[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablage- und Nutzentrennstation gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1, eine Bogenstanz- und/oder -prägemaschine gemäß Anspruch 7 und ein
Verfahren zum Ablegen von Zwischenbögen gemäß Anspruch 11.
Stand der Technik
[0002] Als Stanzen wird das Schneiden mit in sich geschlossenen geometrischen Zuschnittsformen
bezeichnet, die kreisförmig, oval oder mehreckig sowie Phantasieformen aller Art sein
können. Auch die in der Druckweiterverarbeitung geübten Praktiken, wie Stanzen mit
Locheisen, Eckenabstoßen und Registerstanzen werden zu diesem Bereich gezählt. Die
Stanzung erfolgt gegen eine Stanzunterlage oder gegen Stempel, teilweise sind es auch
Schervorgänge. Verpackungsmaterialien aus Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe werden
hauptsächlich im Bogenformat gestanzt. Beim Stanzvorgang können zusätzlich aber auch
Rilllinien oder Blindprägungen in den Nutzen eingebracht werden. Dieser komplexe Prozess
macht es unabdingbar, die Bogen einzeln zu stanzen. Da es sich bei den Endprodukten
um anspruchsvolle Verpackungen hinsichtlich technischer und graphischer Ausführung
handelt (etwa Verpackungen für Kosmetik, Zigaretten, Pharmazie, Lebensmittel, etc.),
werden besondere Anforderungen nicht nur an die Verpackungsmaterialien selbst gestellt,
sondern es sind für optimale Resultate auch Stanzwerkzeuge mit geringsten Toleranzen
und äußerst präzise und zuverlässig arbeitende Stanzmaschinen erforderlich. Diesen
Ansprüchen wird das Flachbettstanzen am besten gerecht. Dabei werden die gedruckten
und auf einer Palette gestapelten Bogen der Stanzmaschine zugeführt. In der Maschine
werden in einer Ausrichteinrichtung die zu stanzenden Bogen passgenau ausgerichtet,
von einem Greiferwagen übernommen und exakt in der Stanzeinrichtung zwischen einem
fest gelagerten Untertisch und einem über einen Kniehebel oder Exzentergetriebe vertikal
bewegbaren Obertisch positioniert.
[0003] In bekannten Bogenstanz- und Prägemaschinen, die zum Stanzen, Prägen, Ausbrechen,
ggfs. Nutzentrennen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und der gleichen eingesetzt
werden, ist es bekannt die Bögen mittels Greiferwagen durch die einzelnen Stationen
der Maschine zu bewegen. Ein jeweiliger Greiferwagen besitzt eine Greiferbrücke, an
der Greifer befestigt sind, die die Bögen an einem vorderen Ende ergreifen. Ein Greiferwagen
besitzt weiterhin seitliche Fahrwagen, welche mit endlosen Ketten des Transportsystems
verbunden sind und wodurch die Greiferwagen durch die Maschine bewegt werden. Durch
diese Art der Bewegung der Bögen durch die Maschine wird ein kontinuierliches Arbeiten
in den einzelnen hintereinander angeordneten Stationen der Maschine, insbesondere
Stanz-, Ausbrech- und Nutzentrennstation, ermöglicht.
[0004] Eine derartige Flachbettstanze ist beispielsweise aus der
DE 30 44 083 A1 bekannt. Die beiden Tische sind mit Schneid- und Rillwerkzeugen bzw. entsprechenden
Gegenwerkzeugen bestückt, mit denen aus dem taktweise zwischen die Tischfläche geführten
Bögen die Nutzen ausgestanzt und gleichzeitig die zum sauberen Falten notwendigen
Rillen eingedrückt werden. In der nachfolgenden Ausbrecheinrichtung wird der Abfall
über Ausbrechwerkzeuge maschinell entfernt. Je nach Ausstattung der Maschine können
schließlich die gestanzten Nutzen in einer hierfür vorgesehenen Nutzentrenneinrichtung
separiert werden.
[0005] Neben den oben beschriebenen Bogenstanz- und -prägemaschinen mit umlaufenden Ketten
zum Transport der Greiferwagen geht aus der
DE 20 2007 012 349 U1 eine Bogenstanz-und -prägemaschine hervor, deren Greiferwagen an ihren äußeren Enden
durch jeweils mindestens einen Linearantrieb angetrieben werden. Der Linearantrieb
wird dabei als elektrischer Linearantrieb mit Wanderfeldmotoren ausgebildet. Bei einer
derartigen Bogenstanz- und -prägemaschine können verschiedene Greiferwagen zeitgleich
mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegt werden.
[0006] Die
DE 195 16 023 A1 beschreibt den Ausleger einer Bogenstanzmaschine. Es sind eine Aufnahme für ungestanzte
Bögen sowie eine Handhabungseinrichtung für die ungestanzten Bögen vorgesehen. Bei
einer vorgegebbaren Höhe der Stapel von gestanzten Bögen wird auf die Stapel der gestanzten
Bögen bzw. von ausgestanzten Nutzen ein alle Einzelstapel überdeckender ungestanzter
Bogen abgelegt. Die Ablage weist dazu ein hinteres Gatter und ein vorderes Gatter
auf. Beide Gatter sind im wesentlichen lotrecht angeordnet und das vordere Gatter
ist in lotrechter Richtung verschieblich. In die Ablage hinein ist ein Ablagerechen
verschieblich. Der Ablagerechen ist in einer abgesenkten Positionierung zur Aufnahme
eines ungestanzten Bogens aus der Ablage heraus verfahrbar. Außerhalb der Ablage ist
der Ablagerechen anhebbar und in einer angehobenen Positionierung gemeinsam mit dem
ungestanzten Bogen nach einer Absenkung des vorderen Gatters in die Ablage hinein
verfahrbar.
[0007] Auch ist eine alternative Lösung der Firma Bobst bekannt, bei der ein ganzer ungestanzter
Bogen aus einer Aufnahme entnommen wird und direkt auf dem Stapel abgelegt wird, während
die gestanzten Bogen bzw. Nutzen auf einem Rechen zwischengestapelt werden. Der auf
dem Rechen befindliche Stapel wird nachfolgend auf den ungestanzten Trennbogen abgesetzt,
indem der Rechen herausgefahren wird. Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise
in der
US 6,481,708 B2 offenbart.
[0008] Beiden Lösungen ist gemeinsam, dass auf einem Rechen jeweils ein Hilfsstapel gebildet
wird und ein Trennbogen, auch als Zwischenbogen bezeichnet, aus einer separaten Kassette
zugeführt wird. Dabei muss zum Einfahren des Rechens die Produktion der Stanzmaschine
unterbrochen werden, was zu einem Produktionsausfall von etwa 5 bis 10 Bögen führt.
Aufgabenstellung
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Ablage- und Nutzentrennstation
zu schaffen, und ein Verfahren zum Ablegen von Zwischenbögen zu beschreiben, welche
die bekannten Systeme weiterbilden und den Produktionsausfall zumindest reduzieren.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Ablage- und Nutzentrennstation mit den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1, durch eine Bogenstanz-und/ -prägemaschine gemäß Anspruch
7 und durch ein Verfahren zum Ablegen von Zwischenbögen gemäß Anspruch 11.
[0011] Die erfindungsgemäße Ablage- und Nutzentrennstation ist geeignet für eine Flachbett-Bogenstanz-
und/oder -prägemaschine und dient dem Ablegen von einzelnen Nutzen eines Bogens und
von ganzen Bogen auf einem Stapel. Die Ablage- und Nutzentrennstation besitzt ein
hubbewegliches Oberwerkzeug und ein mit diesem zusammen wirkendes Unterwerkzeug zum
Trennen der Nutzen, wobei die Bogen von einem Bogentransportsystem im Wesentlichen
in einer Bogentransportebene in die Ablage- und Nutzentrennstation transportierbar
sind und transportiert werden. Erfindungsgemäß ist das Unterwerkzeug ebenfalls beweglich
ausgeführt. Besonders vorteilhafterweise kann das Unterwerkzeug von seiner Arbeitsposition
zum Nutzentrennen in eine Abseitsposition zum Bogenablegen bis über das Niveau der
Bogentransportebene angehoben werden. Dadurch ist in vorteilhafter Weise gewährleistet,
dass von einem Bogentransportsystem ein ungestanzter Bogen als Zwischenbogen auf dem
Auslagestapel abgelegt werden kann. Eine Produktionsunterbrechung ist dafür nicht
notwendig, wodurch die Produktivität in der Ablage- und Nutzentrennstation bzw. der
Stanzmaschine, welche diese Station umfasst, wesentlich gesteigert werden kann. Weiter
vorteilhaft ist ebenso, dass auf das mechanisch aufwendige System mit Zwischenbogenkassette
und einfahrbarem Rechen gemäß dem Stand der Technik verzichtet werden kann. Auch ist
bei der erfinderischen Lösung ein Austauschen des Zwischenbogenvorrats in einer Zwischenbogenkassette
bei einem Auftragswechsel mit neuem Bogenformat nicht mehr notwendig. Ein weiterer
Vorteil ergibt sich, da der ununterbrochene Strom, d.h. keine Unterbrechung für die
Zuführung eines Zwischenbogens, einen besonders stabilen Bogenlauf darstellt.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Ablage- und Nutzentrennstation
einen Antrieb auf, welcher mit dem Oberwerkzeug verbunden ist und der Hubbewegung
des Oberwerkzeugs dient.
[0013] In einer ersten Ausführungsvariante ist die Ablage- und Nutzentrennstation derart
weitergebildet, dass diese eine Koppelvorrichtung aufweist zum temporären mechanischen
Verbinden des Unterwerkzeugs mit dem Oberwerkzeug. Dadurch ist gewährleistet, dass
das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug während der Kopplung gemeinsam anhebbar sind.
Der Antrieb der Ablage- und Nutzentrennstation bewirkt somit, dass die kurzfristig,
insbesondere für die Dauer eines Arbeitstaktes, gekoppelte Einheit aus Oberwerkzeug
und Unterwerkzeug in eine Abseitsposition oberhalb der Bogentransportebene verbracht
wird und ein ganzer, ungestanzter Bogen als Zwischenbogen auf dem Auslagestapel abgelegt
werden kann.
[0014] In einer zweiten Ausführungsvariante ist die Ablage- und Nutzentrennstation derart
weitergebildet, dass diese eine Antriebseinrichtung aufweist, welche nur mit dem Unterwerkzeug
verbunden ist und dem Anheben des Unterwerkzeugs über das Niveau der Bogentransportebene
hinaus dient. Die Antriebseinrichtung kann dabei beispielsweise mindestens einen pneumatischen,
hydraulischen oder elektromechanischen Aktuator aufweisen. Insbesondere kann an jeder
der vier Ecken des Unterwerkzeugs ein schnell wirkender Pneumatikzylinder angebracht
sein.
[0015] Die Erfindung betrifft auch eine Bogenstanz- und/oder -prägemaschine zum Stanzen
und/oder Prägen von Bogen aus Papier, Pappe und dergleichen. Diese erfindungsgemäße
Maschine besitzt mindestens einen Anleger, eine Stanz- und/oder -prägestation, eine
Ausbrechstation und eine wie oben beschriebene Ablage- und Nutzentrennstation. Besonders
vorteilhafterweise besitzt die Bogenstanz- und/oder -prägemaschine einen Maschinenantrieb
zum Betätigen der Stanz- und/oder -prägestation, der Ausbrechstation und der Ablage-
und Nutzentrennstation. Das Oberwerkzeug der Ablage- und Nutzentrennstation wird dabei
von dem Maschinenantrieb angetrieben.
[0016] In einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Ausführungsform weist die
erfindungsgemäße Bogenstanz- und/oder -prägemaschine in ihrer Stanz- und/oder - prägestation
und in ihrer Ausbrechstation jeweils eine Hubunterbrechungseinrichtung auf. Diese
dient dazu, den Arbeitshub der Stanzwerkzeuge bzw. der Ausbrechwerkzeuge zu unterbinden.
Derartige Hubunterbrechungseinrichtungen sind dem Fachmann beispielsweise aus der
DE 10 2007 012 638 A1 und der
DE 10 2007 012 639 A1 bekannt, deren Inhalt hiermit zum Gegenstand dieser Beschreibung gemacht wird.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Bogenstanz- und/oder -prägemaschine besitzt
diese eine Steuereinrichtung zum Ansteuern der Koppelvorrichtung bzw. der Antriebseinrichtung
der Ablage- und Nutzentrennstation als auch zum Ansteuern der Hubunterbrechungseinrichtungen
von Stanz- und/oder -prägestation und Ausbrechstation. Damit können die einzelnen
Stationen der Bogenstanz- und/oder -prägemaschine so angesteuert werden, dass ein
Bogen vom Anleger durch die Bearbeitungsstationen der Maschine unbearbeitet hindurch
transportiert werden kann bis zum Auslagestapel. Ein dem Anlagestapel entnommener
Bogen kann also als Zwischenbogen auf dem Auslagestapel Verwendung finden und dort
eine höhere Stabilität der Nutzenstapel bewirken.
[0018] Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Bogenstanz- und -prägemaschine über getrennte
Antriebe des Bogentransportsystems und der einzelnen Bearbeitungsstationen verfügt.
Der Antrieb des Bogentransportsystems kann dabei z.B. als elektrischer Linearantrieb
mit Wechselfeldmotoren ausgebildet sein. In diesem Fall kann die Ablage- und Nutzentrennstation
an Stelle der Koppelvorrichtung oder der Antriebsvorrichtung einen Bogentransportpfad
aufweisen, welcher unterhalb des Unterwerkzeuges liegt. Ein auf dem Auslagestapel
abzulegender Zwischenbogen wird dann von seinem linearangetriebenen Greiferwagen am
stomaufwärtigen Ende der Ablage- und Nutzentrennstation mittels einer Weiche auf den
unteren bogentransportpfad geleitet und auf dem Stapel abgelegt. Über eine Weiche
im Bereich des stromabwärtigen Endes der Ablage- und Nutzentrennstation wird der Greiferwagen
wieder in seine übliche Umlaufbahn zurückverbracht.
[0019] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Ablegen von Zwischenbögen auf
dem Auslagestapel einer Bogenstanz- und/oder -prägemaschine mit einer Ablage- und
Nutzentrennstation. Erfindungsgemäß weist dieses Verfahren die nachfolgenden Schritte
auf:
In einem ersten Schritt wird vom Anleger der Bogenstanz- und/oder -prägemaschine ein
Bogen in die Maschine zugeführt. In einem zweiten Schritt erfolgt der Transport des
Bogens durch die Bogenstanz- und/oder -prägemaschine mit ihren Bearbeitungsstationen,
ohne dass eine Bearbeitung des Bogens erfolgt. In einem dritten Schritt wird, bevor
der Bogen die Ablage- und Nutzentrennstation erreicht, das Unterwerkzeug von seiner
Arbeitsposition über die Bogentransportebene in eine Abseitsposition angehoben. In
einem vierten Schritt erfolgt der Transport des Bogens in die Ablage- und Nutzentrennstation.
Kommt ein Bogentransportsystem mit greiferbestückten Greiferwagen zum Einsatz, so
wird der Bogen von den Greifern freigegeben, sobald er seine Positionen über dem Ablagestapel
erreicht hat. In einem fünften Schritt kann nun der Bogen auf den Auslagestapel als
Zwischenbogen abgelegt werden, wobei das Ablegen zusätzlich durch die Hubbewegung
des Oberwerkzeugs gemäß dessen Arbeitstakt unterstützt werden kann.
[0020] Sofern nur ein Zwischenbogen auf den Auslagestapel abgelegt werden soll, wird in
einem nächsten Schritt das Unterwerkzeug wieder in seine Arbeitsposition abgesenkt,
sodass nachfolgende Bogen durch Oberwerkzeug und Unterwerkzeug wieder bestimmungsgemäß
bearbeitet werden können, d.h. dass die Nutzen eines jeweiligen Bogens voneinander
getrennt werden.
[0021] Die beschriebene Erfindung und die beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen der
Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar.
[0022] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0023] Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig 1.
- eine erfindungsgemäße Bogenstanz- und/oder -prägemaschine in einer Übersichtsdarstellung
- Fig. 2a
- eine erste Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Ablage- und Nutzentrennstation
in einer ersten Position
- Fig. 2b
- die Ablage- und Nutzentrennstation aus Fig. 2a in einer zweiten Position
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Ablage- und Nutzentrennstation
- Fig. 4
- eine Ablage- und Nutzentrennstation gemäß dem Stand der Technik
[0024] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine 100 zum
Stanzen, Ausbrechen, Nutzentrennen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen
dargestellt. Die Stanz- und Prägemaschine 100 besitzt einen Anleger 1, eine Stanzstation
2, eine Ausbrechstation 3 und einen Ausleger 4 mit Ablage- und Nutzentrennstation
20, die von einem gemeinsamen Maschinengehäuse 5 getragen und umschlossen werden.
Von einer Seite, der sogenannten Bedienerseite, sind die Bearbeitungsstationen 2,
3, 4 zugänglich; auf der gegenüberliegenden Seite, der sogenannten Antriebsseite,
befindet sich der Antriebsstrang der Bogenstanz- und - prägemaschine 100.
[0025] Die Bögen 6 werden durch einen Anleger 1 von einem Stapel vereinzelt, dem Bogentransportsystem
7 zugeführt und von an Greiferbrücken eines Greiferwagens 8 befestigten Greifern an
ihrer Vorderkante ergriffen und in Bogentransportrichtung B intermittierend durch
die verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 der Stanz- und Prägemaschine 100 hindurchgezogen.
[0026] Das Bogentransportsystem 7 besitzt mehrere Greiferwagen 8, sodass mehrere Bögen 6
gleichzeitig in den verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 bearbeitet werden können. Die
Greiferwagen 8 können von einem Kettenantrieb oder in einer alternativen Ausführungsform
durch einen elektromagnetischen Linearantrieb mit Wanderfeldmotoren angetrieben werden.
[0027] Die Stanzstation 2 besteht aus einem unteren Tiegel, einem sog. Untertisch 9, und
einem oberen Tiegel, einem sog. Obertisch 10. Der Obertisch 10 ist vertikal hin- und
herbewegbar gelagert und mit Stanz- und Rillmessern versehen. Der Untertisch 9 ist
fest im Maschinengestell gelagert und mit einer Gegenplatte zu den Stanz- und Rillmessern
versehen. Alternativ kann auch der Obertisch 10 feststehend und der Untertisch 9 bewegt
sein. Beim Prägen kommen an Stelle der Stanz- und Rillwerkzeuge Prägewerkzeuge, insbesondere
in Form sogenannter Prägeklischees, zum Einsatz.
[0028] Der Greiferwagen 8 transportiert den Bogen 6 von der Stanz- und Prägestation 2 in
die nachfolgende Ausbrechstation 3, die mit Ausbrechwerkzeugen ausgestattet ist. In
der Ausbrechstation 3 werden mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge die nicht benötigten
Abfallstücke aus dem Bogen 6 nach unten herausgestoßen, wodurch die Abfallstücke 11
in einen unter der Station eingeschobenen wagenartigen Behälter 12 fallen.
[0029] Stanzstation 2 und Ausbrechstation 3 besitzen jeweils eine Hubunterbrechungseinrichtung
18, wie sie in der
DE 10 2007 012 638 A1 und der
DE 10 2007 012 639 A1 beschrieben ist, auf welche hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
[0030] Von der Ausbrechstation 3 gelangt der Bogen 6 in den Ausleger 4, wo der Bogen 6.1
entweder nur einfach abgelegt wird, oder aber gleichzeitig eine Trennung der einzelnen
Nutzen 6.2 eines jeweiligen Bogens 6 erfolgt. Der Ausleger 4 kann auch eine Palette
13 enthalten, auf der die einzelnen Bögen 6 bzw. Nutzen 6.2 in Form eines Stapels
14 aufgestapelt werden, so dass nach Erreichen einer bestimmten Stapelhöhe die Palette
13 mit dem Bogenstapel 14 aus dem Bereich der Stanz- und Prägemaschine 100 weggefahren
werden kann.
[0031] In Fig. 4 ist ein Ausleger 4 mit einer Ablage- und Nutzentrennstation 20 gemäß dem
Stand der Technik dargestellt. Zwischenbögen werden, wie durch den Pfeil z angedeutet,
aus einer Zwischenbogenkassette (nicht dargestellt) zugeführt. Während das Oberwerkzeug
21 hubbeweglich ist, ist das Unterwerkzeug 23 ortsfest.
[0032] In Fig. 2a ist eine erste Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Ablage- und
Nutzentrennstation 20 eines Auslegers 4 dargestellt. Die Ablage- und Nutzentrennstation
20 umfasst ein Oberwerkzeug 21 mit Stempeln 22 und ein Unterwerkzeug 23, ausgebildet
als Nutzentrenngitter, welches von einem Wechselrahmen 24 aufgenommen sein kann. Das
Nutzentrenngitter 23 befindet sich in der Darstellung von Fig. 2a in seiner Arbeitsposition.
Ein von einem Greiferwagen 8 transportierter Bogen 6 wird, wie in Fig. 1 dargestellt,
durch die Stanzstation 2 und die Ausbrechstation 3 hindurch bis in die Ablage- und
Nutzentrennstation 20 transportiert. Das Oberwerkzeug 21 führt in seinem Arbeitstakt
eine Hubbewegung aus, wobei die Stempel 22 im Zusammenwirken mit dem Nutzentrenngitter
23 die einzelnen Nutzen 6.2 eines jeweiligen Bogens 6 trennen. Wie in Fig. 2a angedeutet,
wurden bereits zahlreiche Nutzen 6.2 auf einem Auslagestapel 14 abgelegt. Um die Stabilität
des Auslagestapels 14 zu erhöhen, soll im nächsten Schritt ein Zwischenbogen 6.1 auf
dem Auslagestapel 14 abgelegt werden. Die beiden dargestellten Koppelelemente 25 bewirken
daher eine temporäre mechanischen Verbindung des Unterwerkzeugs 23 mit dem Oberwerkzeug
21 (siehe Doppelpfeile k). Die durch die Koppelelemente 25 miteinander verbundenen
Werkzeuge 21 und 23 werden von einem in Fig. 2a nicht dargestellten Maschinenantrieb
17 gemeinsam angehoben h' h. Damit ergibt sich die in Fig. 2b dargestellte Situation:
Das Unterwerkzeug 23 befindet sich oberhalb der Bogentransportebene E und ein von
einem Greiferwagen 8 in die Ablage- und Nutzentrennstation 20 transportierter unbearbeiteter
Zwischenbogen 6.1 kann auf dem Auslagestapel 14 abgelegt werden. Nachfolgend werden
die miteinander gekoppelten Werkzeuge 21, 23 vom Antrieb 17 wieder abgesenkt h' h,
sodass das Unterwerkzeug 23 von seiner in Fig. 2b dargestellten Abseitsposition wieder
in seine in Fig. 2a dargestellte Arbeitsposition verbracht wird. Sobald das Unterwerkzeug
23 wieder in seiner Arbeitsposition ist, wird die Kopplung der Werkzeuge 21, 23 durch
die Koppelelemente 25 aufgehoben. Die angetriebenen Koppelelemente 25 sind in den
Figuren 2a und 2b nur beispielhaft und schematisch dargestellt. Diese Darstellung
ist nicht einschränkend zu verstehen; die Ausführung einer derartigen Koppelvorrichtung
liegt dabei im Ermessen des Fachmanns.
[0033] Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Ablage- und Nutzentrennstation
20 eines Auslegers 4. Die Ablage- und Nutzentrennstation 20 weist ein Oberwerkzeug
21 mit Stempeln 22 auf, welches im Zusammenwirken mit einem Nutzentrenngitter 23 als
Unterwerkzeug ein Trennen und Ablegen von Nutzen 6.2 aus einem Bogen 6 auf einem Auslagestapel
14 bewirkt. Im Gegensatz zu den Darstellungen aus Fig. 2a und 2b weist die Ablage-
und Nutzentrennstation 20 keine Koppelelemente 25 auf. Stattdessen ist der Wechselrahmen
24, welcher das Nutzentrenngitter 23 aufnimmt, mit Hubaktuatoren 26 verbunden. In
einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform greifen die Hubaktuatoren
26 direkt am Nutzentrennwerkzeug 23 an. Während des Betriebs der Ablage- und Nutzentrennstation
20 zum Nutzentrennen vollführt das Oberwerkzeug 21 eine Hubbewegung h, sodass die
Stempel 22 jeweils Nutzen 6.2 durch das Nutzentrenngitter 23 hindurch stoßen. Das
Nutzentrenngitter 23 befindet sich dazu in einer Arbeitsposition unterhalb der Bogentransportebene
E. Soll ein Zwischenbogen 6.1 auf dem Auslagestapel 14 abgelegt werden - was gemäß
der Darstellung von Fig. 3 im vorletzten Arbeitstakt geschah - so wird das Nutzentrenngitter
23 zusammen mit seinem Wechselrahmen 24 von den Hubaktuatoren 26 in eine Abseitsposition
oberhalb der Bogentransportebene E verbracht. Ein in Bogentransportrichtung B in der
Bogentransportebene E in die Ablage- und Nutzentrennstation 20 transportierter Zwischenbogen
6.1 kann dann auf dem Auslagestapel 14 abgelegt werden. Sobald der Zwischenbogen 6.1
abgelegt ist und sofern kein weiterer Zwischenbogen direkt im Anschluss auf den Auslagestapel
14 abgelegt werden soll, werden Wechselrahmen 24 mit Nutzentrenngitter 23 von der
nicht dargestellten Abseitsposition wieder in die dargestellte Arbeitsposition verfahren,
sprich abgesenkt, sodass bei einem nachfolgend in die Ablage-und Nutzentrennstation
20 transportierten gestanzten Bogen 6 wieder eine Trennung und Ablage der Nutzen 6.2
erfolgen kann.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Anleger
- 2
- Stanz- und /oder Prägestation
- 3
- Ausbrechstation
- 4
- Ausleger
- 5
- Maschinengehäuse
- 6
- Bogen
- 6.1
- Zwischenbogen
- 6.2
- Nutzen
- 7
- Bogentransportsystem
- 8
- Greiferwagen
- 9
- Untertisch
- 10
- Obertisch
- 11
- Abfallstücke
- 12
- Wagen
- 13
- Palette
- 14
- Auslagestapel
- 15
- Steuerung mit Interface und Eingabegeräten
- 16
- Zuführtisch
- 17
- Maschinenantrieb
- 20
- Ablage- und Nutzentrennstation
- 21
- Oberwerkzeug mit Stempeln
- 22
- Stempel
- 23
- Nutzentrenngitter (Unterwerkzeug)
- 24
- Wechselrahmen zur Aufnahme von einem Nutzentrenngitter
- 25
- angetriebenes Koppelelement (Koppelvorrichtung)
- 26
- Hubaktuator Unterwerkzeug (Antriebseinrichtung)
- 100
- Bogenstanz- und -prägemaschine
- B
- Bogentransportrichtung
- E
- Bogentransportebene
- h
- Hubbewegung von Oberwerkzeug
- h'
- Hubbewegung von Unterwerkzeug
- k
- Klemmbewegung
- z
- Zuführung von Zwischenbögen aus Zwischenbogenkassette
1. Ablage- und Nutzentrennstation (20) für eine Flachbett-Bogenstanz- und/oder - prägemaschine
(100) zum Ablegen von einzelnen Nutzen (6.2) eines Bogens (6) und von ganzen Bogen
(6.1) auf einem Stapel (14), mit einem Bogentransportsystem (7), mit einem hubbeweglichen
Oberwerkzeug (21) und einem mit diesem zusammenwirkenden Unterwerkzeug (23) zum Trennen
der Nutzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogen (6, 6.1) jeweils von dem Bogentransportsystem (7) in einer Bogentransportebene
(E) in die Ablage- und Nutzentrennstation (20) transportiert werden und
dass das Unterwerkzeug (23) hubbeweglich (h') ist.
2. Ablage- und Nutzentrennstation nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Unterwerkzeug (23) von seiner Arbeitsposition in eine Abseitsposition oberhalb
der Bogentransportebene (E) anhebbar (h') ist.
3. Ablage- und Nutzentrennstation nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablage- und Nutzentrennstation (20) einen Antrieb (17) aufweist und dieser mit
dem Oberwerkzeug (21) verbunden ist zur Hubbewegung (h) des Oberwerkzeuges (21).
4. Ablage- und Nutzentrennstation nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablage- und Nutzentrennstation (20) eine Koppelvorrichtung (25) aufweist zum
temporären mechanischen Verbinden des Unterwerkzeugs (23) mit dem Oberwerkzeug (24).
5. Ablage- und Nutzentrennstation nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Oberwerkzeug (21) und das Unterwerkzeug (23) während der Kopplung gemeinsam anhebbar
(h, h') sind.
6. Ablage- und Nutzentrennstation nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablage- und Nutzentrennstation (20) eine Antriebseinrichtung (26) aufweist und
diese mit dem Unterwerkzeug (23) verbunden ist zum Anheben (h') des Unterwerkzeugs
(23) über die Bogentransportebene (E).
7. Bogenstanz- und/oder -prägemaschine (100) zum Stanzen und/oder Prägen von Bogen (6)
aus Papier, Pappe und dergleichen mit einem Bogentransportsystem (7), mit mindestens
einem Anleger (1), einer Stanz- und/oder Prägestation (2), einer Ausbrechstation (3)
und einer Ablage- und Nutzentrennstation (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
8. Bogenstanz- und/oder -prägemaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenstanz- und/oder -prägemaschine (100) einen Maschinenantrieb (17) aufweist
zumindest zum Betätigen der Stanz- und/oder Prägestation (2), der Ausbrechstation
(3) und der Ablage- und Nutzentrennstation (20), wobei das Oberwerkzeug (21) der Ablage-
und Nutzentrennstation (20) von dem Maschinenantrieb (17) angetrieben ist.
9. Bogenstanz- und/oder -prägemaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stanz- und/oder Prägestation (2) und die Ausbrechstation (3) jeweils eine Hubunterbrechungseinrichtung
(18) aufweisen.
10. Bogenstanz- und/oder -prägemaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablage- und Nutzentrennstation(20) gemäß Anspruch 4 bzw. 6 ausgeführt ist und
die Bogenstanz- und/oder -prägemaschine (100) eine Steuereinrichtung (15) aufweist
zum Ansteuern der Koppelvorrichtung (25) bzw. der Antriebseinrichtung (26) und der
Hubunterbrechungseinrichtungen (18).
11. Verfahren zum Ablegen von Zwischenbögen (6.1) auf dem Auslagestapel (14) einer Bogenstanz-
und/oder -prägemaschine (100), insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis 10, mit
einer Ablage- und Nutzentrennstation (20), insbesondere nach einem der Ansprüche 1-6,
gekennzeichnet durch nachfolgende Schritte:
a) Zuführen eines Bogens (6.1) in die Bogenstanz- und/oder -prägemaschine (100)
b) Transport des Bogens (6.1) durch die Bogenstanz- und/oder -prägemaschine (100) und ihre Bearbeitungsstationen (2,
3) ohne Bearbeitung des Bogens (6.1)
c) Anheben des Unterwerkzeuges (23) der Ablage- und Nutzentrennstation (20)
d) Transport des Bogens (6.1) in die Ablage- und Nutzentrennstation (20)
e) Ablegen des Bogens (6.1) auf den Auslagestapel (14) als Zwischenbogen