[0001] Die Erfindung betrifft eine Türanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE-OS 23 19 399 ist eine Türanlage mit mindestens einem beweglich gelagerten Türflügel bekannt. Eine
Dichtungseinrichtung ist zur Abdichtung des Türflügels gegenüber einem benachbarten
Bauteil der Türanlage vorgesehen, wobei die Dichtungseinrichtung mindestens eine zwischen
einer abdichtenden Stellung und einer nicht abdichtenden Stellung bewegliche Dichtleiste
aufweist. Die Dichtungseinrichtung weist außerdem mindestens einen ersten, an der
Dichtleiste angeordneten und die Dichtleiste abhängig von der Stellung des Türflügels
bewegenden Magneten auf. Die Dichtleiste, welche versenkt im Boden angeordnet ist,
wird durch die anziehende Krafteinwirkung eines zweiten, im Türflügel angeordneten
Magneten angehoben, wenn sich der Türflügel über der Dichtleiste befindet, beispielsweise
in der Geschlossenlage des Türflügels. Wird der Türflügel wieder aus dieser abdichtenden
Position heraus bewegt, so gelangen auch die Magnete aus ihrer anziehenden Krafteinwirkung
heraus, und die Dichtleiste fällt durch die Einwirkung der Schwerkraft in ihre im
Boden versenkte Position zurück. Zum Lösen der anziehenden Krafteinwirkung der Magnete
ist ein hoher Kraftaufwand erforderlich, da die hohe Haftreibung der magnetisch an
die Türflügelunterkante angezogenen Dichtleiste überwunden werden muss. Insbesondere
bei manuell betätigtem Türflügel wirkt sich dies negativ auf den Begehkomfort der
Türanlage aus. Aber auch bei automatischen Türanlagen kann dieser Effekt unerwünscht
sein, da eine höhere Antriebsleistung installiert werden muss, als für die Bewegung
des Türflügels eigentlich erforderlich wäre. Ferner kann sich die Dichtleiste vor
Erreichen seiner im Boden versenkten Grundstellung verklemmen und so eine Stolperfalle
darstellen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Türanlage zu schaffen, deren Türflügel
eine bei geringen Bedienkräften funktionssichere Dichtungseinrichtung aufweist.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0006] Erfindungsgemäß wirkt der erste Magnet in zumindest einer ersten Position des Türflügels
mit mindestens einem zweiten, am Türflügel angeordneten Magneten zusammen, wodurch
die Dichtleiste in ihre abdichtende Stellung beaufschlagt wird, und zumindest in einer
zweiten Position des Türflügels wirkt der erste Magnet mit mindestens einem dritten,
am Türflügel angeordneten Magneten zusammen, wodurch die Dichtleiste in ihre nicht
abdichtende Stellung beaufschlagt wird. Diese Anordnung weist bei geringen Bedienkräften
eine hohe Funktionssicherheit auf.
[0007] Die Dichtleiste ist in der Ebene des Türflügels zweidimensional verschiebbar und
senkrecht zur Ebene des Türflügels unverschiebbar gegenüber dem Türflügel gelagert.
[0008] Die Dichtleiste weist mindestens einen Betätigungsabschnitt auf, welcher in der nicht
abdichtenden Stellung der Dichtleiste in Bewegungsrichtung, insbesondere Schließrichtung
des Türflügels über die Erstreckung des Türflügels hinaus ragt. Hierdurch kann auf
bodenseitige Dichtungselemente, wie beim Stand der Technik nachteilig vorhanden, verzichtet
werden.
[0009] Die Dichtleiste ist derart verlagerbar, dass der erste Magnet in einer ersten Stellung
der Dichtleiste mit dem zweiten, am Türflügel angeordneten Magneten und in einer zweiten
Stellung der Dichtleiste mit dem dritten, am Türflügel angeordneten Magneten zusammenwirkt.
Diese "schwimmende", durch die Anziehungs- bzw. Abstoßungskräfte der Magnete bewirkte
Führung der Dichtleiste minimiert die Bedienkräfte, da keine Reibung auftritt.
[0010] Zur Beaufschlagung der Dichtleiste in eine Grundstellung kann ein Rückstellelement
vorgesehen sein. Auch dies dient der Funktionssicherheit.
[0011] Die Türanlage kann beispielsweise als Schiebetüranlage, Drehtüranlage oder dergleichen
ausgebildet sein.
