[0001] Die Erfindung betrifft eine optische, berührungslose Sicherheitsvorrichtung für Fahrtreppen
oder Fahrsteige, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie eine Fahrtreppe oder
einen Fahrsteig gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 16.
[0002] Es ist seit längerem bekannt geworden, den Einlassbereich des Handlaufs an der Handlaufeinführung
zu überwachen und eine Abschaltung der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs vorzunehmen,
wenn ein Fremdkörper, beispielsweise die Hand eines Benutzers, dort hinein gerät.
Diese Sicherheitsüberwachung des Handlaufs ist ausgesprochen wichtig, denn der Handlauf
hat aufgrund seiner gummiartigen Oberfläche eine erhebliche Mitnahmewirkung, und ein
Einziehen beispielsweise der Hand eines Kindes kann zu ganz erheblichen Verletzungen
führen.
[0003] Wie es bei Sicherheitseinrichtungen üblich ist, ist es essentiell, dass die Sicherheitseinrichtung
zuverlässig funktioniert. Ursprünglich wurden in diesem Zusammenhang Schalter verwendet,
wobei die Schwierigkeit bestand, dass der Schalter auch bei Verschmutzungen zuverlässig
auslösen musste. Auch musste seine Betätigungsfläche in besonderer Weise gestaltet
sein, um zu verhindern, dass ein Fremdkörper eindringen und an der Betriebsfläche
des Schalters vorbeigelangen kann.
[0004] Der Hauptnachteil dieser Lösung ist allerdings, dass der Schalter mit einem gewissen
Abstand von dem Einlassspalt der Handlaufeinführung montiert werden musste, was dazu
führte, dass das Abschalten der Fahrtreppe lediglich etwas zu spät erfolgen konnte.
[0005] Ferner sind seit längerem verschiedene Sensoren, beispielsweise Lichtschranken oder
Ultraschallsensoren bekannt, die den Balustradenkopf überwachen. Ein Beispiel hierfür
lässt sich aus der
DE 298 01 098 entnehmen.
[0006] Ferner sind in der Zwischenzeit zahlreiche Versuche unternommen worden, berührungslose
und damit mechanisch weniger anfällige Sensoren einzusetzen, wobei es auch vorgeschlagen
worden ist, zur Überwachung des Handlaufs selbst einen Sender auf seine Oberfläche
zu richten und mit einem von diesem beabstandeten Empfänger eine Überwachung des Handlaufs
vorzunehmen.
[0007] Derartige Lösungen richten sich jedoch eher auf die Überwachung des Handlaufs, beispielsweise
auf Bruch oder Verformung. Zur Verhinderung des Einziehens von Fremdkörpern in die
eigentliche Handlaufführung sind ebenfalls Lösungen bekannt geworden. Beispielsweise
ist hierfür aus der
EP 2 100 842 die Verwendung eines elektromagnetischen Sensors bekannt.
[0008] Eine Lösung, die die tatsächliche Handlaufeinführung überwacht, ist beispielsweise
aus der
US 5,001,459 ersichtlich. Bei dieser Lösung wird eine Brückenschaltung aus Kondensatoren in an
sich bekannter Weise als Sensor verwendet, um einen kapazitiven Näherungssensor zu
realisieren.
[0009] Grundsätzlich stellen zwar kapazitive Sensoren gegenüber mechanischen Sensoren eine
signifikante Verbesserung dar. Für Fahrtreppen, die ausschließlich in Gebäuden betrieben
werden, sind derartige Lösungen daher im Grunde gut geeignet.
[0010] Wenn jedoch eine Fahrtreppe oder ein Fahrsteig nur teilweise innerhalb von Gebäuden
und teilweise außerhalb betrieben wird, beispielsweise an U-Bahn-Einstiegen oder dergleichen,
sind derartige Lösungen weniger geeignet, da die di-elektrischen Eigenschaften stark
feuchtigkeitsabhängig sind und die Luftfeuchtigkeit - und auch die Lufttemperatur
- die Erfassungseigenschaften des kapazitiven Sensors stark beeinflusst.
[0011] Andererseits sind bereits in anderen Bereichen spektrometrische Sensoren bekannt
geworden, die den spektralen Verlauf der von der zu klassifizierenden Materialoberfläche
remittierten Strahlung beispielsweise im Bereich der Nahinfrarotstrahlung erfassen
und auswerten, um aus dem Spektrum Rückschlüsse hinsichtlich der Auswertung zu ziehen.
