[0001] Die Erfindung betrifft einen Schubwendetrockner mit einem beheizbaren Flachbett für
die Aufnahme von zu trocknendem, insbesondere körnigem Gut und mit einem über dem
Flachbett verfahrbaren Rührwerk, umfassend eine quer zur Verfahrrichtung des Rührwerks
angeordnete Traverse, an der eine Reihe drehbar angetriebener Schaufeln gelagert ist.
[0002] Eine derartige Trocknungsvorrichtung ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
1 993 481 bekannt und dient insbesondere zum Trocknen von Getreide oder anderen Körnerfrüchten.
Diese werden auf dem Siebboden eines Flachbettes von unten her beheizt und durch das
Rührwerk, das in Längsrichtung des Flachbettes bewegt wird, kontinuierlich durchmischt.
Das hierfür vorgesehene Rührwerk besteht aus einer Reihe von Schaufeln oder Paddeln,
die auf einem gemeinsamen Rohr mit horizontaler Drehachse befestigt sind. In dem Rohr
ist eine koaxiale Welle gelagert, die an einem Ende ein Zahnrad trägt, das mit einer
Zahnstange kämmt, wodurch die in dieser Weise ausgebildete Traverse mittels eines
Motors über dem Flachbett verfahren werden kann. Diese Intensität der Durchmischung
ist bei dieser Konstruktion davon abhängig, dass möglichst viele Schaufeln oder Paddel
dicht nebeneinander auf dem Rohr angebracht sind, da die Schaufeln stets nur denselben,
schmalen Bereich des davor liegenden Gutes erfassen, ohne dass eine Durchmischung
mit benachbarten Streifen des körnigen Gutes erfolgt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schubwendetrockner der eingangs umrissenen
Bauart so auszubilden, dass auch bei einer geringen Anzahl nebeneinander angeordneter
Schaufeln eine intensive und schonende Durchmischung und Trocknung des Gutes über
die gesamte Breite des Flachbettes gewährleistet werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schaufeln als
über dem Flachbett angeordnete Wendeschnecken ausgebildet sind, von denen jede über
eine eigene, vertikale Achse in der Traverse drehbar gelagert ist.
[0005] Dabei ist es von Vorteil, wenn die Achsen der Wendeschnecken in einer gemeinsamen
Ebene liegen und die jeweils benachbarten Achsen von einem gemeinsamen, an der Traverse
befestigten Motor gegenläufig angetrieben werden.
[0006] Eine effektive Erfassung und Durchmischung des Gutes wird dann erreicht, wenn nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung die nebeneinander angeordneten Wendeschnecken
als scheibenförmige, eingängige Schneckenwendel ausgebildet sind, die waagrecht angeordnet
sind und sich gegenseitig teilweise überlappen.
[0007] Bei einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung ist die Traverse des Rührwerks
mit einem Huborgan verbunden, so dass die Wendeschnecken zwischen einer angehobenen
Ruhestellung und einer abgesenkten Arbeitsstellung vertikal verfahren werden können.
Damit kann das Rührwerk ausgehoben werden, wenn es nicht benötigt wird, so dass es
nicht mit dem empfindlichen Gut in Berührung kommt.
[0008] Dabei ist es von Vorteil, wenn der Traverse parallel zu der Reihe der Wendeschnecken
ein Räumschild zugeordnet ist, das ebenfalls mit einem Hubantrieb verbunden ist. Die
Traverse und das Räumschild, die beide vertikal verfahrbar sind, können in einem Gehäuse
untergebracht sein, das auf dem Trog horizontal verfahrbar ist.
[0009] Zusätzlich zu den Wendeschnecken und dem Räumschild kann in dem Gehäuse ein an ein
Absauggebläse angeschlossener Staubzyklon vorgesehen sein, der eine Reihe von Schlauchfiltern
hat, die parallel zu der Reihe der Wendeschnecken angeordnet sind.
[0010] Unterhalb der Schlauchfilter kann eine Austragschnecke vorgesehen werden, die sich
in dem Gehäuse quer zur Verfahrrichtung erstreckt.
