[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1. Ein derartiger Kraftstoffinjektor weist ein Gehäuseteil auf, in welches
ein mittels eines Piezoaktors betätigbares Schaltventil mit einem hubbeweglichen Schließelement
aufgenommen ist. Das Schließelement ist zur Ausbildung eines Schaltventilraums und
zur wenigstens teilsweisen Aufnahme eines Dichtkolbens hülsenförmig ausgebildet und
besitzt eine erste Dichtkontur, die mit einer am Dichtkolben ausgebildeten zweiten
Dichtkontur als Ventilsitz zusammenwirkt.
Stand der Technik
[0002] Ein gattungsgemäßer Kraftstoffinjektor geht aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2006 049 831 A1 hervor. Der hierin beschriebene Kraftstoffinjektor weist ein Schaltventil sowie einen
mehrteiligen Piezoaktor zur Betätigung des Schaltventils auf. Das Schaltventil umfasst
ein hülsenförmig ausgebildetes Ventilelement sowie einen stationären Kolben, der in
dem Ventilelement aufgenommen ist. Zwischen dem stationären Kolben und dem Ventilelement
ist ein Schaltventilraum ausgebildet, der über einen Ablaufkanal und eine Ablaufdrossel
mit einem Steuerraum hydraulisch verbunden ist. Der Ablaufkanal ist durch den stationären
Kolben hindurchgeführt und mündet über seitliche Bohrungen in den vom hülsenförmigen
Ventilelement umschlossenen Schaltventilraum. Über eine am Ventilelement ausgebildete
erste Dichtkontur, welche mit einer am stationären Kolben ausgebildeten zweiten Dichtkontur
zusammenwirkt, wird ein den Schaltventilraum verschließender Ventilsitz ausgebildet.
[0003] Der zur Betätigung des Schaltventils vorgesehen Piezoaktor ist mehrteilig ausgebildet
und derart angeordnet, dass dieser bzw. ein den Piezoaktor aufnehmender Trägerkörper
das Ventilelement umgibt. Dadurch soll ein in axialer Richtung kompaktbauender Kraftstoffinjektor
geschaffen werden. Die Aufnahme des Piezoaktors im Schaltventil erschwert jedoch den
elektrischen Anschluss des Piezoaktors, da die Leitungen bis ans Schaltventil heran
geführt werden müssen. Die Integration des Piezoaktors erfordert zudem einen sehr
langen Ablaufkanal, dessen Volumen das Volumen des Schaltventilraums nicht unerheblich
vergrößert. Ein großes Schaltvolumen verhindert jedoch einen schnellen Druckanstieg
im Schaltventilraum und damit schnelle Schaltzeiten. Der Wirkungsgrad des bekannten
Kraftstoffinjektors ist somit nicht optimal.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
Kraftstoffinjektor derart weiterzuentwickeln, dass der Wirkungsgrad verbessert wird.
Hierzu soll insbesondere ein Kraftstoffinjektor mit reduziertem Schaltvolumen angegeben
werden. Ferner soll der Kraftstoffinjektor einfach und kostengünstig herstellbar sein.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Erfindungsgemäß ist das hülsenförmige Schließelement am Piezoaktor über eine Lastverteilungsplatte
abgestützt, die mit dem Schließelement einstückig verbunden ist, wobei das Schließelement
und/oder die Lastverteilungsplatte zur Verringerung des Volumens des Schaltventilraums
einen ringförmigen Abschnitt oder einen ringförmigen Füllkörper umfasst bzw. umfassen,
welcher zugleich der Ausbildung eines mit dem Dichtkolben zusammenwirkenden Führungsdurchmessers
dient. Der Schaltventilraum wird demnach in radialer Richtung von dem hülsenförmigen
Schließelement und dem Dichtkolben und in axialer Richtung vom ringförmigen Abschnitt
bzw. vom ringförmigen Füllkörper begrenzt. Der ringförmige Abschnitt bzw. der ringförmige
Füllkörper bewirkt dabei eine Minimierung des Volumens des Schaltventilraums.Unterstützend
wirkt hierbei ein geringer Innendurchmesser des hülsenförmigen Schließelementes. Ein
reduziertes Schaltventilraumvolumen hat im Betrieb des Injektors einen schnellen Druckanstieg
im Schaltventilraum nach dem Schließen des Schaltventils und damit ein schnelles Schließen
der Nadel des Injektors zur Folge. Dadurch wird der Wirkungsgrad des Kraftstoffinjektors
erhöht.
