[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren und eine Kühlvorrichtung zum Kühlen der Walzen,
insbesondere der Arbeitswalzen eines Walzgerüstes, siehe z.B.
JP - A 63303609.
[0002] Beim Walzen von Metallen werden die am Walzprozess beteiligten Walzen, die Arbeitswalzen,
erwärmt. Um sie vor Beschädigungen zu schützen und um eine möglichst lange Standzeit
zu erlangen, werden die Walzen gekühlt. In den meisten Walzwerken werden heutzutage
Kühlsysteme verwendet, die mit Hilfe von Düsen (vorzugsweise Flachstrahldüsen) eine
Kühlflüssigkeit auf die Walzenoberfläche sprühen. Eine solche Kühlung wird als Sprühkühlung
bezeichnet. Das gewählte Druckniveau liegt je nach Walzanlage zwischen 6 bar und 12
bar und in Ausnahmefällen bei 20 bar. Neben der Aufgabe, die Arbeitswalzen möglichst
intensiv zu kühlen, um deren thermische Belastung und geometrische Ausdehnung zu begrenzen,
soll die Arbeitswalzenkühlung die Walze von Schmutz, Oxid- und Zunderpartikeln frei
halten. Die Kühlwirkung steigt mit höherer Kühlmittelmenge und zunehmendem Kühlmitteldruck.
Nachteil des Systems ist, dass dabei eine hohe Energiemenge benötigt wird und bei
höherem Druck die Wartung der Pumpen aufwändiger ist.
[0003] Eine andere Möglichkeit zur Kühlung der Arbeitswalzen ist die Niederdruckkühlung.
Aus der
WO 2008/104037 A1 ist eine Kühlvorrichtung mit hochturbulenter Kühlung im Niederdruckbereich bekannt,
bei der mit Hilfe von Düsen bzw. Bohrungen, die auf einem konkav geformten Kühlbalken
angeordnet sind, eine Walze gekühlt wird. Durch die Anordnung des Kühlbalkens sowie
mit Hilfe von Seitenplatten, die am Kühlbalken stirnseitig angebracht sind, wird ein
gleichmäßig ausgebildetes Wasserkissen mit einer turbulenten und ungerichteten Strömung
gebildet. Die Kühlvorrichtung arbeitet jedoch nur dann zufriedenstellend und reproduzierbar,
wenn der Durchmesserbereich der Walze, der sich durch den Abschliff ergibt, auf die
Krümmung der Kühlvorrichtung abgestimmt ist. Da der heute übliche Abschliffbereich
einer Walze ca. 10 % des maximalen Walzendurchmessers beträgt, sind mehrere Kühlvorrichtungen
für unterschiedliche Walzendurchmesser notwendig, was eine ausgefeilte Walzenlogistik
erforderlich macht. Es ist als Nachteil festzuhalten, dass keine Einstellung der Krümmung
der Kühlvorrichtung zum veränderten Walzendurchmesser für jedes Gerüst und nach jedem
Arbeitswalzenwechsel möglich ist und sich somit der Abstand der Düsen bzw. Bohrungen
zur Walzenoberfläche und damit die Kühlwirkung während des Walzprozesses von Walzenwechsel
zu Walzenwechsel verändert.
[0004] Eine Niederdruckkühlung in Form einer Strömungskühlung wird in der
DE 36 16 070 C2 beschrieben, wobei in einem definierten relativ engen Spalt zwischen der Arbeitswalzenoberfläche
und einer Kühlschale die Kühlflüssigkeit in gerichteter Art und Weise und mit äußerem
Druck an der Walzenoberfläche vorbeigeführt wird. Das Druckniveau ist geringer und
hängt von Spaltbreite und Strömungsgeschwindigkeit ab. Höhere Kühlwirkungen werden
hier durch höhere Strömungsgeschwindigkeiten erzielt. Infolge des niedrigeren Druckniveaus
hat das System keine reinigende Wirkung auf die Walzenoberfläche. Nachteilig an dieser
Vorrichtung ist, dass für jede Walze ein eigener Kühlblock nötig ist, da dieser an
den Walzeneinbaustücken montiert ist. Für ein konventionelles Warmwalzwerk ist daher
eine hohe Anzahl dieser Kühlblöcke erforderlich. Die Anpassung der Spaltbreite an
verschiedene Arbeitswalzendurchmesser sowie das Folgen des Kühlblocks der jeweiligen
Arbeitswalzenposition hat sich ebenfalls als nachteilig bzw. sehr aufwändig erwiesen,
da das Einstellen des Spaltes manuell und außerhalb des Walzgerüstes erfolgen muss.
[0005] Die
JP 07-232203 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kühlen der Walzen eines Walzgerüstes
mit einer Niederdruckkühlung, bei welcher die Walzen mit einer niedrigem Druck stehenden
Kühlflüssigkeit beaufschlagt werden, wobei die Walzen zeitgleich zu der Niederdruckkühlung
auch einer Hochdruckkühlung unterzogen werden, wobei die Walzen bei der Hochdruckkühlung
direkt mit einer unter hohem Druck stehenden Kühlflüssigkeit besprüht werden.
[0006] Ausgehend vom geschilderten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
und eine Kühlvorrichtung anzugeben, mit dem bzw. der die Walzen eines Walzgerüstes
optimal gekühlt werden, um sie vor thermomechanischer Ermüdung und vor Verschleiß
zu schützen, wobei energetische Gesichtspunkte wie die Minimierung des benötigten
Kühlflüssigkeitsstroms und des Kühlflüssigkeitsdrucks sowie anfallende Konstruktions-
und Fertigungskosten zu berücksichtigen sind.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird verfahrensmäßig mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
vorrichtungsmäßig mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
[0008] Grundsätzlich können alle Walzen eines Walzgerüstes mit der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
gekühlt werden; insbesondere findet die Erfindung jedoch Anwendung bei den Arbeitswalzen.
[0009] Zweckmäßigerweise werden ca. 20 % der gesamten Kühlflüssigkeitsmenge dem Hochdruckkühlsystem
und ca. 80 % der gesamten Kühlflüssigkeitsmenge dem die Hauptkühlwirkung erzeugenden
Niederdruckkühlsystem zugeführt. Die Kühlflüssigkeit kann einem beispielsweise 7-12
m hohen Hochbehälter entnommen oder von Niederdruckpumpen direkt erzeugt werden. Der
erforderliche Druckbereich für die Kühlflüssigkeit der Niederdruckwalzenkühlung ist
abhängig von der thermischen Belastung der Walzen und liegt zwischen z. B. 0,5 bis
kleiner 5 bar. Als konstruktive Ausführungsform können eine Sprühkühlung, Kühlmittelvorhang,
Spaltkühlung bzw. Strömungskühlung, hochturbulente Kühlung (Figur 2) oder eine Kombination
der verschiedenen Niederdrucksysteme eingesetzt werden.
[0010] Für die Hochdruckwalzenkühlung, die gleichzeitig die Aufgabe einer Walzenoberflächenreinigung
bzw. Entfernung von Zunder erfüllt, kann wie bei konventionellen Systemen ein einreihiger
oder zweireihiger Sprüzdüsenbalken eingesetzt werden. Die geringe Kühlflüssigkeitsmenge
von ca. 20 % der gesamten Kühlflüssigkeitsmenge reicht für diese Aufgabe aus, wobei
ein Druckbereich für die Kühlflüssigkeit zwischen 5 - 50 bar, vorzugsweise 12 bar
erforderlich ist. Der eingesetzte Druckbereich für die Kühlflüssigkeit der Hochdruckwalzenkühlung
ist abhängig von den Walzparametern Dickenabnahme, spezifische Flächenpressung im
Walzspalt, Walzgeschwindigkeit, Bandtemperaturen, Walzenwerkstoff und gewalztem Material.
[0011] Aus Umweltgesichtspunkten ist eine Verminderung der Gesamtenergie, die die Pumpen
verbrauchen, bei gleichzeitiger Erfüllung aller Systemaufgaben im Sinne der "Green-Plant-Technology"
von Vorteil. Vergleicht man die aufgewendete Pumpenenergie der konventionellen Walzenkühlung
mit höherem Druck mit dem vorgeschlagenen kombinierten Niederdruck-Hochdruck-Kühlsystem,
so ergeben sich folgende Unterschiede:
Energiebedarf der Pumpe (ohne Berücksichtigung des Pumpenwirkungsgrades) am Beispiel
für eine 2m-Warmbandstraße mit 5000 m3/h Gesamt-Walzenkühlmittelstrom (Pumpenleistung = Volumenstrom * Druckerhöhung (Hinweis:
36 ist ein Umrechnungsfaktor)
[0012] Konventionelle Walzenkühlung:
Druckniveau z. B. 12 bar
Pumpenleistung = 5000 m3/h * 12 bar/36
Pumpenleistung = 1667 KW
[0013] Kombinierte Niederdruck-Hochdruck-Kühlung:
Druckniveau z. B. 12 bar
Hochdruckkühlmittelmenge 1000 m3/h und
Druckniveau z. B. 2 bar
Niederdruckkühlmittelmenge 4000 m3/h
Pumpenleistung = 1000 m3/h * 12 bar/36 + 4000 m3/h * 2 bar/36
Pumpenleistung = 333 KW + 222 KW = 555 KW
[0014] Mit der kombinierten Niederdruck-Hochdruck-Kühlung wird eine wesentlich geringere
Energiemenge benötigt. Für obiges Beispiel ergibt sich demnach eine Verminderung der
Antriebsleistung für die Pumpen von ca. 1,1 MW.
[0015] Bei erhöhtem Schmutz oder Zunderpartikeln sowie bei beispielsweiser rauer Walzenoberfläche
oder bei einem Brandrissmuster kann das Druckniveau entsprechend erhöht werden. Durch
eine Kamera kann die Walzenoberfläche beobachtet werden, um daraus die Druckniveauveränderung
abzuleiten. Weiterhin kann zur Beeinflussung der Oxidschichtdicke auf der Walze das
Druckniveau in Stufen (durch beispielsweise Zu- oder Wegschalten von Pumpen) oder
stufenlos individuell angepasst werden.
[0016] Die kombinierte Niederdruck-Hochdruck-Kühlung wird beispielsweise für die vorderen
Gerüste einer Warmbandstraße vorgesehen. In den hinteren Gerüsten kann dann auch eine
reine Niederdruckkühlung zum Einsatz kommen.
