cie. KG
33332 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwarz, Axel
    33442 Herzebrock-Clarholtz (DE)
  • Stahl, Matthias
    33813 Oerlinghausen (DE)

   


(54) Gargerät und Verfahren


(57) Gargerät (1) umfassend ein Kochfeld (3), einen Garraum (17) mit einer den Garraum (17) verschließenden Tür (5) und eine Bedienblende (6) mit Bedienelementen (9, 10) zum Steuern des Gargerätes (1). Ein oberer Bereich (7) der Bedienblende (6) ist zum Steuern des Kochfeldes (3) vorgesehen. Über einen unteren Bereich (8) der Bedienblende (6) wird der Backofen (4) gesteuert. Der untere Bereich (8) der Bedienblende (6) ist um eine Achse (20) im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende (6) schwenkbar gelagert. Über einen Motor (19) kann der verschwenkbare Bereich der Bedienblende (6) verschwenkt werden.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit einer verschwenkbaren Bedienblende und ein Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes.

[0002] Gargeräte haben oft viele Funktionen, die meist über verschiedene auf einer Bedienblende angeordnete Bedienelemente aufgerufen und eingestellt werden können. Oft können auch verschiedene Funktionen kombiniert werden. Dadurch können komplexe Bedienblenden mit diversen Bedienelementen und Anzeigeeinrichtungen entstehen, wodurch die Anordnung der Bedienelemente unübersichtlich werden kann.

[0003] Dies kann zum Beispiel schon bei einem Herd mit einem Kochfeld und einem Backofen der Fall sein, bei dem es mehrere Bedienelemente für die einzelnen Kochzonen und weitere Bedienelemente zum Wählen der Funktionen des Backofens gibt. Auch eine Anzeigeeinrichtung ist in vielen Fällen in die Bedienblende integriert, um den Status und die eingestellten Parameter des Herdes zu kontrollieren.

[0004] Bei vielen bekannten Anordnungen der Bedienblende ist ein Nachteil, dass ein Benutzer oft keinen idealen Blickwinkel auf die Bedienelemente und die Anzeigeeinrichtung hat. Um eingestellte Parameter oder den Status des Gargerätes von der Anzeigeeinrichtung abzulesen, muss ein Benutzer deshalb gegebenenfalls einen Schritt von dem Gargerät zurücktreten oder sich bücken, um einen geeigneten Blickwinkel zu erhalten.

[0005] Um den Bedienkomfort eines Gargerätes zu verbessern, sind Bedienblenden bekannt geworden, die aus einer senkrechten Ruhelage in eine andere Position verschwenkt werden können. Die deutsche Offenlegungsschrift 1 585 836 beschreibt dazu ein um eine Achse drehbares Bedienpult. Die Bedienelemente des Bedienpultes sind in einer Ruheposition nach oben in das Gehäuse eingeklappt und somit nicht zugänglich. Um die Bedienelemente zu erreichen, wird über einen Knopf das gesamte Bedienpult heraus geklappt. Im ausgeklappten Zustand sind die Bedienelemente in einer dem Benutzer zugewandten Art und Weise zugänglich. Diese Anordnung des Bedienpults ermöglicht allerdings nicht die Benutzung der Bedienelemente in der eingeklappten Position des Bedienpultes und ist von der Konstruktion sehr raumaufwendig.

[0006] Die DE 85 16 533 U1 zeigt eine Bedienblende, die um eine im oberen Bereich der Bedienblende liegende Achse schwenkbar ist. Ein Benutzer kann die Bedienblende aus einer senkrechten Position bei Bedarf zu sich hin abklappen. Dadurch wird ein besserer Blickwinkel auf die Beschriftung der Blende, die Bedienelemente und die Anzeigeelemente erreicht. Nachteilig an einer solchen Ausführung ist, dass das Ausschwenken der gesamten Bedienblende relativ viel Platz in Anspruch nimmt, da die ausgeschwenkte Blende sehr ausladend nach vorne abstehen kann. Unübersichtlich kann bei so gestalteten Bedienblenden auch die nicht eindeutig getrennte Anordnung der Bedienelemente für das Kochfeld und den Backofen sein.