[0011] Mit der Erfindung steht ein Schubwendetrockner zur Verfügung, der die gestellte Aufgabe
in optimaler Weise löst und darüber hinaus den Vorteil hat, dass er im Gegensatz zu
dem eingangs erläuterten Trockner des Standes der Technik eine schonende Durchmischung
und Trocknung des Gutes erlaubt, was insbesondere bei Körnern und Samen, z. B. Kürbiskernen
wesentlich ist, deren Schale in nassem Zustand sehr empfindlich ist und leicht verletzt
werden kann.
[0012] Die Erfindung ist nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen erläutert, die in der
Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
Figur 1 die Draufsicht auf einen Schubwendetrockner gemäß der Erfindung,
Figur 2 eine Querschnittsdarstellung des Schubwendetrockners der Figur 1,
Figur 3 eine schematische Draufsicht auf das Rührwerk des Schubwendetrockners,
Figur 4 eine perspektivische Darstellung einer der scheibenförmigen Wendeschnecken,
Figur 5 eine Draufsicht auf eine weiterentwickelte Variante,
Figur 6 die Ansicht der Variante der Figur 5, bei der die Wendeschnecken nach unten
ausgefahren sind und in der nach oben eingefahrenen Stellung angedeutet sind,
Figur 7 die Ansicht des geschlossenen Trockners der Figuren 5 und 6,
Figur 8 die Ansicht der Reihe der Schnecken in der Traverse der Figuren 5 und 6,
Figur 9 die Seitenansicht der Traverse der Figur 8,
Figur 10 die Ansicht des in dem Gehäuse angeordneten Räumschildes,
Figur 11 die Seitenansicht des Räumschildes der Figur 10,
Figur 12 die schematische Seitenansicht des Gehäuses mit Wendeschnecken, Räumschild
und einem Schlauchfilter,
Figur 13 das Gehäuse der Figur 12 ohne Schlauchfilter und Austragsschnecke,
Figur 14 eine der Figur 13 entsprechende Darstellung mit ausgefahrenen Wendeschnecken,
Figur 15 eine der Figur 14 entsprechende Darstellung mit eingefahrenen Wendeschnecken
und ausgefahrenem Räumschild und
Figur 16 die schematische Darstellung einer Absaugeinheit zwischen der Reihe der Wendeschnecken
und dem Räumschild.
[0013] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Schubwendetrockner 10 gemäß der Erfindung
besteht in bekannter Weise aus einem rechteckigem Trog 12 mit zwei zueinander parallelen
Seitenwänden 14, der an den beiden Enden durch je eine Querwand 16 abgeschlossen ist.
Innerhalb des Troges 12 ist eine Trockenkammer 18 ausgebildet, die von einem nicht
dargestellten Gebläse mit Heißluft versorgt wird und nach oben durch ein als Lochboden
ausgebildetes Flachbett 20 abgeschlossen ist.
[0014] Auf der Oberkante der beiden Seitenwände 14 stützt sich eine Traverse 22 ab, die
als kastenförmiger Balken ausgebildet ist. Die Traverse 22 ist in bekannter Weise
mittels eines Elektromotors 24 über ein Zahnrad - Zahnstangengetriebe 26 auf den beiden
Seitenwänden 14 in Längsrichtung des Troges 12 verfahrbar (vgl. Längspfeile in Figur
3).
[0015] In der Traverse 22 ist in einer Ebene eine Reihe nebeneinander angeordneter, vertikaler
Achsen 28 drehbar gelagert, wobei jede Achse 28 an ihrem unteren Ende eine Wendeschnecke
30 trägt. An ihrem über die Traverse 22 hinausragenden Ende ist an jeder Achse 28
ein Antriebsrad 32 befestigt, das als Riemenscheibe, Zahnrad oder Kettenrad ausgebildet
ist. Über die Antriebsräder 32 ist ein gemeinsamer Riemen oder eine gemeinsame Kette
34 geführt, die von einem weiteren Elektromotor 36 angetrieben wird, der außerhalb
des Troges 12 an der Traverse 22 befestigt ist. Der Riemen oder die Kette 34 ist,
wie in Figur 1 dargestellt, im Zick-Zack über die Antriebsräder 32 geführt, so dass
die Wendeschnecken 30 des derart ausgebildeten Rührwerks 38 abwechselnd gegenläufig
rotieren (vgl. Figuren 1 und 3).
[0016] In den Figuren 2 bis 4 ist dargestellt, dass die in einer gemeinsamen Ebene über
dem Flachbett 20 liegenden Wendeschnecken 30 als eingängige, scheibenförmige Schneckenwendel
ausgebildet sind, die waagrecht angeordnet sind und sich gegenseitig überlappen. Dadurch
wird eine lückenlose Durchmischung des zu trocknenden Gutes über die gesamte Breite
des Flachbettes 20 gewährleistet, weil das Gut nicht, wie im Fall von Schaufeln oder
Paddeln nach dem Stand der Technik, nur in schmalen Streifen erfasst wird, sondern
von jeder Wendeschnecke 38 angehoben und zum Teil auf die benachbarte Wendescheibe
übergeben wird.
[0017] Die Weiterentwicklung der Figuren 5 bis 16 zeigen ein Gehäuse 66, das sich quer über
den Trog 12 erstreckt und - wie die Traverse 22 der Figuren 1 und 2 - mit Hilfe eines
Elektromotors 24 und zwei seitlichen Zahnrädern 44 auf den Zahnstangen 26 des Troges
12 verfahren werden kann (vgl. Figuren 12 bis 15). Das Gehäuse 22 nimmt zusätzlich
zu der Reihe der Wendeschnecken 30 des Rührwerks 38 ein Räumschild 40 (vgl. Figuren
10 und 11) sowie optional eine Absaugeinrichtung 42 (vgl. Figur 12) auf.
[0018] In weiteren Ausgestaltung dieser Variante ist der Reihe der Wendeschnecken 30 ein
gemeinsames Huborgan 46 zugeordnet, das aus einer vertikalen Zahnstange 48 und einem
diese antreibenden Ritzel 50 besteht, das von einem Motor 52 angetrieben wird. Die
auf beiden Seiten angeordneten Ritzel 50 sind durch eine Verbindungswelle 68 miteinander
gekoppelt.
[0019] In gleicher Weise hat auch das Räumschild 40 einen Hubantrieb 54 mit einem Motor
52', der über eine Verbindungswelle 68' auf beiden Seiten je ein Ritzel 50' in Drehung
versetzt, welches mit einer vertikalen Zahnstange 48' in Eingriff ist. Damit besteht
die Möglichkeit mittels des Räumschildes 40 in gewünschter Höhe eine Planierung des
Gutes durchzuführen und nach dem Trocknen das Gut ganz oder chargenweise äußerst schonend
auszuschieben.
[0020] Die zwischen dem Räumschild 40 und dem Rührwerk 38 mit den Wendeschnecken 30 in dem
Gehäuse 66 optional untergebrachte Absaugeinrichtung 42 besteht aus einem auf dem
Gehäuse 66 angebrachten Absauggebläse 56, das von einem Motor 70 angetrieben wird
und über das, wie die Skizze der Figur 16 zeigt, der während des Trocknens und Mischens
entstehende Staub 58 in einen Staubzyklon 60 abgesaugt wird. Dieser hat eine Reihe
von Schlauchfiltern 62, in denen Grobstoffe wie beispielsweise Schalenteile zurückgehalten
werden, während die gereinigte Abluft in Richtung des Pfeiles A der Figur 16 nach
außen abgegeben wird. Unter der Reihe der Schlauchfilter 62 befindet sich eine Austragsschnecke
64, welche die Grobstoffe in einen nicht dargestellten Sammelbehälter abführt.
[0021] Figur 7 zeigt eine Ansicht des geschlossenen Schubwendetrockners 10, bei dem die
Querwand 16 aus zwei Revisionsdeckeln besteht.
[0022] Wie die Figuren 14 und 15 schematisch zeigen, besteht bei dieser Variante der Erfindung
die Möglichkeit, zunächst das Rührwerk 30 mit den Wendeschnecken 30 aus dem Gehäuse
66 nach unten in den Trog 12 hinein auszufahren, um durch einmaliges oder mehrmaliges
Überfahren eine gute Durchmischung und Trocknung des Gutes herbeizuführen. Am Ende
dieses Vorganges wird das Rührwerk 38 vertikal in das Gehäuse 66 zurückgefahren, während
das Räumschild 40 nach unten ausgefahren wird, so dass es bei der anschließenden Vorschubbewegung
des Gehäuses 66 das getrocknete Gut ausschiebt. Dies kann chargenweise geschehen,
indem das Räumschild 40 das Gut zunächst im vorderen Bereich des Troges 12 und danach
in anschließenden Bereichen ausschiebt.
[0023] Nicht dargestellt ist die Möglichkeit, den Trog 12 über seine Länge durch eine oder
mehr Trennwände zu unterteilen und sowohl das Rührwerk 38 mit den Wendeschnecken 30
als auch das Räumschild 40 und die Absaugeinrichtung 42 nur auf einem Teil des Troges
12 einzusetzen. Auf diese Weise kann der Schubwendetrockner 10 bei Bedarf auch kleinere
Mengen bearbeiten.
[0024] Die in den Figuren 5 bis 16 dargestellte Variante der Erfindung hat ferner den Vorteil,
dass das Gehäuse 66 bei eingefahrenen Aggregaten (Rührwerk 38 und Räumschild 40) über
nicht weiter dargestellte Schienen zu einem anschließenden Schubwendetrockner 10 verfahren
werden kann.
1. Schubwendetrockner mit einem beheizbaren Flachbett (20) für die Aufnahme von zu trocknendem,
insbesondere körnigem Gut und mit einem über dem Flachbett (20) verfahrbaren Rührwerk
(38), umfassend eine quer zur Verfahrrichtung des Rührwerks (38) angeordnete Traverse
(22), an der eine Reihe drehbar angetriebener Schaufeln gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln als über dem Flachbett (20) angeordnete Wendeschnecken (30) ausgebildet
sind, von denen jede über eine eigene, vertikale Achse (28) an der Traverse (22) drehbar
gelagert ist, wobei die Achsen (28) der Wendeschnecken (30) in einer gemeinsamen Ebene
liegen.
2. Schubwendetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils benachbarten Achsen (28) der Wendeschnecken (30) von einem gemeinsamen,
an der Traverse (22) befestigten Motor (36) gegenläufig angetrieben sind.
3. Schubwendetrockner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder Achse (28) ein von einem gemeinsamen Riemen- oder Kettentrieb (34) des
Motors (36) in Drehung versetztes Antriebsrad (32) befestigt ist.
4. Schubwendetrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander angeordneten Wendeschnecken (30) als scheibenförmige, eingängige
Schneckenwendel ausgebildet sind, die waagrecht angeordnet sind und sich gegenseitig
überlappen.
5. Schubwendetrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (22) des Rührwerks (38) mit einem Huborgan (46) zum vertikalen Ausfahren
der Wendeschnecken (30) in eine abgesenkte Arbeitsstellung und zum vertikalen Einfahren
in eine angehobene Ruhestellung verbunden ist.
6. Schubwendetrockner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Traverse (22) parallel zu der Reihe der Wendeschnecken (30) ein Räumschild (40)
zugeordnet ist, das mit einem Hubantrieb (54) zum Ausfahren in eine abgesenkte Arbeitsstellung
und zum Einfahren in eine angehobene Ruhestellung verbunden ist.
7. Schubwendetrockner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (20) und das Räumschild (40) in einer über dem Trog (12) verfahrbaren
Gehäuse (66) untergebracht sind.
8. Schubwendetrockner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (66) ein an ein Absauggebläse (56) angeschlossener Staubzyklon (60)
mit parallel zu der Reihe der Wendeschnecken (30) angeordneten Schlauchfiltern (62)
angeordnet ist.
9. Schubwendetrockner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass unter den Schlauchfiltern (62) eine Austragsschnecke (64) angeordnet ist, die sich
in dem Gehäuse (66) quer zu Verfahrrichtung erstreckt.
10. Schubwendetrockner nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchfilter (62) zwischen der Reihe der Wendeschnecken (30) und dem Räumschild
(40) angeordnet sind.