[0017] Der Hochdruck-Kühlbalken wirkt über nahezu der gesamten Ballenlänge oder im Breitenrichtung
beweglich und mit einer örtlichen Kühlwirkung ausgeführt sein. Werden in einem Einsatzfall
nur eine einfache Niederdruckschalenkühlung verwendet, so ist eine Kombination mit
der Kühlung entsprechend der japanischen Patentanmeldung
JP 07290120 denkbar und vorgesehen. Hier werden mit Hilfe eines Motors zwei Spritzdüsenbalkenabschnitte
axial bzw. in Breitenrichtung bewegt und die Arbeitswalze lokal unterschiedlich gekühlt.
Statt eines Elektro- oder Hydromotors mit Gewindestange oder entsprechend zwei Motoren
für separate Verstellung auf linker und rechter Seite sind bevorzugt alternativ auch
eine hydraulisch bewegte ein- oder mehrgliedrige Gelenkschwinge mit darauf befestigten
Spritzbalken oder drehbare Düseneinheiten ausführbar, um die Kühlmittelstrahlen auf
die gewünschten Bereiche der Arbeitswalze (innerhalb oder neben dem Bandbereich) zu
lenken, um das Bandprofil und die Planheit positiv zu beeinflussen.
[0018] Analog zu der Ausführungsform mit den in Breitenrichtung verfahrbaren Spritzbalkenabschnitten,
können beispielsweise für ein Segment der Niederdruck-Schalenkühlung kurze Segmentschalenteile
mit einer Breite von beispielsweise 150 mm axial in Breitenrichtung verstellbar und
nur lokal (z. B. symmetrisch an zwei Stellen der Arbeitswalze) wirkend ausgeführt
sein.
[0019] Die erfindungsgemäß verwendete Niederdruck-Arbeitswalzenkühlung hat die Aufgabe,
optimal und effizient zu kühlen, wobei trotz niedrigem Kühlflüssigkeitsdruck die Kühlwirkung
(Wärmeübergang von der Walze zur Kühlflüssigkeit) hoch sein soll. Dies bewirkt eine
niedrigere Walzentemperatur oder kann zur Verminderung der Kühlflüssigkeitsmenge genutzt
werden. Als effiziente Niederdruckwalzenkühlung wird vorzugsweise eine Strömungskühlung
eingesetzt, bei der die Kühlflüssigkeit in einem relativ engen Spalt zwischen der
Arbeitswalze und einer bogenförmig ausgebildeten Kühlschale an der Walzenoberfläche
vorbei geleitet wird.
[0020] Erfindungsgemäß besteht die Kühlvorrichtung im Wesentlichen aus gelenkig miteinander
verbundenen beweglichen Kühlschalensegmenten. Vorzugsweise kommen drei, in der Regel
aber zwei Kühlschalensegmente zum Einsatz. In Sonderfällen kann aber auch nur ein
Kühlschalensegment verwendet werden. Die einzelnen Kühlschalensegmente besitzen vorzugsweise
seitlich bzw. an deren Enden Gelenke oder Gelenkhälften. Auf dem mittleren Kühlschalensegment
ist mindestens ein Drehpunkt vorhanden, der mindestens einen, vorzugsweise zwei Zylinder
(Hydraulik- oder Pneumatikzylinder) aufnimmt. Die Zylinder haben ihren zweiten Haltepunkt
an den anderen Gliedern der benachbarten Kühlschalensegmente. Die Zylinder können
in Kühlbalkenmitte oder beidseitig an den Kanten angeordnet sein. Statt der Schalenverstellung
mit Zylindern ist eine Verstellung mit zum Beispiel Hydraulikmotoren oder Elektromotoren
denkbar. Auf dem mittleren Kühlschalensegment befindet sich die Konsole bzw. der Kühlbalkenträger
mit Befestigungsbohrungen. Über den Kühlbalkenträger ist es möglich, das mittlere
Kühlschalensegment und somit alle Bauteile, die mit diesem verbunden sind, zu bewegen,
wobei eine horizontale, vertikale und drehende Bewegung möglich ist. Die Positionsverstellung
wird mit einem mehrgliedrigen Gelenkgetriebe durchgeführt, welches pneumatisch, hydraulisch
oder elektromechanisch betätigt wird. Auch ist eine vorteilhafte Anstellung des mittleren
Kühlbalkenträgers in horizontaler Richtung über beispielsweise eine Längsoder Langlochführung
und Pneumatik- oder Hydraulikzylinders möglich.
[0021] Die Zylinder besitzen Wegmesssysteme und Druckmessgeber. Die Position der Zylinder
und damit die Spalteinstellung bzw. Abstandsbestimmung zwischen Kühlschalensegment
und Walze sowie die Überwachung der eingestellten Positionen lässt sich auf folgende
unterschiedliche Weise ermitteln und durchführen, wobei auch eine Kombination der
angeführten Methoden möglich ist:
Kalibrieren der Kühlschalen
Zum Einstellen der Positionen der Kühlschalensegmente werden die Kühlbalkenträgeranstellung
und die Kühlschalensegmente mit den zugeordneten Zylindern und Gelenkgetrieben mit
definiertem Druck gegen die Walze angedrückt. In dieser Position werden die Weggeber
auf Null gesetzt. Ausgehend hiervon und mit Kenntnis der geometrischen Zusammenhänge
kann danach ein definierter Spalt zwischen Kühlschalensegment und Walze eingestellt
werden. Der Kalibrierprozess des Kühlsystems kann während der Gerüstkalibrierprozedur
durchgeführt werden.
Berechnen der Positionen
Da die geometrischen Zusammenhänge (Walzendurchmesser, Walzenpositionen in vertikaler
Richtung, Zylinderpositionen, Abstände der Gelenke und Drehpunkte, Position des mehrgliedrigen
Gelenkgetriebes etc.) bekannt sind, kann in guter Näherung die Schalenposition bzw.
mittlere Spaltbreite errechnet werden. Jede relative Änderung der Walzenposition (bei
z. B. Banddickenänderung) während des Walzprozesses ist so umrechenbar.
Einsatz von Sensoren
Durch Einsatz von Abstandssensoren kann der Spalt direkt gemessen und die Zylinder
und Gelenkgetriebe entsprechend mit einem Regelsystem eingestellt werden.
[0022] Gegenüber einer Kühlvorrichtung nach dem Stand der Technik passt sich die erfindungsgemäße
Kühlvorrichtung durch die vorhandenen Gelenkmechanismen dem jeweiligen Walzendurchmesser
und den Walzenpositionen an, da die Anstellsysteme der Kühlbalken mit der Dickenregelung
verbunden sind und der vertikalen Bewegung der Arbeitswalzen, beispielsweise bei einer
Dickenumstellung, folgen. Beim Auffahren der Gerüste (beispielsweise bei einem Not-Auf)
werden die Kühlschalen automatisch etwas zurück geschwenkt.
[0023] Die Kühlvorrichtung bildet in einer konstruktiven Ausführungsform mit Hilfe einer
Abdichtfunktion einen Raum, aus dem nur wenig Kühlflüssigkeit in die Umgebung gelangt.
Die Abdichtung erfolgt durch Anlage der Schale oben und unten an die Arbeitswalze,
die mit einem vorbestimmten Druck angedrückt werden kann und/oder durch Aufbringen
eines Staudrucks am Rande der Kühlschalen. Durch diese Anordnung wird es möglich,
einen fast geschlossenen Kühlkreislauf auszubilden.
[0024] Durch eine Positionierung der Schalen kurz vor der Walze wird ein Spalt gebildet,
durch den das Kühlmittel strömt. Die Spaltbreiten zwischen Kühlschale und Arbeitswalze
werden während des Betriebs gezielt und reproduzierbar unabhängig vom Walzendurchmesser
zwischen 2 und 40 mm, beispielsweise auf 5 mm, eingestellt. Der Spalt zwischen Arbeitswalze
und Kühlschale kann -tangential gesehen- ca. gleich sein oder die Schale wird zum
Auslauf hin verengend angestellt.
[0025] Bei der Verwendung der erfindungsgemäß vorgesehenen Strömungskühlung sind zwei sich
unterscheidende Kühlvarianten möglich, die abschnittsweise Strömungskühlung und die
zusammenhängende Strömungskühlung.
[0026] Die abschnittsweise Strömungskühlung ist in Abschnitte unterteilt. Die Kühlflüssigkeit
strömt aus einem beispielsweise trichterförmigen Rechteckschlitz in die einzelnen
Bereiche der Kühlschale gegen die Walze und wird nach beiden Seiten (nach oben bzw.
unten) oder auch nur vornehmlich nach einer Seite umgelenkt, wobei die Kühlschale
eine Strömung entlang der Walze erzwingt. Durch die Strömungsumlenkung und durch Strömung
mit höherer Relativgeschwindigkeit entlang der Walze nimmt die Kühlflüssigkeit die
Wärme der Walze effizient auf. Die erwärmte Kühlflüssigkeit strömt danach nach hinten
zurück und macht so Platz für neue kalte Kühlflüssigkeit. Die Kühlbalken sind dabei
so ausgeführt, dass die nach hinten (von der Walze weg) fließende Kühlflüssigkeit
vornehmlich mit Gefälle gut abfließen kann. Durch Umlenkbleche wird das zurückfließende
Kühlmittel auf der Oberseite zusätzlich zur Seite gelenkt, um den Pooleffekt über
dem Abstreifer zu reduzieren. Die einzelnen Kühlbereiche sind durch eine gegenseitige
Abschirmung voneinander getrennt, so dass sich die Kühlflüssigkeiten der benachbarten
Kühlbalken kaum gegenseitig stören.
[0027] Bei einer zusammenhängenden Strömungskühlung wird die Kühlflüssigkeit über einen
größeren zusammenhängenden Winkelbereich der Walze geführt. Eine geringe anpassbare
Spaltbreite und eine hohe Strömungsgeschwindigkeit sind gefordert, um einen guten
Wärmeübergang zu erzeugen. Spaltbreite und Kühlflüssigkeitsmenge müssen deshalb aufeinander
abgestimmt sein. Die zusammenhängende Strömungskühlung kann im Gegenstromprinzip oder
Gleichstromprinzip betrieben werden. Durch den langen Weg zwischen Ein- und Austrittsseite
ist eine seitliche Abdichtung der Kühlschale erforderlich. Alternativ zum Gegen- oder
Gleichstromprinzip ist auch eine Betriebsweise durchführbar, bei der an der oberen
und unteren Kühlbalkenrohrleitung die Kühlflüssigkeit zugeführt wird. Der Ablauf erfolgt
dann gezielt zu den Seiten. Bei diesem Prinzip nimmt zunächst die tangential zur Walze
strömende Kühlflüssigkeit die Wärme auf und wird anschließend zur Seite umgelenkt.