[0012] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen:
- Fig. 1 a
- eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Türanlage, bei Offenlage des Türflügels;
- Fig. 1 b
- eine Darstellung gemäß Fig. 1a, jedoch bei Geschlossenlage des Türflügels;
- Fig. 2
- den unteren Randbereich des Türflügels gemäß Fig. 1 mit einer schematischen Darstellung
der Dichtungseinrichtung;
- Fig. 3a
- den unteren Randbereich der Türanlage gemäß Fig. 1 in einem ersten Betriebszustand;
- Fig. 3b
- eine Darstellung gemäß Fig. 3a, jedoch in einem zweiten Betriebszustand;
- Fig. 3c
- eine Darstellung gemäß Fig. 3a und 3b, jedoch in einem dritten Betriebszustand;
- Fig. 3d
- eine Darstellung gemäß Fig. 3a bis 3c, jedoch in einem vierten Betriebszustand;
- Fig. 4
- den unteren Randbereich des Türflügels gemäß Fig. 1 mit einer schematischen Darstellung
eines abgewandelten Ausführungsbeispiels der Dichtungseinrichtung;
- Fig. 5a
- den unteren Randbereich der Türanlage gemäß Fig. 1 mit der Dichtungseinrichtung gemäß
Fig. 4 in einem ersten Betriebszustand;
- Fig. 5b
- eine Darstellung gemäß Fig. 5a, jedoch in einem zweiten Betriebszustand;
- Fig. 5c
- eine Darstellung gemäß Fig. 5a und 5b, jedoch in einem dritten Betriebszustand;
- Fig. 5d
- eine Darstellung gemäß Fig. 5a bis 5c, jedoch in einem vierten Betriebszustand;
- Fig. 6a
- eine Schnittdarstellung entlang Linie X-X aus Fig. 5a;
- Fig. 6b
- eine Schnittdarstellung entlang Linie Y-Y aus Fig. 5d.
[0014] In den Fig. 1 a und 1 b ist eine als Schiebetüranlage ausgebildete Türanlage 1 in
Frontansicht bei Offenlage bzw. bei Geschlossenlage des Türflügels 2 dargestellt.
Der als Schiebeflügel ausgebildete Türflügel 2 ist entlang einer ortsfest an einer
Gebäudedecke 9 angeordneten Führungsschiene 8 über eine Führungseinrichtung 5 verschiebbar
gelagert. Der durch den Türflügel 2 verschließbare Durchgangsbereich der Türanlage
1 wird seitlich durch Gebäudewände 10 begrenzt. Die Führungseinrichtung 5 weist zwei
Rollenwagen 6 mit Laufrollen 7 auf, welche in der Führungsschiene 8 abrollen. Der
an der Führungseinrichtung 5 aufgehängte Türflügel 2 weist ein umlaufendes Profil
3 auf. Eine an dem Profil montierte Griffeinrichtung 4 dient zur manuellen Betätigung
des Türflügels 2. Alternativ oder zusätzlich ist auch eine fremdkraftbetätigte Verschiebung
des Türflügels 2 durch eine Antriebseinrichtung denkbar. Im Bereich des Gebäudebodens
13 kann der Türflügel 2 ebenfalls eine Führungseinrichtung aufweisen, welche der bodenseitigen
Führung und/oder Verriegelung dienen kann, hier jedoch nicht dargestellt ist. Ferner
weist der Türflügel 2 im Bereich des Gebäudebodens 13 eine Dichtungseinrichtung 11
auf, welche zur Abdichtung der bodenseitigen horizontalen Unterkante des Türflügels
2 gegenüber dem Gebäudeboden 13 bei Geschlossenlage des Türflügels 2 dient. Die Dichtungseinrichtung
11 weist hierzu eine bewegliche Dichtleiste 12 auf.
[0015] In der Position gemäß Fig. 1a befindet sich der Türflügel 2 in vollständiger Offenlage,
und dementsprechend befindet sich die Dichtleiste 12 der Dichtungseinrichtung 11 in
einer angehobenen Stellung, so dass zwischen der Unterkante der Dichtleiste 12 und
der Oberfläche des Gebäudebodens 13 ein kleiner Spalt verbleibt, welcher eine ungehinderte
Bewegung des Türflügels 2 erlaubt.
