(19)
(11) EP 2 399 853 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.12.2011  Patentblatt  2011/52

(21) Anmeldenummer: 11171065.3

(22) Anmeldetag:  22.06.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 29/40(2006.01)
B65H 31/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.06.2010 DE 102010025223

(71) Anmelder: Palamides GmbH
71272 Renningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Palamides, Stefano
    71120 Grafenau (DE)
  • Mesquita, Cristovao
    71229 Leonberg (DE)
  • Schweitzer, Martin
    71701 Schwieberdingen (DE)

(74) Vertreter: Witte, Weller & Partner 
Postfach 10 54 62
70047 Stuttgart
70047 Stuttgart (DE)

   


(54) Transportiervorrichtung für flächige Produkte


(57) Vorrichtung und Verfahren zum Transportieren von flächigen Produkten (18), insbesondere Briefkuverts (20-28), mit zumindest einer Zuführung (12) und einer ersten Transporteinheit (14), die zumindest zwei Transportelemente (54, 56) aufweist, die parallel zur Transportrichtung (52) angeordnet sind und an zueinander gegenüberliegende Seitenkanten (19, 19') der flächigen Produkte (18) anlegbar sind, so dass die flächigen Produkte (18) durch die Transportelemente (54, 56) ergreifbar und stehend in der Transportrichtung (52) transportierbar sind. Dabei werden die flächigen Produkte (18) in die erste Transporteinheit (14) aufgenommen, innerhalb dieser in der Transportrichtung (52) transportiert und dabei von den Transportelementen (54, 56) an den zueinander gegenüberliegenden Seitenkanten (19, 19') separat tragend gehalten und stehend transportiert.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren von flächigen Produkten, insbesondere von flächigen Produkten wie Briefkuverts.

[0002] Derartige Vorrichtungen werden zum Beispiel von größeren Firmen mit einem hohen Umfang an Briefsendungen verwendet. Zu diesen Firmen zählen zum Beispiel große Telekommunikationsunternehmen mit einer Vielzahl von zu verschickenden Rechnungen, Versicherungsunternehmen, groß werbende Unternehmen, die einen hohen Umfang an zu verschickender Briefpost haben, der automatisch erstellt, kuvertiert und verschickt werden soll.

[0003] Hierzu werden die Briefe, nachdem sie gedruckt worden sind, in einer sogenannten Kuvertiermaschine automatisch in Briefkuverts überführt und diese anschließend verschlossen. In dieser Form kommen die Kuverts mit unterschiedlich geartetem Inhalt, das heißt sowohl Briefe mit viel als auch mit wenig Seiten, Broschüren mit einem dicken Falzrand und dergleichen, aus der Kuvertiermaschine.

[0004] Hiernach gelangen die Briefe in der Regel bereits auf ein Förderband, wonach sie manuell von an diesem Förderband stehenden Personen nach bestimmten Kriterien aufgenommen und in Transportkisten überführt werden.

[0005] Diese Transportkisten werden dann entsprechend zu dem jeweiligen Brieftransport- bzw. Zustellunternehmen geliefert, das sich dann um die Versendung der entsprechenden Briefe kümmert. Damit der Aufwand bei dem entsprechenden Briefzustellunternehmen möglichst gering gehalten wird, erfolgt von den zuvor erwähnten Personen bereits eine Vorsortierung in die entsprechenden Transportkörbe. Dies geschieht, wie zuvor bereits erwähnt, nach entsprechenden Kriterien. Diese Kriterien können dabei insbesondere auf die Adressangaben bezogen sein, so dass zum Beispiel bereits eine Vorsortierung nach Postleitzahlbereichen stattfinden kann. Diese Sortierung kann unterschiedlich differenziert ausgestaltet sein, so dass sogar eine sehr feine Sortierung, je nach Umfang der Briefmenge, stattfinden kann.

[0006] Um die Aufteilung in zum Beispiel entsprechende Postleitzahlbereiche vornehmen zu können, gehen im einfachsten Fall die Personen, die die Sortierung vornehmen, so vor, dass sie die entsprechenden Postleitzahlen auf den kuvertierten Briefen ablesen. Um diese recht mühselige und anstrengende Arbeit zu erleichtern, werden häufig entsprechende Markierungen in Abhängigkeit von den Postleitzahlbereichen im Adressfeld der Briefe eingefügt. Diese Markierungen können entweder dann der entsprechenden sortierenden Person helfen, schneller unterschiedliche Postleitzahlbereiche zu erkennen oder so ausgestaltet sein, dass sie elektronisch durch einen Scanner erkannt werden. Dieser sorgt dann durch eine separate Einheit dafür, dass zum Beispiel die Briefe in dem kontinuierlichen Strom mit einem leichten Versatz auf dem Band transportiert werden, bei denen ein Übergang von dem einen zu dem nächsten Postleitzahlenbereich auftritt. Dieser Versatz kann dann leicht von den sortierenden Personen erkannt werden, so dass sie zum Beispiel nur zwischen einem und dem nächsten Versatz die Briefe aufzugreifen brauchen, ohne sich weiter auf die jeweiligen Adressfelder konzentrieren zu müssen. Neben den separaten Markierungen kann ein solcher Scanner natürlich auch die Postleitzahlen direkt per Zeichenerkennung auslesen.

[0007] Wenngleich diese Methode bereits seit Jahren etabliert ist, weist sie doch einige Fehler und Fehlerquellen auf, die sich insbesondere bei dem gerade beschriebenen Verfahrensansatz schlecht beseitigen lassen. So ist es nachvollziehbar, dass durch die entsprechenden sortierenden Personen häufig Fehler auftreten, indem Bereiche falsch gegriffen, falsch erkannt und folglich falsch in die Transportbehälter einsortiert werden. Dies führt dann bei den Briefzustellunternehmen zu erhöhtem Aufwand, was entweder mit Verzögerung oder auch mit höheren Kosten für das versendende Unternehmen verbunden ist. Neben der Fehlerträchtigkeit, die durch die entsprechenden sortierenden Personen in das System eingebracht wird, ist durch diese notwendigen Sortierkräfte auch ein stetiger Kostenaufwand mit diesen Briefversendungen verbunden.

[0008] Derartige Transportier- und Sortiervorgänge können auch für andere flächige Produkte wie Kartons, Zuschnitte, Faltschachteln, Platten, Trennbleche, zum Beispiel aus Kunststoff, Papier, Karton oder Metall notwendig sein, wenn diese in größeren Stückzahlen aus einer Vorstation geliefert werden, aber in unterschiedlichen Paketgrößen weiterverarbeitet werden sollen.

[0009] Alle derartigen flächigen Produkte weisen, über deren Fläche gesehen, gegenüberliegende Seitenkanten auf. Dabei müssen diese nicht zwangsweise geradlinig verlaufen, sondern können auch gekrümmt sein.

[0010] Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Transportvorrichtung dahingehend weiterzuentwickeln, dass die flächigen Produkte derart ergreifbar sind, dass diese einzeln oder in Gruppen transportierbar sind. Hierfür sollte ein neues Verfahren sowie auch eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens bereitgestellt werden.

[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe zum einen durch eine eingangs genannte Vorrichtung zum Transportieren von flächigen Produkten mit zumindest einer Zuführung und einer ersten Transporteinheit gelöst, die zumindest zwei Transportelemente aufweist, die parallel zur Transportrichtung angeordnet sind und an zueinander gegenüberliegende Seitenkanten der flächigen Produkte anlegbar sind, so dass die flächigen Produkte durch die Transportelemente ergreifbar, separat tragend gehalten und stehend in der Transportrichtung transportierbar sind.

[0012] Diese so ausgestaltete Vorrichtung gestattet es, die entsprechenden flächigen Produkte, die in der Regel waagerecht bzw. liegend zum Beispiel aus einer Kuvertiermaschine kommen, nach Überführen in eine stehende Position, das heißt im Wesentlichen senkrecht, aufzunehmen und nacheinander aufgereiht zu transportieren. Diese senkrechte, bzw. stehende Aufreihung der flächigen Produkte entspricht bereits der Anordnung, in der die Produkte auch in einen entsprechenden Transportbehälter aufgenommen werden.

[0013] Das Halten an gegenüberliegenden Seitenkanten, das heißt wenn man in Transportrichtung schaut, am rechten und linken Rand der flächigen Produkte, hat den Vorteil, dass die flächigen Produkte nun an den gegenüberliegenden Seiten so gehalten sind, dass sie ihre Position zueinander nicht ohne Weiteres verändern können. Dadurch kann unter anderem ein gleichmäßiger Abstand von einem zum nächsten flächigen Produkt gewährleistet werden.

[0014] Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Produkte, entweder alle oder auch nur einzelne, etwas dicker ausgestaltet sind. Diese Dicke kann zum Beispiel durch einfach einen höheren Blattumfang für die jeweilige Sendung zustande kommen oder auch beim Versand von Broschüren auftreten, die in der Regel eine dickere Falzkante aufweisen.