Die warme Kühlflüssigkeit erwärmt so die Walzenbereiche neben dem Bandlaufbereich
und führt dort zur gewünschten positiven Beeinflussung der thermischen Crowns. Besonders
effektiv ist dieses System, wenn eine Zonenkühlung durchgeführt wird, bei der die
Bereiche neben dem Band nicht direkt gekühlt werden.
[0028] Bei der Zonenkühlung sind in Walzenlänge im Kühlmittelzuführkanal des Kühlbalkens
nur bestimmte Bereiche für den Durchfluss freigegeben oder schmale Kühlschalen mit
unterschiedlich eingestellten Spaltweiten beabstandet nebeneinander angeordnet. Bedingt
durch die unterschiedlichen Spaltweiten ergeben sich für die schmalen Kühlschalen
ein entsprechender unterschiedlicher spezifischer Kühlflüssigkeitsdurchfluss und damit
je Kühlschale eine unterschiedliche Kühlung der Arbeitswalze. Zur Abtrennung der unterschiedlichen
Kühlflüssigkeitsdurchflüsse wird je nach Konstruktion zwischen den schmalen Kühlschalen
eine Sperrkühlflüssigkeit oder eine Spaltdichtung eingebracht.
[0029] Zur optimalen Steuerung der Kühleinrichtung wird ein Rechenmodell (Prozessmodell
bzw. Level 1-Modell) verwendet, das folgende Aufgaben erfüllt:
- Einstellung der Kühlmittelmenge und Druckniveau für den Niederdruckund ggf. für den
Hochdruckteil abhängig von Banddickenabnahme, spezifische Flächenpressung im Walzspalt,
Walzgeschwindigkeit, Bandtemperaturen, Walzenwerkstoff und gewalztes Material sowie
der gemessenen und/oder der berechneten Walzentemperaturen und/oder beobachteten Walzenoberfläche
und ebenfalls abhängig von der eingestellten Kühlmittel-Beaufschlagungsbreite,
- Einstellung der Kühlmittelmenge über der Bandbreite durch Verstellung der Austrittsöffnungen
des Zuführkanals (parabolisch, Kurve höherer Ordnung oder zonenweise) oder/und Verstellung
der Spaltbreite zwischen Kühlschale und Arbeitswalze in Abhängigkeit der Bandbreite
und/oder Einstellung der Position der in Breitenrichtung verstellbaren Spritzdüsenbalkenabschnitte
und/oder gemessenem Profil- und Planheitszustand über der Bandbreite,
- Austausch von Signalen mit der Dickenregelung (Gerüstanstellung),
- Beschreibung der geometrischen Zusammenhänge der beweglichen Teile der Kühleinrichtung
sowie Berücksichtigung der Anstellposition, Passlineposition und Arbeitswalzendurchmesser
zwecks optimaler Positionsermittlung bzw. Berechnung der Positionsänderungen,
- Festlegung der Anschwenkposition von Kühlbalkenträger sowie Kühlschalenanstellposition
mit Hilfe der Zylinder unter ggf. Verwendung der Druck- und Weggebersignalen,
- Steuerung der Kalibrierprozedur für die Kühlschalenpositionen.
[0030] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0031] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend an in schematischen Zeichnungsfiguren
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0032] Es zeigen:
Fig. 1 eine Sprühkühlung nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine hochturbulente Strömungskühlvorrichtung nach dem Stand der Technik,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung mit mehreren Kühlschalensegmenten, die
gelenkig miteinander verbunden sind,
Fig. 4 die Kühlvorrichtung der Fig. 3 mit alternativer Kühlflüssigkeitsströmung,
Fig. 5 eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung mit radial geteilter Kühlschale
Fig. 6 die Kühlvorrichtung der Fig. 5 mit austauschbarer Kühlschale bzw. Kühlplatte,
Fig. 7 eine Kühlvorrichtung mit durch Federn angepresste Kühlschalensegmente,
Fig. 8 eine Kühlvorrichtung mit Walzspaltkühlung / Walzspaltschmierung und kombinierter
Niederdruck-Hochdruckwalzenkühlung,
Fig. 9 eine Kühlvorrichtung mit in den Kühlschalen eingebrachte Löcher,
Fig. 10a-f Düsen- und Schalenausbildungen,
Fig. 11a-c eine Spaltbreitenverstellung,
Fig.12 eine Spaltbreitenverstellung,
Fig. 13 eine Zonenkühlung,
Fig. 14 eine Spaltabdichtung,
Fig. 15a, b eine örtlich wirkende axial verstellbare Walzenkühlung,
Fig. 16 Biegefedern als gelenkige / elastische Verbindung zwischen benachbarten Kühlschalensegmenten.
[0033] In der Figur 1 ist eine Sprühkühlung nach dem Stand der Technik dargestellt, bei
der eine Kühlflüssigkeit 7 mittels Düsen 27 auf die Walzenoberfläche der Arbeitswalzen
1, 2 gesprüht wird. Durch den relativ großen Abstand zwischen Düse und Walze wird
ein höherer Kühlmittel-Druckbereich (z. B. 6 ... 15 bar) gewählt. Ein- und auslaufseitig
angeordnete Abstreifer 17 sorgen dafür, dass möglichst wenig Kühlflüssigkeit mit dem
Walzgut 4 in Kontakt geraten kann.
[0034] Die Figur 2 zeigt eine andere bekannte Möglichkeit zur Kühlung der Arbeitswalzen
1, 2. Es handelt sich hierbei um eine hochturbulente Kühlung im Niederdruckbereich.
Mit Hilfe von einlaufseitig angeordneten Düsen 27 und durch die auslaufseitig in der
konkav gebogenen zusammenhängenden Kühlschale 11 eingebrachten Bohrungen wird Wasser
auf die Walzenoberfläche der Arbeitswalzen 1, 2 gespritzt und ein Wasserkissen mit
einer turbulenten und ungerichteten Strömung vor der Arbeitswalze gebildet. Der Austausch
des Wassers geschieht bei dieser Konstruktion relativ langsam, was die Kühleffizienz
negativ beeinflusst.
[0035] Eine zusammenhängende Strömungskühlung nach der Erfindung mit einer zusammenhängenden
Kühlschale 11 ist in der Figur 3 dargestellt. Die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung
10 besteht hier im Wesentlichen aus gelenkig miteinander verbundenen Kühlschalensegmenten
13, die die Arbeitswalze 1, 2 mit Abstand unter Ausbildung eines Spaltes 30 in einem
größeren Winkelbereich umschließen.
[0036] Durch die beansprucht gelenkige Verbindung zwischen den einzelnen Kühlsegmenten einer
Kühlschale ist vorteilhafterweise eine optimale Anpassung der Kühlschale an die individuellen
Durchmesser der Walzen und damit eine energetisch günstigere Kühlung der Walzen möglich.
Die Gelenkachse der gelenkigen Verbindung liegt vorzugsweise parallel zur Längsachse
der Walze.
[0037] Über ein Zuführrohr 25 und der Eintrittsöffnung 29 strömt die Kühlflüssigkeit 7 im
Gegenstrom zur Walzendrehrichtung 5 in den Spalt 30, um dann durch die Austrittsöffnung
24 und das Abführrohr 26 wieder auszuströmen. Wird das Abführrohr 26 oder die Austrittsöffnung
24 in einem Sonderfall verschlossen oder nicht ausgeführt, kann gezielt ein Kühlmittelablauf
quer zur Walze erzeugt werden. Seitliche Abdichtungen sind dann hier nur teilweise
vorhanden. Die den Spalt 30 bildenden Segmentlängen der Kühlschalensegmente 13 sollten
annähernd gleich groß sein, so dass bei sich änderndem Durchmesser der Arbeitswalze
1 die Kühlschalensegmente 13 der Krümmungsänderung der Walzenmantelfläche 6 optimal
folgen können. Die einzelnen Kühlschalensegmente 13 besitzen an ihren Enden Gelenke
oder Gelenkhälften, die miteinander verbunden eine entsprechende Anzahl Gelenkdrehpunkte
22 bilden sowie Drehpunkte 21, die durch Zylinder 20, beispielsweise Hydraulik- oder
Pneumatikzylinder, miteinander verbunden sind. Auf dem mittleren Kühlschalensegment
13 befindet sich der Kühlbalkenträger 16 mit einem Anlenkpunkt 23, durch den es möglich
ist, das Kühlschalensegmente 13 und alle Bauteile, die mit diesem verbunden sind,
in die dargestellten (horizontal, vertikal und drehend) Verstellrichtungen 45 des
Kühlbalkenträgers mit einem hier nicht dargestellten mehrgliedrigen Gelenkgetriebe
zu bewegen. Eine unterhalb der Kühlschale 11 angeordnete Abstreifvorrichtung 17 sorgt
dafür, dass möglichst wenig Kühlflüssigkeit 7 auf das Walzgut 4 gelangt.
[0038] Über Sensoren 37 zur Abstandsmessung, Druckmesser 36 in den Zylinderanschlussleitungen
sowie an bzw. in den Zylindern 20 angeordnete Wegmesser 39 kann eine Positionierung
der gesamten Kühlschale 11 durchgeführt werden. Mit Temperatursensoren 38 (in Walzenmitte
oder über der Breite) wird kontinuierlich die Walzentemperatur gemessen, um zur Erhaltung
der gewünschten Kühlwirkung die Größe des Spaltes 30 entsprechend zu regeln.
[0039] Die nachfolgend beschriebenen Kühlvorrichtungen sind in ähnlicher Weise konstruktiv
aufgebaut, weshalb die die Konstruktion betreffenden gleichwertigen Einzelheiten nicht
mehr beschrieben werden, sondern fallweise nur die bereits vorstehend angeführten
Bezugszeichen eingezeichnet sind.