[0016] In der Position gemäß Fig. 1b befindet sich der Türflügel 2 in vollständiger Geschlossenlage,
und dementsprechend befindet sich die Dichtleiste 12 der Dichtungseinrichtung 11 in
abgesenkter Stellung, so dass die Unterkante der Dichtleiste 12 auf der Oberfläche
des Gebäudebodens 13 abdichtend aufliegt. Das Absenken bzw. Anheben der Dichtleiste
12 erfolgt abhängig von der Position des Türflügels 2 und wird nachfolgend näher beschrieben.
[0017] In der Fig. 2 ist der untere, die Dichtungseinrichtung 11 aufnehmende Bereich des
Türflügels 2 dargestellt. Das Profil 3 des Türflügels 2 weist in seiner wesentlichen
Erstreckung einen Flächenbereich 3a auf, welcher ein plattenförmiges Bauteil, z.B.
eine Glasscheibe umschließen kann. An der unteren horizontalen Kante des Türflügels
2 weist das Profil 3 einen Aufnahmebereich 3b auf, welcher als nach unten offene Nut
ausgebildet sein kann und die Komponenten der Dichtungseinrichtung 11 aufnimmt. Im
Aufnahmebereich 3b ist die Dichtleiste 12 in der Ebene des Türflügels 2 zweidimensional
verschiebbar und senkrecht zur Ebene des Türflügels 2 unverschiebbar gegenüber dem
Türflügel 2 gelagert. Einstückig mit der Dichtleiste 12 ist ein Betätigungsabschnitt
12a ausgebildet, welcher stirnseitig über die Erstreckung des Türflügels 3 hinaus
ragt. Alternativ kann der Betätigungsanschnitt 12a als separates, mit der Dichtleiste
12 verbundenes Bauteil ausgebildet sein. Bei der Bewegung des Türflügels 2 gelangt
der Betätigungsabschnitt 12a mit einem benachbarten Bauteil der Türanlage 1, z.B.
einem nicht dargestellten, benachbarten Türflügel oder einer ortsfesten Gebäudewand
10, in Anlage, wenn der Türflügel 2 in die Position gelangt, in welcher die Dichtleiste
12 von ihrer nicht abdichtenden Stellung in ihre abdichtende Stellung bewegt werden
soll, beispielsweise in der Geschlossenlage des Türflügels 2.
[0018] In dieser Ansicht nicht dargestellt ist ein flexibles Dichtungselement, z.B. Dichtungsgummi,
welches vorzugsweise U-förmig ausgebildet ist und die gesamte Öffnung des Aufnahmebereichs
3b einschließlich der Dichtleiste 12 dicht umschließt. Im dargestellten Betriebszustand
befindet sich die Dichtleiste 12 in eingezogenem Zustand innerhalb des Aufnahmebereichs
3b des Türflügels 2. Hierbei muss das Dichtungselement hinsichtlich seiner Abmessungen
und/oder Flexibilität so bemessen sein, dass es den gesamten Bewegungsweg der Dichtleiste
12 von der vollständig eingezogenen bis zur vollständig ausgefahrenen Stellung ohne
nennenswerten mechanischen Widerstand erlaubt.
