(19)
(11) EP 2 399 482 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.12.2011  Patentblatt  2011/52

(21) Anmeldenummer: 11169906.2

(22) Anmeldetag:  15.06.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A45D 20/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.06.2010 DE 102010030397

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Jirjis, Frank
    81371 München (DE)

   


(54) Haartrockner


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Haartrockner (1), wenigstens umfassend ein Gebläse (2) zur Erzeugung eines Luftstroms (3) und vorzugsweise eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Luftstroms (3). Erfindungswesentlich ist dabei, dass eine Luftlenkeinrichtung (4) vorgesehen ist, die den vom Gebläse (2) erzeugten Luftstrom (3) selbsttätig und aufeinanderfolgend in unterschiedliche Richtungen umlenkt. Hierdurch kann insbesondere ein aufwändiges Hin- und Herbewegen des Haartrockners (1) während des Fönens der Haare entfallen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Haartrockner, wenigstens umfassend ein Gebläse zur Erzeugung eines Luftstroms gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Aus der DE 10 2007 047 647 A1 ist ein gattungsgemäßer Haartrockner bekannt, welcher zusätzlich ein Mittel zum Steuern der Leistung des Gebläses und/oder der Heizung sowie ein Mittel zur Stromversorgung und ein Zubehörteil, insbesondere eine Formdüse, aufweist. Der bekannte Haartrockner umfasst darüber hinaus wenigstens ein Mittel zum Empfangen und/oder Senden von elektronischen Signalen, mit dem die Leistung der Haartrockner steuerbar ist, wodurch der Bedienkomfort verbessert werden soll.

[0003] Bei bekannten Haartrocknern sind die derzeitig verwendeten Düsen bzw. Diffusoren, etc. starr, wodurch die Benutzer zur Erzeugung unterschiedlich gerichteter Luftströme den gesamten Haartrockner bewegen müssen. Nur dadurch kann eine größere Fläche abgedeckt und eine zu hohe und lediglich auf einen einzigen Punkt gerichtete Hitzeentwicklung vermieden werden. Gleichzeitig wird hierdurch oftmals versucht, die durch Feuchtigkeit verklebten Haare zu entwirren.

[0004] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Haartrockner der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch einen erhöhten Bedienkomfort auszeichnet.

[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0006] Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das bisher bei herkömmlichen Haartrocknern erforderliche Wackeln mit dem Haartrockner zur Erzeugung unterschiedlich gerichteter Luftströme durch eine entsprechende Luftlenkeinrichtung zu ersetzen, die einen von einem Gebläse erzeugten Luftstrom selbsttätig und aufeinanderfolgend in unterschiedliche Richtungen umlenkt. Der erfindungsgemäße Haartrockner umfasst dabei das oben erwähnte Gebläse sowie vorzugsweise eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Luftstroms und erfindungsgemäß die Luftlenkeinrichtung, die während des Trocknens der Haare den vom Gebläse erzeugten Luftstrom ständig in unterschiedlichste Richtungen umlenkt, sodass das bisher erforderliche Wackeln mit dem Haartrockner entfallen kann. Eine derartige Luftlenkeinrichtung kann bspw. innerhalb eines Diffusors oder einer Formdüse angeordnet sein und ist vorzugsweise von außen nicht erkennbar, sodass der erfindungsgemäße Haartrockner äußerlich einem herkömmlichen Haartrockner entspricht. Für den Anwender ist jedoch die Benutzung der erfindungsgemäßen Haartrockner deutlich benutzerfreundlicher, da das bisher erforderliche Wackeln zur Erzeugung unterschiedlich gerichteter Luftströme nunmehr von der Luftlenkeinrichtung selbsttätig übernommen wird.