[0040] Eine alternative Strömungsführung der Kühlflüssigkeit 7 innerhalb des von den Kühlschalensegmente
13 der Kühlschale 11 und der Walzenmantelfläche 6 gebildeten Spaltes 30 gegenüber
der in der Figur 3 beschriebenen Strömung ist in der Kühlvorrichtung 10 der Figur
4 dargestellt. Die Zuführrohre 25 für die mit Niederdruck ND zu verwendende Kühlflüssigkeit
7 sind hier jeweils am oberen und am unteren Kühlschalensegment 13 angeordnet, so
dass hier die Kühlflüssigkeitsteilmengen im Gegenstrom und im Gleichstrom, bezogen
auf die Walzendrehrichtung 5, durch den Spalt 30 geführt werden. Die Strömungsrichtungen
sind durch Pfeile 43 gekennzeichnet. Zur Abdichtung des Spaltes 30 sind die oberen
und unteren Ränder der Kühlschale 11 mit einer Anlagefläche 46, beispielsweise einer
Hartgewebeplatte, ausgebildet, die dichtend gegen die Walzenmantelfläche 6 geführt
ist. Da somit nur ein seitlicher Ablauf der Kühlflüssigkeit 7 aus dem Spalt 30 möglich
ist (Abführrohre sind nicht vorhanden), ist der Spalt 30 gegenüber der Spaltweite
der Fig. 3 vergrößert. Die Verstellung der einzelnen Kühlschalen erfolgt wie bei Figur
3 mittels Zylinder 20. Statt Zyünder können auch vereinfacht dort Schraubenfedern
eingesetzt werden. Zusätzlich zu der auf der Auslaufseite durchgeführten Kühlung mit
der dort angeordneten Kühlschale 11 wird jede Arbeitswalze 1, 2 auch auf der Einlaufseite
gekühlt. Da hier die erzielbare Kühlung nicht im Vordergrund steht, reicht hier z.
B. Sprühkühlung mit Niederdruck ND mittels Düsen 27.
[0041] Eine Kühlvorrichtung 10 mit einer abschnittsweisen Niederdruck-Strömungskühlung zeigt
die Figur 5. Im Gegensatz zu den Figuren 3 und 4, bei denen die Kühlschalen 11 zwar
aus Kühlschalensegmenten 13 zusammengesetzt, aber zusammenhängend eine einheitliche
in sich bewegliche Kühlschale 11 bilden, sind die Kühlschalensegmente 13 der nun radial
geteilten Kühlschale 12 auch örtlich voneinander getrennt und bilden getrennte Strömungskühlbereiche
s1, s2, s3. Aus Niederdruck (ND)-Zuführrohren 25 strömt hier die Kühlflüssigkeit über
einen trichterförmigen Ausgabeschlitz 44 im mittleren Bereich eines Kühlschalensegmentes
13 aus einer Austrittöffnung 24 gegen die Arbeitswalze 1, 2 und wird nach beiden Seiten
nach oben und unten umgelenkt. Um die quer (in Breitenrichtung) fließende Wassermenge
zu begrenzen, können mechanische Seitenabdichtungen angeordnet sein. Jedes Kühlschalensegment
13 erzwingt eine Strömung entsprechend der eingezeichneten Pfeile 43 entlang der Walzenmantelfläche
6 und dann nach hinten zurück. Die Kühlschalensegmente 13 sind dabei so ausgeführt,
dass die nach hinten (von der Walze weg) fließende Kühlflüssigkeit mit Gefälle gut
abfließen kann. Durch (nicht dargestellte) Umlenkbleche wird die zurück fließende
Kühlflüssigkeit auf der Oberseite zusätzlich zur Seite gelenkt, um den Pooleffekt
über dem Abstreifer 17 zu reduzieren. Die Austrittsöffnungen 24 der Kühlschalensegmente
13 können mit einem austauschbaren Mundstück (z. B. Rechteckdüse) versehen werden,
so dass bei Bedarf der Querschnitt und die Form leicht geänderten Bedingungen anzupassen
ist. Zwischen den Abstreifern 17 und den Kühlschalen 12 sind bei diesem Ausführungsbeispiel
Hochdruck(HD)-Düsen angeordnet, mittels derer die erfindungsgemäß kombinierte Niederdruck-Hochdruck-Kühlung
realisiert wird. Der Hochdruckspritzbalken kann wie dargestellt separat am Kühlbalkenträger
16 angeordnet oder an einem Kühlschalensegment befestigt sein, so dass er mit diesem
verstellbar ist.
[0042] In der Figur 6 ist angedeutet, dass auf den Kühlbalken der Kühlvorrichtung 10 eine
komplett austauschbare Kühlschalenplatte 47 befestigt ist. Da auch hier die Mundstücke
der Düsenöffnungen der Austrittsöffnungen 24 ausgetauscht werden können, ist also
die Wechselmöglichkeit der gesamten Kühlschale mit Mundstück oder auch separat möglich.
Die Kühlschalen eines Strömungskühlbereiches können auch zweigeteilt sein, so dass
durch relatives Verschieben und anschließendes Fixieren der beiden Hälften die Austrittsöffnung
24 leicht einstellbar ist. Weiterhin können leicht unterschiedliche Schalendicken
bzw. Spaltbreiten pro Kühlbalken eingestellt und die Kühlflüssigkeitsmenge, die nach
oben und unten fließen, beeinflusst werden.
[0043] Statt wie bei den bisherigen Ausführungsbeispielen der Figuren 3 bis 6 Zylinder zur
Anstellung der Einzelschalen einzusetzen, ist in der Kühlvorrichtung 10 der Figur
7 eine alternative Lösung offenbart und dargestellt. Hier wird der Kühlbalkenträger
16 mit dem mittleren Kühlschalensegment 13 vor die Walze positioniert. Die beiden
anderen Kühlschalensegmente 13 legen sich mit Hilfe eines in einem kleinen definierten
Bereich drehbaren geraden oder gekrümmten Querbalkens 48 mit entsprechendem Federanpressdruck
der Feder 8 an die Arbeitswalzen 1, 2 an. Alternativ können auch im Bereich der Zylinder
(siehe Figuren 3 - 6) Schraubenfedern 8 mit entsprechenden Halterungen an den Enden
angebracht sein. Der Spalt 30 wird dabei durch Abstandsplatten 49 zwischen der Kühlschale
13 und der Arbeitswalze 1, 2 bestimmt. Als Material für die Abstandsplatten eignet
sich z. B. Hartgewebe, Aluminium, Gusseisen, selbst schmierende Metalle oder Kunststoff.
Die Abstandsplatten 49 sind nur im Kühlbalkenkantenbereich angeordnet, um die Kühlmittelströmung
in der Mitte nicht zu stören. Optional sind auch über die Kühlbalkenlänge durchgehende
Abstandsplatten 49 denkbar. Diese können als Abstandseinstellung oder zur Beeinflussung
der Strömungsrichtung des Kühlmittels dienen. Diese Abstandsplatten können auch auf
dem mittleren Kühlschalensegment 13 (nicht dargestellt) angebracht sein. Durch einen
erzeugten Kühlmittelstrom zur Seite hin werden die Randbereiche der Arbeitswalze (neben
dem Band) durch das erwärmte Kühlmittel gezielt aus der Mitte erwärmt.
[0044] Sind die Arbeitswalzen-Durchmesserbereiche, bei denen die Kühlung betrieben wird,
klein oder pro Gerüst im gleichen Bereich, so ist als Sonderfall ein starres Kühlsystem,
d. h. mit unbeweglichen Kühlschalen (ohne Zylinder zwischen den Schalen und ohne Federn
8) vorgesehen. Auch ist dann in vorteilhafter Weise ein Einsatz von starren Abstandsstangen
statt beweglicher Zylinder 20 möglich. Die Spalte zwischen der Walze und der Kühlschale
variieren dann etwas, jedoch ist das System mit der abschnittsweisen Strömungskühlung
noch wirksam und das System einfacher in der Herstellung. Es muss lediglich der Kühlbalkenträger
abhängig vom Arbeitswalzendurchmesser und der Arbeitswalzenposition vor die Walze
positioniert werden, so dass die Spalte optimal, also die Austrittsöffnungen relativ
dicht vor der Walze angeordnet sind. Die Konstruktion kann so für mehrere Gerüste
gleich ausgeführt werden und die Anpassung an die verschiedenen Gerüst-Durchmesserbereiche
einer Walzstraße erfolgt lediglich über die in der Länge verstellbaren Stangen.
[0045] In der Kühlvorrichtung 10 der Figur 8 ist zusätzlich zu der bisher beschriebenen
kombinierten Niederdruck-Hochdruck-Kühlung auch eine Niederdruck-Strömungs-kühlung
mit integrierter Walzspaltschmierung 19 und Walzspaltkühlung 18 auf der Einlaufseite
angeordnet. Gleichzeitig wird in der Fig. 8 offenbart, wie verschiedene Hoch- und
Niederdruck-Systeme miteinander kombinierbar sind. Die Strömung der Kühlflüssigkeit
7 kann sich unter einer Kühlschale teilen oder, wie hier beispielhaft einlaufseitig
und auslaufseitig dargestellt ist, eine größere Kühlmittelmenge bevorzugt in eine
Richtung gelenkt werden. Zwecks Vergrößerung des Wärmeübergangs ist eine Strömung
gegen die Drehrichtung vorteilhaft.
[0046] Der Bereich, in dem die Walzspaltschmierung 19 angeordnet ist, wird durch die erzeugte
Strömungsrichtung der Arbeitswalzenkühlung und/oder durch mit einer elastischen Kunststoffoberfläche
versehene Kühlschalen 50 oder Kühlschalen 51 mit elastischer Kunststoff- oder Hartgewebeplatten
weitgehend trocken gehalten, wozu vom Kühlbalkenträger-Mechanismus ein leichter Anpressdruck
über die Platten auf die Walze erzeugt wird. Die Platten selbst sind über der Breite
durchgehend ausgeführt und haben durch ihre konstruktive Gestaltung (nicht dargestellt)
eine elastische Wirkung. Der Bereich der Walzenoberfläche (in Drehrichtung gesehen)
vor der Applizierung des Walzspaltschmiermittels ist optional mit einer (nicht dargestellten)
Druckluft-Bedüsung ausgeführt, um die Walzenoberfläche definiert trocken zu blasen.
[0047] Statt des Einsatzes von beispielsweise drei Kühlbalken mit rechteckförmiger Düse
ist es entsprechend der Kühlvorrichtung 10 der Figur 9 auch möglich, die drei Kühlbalken
mit austauschbaren Kühlschalen 47 auszuführen, in die viele versetzt angeordnete Löcher
52 gebohrt sind, aus denen einzelne Kühlmittelstrahlen aus kurzer Entfernung gegen
die Walzen 1, 2 spritzen. Auch so kann eine abschnittsweise Strömungskühlung aufgebaut
werden. Die Löcher sind dabei so in Breitenrichtung versetzt angeordnet, dass eine
möglichst gleichmäßige Kühlwirkung über der Breite entsteht. Die Querschnittsgröße
und Abstände der Löcher 52 können über der Ballenbreite unterschiedlich ausgeführt
sein, damit auch mit diesem System ein Kühlmittelcrown erzeugbar ist. Die Löcher 52
können dabei senkrecht gegen die Walzen 1, 2 ausgerichtet sein oder auch ein schräges
Spritzen der Kühlflüssigkeit gegen die Walzen 1, 2 ermöglichen.