[0019] An der Dichtleiste 12 sind mittels zweier Halter 19 zwei Magnete 14a, 14b montiert,
welche jeweils einen nach unten gerichteten Nordpol 14n und einen nach oben gerichteten
Südpol 14s aufweisen. Ein an der Dichtleiste 12 montierter Anschlag 18 begrenzt den
Bewegungsbereich der Dichtleiste 12 nach oben. Ein an dem Profil 3 des Türflügels
2 abgestütztes Rückstellelement 21, beispielsweise eine Druckfeder, beaufschlagt die
Dichtleiste 12 in eine Grundstellung, d.h. dahingehend, dass der Betätigungsabschnitt
12a, wie es in der eingezogenen Stellung der Dichtleiste 12 zweckmäßig ist, in Bewegungsrichtung,
insbesondere Schließrichtung des Türflügels 2 über die Erstreckung des Türflügels
3 hinaus ragt. Im Aufnahmebereich 3b des Profils 3 des Türflügels 2 sind mehrere Magnete
15a, 15b, 16a, 16b, 17a, 17b angeordnet. Vier Magnete 15a, 15b, 16a, 16b sind oberhalb
der an der Dichtleiste 12 montierten Magnete 14a, 14b angeordnet, während die beiden
weiteren Magnete 17a, 17b unterhalb der an der Dichtleiste 12 montierten Magnete 14a,
14b angeordnet sind. In der in Fig. 2 dargestellten Position der Dichtleiste 12 befinden
sich die an dieser montierten Magnete 14a, 14b unterhalb zweier gleichsinnig orientierter,
d.h. mit obenliegendem Südpol 16s und untenliegendem Nordpol 16n am Türflügel 2 montierter
Magnete 16a, 16b. Die Magnete 14a, 16a, 14b, 16b stehen somit in zueinander anziehender
Wirkung und beaufschlagen die Dichtleiste 12 nach oben. Jeweils neben diesen obenseitigen
Magneten 16a, 16b sind gegensinnig, d.h. mit obenliegendem Nordpol 15n und untenliegendem
Südpol 15s orientierte Magnete 15a, 15b angeordnet. Diese werden wirksam, wenn die
Dichtleiste 12 durch das Betätigungselement 12a in den Aufnahmebereich 3b des Profils
3 des Türflügels 2 hinein geschoben wird, wobei die an der Dichtleiste 12 montierten
Magnete 14a, 14b dann unterhalb der gegensinnig orientierten Magnete 15a, 15b liegen.
Aufgrund der dann gegenüberliegenden Südpole 14s, 15s wird die Dichtleiste 12 dann
nach unten beaufschlagt. Um die Anpresskraft der Dichtleiste 12 gegenüber dem Gebäudeboden
13 noch zu erhöhen, sind unterhalb der gegensinnig orientierten Magnete 15a, 15b die
beiden weiteren Magnete 17a, 17b montiert, jedoch mit derselben Orientierung wie die
an der Dichtleiste 12 montierten Magnete 14a, 14b, d.h. mit obenliegendem Südpol 17s
und untenliegendem Nordpol 17n. Auch diese unteren Magnete 17a, 17b werden wirksam,
wenn die Dichtleiste 12 durch das Betätigungselement 12a in den Aufnahmebereich 3b
des Profils 3 des Türflügels 2 hinein geschoben wird, wobei dann die an der Dichtleiste
12 montierten Magnete 14a, 14b oberhalb der unteren Magnete 17a, 17b liegen und von
diesen angezogen werden. Die untenliegenden Magnete 17a, 17b unterstützen somit die
obenliegenden Magnete 15a, 15b bei der Beaufschlagung der Dichtleiste 12 gegen den
Gebäudeboden 13. Falls dies nicht erforderlich ist, kann entweder auf die unteren
Magnete 17a, 17b oder auf die obenliegenden Magnete 15a, 15b gegebenenfalls verzichtet
werden.
[0020] In dargestellten Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei Gruppen der Magnete 14a, 15a,
16a, 17a, 14b, 15b, 16b, 17b vorhanden. Insbesondere bei langen Dichtleisten 12 können
zusätzlich entlang der Längserstreckung der Dichtleiste 12 weitere derartig zusammenwirkende
Magnetgruppen vorgesehen werden.
[0021] Die Figuren 3a bis 3d zeigen den Bewegungsablauf des Ausfahrens der Dichtleiste 12
bei der Schließbewegung des Türflügels 2.
[0022] Die Fig. 3a zeigt einen ersten Betriebszustand, in welchem sich der Türflügel 2 in
teilgeöffneter Stellung befindet und in Schließrichtung bewegt wird (Pfeil A). Die
Dichtleiste 12 wird durch das Rückstellelement 21 so beaufschlagt, dass die an der
Dichtleiste 12 montierten Magnete 14a, 14b sich unterhalb der oberen gleichsinnig
orientierten Magnete 16a, 16b des Türflügels 2 befinden und somit von diesen angezogen
werden, d.h. die Dichtleiste 12 ist in der angehobenen Stellung gehalten.
[0023] Die Fig. 3b zeigt einen zweiten Betriebszustand, in welchem der Türflügel 2 sich
bereits in der Nähe seiner Geschlossenlage befindet. Der Betätigungsabschnitt 12a
der Dichtleiste 12 steht nun mit der Gebäudewand 10 in Kontakt.
