Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Auspressvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Zum Abdichten oder Kleben werden ein- oder mehrkomponentige Massen verwendet, die
in Behältnissen, wie Folienbeutel, Kartuschen oder dergleichen Gebinde untergebracht
sind. Zur Aufnahme eines solchen Behältnisses und zum Auspressen einer ein- oder mehrkomponentigen
Masse aus dem Behältnis zum oben genannten Zweck dient eine Auspressvorrichtung der
eingangs genannten Art.
Stand der Technik
[0003] Eine eingangs genannte Auspressvorrichtung ist beispielsweise in
DE 195 33 223 A1 offenbart. Ein dort als Transporthebel bezeichneter Hebelkörper ist auf einer Drehachse
gelagert und hat einseits der Drehachse einen Hebelschubarm und anderseits der Drehachse
einen Hebelgriffarm, wobei der Hebelschubarm bei Betätigung des Hebelgriffarms kraftübertragend
auf einen an einem Auspressgestänge befestigten Antriebskörper wirkt. Die im Übrigen
als Einkomponentenvorrichtung offenbarte Auspressvorrichtung des Standes der Technik
sieht zur Betätigung des Hebelkörpers einen weiteren Hebel sowie einen als Betätigungselement
bezeichneten Griff vor. Der Antriebskörper weist eine Rolle auf, die mit einem Abwälzkopf
des Hebelschubarms zusammenwirkt. Das Auspressgestänge weist eine Kolbenstange auf,
die über den Antriebskörper schrittweise vorgeschoben wird und dabei eine entsprechende
Menge der Masse aus dem einzigen Behältnis verdrängt wird. Eine ähnliche Einkomponentenauspressvorrichtung
ist in
DE 195 33 155 A1 offenbart. Wünschenswert ist eine im Hinblick auf den Kraftaufwand durch einen Anwender
ausgewogene Kraftübertragung auf das Auspressgestänge. Eine Möglichkeit dazu wird
für eine Einkomponentenauspressvorrichtung in der
DE 10 2007 057 111 A1 vorgeschlagen.
[0004] Eine besondere Problematik stellt sich im Hinblick einer Auspressvorrichtung, die
neben dem Auspressen von einkomponentigen Massen auch in besonderer Weise zum Auspressen
von mehrkomponentigen Massen aus wenigstens einem Behältnis, d.h. insbesondere auch
für zwei oder mehr Behältnisse geeignet sein soll. Beispielsweise zwei Behältnisse
können in einer oder zwei Behältnisaufnahmen eines Funktionsabschnitts der eingangs
genannten Auspressvorrichtung angeordnet und über das Auspressgestänge ausgepresst
werden. Eine üblicherweise in einem Handhabungsabschnitt vorgesehene, zuvor erläuterte
Hebelanordnung mit einem einzigen Hebelkörper kann einseits in der Weise modifiziert
sein, dass sie auf zwei oder mehr vorgesehene Antriebskörper auf zwei oder mehr Stangen
des Auspressgestänges für die zwei oder mehr Behältnisse wirkt. Die Antriebskörper
können über ein Joch oder ein Vorschubblech oder dergleichen gekoppelt sein, so dass
eine Kraft eines einzigen Hebelkörpers dennoch auf die wenigstens zwei Antriebskörper
übertragen wird. Nachteilig dabei ist zum einen die nur begrenzt über ein Joch oder
ein Vorschubblech übertragbare maximale Kraft. Die Ausbildung eines Jochs oder eines
Vorschubbleches und einer gegebenenfalls aufwendigen Führung solcher separat vom Hebelkörper
vorgesehene Kopplungsmittel kann kraftbegrenzend sein. Durch eine unzureichende Führung
oder übermäßige Krafteinwirkung kann ein Kopplungselement, wie ein Joch oder Vorschubblech
oder dergleichen, ungewollt verkippt oder verbogen werden, so dass es zu Asymmetrien
und Klemmzuständen im Handhabungsabschnitt kommen kann. Dies kann die Handhabung der
Auspressvorrichtung erheblich erschweren und im schlimmsten Fall die Auspressvorrichtung
beschädigen. Wünschenswert wäre eine Auspressvorrichtung, die zum Auspressen von mehrkomponentigen
Massen und der Aufnahme von zwei oder mehr Behältnissen in verbesserter Weise ausgelegt
ist und dennoch auch zum Auspressen von einkomponentigen Massen und der Aufnahme eines
einzigen Behältnisses geeignet ist.
Darstellung der Erfindung
[0005] An dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, eine Auspressvorrichtung
zum Auspressen von ein- oder mehrkomponentigen Massen aus wenigstens einem Behältnis
anzugeben, bei der ein Handhabungsabschnitt mit einer Hebelanordnung in verbesserter
Weise eingerichtet ist, um ein Auspressen von einkomponentigen als auch mehrkomponentigen
Massen mit einer einfachen und dennoch verlässlichen Kraftübertragung zu ermöglichen.
Insbesondere soll eine Kopplung zwischen Hebelanordnung und Auspressgestänge der Auspressvorrichtung
zum Auspressen von Massen aus wenigstens zwei Behältnissen verbessert sein.
[0006] Die Aufgabe hinsichtlich der Auspressvorrichtung wird durch die Erfindung mit einer
Auspressvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, bei der erfindungsgemäß die
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 vorgesehen sind.
[0007] Erfindungsgemäß weist der Hebelkörper eine Gabelung auf, die einen Gabelstamm und
wenigstens zwei Gabelabschnitte, also eine Anzahl von zwei, drei, vier oder mehr Gabelabschnitten,
aufweist. Vorzugsweise sind zwei Gabelabschnitte vorgesehen. Jeder der Gabelabschnitte
ist einem Behältnis zugeordnet, das in der Auspressvorrichtung angeordnet werden kann.
Dazu münden die wenigstens zwei Gabelabschnitte in wenigstens zwei Hebelschubarme.
Der Gabelstamm des Hebelkörpers mündet in den Hebelgriffarm des Hebelkörpers. Vorzugsweise
ist ein einziger Gabelstamm vorgesehen.