[0015] Eine so vorliegende Uneinheitlichkeit der zu transportierenden flächigen Produkte führt bisher dazu, dass ein Stapel, der durch eine sortierende Person aufgegriffen wird, durch die stark einseitig auftragenden Produkte auf einer Seite, zum Beispiel der Unterkante, dicker ist als an der gegenüberliegenden Seite, zum Beispiel der Oberkante. Diese Ungleichmäßigkeit kann dann leicht dazu führen, dass dieser Stapel kippt, verrutscht oder auch dem Sortierer wegrutscht, was die gesamte Sortierung durcheinander bringt.

[0016] Das Halten an den gegenüberliegenden Seitenkanten verhindert dies dadurch, dass nicht das übliche Zusammenhalten zwischen in Transportrichtung gesehen vorderstem und hinterstem Produkt erfolgt, sondern jedes flächige Produkt separat gehalten wird. Durch die Variabilität der Transportelemente ist sogar ein jeweiliger Abstand der Produkte zueinander in Abhängigkeit von deren Stärke bzw. Dicke und deren individueller Ausgestaltung möglich. Der Abstand der Produkte ist somit frei wählbar. Der Mindestabstand ergibt sich dabei aus der Produktstärke der Produkte.

[0017] Folglich weist der gesamte Stapel von flächigen Produkten, der innerhalb der Transporteinheit transportiert wird, entsprechende parallel zueinander angeordnete und einzeln aufgereihte flächige Produkte auf.

[0018] Der Anpressdruck der an die gegenüberliegenden Seitenkanten angelegten Transportelemente ist so auszuwählen, dass die flächigen Produkte nicht entgleiten, sei es aufgrund der Schwerkraft oder anderer Faktoren wie beispielsweise einer nicht ausreichenden Biegesteifigkeit der Produkte.

[0019] Relativ schwere Produkte müssen eine entsprechend hohe Biegesteifigkeit aufweisen, um nicht einzuknicken und dadurch zu entgleiten, da bei schweren Produkten der Anpressdruck entsprechend höher sein muss.

[0020] Die Anlage an die gegenüberliegenden Seitenkanten kann auch punktuell erfolgen, so dass zum Beispiel ein rundes flächiges Produkt wie eine Scheibe oder ein Teller zwischen den Transportelementen haltbar ist.

[0021] Der Angriff an gegenüberliegenden Seitenkanten und nicht an der Ober- bzw. Unterkante hat den Vorteil, dass zum Beispiel eine Abgabe nach unten unter Zuhilfenahme der Schwerkraft von den Transportelementen nicht behindert ist.

[0022] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Vorrichtung zumindest eine zweite Transporteinheit auf, die zumindest ein Transportelement aufweist, durch das die Produkte in der Transportrichtung weiter transportierbar und aus der Vorrichtung freigebbar sind, wobei das zumindest eine Transportelement parallel zur Transportrichtung angeordnet und an zumindest einer Kante der flächigen Produkte anlegbar ist, so dass die flächigen Produkte durch das zumindest eine Transportelement ergreifbar, separat tragend gehalten und stehend transportierbar sind.

[0023] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass durch diese Unterteilung der Vorrichtung in eine erste und zweite Transporteinheit ein kontinuierlicher Betrieb dieser Vorrichtung auf einfache Weise ermöglicht wird. Dies liegt daran, dass die erste Transporteinheit beispielsweise für ein Sortieren zuständig sein kann, während die davon separat ansteuerbare zweite Transporteinheit beispielsweise für ein Überführen der flächigen Produkte in einen Transportbehälter ausgestaltet sein kann. Dies ist insbesondere in Bezug auf den letzten Punkt von Vorteil, da eine Veränderung im Betrieb an der zweiten Transporteinheit, die zum Überführen der flächigen Produkte in einen Transportbehälter vorgenommen wird, keine Auswirkungen auf den Transport und die flächigen Produkte in der ersten Transporteinheit hat. Durch eine entsprechend ausgestaltete kontinuierliche Übergabe können die flächigen Produkte dann nach entsprechender Sortierung in die zweite Transporteinheit überführt werden, von wo der zuvor bereits beschriebene Übergang in die Transportbehälter stattfinden kann.

[0024] Wenngleich im Vorhergehenden von einer ersten und zweiten Transporteinheit im Sinne von zwei separaten Einheiten gesprochen wurde und im Folgenden auch wird, sind damit aber sowohl baulich getrennte als auch einheitliche Gesamttransporteinheiten zu verstehen. Mit dieser Bezeichnung soll lediglich darauf hingewiesen werden, dass ein gesamter Transportabschnitt, den die Vorrichtung aufweist, in zwei separat ansteuerbare Transporteinheiten aufgeteilt sein kann. So ist es somit im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar, dass die jeweiligen Transportelemente der ersten und zweiten Transporteinheit getrennte Elemente sind, aber auch dass diese Transportelemente ein gesamtes Transportelement aufweisen, das entsprechend der zuvor gemachten Ausführungen in unterschiedliche Einzelabschnitte aufgeteilt ist.

[0025] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die zweite Transporteinheit zwei Transportelemente auf, die in ihrem Abstand zueinander senkrecht zur Transportrichtung veränderbar sind.

[0026] Diese Ausgestaltung ist dahingehend von Vorteil, dass die flächigen Produkte zunächst von den zwei Transportelementen der ersten Transporteinheit kontinuierlich übernommen werden können. Die Veränderbarkeit des Abstands der Transportelemente der zweiten Transporteinheit zueinander hat den Vorteil, dass die flächigen Produkte, die in dieser zweiten Transporteinheit transportiert werden und wie in der ersten Transporteinheit an gegenüberliegenden Seitenkanten gehalten werden. Durch einfaches Auseinanderfahren der Transportelemente können die Produkte aus dem haltenden Eingriff mit diesen gebracht werden. Vom Prinzip her werden die flächigen Produkte somit durch eine Veränderung des Abstands, nämlich ein Auseinanderfahren der beiden Transportelemente der zweiten Transporteinheit senkrecht zur Transportrichtung freigegeben. Dadurch können die flächigen Produkte dann entweder aufgrund der Schwerkraft oder durch einen separaten Mechanismus in die entsprechenden Transportbehälter überführt werden.

[0027] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen zumindest die Transportelemente der ersten Transporteinheit Transportbänder auf, an denen die Seitenkanten der flächigen Produkte anlegbar und durch diese ergreifbar sind.

[0028] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil dass Transportbänder einfach einen kontinuierlichen Transportbetrieb gestatten. Dadurch wird es möglich, die flächigen Produkte variabel, das heißt in beliebigem Abstand untereinander, zu transportieren, da keine separaten und vorgegebenen Aufnahmen für die jeweiligen flächigen Produkte vorhanden sind, die die Positionen der einzelnen Produkte entlang des Transportelements vorgeben. Gleichzeitig ermöglicht diese Ausgestaltung auch, dass jedes Produkt einzeln haltbar ist. Somit können die Produkte voneinander unabhängig zwischen die jeweiligen Transportelemente angeordnet werden. Es ist dementsprechend für die Anordnung eines jeweiligen flächigen Produkte unerheblich wie viele flächige Produkte in Transportrichtung vor diesem angeordnet sind und wie viele nachfolgen.

[0029] Durch Auswahl einer entsprechenden Beschichtung des Transportbands, zum Beispiel mit einem Schaumstoff oder Noppen, kann bei einem möglichst geringen Anpressdruck ein reibungsunterstützendes Halten bzw. Angreifen an die flächigen Produkte erfolgen. Ein weiterer Vorteil von Transportbändern besteht darin, dass die Übergabe von der ersten Transporteinheit in die zweite Transporteinheit entsprechend kontinuierlich erfolgen kann. Dies ist zum Beispiel durch zueinander in der Höhe versetzte in Transportrichtung aber überlappende Transportbänder möglich. Auch denkbar ist eine Anordnung, bei der die erste und zweite Transporteinheit jeweils ein durchgehendes Transportelement, das heißt ein durchgehendes Transportband, aufweisen. Dieses kann zum Beispiel durch entsprechende Umlenkrollen unterteilt sein, die entlang der Erstreckung des Transportbands in die Transportrichtung angeordnet sind.

[0030] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen die Transporteinheiten jeweils oder zusammen zumindest ein weiteres Transportelement auf, das an weiteren Kanten, insbesondere an den Unterkanten der flächigen Produkte anlegbar ist.