[0024] Eine weitere Bewegung des Türflügels 2 (Pfeil B) führt zu dem Betriebszustand gemäß
Fig. 3c, in welchem der Betätigungsabschnitt 12a bereits teilweise in den Aufnahmebereich
3b eingeschoben ist. Die an der Dichtleiste 12 montierten Magnete 14a, 14b befinden
sich nun zwischen den oberen, gleichsinnig orientierten Magneten 16a, 16b und den
aus den oberen, gegensinnig orientierten Magneten 15a, 15b und den unteren, gleichsinnig
orientierten Magneten 17a, 17b gebildeten Magnetpaaren, so dass die Dichtleiste 12
bei weiterer Bewegung des Türflügels 2 in Schließrichtung (Pfeil C) nach unten abgestoßen
bzw. angezogen wird (Pfeil D).
[0025] Die Geschlossenlage der Türflügels 2 ist in dem Betriebszustand gemäß Fig. 3d erreicht.
Die an der Dichtleiste 12 montierten Magnete 14a, 14b befinden sich nun vollständig
zwischen den aus den oberen, gegensinnig orientierten Magneten 15a, 15b und den unteren,
gleichsinnig orientierten Magneten 17a, 17b gebildeten Magnetpaaren, so dass die Dichtleiste
12 mit maximaler Kraft gegen den Gebäudeboden 13 beaufschlagt wird.
[0026] Eine anschließende, hier nicht dargestellte Öffnungsbewegung des Türflügels 2 führt
prinzipiell zu einem umgekehrten Bewegungsablauf der Dichtungseinrichtung 11, wobei
dann der Betätigungsabschnitt 12a unter Entspannung des Rückstellelements 21 wieder
aus dem Aufnahmebereich 3b heraus geschoben wird und die der Dichtleiste 12 zugeordneten
Magnete 14a, 14b durch die oberen, gleichsinnig orientierten Magnete 16a, 16b angehoben
werden.
[0027] In der Fig. 4 ist der untere, eine abgewandelte Ausführung der Dichtungseinrichtung
11 aufnehmende Bereich des Türflügels 2 dargestellt. Abweichend zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 und 3 erstrecken sich die Magnete 14, 15, 17 über annähernd die gesamte
Breite des Türflügels 2, wobei die Nord- und Südpole 14n, 14s, 15n, 15s, 17n, 17s
jeweils abschnittsweise abwechselnd nach oben bzw. nach unten gerichtet sind. Während
ein Magnet 14 gemeinsam mit der Dichtleiste 12 gegenüber dem Türflügel 2 beweglich
ist, sind die anderen beiden Magnete 15, 17 am Türflügel 2 angeordnet, wobei die Befestigungen
der Magnete 14, 15, 17 an der Dichtleiste 12 bzw. am Türflügel 2 hier aus Vereinfachungsgründen
nicht dargestellt sind.
[0028] Die Figuren 5a bis 5d zeigen den Bewegungsablauf des Ausfahrens der Dichtleiste 12
bei der Schließbewegung des Türflügels 2.
[0029] Die Fig. 5a zeigt einen ersten Betriebszustand, in welchem sich der Türflügel 2 in
teilgeöffneter Stellung befindet und in Schließrichtung bewegt wird (Pfeil A). Die
Dichtleiste 12 wird durch das Rückstellelement 21 so beaufschlagt, dass der an der
Dichtleiste 12 montierte Magnet 14 sich unterhalb der gleichsinnig orientierten Abschnitte
des oberen Magneten 15 des Türflügels 2 befindet und somit von diesem angezogen wird,
d.h. die Dichtleiste 12 ist in der angehobenen Stellung gehalten.
[0030] Die Fig. 5b zeigt einen zweiten Betriebszustand, in welchem der Türflügel 2 sich
bereits in der Nähe seiner Geschlossenlage befindet. Der Betätigungsabschnitt 12a
der Dichtleiste 12 steht nun mit der Gebäudewand 10 in Kontakt.
[0031] Eine weitere Bewegung des Türflügels 2 (Pfeil B) führt zu dem Betriebszustand gemäß
Fig. 5c, in welchem der Betätigungsabschnitt 12a bereits teilweise in den Aufnahmebereich
3b eingeschoben ist. Der an der Dichtleiste 12 montierte Magnet 14 befindet sich nun
zwischen den gleichsinnig und den gegensinnig orientierten Abschnitten des oberen
Magneten 15 sowie des unteren Magneten 17, so dass die Dichtleiste 12 bei weiterer
Bewegung des Türflügels 2 in Schließrichtung (Pfeil C) nach unten abgestoßen bzw.
angezogen wird (Pfeil D).