[0008] Insgesamt ermöglicht das Konzept der Erfindung einen vergleichsweise einfach realisierbaren,
vorzugsweise einstückigen, Hebelkörper mit einer erfindungsgemäßen Gabelung. Der Hebelgriffarm
nimmt im Anwendungsbetrieb, vorzugsweise unter Betätigung eines zugeordneten Hebelgriffs
der Auspressvorrichtung, direkt die Kraft eines Anwenders auf. Jeder der Hebelschubarme
gibt in einer Drehbewegung um die Drehachse des dort gelagerten Hebelkörpers die Kraft
direkt - d.h. insbesondere ohne ein aus dem Stand der Technik vorgeschlagenes Koppelelement
- direkt an jeden der Antriebskörper weiter. Mit anderen Worten wirkt der Hebelkörper
bei Betätigung des Hebelgriffarms praktisch direkt kraftübertragend auf den am Auspressgestänge
befestigten Antriebskörper. Dies gilt im Falle eines einzigen als auch mehrerer Behältnisse
für eine einkomponentige bzw. mehrkomponentige Masse. Vorliegend wirkt jeder der Hebelschubarme
bei Betätigung des Hebelgriffarms direkt kraftübertragend auf jeden der am Auspressgestänge
befestigen Antriebskörper, wobei jeder der Antriebskörper einem Behältnis aus einer
Anzahl von Behältnissen in der Auspressvorrichtung zugeordnet ist. Vorzugsweise weist
das Auspressgestänge wenigstens zwei Stangen auf, wobei an jeder der Stangen wenigstens
ein vorgenannter Antriebskörper befestigt ist. Jedes der Behältnisse kann, muss aber
nicht, eine unterschiedliche Masse enthalten. Beispielsweise lassen sich über zwei
Behältnisse zweikomponentige Massen auspressen. Die Behältnisse können beispielsweise
parallel zueinander in einer einzigen oder gegebenenfalls individuell in zwei für
jedes der Behältnisse ausgebildeten Behältnisaufnahme angeordnet sein.
[0009] Insgesamt ermöglicht das Konzept der Erfindung beim Umsetzen einer Drehbewegung des
Hebelkörpers in eine Linearbewegung von wenigstens zwei Antriebskörpern, d.h. zwei
oder mehr Antriebskörpern, eine verbesserte Kraftübertragung, indem jeder der Hebelschubarme
direkt auf jeden der Antriebskörper wirkt und darüber hinaus der Hebelkörper vergleichsweise
einfach ausgebildet ist. Dazu ist erfindungsgemäß die oben erläuterte Gabelung mit
wenigstens zwei Gabelabschnitten und einem Gabelstamm vorgesehen. Das Konzept der
Erfindung macht kraftübertragende Koppelelemente, wie Joche, Vorschubbleche oder dergleichen
überflüssig, da der Hebelkörper - als solcher bevorzugt einstückig - die benötigte
Anzahl von Hebelschubarmen ausbildet.
[0010] Selbst bei stark unterschiedlichen Kräften, die behältnisseitig gegen die Antriebskörper
gerichteten sind, ist die Hebelanordnung in sich ausreichend stabil. Ein Auspressen
von Massen aus zwei oder mehr Behältnissen ist ohne die im Stand der Technik bekannten
Nachteile möglich. Insbesondere neigt die Hebelanordnung gemäß dem Konzept der Erfindung
nicht dazu, zu verkanten oder zu verkippen. Beispielsweise entstehen mittels der erfindungsgemäßen
Hebelanordnung praktisch keine Torsionsmomente, so dass sich insgesamt eine aufwendige
Lagerung der Teile der Hebelanordnung, insbesondere der Antriebskörper, weitgehend
erübrigt bzw. erheblich vereinfacht werden kann. Das Konzept der Erfindung ermöglicht
es, in besonders bevorzugter Weise jeden der Antriebskörper direkt und ohne Koppelelement
über einen der Hebelschubarme zu betätigen.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen
und geben im Einzelnen vorteilhafte Möglichkeiten an, das oben erläuterte Konzept
im Rahmen der Aufgabenstellung sowie hinsichtlich weiterer Vorteile zu realisieren.
[0012] Vorzugsweise ist der Hebelkörper mittels den wenigstens zwei Gabelabschnitten auf
der Drehachse gelagert. Dies ist eine besonders stabile Lagerung des Hebelkörpers,
nämlich an jedem der Gabelabschnitte, auf der Drehachse. Bevorzugt ist dazu eine Gabelungsstelle
der Gabelung anderseits der Drehachse angeordnet; bildet also einen Teil des anderseits
der Drehachse angeordneten Hebelgriffarms. Bevorzugt bilden die wenigstens zwei Gabelabschnitte
wenigstens einen Teilabschnitt des Hebelgriffarms. Anders ausgedrückt verzweigt sich
an der Gabelungsstelle bereits der Hebelgriffarm in eine Anzahl von wenigstens zwei
Gabelabschnitten. Gemäß dieser bevorzugten Variante erfolgt eine Lagerung des Hebelkörpers
erst im Bereich eines jeden Gabelabschnitts.
[0013] In einer dazu alternativen Variante kann grundsätzlich auch vorgesehen sein, dass
der Hebelkörper mittels des Gabelstamms auf der Drehachse gelagert ist. Eine Lagerung
des Gabelstamms - insbesondere eines einzigen Gabelstamms an einer einzigen oder einer
Anzahl von Stellen auf der Drehachse - kann je nach Bedarf ausreichend stabil ausgebildet
sein. Grundsätzlich kann auch diese weitere Variante die Vorteile des Konzepts der
Erfindung hinreichend verwirklichen. In dieser weiteren Variante ist insbesondere
vorgesehen, dass eine Gabelungsstelle der Gabelung einseits der Drehachse einen Teil
des Hebelschubarms bildet und die wenigstens zwei Gabelabschnitte sich jeweils ausschließlich
im Bereich eines Hebelschubarms erstrecken.