[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Gargerät zur Verfügung zu stellen, das übersichtlicher und besser zu bedienen ist.

[0008] Diese Aufgabe wird mit einem Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Verfahren zum Betreiben solcher Gargeräte mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.

[0009] Das erfindungsgemäße Gargerät ist insbesondere als Herd ausgeführt und umfasst wenigstens ein Kochfeld, wenigstens einen Garraum mit wenigstens einer den Garraum verschließenden Tür und wenigstens eine Bedienblende mit Bedienelementen zum Steuern des Gargerätes. Die Bedienblende ist dabei in einen oberen und in einen unteren Bereich unterteilt. Dabei ist der obere Bereich der Bedienblende insbesondere zum Steuern des Kochfeldes und der untere Bereich der Bedienblende insbesondere zum Steuern des Backofens vorgesehen. Der untere Bereich der Bedienblende, der zum Steuern des Backofens vorgesehen ist, kann wenigstens teilweise um eine Achse im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende verschwenkt werden. Diese Achse ist insbesondere wenigstens in etwa waagerecht angeordnet. Für das Verschwenken ist dem unteren Bereich der Bedienblende ein Motor zugeordnet.

[0010] Ein derart ausgestaltetes Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass durch die mögliche Trennung der Bedienelemente für das Kochfeld und den Backofen auf einen oberen und einen unteren Bereich eine sehr übersichtliche Bedienblende gestaltet wird, wobei die Bedienelemente jeweils visuell intuitiv einerseits dem Kochfeld und andererseits dem Backofen zugeordnet sind. Oft kommt es bei Gargeräten zu einer Vermischung der Bedienbereiche, wodurch der Bedienkomfort für den Benutzer geringer wird.

[0011] Ein weiterer erheblicher Vorteil ist, dass durch den drehbar angeordneten Bereich der Bedienblende ein besonders guter Blickwinkel auf den unteren Bereich der Bedienblende ermöglicht wird. Dadurch wird der Bedienkomfort eines Benutzers sowohl beim Einstellen des Backofens als auch beim Ablesen einer der Bedienblende zugeordneten Anzeigeeinrichtung erheblich verbessert. Durch das Verschwenken nur des unteren Bereichs der Bedienblende wird eine Platz sparendere Anordnung erreicht, da die Bedienblende dadurch nicht so weit von dem Gargerät absteht, wie es bei der Verschwenkung der gesamten Bedienblende der Fall wäre. Dadurch wird insbesondere bei geringen Platzverhältnissen der Durchgang nicht oder weniger behindert. Durch die Zuordnung eines Motors wird ein automatisiertes Ein- und Ausfahren des beweglichen Teils der Bedienblende ermöglicht. Insbesondere liegt es im Rahmen der Erfindung, dass der untere Bereich der Bedienblende automatisch beim Einschalten des Gargerätes von seiner eingefahrenen Position in die ausgefahrene Position verschwenkt. Möglich ist aber natürlich auch ein manuelles Verschwenken des unteren Bereichs der Bedienblende. Zudem ist denkbar, dass Verschwenken des unteren Bereichs mittels einer sogenannten "push to open" Technik zu realisieren.

[0012] Bevorzugter Weise ist zwischen Motor und dem unteren schwenkbaren Bereich der Bedienblende ein Getriebe angeordnet. Dabei erfolgt eine Übersetzung insbesondere über Zahnräder. Dadurch kann der untere Bereich der Bedienblende zwischen einer ungefähr senkrechten und einer ausgefahrenen Position verschwenkt werden. Dazu ist die Bedienblende mit dem Getriebe mit einem Verbindungsstück verbunden.

[0013] Besonders bevorzugt ist der Motor ein Synchronmotor.