[0031] Diese Ausgestaltung ist insoweit von Vorteil, dass die flächigen Produkte in einem gewünschten Bereich der Transportvorrichtung neben der Halterung an ihren Seitenkanten zusätzlich zum Beispiel an der Unterkante gehalten bzw. abgestützt werden können. Dies ist insbesondere von Vorteil bei sehr breiten oder bei extrem schweren flächigen Produkten. Dieser Vorteil macht sich auch bei leichtgewichtigen Produkten bemerkbar, wenn eine hohe Transportgeschwindigkeit vorliegt, bei der sich gezeigt hat, dass die flächigen Produkte zu Schwingungen neigen können. Dies wird mit dem an der Unterkante der flächigen Produkte anlegbaren weiteren Transportelement verringert. Werden Transportbänder mit dazwischen gehaltenen Produkten beschleunigt, können insbesondere bei asymmetrischen Produkten auf Grund der trägen Masse Kippbewegungen erfolgen, die so vermieden werden können.

[0032] Wenngleich im Vorhergehenden von einem an die Unterkante anlegbaren Transportelement gesprochen wurde, sind im Rahmen dieser Erfindung auch Transportelemente denkbar, die an die Oberkante oder an die Oberkante und an die Unterkante der flächigen Produkte anlegbar sind.

[0033] Die zusätzliche Anordnung eines an die Unterkante anlegbaren weiteren Transportelements ist insbesondere für die erste Transporteinheit von Vorteil, kann sich aber auch teilweise ausschließlich in die zweite Transporteinheit erstrecken, sich komplett in dieser erstrecken oder lediglich im Bereich dieser zweiten Transporteinheit vorliegen, je nachdem in welcher Richtung die Produkte abgelegt werden sollen.

[0034] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Vorrichtung ferner einen Schieber auf, der zumindest senkrecht zur Transportrichtung verfahrbar und gegen eine Oberkante der flächigen Produkte bewegbar angeordnet ist.

[0035] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die flächigen Produkte durch einen solchen Schieber in die entsprechenden Transportbehälter überführt werden können. Dies findet vorzugsweise nach einer Sortierung statt. Ferner ist dieser Schieber vorzugsweise im Bereich der zweiten Transporteinheit, sofern vorhanden, angeordnet. Der Schieber kann dabei die zu überführenden flächigen Produkte alleine durch eine Bewegung in Schwerkraftrichtung, also von oben nach unten in die Transportbehälter überführen oder aber auch mit der bevorzugten Ausgestaltungsform der im Abstand zueinander veränderbaren Transportelemente der zweiten Transporteinheit zusammenwirken. So kann durch ein zeitlich abgestimmtes Zusammenwirken erreicht werden, dass die flächigen Produkte als zusammenhängendes Paket in den Transportbehälter überführt werden, statt einfach nur aus den auseinander fahrenden Transportelementen der zweiten Transporteinheit aufgrund der Schwerkraft herunterzufallen. Durch letztere Variante kann durch ein Verkippen der flächigen Produkte im oder am Transportbehälter ein Durchmischen oder Verkanten auftreten.

[0036] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Schieber zusätzlich in Transportrichtung verfahrbar angeordnet.

[0037] Diese Ausgestaltung ist dahingehend von Vorteil, dass der Schieber statt einfach nur eine senkrechte Bewegung durchzuführen, zusätzlich noch mit den flächigen Produkten in Transportrichtung mitgehen kann. Dadurch wird zum einen ein noch kontinuierlicherer Übergang der flächigen Produkte in den Transportbehälter ermöglicht. Zum anderen kann so bei einem vorzugsweise vorhandenen Anschlagelement, dass, in Transportrichtung gesehen, am Ende des Transportbehälters angeordnet ist, ein Gegenschieben oder sogar Komprimieren der flächigen Produkte erreicht werden, bevor diese senkrecht nach unten in den Transportbehälter überführt werden.

[0038] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Vorrichtung ferner eine Steuereinheit auf, durch die zumindest die Transporteinheiten steuerbar sind.

[0039] Durch eine Steuerung der Transporteinheiten werden sowohl der Vorgang der Sortierung als auch die Überführung der flächigen Produkte in den Transportbehälter koordiniert ermöglicht. Ferner wird auch dadurch vorzugsweise die Zuführung der flächigen Produkte in die erste Transporteinheit, der Übergang der flächigen Produkte von der ersten in die zweite Transporteinheit sowie Verändern der Transportelemente der zweiten Transporteinheit und die Betätigung des Schiebers zum Überführen der flächigen Produkte in die Transportbehälter gesteuert. Außerdem kann auch eine Steuerung der Transportbehälter, vorzugsweise deren Austausch, durch die Steuereinheit erfolgen.

[0040] In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Steuereinheit ausgestaltet, Daten von der Zuführung oder von einer der Zuführung vorgelagerten oder von einer mit dieser verbundenen Einheit zu erhalten und aufgrund dieser Daten die Produkte in separate Gruppen von Produkten in der Vorrichtung einzuteilen, die durch Abstände entlang der Transportrichtung voneinander getrennt sind.

[0041] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung so in automatischer Weise die Schritte durchführen kann, die zuvor durch eine eingangs genannte sortierende Person, ggf. in Zusammenwirkung mit einem Markieren durch eine separate Maschine mit Scanner, durchgeführt wurden.

[0042] Die Steuereinheit vermag so durch einen Scanner oder eine Kamera Daten von entweder der Kuvertiermaschine, der Zuführung, einer zwischen Kuvertiermaschine und Zuführung vorhandenen Einheit oder aus der Vorrichtung selber zu erhalten und aufgrund dieser Daten entsprechende Steuerbefehle an die Transporteinheiten weiterzugeben. Hierzu können diese Daten entweder bereits entsprechend aufbereitet sein oder aber noch von der Steuereinheit selber ausgewertet werden.

[0043] Zum Sortieren der Produkte innerhalb der ersten Transporteinheit ist dafür erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Produkte in separate Gruppen geteilt werden. Dies kann einfach durch Variation der Transportgeschwindigkeit erfolgen. Ist beispielsweise eine gewünschte Anzahl an Produkten hintereinander aufgenommen, kann die Transportgeschwindigkeit kurzzeitig erhöht werden, so dass ein Abstand zum nächst nachfolgenden Produkt geschaffen wird. Dadurch entstehen immer Pakete von flächigen Produkten, die innerhalb der Vorrichtung weitertransportiert und abschließend in einen jeweiligen Transportbehälter überführt werden können.

[0044] Die Unterteilung in Gruppen mit dazwischen angeordneten Zwischenräumen bzw. Abständen hat ferner den Vorteil, dass so ein gleichzeitiger Transport von mehreren Gruppen bzw. Paketen innerhalb der ersten Transporteinheit in Transportrichtung möglich ist, während nur ein einziges solcher Pakete in der zweiten Transporteinheit vorliegen kann. Dies kann dann durch entsprechende zuvor beschriebene Veränderungen an der zweiten Transporteinheit unabhängig von den Paketen und Gruppen in der ersten Transporteinheit in einen jeweiligen Transportbehälter überführt werden. Dies geschieht vorzugsweise mit einem zuvor bereits beschriebenen Schieber.

[0045] Die eingangs genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner durch ein Verfahren zum Transportieren von flächigen Produkten, insbesondere von Briefkuverts, gelöst, das folgende Schritte aufweist:
  • Aufnahme der flächigen Produkte aus einer Zuführung in zumindest eine erste Transporteinheit, die zumindest zwei Transportelemente aufweist,
  • Transportieren der flächigen Produkte innerhalb der ersten Transporteinheit in eine Transportrichtung, wobei die flächigen Produkte dabei von den Transportelementen an zueinander gegenüberliegenden Seitenkanten separat gehalten und stehend transportiert werden.


[0046] Die Vorteile in Bezug auf dieses Verfahren lassen sich in analoger Weise aus den zuvor gemachten Ausführungen im Zusammenhang mit der Vorrichtung herleiten.

[0047] Hervorzuheben sei hier aber noch mal das vorteilhafte Transportieren in einer stehenden Ausrichtung der flächigen Produkte, so dass diese beim Transport bereits die Ausrichtung einnehmen, die sie später auch im Transportbehälter haben müssen. Dies vereinfacht die Überführung in Transportbehälter und somit die gesamte Sortierung erheblich.

[0048] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Zuführung der flächigen Produkte einzeln oder in kleinen Paketen und werden die flächigen Produkte in der Transporteinheit parallel zueinander und in Transportrichtung gesehen hintereinander in beliebigem Abstand zueinander angeordnet transportiert.