[0048] In einer nicht dargestellten speziellen Variante ist vorgesehen, die Kühlschalen
so zu gestalten, dass die Kühlmittelaustrittsöffnung durch einen Rechteckschlitz 24
bzw. 44 kombiniert mit Löchern 52 in der Platte gleichzeitig ausgeführt sind, um Turbulenzen
im Fließspalt zu erhöhen.
[0049] Weitere Details zur Düsen- und Schalengestaltung sind den Figuren 10a bis 10f zu
entnehmen, wobei die Anordnung der Düse in Schalenmitte oder alternativ in symmetrischer
Anordnung mit einseitig beispielsweise oben verkürzt ausgeführter Schale erfolgt.
Durch Änderung des Anstellungswinkels der Düse oder unterschiedlicher Kühlschalendicken
oben/unten (nicht dargestellt) lässt sich die Verteilung des Kühlflüssigkeitsstroms
nach oben und unten ebenfalls beeinflussen. Auch sind verschiedene Düsenformen (Strahl
fokussierend oder "zerstäubend") angedeutet. Die Kühlschale kann zusätzlich auf der
den Walzen zugewandten Seite glatt oder mit Rillen bzw. Stegen 9 versehen sein, um
den Kühleffekt durch verursachende Turbolenzen positiv zu beeinflussen. Im Einzelnen
sind dargestellt:
Fig. 10a eine symmetrische Anordnung des unteren Teils des Kühlbalkens 54 auf der
Kühlschale 11, 12 mit austauschbarer Düse 27,
Fig. 10b Kühlflüssigkeitsaustritt aus der Düse 27 mit Winkel α schräg zur Walze,
Fig. 10c Düse 27 mit alternativer Querschnittsform sowie mögliche Ausführungsformen
der Stege bzw. Rillen 9,
Fig. 10d asymmetrisch zur Düse 27 verkürzte bzw. verlängerte Kühlschale 11, 12.
[0050] Die trichterförmige in Strömungsrichtung geformte Austrittsöffnung kann bei Bedarf
mit Leitblechen ausgeführt sein, um das Kühlmittel gezielt nach innen, außen oder
geradeaus zu lenken, so dass letztlich ein geschlossener und gleichmäßiger Kühlflüssigkeitsstrahl
über der Kühlbalkenlänge austritt. Auch eine trichterförmige Ausbildung des Kühlflüssigkeitszuführkanals
an den Kühlbalken-Breitseiten ist möglich, um die unter der Schale quer zur Seite
(Balkenkanten) fließende Kühl-flüssigkeitsmenge zu reduzieren.
[0051] Weiterhin ist es möglich, die Kühlschale abschnittsweise über der Kühlbalkenlänge
mit einer Spaltbreitenverstellung im Kühlflüssigkeitszuführkanal auszubilden und somit
die Kühlmittelverteilung sowie die Kühlwirkung über die Walzenlänge zu beeinflussen.
Um vereinfacht eine parabolische Veränderung der Spaltbreite der Austrittsöffnung
über der Breite durchführen zu können, sind entsprechend dem Beispiel der Figuren
10e (Seitenansicht) und 10f (Draufsicht) mit einem Verstellmechanismus (nicht dargestellt)
verbiegbare Federbleche 53 innerhalb des trichterförmigen Zuführkanals 55 angeordnet.
In der Normalposition liegen hier die Federbleche an den Seitenflächen der Austrittsöffnung
an. Wird auf einer Seite die Mitte angestellt, so reduziert sich dort der Spalt. Die
Kanten werden dabei in einer Langlochführung festgehalten. Bei Anstellung des Federblechs
an den beiden Kanten verringert sich alternativ die Spaltbreite dort.
[0052] Die Ausführungsform nach Figur 10e und Figur 10f stellt nur das Prinzip dar. Es sind
auch andere Konstruktionen mit gleicher Wirkung möglich.
[0053] Details für ein exemplarisches Ausführungsbeispiel der Spalteinstellung im Zuführkanal
55 sind in den Figuren 11a bis 11c in Seitenansicht und in der Figur 12 in der entsprechenden
Draufsicht dargestellt. Hier ist der längliche Austrittsquerschnitt 58 des Kühlbalkens
in einzelne Breitenabschnitte 59 aufgeteilt. Für jeden Breitenabschnitt 59 kann die
Strömungsöffnung b und damit der Volumenstrom der Kühlflüssigkeit individuell eingestellt
werden. Der Breitenabschnitt 59 kann beispielsweise 50 - 500 mm breit ausgeführt sein.
Alternativ ist eine paarweise, symmetrisch zur Gerüstmitte angeordnete Ansteuerung
der Zonenkühlung (Spalteinstellung) möglich. Es können alle Kühlbalken eines Gerüstes
mit einer zonenweisen Ansteuerung der Kühlquerschnitte versehen und die Zonen entsprechend
verbunden sein oder die einzelne Balken eines Gerüstes werden separat angesteuert.
Als Verschließmechanismus des Austrittsquerschnittes ist für das Ausführungsbeispiel
in Figur 11 ein mit Luftdruck oder Flüssigkeitsdruck betriebenes System vorgesehen.
Abhängig vom Druckniveau des Systems oder vom gemessenen Volumenstrom kann die Strömungsöffnung
b von offen bis zu teilweise geöffnet oder geschlossen eingestellt werden. Statt abschnittsweise
angeordneten dehnbaren Kunststofflaschen 60 können zum segmentweisen Beeinflussen
des Querschnitts der Austrittsöffnung auch drehoder verschiebbare Klappen bzw. Stößel,
Exzenter-Anstellungen oder andere mechanische Stellglieder eingesetzt werden.
[0054] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 11a bis 11c ist seitlich am Zuführkanal 55 als
Verschlussorgan eine Druckkammer 56 angeordnet, deren dehnbarer Kunststoffschlauch
60 einen Teil des Zuführkanals 55 bildet. Im Ausgangszustand der Figur 11a ist die
Luftkammer 56 im drucklosen Zustand, so dass, wie in der Figur 12 am Breitenabschnitt
59a dargestellt, die Strömungsöffnung b voll geöffnet ist. In der Figur 11b wurde
über eine Druckleitung 57 die Druckkammer 56 mit Druckluft oder einer Flüssigkeit
teilweise gefüllt, wodurch der Kunststoffschlauch 60 teilweise in den Zuführkanal
55 hineingedrückt wurde und die Strömungsöffnung b nun teilweise geschlossen ist,
wie in Figur 12 am Breitenabschnitt 59b dargestellt ist. Eine völlig geschlossene
Strömungsöffnung b zeigt die Figur 12 am Breitenabschnitt 59c. Hier wurde entsprechend
der Figur 11c die Druckkammer 56 vollständig gefüllt und damit der Zuführkanal 55
in diesem Bereich abgesperrt. Durch Verschließen der Zonen kann die thermische Ausdehnung
der Walze und damit das Bandprofil und die Bandplanheit positiv beeinflusst werden.
Ein Verschließen der Kühlzonen neben dem Band bei gleichzeitiger Anpassung (Reduktion)
der Wasserfördermenge kann zur weiteren Energieverminderung vorteilhaft beitragen.
[0055] Ein anderes Wirkprinzip der Zonenkühlung ist in Figur 13 dargestellt. Hierbei sind
in Walzenlänge schmale Kühlschalen 14 nebeneinander angeordnet, deren Spalten 31,
32, 33 mit unterschiedlichen Spaltweiten W1, W2, W3 eingestellt werden können. Durch
unterschiedliche Spaltweiten und einer unterschiedlichen Beaufschlagung der Spalten
31, 32, 33 mit Druck und Volumenstrom der Kühlflüssigkeit kann so ein unterschiedlicher
spezifischer Kühlflüssigkeitsdurchfluss 41 pro Zeiteinheit über der Walzenlänge erzeugt
werden. Zum Trennen der einzelnen Zonen mit unterschiedlichem Kühlflüssigkeitsdurchfluss
41 pro Zeiteinheit kann in den zwischen den Kühlschalen 14 bestehenden Spalt 34 eine
einen Staudruck erzeugende Sperrkühlflüssigkeit eingebracht sein. Vereinfacht lässt
sich auch eine Kühlschale ohne Verstelleinrichtung der Art ausführen, dass der Spalt
zwischen Kühlschale und Walze über der Walzenlänge beliebig unterschiedlich groß ist.
[0056] Als Material für die Kühlschalen 13,14 kann mit Vorteil ein Werkstoff eingesetzt
werden, welcher an der Walze anliegen darf ohne sie zu beschädigen und elastisch ist.
Dies können beispielsweise ein sandfreies Gusseisen, gleitfähiger Kunststoff, selbst
schmierende Metalle, Aluminium oder Hartgewebe sein.
[0057] In der Figur 14 ist eine Möglichkeit zum Abdichten des zwischen der Arbeitswalze
1 und der Kühlschale 14 gebildeten Spaltes 30 an seinen Rändern dargestellt. Über
ein Rohr 25 und eine Düse 27 wird ein Fluidstrahl 28, beispielsweise Luft oder Kühlmittel,
gezielt in die Öffnung des Spaltes 30 eingeblasen. Der Fluidstrahl 28 erzeugt so einen
Staudruck, der das Austreten der Kühlflüssigkeit 7 aus dem Spalt 30 verhindert.
[0058] Eine örtlich wirkende axial verstellbare Arbeitswalzen-Sprühkühlung, die als Hochdruck-
aber auch als Niederdruckkühlung ausgeführt werden kann, zeigen Figur 15a und 15b.
Diese Kühlung stellt eine Zusatzkühlung dar und kann in Kombination mit der nicht
dargestellten Niederdruck-Schalenkühlung betrieben werden. Die örtliche Positionierung
der Sprühdüsen bzw. Applizierung der Kühlflüssigkeit 7 erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit
der Profil- und Planheitssteuerung oder -regelung. In Figur 15a werden hierzu die
Spritzdüsenbalkenabschnitte 40' auf einer Führungsstange 63 bewegt. Die Positionierung
der beiden Spritzdüsenbalkenabschnitte 40' erfolgt hier symmetrisch zur Walzenmitte
mit Hilfe eines Hydraulikzylinders 61, Gelenkstangen 62 und Düsenbalkenträger 64.