[0014] In bevorzugten Ausgestaltungen kann der untere Bereich nahezu waagerecht ausgefahren werden. Daher ist vorzugsweise möglich, den unteren schwenkbaren Bereich der Bedienblende zwischen 0°- 90°, bevorzugt aber zwischen 15° und 60°, und besonders bevorzugt zwischen 25° und 45° aus einer ungefähr senkrechten Position in Richtung des Sichtfeldes des Bedieners zu verschwenken. Dabei verschwenkt die Bedienblende so in Richtung des Benutzers, dass dieser, wenn er in geringem Abstand vor dem Gargerät steht, von schräg oben auf die Bedienblende herabgucken kann. Insbesondere 35°± 5° können dabei von Vorteil sein.

[0015] Es sind Ausgestaltungen bevorzugt, in denen ein Spalt zur Abfuhr von Wrasen zwischen der die Backmuffel verschließenden Tür und der Bedienblende vorgesehen ist. Dabei verdeckt der untere Bereich der Bedienblende in der eingeklappten Stellung wenigstens teilweise die Ausgänge des Wrasenkanals. Auch ein Abdecken der Ausgänge des Wrasenkanals ist denkbar. Wird der untere Bereich der Bedienblende ausgefahren, so wird der Wrasenspalt weiter freigegeben.

[0016] Daher ist es besonders bevorzugt, dass der untere schwenkbare Bereich der Bedienblende sich im Wesentlichen wenigstens über die gesamte Breite der Backmuffel erstreckt. Dadurch kann ein ausreichend großer Austritt für den Wrasen zur Verfügung gestellt werden. Möglich sind auch Ausgestaltungen von schwenkbaren Bereichen die schmaler oder breiter als die Backmuffel ausgelegt sind. Dies trifft insbesondere zu, wenn der Ausgang für abzuführenden Wrasen schmaler oder breiter als die Backmuffel ausgestaltet ist.

[0017] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gargerät mit einem Garraum zur Verfügung zustellen, wobei das Gargerät bei ausreichender Wrasenabfuhr optisch ansprechend gestaltbar ist.

[0018] Das weitere erfindungsgemäße Gargerät umfasst einen Garraum mit wenigstens einer den Garraum verschließenden Tür und wenigstens einer Bedienblende. Die Bedienblende ist dabei um eine Achse, die insbesondere wenigstens etwa waagerecht ausgerichtet ist, schwenkbar gelagert. Dabei kann die Blende wenigstens zwischen einer eingeklappten Stellung und wenigstens einer ausgeklappten Stellung bewegt werden. Zwischen der Backmuffel und der Bedienblende ist ein Kanal zur Abfuhr von Wrasen vorgesehen. In der eingeklappten Stellung der Bedienblende wird der Kanal zur Abfuhr von Wrasen von der Bedienblende wenigstens teilweise verdeckt und ist in ausgeklappter Stellung der Bedienblende weiter freigegeben.

[0019] Das erfindungsgemäße Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass ein sehr großer Bereich zur Abfuhr von Wrasen zwischen der Backmuffel und der Bedienblende realisiert werden kann. Dieser Bereich kann mittels der eingeklappten Bedienblende verdeckt oder sogar abgedeckt werden, wenn das Gargerät nicht benutzt wird. Dadurch wird ein optisch ansprechendes Gargerät zur Verfügung gestellt, welches dennoch während des Betriebes eine ausreichende Abfuhr des Wrasen ermöglicht. Weiterhin erhält ein Benutzer einen verbesserten Blickwinkel auf die Bedienblende, wenn diese ausgeklappt ist.

[0020] Das gerade beschriebene Gargerät kann bevorzugt nach wenigstens einer der oben beschriebenen Ausgestaltungen weiter ausgeführt werden.

[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Betreiben eines Gargerätes, das insbesondere als Herd mit einem Kochfeld, einem Backofen und einer Bedienblende ausgeführt ist. Dabei werden in einem oberen Bereich der Bedienblende über Bedienelemente die Kochzonen des Kochfeldes gesteuert. In einem unteren Bereich der Bedienblende wird der Backofen gesteuert. Dabei ist der untere Bereich der Bedienblende wenigstens teilweise um eine im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende insbesondere wenigstens etwa waagerecht liegende Achse schwenkbar gelagert. Sobald der Backofen benutzt wird, fährt der untere Bereich der Bedienblende aus einer ungefähr senkrechten Position in Richtung des Blickfeldes des Benutzers aus. Dies kann insbesondere automatisch erfolgen.