Derartige Sensoren sind jedoch ausgesprochen teuer und meist empfindlich gegenüber
dem Umgebungslicht.
[0012] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsvorrichtung
für Fahrtreppen oder Fahrsteige gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Fahrtreppe
oder einen Fahrsteig gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 16 zu schaffen, die zuverlässig,
robust und preisgünstig ist und universell einsetzbar ist.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Schicherheitsvorrichtung durch
Anspruch 1 bzw. hinsichtlich der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs durch Anspruch 16
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Erfindungsgemäß ist es besonders günstig, dass es aufgrund der Auslegung mit zwei
oder mehr Übertragungswegen möglich ist, Unterschiede zwischen den Empfangssignalen
zu ermitteln, ohne dass eine vollständige spektroskopische Analyse erforderlich wäre,
und auf Basis dieser Unterschiede eine verlässliche Aussage über das Vorliegen oder
Nichtvorliegen einer Einklemmgefahr zu machen. Dies ist deutlich weniger aufwendig
und deshalb wesentlich preisgünstiger herstellbar und darüber hinaus auch wesentlich
störunanfälliger.
[0015] Beispielsweise kann ein Sender vorgesehen sein, der Licht oder eine andere elektromagnetische
Strahlung im Nahinfrarotbereich emittiert und auf der Handlauf-Oberfläche unmittelbar
an der Handlaufeinführung auftreffende Strahlung wird remittiert. In dieser Ausführungsform
ist ein lokal breit abstrahlender Sender vorgesehen, der zudem hinsichtlich der Emissionsstrahlung
breitbandig ausgelegt ist, d.h. ein breites Wellenlängen-Spektrum aufweist. Demgegenüber
sind - der Handlaufoberfläche gegenüberliegend - zwei Sensoren vorgesehen, die Erfassungsbereiche
erfassen, die auf dem Handlauf liegen und räumlich voneinander beabstandet sind. Zudem
sind die Sensoren schmalbandig und weisen Erfassungsspektren auf, die einander nicht
überlappen. Eine komplementäre Ausführung ist ebenfalls denkbar.
[0016] Durch diese wellenlängenabhängige und zusätzlich räumliche Abgrenzung ist es möglich,
eine sichere Unterscheidungserkennung vorzunehmen, wobei es grundsätzlich möglich
ist, auch hinsichtlich lediglich eines Kriteriums, also beispielsweise eines räumlichen
Unterschieds oder eines spektralen Unterschieds, eine Erfassung vorzunehmen.
[0017] Die erfindungsgemäße Überwachungseinrichtung ist als aktives Sensorsystem ausgebildet,
das elektromagnetische Strahlung aussendet, die auf den Handlauf gerichtet ist, wobei
die Remission des Handlaufs erfasst wird. Ein solches Sensorsystem wird im Rahmen
der vorliegenden Erfingung als "aktives Sensorsystem" bezeichnet.
[0018] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, die unterschiedlichen Remissionseigenschaften
zwischen der über ihren Verlauf gleichmäßigen Handlaufoberfläche einerseits und einem
Fremdkörper (eine Hand, Kleidung etc.) andererseits auszunutzen, um auf einfache Weise
einen Signalunterschied zu erzeugen und auszuwerten.
[0019] Erfindungsgemäß ist die optische, berührungslose Überwachungseinreichtung als aktives
Sensorsystem ausgebildet und weist mindestens zwei Signalübertragunswege auf, mit
welchen das Eindringen von Fremdkörpern sicher überwachbar ist. Hierzu sind Signalübertragungswege
vorgesehen, die durch das Sensorsystem überwacht werden. Zweckmäßig werden daher die
Signale beider Sensoren hinsichtlich ihrer Größe erfasst und ausgewertet, wobei ein
Alarmsignal abgegeben wird, wenn die Unterschiede vorgegebene Toleranzwerte überschreiten
bzw. vorgegebene Werte annehmen.
[0020] Bevorzugt sind diese Unterschiede zwischen den Empfängersignalen Unterschiede des
Integrals über ein erfasstes Frequenzspektrum.
[0021] Die Signalgröße kann in einfacher Weise als elektrisches Signal ermittelt werden,
so dass es nicht erforderlich ist, eine Spektralanalyse vorzunehmen, was das Sensorsystem
deutlich preisgünstiger macht.