Alternativ sind auch zwei Hydraulikzylinder 61 denkbar, die beide Seiten 65 individuell
positionieren. Die Speisung der Spritzdüsenbalkenabschnitte 40' erfolgt rechts und
links individuell über die jeweilige Zuführleitung 25. Eine ähnliche Anordnung einer
örtlich wirkenden Arbeitwalzenkühlung stellt Figur 15b dar. Mit einem Hydraulikzylinder
61 werden hier Gelenkstangen und Gelenkschwingen 62 mit darauf befestigten Spritzdüsenbalkenabschnitte
40' über einen Drehpunkt 66 auf einer Kreisbahn 64 bewegt und so der Kühlstrahl 7
auf unterschiedliche Positionen innerhalb oder neben dem Bandbereich auf die Arbeitswalze
1 gelenkt. Als nicht dargestellte Alternativen zur angelenkten Gelenkschwinge können
die beiden Spritzdüsenbalkenabschnitte 40' jeweils mit einem Koppelgetriebe (4-Gelenk-Bogen)
bewegt werden, wenn eine Bewegung auf einer Kreisbahn 64 vermieden werden soll. Auch
der Einsatz von Elektro- oder Hydro-Schrittmotoren an den Positionen der Drehpunkte
66 zur direkten Bewegung der Düseneinheiten auf den Spritzdüsenbalkenabschnitte 40'
über eine Stange auf der Kreisbahn 64 sind möglich.
[0059] Das Niederdruck-Kühlsystem ist auch alleine, d.h. nicht in Kombination mit dem Hochdruck-Kühlsystem
verwendbar.
[0060] Fig. 16 zeigt Biegefedern 8 als elastische Verbindung zwischen den benachbarten Kühlschalensegmenten
13.
Bezugszeichenliste
[0061]
1, 2 Arbeitswalze
3 Walzenbreite
4 Walzgut
5 Walzendrehrichtung
6 Walzenmantelfläche
7 Kühlflüssigkeit
8 Feder
9 Rillen bzw. Stege
10 Kühlvorrichtung
11 zusammenhängende Kühlschale
12 radial geteilte Kühlschale
13 Kühlschalensegmente
14 schmale Kühlschalen
15 Anlenkpunkt der Kühlschale
16 Kühlbalkenträger
17 Abstreifer
18 Walzspaltkühlung
19 Walzspaltschmierung
20 Zylinder
21 Drehpunkt der Zylinder
22 Gelenkdrehpunkt der Kühlschalensegmente
23 Anlenkpunkt des Kühlbalkenträgers
24 Austrittsöffnung
25 Zuführrohr
26 Abführrohr
27 Düse
28 Fluidstrahl
29 Eintrittsöffnung
30 Spalt zwischen Walzenmantelfläche und Kühlschale
31 Spalt mit Spaltweite W1
32 Spalt mit Spaltweite W2
33 Spalt mit Spaltweite W3
34 Spalt zwischen den schmalen Kühlschalen
36 Druckmesser
37 Sensor zur Abstandsmessung
38 Temperatursensor
39 Wegmesser
40 Spritzdüsenbalken für Hochdruckkühlung
40' Spritzdüsenbalkenabschnitt
41 spezifischer Kühlflüssigkeitsdurchfluss pro Zeiteinheit
42 Sperrkühlflüssigkeit zur Trennung der Kühlschalenstreifen
43 Strömungsrichtung der Kühlflüssigkeit
44 trichterförmiger Ausgabeschlitz
45 mögliche Verstellrichtungen des Kühlbalkenträgers
46 Anlagefläche
47 austauschbare Kühlplatte
48 Querbalken
49 Abstandsplatte
50 Kühlschale mit elastischer Kunststoffoberfläche
51 Kühlschale mit elastischer Kunststoffplatte
52 Kühlschale mit Löchern
53 Federblech
54 unterer Teil des Kühlbalkens
55 trichterförmiger Zuführkanal
56 Druckkammer
57 Druckleitung
58 Austrittsquerschnitt
59 Breitenabschnitt des Austrittsquerschnitts
60 dehnbarer Kunststoffschlauch
61 Zylinder
62 Gelenkstangen
63 Führungsstange
64 Bewegungsbahn
65 beweglicher Düsenbalkenträger
66 Drehpunkt
b Strömungsöffnung
ND Kühlflüssigkeitszulauf Niederdruckkühlung
HD Kühlflüssigkeitszulauf Hochdruckkühlung
s1-s3 Kühlbereich der Kühlschalensegmente
1. Verfahren zum Kühlen der Walzen (1, 2) eines Walzgerüstes mit einer Niederdruckkühlung,
bei welcher die Walzen mit einer unter niedrigem Druck stehenden Kühlflüssigkeit beaufschlagt
werden;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Walzen zeitgleich zu der Niederdruckkühlung auch einer Hochdruckkühlung unterzogen
werden, wobei die Walzen bei der Hochdruckkühlung direkt mit einer unter hohem Druck
stehenden Kühlflüssigkeit besprüht werden; und für die Hochdruckkühlung, ein ein-
oder mehrreihiger Spritzdüsenbalken (40, 40') mit Düsen zur Hochdruckkühlung der Walzen
eingesetzt wird, der über nahezu der gesamten Walzenbreite wirkt oder in Breitenrichtung
beweglich und mit einer örtlichen Kühlwirkung ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ca. 20 % der gesamten Kühlflüssigkeitsmenge der Hochdruckkühlung und ca. 80 % der
gesamten Kühlflüssigkeitsmenge der die Hauptkühlwirkung erzeugenden Niederdruckkühlung
zugeführt werden.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von den Walzparametrn Dickenabnahme, spezifische Flächenpressung im Walzspalt,
Walzgeschwindigkeit, Bandtemperatur, Walzenwerkstoff und gewalztes Material für die
Niederdruckwalzenkühlung bevorzugt ein Druckbereich für die Kühlflüssigkeit (7) zwischen
0,5 bis < 5 bar und für die Hochdruckwalzenkühlung ein Druckbereich für die Kühlflüssigkeit
(7) zwischen 5 - 50 bar, vorzugsweise 12 bar, mit Hilfe eines Prozessmodells eingestellt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruck-Kühlung als Niederdruck-Sprühkühlung, als Niederdruck-Kühlvorhang
oder als Niederdruck Strömungskühlung, als hochturbulente Niederdruckkühlung, oder
in Form einer Kombination der genannten Kühlarten ausgebildet wird, wobei bei der
Niederdruck-Strömungskühlung die Kühlflüssigkeit in einem Spalt (30, 31, 32, 33) zwischen
der Walzenoberfläche und mindestens einem Kühlschalensegment strömt, welches einem
partiellen Bereich der Walzenoberfläche gegenüberliegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anpassung der Position des Kühlschalensegments (13) an die jeweiligen Walzendurchmesser
und / oder Walzenpositionen zur Erzeugung eines reproduzierbaren Kühleffekts erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Kühlschalen (13) vornehmlich ein Kühlmittelstrom (43) tangential entlang
der Walzenoberfläche (1, 2) erzeugt wird oder mit Hilfe von in tangentialer Richtung
dichten Abstandsplatten bzw. Abstandsleisten (49) optional ein Kühlmittelstrom bzw.
Kühlmittelabfluss bevorzugt zur Seite durchgeführt wird, um den Walzenbereich an den
Rändern neben dem Bandbereich in der Mitte der mit warmer Kühlflüssigkeit (7) zu erwärmen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem bevorzugt parallel zur Walzenachse geführten Kühlmittelabfluss die Kühlmittelzufuhr
neben dem Bandbereich durch die Merkmale der Zonenkühlung, beispielsweise dem Kühlschalenabstand
zur Walze (1, 2) bzw. zum Kühlmittelzuführkanal (55), abgesperrt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlintensität der Niederdruck-Kühlung, insbesondere bei dem Niederdruck-Kühlvorhang
oder der Strömungskühlung, über der Walzenlänge unterschiedlich eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die optional in Breitenrichtung beweglichen Spritzdüsenbalken des Hochdruckkühlsystems
zur Zonenkühlung herangezogen werden und axial mit Hilfe von Elektro- oder Hydromotoren
mit Gewindestangen oder durch hydraulisch bewegte ein- oder mehrgliedrigen Gelenkgetriebe
(62) mit darauf befestigten Spritzdüsenbalkenabschnitt (40') oder drehbaren Düseneinheiten
ausgeführt werden, um die Kühlflüssigkeit (7) mit gerichtetem Strahl auf den gewünschten
Bereich der Walze (1, 2) zu lenken.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Rechenmodell z.B. ein Prozessmodell bzw. (Level 1-Modell) eingesetzt wird, das
folgende Aufgaben erfüllt:
Einstellung der Kühlmittelmenge und Druckniveau für den Niederdruck- und den Hochdruckteil
abhängig von Banddickenabnahme, spezifische Flächenpressung im Walzspalt, Walzgeschwindigkeit,
Bandtemperaturen, Walzenwerkstoff und gewalztes Material sowie der gemessenen oder/und
der berechneten Walzentemperaturen und/oder beobachteten Walzenoberfläche und ebenfalls
abhängig von der eingestellten Kühlmittel-Beaufschlagungsbreite,
Einstellung der Kühlmittelmenge über der Bandbreite durch Verstellung der Austrittsöffnungen
des Zuführkanals (parabolisch, andere Kurve oder zonenweise) oder/und Verstellung
der Spaltbreite zwischen Kühlschale und Walze in Abhängigkeit der Bandbreite und/oder
Einstellung der Position der in Breitenrichtung verstellbaren Spritzdüsenbalkenabschnitte
und/oder gemessenem Profil- und Planheitszustand über der Bandbreite,
Austausch von Signalen mit der Dickenregelung,
Beschreibung der geometrischen Zusammenhänge der beweglichen Teile der Kühleinrichtung
sowie Berücksichtigung der Anstellposition, Passlineposition und Walzendurchmesser
zwecks optimaler Positionsermittlung bzw. Berechnung der Positionsänderungen, und
Festlegung der Anschwenkposition von Kühlbalkenträger sowie Kühlschalenanstellposition
mit Hilfe der Zylinder unter ggf. Verwendung der Druck- und Weggebersignalen.