[0014] Bevorzugt ist die Drehachse in Form eines, insbesondere in einem Drehpunkt angeordneten,
Lagerbolzens gebildet. Dieser ist bevorzugt zur Lagerung des Hebelkörpers an einer
oder an mehreren Stellen vorgesehen. Insbesondere gemäß der zuerst genannten obigen
bevorzugten Variante durchsetzt der Lagerbolzen die wenigstens zwei Gabelabschnitte
und ist somit an wenigstens zwei Stellen zu einer besonders stabilen Lagerung des
Hebelkörpers vorgesehen. Gemäß der weiteren zuletzt genannten Variante durchsetzt
der Lagerbolzen den Gabelstamm insbesondere im Drehpunkt.
[0015] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist der Hebelkörper wenigstens im Bereich
der Gabelung mittels zwei Flachblechen gebildet. In einer diese Weiterbildung bevorzugten
Abwandlung liegen die Flachbleche im Gabelstamm aneinander und sind in den wenigstens
zwei Gabelabschnitten beabstandet voneinander. Bei einer höheren Anzahl von Gabelabschnitten
- beispielsweise drei, vier oder fünf Gabelabschnitten - kann der Hebelkörper vergleichsweise
einfach mittels einer entsprechenden Anzahl von drei, vier, fünf oder mehr Flachblechen
gebildet sein. Dabei bildet jedes der Flachbleche jenseits der Gabelung, insbesondere
wenigstens einseits der Drehachse, einen Gabelabschnitt aus.
[0016] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung weist wenigstens ein Hebelschubarm ein
an einem Antriebskörper bei Betätigung des Hebelgriffarms kraftübertragend abwälzbares
Gabelende auf. Das Gabelende lässt sich zweckmäßig ausbilden, um eine Kraftübertragung
zwischen Hebelschubarm und Antriebskörper zu verbessern oder im Hinblick auf eine
auszupressende Masse abzustimmen. Eine Drehbewegung des Hebelschubarms kann so bedarfsangepasst
besonders effektiv in eine Linearbewegung des Antriebskörpers umgesetzt werden. Vorzugsweise
weist das Gabelende einen nasenförmig ausgebildeten Abwälzkopf auf. Ein Abwälzkopf
kann eine zur effektiven Umsetzung der Drehbewegung des Hebelschubarms in eine Linearbewegung
des Antriebskörpers bedarfsgerecht ausgelegte Nasenkontur aufweisen.
[0017] Grundsätzlich können zwei oder mehrere der Hebelschubarme eines Hebelkörpers an ihren
Gabelenden identisch ausgebildet sein. Insbesondere können alle Hebelschubarme des
Hebelkörpers identisch ausgebildet sein.
[0018] In einer alternativen besonders bevorzugten Weiterbildung kann ein erster Hebelschubarm
unterschiedlich von einem zweiten Hebelschubarm ausgebildet sein. Beispielsweise lassen
sich für einen ersten und zweiten Antriebskörper vorgesehene Axialschübe oder Vorschubcharakteristiken
unterschiedlich gestalten. Vorzugsweise kann ein erster Hebelschubarm eine von einem
zweiten Hebelschubarm unterschiedliche Länge aufweisen. So lassen sich über den Hubweg
eines Hebelschubarms ein Axialschub bzw. ein Axialweg eines dem ersten und zweiten
Hebelschubarm zugeordneten ersten und zweiten Antriebskörpers unterschiedlich gestalten.
[0019] Zusätzlich oder alternativ hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass ein erster
Hebelschubarm ein von einem zweiten Hebelschubarm unterschiedliches Gabelende aufweist.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein erstes Gabelende eine Nasenkontur eines
ersten Abwälzkopfes aufweist, die sich von einer Nasenkontur eines zweiten Abwälzkopfes
an einem zweiten Gabelende unterscheidet. Über eine einer Nasenkontur zugeordnete
Abwälzkurve eines Gabelendes lassen sich besonders vorteilhaft die Charakteristik
eines Axialschubs und/oder Axialwegs bei spezifiziertem Hubweg erzeugen - d.h. zusätzlich
oder alternativ zur vorgenannten, gegebenenfalls unterschiedlichen Länge eines Hebelschubarms.
Zusammenfassend lassen sich durch eine Variation der Länge unterschiedlicher Hebelschubarme
und/oder einer Nasenkontur unterschiedlicher Abwälzköpfe für unterschiedliche Gabelenden
unterschiedliche Hebelverhältnisse einrichten. Dies führt zu unterschiedlichen Axialschüben
und/oder Vorschubcharakteristiken der zugeordneten Antriebskörper. Diese Maßnahmen
können zweckmäßig jeweils auf die Erfordernisse des einem Hebelschubarm zugeordneten
Behältnisses und der darin aufgenommenen Masse abgestimmt sein.
[0020] Vorzugsweise ist ein Antriebskörper als Klemmelement ausgebildet, das auf einer Stange
des Auspressgestänges bei Krafteinwirkung verkippt und klemmend befestigbar ist. Insbesondere
hat sich eine Kreisscheibenform des Antriebskörpers als vorteilhaft erwiesen. Dies
erleichtert die Anbringung eines Antriebskörpers praktisch richtungsunabhängig auf
einer Stange des Auspressgestänges. Ein Antriebskörper kann jedoch auch eckig, z.B.
quader- oder trapezförmig sein. Vorteilhaft ist ein Antriebskörper pro Betätigungshub
des Hebelschubarms auf einer Stange des Auslassgestänges um einen Vorschubbetrag in
axialer Richtung verschiebbar. Der Vorschubbetrag ist vorzugsweise variabel aber vorbestimmt.
Auf diese Weise lässt sich für das System aus Stange, Antriebskörper und zugeordnetem
Gabelende eines Hebelschubarms ein auf das zugeordnete Behältnis bzw. die darin angebrachte
Masse abgestimmter Vorschubbetrag in axialer Richtung pro Betätigungshub festlegen.
[0021] Das Konzept der Erfindung weiterbildend ist ein dem ersten Hebelschubarm zugeordneter
erster Antriebskörper auf einer ersten Stange und ein dem zweiten Hebelschubarm zugeordneter
zweiter Antriebskörper auf einer zweiten Stange befestigt.