[0032] Die Geschlossenlage der Türflügels 2 ist in dem Betriebszustand gemäß Fig. 5d erreicht.
Der an der Dichtleiste 12 montierte Magnet 14 befindet sich nun vollständig zwischen
den gegensinnig orientierten Abschnitten des oberen Magneten 15 und den gleichsinnig
orientierten Abschnitten des unteren Magneten 17, so dass die Dichtleiste 12 mit maximaler
Kraft gegen den Gebäudeboden 13 beaufschlagt wird.
[0033] Eine anschließende, hier nicht dargestellte Öffnungsbewegung des Türflügels 2 führt
prinzipiell zu einem umgekehrten Bewegungsablauf der Dichtungseinrichtung 11, wobei
dann der Betätigungsabschnitt 12a unter Entspannung des Rückstellelements 21 wieder
aus dem Aufnahmebereich 3b heraus geschoben wird und die der der Dichtleiste 12 zugeordnete
Magnet 14 durch die gleichsinnig orientierten Abschnitte des oberen Magneten 15 angehoben
wird.
[0034] Die Fig. 6a und 6b zeigen in Schnittdarstellung den unteren Bereich des Türflügels
2, welcher die gemäß Fig. 4 und 5 ausgebildete Dichtungseinrichtung 11 aufnimmt, in
zwei Betriebszuständen.
[0035] In dem Betriebszustand gemäß Fig. 6a befindet sich die Dichtleiste 12, welche unten
und seitlich von einem U-förmigen Dichtungselement 12b umschlossen ist, in angehobener
Stellung. Im Aufnahmebereich 3b des Profils 3 des Türflügels 2 ist ein Aufnahmeprofil
22 montiert, welches zwei Aufnahmeräume 22a, 22b aufweist. In dieser Schnittebene,
welche der Linie X-X der Fig. 5a entspricht, ist im oberen Aufnahmeraum 22a ein Abschnitt
des oberen Magneten 15 mit obenliegendem Südpol 15s und untenliegendem Nordpol 15n
angeordnet, und im unteren Aufnahmeraum 22b ist ein Abschnitt des unteren Magneten
17 mit obenliegendem Nordpol 17n und untenliegendem Südpol 17s angeordnet. In den
zwischen den Aufnahmeräumen 22a, 22b des Aufnahmeprofils 22 vorhandenen Freiraum ragt
ein Aufnahmeraum 12c des Profils der Dichtleiste 12 hinein, in welchem in dieser Schnittebene
ein Abschnitt des Magneten 14 mit obenliegendem Südpol 14s und untenliegendem Nordpol
14n angeordnet ist. Die in dieser Schnittebene sichtbaren Abschnitte der Magnete 14,
15 sind gleichsinnig orientiert, wodurch die Magnete 14, 15 in anziehender Wirkung
zueinander stehen, und die in dieser Schnittebene sichtbaren Abschnitte der Magnete
14, 17 sind gegensinnig orientiert, wodurch die Magnete 14, 17 in abstoßender Wirkung
zueinander stehen, so dass die Dichtleiste 12, wie dargestellt, angehoben wird.
[0036] In dem Betriebszustand gemäß Fig. 4b befindet sich die Dichtleiste 12 in abgesenkter
Stellung. In der dargestellten Schnittebene, welche der Linie Y-Y der Fig. 5d entspricht,
ist in dem oberen Aufnahmeraum 22a des Aufnahmeprofils 22 der Türflügels 2 ein Abschnitt
des Magneten 15 mit obenliegendem Nordpol 15n und untenliegendem Südpol 15s angeordnet.
Im unteren Aufnahmeraum 22b ist in dieser Schnittebene ein Abschnitt des Magneten
17a mit obenliegendem Südpol 17s und untenliegendem Nordpol 17n angeordnet. In dem
zwischen den Aufnahmeräumen 22a, 22b des Aufnahmeprofils 22 eingreifenden Aufnahmeraum
12c des Profils der Dichtleiste 12 ist in dieser Schnittebene ein Abschnitt des Magneten
14a mit obenliegendem Südpol 14s und untenliegendem Nordpol 14n angeordnet. Der der
Dichtleiste 12 zugeordnete Magnet 14 sowie der untere Magnet 17 des Türflügels 2 sind
gleichsinnig orientiert, während der obere Magnet 15 des Türflügels 2 hierzu gegensinnig
orientiert ist. Hierdurch wird der der Dichtleiste 12 zugeordnete Magnet 14 von dem
oberen Magnet 15 des Türflügels 2 abgestoßen und von dem unteren Magnet 17 des Türflügels
2 angezogen, so dass die Dichtleiste 12, wie dargestellt, in Richtung auf den Gebäudeboden
13 abgesenkt wird.