[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich natürlich auch zum Betreiben eines Gargerätes, das wieder insbesondere als Herd mit einem Kochfeld, einem Backofen und einer Bedienblende ausgeführt ist. Dabei wird in einem oberen Bereich der Bedienblende über Bedienelemente der Backofen gesteuert. In einem unteren Bereich der Bedienblende werden über Bedienelemente die Kochzonen des Kochfeldes gesteuert. Auch in dieser Ausführung ist der untere Bereich der Bedienblende wenigstens teilweise um eine im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende insbesondere wenigstens etwa waagerecht liegende Achse schwenkbar gelagert. Die Bedienblende fährt bei Benutzung des Backofens in Richtung des Blickfeldes des Benutzers aus. Dies erfolgt wieder insbesondere automatisch.

[0023] Dabei ist es bevorzugt, dass der untere Bereich der Bedienblende nach Benutzung des Backofens auch automatisch in die Ruheposition zurückfährt. Dadurch wird der durch das Ausfahren freigegebene Wrasenspalt wieder abgedeckt.

[0024] Besonders bevorzugt wird der Motor durch einen elektrischen oder sonstigen Impuls vorzugsweise zeitgesteuert gestartet. Dabei ist sowohl ein zeitverzögertes Starten als auch eine zeitgesteuerte Länge des Betriebs des Motors denkbar.

[0025] Es ist aber auch denkbar und in bestimmten Ausgestaltungen sinnvoll, dass das Ein- und Ausfahren des unteren Bereichs der Bedienblende auch durch den Benutzer gesteuert werden kann.

[0026] In bevorzugten Ausgestaltungen wird wenigstens die Endlage der eingefahrenen Position des unteren Bereichs der Bedienblende durch einen Mikroschalter über eine Nocke an einem Zahnrad reguliert. Dadurch ist sichergestellt, dass der untere Bereich der Bedienblende beim Ausschalten des Backofens oder beim manuellen Einfahren immer in eine gleiche vorgegebenen Position in einer ungefähr senkrechten Lage verfahren wird. Möglich ist auch der Einsatz sonstiger Näherungs- oder Positionsschalter.

[0027] Zusätzlich kehrt sich in besonders bevorzugten Ausgestaltungen die Drehrichtung des Motors bei einem mechanischen Widerstand automatisch um. Dadurch können Schäden am Gerät oder aber eine Verletzungen des Benutzers vermieden werden.

[0028] Weiter ist es bevorzugt, dass die Drehrichtung des Getriebes von dem Synchronmotor abhängig ist. Dadurch wird erreicht, dass unabhängig von der Drehrichtung des Getriebes die Blende ein-oder ausfährt.

[0029] Das beschriebene Verfahren in all seinen Ausführungen ist auf alle zuvor beschriebenen Gargeräte anwendbar.

[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer graphischen Darstellung noch im Detail erläutert. Bei den Figuren zeigt:
Figur 1
eine Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Gargerätes in einer perspektivischen Darstellung;
Figur 2
eine Detailansicht des Bereichs der Bedienblende in einer perspektivischen Darstellung mit eingefahrener Bedienblende;
Figur 3
eine Detailansicht des Bereichs der Bedienblende in einer perspektivischen Darstellung mit ausgefahrener Bedienblende;
Figur 4
eine Frontalansicht auf den oberen Bereich des Gargerätes mit eingefahrener Bedienblende,
Figur 5
eine Frontalansicht auf den oberen Bereich des Gargerätes mit eingefahrener Bedienblende; und
Figur 6
ein perspektivische Rückansicht einer Hälfte der Bedienblende.