[0022] Erfindungsgemäß werden insofern bei dieser Ausführungsform verschiedene Übertragungswege
gebildet. Von dem Sender, dem ersten Erfassungsbereich und dann einem Empfänger wird
ein erster Übertragungsweg gebildet, während die anderen Übertragungswege von dem
Sender, dem anderen Erfassungsbereich und dann den anderen Empfängern gebildet werden.
[0023] Es versteht sich, dass anstelle dessen grundsätzlich auch eine Konstruktion in genau
entgegengesetzter Weise möglich ist, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
So können zwei Sender vorgesehen sein, die unterschiedlich kodiert sind, also beispielsweise
ein anderes Impuls-/Pausen-Tastverhältnis oder eine andere Frequenz aufweisen und
die je einem Erfassungsbereich zugeordnet sind, also einen Erfassungsbereich auf dem
Handlauf (oder dem Fremdkörper) mit Strahlung beaufschlagen. Über eine Zeit- oder
Frequenz-Multiplexanalyse kann bei dieser Lösung mit lediglich einem Sensor die Signalgröße
beider Übertragungswege erfasst werden, und auch hier kann in gleicher Weise über
eine Unterschiedserkennung mit vorgegebenen Werten eine Auswertung erfolgen. Insbesondere
werden Sensor und Empfänger zeitsynchron betrieben.
[0024] Es versteht sich, dass bevorzugt beim Auslösen der Auswerteschaltung ein Notstop
der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs ausgelöst werden kann.
[0025] Es versteht sich auch, dass die erwünschten Wellenlängenunterschiede sowohl durch
unterschiedliche Empfindlichkeits- oder Sendespektren als auch durch hierfür geeignete
optische Filter realisierbar sind. Derartige auch schmalbandige Filter stehen ohne
weiteres zur Verfügung, gerade auch im Nahinfrarotbereich zwischen 800 nm und 1700
nm.
[0026] Während als schmalbandige Sender Leuchtdioden, Laserdioden oder mit Filtervorrichtung
vorgesehene breitbandige Lichtquellen eingesetzt werden können, kann als breitbandige
Lichtquelle oder Sender auch beispielsweise eine Xenonlampe eingesetzt werden. Es
ist auch möglich, die von einer Breitband-Lichtquelle abgegebene Strahlung zwei schmalbandigen
Filtervorrichtungen zuzuleiten, deren Lichtaustritt dann als Sender anzusehen ist.
[0027] In erfindungsgemäß bevorzugter Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Empfänger
und Sender der Übertragungswege an der der Handlaufoberfläche gegenüberliegenden Seite
der Handlaufeinführung ausgebildet sind, insbesondere also unten an der Handlaufeinführung,
aber auch seitlich.
[0028] In vorteilhafter Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Unterschiede zwischen
den Empfängersignalen Unterschiede des Integrals über ein erfasstes Frequenzspektrum
sind. Bevorzugt ist die Empfindlichkeit der Empfänger gegenüber dem Emissionsspektrum
der Sender spektral unterschiedlich. Die Unterscheidbarkeit der Remision wird noch
dadurch gesteigert, dass Fluoreszenzeigenschaften des reflektierenden Materials unterschiedlich
sind, also in vorteilhafter Ausgestaltung der Handlauf Fluoreszenzpartikel aufweisen
kann, während der Fremdköper zumindest nahezu fluoreszenzfrei ist.
[0029] Der Handlauf kann fluoreszierend ausgebildet sein oder eine Fluoreszenzschicht aufweisen,
die für die Fahrgäste nicht sichtbar ist.
[0030] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Sender
der Übertragungswege unterschiedliche Wellenlängenbereiche abdecken und dass die Empfänger
eine hinreichende Empfindlichkeit über alle Wellenlängenbereiche der Sender haben.
[0031] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Übertragungswege
einen gemeinsamen breitbandigen Empfänger und jeder Übertragungsweg mindestens einen
schmalbandigen Sender aufweisen, wobei die Wellenlängenbereiche der von den Sendern
emittierten Strahlung sich voneinander unterscheiden.
[0032] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass eine Auswerteschaltung,
die von den Empfängersignalen der Übertragungswege gespeist ist, durch beispielsweise
Triangulation eine Abstandsmessung zur Oberfläche des Handlaufs vornimmt.