Liste der Referenzzeichen
[0037]
- 1
- Türanlage
- 2
- Türflügel
- 3
- Profil
- 3a
- Flächenbereich
- 3b
- Aufnahmebereich
- 4
- Griffeinrichtung
- 5
- Führungseinrichtung
- 6
- Rollenwagen
- 7
- Laufrolle
- 8
- Führungsschiene
- 9
- Gebäudedecke
- 10
- Gebäudewand
- 11
- Dichtungseinrichtung
- 12
- Dichtleiste
- 12a
- Betätigungsabschnitt
- 12b
- Dichtungselement
- 12c
- Aufnahmeraum
- 13
- Gebäudeboden
- 14a
- Magnet
- 14b
- Magnet
- 14n
- Nordpol
- 14s
- Südpol
- 15a
- Magnet
- 15b
- Magnet
- 15n
- Nordpol
- 15s
- Südpol
- 16a
- Magnet
- 16b
- Magnet
- 16n
- Nordpol
- 16s
- Südpol
- 17a
- Magnet
- 17b
- Magnet
- 17n
- Nordpol
- 17s
- Südpol
- 18
- Anschlag
- 19
- Halter
- 20
- Anschlag
- 21
- Rückstellelement
- 22
- Aufnahmeprofil
- 22a
- Aufnahmeraum
- 22b
- Aufnahmeraum
1. Türanlage (1) mit mindestens einem beweglich gelagerten Türflügel (2), mit einer Dichtungseinrichtung
(11) zur Abdichtung des Türflügels (2) gegenüber einem benachbarten Bauteil der Türanlage
(1),
wobei die Dichtungseinrichtung (11) mindestens eine zwischen einer abdichtenden Stellung
und einer nicht abdichtenden Stellung bewegliche Dichtleiste (12) aufweist, und
wobei die Dichtungseinrichtung (11) mindestens einen ersten, an der Dichtleiste (12)
angeordneten und die Dichtleiste (12) abhängig von der Stellung des Türflügels (2)
bewegenden Magneten (14a, 14b) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Magnet (14a, 14b) in zumindest einer ersten Position des Türflügels (2)
mit mindestens einem zweiten, am Türflügel (2) angeordneten Magneten (15a, 15b, 17a,
17b) zusammenwirkt, wodurch die Dichtleiste (12) in ihre abdichtende Stellung beaufschlagt
wird, und
dass der erste Magnet (14a, 14b) in zumindest einer zweiten Position des Türflügels (2)
mit mindestens einem dritten, am Türflügel (2) angeordneten Magneten (16a, 16b) zusammenwirkt,
wodurch die Dichtleiste (12) in ihre nicht abdichtende Stellung beaufschlagt wird.
2. Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtieiste (12) in der Ebene des Türflügels (2) zweidimensional verschiebbar
und senkrecht zur Ebene des Türflügels (2) unverschiebbar gegenüber dem Türflügel
(2) gelagert ist.
3. Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtleiste (12) mindestens einen Betätigungsabschnitt (12a) aufweist, welcher
zumindest in der nicht abdichtenden Stellung der Dichtleiste (12) über die Erstreckung
des Türflügels (2) hinaus ragt.
4. Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtleiste (12) derart verlagerbar ist, dass der erste Magnet (14a, 14b) in
zumindest einer ersten Stellung der Dichtleiste (12) mit dem zweiten, am Türflügel
(2) angeordneten Magneten (15a, 15b, 17a, 17b) und in zumindest einer zweiten Stellung
der Dichtleiste (12) mit dem dritten, am Türflügel (2) angeordneten Magneten (16a,
16b) zusammenwirkt.
5. Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Rückstellelement (21) vorgesehen ist, welches die Dichtleiste (12)
in eine Grundstellung beaufschlagt.