[0049] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass Bezug nehmend auf die im Zusammenhang mit der Vorrichtung beschriebene Ausgestaltung die flächigen Produkte einzeln oder in kleinen Paketen bereits so transportiert werden können, dass sie in dieser Anordnung einfach in einen entsprechenden Transportbehälter überführt werden können. Dies ist durch die parallele und in Transportrichtung gesehen hintereinander vorgesehene Anordnung gegeben. Das liegt daran, dass die Transportbehälter in der Regel so ausgestaltet sind, dass die entsprechenden flächigen Produkte in den Transportbehältern eben gerade so eine Anordnung aufweisen. Das Vorsehen eines Transportierens in beliebigem Abstand zueinander hat den Vorteil, dass die flächigen Produkte beim Transport in der zumindest einen Transporteinheit unabhängig davon, ob sie ggf. auf einer Seite stark auftragende Produkte enthalten, weiterhin gleichmäßig und parallel zueinander zwischen den Transportelementen angeordnet werden können. Dies bedeutet, dass zum Beispiel unabhängig davon, ob Briefkuverts mit jeweils nur einem Blatt oder welche mit mehreren Blättern oder Broschüren mit einem dicken Falzrand innerhalb der Kuverts angeordnet sind, ein Abstand immer entsprechend beliebig gewählt werden kann, so dass insbesondere die Kriterien parallel und hintereinander erfüllt werden können.

[0050] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist mit dem Bezug auf kleine Pakete gemeint, dass auch kleine Stapel von beispielsweise bis zu 15 flächigen Produkten auf einmal der Transportvorrichtung zugeführt werden können und entsprechend in dieser transportiert werden. Dies versteht sich, ohne extra genannt zu werden, für alle vorhergehenden und alle noch folgenden Beschreibungen, in denen jeweils meist nur von einem einzelnen flächigen Produkt die Rede ist.

[0051] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist dieses Verfahren folgenden weiteren Schritt auf:
  • Trennung der zugeführten flächigen Produkte in separate Gruppen von flächigen Produkten innerhalb der ersten Transporteinheit, durch Einfügen von Abständen entlang der Transportrichtung.


[0052] Durch diese Ausgestaltung entsteht der auch zuvor schon im Zusammenhang mit der Vorrichtung beschriebene Vorteil, dass aufgrund von entsprechenden Informationen, wie zum Beispiel von Postleitzahlbereichen, eine Trennung der flächigen Produkte in einzelne Gruppen oder Pakete erfolgen kann. Dies geschieht vorzugsweise durch das Einfügen von Abständen bzw. Zwischenräumen entlang der Transportrichtung innerhalb der ersten Transporteinheit, so dass immer eine Gruppe separat in die entsprechenden Transportbehälter ausgesondert werden kann.

[0053] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Einfügen der Abstände eine kurzzeitige Erhöhung der Transportgeschwindigkeit der Transportelemente zwischen der Aufnahme von zwei flächigen Produkten aus der Zuführung auf.

[0054] Diese Ausgestaltungsform stellt eine bevorzugte Art dar, wie die Trennung innerhalb der ersten Transporteinheit erfolgen kann.

[0055] Durch die Erhöhung der Transportgeschwindigkeit ist eine einfache Möglichkeit der Trennung gegeben, die abgesehen von entsprechenden Maßnahmen auf Seiten der Steuerung der Vorrichtung keiner weiteren konstruktiven Maßnahmen bedarf. Vom Verfahren her würde dieser Schritt dann so ablaufen, dass die bereits in der ersten und zweiten Transporteinheit aufgenommenen flächigen Produkte, die in der Regel jeweils immer mit einem geringen Vorschub in Transportrichtung vorwärtsbewegt werden, wenn ein neues flächiges Produkt von der Zuführung aufgenommen wird, vor dem Aufnehmen eines neuen flächigen Produktes deutlich von diesem in Transportrichtung wegbewegt werden. Dieser schnelle Vorschub führt dabei zu einem Abstand von vorzugsweise mehreren Zentimetern. Dies gestattet es, dass auch ein ausreichender Abstand vorhanden ist, um die entsprechend zuvor in die Vorrichtung aufgenommenen flächigen Produkte ohne Beeinträchtigung der nachfolgenden flächigen Produkte aus der zumindest einen Transporteinheit in entsprechende Transportbehälter auszusondern.

[0056] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist dieses Verfahren folgende weitere Schritte auf:
  • kontinuierliche Übergabe der flächigen Produkte aus der ersten Transporteinheit in zumindest eine zweite Transporteinheit, die zumindest ein Transportelement aufweist,
  • Weitertransportieren der flächigen Produkte innerhalb der zweiten Transporteinheit in der Transportrichtung, wobei die flächigen Produkte dabei von dem Transportelement an zumindest einer Kante separat gehalten und stehend transportiert werden.


[0057] Diese Ausgestaltung weist im Wesentlichen die bereits zuvor im Zusammenhang mit der zweiten Transporteinheit der Vorrichtung beschriebenen Vorteile auf.

[0058] Das kontinuierliche Übergeben der flächigen Produkte hat ferner den Vorteil, dass kein separates Abstoppen und Übertragen von den flächigen Produkten in die zweite Transporteinheit oder zum Beispiel einen Transportbehälter notwendig ist. Durch die separaten Transporteinheiten ist, wie zuvor bereits ausgeführt, eine solche Trennung möglich, dass sowohl Zuführung der flächigen Produkte in die Transporteinheiten als auch Absondern der flächigen Produkte in Transportbehälter, vorzugsweise nach erfolgter Einteilung in Gruppen, stattfinden kann, ohne dass sich diese beiden Prozesse stören oder beeinträchtigen.

[0059] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist dieses Verfahren folgenden weiteren Schritt auf:
  • Freigabe der flächigen Produkte aus der zweiten Transporteinheit und Überführen der flächigen Produkte in einen Transportbehälter.


[0060] Dieser Verfahrensschritt stellt in der bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung den abschließenden Schritt dar. Bei diesem sind die flächigen Produkte entsprechend in Gruppen sortiert in der zweiten Transporteinheit angelangt und werden dann in entsprechende Transportbehälter zur weiteren Bearbeitung bzw. zur Weitergabe zum Beispiel an das Briefzustellunternehmen abgesondert.

[0061] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0062] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von ausgewählten Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Seitenansicht,

Fig. 1a und 1b
eine schematische Darstellung eines flächigen Produktes,

Fig. 2 eine ausschnittsweise Draufsicht auf Zuführung und Transporteinheiten der Vorrichtung aus Fig. 1,

Fig. 3 eine ausschnittsweise Schnittansicht der Darstellung von Fig. 2,

Fig. 4a bis 4c
eine schrittweise schematische Darstellung der Übergabe von einer Gruppe von flächigen Produkten in einen Transportbehälter aus einer Transporteinheit bei einer durchgehend diagonalen Bewegung eines Schiebers,

Fig. 5a bis 5d
eine Darstellung entsprechend der Fig. 4a bis 4c mit einer Übergabe der flächigen Produkte in einen entsprechenden Transportbehälter durch eine senkrechte Bewegung des Schiebers,

Fig. 6 eine Vorrichtung entsprechend Fig. 1 mit einer hier zusätzlich schematisch dargestellten Steuereinheit, und

Fig. 7a bis 7f

eine schematische Darstellung des Ablaufs der Trennung von flächigen Produkten in einzelne Gruppen oder Pakete in einer Draufsicht auf zwei zusammengehörige Transportelemente der ersten Transporteinheit, vergleichbar zu einer Darstellung der Fig. 2.



[0063] Eine in den Fig. 1 bis 7d dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung ist im Folgenden mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.

[0064] Diese Vorrichtung 10 weist eine Zuführung 12, eine erste Transporteinheit 14 sowie eine zweite Transporteinheit 16 auf. Dies ist insbesondere den Darstellungen der Fig. 1 und Fig. 6 zu entnehmen.

[0065] Die Zuführung 12 erhält flächige Produkte 18 in Form von Briefkuverts, wie sie insbesondere im Zusammenhang mit den folgenden Figuren näher beschrieben werden, aus einer hier nicht näher gezeigten Kuvertiermaschine. Diese Kuvertiermaschine dient im Wesentlichen dazu, maschinell gedruckte Briefe in Briefkuverts zu überführen und diese zu verschließen und gibt diese anschließend in der Regel auf einem Transportband waagerecht liegend gemäß der Darstellung von Fig. 1 hinaus. So gelangen sie in die Zuführung 12 entsprechend einer dort durch einen Pfeil 30 dargestellten Zuführrichtung.

[0066] Die Zuführung 12 weist ferner ein Transportband 32 auf. Dieses Transportband 32 nimmt die flächigen Produkte 18 aus der Zuführrichtung 30 auf und bewegt diese entsprechend seinem in Fig. 1 zu erkennenden gebogenen Verlauf in eine stehend ausgerichtete Position. Dort werden sie von einer Linearfördereinrichtung 34 aufgenommen.

[0067] Diese Linearfördereinrichtung 34 ist ebenfalls ein Bestandteil der Zuführung 12. Die Linearfördereinrichtung 34 sorgt dafür, dass die nun stehenden flächigen Produkte 18 an die erste Transporteinheit 14 übergeben werden. Entsprechend der Darstellung von Fig. 1 sind die flächigen Produkte 18 dabei vorzugsweise senkrecht stehend.