[0033] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
[0034] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung für Fahrtreppen
oder Fahrsteige, unter Darstellung auch des Handlaufs im Schnitt; und
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer modifizierten erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
hinsichtlich der Übertragungswege.
Aus Fig. 1 ist eine Sicherheitsvorrichtung 10 als Teil einer Fahrtreppe 12 in schematischer
perspektivischer Darstellung ersichtlich. Die Fahrtreppe 12 weist eine Handlaufeinführung
14 auf, die an dem Stirnsockel 16 einer im Übrigen nicht dargestellten Balustrade
vorgesehen ist und an welcher ein Handlauf 18 für die verdeckte Handlauf-Rückführung
in den Balustradensockel eintritt. Der verbleibende Freiraum der Handlaufeinführung
14 um den Handlauf 18 herum ist in Fig. 1 übertrieben dargestellt, um den Aufbau und
die Anordnung der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung 10 besser darstellen zu
können.
[0035] Die Sicherheitsvorrichtung 10 weist einen Sender 20 und zwei Empfänger 22 und 24
auf, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel sowohl seitlich als auch in Längsrichtung
auf den Handlauf bezogen betrachtet gegeneinander versetzt angeordnet sind. Hierbei
ist der Empfänger 22 näher an der Handlaufeinführung 14 angeordnet und der Empfänger
24 weiter zurückliegend und auf der anderen Seite des Senders 20.
[0036] Die von dem Sender 20 abgegebene Strahlung wird dem Handlauf 18 zugeleitet und dort
reflektiert oder genauer gesagt remittiert. Ein Teil der Strahlung fällt auf den Empfänger
22 und ein Teil der Strahlung auf den Empfänger 24.
[0037] Abgesehen von der Kombination aus Sender 20 und Empfängern 22 und 24, die unterhalb
des Handlaufs 18 angeordnet sind und den dort bestehenden Spalt überwachen, sind seitlich
neben dem Handlauf 18 ein Sender 21, ein Empfänger 23 und ein Empfänger 25 vorgesehen.
Diese erfassen den Bereich seitlich neben dem Handlauf 18 großflächig, wobei wiederum
eine axial beabstandete Anordnung der Empfänger 23 und 25 bevorzugt ist. Eine entsprechende
Anordnung ist auf der hier nicht dargestellten nicht sichtbaren anderen Seite des
Handlaufs 18 vorgesehen.
[0038] Solange kein Fremdkörper in die Handlaufeinführung 14 eingedrungen ist, sind die
Empfänger-Ausgangssignale im Wesentlichen gleich. Es hat sich bei Überprüfungen herausgestellt,
dass die Remissionseigenschaften eines Fahrtreppen-Handlaufs sowohl über seine Breite
als auch über seine Länge betrachtet mit einer geringen Schwankungsbreite von vielleicht
10 % gleich bleiben.
[0039] Es versteht sich, dass auch eine Kalibrierung der Empfänger 22 und 24 möglich ist,
etwa, wenn einer der Empfänger etwas schräg montiert ist, so dass nicht die gesamte
remittierte Strahlung wie vorgesehen auf ihn fällt.
[0040] Beide Empfänger 22 und 24 geben daher im störungsfreien Betrieb Signale ab, die im
Wesentlichen gleich sind, abgesehen von der ggf. unterschiedlich gewählten Wellenlänge.
[0041] Gerät nun ein Fremdkörper in die Handlaufeinführung 14, ändert sich die Größe des
Ausgangssignals des Empfängers 22 zunächst signifikant. Durch Unterscheidung der beiden
Ausgangssignale der Empfänger 22 und 24 wird dies umgehend, mit einer Reaktionszeit
von beispielsweise 1 ms, festgestellt und die Fahrtreppe oder der Fahrsteig sofort
abgeschaltet.
[0042] Es versteht sich, dass eine Signaländerung oberhalb eines gewissen und geeignet gewählten
Schwellenwerts unmittelbar zur Abschaltung führen muss. Es versteht sich aber auch,
dass eine langfristige Signaländerung, beispielsweise durch Verschmutzung der Sensoren,
Alterung oder dergleichen, elektronisch erkennbar ist.