[0022] Insbesondere kann ein erster Antriebskörper mit Versatz zu einem zweiten Antriebskörper
gehalten sein. Dies führt vorteilhaft zu einer Anpassung eines Hebelverhältnisses
auf ein dem Antriebskörper zugeordnetes Behältnis. Das Konzept der Erfindung weiterbildend
ist insbesondere vorgesehen, dass ein erster Antriebskörper um einen ersten Vorschubbetrag
verschiebbar ist und ein zweiter Antriebskörper um einen zweiten Vorschubbetrag verschiebbar
ist, wobei der erste Vorschubbetrag anders als der zweite Vorschubbetrag sein kann.
Dies führt insbesondere zu einem bedarfsmäßig angepassten Versatz des ersten Antriebskörpers
zum zweiten Antriebskörper und zu einem für jeden Hebelschubarm unterschiedlichen
Drehachsenabstand zwischen Drehachse und Angriffspunkt eines Gabelendes am Antriebskörper.
[0023] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein
erster und/oder ein zweiter Antriebskörper einen jeweils relativ zu einem hinteren
Antriebskörper angeordneten vorderen Antriebskörper an derselben Stange des Antriebsgestänges
bildet. Der vordere und hintere Antriebskörper sind vorzugsweise Teil einer Antriebseinheit.
Die Antriebseinheit weist vorzugsweise einen die Antriebskörper haltenden Halter auf.
Der Halter hat vorzugsweise für jeden vorderen und hinteren Antriebskörper einen an
einer Achse befestigten Arm, um den vorderen und hinteren Antriebskörper auf Abstand
zu halten.
[0024] Besonders bevorzugt ist eine Auspressvorrichtung mit einem Hebelkörper mit genau
zwei Gabelabschnitten und einem einzigen Gabelstamm. Für diese Weiterbildung sind
zwei Antriebskörper als vordere Antriebskörper vorgesehen. Ein dritter und ein vierter
Antriebskörper sind jeweils relativ zu einem vorderen Antriebskörper als hintere Antriebskörper
an derselben Stange des Antriebsgestänges gehalten. Vorzugsweise ist durch einen Halter
auch der dritte und vierte Antriebskörper auf Abstand zu einem vorderen Antriebskörper
gehalten.
[0025] Ein vorderer Antriebskörper ist bei Krafteinwirkung bevorzugt in Vorschubrichtung
verkippt klemmend auf einer Stange festgehalten. Ein hinterer Antriebskörper ist bei
Krafteinwirkung bevorzugt gegen die Vorschubrichtung verkippt klemmend auf einer Stange
festgehalten. Der vordere Antriebskörper dient vorteilhaft zum Vortrieb der Stange
beim Auspressen einer Masse aus einem Behältnis. Der hintere Antriebskörper dient
bevorzugt zum Halten der Stange in Position, solange eine Gegenkraft der Masse besteht
und ein Hebelschubarm keine Kraft ausübt, d.h. wenn der Anwender den Hebelgriff freigibt.
Ausführungsbeispiele
[0026] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen,
vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder
leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus der Zeichnung
unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen betreffend
die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können, ohne von
der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in der Beschreibung, in der Zeichnung
sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als
auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung der Erfindung wesentlich sein.
Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kombinationen aus zumindest zwei der
in der Beschreibung, der Zeichnung und/oder den Ansprüchen offenbarten Merkmale. Die
allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail
der im folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder beschränkt
auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen
beanspruchten Gegenstand. Bei angegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb
der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar
und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische oder
ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen
verwendet.
[0027] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in:
Fig. 1 eine teilperspektivische Seitenansicht einer Auspressvorrichtung zum Auspressen
von mehrkomponentigen Massen aus vorliegend zwei Behältnissen;
Fig. 2 eine Schnittansicht eines Handhabungsabschnitts eines Gehäuses mit einer verbesserten
Hebelanordnung bei der Auspressvorrichtung der Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht eines Hebelkörpers mit einem Teil des Hebelgriffarms
sowie zwei Hebelschubarmen, die mittels der beim Hebelkörper vorgesehenen Gabelung
mit zwei Gabelabschnitten und einem Gabelstamm ausgebildet sind;
Fig. 4 eine teilperspektivischen Seitenansicht des Hebelkörpers der Fig. 3;
Fig. 5A, 5B eine Seitenansicht eines Hebelkörpers in zwei Funktionsstellungen - vor
und nach einem Betätigungshub - und einem daraus ersichtlichen Versatz eines ersten
und zweiten Antriebskörpers auf einer ersten und zweiten Stange des Auspressgestänges;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht auf eine Antriebseinheit mit einem vorderen und
hinteren Antriebskörper auf jeweils derselben ersten bzw. zweiten Stange des Antriebsgestänges
mit einem Halter für vier Antriebskörper und in Funktionsstellung vor einem Betätigungshub
durch einen Hebelkörper bei einer Auspressvorrichtung der Fig. 1 bis Fig. 5B;
Fig. 7 eine Vorderansicht in axialer Richtung auf einen Hebelkörper der Auspressvorrichtung
der Fig. 1 bis Fig. 6 mit einer daraus ersichtlichen Gabelung mit zwei Gabelabschnitten
und einem Gabelstamm sowie mit formabgewandelten Antriebskörpern.
[0028] Fig. 1 zeigt eine Auspressvorrichtung 100 zum Auspressen von einkomponentigen und
vorliegend insbesondere mehrkomponentigen Massen zum Verfüllen, Kleben oder Abdichten
oder dergleichen Anwendungen im Baubereich. Solche und andere Massen sind in zwei
vorliegend als Kartusche ausgebildeten Behältnissen 2 abgefüllt, die in einer geeigneten
Behältnisaufnahme 21 eines Gehäuses 1 der Auspressvorrichtung 100 angeordnet sind.