11. Kühlvorrichtung (10) zum Kühlen der Walzen (1, 2) eines Walzgerüstes mit einem Niederdruckkühlsystem,
bei welchem die Walzen mit einer unter niedrigem Druck stehenden Kühlflüssigkeit beaufschlagt
werden;
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich zu dem Niederdruckkühlsystem auch ein Hochdruckkühlsystem vorgesehen ist,
welches mit Spritzrohren und Düsen ausgestattet ist zum direkten Besprühen der Walzen
mit der unter hohem Druck befindlichen Kühlflüssigkeit zeitgleich zu der Niederdruckkühlung
durch das Niederdruck-Kühlsystem, und einen ein- oder mehrreihigen Spritzdüsenbalken
(40, 40') mit den Düsen zur Hochdruckkühlung der Walzen aufweist, der über nahezu
der gesamten Walzenbreite wirkt oder in Breitenrichtung beweglich und mit einer örtlichen
Kühlwirkung ausgeführt wird.
12. Kühlvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Niederdruckkühlsystem ausgebildet ist zur Erzeugung einer Niederdruck-Sprühkühlung,
eines Niederdruck-Kühlvorhanges oder einer Niederdruck Strömungskühlung, oder einer
hochturbulenten Niederdruckkühlung, oder einer Kombination der genannten Kühlungsarten.
13. Kühlvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Niederdruckkühlsystem zur Erzeugung der Niederdruck-Strömungskühlung mindestens
eine Kühlschale (11) mit mindestens einem vorzugsweise bogenförmigen Kühlschalensegment
(13, 52) aufweist, welches mit der Oberfläche der zu kühlenden Walze (1, 2) einen
mit der strömenden Kühlflüssigkeit (7) befüllbaren Spalt (20) ausbildet, welcher vorzugsweise
bezüglich seiner Spaltbreite in Form des Abstandes zwischen der Walzenoberfläche und
der Kühlschale einstellbar ist.
14. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem kombinierten Niederdruck-Hochdruck-Kühlsystem die Spritzdüsenbalken (40,
40') des Hochdruckkühlsystems oberhalb und/oder unterhalb und/oder innerhalb des Niederdruckkühlsystems
feststehend oder in Breitenrichtung beweglich angeordnet sind.
15. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr der Kühlschalensegmente beweglich miteinander verbunden sind.
16. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Verbindung zwischen den Kühlschalensegmenten in Form eines Drehgelenks
und/oder einer Feder und/oder einer elastischen Verbindung und/oder einer mehrgliedrigen
Gelenkgetriebeanordnung ausgeführt ist.
17. Kühlvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Kühlschalensegmente (13, 52), z.B. das Mittlere, durch den Kühlbalkenträger
(16) vor die Walze (1, 2) positionierbar ist und die anderen Kühlschalensegmente (13,
52) beabstandet durch Abstandsplatten (49) über Federn (8) gegen die Walze (1, 2)
drückbar sind.
18. Kühlvorrichtung (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe einer Abdichtfunktion bzw. eines Abdichtmittels durch einen vorbestimmten
Druck gegen die Walzen (1, 2) ein Raum zwischen den Kühlschalen (11, 12) bzw. den
Kühlschalensegmenten (13) und den Walzenoberflächen (1, 2) gebildet ist, aus dem wenig
Kühlflüssigkeit (7) in die Umgebung gelangt.
19. Kühlvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochdruck-Kühlsystem auf der Gerüstauslaufseite angeordnet ist.
1. Method of cooling the rolls (1, 2) of a roll stand with low-pressure cooling, in which
the rolls are acted on by a cooling liquid standing under low pressure, characterised in that the rolls are also subjected to a high-pressure cooling simultaneously with the low-pressure
cooling, wherein the rolls during the high-pressure cooling are directly sprayed with
a cooling liquid standing under high pressure; and for the high-pressure cooling a
single-row or multi-row spray nozzle bar (40, 40') with nozzles for high-pressure
cooling of the rolls is used, which acts over almost the entire roll width or is configured
to be movable in width direction and with a local cooling action.
2. Method according to claim 1, characterised in that approximately 20% of the entire cooling liquid quantity of the high-pressure cooling
and approximately 80% of the entire cooling liquid quantity of the low-pressure cooling
producing the main cooling effect are supplied.
3. Method according to one of the preceding claims, characterised in that for preference a pressure range for the cooling liquid (7) between 0.5 to < 5 bars
for the low-pressure roll cooling and a pressure range for the cooling liquid (7)
between 5 - 50 bars, preferably 12 bars, for the high-pressure roll cooling are set
with the help of a process model in dependence on the rolling parameters of thickness
reduction, specific area pressure in the rolling gap, rolling speed, strip temperature,
roll material and rolled material.
4. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the low-pressure cooling is formed as a low-pressure spray cooling, as a low-pressure
cooling curtain or as low-pressure flow cooling, as low-pressure cooling of high turbulence
or in the form of a combination of the said forms of cooling, wherein in the case
of low-pressure flow cooling the cooling liquid flows in a gap (30, 31, 32, 33) between
the roll surface and at least one cooling shell segment opposite a partial region
of the roll surface.
5. Method according to claim 4, characterised in that adaptation of the position of the cooling shell segment (13) to the respective roll
diameter and/or roll positions is undertaken for producing a reproducible cooling
effect.
6. Method according to one of the preceding claims 4 and 5, characterised in that by way of the cooling shells (13) predominantly a coolant flow (43) tangentially
along the roll surface (1, 2) is produced or, with the help of spacer plates or spacer
strips (49) sealed in tangential direction, a coolant flow or coolant outflow preferably
to the side is optionally performed in order to heat the roll region at the edges
by warm cooling liquid (7) apart from the strip region in the middle.
7. Method according to claim 6, characterised in that in the case of a coolant outflow conducted preferably parallel to the roll axis the
coolant feed near the strip region is blocked by the features of the zonal cooling,
for example the cooling shell spacing from the roll (1, 2) or from the coolant feed
channel (55).
8. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the cooling intensity of the low-pressure cooling, particularly in the case of the
low-pressure cooling curtain or the flow cooling, is set to be different over the
roll length.
9. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the nozzle spray bars, which are optionally movable in width direction, of the high-pressure
cooling system are utilised for zonal cooling and are constructed axially, with the
help of electric or hydraulic motors with threaded rods or by hydraulically moved
single-element or multi-element articulated transmissions (62) with a spray nozzle
bar section (40') attached thereto or rotatable nozzle units, in order to guide the
cooling liquid (7) with a directed jet onto the desired region of the roll (1, 2).
10. Method according to any one of the preceding claims,
characterised in that a computer model, for example a process model or Level 1 model, is used, which fulfils
the following tasks:
setting of the coolant quantity and pressure level for the low-pressure and high-pressure
part in dependence on strip thickness reduction, specific area pressure in the rolling
gap, rolling speed, strip temperatures, roll material and rolled material as well
as the measured and/or calculated roll temperatures and/or observed roll surface and
equally in dependence on the set width of coolant action,
setting of the coolant quantity over the strip width by adjustment of the outlet openings
of the feed channel (parabolic, other curves or zonally) and/or adjustment of the
gap width between cooling shell and roll in dependence on the strip width and/or setting
of the position of the spray nozzle bar sections, which are adjustable in width direction,
and/or measured profile state and planarity state over the strip width,
exchange of signals with the thickness regulating means,
description of the geometric correlationships of the movable parts of the cooling
device as well as consideration of the adjustment position, pass-line position and
roll diameter for the purpose of optimal positional determination or calculation of
the position changes, and
determination of the pivot position of cooling bar carriers as well as cooling shell
adjustment position with the help of the cylinders optionally with use of pressure
and travel transmitter signals.
11. Cooling device (10) for cooling the rolls (1, 2) of a roll stand with a low-pressure
cooling system, in which the rolls are acted on by a liquid standing under low pressure,
characterised in that in addition to the low-pressure cooling system a high-pressure cooling system is
also provided, which is equipped with spray pipes and nozzles for direct spraying
of the rolls with the cooling liquid, which is disposed under high pressure, simultaneously
with the low-pressure cooling by the low-pressure cooling system and comprises a single-row
or multi-row spray nozzle bar (40, 40') with the nozzles for high-pressure cooling
of the rolls, and which acts over almost the entire roll width or is configured to
be movable in width direction and with a local cooling action.
12. Cooling device according to claim 11, characterised in that the low-pressure cooling system is constructed for producing a low-pressure spray
cooling, a low-pressure cooling curtain or a low-pressure flow cooling or a low-pressure
cooling with high turbulence or a combination of the said types of cooling.
13. Cooling device according to claim 12, characterised in that the low-pressure cooling system for producing the low-pressure flow cooling comprises
at least one cooling shell (11) with at least one, preferably curved cooling shell
segment (13, 52), which together with the surface of the roll (1, 2) to be cooled
forms a gap (20), which is fillable with the flowing cooling liquid (7) and which
is preferably settable with respect to its gap width in the form of the spacing between
the roll surface the cooling shell.
14. Cooling device according to any one of claims 11 to 13, characterised in that in the case of the combined low-pressure/high-pressure cooling system the spray nozzle
bars (40, 40') of the high-pressure cooling system are arranged above and/or below
and/or within the low-pressure cooling system to be fixed in location or to be movable
in width direction.
15. Cooling device according to any one of claims 11 to 14, characterised in that two or more of the cooling shell segments are movably connected together.
16. Cooling device according to any one of claims 11 to 15, characterised in that the movable connection between the cooling shell segments is executed in the form
of a universal joint and/or a spring and/or a resilient connection and/or a multi-element
articulated transmission arrangement.
17. Cooling device (10) according to one of more of claims 14 to 16, characterised in that at least one of the cooling shell segments (13, 52), for example the middle one,
is positionable by the cooling bar carrier (16) in front of the roll (1, 2) and the
other cooling shell segments (13, 52) spaced by spacer plates (49) can be urged by
way of springs (8) towards the roll (1, 2).
18. Cooling device (10) according to one or more of claims 11 to 17, characterised in that a space, from which a small amount of cooling liquid (7) passes into the environment,
is formed between the cooling shells (11, 12) or the cooling shell segments (13) and
the roll surfaces (1, 2) with the help of a sealing function or a sealing means by
a predetermined pressure towards the rolls (1, 2).
19. Cooling device (10) according to any one of claims 11 to 18, characterised in that the high-pressure cooling system is arranged on the stand outlet side.