[0007] Der am ringförmigen Abschnitt oder am ringförmigen Füllkörper ausgebildete Führungsdurchmesser
ist dabei bevorzugt derart gewählt, dass er im Wesentlichen dem Durchmesser des Schließelementes
im Bereich des Ventilsitzes, das heißt dem Sitzdurchmesser entspricht. Dadurch ist
das Schaltventil in Schließstellung weitgehend druckausgeglichen, da die am Schließelement
in axialer Richtung wirksamen hydraulischen Kräfte sich gegenseitig aufheben. Die
Ausbildung des Schaltventils als druckausgeglichenes Ventil weist den Vorteil auf,
dass der Kraftbedarf sinkt. Es kann somit ein Aktor geringerer Baugröße verwendet
und/oder der Energiebedarf des Aktors verringert und/oder die Dynamik des Aktors erhöht
werden.
[0008] Der Führungsdurchmesser und der Durchmesser des mit dem Führungsdurchmesser zusammenwirkenden
Dichtkolbens sind vorzugsweise zudem derart aufeinander abgestimmt, dass eine Spaltdichtung
ausgebildet wird, welche den Schaltventilraum gegenüber einem Niederdruckraum abdichtet.
Im Wege der Leckage über die Spaltdichtung austretender Kraftstoff wird vorzugsweise
über den Niederdruckraum einem Rücklauf zugeführt.
[0009] Zur einstückigen Ausbildung von Schließelement und Lastverteilungsplatte sind diese
bevorzugt miteinander verpresst, verstemmt, verschweißt und/oder verschraubt. Gleiches
gilt in Bezug auf die Verbindung des Schließelementes bzw. der Lastverteilungsplatte
mit einem separaten ringförmigen Füllkörper. Somit ist jeweils eine kraft-, stoff-
und/oder formschlüssige Verbindung gewährleistet, die einfach und kostengünstig zu
realisieren ist.
[0010] Im Unterschied zum eingangs genannten aus dem Stand der Technik bekannten Kraftstoffinjektor
ist bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor der Piezoaktor außerhalb des Schaltventils
angeordnet. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, dass die Abmessungen des Schaltventils
und damit auch die des Schaltventilraums klein gehalten werden. Zudem erleichtert
die vorgeschlagene Anordnung außerhalb des Schaltventils den elektrischen Anschluss
des Piezoaktors. Wird der Piezoaktor bestromt, dehnt sich dieser aus und drückt auf
die Lastverteilungsplatte. Diese hebt das Schließelement aus dem Venstilsitz, so dass
das Schaltventil öffnet. Das Öffnen des Ventils geht mit einem Druckabfall in einem
mit dem Schaltventilraum hydraulisch verbundenen Steuerraum einher, der wiederum einen
Öffnungshub der Nadel des Injektors ermöglicht.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Dichtkolben an einer
Drosselplatte abgestützt. Weiterhin bevorzugt ist der Dichtkolben zur dichtenden Anlage
an der Drosselplatte mit einer Beißkante ausgestattet. Die separate Ausbildung von
Dichtkolben und Drosselplatte erleichtert deren Herstellung. Dies gilt insbesondere
für den Dichtkolben, der zur Fortführung des in der Drosselplatte ausgebildeten Ablaufkanals
mit wenigstens einer Bohrung ausgestattet ist, die in den Schaltventilraum mündet.
[0012] Um den Dichtkolben in dichtender Anlage mit der Drosselplatte zu halten, ist weiterhin
bevorzugt vorgesehen, dass der Dichtkolben von der Druckkraft eines Federelementes
beaufschlagt wird, das einerseits am Dichtkolben und andererseits an der Lastverteilungsplatte
oder am Schließelement abgestützt ist. Das Federelement kann beispielsweise als Schraubenfeder,
als Tellerfeder oder als gewellte Federscheibe ausgebildet sein. Letztere weisen den
Vorteil auf, dass sie einen geringen Bauraum erfordern. Dadurch, dass das Federelement
ferner an der Lastverteilungsplatte oder am Schließelement abgestützt ist, dient sie
zugleich als Ventilschließfeder. Denn die am Schließelement und am Dichtkolben ausgebildeten
Dichtkonturen sind vorzgusweise derart gestaltet, dass eine Bewegung des Schließelementes
in Richtung des Piezoaktors eine Schließen des Schaltventils bewirkt.