[0068] Wie diese Übertragung von der Linearfördereinrichtung 34 in die erste Transporteinheit 14 vonstatten geht, ist insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich.

[0069] Hier ist im Zusammenhang mit Fig. 2 zu erkennen, dass die Linearfördereinrichtung 34 zwei Fördereinheiten 36 und 36' aufweist.

[0070] Diese Fördereinheiten 36 und 36' weisen selber jeweils Leitelemente 38 auf, wobei zwei sich gegenüberliegende Leitelemente 38 und 38' ein Leitelementpaar 40 bilden.

[0071] Die entsprechend der Darstellung von Fig. 2 sich in die auf den Betrachter zugewandte Richtung bewegenden flächigen Produkte 18 werden nun zwischen zwei benachbarte Leitelementpaare 40 und 40' aufgenommen und zwischen diesen gehalten.

[0072] Die Leitelemente 38 sind jeweils an einer Kette 42 bzw. 42' angeordnet. Diese jeweilige Kette 42 durchläuft eine jeweilige Bewegung, die mit Hilfe von Pfeilen 44, 46 bzw. 48, 50 angedeutet ist. Diese Bewegung führt dazu, dass die Leitelemente 38 ab Aufnahme eines flächigen Produktes 18 sich zusammen mit diesem in eine Transportrichtung 52 bewegen.

[0073] Dadurch werden die flächigen Produkte nach und nach durch die Linearfördereinrichtung 34 in Transportrichtung 52 auf die erste Transporteinheit 14 zubewegt. Letztendlich werden sie dadurch auch in die Transporteinheit 14 eingebracht und in dieser aufgenommen.

[0074] In den Fig. 1a und 1b sieht man ein exemplarisches flächiges Produkt 18. Dieses flächige Produkt 18 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Kuvert 20. Dieses weist eine Vorderseite 43 und eine Rückseite 45 auf. Ferner weist es eine Oberkante 47 und eine Unterkante 49 sowie Seitenkanten 19 und 19' auf.

[0075] Es versteht sich, dass diese Bezeichnungen in erster Linie als Relativangaben mit Bezug auf die gewöhnliche Verwendung und den gewöhnlichen Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und der damit verbundenen Ausrichtung der flächigen Produkte 18 zu verstehen sind. Eine ausrichtungsunabhängige Festlegung auf die für das Kuvert 20 dargestellten Bezeichnungen ist hierbei nicht erwünscht, vielmehr ist eine entsprechende Anpassung der Bezeichnungen, wenn das Kuvert 20 beispielsweise in einer um 180° gedrehten Ausrichtung in der Vorrichtung vorliegt, vorzunehmen. So würde dann zum Beispiel die hier gezeigte Oberkante zur Unterkante und umgekehrt.

[0076] Wenn im Vorherigen aber auch im Folgenden von Kuverts 20 die Rede ist, so versteht es sich, dass die Aussagen mit Bezug auf diese Bezeichnung auch immer für allgemeine flächige Produkte 18 gelten, sofern nichts Anderes gesagt wird.

[0077] Die erste Transporteinheit 14 weist zwei Transportelemente 54 und 56 auf. Diese sind zueinander parallel ausgerichtet. Ferner sind sie auch parallel zur Transportrichtung 52 ausgerichtet. Sie weisen zueinander einen solchen Abstand 58 auf, dass zwischen ihnen ein flächiges Produkt 18 mit seinen Seitenkanten 19 und 19' an die Transportelemente 54 und 56 anlegbar aufgenommen werden kann.

[0078] Zusätzlich weist die erste Transporteinheit 14 in diesem Ausführungsbeispiel noch ein weiteres Transportelement 59 auf, das so angeordnet ist, dass es an den Unterkanten 49 der flächigen Produkte 18 anlegbar ist. Dieses Transportelement 59 ist insbesondere in den Fig. 1 und 3 zu erkennen. Es stützt die flächen Produkte 18 bzw. Kuverts 20 beim Transport zusätzlich ab und verringert somit mögliche Schwingungen, die insbesondere beim schnellen Transport oder einem schnellen Vorschub auftreten können. Ferner verhindert es auch, dass ggf. nicht richtig gehaltene flächige Produkte 18 nach unten herausfallen können. Darüber hinaus unterstützt es auch den Übergang von der ersten Transporteinheit 14 in die zweite Transporteinheit 16.

[0079] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen die Transportelemente 54 und 56 jeweils zwei Transportbänder 60, 60' und 62, 62' auf. Unabhängig von der gezeigten Ausführungsform ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch denkbar, dass ein jeweiliges Transportelement 54, 56 mit entweder einem Transportband oder auch mit mehr als zwei Transportbändern ausgestattet sein kann.

[0080] Damit die flächigen Produkte 18, insbesondere Kuverts 20, nach Anlegen der Transportelemente 54 und 56, bzw. der Transportbänder 60 bis 62', von diesen tragend gehalten werden können, weisen die Transportbänder 60 bis 62' in einer bevorzugten Ausführungsform haltende Materialien auf ihrer Oberfläche auf oder sind aus solchen Materialien gefertigt. Diese Materialien können beispielsweise schaumstoffartige Materialien sein, wie zum Beispiel Polyurethanschäume, oder aber auch als mit Noppen ausgestaltete Bänder vorliegen.

[0081] Entsprechend der zuvor gemachten Ausführungen werden die flächigen Produkte 18 bzw. Kuverts 20 an die Transportelemente 54 und 56 der ersten Transporteinheit 14 gebracht und durch leichtes seitliches Einklemmen tragend gehalten. Dieses Einklemmen geschieht durch einen Anpressdruck der Transportelemente 54 und 56 beim Anliegen an die Seitenkanten 19 und 19' eines flächigen Produktes 18 bzw. Kuverts 20.

[0082] Wenn zuvor oder im Folgenden von den Seitenkanten 19 und 19' eines flächigen Produkted 18 bzw. Kuverts 20 die Rede ist, sind hiermit die in Bezug auf den stehenden Transport der flächigen Produkte 18 in der vorliegenden Vorrichtung 10 vorliegenden rechten und linken Seitenränder eines solchen flächigen Produktes 18 gemeint, wie dies bereits im Zusammenhang mit Fig. 1a und 1b erläutert wurde.

[0083] Das so in der ersten Transporteinheit 14 zwischen den Transportelementen 54 und 56 aufgenommene Kuvert 20 wird nun durch kontinuierlichen oder stufenweisen Transport der Transportelemente 54 und 56 in Richtung 52 fortbewegt. Dieser Transport bzw. die Bewegung der Transportelemente 54 und 56 geschieht hierbei vorzugsweise synchron mit der Zuführung 12 bzw. ist auf diese abgestimmt.

[0084] Darüber hinaus kann aber durch eine zumindest kurzzeitige separate Betätigung der Transportelemente 54 und 56 gegenüber der Zuführung 12 eine Einteilung der Kuverts 20 in Gruppen oder separate Pakete erfolgen, wie im Folgenden noch näher beschrieben wird.

[0085] Nach Durchlaufen der ersten Transporteinheit 14 gelangen die Kuverts in die zweite Transporteinheit 16.

[0086] Die zweite Transporteinheit 16 weist ebenfalls zwei Transportelemente 64 und 66 auf. Diese zwei Transportelemente 64 und 66 sind ebenfalls zueinander parallel angeordnet. Ferner sind diese Transportelemente 64 und 66 auch parallel zur Transportrichtung 52 angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen die Transportelemente 64 und 66 jeweils ein Transportband 68 bzw. 70 auf.

[0087] Unabhängig von dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist auch hier denkbar, dass die Transportelemente 64 und 66 der zweiten Transporteinheit 16 ebenfalls jeweils zwei oder auch mehr Transportbänder aufweisen können.

[0088] In den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen, bei denen die flächigen Produkte 18 bzw. die Kuverts 20 an gegenüberliegenden Seiten in der zweiten Transporteinheit 16 gehalten werden, ist auch eine Ausführungsform denkbar, bei der die Anordnung der flächigen Produkte 18 bzw. Kuverts 20 an nur einer Seite an einem Transportelement erfolgt. Diese Seite kann zum Beispiel die Oberkante 47 eines Kuverts 20 bzw. eines flächigen Produkte 18 sein, so dass die Produkte 18 bzw. Kuverts 20 entsprechend hängend entlang der Transportrichtung 52 transportiert werden können. Ferner ist bei solch einer Anordnung, aber auch bei den zuvor beschriebenen, denkbar, dass insbesondere der weitere Transport innerhalb der zweiten Transporteinheit abweichend von der eigentlichen Transportrichtung 52 erfolgt.

[0089] Die Kuverts 20, die sich nun bevorzugt in einer Gruppe 71 von Kuverts 20 innerhalb der zweiten Transporteinheit befinden und dabei von den anderen Kuverts 20 innerhalb der ersten Transporteinheit 14 abgetrennt sind, werden als Nächstes in einen Transportbehälter 74 überführt. Dieser Transportbehälter 74 dient zur Übergabe der entsprechenden Kuverts 20 an ein beliebiges Briefzustellungsunternehmen.

[0090] Der Transportbehälter 74 ist insbesondere in Fig. 1 zu sehen. Dort ist zu erkennen, dass dieser entsprechend der Darstellung von Fig. 1 unterhalb der zweiten Transporteinheit 16 angeordnet ist.

[0091] Er ist hierbei zum Beispiel auf Schienen 76, die sich senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 erstrecken, verschiebbar angeordnet, so dass hier auch ein beliebiger Austausch des Transportbehälters 74 gegen weitere Transportbehälter stattfinden kann. Dieser Austausch kann auch automatisiert stattfinden. Ferner ist neben einer Anordnung auf Schienen 76 auch eine hier nicht gezeigte Anordnung auf beispielsweise Transportbändern oder anderen einem Fachmann als gängig bekannten Mitteln denkbar.

[0092] Ferner ist im Bereich der zweiten Transporteinheit 16 auch noch ein Schieber 78 angeordnet. Dieser Schieber 78 ist entsprechend der Darstellung von Fig. 1 über der zweiten Transporteinheit 16 angeordnet und befindet sich somit auf der gegenüberliegenden Seite des Transportbehälters 74.

[0093] Die Überführung der Gruppe 71 von Kuverts 20 aus der zweiten Transporteinheit 16 in den Transportbehälter 74 kann auf unterschiedliche Weise stattfinden.

[0094] Als vom Ablauf her einfache Variante wäre hier ein simples Außer-Kontakt-Bringen der Transportelemente 64 und 66 mit den Kuverts 20 der Gruppe 71 zu nennen.

[0095] Hierzu sind die Transportelemente 64 und 66 senkrecht zur Transportrichtung 52 im Abstand zueinander veränderbar angeordnet. Dies ist zum Beispiel im Zusammenhang mit der Darstellung von Fig. 2 zu sehen. Hierbei deutet ein Pfeil 80 für das Transportelement 64 und ein Pfeil 82 für das Transportelement 66 die jeweiligen Bewegungen an, die diese durchführen, um die Gruppe 71 von Kuverts 20 freizugeben.

[0096] Nach einer solchen Freigabe fallen diese Kuverts 20 der Gruppe 71 aufgrund der Schwerkraft entsprechend der Darstellung von Fig. 1 senkrecht nach unten in den unter ihnen befindlichen Transportbehälter 74.

[0097] Da abhängig von der Größe der Gruppe 71 von Kuverts 20 hierbei aber ein Durchmischen und Verkanten der Kuverts 20 auftreten kann, kann zusätzlich zu dem Fallenlassen der Schieber 78 eingesetzt werden.

[0098] Der Schieber 78 ist so angeordnet, dass er senkrecht zur Transportrichtung verfahrbar ist. Diese Verfahrbarkeit ist in der Darstellung von Fig. 1 durch den Doppelpfeil 84 angedeutet.

[0099] Um nun die Gruppe 71 von Kuverts 20 in der Form, in der sie in der zweiten Transporteinheit 16 vorliegt, in den Transportbehälter 74 zu überführen, wird der Schieber 78 entsprechend der Darstellung von Fig. 1 nach unten auf diese zubewegt und bildet somit ein an der Oberkante 47 der Kuverts 20 der Gruppe 71 anlegbares Element. Dabei drückt der Schieber 78 im Wesentlichen ab dem Moment auf die Kuverts 20 der Gruppe 71 ab dem die Transportelemente 64 und 66 diese freigeben. Die weitere Bewegung des Schiebers 78 entsprechend der Darstellung von Fig. 1 nach unten erfolgt dann so, dass dieser zumindest geringfügig schneller die entsprechenden Kuverts 20 beschleunigt, als dies durch die Erdbeschleunigung passieren würde. Dadurch wird erreicht, dass durch das Widerlager, das der Schieber 78 bildet, kein wahlloses Verdrehen oder Verkanten der einzelnen Kuverts 20 innerhalb der Gruppe 71 auftreten kann.

[0100] In einer alternativen Ausführungsform bringt der Schieber 78 alleine durch seinen Anpressdruck gegen die Oberkante 47 der Kuverts 20 der Gruppe 71 diese aus dem haltenden Eingriff mit den Transportelementen 64 und 66. Dies bedeutet, dass in so einer Ausführungsform keine seitliche Beabstandung der Transportelemente 64 und 66 voneinander, wie es zuvor im Zusammenhang mit der Darstellung von Fig. 2 durch die Pfeile 80 und 82 angedeutet wurde, vonnöten ist.

[0101] Nachdem nun die Gruppe 71 der Kuverts 20 im Transportbehälter 74 angeordnet wurde, kann dieser durch einen weiteren hier nicht gezeigten Transportbehälter 74' ersetzt werden, in den dann eine neue Gruppe 71' von Kuverts 20 eingebracht werden kann.

[0102] Neben der im Zusammenhang mit Fig. 1 gezeigten verschiebbaren Anordnung des Schiebers 78 entsprechend dem Doppelpfeil 84 ist es auch denkbar, dass dieser Schieber zusätzlich eine Bewegung in Richtung der Transportrichtung 52 durchlaufen kann.

[0103] Hierdurch ergeben sich bevorzugte Ausführungsbeispiele für eine Übertragung einer Gruppe 71 von Kuverts 20 in einen Transportbehälter 74, wie sie im Zusammenhang mit den Fig. 4a bis 4c und 5a bis 5d dargestellt sind.

[0104] In den Fig. 4a bis 4c ist eine Ausführungsform eines Übertragungsverfahrens dargestellt, bei dem der Schieber eine diagonale Bewegung durchläuft. Der hier dargestellte Schieber 78' weist im Unterschied zum Schieber 78 der Fig. 1 einen Anschlag 86 auf. Dieser Anschlag 86 ist entsprechend der Darstellung von Fig. 4a bis 4c und auch 5a bis 5d an dem in Transportrichtung 52 gesehen hinteren Ende des Schiebers 78' angeordnet.

[0105] Zusätzlich weist die Vorrichtung 10 in diesen Ausführungsbeispielen der Fig. 4a bis 5d auch einen Anschlag 88 auf. Dieser Anschlag 88 ist so angeordnet, dass er in Transportrichtung gesehen vorne und am Ende der zweiten Transporteinheit 16 angeordnet ist. Dabei ragt er zumindest zeitweise in den Transportbehälter 74 hinein. Ferner ist er so angeordnet, dass die in der zweiten Transporteinheit 16 transportierten Kuverts 20 letztendlich bei andauerndem Transport auf diesen Anschlag 88 treffen können.

[0106] Bei der Darstellung der Fig. 4a bis 4c wird der in dieser Ausführungsform vorliegende Schieber 78' gleichzeitig entsprechend der Richtung des Doppelpfeils 84 und in die Richtung der Transportrichtung 52 bewegt. Dadurch ergibt sich eine schräge bzw. diagonale Bewegung entsprechend der Richtung des Pfeils 90.

[0107] Die Gruppe 71 von Kuverts 20 kann so in einer kontinuierlichen schrägen Bewegung des Schiebers 78' in den Transportbehälter 74 überbracht werden. Dazu kommt zunächst der Anschlag 86 mit den in Transportrichtung 52 gesehen hinteren Kuverts als erstes in Kontakt. Dabei weist dieser Anschlag 86 durch die weitere Bewegung einen leichten Anpressdruck gegen diese Gruppe 71 in Transportrichtung 52 auf. Sobald die Gruppe 71 von Kuverts 20 nun aus den Transportelementen 64 und 66 entsprechend den zuvor gemachten Ausführungen freigegeben wird, erfolgt gleichzeitig die weitere Bewegung des Schiebers 78' in Richtung des Pfeils 90, wobei die Gruppe 71 von Kuverts 20 zusätzlich gegen den Anschlag 88 gedrückt werden kann. Somit kann diese Gruppe 71 noch ein wenig weiter komprimiert werden und letztendlich passgenau in den Transportbehälter 74 überführt werden.

[0108] Der Austausch des nun gefüllten Transportbehälters 74 erfolgt beispielsweise durch Herausfahren des Anschlags 88 und dann seitlichem Verfahren entsprechend der Darstellung von Fig. 1 und der zuvor gemachten Beschreibung. Alternativ kann auch ein Austausch durch Absenken des Transportbehälters 74 entsprechend der Darstellung von Fig. 4b und 4c erfolgen, wobei dieser dann entsprechend der Richtung vom Pfeil 92 nach unten bewegt wird. Hieran kann dann wieder ein Verfahren in Richtung des Betrachters erfolgen, wie es im Zusammenhang mit dem Transportbehälter 74 von Fig. 1 erläutert wurde.

[0109] Entsprechend der Darstellung der Fig. 5a bis 5d ist eine Übertragung der Gruppe 71 von Kuverts 20 auch in einem sequentiellen Verfahren des Schiebers 78' denkbar.

[0110] Hierzu wird der Schieber 78' entsprechend der Darstellung von Fig. 5a zur Fig. 5b mit seinem Anschlag 86 zunächst senkrecht auf die Gruppe 71 von Kuverts 20 bewegt. Dabei wird der Schieber 78' an der Oberkante 47 der Kuverts 20 angelegt. Als nächstes kann dieser Schieber 78', wie es im Zusammenhang mit den Fig. 5b und 5c gezeigt ist, in die Transportrichtung 52 verfahren werden. Dabei werden die Kuverts 20 der Gruppe 71 gegen den Anschlag 88 geschoben. Dies erfolgt vorzugsweise nachdem der haltende Kontakt zwischen den Transportelementen 64 und 66 und den Kuverts 20 der Gruppe 71 aufgehoben wurde, wie dies bereits im Vorhergehenden näher beschrieben wurde.

[0111] Nachdem die Kuverts 20 nun gegen den Anschlag 88 gedrückt wurden und somit zwischen Anschlag 88 und Anschlag 86 des Schiebers 78' gehalten werden, kann der Schieber, wie dies im Übergang von Fig. 5c zu 5d zu erkennen ist, in einer senkrechten Bewegung, wie sie mit einem Doppelpfeil 84 angedeutet ist, nach unten verfahren. Dabei werden die Kuverts 20 der Gruppe 71 mitgenommen und in die Transportkiste 74 überführt.

[0112] Dieses zuvor beschriebene Verfahren der Fig. 5a bis 5d eignet sich insbesondere auch gut für den Fall, dass die Gruppe 71 der Kuverts 20 von der Länge her die des Transportbehälters 74 übersteigt. Das liegt daran, dass die Kuverts 20 bei dem Schritt im Übergang von Fig. 5b zu Fig. 5c zusätzlich noch in Transportrichtung 52 komprimiert werden.

[0113] Entsprechend der Darstellung von Fig. 5a im Übergang zu Fig. 5b ist es ferner möglich, dass durch dieses Verfahren auch eine Aufteilung von Kuverts 20, die innerhalb einer Transporteinheit 14, 16 aufgereiht sind, in Gruppen durchgeführt werden kann. Hierzu wird der Anschlag 86 in einer senkrechten Bewegung entsprechend dem Doppelpfeil 84 zwischen zwei Kuverts 20, zwischen denen die Trennung erfolgen soll, bewegt. Somit eignet sich dieses Verfahren auch für Vorrichtungen, die zum Beispiel nur eine Transporteinheit 14, 16 aufweisen, oder generell keine Trennung in Gruppen 71, wie sie im Nachfolgenden noch näher beschrieben wird, aufweisen.

[0114] Entsprechend der Darstellung von Fig. 6 weist die Vorrichtung 10 in dieser Ausführungsform zusätzlich noch eine Steuereinheit 100 auf.

[0115] Diese Steuereinheit 100 dient zur Steuerung von insbesondere den Transporteinheiten 14 und 16, vorzugsweise aber auch von der gesamten Vorrichtung 10. Dies ist durch einen Pfeil 102 angedeutet.

[0116] Die Steuereinheit 100 regelt dabei zum Beispiel die Trennung von Kuverts 20 in unterschiedliche Gruppen 72, wie sie im Folgenden noch näher im Zusammenhang mit den Fig. 7a bis 7f beschrieben wird.

[0117] Die Steuereinheit 100 erhält dazu Daten aus einer beliebigen Einheit 104. Diese Einheit 104 kann selber Bestandteil der Vorrichtung 10 sein. Ferner ist es denkbar, dass es sich hierbei um einen Bestandteil einer der Vorrichtung 10 vorgelagerten Maschine, die hier nicht näher dargestellt ist, handelt. Dies kann zum Beispiel auch die eingangs erwähnte Kuvertiermaschine sein.

[0118] In der gezeigten Ausführungsform weist die Einheit 104 ein Datenerfassungsgerät 106 auf, das zum Beispiel eine hier nicht näher gezeigte Kamera oder ein Scanner sein kann.

[0119] Dieses Datenerfassungsgerät 106 gibt die erfassten Daten an die Einheit 104 weiter, die diese Daten dann selber an die Steuereinheit 100 weitergibt. Dies ist durch Pfeile 108 und 110 dargestellt. Die Daten können alternativ dazu auch direkt von dem Datenerfassungsgerät 106 an die Steuereinheit 100 weitergegeben werden, was hier durch einen Pfeil 112 angedeutet ist.

[0120] Die so jeweils übermittelten Daten können die Steuereinheit 100 als Rohdaten erreichen, die diese dann in entsprechende Steuerdaten umwandelt oder aber zuvor bereits entweder in der Einheit 104 oder auch in dem Datenerfassungsgerät 106 in entsprechende von der Steuereinheit 100 zu verwendende Daten umgewandelt werden.

[0121] In einer bevorzugten Ausführungsform steuert die Steuereinheit 100 die Transporteinheit 14 und vorzugsweise auch die Transporteinheit 16 in der Art, dass sie die Transportgeschwindigkeit der Transportelemente 54 und 56 bzw. 54, 56, 64 und 66 regelt.

[0122] Diese Aufteilung der Kuverts 20 in beliebige Gruppen 71 soll nun im Folgenden mit Bezug auf die Fig. 7a bis 7f näher erläutert werden.

[0123] In Fig. 7a ist eine Ausgangssituation gezeigt, in der bereits vier Kuverts 21 bis 24 an ihren Seitenkanten 19 und 19' durch hier schematisch dargestellte Transportelemente 54' und 56' in einer Transporteinheit 14' aufgenommen sind. Ein weiteres Kuvert 25 befindet sich hier noch in der Zuführung 12' und wird, wie dies durch den Übergang von Fig. 7a zu 7b dargestellt ist, ebenfalls in die Transporteinheit 14' zwischen die Transportelemente 54' und 56' aufgenommen. Daraufhin rückt ein weiteres Kuvert 26 in die Zuführung 12' nach. Auch dieses Kuvert 26 wird in die Transporteinheit 14' aufgenommen, wie dies durch den Übergang von Fig. 7b zu 7c dargestellt ist, woraufhin ein weiteres Kuvert 27 nachrückt. Diese Aufeinanderfolge von Aufnahmen in die Transporteinheit 14' stellt den Normalfall für die Aufnahme von Kuverts in eine Transporteinheit 14, 14' entsprechend der vorliegenden Erfindung dar.

[0124] Diese nun in der Fig. 7c dargestellten Kuverts 21 bis 26 sollen eine eigene Gruppe 72' bilden, die von dem Kuvert 27 und allen nachfolgenden Kuverts beabstandet transportiert werden soll.

[0125] Hierzu werden die Transportelemente 54' und 56' kurzzeitig schneller in Richtung der Transportrichtung 52 bewegt. Dies erfolgt bevor das Kuvert 27, welches nicht mehr Teil der Gruppe 72' sein soll, in die Transporteinheit 14', das heißt zwischen die Transportelemente 54' und 56', aufgenommen wird.

[0126] Diese schnellere Bewegung, bzw. Beschleunigung, der Transportelemente 54' und 56' kann zum Beispiel durch die Steuereinheit 100 veranlasst werden. Diese hat beispielsweise aus dem Datenerfassungsgerät 106 oder der Einheit 104 entsprechend der zuvor gemachten Ausführungen Informationen bzw. Daten erhalten, die eine Trennung zwischen Kuvert 26 und Kuvert 27 bedingen. Diese Daten können zum Beispiel Informationen über Postleitzahlbereiche sein, so dass zum Beispiel zwischen Kuverts 26 und 27 ein Wechsel in den Postleitzahlbereichen liegt. Die Einteilung in diese separaten Postleitzahlbereiche erfolgt aufgrund spezifischer Vorgaben oder Absprachen zwischen dem Briefversender und dem Briefversandunternehmen.

[0127] Zurückkehrend zu den Fig. 7c und 7d sieht man nun in der Fig. 7d, dass durch die schnellere Bewegung in Richtung der Transportrichtung 52 die Gruppe 72' der Kuverts 21 bis 26 nun weiter beabstandet vom Kuvert 27 ist.

[0128] Im nächsten Schritt, welcher durch den Übergang von Fig. 7d zu Fig. 7e dargestellt ist, wird das noch in der Zuführung 12' vorhandene Kuvert 27 nun zwischen die Transportelemente 54' und 56' in die Transporteinheit 14' aufgenommen. Hierbei rückt dann ebenfalls ein weiteres Kuvert 28 gleich in der Zuführung 12' nach, wie dies in Fig. 7e zu sehen ist. Es ist hier nun ferner zu erkennen, dass das Kuvert 27 und die Kuverts 21 bis 26 der Gruppe 72' in einem Abstand 114 voneinander beabstandet in der Transporteinheit 14' angeordnet sind und auch so weiter entlang der Transportrichtung 52 transportiert werden.

[0129] Im Übergang von der Fig. 7e zu Fig. 7f ist im Weiteren der Fall dargestellt, dass, beispielsweise ebenfalls aufgrund von Daten, die die Steuereinheit 100 erhalten hatte, das Kuvert 27 eine eigene Gruppe 72" bilden soll.

[0130] Hierzu erfolgt wieder im Übergang von Fig. 7e zu Fig. 7f eine kurze Beschleunigung, bzw. schnellere Transportbewegung der Transportelemente 54' und 56' in Richtung der Transportrichtung 52. Danach liegt ebenfalls zwischen Kuvert 27 und Kuvert 28 ein größerer Abstand 114' vor. Das Kuvert 27 bildet somit seine eigene Gruppe 72'.

[0131] Innerhalb der Transporteinheit 14' werden somit nun, mit Bezug auf die Darstellung von Fig. 7f, die Gruppen 72' und 72" transportiert. Zwischen diesen beiden Gruppen ist der in Fig. 7e und 7f dargestellte Abstand 114, 114' vorhanden. Entsprechend befindet sich auch zwischen dem Kuvert 27, bzw. der Gruppe 72", und dem nachfolgenden Kuvert 28, das zu einer eigenen hier nicht näher gezeigten weiteren Gruppe von Kuverts gehört, ein weiterer Abstand 114' vor.

[0132] Diese Abstände zwischen den Gruppen, hier 72' und 72" sowie dem Kuvert 28, die mit den Bezugsziffern 114 und 114' bezeichnet sind, können abhängig von den Wünschen und Ausgestaltungen der Vorrichtung 10 und vorzugsweise der Steuereinheit 100 identisch sein oder sich aber auch unterscheiden.

[0133] Der weitere Transport der Gruppen 72', 72" usw. erfolgt nun entsprechend den zuvor gemachten Ausführungen und führt dabei entsprechend dem Verfahren und der vorherigen Beschreibung von einer ersten Transporteinheit 14 in vorzugsweise eine zweite Transporteinheit 16. Von da ab kann dann zum Beispiel die erste Gruppe 72' durch Freigeben der Kuverts 21 bis 26 von den Transportelementen 64 und 66 in einen Transportbehälter 74 überführt werden und entspräche damit der zuvor beschriebenen Gruppe 71. Dies geschieht ohne Beeinträchtigung der nachfolgenden Gruppen 72" usw., die sich vorzugsweise noch in einer ersten Transporteinheit 14 bzw. 14' befinden.

[0134] Ferner geschieht die Überführung in den Transportbehälter 74 vorzugsweise mithilfe eines Schiebers 78, 78' entsprechend der zuvor gemachten Ausführungen.

[0135] Wenngleich die in den Fig. 7a bis 7f beschriebenen Gruppen 71', 71" usw. als kleine Gruppen von sechs oder weniger Kuverts dargestellt sind, so ist dies insbesondere auch auf größere Kuvertmengen zu übertragen, wie sie im normalen Gebrauch der Vorrichtung 10 auftreten werden. Die hier gezeigten kleineren Mengen sind lediglich zu Veranschaulichungszwecken gewählt worden. Im gewöhnlichen Gebrauch der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 werden hierbei in aller Regel aber bevorzugt Kuvertmengen von 20 oder mehr Kuverts einer jeweiligen Gruppe zugeordnet.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Transportieren von flächigen Produkten (18), mit zumindest einer Zuführung (12) und einer ersten Transporteinheit (14), die zumindest zwei Transportelemente (54, 56) aufweist, die parallel zur Transportrichtung (52) angeordnet sind und an zueinander gegenüberliegende Seitenkanten (19, 19') der flächigen Produkte (18) anlegbar sind, so dass die flächigen Produkte (18) durch die Transportelemente (54, 56) ergreifbar, separat tragend gehalten und stehend in der Transportrichtung (52) transportierbar sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zumindest eine zweite Transporteinheit (16) aufweist, die zumindest ein Transportelement (64, 66) aufweist, durch das die Produkte (18) in der Transportrichtung (52) weiter transportierbar und aus der Vorrichtung freigebbar sind, wobei das zumindest eine Transportelement (64, 66) parallel zur Transportrichtung (52) angeordnet und an zumindest einer Kante (19, 19', 47, 49) der flächigen Produkte (18) anlegbar ist, so dass die flächigen Produkte (18) durch das zumindest eine Transportelement (64, 66) ergreifbar, separat tragend gehalten und stehend transportierbar sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Transporteinheit (16) zwei Transportelemente (64, 66) aufweist, die in Ihrem Abstand (58) zueinander senkrecht zur Transportrichtung (52) veränderbar sind.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Transportelemente (54, 56) der ersten Transporteinheit (14) Transportbänder (60, 62) aufweisen, an denen die Seitenkanten (19, 19') der flächigen Produkte (18) anlegbar und durch diese ergreifbar sind.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheiten (14, 16) jeweils oder zusammen zumindest ein weiteres Transportelement (59) aufweisen, das an weiteren Kanten, insbesondere an den Unterkanten (49) der flächigen Produkte (18) anlegbar ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner einen Schieber (78, 78') aufweist, der zumindest senkrecht zur Transportrichtung (52) verfahrbar und gegen eine Oberkante (47) der flächigen Produkte (18) bewegbar angeordnet ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (78, 78') zusätzlich in Transportrichtung (52) verfahrbar angeordnet ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner eine Steuereinheit (100) aufweist, durch die zumindest die Transporteinheiten (14, 16) steuerbar sind.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (100) ausgestaltet ist, Daten von der Zuführung (12) oder von einer der Zuführung vorgelagerten oder von einer mit dieser verbundenen Einheit (104, 106) zu erhalten und aufgrund dieser Daten die Produkte (18) in separate Gruppen (71, 72, 72', 72") von Produkten (18) in der Vorrichtung einzuteilen, die durch Abstände (114, 114') entlang der Transportrichtung voneinander getrennt sind.
 
10. Verfahren zum Transportieren von flächigen Produkten (18), insbesondere Briefkuverts (20-28), das folgende Schritte aufweist:

- Aufnahme der flächigen Produkte (18) aus einer Zuführung (12) in zumindest eine erste Transporteinheit (14), die zumindest zwei Transportelemente (54, 56) aufweist,

- Transportieren der flächigen Produkte (18) innerhalb der ersten Transporteinheit (14) in eine Transportrichtung (52), wobei die flächigen Produkte (18) dabei von den Transportelementen (54, 56) an zueinander gegenüberliegenden Seitenkanten (19, 19') separat gehalten und stehend transportiert werden.


 
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung der flächigen Produkte (18) einzeln oder in kleinen Paketen erfolgt und die flächigen Produkte (18) in der Transporteinheit (14) parallel zueinander und in Transportrichtung (52) gesehen hintereinander in beliebigem Abstand (114, 114') zueinander angeordnet transportiert werden.
 
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch folgenden weiteren Schritt:

- Trennung der zugeführten flächigen Produkte (18) in separate Gruppen (71, 72, 72', 72") von flächigen Produkten (18) innerhalb der ersten Transporteinheit (14), durch Einfügen von Abständen (114, 114') entlang der Transportrichtung (52).


 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Einfügen der Abstände (114, 114') eine kurzzeitige Erhöhung der Transportgeschwindigkeit der Transportelemente (14, 16) zwischen der Aufnahme von zwei flächigen Produkten (18) aus der Zuführung (12) aufweist.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, gekennzeichnet durch folgende weitere Schritte:

- kontinuierliche Übergabe der flächigen Produkte (18) aus der ersten Transporteinheit (14) in zumindest eine zweite Transporteinheit (16), die zumindest ein Transportelement (64, 66) aufweist,

- Weitertransportieren der flächigen Produkte (18) innerhalb der zweiten Transporteinheit (16) in der Transportrichtung (52), wobei die flächigen Produkte (18) dabei von dem Transportelement (64, 66) an zumindest einer Kante (19, 19', 47, 49) separat gehalten und stehend transportiert werden.


 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, gekennzeichnet durch folgenden weiteren Schritt:

- Freigabe der flächigen Produkte (18) aus der zweiten Transporteinheit (16) und Überführen der flächigen Produkte (18) in einen Transportbehälter (74, 74').


 




Zeichnung