1. Procédé destiné au refroidissement des cylindres (1, 2) d'une cage de laminoir avec
un refroidissement sous basse pression, dans lequel les cylindres sont sollicités
avec un liquide de refroidissement mis sous basse pression, caractérisé en ce que les cylindres sont soumis, de manière simultanée au refroidissement sous basse pression,
également à un refroidissement sous haute pression ; dans lequel les cylindres, lors
du refroidissement sous haute pression sont pulvérisés de manière directe avec un
liquide de refroidissement mis sous haute pression ; et pour le refroidissement sous
haute pression, est mise en oeuvre une rampe (40, 40') d'une ou de plusieurs rangées
de buses de pulvérisation comprenant des buses pour le refroidissement des cylindres
sous haute pression, qui agit sur pratiquement toute la largeur du cylindre ou qui
est réalisée en mobilité dans la direction de la largeur et avec un effet de refroidissement
local.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'environ 20 % de la quantité totale du liquide de refroidissement sont alimentés au
refroidissement sous haute pression et environ 80 % de la quantité totale du liquide
de refroidissement sont alimentés au refroidissement sous basse pression qui génère
l'effet de refroidissement principal.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que, en fonction des paramètres du laminage, à savoir la diminution de l'épaisseur, la
compression superficielle spécifique dans l'emprise, la vitesse de laminage, la température
du feuillard, le matériau des cylindres et la matière laminée, pour le refroidissement
des cylindres sous basse pression, on règle de préférence une plage de pression pour
le liquide de refroidissement (7) entre 0,5 et une valeur inférieure à 5 bar et, pour
le refroidissement des cylindres sous haute pression, une plage de pression pour le
liquide de refroidissement (7) entre 5 et 50 bar, de préférence une pression de 12
bar, à l'aide d'un modèle de processus.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le refroidissement sous basse pression est réalisé sous la forme d'un refroidissement
par pulvérisation sous basse pression, sous la forme d'un rideau de refroidissement
sous basse pression ou sous la forme d'un refroidissement par écoulement sous basse
pression, sous la forme d'un refroidissement sous basse pression à forte turbulence
ou sous la forme d'une combinaison des types de refroidissement mentionnés, dans lequel,
dans le refroidissement par écoulement sous basse pression, le liquide de refroidissement
s'écoule en passant par une fente (30, 31, 32, 33) entre la surface des cylindres
et au moins un segment d'enveloppe de refroidissement, qui est disposé à l'opposé
d'une zone partielle de la surface des cylindres.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'on procède à une adaptation de la position du segment d'enveloppe de refroidissement
(13) aux diamètres respectifs des cylindres et/ou aux positions respectives des cylindres
afin d'obtenir un effet de refroidissement reproductible.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 4 et 5, caractérisé en ce qu'on obtient, via les enveloppes de refroidissement (13) principalement un courant de
réfrigérant (43) tangentiel le long de la surface des cylindres (1, 2) ou bien on
met en oeuvre à l'aide de plaques d'écartement, respectivement de nervures d'écartement
(49) étanches en direction tangentielle, de manière facultative un courant de réfrigérant
respectivement un écoulement de réfrigérant, de préférence en direction latérale,
afin de réchauffer avec du liquide de refroidissement plus chaud (7) la zone de cylindre
à côté des bords de la zone de feuillard excluant le milieu.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que, lors d'un écoulement de réfrigérant de préférence guidé parallèlement à l'axe des
cylindres, l'alimentation en réfrigérant est coupée, à côté de la zone de feuillard,
par les particularités du refroidissement par zones, par exemple de la distance de
l'enveloppe de refroidissement par rapport au cylindre (1, 2), respectivement par
rapport au canal d'alimentation du réfrigérant (55).
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'intensité de refroidissement du refroidissement sous basse pression, en particulier
dans le cas du rideau de refroidissement sous basse pression ou dans le cas du refroidissement
par écoulement, est réglée différemment sur la longueur des cylindres.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les barres de tuyères de pulvérisation du système de refroidissement sous haute pression,
de manière facultative mobiles en largeur, sont mises à contribution pour le refroidissement
par zones et sont réalisées en direction axiale à l'aide de moteurs hydrauliques ou
électriques comprenant de tiges filetées ou via des mécanismes articulés (62) à mobilité
hydraulique, comportant un ou plusieurs membres, sur lesquels est fixée un tronçon
de barre de tuyères de pulvérisation (40') ou sous la forme de tuyères unitaires rotatives,
afin de guider le liquide de refroidissement (7) avec un faisceau orienté sur la zone
désirée du cylindre (1, 2).
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'on met en oeuvre un modèle mathématique, par exemple un modèle de processus, respectivement
(un modèle de niveau 1), qui met en oeuvre les objets suivants :
un réglage de la quantité du réfrigérant et du niveau de pression pour la partie basse
pression et pour la partie haute pression, en fonction de la diminution d'épaisseur
du feuillard, de la compression superficielle spécifique dans l'emprise, la vitesse
de laminage, des températures du feuillard, du matériau des cylindres et de la matière
laminée ainsi que des températures mesurées et/ou calculées des cylindres et/ou de
la surface observée des cylindres et également en fonction de la largeur réglée de
la sollicitation avec le réfrigérant ;
un réglage de la quantité de réfrigérant sur la largeur du feuillard en réglant les
ouvertures d'évacuation du canal d'amenée (configuration parabolique, autre courbe
ou par zones) et/ou en réglant la largeur de fente entre l'enveloppe de refroidissement
et le cylindre en fonction de la largeur du feuillard et/ou en réglant la position
des tronçons de barres de tuyères de pulvérisation réglables en largeur et/ou le profil
mesuré et la planéité mesurée sur la largeur du feuillard ;
un échange de signaux avec le réglage de l'épaisseur ;
une description des relations géométriques des parties mobiles du mécanisme de refroidissement
ainsi que la prise en compte de la position de serrage, de la position de la ligne
de réglage et du diamètre des cylindres à des fins d'une détermination optimale des
positions, respectivement d'un calcul optimal des modifications de positions ; et
une détermination de la position de pivotement des supports de barres de refroidissement
ainsi que de la position de serrage de l'enveloppe de refroidissement à l'aide des
cylindres en utilisant le cas échéant les signaux de l'indicateur de pression et de
l'indicateur de déplacement.
11. Dispositif de refroidissement (10) destiné au refroidissement des cylindres (1, 2)
d'une cage de laminoir avec un système de refroidissement sous basse pression, dans
lequel les cylindres sont sollicités avec un liquide de refroidissement mis sous basse
pression, caractérisé en ce que, en plus du système de refroidissement sous basse pression, on prévoit également
un système de refroidissement sous haute pression qui est équipé de tubes de pulvérisation
et de tuyères, pour la pulvérisation directe des cylindres avec le liquide de refroidissement
mis sous haute pression, de manière simultanée au refroidissement sous basse pression
par l'intermédiaire du système de refroidissement sous basse pression, et qui présente
une rampe (40, 40') d'une ou de plusieurs rangées de buses de pulvérisation comprenant
des buses pour le refroidissement des cylindres sous haute pression, qui agit sur
pratiquement toute la largeur du cylindre ou qui est réalisée en mobilité dans la
direction de la largeur et avec un effet de refroidissement local.
12. Dispositif de refroidissement selon la revendication 11, caractérisé en ce que le système de refroidissement sous basse pression est réalisé pour générer un refroidissement
par pulvérisation sous basse pression, un rideau de refroidissement sous basse pression
ou un refroidissement par écoulement sous basse pression, ou encore un refroidissement
sous basse pression à forte turbulence ou une combinaison des types de refroidissement
mentionnés.
13. Dispositif de refroidissement selon la revendication 12, caractérisé en ce que le système de refroidissement sous basse pression pour générer le refroidissement
par écoulement sous basse pression présente au moins une enveloppe de refroidissement
(11) comprenant au moins un segment d'enveloppe de refroidissement de préférence sous
forme arquée (13, 52), qui réalise, avec la surface du cylindre à refroidir (12),
une fente (20) qui peut être remplie avec le liquide de refroidissement (7) qui s'écoule,
qui peut être réglée de préférence en ce qui concerne sa largeur de fente, sous la
forme de la distance entre la surface du cylindre et l'enveloppe de refroidissement.
14. Dispositif de refroidissement selon les revendications 11 à 13, caractérisé en ce
qui concerne le système de refroidissement combiné sous haute pression-basse pression,
les barres de tuyères de pulvérisation (40, 40') du système de refroidissement sous
haute pression sont disposées à demeure au-dessus et/ou en dessous et/ou à l'intérieur
du système de refroidissement sous basse pression ou en mobilité dans la direction
de la largeur.
15. Dispositif de refroidissement selon l'une quelconque des revendications 11 à 14, caractérisé en ce que deux des segments d'enveloppe de refroidissement ou plus sont reliés en mobilité
les uns aux autres.
16. Dispositif de refroidissement selon l'une quelconque des revendications 11 à 15, caractérisé en ce que la liaison mobile entre les segments d'enveloppe de refroidissement est réalisée
sous la forme d'une articulation rotative et/ou d'un ressort et/ou d'une liaison élastique
et/ou d'un agencement d'un mécanisme articulé à plusieurs membres.
17. Dispositif de refroidissement (10) selon une ou plusieurs des revendications 14 à
16, caractérisé en ce qu'au moins un des segments d'enveloppe de refroidissement (13, 52), par exemple le segment
du milieu, peut être positionné via le support de barres de refroidissement (16) avant
les cylindres (1, 2) et les autres segments d'enveloppe de refroidissement (13, 52),
mis à l'écart via des plaques d'écartement (49), peuvent être comprimés, via des ressorts
(8), contre les cylindres (1, 2).
18. Dispositif de refroidissement (10) selon l'une quelconque des revendications 11 à
17, caractérisé en ce que, à l'aide d'une fonction d'étanchéité, respectivement d'un agent d'étanchéité, via
une pression prédéfinie s'exerçant sur les cylindres (1, 2), on forme un espace entre
les enveloppes de refroidissement (11, 12), respectivement entre les segments d'enveloppe
de refroidissement (13) et les surfaces des cylindres (1, 2), à partir duquel une
quantité minime de liquide de refroidissement (7) aboutit dans l'environnement.
19. Dispositif de refroidissement (10) selon l'une quelconque des revendications 11 à
18, caractérisé en ce le système de refroidissement sous haute pression est disposé
du côté sortie de la cage de laminoir.