Das Gehäuse 1 erstreckt sich vorliegend im Wesentlichen entlang einer axialen Richtung
A und hat einen Funktionsabschnitt 20 und einen Handhabungsabschnitt 10. Der Funktionsabschnitt
20 weist im Wesentlichen die Behältnisaufnahme 21 und an einem bearbeitungsseitigen
distalen Ende 23 des Funktionsabschnitts 20 einen Bearbeitungskopf 22 auf, in den
hinein sich eine nicht näher dargestellte Auspressöffnung eines jeden Behältnisses
2 erstreckt. Aus den Behältnissen 2 abgegebene Massen werden so im Bearbeitungskopf
22 gegebenenfalls gemischt und am bearbeitungsseitigen distalen Ende 23 des Funktionsabschnitts
20 an eine zu bearbeitende Stelle abgegeben.
[0029] Der Handhabungsabschnitt 10 des Gehäuses 1 weist ein Schutzgehäuse 12 auf, von dem
sich in axialer Richtung A eine zum anwenderseitigen proximalen Ende 13 erstreckende
Haltestütze abgeht und an dessen unterer Seite ein quer zur axialen Richtung A angeformter
Haltegriff 14 abgeht. Ein Anwender kann die Auspressvorrichtung 100 mit einer Handfläche
am Haltegriff 14 halten und mit den Fingern einen Hebelgriff 15 des Handhabungsabschnitts
10 betätigen. Dazu wird der Hebelgriff 15 zum Handgriff 14 gezogen, um einen das Auspressen
der mehrkomponentigen Massen aus den Behältnissen 2 auslösenden Betätigungshub durchzuführen.
[0030] Der Hebelgriff 15 setzt, wie aus Fig. 2 ersichtlich, als Teil einer Hebelanordnung
30 im Handhabungsabschnitt 10 einen Hebelgriffarm 34 eines Hebelkörpers 31 fort. Bei
Betätigen des Hebelgriffs 15 wird ein das Auspressen der Massen aus den zwei Behältnissen
2 bewirkendes Auspressgestänge 24 betätigt. Das Auspressgestänge 24 wirkt mit jeweils
einem Kolben 25 auf jeweils einen dem Kolben 25 zugeordneten, nicht näher bezeichneten
Gegenkolben im jeweiligen Behältnis 2, über welchen die in dem jeweiligen Behältnis
2 befindliche Masse ausgepresst und in den Bearbeitungskopf 22 des Gehäuses 1 abgegeben
wird. In Fig. 2 ist jeweils nur ein Behältnis 2 sowie eine Behältnisaufnahme 21 gezeigt.
Wie aus den weiteren Figuren ersichtlich, dient die Auspressvorrichtung 100 jedoch
zur Aufnahme von zwei Behältnissen 2 in einer jeweils für ein Behältnis vorgesehenen
Behältnisaufnahme 21, die parallel nebeneinander in axialer Richtung A im Funktionsabschnitt
20 angeordnet sind.
[0031] Im Handhabungsabschnitt 10 ist die Hebelanordnung 30 mit einem Hebelkörper 31 versehen,
der an seinem vom Schutzgehäuse 12 wegragenden Abschnitt in den Hebelgriff 15 übergeht.
Der Hebelkörper 31 wird also direkt unter Betätigung des Hebelgriffs 15 betätigt.
In der Hebelanordnung 30 ist der Hebelkörper 31 auf einer als Lagerbolzen ausgebildeten
Drehachse 32 gelagert. Der Hebelkörper 31 weist einseits der Drehachse einen Hebelschubarm
33 und anderseits der Drehachse 32 einen Hebelgriffarm 34 auf, welcher in ersichtlich
abgewinkeltem Verlauf in den Hebelgriff 15 übergeht. Bei Betätigung des Hebelgriffarms
34 über den Hebelgriff 15 wirkt der Hebelschubarm 33 in drehender Bewegung D in axialer
Richtung A kraftübertragend auf einen am Auspressgestänge 24 befestigten Antriebskörper
41 und setzt die drehende Bewegung D des Hebelschubarms 33 in eine lineare Bewegung
des Antriebskörpers 41 um.
[0032] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, weist der Hebelkörper 31 eine vorliegend zwei Gabelabschnitte
33.1, 33.2 und einen Gabelstamm 35 ausbildende Gabelung 36 auf. Die zwei Gabelabschnitte
33.1, 33.2 münden in zwei - gemäß Fig. 2 identisch bezeichnete - Hebelschubarme 33,
von denen in der Seitenansicht der Fig. 2 nur einer ersichtlich ist. Der Hebelkörper
31 ist als solcher mittels der zwei Gabelabschnitte 33.1, 33.2 - d.h. mittels seiner
zwei Hebelschubarme 33 - auf der Drehachse 32 gelagert. Der Lagerbolzen der Drehachse
32 durchsetzt dazu die Gabelabschnitte 33.1, 33.2. Im Übrigen bilden die Gabelabschnitte
33.1, 33.2 abschnittsweise auch einen Teil des Hebelgriffarms 34. Mit anderen Worten
ist eine Gabelungsstelle 37 der Gabelung 36 anderseits der Drehachse 32 Teil des Hebelgriffarms
34. Einseits der Drehachse 32 verlaufen die Hebelschubarme 33 in Form der Gabelabschnitte
33.1, 33.2. Die vorliegend als Lagerbolzen ausgebildete Drehachse 32 ist so in der
Lage den Hebelkörper 31 an zwei Stellen - nämlich an einem ersten Gabelabschnitt 33.1
und einem zweiten Gabelabschnitt 33.2 - besonders stabil drehend zu lagern. Der Hebelkörper
31 als solcher ist jedenfalls bis zu seinem Übergang in den Hebelgriff 15 aus zwei
in Fig. 3 ersichtlichen Flachblechen 31.1, 31.2 gebildet, die im Gabelstamm 35 aneinander
liegen und in den zwei Gabelabschnitten 33.1, 33.2 beabstandet sind. Konkret bildet
ein erstes Flachblech 31.1 einen ersten Hebelschubarm 33 und ein zweites Flachblech
31.2 einen zweiten Hebelschubarm 33, d.h. einen ersten Gabelabschnitt 33.1 bzw. einen
zweiten Gabelabschnitt 33.2.
[0033] Jeder der Hebelschubarme 33 weist am Gabelende eines ersten Gabelabschnitts 33.1
bzw. zweiten Gabelabschnitts 33.2 einen nasenförmig ausgebildeten ersten bzw. zweiten
Abwälzkopf 38.1 bzw. 38.2 auf. Der erste bzw. zweite Abwälzkopf 38.1, 38.2 hat eine
am ersten bzw. zweiten Antriebskörper 41.1, 41.2 abwälzbare Nasenkontur N. Der Nasenkontur
N gegenüberliegend weist ein Abwälzkopf 38.1, 38.2 eine Rückenkontur R auf. Sowohl
die Nasenkontur N der Abwälzköpfe 38.1, 38.2 als auch deren Rückenkontur R sind vorliegend
identisch ausgeführt. Auch die für lediglich den zweiten Hebelschubarm 33 angedeutete
Länge L zwischen Drehachse 32 und Gabelende ist vorliegend für beide Hebelschubarme
33 identisch ausgeführt.
[0034] Ein erster und zweiter Antriebskörper 41.1, 41.2 ist vorliegend rotationssymmetrisch
zu einer Stange 25.1, 25.2 als Ringscheibe ausgebildet und in verkipptem Zustand klemmend
jeweils an der Stange 25.1, 25.2 des Auspressgestänges 24 gehalten. Wie weiter anhand
von Fig. 6 erläutert, ist der erste und zweite Antriebskörper 41.1, 41.2 neben einem
dritten und vierten Antriebskörper 41.3, 41.4 Teil einer Antriebseinheit 40, wobei
die Antriebskörper 41.1, 41.2, 41.3, 41.4 in der Antriebseinheit 40 von einem Halter
42 auf Abstand gehalten sind.
[0035] Zunächst wird anhand der Fig. 4 und Fig. 5A, Fig. 5B die Funktionsweise der Hebelanordnung
30 bei Betätigung des Hebelgriffs 15 erläutert, wobei die Fig. 4 und Fig. 5A, 5B als
Seitenansicht der Fig. 3 zu verstehen sind und die weiteren Ausführungen anhand der
Fig. 4 und Fig. 5A, Fig. 5B für die Gabelabschnitte 33.1, 33.2 und die Abwälzköpfe
38.1, 38.2 eines jeden der Hebelschubarme 33 zu verstehen sind. Mittels der am Hebelkörper
31 vorgesehenen Gabelung 36 können auf besonders verlässliche Weise Vorschubkräfte
auf vorliegend zwei Antriebskörpern 41.1, 41.2 in Form jeweils eines Klemmelements
aufgeteilt werden. Durch eine Drehbewegung D des Hebelkörpers 31 um die Drehachse
32, wie sie in Fig. 5A und Fig. 5B verdeutlicht ist, werden die Antriebskörper 41
in axialer Richtung A linear bewegt. Dieser Vorgang kann sich beliebig wiederholen.
[0036] Fig. 4 zeigt dazu das Detail der Hebelanordnung 30 der Fig. 3 zusammen mit dem Auspressgestänge
24 und einem Antriebskörper 41 stellvertretend für die Antriebskörper 41.1, 41.2 in
einer Seitenansicht. Ein durch einen Gabelabschnitt 33.1 gebildeter Hebelschubarm
33 weist am Gabelende einen nasenförmigen Abwälzkopf 38.1 auf, der in der in Fig.
4 ersichtlichen Weise mit seiner Nasenkontur N am Antriebskörper 41 kraftübertragend
angreift. Der Hebelkörper 31 der Hebelanordnung 30 ist vorliegend in einer Position
der Fig. 1 oder Fig. 2 gezeigt, d.h. ohne Betätigung durch die Finger eines Anwenders.
Diese Position eines Hebelkörpers 31 zeigt auch die Fig. 5A. Bei Betätigung des Hebelgriffs
15 wird dieser zum Handgriff 14 hingezogen, so dass sich der einseits der Drehachse
32 befindliche Hebelschubarm 33 nach vorn bewegt und dadurch zunächst den Antriebskörper
41 verkippt, so dass sich dieser klemmend an seiner Stange des Auspressgestänges 24
festlegt. Anschließend wälzt die Nasenkontur N des Abwälzkopfes 38.1 am Antriebskörper
41 ab und schiebt diesen mit seiner Stange nach vorn. Durch eine so gestaltete durch
D gekennzeichnete Drehbewegung des Abwälzkopfes 38.1 wird der Antriebskörper 41 entlang
der axialen Richtung A vorgeschoben. Die Drehbewegung D des Hebelschubarms 33 wird
in eine Linearbewegung des Antriebskörpers 41 entlang der axialen Richtung A umgewandelt.
Eine Axialbewegung des Antriebskörpers 41 kann sich je nach Bedarf einstellen lassen.
So lassen sich die Nasenkontur N der Abwälzköpfe 38.1, 38.2 an den Gabelenden entsprechend
ausbilden, um eine bestimmte Charakteristik des Axialschubs und des Axialwegs für
den Antriebskörper 41 zu erreichen. Der vorliegend mit einer Gabelung versehene Hebelkörper
31 transportiert alle Antriebskörper 41 pro Betätigungshub des Hebelschubarms 33 um
einen variablen aber vorbestimmten Vorschubbetrag in die axiale Richtung A. Aus Fig.
5A ist ersichtlich, dass die beiden Antriebskörper 41.1, 41.2 zu Beginn eines Betätigungshubs
parallel hintereinander liegen - in Fig. 5A ist deshalb nur die vordere Kontur eines
Antriebskörpers 41 gezeigt. Am Ende des Betätigungshubs sind die Antriebskörper 41.1,
41.2 mit leichtem Axialversatz zueinander jeweils klemmend auf ihrer Stange 25.1 bzw.