[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass die Luftlenkeinrichtung von dem vom Gebläse erzeugten Luftstrom angetrieben ist. Die zur kontinuierlichen Umlenkung des vom Gebläse erzeugten Luftstroms erforderliche Antriebsenergie liefert somit der Luftstrom selbst, sodass separate Antriebseinrichtungen, wie bspw. Elektromotoren, entfallen können, wodurch die erfindungsgemäße Luftlenkeinrichtung konstruktiv einfacher und insgesamt auch kostengünstiger hergestellt werden kann. Insbesondere kann auch eine aufwändige Verkabelung bzw. Steuerung einer separaten Antriebseinrichtung entfallen. Die Luftlenkeinrichtung kann hierzu eine vom Luftstrom angetriebene, drehbare oder pendelnde Fläche umfassen, die den Luftstrom gezielt umlenkt, verwirbelt und/oder mit Pulsationen versetzt. Denkbar ist bspw. eine drehbare Fläche in der Art eines Propellers, bei welcher die einzelnen Blätter des Propellers unterschiedlich geneigt bzw. ausgerichtet sind oder aber teilweise luftdurchlässig bzw. luftundurchlässig sind. Durch die Drehung der Fläche bzw. eines derart ausgestalteten Propellers wird der vom Gebläse erzeugte Luftstrom wiederkehrend in unterschiedlichste Richtungen umgelenkt und dabei je nach Stellung bzw. Anströmwinkel der vom Luftstrom angeströmten Fläche beschleunigt bzw. abgebremst, wodurch bspw. die erwähnten Pulsationen erzeugt werden können. Sind einzelne Flächen noch mit entsprechenden Durchgangsöffnungen versehen, kann auch hierdurch eine entsprechende Umlenkung und insbesondere eine entsprechende Verwirbelung des Luftstroms erfolgen. Sämtlichen Luftlenkeinrichtungen ist dabei gemein, dass diese den vom Gebläse erzeugten Luftstrom automatisch, d. h. selbsttätig, fortlaufend in andere Richtungen umlenken, sodass ein gleichmäßiges Trocknen der Haare auch bei relativ zum Kopf stationärem Haartrockner erfolgen kann.

[0008] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.

[0009] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0010] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.

[0011] Dabei zeigen, jeweils schematisch,

Fig. 1 einen Haartrockner in einer Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Luftlenkeinrichtung,

Fig. 2 eine Darstellung wie in Fig. 1, jedoch bei einer anderen Ausführungsform,

Fig. 3 wiederum eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Luftlenkeinrichtung,

Fig. 4 ein bewegbares Lenksegel einer Luftlenkeinrichtung,

Fig. 5 eine Darstellung wie in Fig. 4, jedoch bei einer anderen Ausführungsform.



[0012] Entsprechend der Fig. 1, weist ein erfindungsgemäße Haartrockner 1 ein Gebläse 2 zur Erzeugung eines Luftstroms 3 sowie optional eine nicht dargestellte Heizeinrichtung zum Erwärmen des Luftstroms 3 auf. Um den Haartrockner 1 während des Fönens ruhig halten zu können und trotzdem ein gleichmäßiges Trocknen der Haare bewirken zu können, weist der Haartrockner 1 eine erfindungsgemäße Luftlenkeinrichtung 4 auf, die den vom Gebläse 2 erzeugten Luftstrom 3 selbsttätig und aufeinanderfolgend in unterschiedliche Richtungen umlenkt. Die erfindungsgemäße Luftlenkeinrichtung 4 ermöglicht dabei ein Umlenken des Luftstroms 3 sowie ein Verwirbeln oder Versetzen desselben mit Pulsationen, sodass im Unterschied zu herkömmlichen Haartrocknern ein wechselnder und kein gleichmäßiger Luftstrom erzeugt wird. Die Luftlenkeinrichtung 4 kann dabei bspw. als Formdüse oder als Diffusor ausgebildet oder in eine Formdüse bzw. einen Diffusor integriert sein. Vorzugsweise ist dabei die Luftlenkeinrichtung 4 von dem vom Gebläse 2 erzeugten Luftstrom 3 selbst angetrieben, sodass die Luftlenkeinrichtung 4 ohne zusätzliche Antriebseinrichtung, wie bspw. einem Elektromotor, auskommt. Selbstverständlich ist alternativ auch das Vorsehen einer derartigen separaten Antriebseinrichtung denkbar.

[0013] Betrachtet man die Figuren 1 bis 3, so kann man erkennen, dass die Luftlenkeinrichtung 4 eine vom Luftstrom 3 angetriebene, drehbare Fläche 5 aufweist, die den Luftstrom 3 umlenkt, verwirbelt und/oder mit Pulsationen versetzt. Diese drehbare Fläche 5 kann dabei als Scheibe oder aber auch propellerartig ausgebildet sein, wobei einzelne Flächenabschnitte bspw. unterschiedlich luftdurchlässig sind bzw. einen unterschiedlichen Anströmwinkel zum Luftstrom 3 besitzen. Betrachtet man die Figuren 1 und 2, so kann man erkennen, dass die drehbare Fläche 5 in der Art einer Scheibe mit einer Ausnehmung 6 ausgebildet ist. Bei der drehbaren Fläche 5 gemäß der Fig. 3 sind zwei Ausnehmungen 6 und 6' vorgesehen, wobei alternativ selbstverständlich auch die Fläche 5 als Ausnehmung und die Ausnehmung 6 als angetriebene Fläche ausgebildet sein kann.

[0014] Bei der gezeigten Ausführungsform gemäß der Fig. 1, wird die scheibenartig gestaltete Fläche 5 vom Luftstrom 3 angetrieben und erzeugte Impulse. Gemäß der Fig. 2 ist eine Austrittsdüse 7 in gesplitterter Form dargestellt, wodurch durch die drehbare Fläche 5 Wechselimpulse in den Luftstrom 3 eingetragen werden. Gemäß der Fig. 3 ist die gesamte Fläche 5 drehbar ausgebildet, wobei selbstverständlich auch eine Ausbildung in Turbinen- oder Trichterform denkbar ist.

[0015] Betrachtet man die Ausführungsformen gemäß den Figuren 4 und 5, so erkennt man, dass in diesen Ausführungsformen die Luftlenkeinrichtung 4 zumindest ein vom Luftstrom 3 bewegtes Lenksegel 8 umfasst, das den Luftstrom 3 umlenkt, verwirbelt und/oder mit Pulsationen versetzt. Das Lenksegel 8 gemäß der Fig. 4 bewirkt dabei bei einem Anströmen durch den Luftstrom 3 eine gleichzeitige Bewegung von Luftleitfläche 9, wobei die Luftaustrittsdüse 7, das Lenksegel 8 und/oder die Luftleitflächen 9 aus einem flexiblen, d. h. insbesondere aus einem biegsamen, Material gemacht sein können, um auf den Luftstrom 3 zu reagieren. Eine andere Ausführungsform des Lenksegels 8 ist gemäß der Fig. 5 dargestellt, wobei selbstverständlich auch denkbar ist, mehrere, insbesondere parallel zueinander angeordnete, Lenksegel vorhanden sein können, ebenso wie auch eine kürzere Ausbildung der Luftaustrittsdüse 7, sodass das Lenksegel 8 bspw. freistehen würde.

[0016] Mit der erfindungsgemäßen Luftlenkeinrichtung 4 wird die Benutzung des Haartrockneres 1 deutlich vereinfacht, da für eine gleichmäßige Trocknung der zu pflegenden Haare der Haartrockner 1 nicht mehr aufwändig bewegt werden muss, um den Luftstrom 3 umzulenken. Vielmehr wird das Umlenken des Luftstroms 3 bereits selbsttätig, d. h. automatisch, von der Luftlenkeinrichtung 4 bewirkt. Da die Luftlenkeinrichtung 4 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform allein von dem vom Gebläse 2 erzeugten Luftstrom 3 angetrieben ist, kann auf einen separaten Antrieb, wie bspw. einen separaten Elektromotor, verzichtet werden, wodurch die Luftlenkeinrichtung 4 insgesamt kostengünstig hergestellt ist.

Bezugszeichnliste



[0017] 
1
Haartrockner
2
Gebläse
3
Luftstrom
4
Luftlenkeinrichtung
5
Fläche
6
Ausnehmung
7
Luftaustrittsdüse
8
Lenksegel
9
Luftleitfläche



Ansprüche

1. Haartrockner (1), wenigstens umfassend ein Gebläse (2) zur Erzeugung eines Luftstroms (3) und vorzugsweise eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Luftstroms (3), dadurch gekennzeichnet, dass eine Luftlenkeinrichtung (4) vorgesehen ist, die den vom Gebläse (2) erzeugten Luftstrom (3) selbsttätig und aufeinanderfolgend in unterschiedliche Richtungen umlenkt.
 
2. Haartrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftlenkeinrichtung (4) von dem vom Gebläse (2) erzeugten Luftstrom (3) angetrieben ist.
 
3. Haartrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftlenkeinrichtung (4) von einem Elektromotor angetrieben ist.
 
4. Haartrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftlenkeinrichtung (4) als Formdüse oder als Diffusor ausgebildet oder darin integriert ist.
 
5. Haartrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftlenkeinrichtung (4) eine vom Luftstrom (3) angetriebene, drehbare oder pendelnde Fläche (5) umfasst, die den Luftstrom (3) umlenkt, verwirbelt und/oder mit Pulsationen versetzt.
 
6. Haartrockner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbare Fläche (5) propellerartig ausgebildet ist.
 
7. Haartrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftlenkeinrichtung (4) zumindest ein vom Luftstrom (3) bewegbares Lenksegel (8) umfasst, das den Luftstrom (3) umlenkt, verwirbelt und/oder mit Pulsationen versetzt.
 
8. Haartrockner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Lenksegel (8) aus einem flexiblen Material ausgebildet ist.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente