[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Lagern von Schüttgut, insbesondere
Pellets, mit einem tragenden Gestell und einem im Gestell aufgehängten, quaderförmigen
Gewebebehälter, der einen Boden in Form wenigstens eines Austragstrichters mit Tragholmen
im Übergangsbereich vom Boden zum Behältermantel bildet, wobei die Tragholme über
Zugfedern am Gestell aufgehängt sind.
[0002] Gewebebehälter zur Aufnahme von Schüttgut stellen eine einfache, vergleichsweise
kostengünstige Konstruktion dar, weil diese Gewebebehälter lediglich in einem tragenden
Gestell aufgehängt zu werden brauchen. Trotz eines zur vollständigen Entleerung erforderlichen
Behälterbodens in Form eines Austragstrichters lässt sich aufgrund des biegeweichen
Gewebes ein vorgegebener Lagerraum innerhalb des tragenden Gestells vorteilhaft nutzen,
wenn der Behältermantel im Zuge der fortschreitenden Entleerung des Gewebebehälters
angehoben und erst durch diese Anhebung der Austragstrichter ausgeformt wird. Zu diesem
Zweck ist es bekannt (
DE 20 2008 010 682 U1), den Behälterboden im Bereich des Behältermantels an Zugfedern gegenüber dem tragenden
Gestell aufzuhängen, sodass das Schüttgutgewicht des vollen Gewebebehälters die Zugfedern
streckt und der Boden im Wesentlichen flächig auf einer Stellfläche aufliegt. Mit
der zunehmenden Entleerung des Gewebebehälters und der damit verbundenen Verringerung
des Schüttgewichts wird der Behälterboden randseitig unter zunehmender Ausbildung
eines Austragstrichters hochgezogen. Nachteilig ist allerdings, dass sich aufgrund
der mit der Verkürzung der Zugfedern verbundenen Faltung des Behältermantels Behältertaschen
bilden können, die ein vollständiges Entleeren des Behälters behindern.
[0003] Zur Verbesserung der Austragsbedingungen ist es außerdem bekannt (
DE 43 08 473 A1), im Übergangsbereich vom Behältermantel zum trichterförmigen Behälterboden einen
umlaufenden Rahmen vorzusehen, an dem die Zugfedern angreifen. Da die Schenkel dieses
Rahmens jeweils ein mittiges Kniegelenk aufweisen, das mit zunehmender Verkürzung
der Zugfedern nach oben ausknickt, verringert sich der Abstand der einander gegenüberliegenden
Rahmenschenkel, was mit einer Zunahme der Steigung des trichterförmigen Behälterbodens
verbunden ist. Die zunehmende Steigung des durch den Behälterboden gebildeten Austragstrichters
unterstützt zwar die Austragung des Schüttguts aus dem Gewebebehälter, doch kann damit
eine die vollständige Entleerung behindernde Taschenbildung im Bereich der angehobenen
Abschnitte des Behältermantels nicht unterbunden werden.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Gewebebehälter so auszugestalten,
dass trotz einer erst mit zunehmender Entleerung auftretenden Ausbildung eines Austragstrichters
eine Taschenbildung im Bereich des Behältermantels vermieden werden kann.
[0005] Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art zum Lagern von Schüttgut,
insbesondere Pellets, löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass mit Abstand
oberhalb der Tragholme eine federbelastete Einschnüreinrichtung für den Behältermantel
vorgesehen ist.
[0006] Da mit zunehmender Entleerung des Gewebebehälters und zunehmender Ausbildung des
Austragstrichters durch das Anheben der Tragholme über die Zugfedern der Behältermantel
fortschreitend entlastet wird, wird der Behältermantel mit Hilfe der federbelasteten
Einschnüreinrichtung in deren Bereich gegen die Behälterachse hin verlagert, sodass
sich für den Behälter oberhalb der Einschnüreinrichtung eine den Schüttgutaustrag
unterstützende Trichterform ausbildet, die außerdem ein Verlagern des Schüttguts in
Toträume unterhalb der Einschnüreinrichtung verhindert, weil ja die Ausbreitung des
Schüttguts unterhalb der Einschnürung vom Schüttwinkel des Schüttguts gebremst wird.
[0007] Die Einschnüreinrichtung kann konstruktiv unterschiedlich ausgeführt sein, weil es
ja lediglich darauf ankommt, den Gewebebehälter mit zunehmender Ausbildung des Austragstrichters
fortschreitend einzuschnüren. Eine einfache Möglichkeit zur Ausbildung einer Einschnüreinrichtung
besteht darin, eine den Behältermantel umspannende, in Umfangsrichtung federelastische
Manschette vorzusehen. Eine andere Möglichkeit ergibt sich, wenn die Einschnüreinrichtung
aus an der Innenseite des Behältermantels vorgesehenen federelastischen Zugelementen
zusammengesetzt ist, die an Laschen des Behältermantels angreifen. Auch in diesem
Fall werden die Umfangswände gegen die Behältermitte zusammengezogen, um eine vollständige
Entleerung des Behälters sicherzustellen.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Lagern von Schüttgut, insbesondere Pellets,
in einer zum Teil aufgerissenen Seitenansicht, mit vollem Gewebebehälter und
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende, teilweise aufgerissene Darstellung der Vorrichtung
mit dem zum Teil geleerten Gewebebehälter.
[0009] Die dargestellte Vorrichtung umfasst ein tragendes Gestell 1 sowie einen Gewebebehälter
2, der entlang seines oberen Randbereichs im tragenden Gestell 1 aufgehängt ist. Dieser
im Wesentlichen quaderförmige Gewebebehälter 2 weist einen Behältermantel 3 und einen
Behälterboden 4 in Form eines Austragstrichters auf. Im Übergangsbereich vom Behälterboden
4 zum Behältermantel 3 sind Tragholme 5 vorgesehen, die mit Hilfe von Zugfedern 6
am tragenden Gestell 1 aufgehängt sind. Die auf das Schüttgutgewicht abgestimmten
Zugfedern 6 bewirken, dass mit zunehmender Entleerung des Gewebebehälters 1 die Tragholme
5 fortschreitend angehoben werden. Der Federweg muss dabei an die Höhe des Ausgangstrichters
angepasst sein, um den Behälterboden 4 vollständig zum Austragstrichter ausformen
zu können. Da bei vollem Gewebebehälter 1 der gegenüber der Stellfläche des Gestells
1 abgestützte Behälterboden 4 durch das Schüttgut flachgedrückt wird, kann der sich
innerhalb des Gestells 1 ergebende Lagerraum vorteilhaft genützt werden. Mit der Entleerung
des Gewebebehälters 2 werden die Tragholme 5 durch die Zugfedern 6 unter einer fortschreitenden
Ausformung des Behälterbodens 4 zu einem Ausgangstrichter angehoben, wie dies aus
der Fig. 2 ersichtlich wird.
[0010] Um eine Taschenbildung im Bereich des Behältermantels 3 zufolge der Verringerung
der Höhe des Behältermantels 3 zu unterbinden, ist mit Abstand oberhalb der Tragholme
5 eine Einschnüreinrichtung 7 für den Behältermantel 3 vorgesehen. Diese Einschnüreinrichtung
7 umfasst gemäß dem Ausführungsbeispiel gummielastische Zugelemente 8 auf der Innenseite
des Behältermantels 3, der Laschen 9 für den Angriff der Zugelemente 8 bildet. Da
diese Zugelemente 8 sich zumindest im Wesentlichen über den Umfang des Behältermantels
3 erstrecken, wird der Behältermantel 3 mit zunehmender Entleerung des Gewebebehälters
2 eingeschnürt, wobei entsprechend der Fig. 2 der Behältermantel 3 oberhalb der Einschnürung
eine Trichterform annimmt, was die Entleerung des Gewebebehälters 2 unterstützt. Der
sich unterhalb der Einschnürung ergebende, gegen den Behälterboden 4 erweiterte Innenraum
des Gewebebehälters 2 kann die Schüttgutaustragung über den Austragstrichter des Behälterbodens
4 nicht beeinträchtigen, weil ja eine Befüllung dieses erweiterten Raums nach der
Einschnürung durch den Schüttwinkel des Schüttguts begrenzt wird. Zur Erleichterung
des Schüttgutaustrags kann an den Ausgang des Austragstrichters eine Saugeinrichtung
angeschlossen werden.
[0011] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So könnte die Einschnüreinrichtung 7 auch aus einer den Behältermantel
3 umspannenden, in Umfangsrichtung federelastischen Manschette bestehen. Außerdem
könnte es insbesondere für Gewebebehälter 2 mit einem größeren Aufnahmevolumen vorteilhaft
sein, den Boden 4 in Form von zwei Austragstrichtern auszubilden.
1. Vorrichtung zum Lagern von Schüttgut, insbesondere Pellets, mit einem tragenden Gestell
(1) und einem im Gestell (1) aufgehängten, quaderförmigen Gewebebehälter (2), der
einen Boden (4) in Form wenigstens eines Austragstrichters mit Tragholmen (5) im Übergangsbereich
vom Boden (4) zum Behältermantel (3) bildet, wobei die Tragholme (5) über Zugfedern
(6) am Gestell (1) aufgehängt sind, dadurch gekennzeichnet, dass mit Abstand oberhalb der Tragholme (5) eine federbelastete Einschnüreinrichtung (7)
für den Behältermantel (3) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnüreinrichtung (7) wenigstens eine den Behältermantel (3) umspannende,
in Umfangsrichtung federelastische Manschette aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnüreinrichtung (7) aus an der Innenseite des Behältermantels (3) vorgesehenen
federelastischen Zugelementen (8) zusammengesetzt ist, die vorzugsweise an Laschen
(9) des Behältermantels (3) angreifen.
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