[0031] In Figur 1 ist ein Gargerät 1 schematisch in einer perspektivischen Darstellung gezeigt, bei dem es sich in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel um einen Herd 2 handelt. Dieser Herd 2 umfasst in einem gemeinsamen Gehäuse 15 ein Kochfeld 3 und einen Backofen 4. Von den in diesem Bespiel gezeigten sechs Kochzonen 14 des Kochfeldes 3 sind nur zwei Kochzonen 14 bezeichnet. Allgemein wird der Übersichtlichkeit halber nicht jedes einzelne Merkmal in den Figuren gekennzeichnet, gleiche Merkmale lassen sich aber eindeutig zuordnen. Die einzelnen Kochzonen 14 werden mit entsprechenden Bedienelementen 9 gesteuert. Die Bedienelemente 9 sind der Bedienblende 6 zugeordnet.

[0032] Der Backofen 4 besitzt eine den Garraum 17 verschließende Tür 5. Der Backofen wird über Bedienelemente 10 gesteuert, die auch auf der Bedienblende 6 angeordnet sind. Den Status und die eingestellten Parameter wie z.B. Temperatur und Betriebsart können auf einer Anzeigeeinrichtung 11 abgelesen werden. In diesem Fall ist die Anzeigeeinrichtung 11 ein Display, auf dem auch die Uhrzeit angezeigt wird.

[0033] Figur 2 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung der Bedienblende 6 des Herdes 2 aus Figur 1. Dabei ist zu sehen, dass die Bedienblende 6 in einen oberen Bereich 7 und einen unteren Bereich 8 unterteilt ist. Die Steuerelemente 9 zum Steuern des Kochfeldes 3 sind in dem oberen Bereich 7 der Bedienblende 6 angeordnet. Die Bedienelemente 10 und die Anzeigeeinrichtung 11 zum Steuern des Backofens 4 befinden sich in dem unteren Bereich 8 der Bedienblende 6. Dadurch kommt es zu einer Trennung der Bedienbereiche für das Kochfeld 3 und den Backofen 4. Daraus resultiert eine einfache und übersichtlichere Bedienung des Herdes 2, da eine Vermischung der Bedienbereiche vermieden wird.

[0034] Da die Bedienblende 6 senkrecht in das Gehäuse 15 des Herdes 2 integriert ist, hat ein Bediener einen ungünstigen Blickwinkel auf den unteren Bereich 8 der Bedienblende 6. Die weiter oben angeordneten Bedienelemente 9 zum Steuern des Kochfeldes 3 sind in diesem Ausführungsbeispiel Drehknöpfe mit einer von oben gut abzulesenden Skala auf dem Rand des Bedienelementes 9. Der Blickwinkel auf die hier nicht weiter dargestellten Beschriftungen der Bedienelemente 10 und auf die Anzeigeeinrichtung 11 ist allerdings in der senkrechten Position nicht ideal, sodass ein Bediener zum Ablesen deshalb gegebenenfalls einen Schritt zurück treten oder sich bücken muss.

[0035] Um einem Bediener des Gargerätes 1 jedoch einen besseren Blickwinkel auf die Anzeige 11 und die Beschriftungen des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 zu ermöglichen, ist der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 verschwenkbar ausgestaltet. Dazu ist der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 in einem oberen Abschnitt um eine etwa waagerecht liegende Achse drehbar angeordnet (vgl. Figur 6). Der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 ist hier in der eingeklappten Stellung 28 gezeigt.

[0036] Eine ausgeklappte Stellung 29 des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 ist in Figur 3 gezeigt. Durch das Ausfahren des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 wird die Front des unteren Bereichs 8 um einen vorbestimmten Winkel in Richtung des Blickfeldes des Benutzers verschwenkt. In dem hier gezeigten Fall soll dieser Winkel 35°± 10° betragen. Dadurch erhält ein Bediener einen wesentlich besseren und komfortableren Einblick auf den unteren Bereich 8 der Bedienblende 6, wenn er den Backofen 4 bedient oder die Einstellungen bzw. den Status des Backofens 4 auf der Anzeigeeinrichtung 11 ablesen möchte. Dabei wird ein seitlicher Einblick hinter die ausgefahrene Bedienblende 6 durch eine seitliche Blende 16 verhindert. Durch diese seitliche Blende 16 wird auch eine Verletzungsgefahr wie zum Beispiel das Einklemmen eines Fingers vermieden.