25.2 festgelegt. Deshalb ist in Fig. 5B sowohl der erste Antriebskörper 41.1 als auch
der zweite Antriebskörper 41.2 erkennbar. Ein erster Vorschubbetrag des ersten Antriebskörpers
41.1 unterscheidet sich vorliegend von einem zweiten Vorschubbetrag des zweiten Antriebskörpers
41.2. Dies kann zum einen durch unterschiedliche Gegenkräfte beim Auspressen der Massen
in zwei unterschiedlichen Behältnissen begründet sein. Unterschiedliche Vorschubbeträge,
wie sie vorliegend in Bezug auf Fig. 5A und Fig. 5B verdeutlicht sind, lassen sich
auch dadurch erreichen, dass für den ersten Gabelabschnitt 33.1 und den zweiten Gabelabschnitt
33.2 unterschiedliche Achsabstände - gemessen zwischen der Drehachse 32 und dem Angriffspunkt
der Nasenkontur N des ersten bzw. zweiten Abwälzkopfes 38.1, 38.2 am ersten bzw. zweiten
Antriebskörper 41.1, 41.2 - eingestellt werden. Eine Länge L eines Hebelschubarms
33, wie sie in Fig. 5A und Fig. 5B eingezeichnet ist, lässt sich für jeden Hebelschubarm
am ersten bzw. zweiten Gabelabschnitt 33.1, 33.2 individuell einstellen. Auch lässt
sich für jeden Gabelabschnitt 33.1, 33.2 eine andere Nasenkontur N einstellen.
[0037] Fig. 6 zeigt die bereits vorher erwähnte Antriebseinheit 40 mit vier Antriebskörpern
41.1, 41.2, 41.3, 41.4 und einem Halter 42. Der Halter 42 weist eine Halterachse 43
und von der Halterachse 43 abgehende vier Arme 44.1, 44.2, 44.3, 44.4 auf, welche
die zugeordneten Antriebskörper 41.1, 41.2, 41.3, 41.4 rückseitig halten und beabstanden.
[0038] Der erste Antriebskörper 41.1 bildet auf der ersten Stange 25.1 des Auspressgestänges
24 einen vorderen Antriebskörper mit rückseitiger Anlage einer Nasenkontur N eines
ersten Abwälzkopfes 38.1. Ein dritter Antriebskörper 41.3 bildet auf derselben ersten
Stange 25.1 einen hinteren Antriebskörper- dies gegebenenfalls in Anlage zu einer
Anschlagstange 45.
[0039] Der zweite Antriebskörper 41.2 bildet einen vorderen Antriebskörper auf der zweiten
Stange 25.2 des Auspressgestänges 24 in rückseitiger Anlage zu einer Nasenkontur N
eines zweiten Abwälzkopfes 38.2. Der vierte Antriebskörper 41.4 ist an derselben zweiten
Stange 25.2 des Antriebsgestänges 24 als hinterer Antriebskörper gehalten - dies gegebenenfalls
in Anlage zu einer Anschlagstange 45.
[0040] Die Funktionsweise der Antriebseinheit 40 ergibt sich bei Vorschub, wie oben erläutert,
unter verkippter und klemmender Festlegung jedenfalls der vorderen Antriebskörper
41.1, 41.2 jeweils an der Stange 25.1 bzw. 25.2 bei Krafteinwirkung durch einen Abwälzkopf
38.1 bzw. 38.2. Gibt der Anwender den Hebelgriff 15 frei, besteht dann regelmäßig
noch ein Gegendruck auf die Antriebskörper 41.1, 41.2 gegen die Vorschubrichtung in
Folge der Trägheit der auszupressenden Massen in den Behältnissen 2. Durch die so
gegen die Vorschubrichtung bewirkte Gegenkraft werden die hinteren Antriebskörper
41.3, 41.4 verkippt und nunmehr klemmend an der Stange 25.1 bzw. 25.2 gehalten. Letztlich
behält so die Antriebseinheit 40 ihre Position auch bei Freigeben des Hebelgriffs
15 bis ein Auspressen der Massen in der behaltenen Position der Antriebseinheit 40
beendet ist. Nach Beendigung des durch einen einmaligen Vorschubhub veranlassten Auspressvorgangs
wird die Antriebseinheit mit allen Antriebskörpern 41.1, 41.2, 41.3, 41.4 in eine
Ausgangsstellung zurückgeführt. Bei Erreichen der Ausgangsstellung schlagen die hinteren
Antriebskörper 41.3, 41.4 rückseitig an der Anschlagstange 45 an und beenden so den
Rückführvorgang. Unter anderem zur Ausführung des Rückführvorgangs werden die Antriebskörper
41.1, 41.2, 41.3, 41.4 durch die Arme 44.1, 44.2, 44.3, 44.4 jeweils zur Stange 25.1,
25.2 in eine nicht verkippte Position gebracht. Dies kann durch Betätigung des in
Fig. 1 gezeigten, auf den Halter 42 wirkenden Hebels 11 unterstützt werden. Bei einer
durch den Halter 42 bewirkten Geradestellung der Antriebskörper 41.1, 41.2, 41.3,
41.4 zu den Stangen sind diese mit Spiel frei beweglich jeweils auf der Stange 25.1
bzw. 25.2.
[0041] Anschließend kann ein neuer Betätigungshub durch Betätigen des Hebelgriffs 15 vom
Anwender eingeleitet werden.
[0042] Fig. 7 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform eines Systems aus einem den Hebelgriff
15 fortsetzenden Hebelkörper 31 in Kombination mit einer Antriebseinheit 40', die
abgewandelte Antriebskörper 46.1, 46.2 aufweist. Der Hebelkörper 31 ist mit dem Hebelgriff
15 weitgehend identisch zu dem zuvor erläuterten Hebelkörper ausgeführt. Ebenso ist
die Antriebseinheit 40' ähnlich der Antriebseinheit 40 mit einem Halter 42 ausgeführt.
Lediglich die Antriebskörper 46.1, 46.2 sind im Unterschied zu den ringscheibenförmigen
Antriebskörpern 41 variiert. Vorliegend sind die Antriebskörper 46.1, 46.2 - ebenfalls
scheibenförmig - jeweils auf einer Stange 25.1, 25.2 des Auspressgestänges 24 gehalten.
Die Scheibe der Antriebskörper 46.1, 46.2 hat vorliegend eine zusammengesetzte Kontur.
Die Kontur weist eine sich im Wesentlichen trapezförmig verjüngende Haltefläche 47
sowie eine an die verjüngte Schmalseite anschließende im Wesentlichen rechteckförmige
Kippfläche 48 auf. Ein rückseitig an dem Antriebskörper 46.1, 46.2 angreifender Abwälzkopf
38.1, 38.2 greift kraftübertragend bevorzugt an der Kippfläche 48 rückseitig an und
ist so in der Lage den Antriebskörper 46.1, 46.2 besonders einfach zu verkippen und
damit klemmend an einer Stange 25.1, 25.2 festzulegen.
1. Auspressvorrichtung (100) zum Auspressen von ein- oder mehrkomponentigen Massen aus
wenigstens einem Behältnis (2), aufweisend:
ein sich im Wesentlichen entlang einer axialen Richtung (A) erstreckendes Gehäuse
(1) mit
einem Funktionsabschnitt (20) mit wenigstens einer Behältnisaufnahme (21), und
einem Handhabungsabschnitt (10) mit einer Hebelanordnung (30), über die ein das Auspressen
der Massen aus dem wenigstens einen Behältnis (2) bewirkendes Auspressgestänge (24)
betätigbar ist,
wobei die Hebelanordnung (30) einen auf einer Drehachse (32) gelagerten Hebelkörper
(31) aufweist, der einseits der Drehachse (32) einen Hebelschubarm (33) und anderseits
der Drehachse (32) einen Hebelgriffarm (34) hat, wobei der Hebelschubarm (33) bei
Betätigung des Hebelgriffarms (34) kraftübertragend auf einen am Auspressgestänge
(24) befestigten Antriebskörper (41) wirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hebelkörper (31) eine wenigstens zwei Gabelabschnitte (33.1, 33.2) und einen Gabelstamm
(35) ausbildende Gabelung (36) aufweist, wobei jeder der wenigstens zwei Gabelabschnitte
(33.1, 33.2) in jeweils einen Hebelschubarm (33) mündet und der Gabelstamm (35) in
den Hebelgriffarm (34) mündet.
2. Auspressvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelkörper (31) mittels den wenigstens zwei Gabelabschnitten (33.1, 33.2) auf
der Drehachse (32) gelagert ist.
3. Auspressvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gabelungsstelle (37) der Gabelung (36) anderseits der Drehachse (32) einen Teil
des Hebelgriffarms (34) bildet.
4. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Gabelabschnitte (33.1, 33.2) wenigstens einen Teilabschnitt des
Hebelgriffarms (34) bilden.
5. Auspressvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelkörper (31) mittels des Gabelstamms (35) auf der Drehachse (32) gelagert
ist.
6. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (32) in Form eines Lagerbolzens gebildet ist.
7. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelkörper (31) wenigstens im Bereich der Gabelung (36) mittels zwei Flachblechen
(31.1, 31.2) gebildet ist, die im Gabelstamm (35) aneinander liegen und in den wenigstens
zwei Gabelabschnitten (33.1, 33.2) beabstandet sind.
8. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Hebelschubarm (33) ein an einem Antriebskörper (41) bei Betätigung
des Hebelgriffarms (34) kraftübertragend, abwälzbares Gabelende aufweist, insbesondere
das Gabelende einen nasenförmig ausgebildeten Abwälzkopf (38.1, 38.2) aufweist.
9. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Hebelschubarm (33) eine von einem zweiten Hebelschubarm (33) unterschiedliche
Länge (L) aufweist und/oder ein erster Hebelschubarm (33) ein von einem zweiten Hebelschubarm
(33) unterschiedlich ausgebildetes Gabelende aufweist, insbesondere ein erster Abwälzkopf
(38.1) eine andere Nasenkontur (N) als ein zweiter Abwälzkopf (38.2) aufweist.
10. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein insbesondere kreisscheibenförmiger Antriebskörper (41) als Klemmelement ausgebildet
ist, das auf einer Stange (25.1, 25.2) des Auspressgestänges (24) bei kraftübertragender
Einwirkung eines Hebelschubarms verkippt klemmend festgehalten ist, und ein Antriebskörper
(41) pro Betätigungshub eines Hebelschubarms (33) mit einer Stange (25.1, 25.2) des
Auspressgestänges (24) um einen, insbesondere variablen aber vorbestimmten, Vorschubbetrag
in axialer Richtung (A) verschiebbar ist.
11. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein einem ersten Gabelabschnitt (33.1) zugeordneter erster Antriebskörper (41.1)
auf einer ersten Stange (25.1) und ein einem zweiten Gabelabschnitt (33.2) zugeordneter
zweiter Antriebskörper (41.2) auf einer zweiten Stange (25.2) gehalten ist, insbesondere
mit Versatz haltbar ist.
12. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Antriebskörper (41.1) um einen ersten Vorschubbetrag verschiebbar ist
und ein zweiter Antriebskörper (41.2) um einen zweiten Vorschubbetrag verschiebbar
ist und der erste Vorschubbetrag anders als der zweite Vorschubbetrag sein kann.
13. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster und ein zweiter Antriebskörper (41.1, 41.2) als ein jeweils relativ zu
einem hinteren Antriebskörper (41.1, 41.2) angeordneter vorderer Antriebskörper (41.1,
41.2) an derselben Stange (25.1, 25.2) des Antriebsgestänges (24) gehalten ist und
in einer Antriebseinheit (40) der vordere und hintere Antriebskörper (41.1, 41.2)
von einem Halter (42) auf Abstand gehalten sind.
14. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter und ein vierter Antriebskörper (41.3, 41.4) als ein hinterer Antriebskörper
(41.3, 41.4) in einer Antriebseinheit (40) von einem insbesondere federkraftbelasteten
Halter (42) auf Abstand zu einem vorderen Antriebskörper gehalten sind, wobei der
Halter (42) eine Halterachse (43) und davon abgehende vier Arme (44.1, 44.2, 44.3,
44.4) aufweist, wobei jeder Arm (44.1, 44.2, 44.3, 44.4) jeweils einen der Antriebskörper
(41.1, 41.2, 41.3, 41.4) hält.
15. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter und/oder vierter Antriebskörper (41.3, 41.4) bei Krafteinwirkung gegen
die Vorschubrichtung verkippt klemmend auf einer Stange (25.1, 25.2) festgehalten
ist.