[0013] Das Federelement ist vorzugsweise außerhalb des Schaltventilraums in einem Niederdruckraum
angeordnet, der von der Lastverteilungsplatte, dem Dichtkolben und dem ringförmigen
Abschnitt bzw. dem ringförmigen Füllkörper begrenzt wird. Die Abdichtung des Niederdruckraumes
gegenüber dem Schaltventilraum erfolgt über den vorzgusweise als Spaltdichtung ausgeführten
Führungsdurchmesser am ringförmigen Abschnitt der Lastverteilungsplatte oder des Schaltventils
bzw. am ringförmigen Füllkörper. Dadurch, dass die Anordnung des Federelementes außerhalb
des Schaltventilraums erfolgt, kann das Volumen des Schaltventilraums weiter verringert
werden.
[0014] Um den Dichtkolben in dichtender Anlage mit der Drosselplatte zu halten, wird weiterhin
vorgeschlagen, dass der Dichtkolben zur Ausbildung einer Druckstufe als Stufenkolben
ausgeführt ist. Beispielsweise kann der Dichtkolben einen in den Schaltventilraum
radial vorspringenden Abschnitt mit vergrößertem Außendurchmesser aufweisen, der sowohl
der Ausbildung einer Druckstufe, als auch der Ausbildung einer Dichtkontur dient.
Zudem erfährt der Schaltventilraum durch den radial vorspringenden Abschnitt des Dichtkolbens
eine weitere Volumenverkleinerung.
[0015] Bevorzugt bilden die am Schließelement ausgebildete erste Dichtkontur und die am
Dichtkolben ausgebildete zweite Dichtkontur einen Kegel-Kegel-Sitz oder einen Kugel-Kegel-Sitz
aus. Der zur Ausbildung der Dichtkontur am Dichtkolben radial vorspringende Abschnitt
ist demnach bevorzugt konisch oder teilkugelförmig geformt.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt das Schließelement
einen Führungsabschnitt in Form einer radialen Erweiterung oder einer aufgesetzten
Führungshülse. Der Führungsabschnitt dient der Ausrichtung des Schließelementes gegenüber
dem Gehäuseteil, in dem das Schaltventil aufgenommen ist. Es unterstützt somit die
axiale Führung des Schließelementes über den am ringförmigen Abschnitt bzw. am ringförmigen
Füllkörper ausgebildeten Führungsdurchmesser.
[0017] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- Figur 1
- einen Teillängsschnitt durch einen ersten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor,
- Figur 2
- einen Teillängsschnitt durch einen zweiten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor und
- Figur 3
- einen Teillängsschnitt durch einen dritten erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor, jeweils
im Bereich des Schaltventils.
[0018] Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen Bei dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors umfasst das in einem Gehäuseteil 1 angeordnete
Schaltventil 3 ein hülsenförmiges Schließelement 4, welches gegenüber einem Dichtkolben
6, der zumindest teilweise in dem hülsenförmigen Schließelement 4 aufgenommen ist,
hubbeweglich gelagert ist. Dabei wird zwischen dem Schließelement 4 und dem Dichtkolben
6 ein Schaltventilraum 5 ausgebildet.
[0019] Das Schließelement 4 weist eine erste Dichtkontur 7 auf, die mit einer am Dichtkolben
6 ausgebildeten zweiten Dichtkontur 8 als Ventilsitz zusammenwirkt. Dabei ist die
Dichtkontur 7 innenumfangseitig am Schließelement 4 und die Dichtkontur 8 außenumfangseitig
am Dichtkolben 6 angeordnet. Alternativ zur Ausbildung als Kegel-Kegel-Sitz der Figur
1 kann der Ventilsitz auch als Kugel-Kegel-Sitz ausgebildet sein (siehe Figuren 2
und 3).