[0037] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine Frontalansicht des Bereichs der Bedienblende 6 und den oberen Teil der Tür 5 mit dem Türgriff 12 des Backofens 4 von dem schon vorher gezeigten Herd 2.

[0038] In Figur 4 sieht man die eingefahrene Bedienblende 6. Dabei steht auch der verschwenkbare untere Bereich 8 der Bedienblende 6 in einer ungefähr senkrechten Position.

[0039] In Figur 5 ist der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 in der ausgefahrenen Position gezeigt. Dabei wird deutlich, dass in der ausgeklappten Stellung 29 des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 die in diesem Ausführungsbeispiel von dem unteren Bereich 8 der Bedienblende 6 komplett verdeckten Öffnungen der Wrasenkanäle 13 freigegeben werden. Daher ist es sinnvoll und in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 beim Betrieb des Backofens 4 ausfährt. Das Ausfahren kann insbesondere automatisch erfolgen. Dies geschieht über einen mittels eines Motors 19 betriebenen Antrieb, der in Figur 6 näher beschrieben wird.

[0040] Da die Wrasenkanäle 13 durch die wenigstens teilweise verschwenkbar angeordnete Bedienblende 6 in eingefahrenem Zustand verdeckt oder sogar abgedeckt werden, kann der Wrasenspalt 18 sehr schmal ausgelegt sein (vgl. Figur 4 und 5). Das bietet einen optischen Vorteil bezüglich des Designs des Gargerätes 1. Da der Wrasenkanal 13 aber durch das Ausfahren des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 freigegeben werden kann, wird während des Betriebs des Backofens 4 eine ausreichende Abfuhr des Wrasen aus dem Garraum 17 ermöglicht. Durch eine wie in diesem Ausführungsbeispiel gezeigte teilweise verschwenkbare Bedienblende 6 kann sogar erreicht werden, dass der Wrasenkanal 13 besonders groß dimensioniert werden kann. Da dieser im Ruhezustand des Gargerätes 1 von der Bedienblende 6 zu einem großen Anteil oder sogar komplett verdeckt werden kann, spielen ästhetische Aspekte diesbezüglich eine untergeordnete Rolle. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die im unteren Bereich 8 der Bedienblende 6 angeordneten Bedienelemente 10 auch im eingefahrenen Zustand des unteren Bereichs 8 vom Bediener zum Steuern des Gargerätes 1 bedienbar sind.

[0041] Figur 6 zeigt eine mögliche Konstruktion zum Verschwenken des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6. Die Ansicht ist eine Rückansicht der Bedienblende 6, wobei nur die aus diesem Blickwinkel linke Hälfte der Bedienblende 6 dargestellt ist. Ein Motor 19 ist hinter der Bedienblende 6 vorgesehen, der den unteren Bereich 8 der Bedienblende 6 über ein Getriebe 27 verschwenken kann. Die Übersetzung des Getriebes 27 erfolgt über Zahnräder, von denen in Figur 6 zwei Zahnräder 22, 25 sichtbar sind. Um das Verschwenken zu ermöglichen, ist der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 mittels eines Befestigungsmittels 21 an einer drehbaren Achse 20 fixiert. Möglich ist natürlich auch das bewegliche Befestigen des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 an einer feststehenden Achse. Auch ist eine Anordnung denkbar und gewollt, in der die Achse 20 nicht durchgehend gefertigt ist, sondern nur als drehbare Fixierung an der linken und rechten Seite der Bedienblende 6 dient.

[0042] Von den Zahnrädern 22, 25 verläuft je eine Achse 23, 26 auf die andere Seite des Gehäuses 15, wobei der Aufbau auf der nicht dargestellten Seite in der hier dargestellten Ausgestaltung der dargestellten Hälfte der Bedienblende 6 bis auf den Motor 19 entspricht. Die Achsen 23, 26 zwischen den Zahnrädern 22, 25 dienen dabei als Stabilisierung und zur Kraftübertragung auf die hier nicht gezeigten Zahnräder auf der gegenüberliegenden Seite der Bedienblende 6. Möglich sind aber auch Ausführungen, in denen die Achsen 23, 26 nicht bis auch die andere Seite durchgeführt sind. Dabei könnten festere Materialen für die Bedienblende 6 von Vorteil sein, um der dann von einer Seite bewegten Bedienblende 6 genügend Stabilität zu verleihen.

[0043] Die Achse 23 ist radial außen an dem Zahnrad 22 befestigt. An der Achse 23 ist ein Verbindungsstück 24 angebracht, dass den beweglichen Teil 8 der Bedienblende 6 bei Drehung des Zahnrades 22 verschwenkt.

[0044] Dabei ist hier ein Motor 19 in Form eines Synchronmotors vorgesehen, der in der dargestellten Ausführungsform durch einen elektrischen Impuls gestartet wird. Sinnvoll für den ordnungsgemäßen Ablauf eines Garprozesses im Backofen 4 ist ein automatisiertes Ausfahren des unteren Bereich 8 der Bedienblende 6, um die Wrasenkanäle 13 freizugeben. Nach Beendigung des Garvorgangs ist es vorteilhaft, dass der untere Bereich 8 der Bedienblende 6 wieder automatisch eingefahren wird. Dadurch werden die Wrasenkanäle 13 wieder verdeckt und die beiden Bereiche 7, 8 der Bedienblende 6 bilden eine ungefähr plane Fläche. Natürlich sind auch Ausführungsformen denkbar, in denen man zusätzlich oder ausschließlich das Ein- und Ausfahren des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 manuell steuern kann.

[0045] Eine jeweilige Endposition des verschwenkbaren Bereichs 8 der Bedienblende 6 wird in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel für die eingefahrene Position durch einen Mikroschalter bestimmt, der hier nicht näher dargestellt ist. Dieser wird mittels einer dem Zahnrad 22 zugeordneten Nocke in der vorbestimmten Endposition betätigt. Auch die Nocke wird in den Figuren nicht näher gezeigt. In anderen Ausführungsbeispielen ist es vorstellbar, dass eine solche Nocke auch die Endposition der ausgefahrenen Bedienblende 8 bestimmt. Dies könnte über den gleichen oder aber einen zusätzlichen Mikroschalter erfolgen.

[0046] Um eine Verletzungsgefahr durch das Verschwenken des unteren Bereichs 8 der Bedienblende 6 zu vermeiden, dreht die Drehrichtung ab einem vorbestimmten Widerstand automatisch um. Dieser Mechanismus dient auch dazu, Beschädigungen an der Bedienblende 6, dem Getriebe 27 oder dem Motor 19 zu verhindern.

[0047] Es liegt im Rahmen des Könnens eines Fachmanns die beschriebenen Ausführungsbeispiele in nicht dargestellter Weise abzuwandeln, um die beschriebenen Effekte zu erzielen, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste



[0048] 
1
Gargerät
2
Herd
3
Kochfeld
4
Backofen
5
Tür
6
Bedienblende
7
oberer Bereich der Bedienblende
8
unterer Bereich der Bedienblende
9
Bedienelement für das Kochfeld
10
Bedienelement für das Backofen
11
Anzeigeeinrichtung
12
Türgriff
13
Wrasenkanal
14
Kochzone
15
Gehäuse
16
Seitenblende
17
Garraum, Backmuffel
18
Wrasenspalt
19
Motor
20
Drehachse
21
Befestigungsmittel
22
Zahnrad
23
Achse
24
Verbindungsstück
25
Zahnrad
26
Achse
27
Getriebe
28
eingeklappte Stellung
29
ausgeklappte Stellung