[0043] Insofern wird zwischen dem Sender 20 und dem Empfänger 22 einerseits ein erster Übertragungsweg
28 gebildet und zwischen dem Sender 20 und dem Empfänger 24 andererseits ein zweiter
Übertragungsweg 30.
[0044] Aus Fig. 2 ist eine modifizierte Ausgestalltung der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
10 ersichtlich. Bei dieser Ausführungform sind mehrere Sender 20 a, 20 b, 20 c und
20 d vorgesehen, die im Wesentlichen in die gleiche Richtung optische Strahlung im
Nahinfrarotbereich emittieren.
[0045] Die von den Sendern 20 a bis 20 d emittierte optische Strahlung wird nun über Filter
32 und 34 gefiltert und über Sammellinsen gebündelt. Hierbei weisen die Filter 32
einen anderen Durchlassbereich als die optionalen Filter 35 auf, so dass insgesamt
die Sender 20 abis d mit schmalbandigen Emissionsspektren vorliegen. Optional können
auch mehrere Sender mit gleichen Spektralbereichen verwendet werden, um die optische
Leistung zu erhöhen; beispielsweise lassen sich hier gleichartige LED-Chips in Parallel-
und/oder Reihenschaltung verwenden.
[0046] Beide Emissionsspektren werden nun dem Handlauf 18 zugeleitet, wobei durch die Remission
an dem Handlauf 18 ein erster Übertragungsweg 28 und ein zweiter Übertragungsweg 30
gebildet wird. Wenn nun ein Fremdkörper 35 in den Bereich zwischen die Sender 20 a/b
und 20 c/d und den Handlauf 18 gerät, wird dieser in einem der Übertragungswege 28
und 30 erfasst, im dargestellten Ausführungsbeispiel im Übertragungsweg 30. Die Remissionseigenschaften
des Fremdkörpers 35 sind anders als diejenigen der Handlaufoberfläche 18. Die remittierten
Signale werden gemeinsam einem gemeinsamen Empfänger 22 zugeleitet, der geeignet ist,
die beiden über die Filter 32 und 34 bereitgestellten Spektren zu erfassen. Das Ausgangssignal
des Empfängers 22 wird der Auswerteschaltung 36 zugeleitet und dort ausgewertet, indem
beispielsweise über ein Zeitmultiplexverfahren festgestellt wird, wie das Ausgangssignal
des Übertragungswegs 28 im Verhältnis zum Ausgangssignal des Übertragungswegs 30 ist.
Auch hier erfolgt keine spektrale Überprüfung der Ausgangssignale, sondern lediglich
kurz und einfach eine Größenbestimmung, also praktisch ein Integral über das empfangene
Spektrum.
[0047] Erfindungsgemäß ist die Auswerteschaltung 36 in schneller Logik mit digitalen Prozessoren
ausgeführt, so dass umgehend ein Notstop der Fahrtreppe erfolgen kann.
[0048] Es versteht sich, dass beim Zeitmultiplexverfahren die Ansteuerung der Sender 20
a bis 20 d mit dem Ausgangssignal des Empfängers 22 abgestimmt werden muss. Es ist
jedoch auch möglich, beliebige andere Kodierungen oder Multiplex-Arten zu realisieren,
ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
1. Sicherheitsvorrichtung für Fahrtreppen oder Fahrsteige, mit mindestens einem Handlauf,
welche im Bereich einer Handlaufeinführung an einem Stirnsockel der Fahrtreppe oder
des Fahrsteigs eine optische, berührungslose Überwachungseinrichtung, als aktives
Sensorsystem, aufweist, mit welcher die Handlaufführung auf das Eindringen von Fremdkörpern
überwachbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung mindestens zwei Übertragungswege (28, 30) aufweist, die
sich voneinander mindestens in zeitlicher und/oder räumlicher Hinsicht und/oder hinsichtlich
der verwendeten Wellenlängenbänder voneinander unterscheiden, wobei mindestens einer
der Übertragungswege (28, 30) den Handlauf (18) einbezieht und dessen Remission erfasst
und ein Verhältnis oder ein Unterschied zwischen den Signalen der Übertragungswege
für die Erkennung des Fremdkörpers verwendet wird.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Übertragungswege (28, 30) des aktiven Sensorsystems einen gemeinsamen
Empfänger und je einen Sender (20) aufweisen.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungswege (28, 30) die Remission und/oder Reflexion des Handlaufs (18)
und etwaiger dort befindlicher Fremdkörper (35) einbeziehen.
4. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsvorrichtung (10) zur Bildung der Übertragungswege (28, 30) mindestens
zwei Sender (20) aufweist, die ein optisches Signal, insbesondere im nahen Infrarotbereich,
aussenden, das zum Handlauf (18) und/oder zu einem etwaigen Fremdkörper (35) hin emittiert
wird, und dass die Empfängersignale der Empfänger (22, 24) aller Übertragungswege
(28, 30) miteinander verglichen werden.
5. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungsbereiche aller Übertragungswege, also die Bereiche, an welchen das
von den Sendern (20) abgegebene optische Signal am Handlauf (18) und/oder Fremdkörper
(35) reflektiert oder remittiert wird, voneinander räumlich getrennt sind, wobei insbesondere
der Abstand größer als ein etwaiger eintretender Fremdkörper (35) ist.
6. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungsbereiche, in Laufrichtung des Handlaufs (18) betrachtet, seitlich gegeneinander
versetzt sind.
7. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Erfassungsbereich an einer Stelle auf dem Handlauf (18) vorgesehen ist, an welcher
kein Fremdkörper (35) vorliegen kann und ein weiterer an einer Stelle, an der ein
Fremdkörper vorliegen kann.
8. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Erfassungsbereiche, die in den Übertragungswegen (28, 30) liegen und auf dem Handlauf
(18) und/oder dem Fremdkörper (35) ausgebildet sind, unabhängig von Fremdlicht oder
Witterungseinflüssen sind und insbesondere die Empfänger (22, 24) und Sender (20)
der Übertragungswege (28, 30) an der der Handlaufoberfläche gegenüberliegenden Seite
der Handlaufeinführung (14) ausgebildet sind, insbesondere also unten an der Handlaufeinführung
(14), aber auch seitlich.
9. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sender (20) der Übertragungswege (28, 30) getaktet oder in einer anderen beliebigen
Weise kodiert senden und/oder dass die Empfänger (22, 24) der Übertragungswege (28,
30) an Filter angeschlossen sind, die ungetaktete und/oder unkodierte Strahlung mit
einer definierten Wellenlänge oder einem definierten Wellenlängenbereich ausfiltern.
10. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sender (20) der Übertragungswege (28, 30) unterschiedliche Wellenlängenbereiche
abdecken und dass die Empfänger (22, 24) eine hinreichende Empfindlichkeit über alle
Wellenlängenbereiche der Sender (20) haben.
11. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfindlichkeit der Empfänger (22, 23, 24, 25) gegenüber dem Emissionsspektrum
der Sender (20, 21) spektral unterschiedlich ist und insbesondere die Übertragungswege
einen gemeinsamen breitbandigen Empfänger (20) und jeder Übertragungsweg mindestens
einen schmalbandigen Sender (20, 21) aufweisen, wobei die Wellenlängenbereiche der
von den Sendern emittierten Strahlung sich voneinander unterscheiden.
12. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswerteschaltung (36) an die Empfänger (22, 24) angeschlossen ist, die Unterschiede
der Empfängersignale ermittelt und ggf. die Abschaltung der Fahrtreppe (12) oder des
Fahrsteigs vornimmt, wobei insbesondere die Auswerteschaltung (36), von den Empfängersignalen
der Übertragungswege (28, 30) gespeist ist und durch beispielsweise Triangulation
eine Abstandsmessung zur Oberfläche des Handlaufs (18) vornimmt.
13. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handlauf (18) mit Markerstoffen ausgestattet ist, deren Emissionseigenschaften
im nahen Infrarotbereich die Gesamtremission des Handlaufs (18) beeinflussen.
14. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spaltmaß zwischen der Handlaufeinführung (14) an dem Stirnsockel (16) und der
Handlaufoberfläche 1,5 mm bis 2,5 mm, insbesondere 2 mm, beträgt und der Stirnsockel
(16) ohne bewegliche Komponenten - ggf. abgesehen von Bürsten - ausgebildet ist.
15. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Verschmutzungen der Oberflächen der optischen Elemente im Strahlengang durch das
aktive Sensorsystem erkannt werden können und diesbezüglich ein Warnhinweis ausgegeben
wird.
16. Fahrtreppe oder Fahrsteig, gekennzeichnet durch eine Sicherheitsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.