[0020] Zur Betätigung des Schaltventils 3 ist ein Piezoaktor 2 vorgesehen, der über eine
Lastverteilungsplatte 9 mit dem Schließelement 4 des Schaltventils 3 wirkverbunden
ist. Bei einer Bestromung des Piezoaktors 2 dehnt sich dieser aus und drückt die Lastverteilungsplatte
9 und das Schließelement 4 entgegen der Federkraft eines Federelementes 15, das einerseits
an der Lastverteilungsplatte 9 und andererseits an dem Dichtkolben 6 abgestützt ist,
in Richtung einer Drosselplatte 13. Dabei öffnet das Schaltventil 3. Der aus dem Schaltventilraum
5 abströmende Kraftstoff gelangt in einen Niederdruckbereich 21, der das Schaltventil
3 umgibt und an einen Rücklauf 22 angeschlossen ist. Über eine im Dichtkolben 6 ausgebildete
Bohrung 23, welche einen in der Drosselplatte 13 ausgebildeten Ablauf-Kanal 24 mit
dem Schaltventilraum 5 verbindet, kann Kraftstoff aus einem Steuerraum (nicht dargestellt)
nachströmen, was eine Entlastung des Steuerraums und damit das Öffnen der Injektornadel
(nicht dargestellt) zur Folge hat.
[0021] Das Schließen des Schaltventils 3 wird nach Beenden der Bestromung des Piezoaktors
2 durch die Federkraft des Federelementes 15 bewirkt, das außerhalb des Schaltventilraums
5 in einem Niederdruckraum 16 angeordnet ist.
[0022] Die Anordnung des Federelementes 15 außerhalb des Schaltventilraums 5 begünstigt
die Ausbildung eines kleinen Schaltventilraumvolumens. Zur weiteren Reduzierung des
Schaltventilraumvolumens umfasst der Verbund aus Schließelement 4 und Lastverteilungsplatte
9 einen ringförmigen Füllkörper 11, der den Schaltventilraum 5 in axialer Richtung
begrenzt. Der Füllkörper 11 weist zudem einen Führungsdurchmesser 12 auf, in welchem
der Dichtkolben 6 aufgenommen ist. Der Dichtkolben 6 begrenzt den Schaltventilraum
5 in radialer Richtung. Darüber hinaus besitzt der Dichtkolben 6 einen radial in den
Schaltventilraum 5 vorspringenden Abschnitt, der das Volumen des Schaltventilraums
5 nochmals deutlich reduziert. Das auf ein Minimum reduzierte Schaltventilraumvolumen
führt nach dem Schließen des Schaltventils 3 zu einem schnellen Druckanstieg im Schaltventilraum
5 und damit ferner zu einem schnellen Druckanstieg im Steuerraum, der wiederum ein
schnelles Schließen der Nadel des Injektors bewirkt. Somit erweist sich ein erfindungsgemäßer
Kraftstoffinjektor aufgrund des geringen Schaltvolumens als schnell schaltend und
zudem hinsichtlich seines Wirkungsgrades optimiert.
[0023] Die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der der Figur
1 im Wesentlichen dadurch, dass die Lastverteilungsplatte 9 topfförmig ausgebildet
ist, d.h. einen ringförmigen Abschnitt 10 umfasst, der als Füllkörper 11 dient bzw.
einen solchen ersetzt. Des Weiteren kann das Schließelement 4 durch Verpressen mit
dem ringförmigen Abschnitt 10 in einfacher Weise mit der Lastverteilungsplatte 9 verbunden
werden. Der im ringförmigen Abschnitt 10 ausgebildete Führungsdurchmesser 12 entspricht
wiederum weitgehend dem Sitzdurchmesser des Schließelementes 4, so dass auch hier
das Schaltventil 3 weitegehend druckausgeglichen ist.
[0024] Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass der Dichtkolben 6 über eine Beißkante
14 an der Drosselplatte 13 abgestützt ist. Der Dichtkolben 6 wird zudem über die Federkraft
des Federelementes 15 gegen die Drosselplatte 13 gedrückt. Die dichtende Anlage des
Dichtkolbens 6 an der Drosselplatte 13 wird ferner dadurch gewährleistet, dass auf
den Dichtkolben 6 eine hydraulische Kraft wirkt. Denn der radial in den Schaltventilraum
5 vorspringende Abschnitt des Dichtkolbens 6 dient vorliegend nicht nur der Ausbildung
einer Dichtkontur und der Verkleinerung des Schaltventilraumvolumens, sondern ferner
der Ausbildung einer Druckstufe 17. Durch die an der Druckstufe 17 anliegenden hydraulischen
Kräfte wird der Dichtkolben 6 zusätzlich an die Drosselplatte 13 gedrückt.
[0025] Des Weiteren weist auch das Schließelement 4 Unterschiede zu dem Schließelement 4
des Kraftstoffinjektors gemäß der Figur 1 auf. Zum Einen ist die Dichtkontur 7 teilkugelförmig
ausgeführt und bildet mit der Dichtkontur 8 des Dichtkolbens 6 einen Kugel-Kegel-Sitz
aus. Zum Anderen ist außenumfangseitig am Schließelement 4 ein Führungsabschnitt 18
in Form einer radialen Erweiterung 19 ausgebildet.
[0026] Die Ausführungsform der Figur 3 weist demgegenüber ein Schließelement 4 mit einer
Führungshülse 20 als Führungsabschnitt 18 auf. Ferner ist das Schließelement 4 axial
an die Lastverteilungsplatte 9 angesetzt und mit dieser verschweißt. Die Lastverteilungsplatte
9 weist hierzu einen verstärkten ringfömigen Abschnitt 10 auf.
[0027] Alternativ zu den dargestellten Ausführungsformen der Figuren 1 bis 3 kann der Führungsdurchmesser
12 eines an einer Lastverteilungsplatte 9 oder an einem Schließelement 4 ausgebildeten
ringförmigen Abschnitts 10 oder einem mit der Lastverteilungsplatte 9 und dem Schließelement
4 verbundenen ringförmigen Füllkörpers 11 auch derart gewählt sein, dass eine definierte
Druckstufe ausgebildet wird, die beispielsweise das Schließelement 4 in Schließrichtung
beaufschlagt. Die Federkraft des Federelementes 15 kann dann entsprechend geringer
ausgelegt werden. Es ist demnach nicht zwingend erforderlich, dass das Schaltventil
3 als druckausgeglichenes Ventil ausgebildet ist.
[0028] Ferner kann das Schaltventil mit Hubanschlag oder ballistisch ausgeführt sein. Bei
den Ausführungsformen der Figuren 1 bis 3 dient beispielsweise die Drosselplatte 13
als Hubanschlag.
1. Kraftstoffinjektor mit einem Gehäuseteil (1), in welches ein mittels eines Piezoaktors
(2) betätigbares Schaltventil (3) mit einem hubbeweglichen Schließelement (4) aufgenommen
ist, wobei das Schließelement (4) zur Ausbildung eines Schaltventilraums (5) und zur
wenigstens teilweisen Aufnahme eines Dichtkolbens (6) hülsenförmig ausgebildet ist
und eine erste Dichtkontur (7) besitzt, die mit einer am Dichtkolben (6) ausgebildeten
zweiten Dichtkontur (8) als Ventilsitz zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass das hülsenförmige Schließelement (4) am Piezoaktor (2) über eine Lastverteilungsplatte
(9) abgestützt ist, die mit dem Schließelement (4) einstückig verbunden ist, wobei
das Schließelement (4) und/oder die Lastverteilungsplatte (9) einen ringförmigen Abschnitt
(10) oder einen ringförmigen Füllkörper (11) zur Verringerung des Volumens des Schaltventilraums
(5) und zur Ausbildung eines mit dem Dichtkolben (6) zusammenwirkenden Führungsdurchmessers
(12) umfasst bzw. umfassen.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtkolben (6) an einer Drosselplatte (13) abgestützt ist, wobei der Dichtkolben
(6) zur dichtenden Anlage an der Drosselplatte (13) vorzugsweise mit einer Beißkante
(14) ausgestattet ist.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 oder 2,
daduch gekennzeichnet, dass der Dichtkolben (6) von der Druckkraft eines Federelementes (15) beaufschlagt
wird, das einerseits am Dichtkolben (6) und andererseits an der Lastverteilungsplatte
(9) oder dem Schließelement (4) abgestützt ist.
4. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (15) außerhalb des Schaltventilraums (5) in einem Niederdruckraum
(16) angeordnet ist, der von der Lastverteilungsplatte (9), dem Dichtkolben (6) und
dem ringförmigen Abschnitt (10) bzw. dem ringförmigen Füllkörper (11) begrenzt wird.
5. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtkolben (6) zur Ausbildung einer Druckstufe (17) als Stufenkolben ausgebildet
ist.
6. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die am Schließelement (4) ausgebildete erste Dichtkontur (7) und die am Dichtkolben
(6) ausgebildete zweite Dichtkontur (8) einen Kegel-Kegel-Sitz oder Kugel-Kegel-Sitz
ausbilden.
7. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (4) einen Führungsabschnitt (18) in Form einer radialen Erweiterung
(19) oder einer aufgesetzten Führungshülse (20) besitzt.