Ansprüche

1. Gargerät (1), insbesondere Herd (2), umfassend ein Kochfeld (3), einen Garraum (17) mit einer den Garraum (17) verschließenden Tür (5) und eine Bedienblende (6) mit Bedienelementen (9, 10) zum Steuern des Gargerätes (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oberer Bereich (7) der Bedienblende (6) zum Steuern des Kochfeldes (3) und ein unterer Bereich (8) der Bedienblende (6) zum Steuern des Backofens (4) vorgesehen ist, wobei der untere Bereich (8) der Bedienblende (6) zum Steuern des Backofens (4) wenigstens teilweise um eine im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende (6) liegende Achse (20) schwenkbar gelagert ist und diesem Bereich ein Motor (19) zum Verschwenken zugeordnet ist.
 
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Motor (19) und dem unteren schwenkbaren Bereich (8) der Bedienblende (6) ein Getriebe (27) angeordnet ist, welches insbesondere als Übersetzung aus Zahnrädern (22, 25) vorgesehen ist.
 
3. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (19) ein Synchronmotor ist.
 
4. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere schwenkbare Bereich (8) der Bedienblende (6) vorzugsweise zwischen 0° und 90°, bevorzugt zwischen 15° und 60°, besonders bevorzugt zwischen 25° und 45° aus einer ungefähr senkrechten Position in Richtung des Sichtfeldes des Bedieners verschwenkbar ist.
 
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Spalt zur Abfuhr von Wrasen (18) zwischen der die Backmuffel (17) verschließenden Tür (5) und der Bedienblende (6) vorgesehen ist, der von dem unteren Bereich (8) der Bedienblende (6) in der eingeklappten Stellung (28) wenigstens teilweise verdeckt ist und bei ausgefahrenem unterem Bereich (8) der Bedienblende (6) weiter freigegeben ist.
 
6. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere schwenkbare Bereich (8) der Bedienblende (6) sich im Wesentlichen über die Breite der Backmuffel (17) erstreckt.
 
7. Gargerät (1) mit wenigstens einem Garraum (17), wenigstens einer den Garraum (17) verschließenden Tür (5) und wenigstens einer Bedienblende (6),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedienblende (6) um eine Achse (20) wenigstens zwischen einer eingeklappten Stellung (28) und einer ausgeklappten Stellung (29) schwenkbar gelagert ist und dass zwischen Backmuffel (17) und Bedienblende (6) ein Kanal (13) zur Abfuhr von Wrasen angeordnet ist, der in der ungefähr eingeklappten Stellung (28) der Bedienblende (6) von dieser wenigstens teilweise verdeckt ist und in der ausgeklappten Stellung (29) der Bedienblende (6) weiter freigegeben ist.
 
8. Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes (1), insbesondere eines Herdes (2) mit einem Kochfeld (3), einem Backofen (4) und einer Bedienblende (6),
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem oberen Bereich (7) der Bedienblende (6) über Bedienelemente (9) die Kochzonen (14) des Kochfeldes (3) gesteuert werden und in einem unteren Bereich (8) der Backofen (4) gesteuert wird, wobei dieser untere Bereich (8) der Bedienblende (6) wenigstens teilweise um eine im oberen Abschnitt dieses Bereichs der Bedienblende (6) liegende Achse (20) schwenkbar gelagert ist und bei Benutzung des Backofens (4) ausfährt.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Bereich (8) der Bedienblende (6) nach Benutzung des Backofens (4) automatisch in die Ruheposition zurückfährt.
 
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor (19) durch einen elektrischen Impuls vorzugsweise zeitgesteuert gestartet wird.
 
11. Verfahren nach Anspruch 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ein- und Ausfahren des unteren Bereichs (8) der Bedienblende (6) auch durch den Benutzer gesteuert werden kann.
 
12. Verfahren einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens die Endlage der eingefahrenen Position des unteren Bereichs (8) der Bedienblende (6) durch einen Mikroschalter über eine Nocke an einem Zahnrad (25) reguliert wird.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehrichtung des Motors (19) bei einem mechanischem Widerstand automatisch umgekehrt wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht
















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente