[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilvorrichtung zur Montage an einer fluidführenden
Leitung, insbesondere einem Wasserhahn, mit einem Einlassstutzen, an dem ein Ventilkörper
zum Öffnen und Schließen eines Durchganges zu einer Verteilerkammer vorgesehen ist,
wobei an einem Boden der Verteilerkammer Austrittsöffnungen zur Erzeugung eines austretenden
Strahls vorgesehen sind, und einem an dem Boden hängenden Betätigungshebel, der durch
Verschwenken den Ventilkörper öffnet oder schließt.
[0002] Aus der
DE 39 16 472 ist eine Ventilvorrichtung bekannt, mit der ein Fluidstrom aus einem Wasserhahn geöffnet
oder geschlossen werden kann. Hierfür ist ein Ventilkörper vorgesehen, der durch Verschwenken
einer Betätigungsstange bewegbar ist, wobei die Betätigungsstange mit einem Kopfabschnitt
an der Unterseite des Ventilkörpers anliegt. Bei dieser Ventilvorrichtung besteht
das Problem, dass der austretende Wasserstrahl unregelmäßig stark ist und in unterschiedliche
Richtungen spritzt, denn der Kopfabschnitt der Betätigungsstange steht bei einem Verschwenken
der Betätigungsstange schräg in der Verteilerkammer, so dass sich unterschiedliche
Druckverhältnisse durch Ablenken des Wasserstrahls ergeben. Die Folge ist ein spritzender
Wasserstrahl. Zudem besteht das Problem, dass der Benutzer vergessen kann, den Wasserhahn
nach der Benutzung zuzudrehen, da der Ventilkörper den Wasseraustritt vollständig
verschließt. Dies kann zu Problemen führen, wenn der Benutzer sich von dem Wasserhahn
entfernt und erst nachträglich eine Leckage auftritt, die dann nicht mehr bemerkt
wird.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventilvorrichtung zur Montage
an einer fluidführenden Leitung zu schaffen, die leicht zu bedienen ist und einen
gleichmäßigen Austrittsstrahl erzeugt.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Ventilvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist zwischen einem Kopf des Betätigungshebels und dem Ventilkörper
eine Strahlverteilerplatte angeordnet, so dass eine Schiefstellung des Kopfes durch
Verschwenken des Betätigungshebels keinerlei Auswirkungen auf den austretenden Strahl
besitzt. Dadurch können seitliche Spritzer beim Öffnen der Ventilvorrichtung vermieden
werden und der Benutzer kann den Betätigungshebel in unterschiedliche Richtungen auslenken,
um einen gleichmäßigen Strahl zu erhalten. Dadurch können auch Vibrationen oder unkontrollierte
Bewegungen durch den Fluidstrom weitgehend vermieden werden. Es ergeben sich weitgehend
konstante Strömungsverhältnisse, so dass auch laute Fließgeräusche vermieden werden
können.
[0006] Vorzugsweise weist die Strahlverteilerplatte auf der zu dem Ventilkörper gewandten
Seite eine Fläche von mindestens 20mm
2, insbesondere mindestens 100mm
2, auf. Dadurch wird eine flächige Ablenkung des eintretenden Fluidstromes erreicht,
der sich ringförmig um die Strahlverteilerplatte verteilt.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Strahlverteilerplatte in der Verteilerkammer
linear geführt. Dabei kann bei einem Verschwenken des Betätigungshebels der Kopf des
Betätigungshebels die Strahlverteilerplatte weg von dem Boden verschieben, um den
Ventilkörper anzuheben. Alternativ kann die Strahlverteilerplatte feststehend ausgebildet
sein, beispielsweise am Gehäuse. Dann kann die Strahlverteilerplatte eine Öffnung
aufweisen, die von dem Ventilkörper oder einem weiteren Betätigungselement durchgriffen
ist.
[0008] Damit die Strahlverteilerplatte linear in der Verteilerkammer geführt ist, kann diese
eine ringförmige Stufe oder eine Führungsleiste aufweisen, die mit einem vom Boden
hervorstehenden Steg zusammenwirkt und nur eine lineare Bewegung der Strahlverteilerplatte
zulässt.
[0009] Für einen kompakten Aufbau kann der Ventilkörper an der Strahlverteilerplatte fixiert
oder integral mit der Strahlverteilerplatte ausgebildet sein.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist in der Verteilerkammer an einer Einlassseite
ein Wandabschnitt angeordnet, der die Strahlverteilerplatte in einer angehobenen Position
mit geöffnetem Ventilkörper umgibt. Dadurch kann zwischen dem Wandabschnitt und der
Strahlverteilerplatte ein im Wesentlichen gleichmäßig breiter Spalt ausgebildet sein,
vorzugsweise ein ringförmiger Spalt, der einen Strömungswiderstand ausbildet und die
Strömungsgeschwindigkeit vergleichmäßigt. Vorzugsweise ist benachbart zu dem Wandabschnitt
auf der zur Strahlverteilerplatte abgewandten Seite mindestens eine Belüftungsöffnung
vorgesehen, aus der Umgebungsluft angesaugt werden kann. Hierfür kann an mehreren
Stellen benachbart zu dem Boden ein Belüftungskanal zu der Belüftungsöffnung ausgebildet
sein, vorzugsweise ein ringförmiger Belüftungskanal. Dadurch werden Luftbläschen in
das Fluid gemischt, wobei aufgrund der weitgehend konstanten Strömungsverhältnisse
ein gleichmäßiger Strahl erzeugt wird. Als Alternative dazu kann anstelle der vorher
erwähnten Belüftungsöffnung(en) auch ein ringförmiger Luftspalt zwischen Betätigungshebel
und Boden als Belüftungsöffnung dienen.
[0011] Durch die Belüftungsöffnungen oder auch durch den Spalt zwischen Betätigungshebel
und dem angrenzenden Boden kann sich durch die Sogwirkung des durchströmenden Wassers
einströmende Luft mit dem Wasser in der Verteilerkammer vermischen und sorgt so, in
Verbindung mit den weitgehend konstanten Strömungsverhältnissen, für einen gleichmässigen,
fülligen Volumenstrahl.
[0012] Um den Ventilkörper vor Verunreinigungen zu schützen, kann ferner ein Sieb an dem
Einlassstutzen angeordnet sein.
[0013] Erfindungsgemäß wird ferner eine Ventilvorrichtung bereitgestellt, bei der zu der
Verteilerkammer hin mindestens eine Bypassöffnung ausgebildet ist, also eine Öffnung,
die parallel zu dem Durchgang mit dem Ventilkörper einen Strömungskanal in die Verteilerkammer
ausbildet. Dadurch wird ein vollständiges Verschließen durch die Ventilvorrichtung
vermieden. Dies erhöht die Sicherheit im Gebrauch, da der Benutzer nun nach dem Gebrauch
unmittelbar merkt, dass eine zweite Verschlussvorrichtung, beispielsweise ein Ventil
an einem Wasserhahn, noch offen ist und geschlossen werden muss. Durch die Bypassöffnung
wird ein geringer Volumenstrom gelangen, der für ein regelmäßiges Tropfen aus dem
Boden der Ventilvorrichtung sorgt.
[0014] Vorzugsweise besitzt die Bypassöffnung einen maximalen Querschnitt von weniger als
3mm
2, vorzugsweise etwa 0,3mm
2. Dabei kann die Bypassöffnung eine maximalen Öffnungsdurchmesser von weniger als
2 mm, insbesondere weniger als 0,7 mm besitzen. Die Bypassöffnung kann dabei kreisförmig
oder mit anderer Form ausgebildet sein, so dass nur ein geringer Volumenstrom in die
Verteilerkammer gelangt.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vor der Bypassöffnung ein Sieb
angeordnet, dessen Maschenweite kleiner als der Durchmesser bzw. die Öffnungsbreite
der Bypassöffnung ist. Dadurch wird verhindert, dass die Bypassöffnung verschmutzt
wird und somit die Funktionsfähigkeit verliert.
[0016] Vorzugsweise ist die Bypassöffnung in dem Ventilköroper ausgebildet, so dass ein
Sieb an dem Einlassstutzen zu dem Ventilkörper angeordnet werden kann.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht durch eine erfindungsgemäße Ventilvorrichtung;
- Figur 2
- eine teilweise geschnittene Ansicht der Ventilvorrichtung der Figur 1 in der montierten
Position;
- Figuren 3A und 3B
- zwei teilweise geschnittene Ansichten durch die Ventilvorrichtung der Figur 1 in der
geöffneten Position;
- Figuren 4A bis 4D
- mehrere Ansichten eines oberen Gehäuseteils der Ventilvorrichtung der Figur 1 ;
- Figur 5
- eine Ansicht des Ventilkörpers und der Strahlverteilerplatte der Ventilvorrichtung
der Figur 1 ;
- Figuren 6A und 6B
- zwei Ansichten eines Siebes der Ventilvorrichtung der Figur 1;
- Figuren 7a bis 7D
- mehrere Ansichten eines unteren Gehäuseteils der Ventilvorrichtung der Figur 1, und
- Figur 8
- eine modifizierte Ausführungsform einer Ventilvorrichtung.
[0018] Eine Ventilvorrichtung 1 umfasst ein oberes Gehäuseteil 2, an dem ein Einlassstutzen
3 ausgebildet ist. In dem Einlassstutzen 3 ist ein Ventilkörper 4 angeordnet, der
mit einer Kontaktfläche an einem Dichtring 30 anlegbar ist, um den Einlassstutzen
3 zu verschließen. An der Endseite des Einlassstutzens 3 ist ein Sieb 5 angeordnet,
mittels dem ein Eintritt von Schmutzpartikeln zu dem Ventilkörper 4 verhindert wird.
[0019] Bei geöffnetem Ventil kann ein Fluid durch den Einlassstutzen 3 zu einer Verteilerkammer
6 strömen, die zwischen einem unteren Gehäuseteil 8 und dem oberen Gehäuseteil 2 ausgebildet
ist. In der Verteilerkammer 6 ist eine Strahlverteilerplatte 7 angeordnet, die eine
kreisförmige ebene Oberfläche ausbildet und ein eintretendes Fluid ringförmig verteilt.
Das untere Gehäuseteil 8 weist an einem Boden 80 eine Vielzahl von Austrittsöffnungen
81 auf, durch die ein austretender Strahl durchgeleitet werden kann.
[0020] An dem Boden 80 ist ein zu dem oberen Gehäuseteil 2 gerichteter Steg 9 angeformt,
an dem die Strahlverteilerplatte 7 linear geführt ist. Die Strahlverteilerplatte 7
ist über einen Betätigungshebel 10 bewegbar, der einen verdickten Kopf 11 besitzt,
der an dem Boden 80 gehalten ist. Dabei ist benachbart zu dem Kopf 11 an dem Betätigungshebel
10 mindestens ein Steg 12 angeformt, der radial von dem Betätigungshebel 10 hervorsteht.
Ferner ist an dem Betätigungshebel 10 im unteren Bereich ein verdickter Griffabschnitt
13 ausgebildet.
[0021] In den Figuren 1 und 2 ist die Ventilvorrichtung 1 in der geschlossenen Position
gezeigt. Die Ventilvorrichtung 1 kann über eine Hülse 14 mit einem Innengewinde an
einem Endabschnitt 16 eines Wasserhahns 15 festgelegt werden, wie dies in Figur 2
gezeigt ist. Dann kann ein Fluid in dem Wasserhahn 15 an einem Ausströmen gehindert
werden, beispielsweise um Wasser zu sparen während des Zähneputzens, des Rasierens
oder des Händeeinseifens.
[0022] Soll das Fluid durch die Ventilvorrichtung 1 durchgeleitet werden, wird der Betätigungshebel
verschwenkt, wie dies in den Figuren 3A und 3B gezeigt ist. Dann steht der Kopf 11
schräg und drückt die Strahlverteilerplatte 7 nach oben in Richtung des Einlassstutzens
3. Dadurch wird der Ventilkörper 4 angehoben, so dass ein ringförmiger Spalt zwischen
dem Ventilkörper 4 und einer Dichtfläche 30, beispielsweise einem O-Ring, ausgebildet
ist. Dadurch kann ein Wasserstrahl entsprechend der gestrichelten Linie 26 von der
Wasserleitung 15 durch den Einlassstutzen 3 und die Verteilerkammer 6 zu dem Boden
80 strömen und dort durch die Austrittsöffnungen 81 einen Strahl 17 erzeugen.
[0023] Wie in der vergrößerten Darstellung der Figur 3B erkennbar ist, befindet sich ein
ringförmiger Steg 20 an dem Gehäuseoberteil 2, der die Strahlverteilerplatte 7 umgibt.
Dadurch ist ein ringförmiger Spalt 21 ausgebildet, der über den Umfang verteilt eine
im Wesentlichen konstante Breite besitzt und somit für eine ringförmige Verteilung
des Fluids sorgt. Auf der zur Strahlverteilerplatte 7 abgewandten Seite des Steges
20 sind über den Umfang verteilt mehrere Belüftungsöffnungen 22 vorgesehen, durch
die Luft angesaugt werden kann, wie dies durch die gestrichelte Linie 25 (Figur 3B)
gezeigt ist. Hierfür ist an dem Gehäuseunterteil 8 ein ringförmiger Spalt 28 zu der
benachbarten Hülse 14 ausgebildet, so dass Luft benachbart zu dem Boden 80 zu der
Belüftungsöffnung 22 in einem Belüftungskanal 28 strömen kann. Das Gehäuseunterteil
8 ist dabei über einem Wandabschnitt 23 mit der Hülse 14 verbunden. Der Steg 20 überdeckt
dabei in radiale Richtung die Belüftungsöffnung 22, so dass Luft durch die Belüftungsöffnung
22 angesaugt wird, und der Strahl gleichzeitig geformt wird.
[0024] Wird der Betätigungshebel 10 losgelassen, drückt die Strahlverteilerplatte 7 gegen
den Kopf 11 des Betätigungshebels 10 und drückt diesen in eine vertikale Position.
Dadurch kann die Strahlverteilerplatte 7 nach unten verschoben werden, so dass der
Ventilkörper 4 wieder auf der Dichtfläche, wie dem Dichtring 30, aufliegt. In dieser
Position ist der Wasserhahn 15 durch die Ventilvorrichtung 1 nahezu vollständig abgedichtet,
wobei in dem Ventilkörper 4 eine Bypassöffnung ausgespart ist, die einen Durchmesser
von weniger als 2 mm, vorzugsweise weniger als 0,7 mm, aufweist. Dadurch kann in der
geschlossenen Position der Ventilvorrichtung ein geringer Volumenstrom durch den Boden
8 ausströmen, der ein regelmäßiges Tropfen bewirkt, so dass der Benutzer daran erinnert
wird, zusätzlich ein zweites Ventil zu verschließen, beispielsweise ein Absperrventil
für den Wasserhahn 15. Dadurch wird vermieden, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine
Leckage auftritt, wenn der Benutzer sich entfernt hat und die Ventilvorrichtung 1
beschädigt ist.
[0025] In den Figuren 4A bis 4D ist das obere Gehäuseteil 2 der Ventilvorrichtung 1 dargestellt.
In dem Einlassstutzen 3 befindet sich eine Durchgangsöffnung 31 zu der Verteilerkammer
6, wobei an der Durchgangsöffnung 31 drei nach innen ragende Stege 32 angeordnet sind.
Die Stege 32 bilden eine Führung aus, damit ein zylindrischer Abschnitt des Ventilkörpers
4 linear geführt ist und an einem Verschwenken gehindert wird. Integral mit dem oberen
Gehäuseteil 2 ist der ringförmige Steg 20 ausgebildet, in den die Strahlverteilerplatte
7 zumindest teilweise eingefügt werden kann.
[0026] In Figur 5 ist die Einheit aus Ventilkörper 4 und Strahlverteilerplatte 7 dargestellt.
Der Ventilkörper 4 umfasst einen Kopfabschnitt 40, in dem eine Bypassöffnung 41 angeordnet
ist. Die Bypassöffnung 41 weist einen Eintrittsabschnitt 42 mit größerem Durchmesser
und einen Kanal 43 mit kleinerem Durchmesser auf. Die Bypassöffnung 41 besitzt an
ihrer engsten Stelle eine Querschnittsfläche von kleiner 7 mm
2, vorzugsweise kleiner 0,28 mm
2. An dem Kopfabschnitt ist eine konische Anlagefläche ausgebildet, die an den Dichtring
30 anlegbar ist. An den Kopfabschnitt 40 schließt sich ein zylindrischer Abschnitt
45 an, der im Wesentlichen linear an den Stegen 32 des oberen Gehäuseteils 2 geführt
ist.
[0027] Der Ventilkörper 4 umfasst ferner ein Steckelement 46, das in eine entsprechende
Aufnahme an der Strahlverteilerplatte 7 einsteckbar und dort klemmend festlegbar ist.
Es ist auch möglich, den Ventilkörper 4 integral mit der Strahlverteilerplatte 7 auszubilden.
[0028] An der Strahlverteilerplatte 7 ist eine im Wesentlichen zylindrische Seitenfläche
71 ausgebildet, die in den Steg 9 einfügbar ist und dort linear geführt ist. Ferner
ist an einem Ende der Seitenfläche 71 eine Nut 70 ausgebildet, die eine äußere Seitenwand
72 aufweist und in die der Steg 9 eingefügt werden kann. Somit ist gewährleistet,
dass die Strahlverteilerplatte 7 nur ein vorbestimmtes Maß zu dem Kopf 11 des Betätigungshebels
10 abgesenkt und axial geführt werden kann.
[0029] In den Figuren 6A und 6B ist das Sieb 5 gezeigt, das an dem Einlassstutzen 3 montiert
ist. Das Sieb 5 umfasst eine Platte 50, an der eine Vielzahl von Eintrittsschlitzen
51 ausgebildet sind. Das Sieb 5 ist mit einem Vorsprung 52 in den Einlassstutzen 3
einsteckbar, wobei die Einlassschlitze 51 eine Breite besitzen, die kleiner ist als
eine maximale Öffnungsbreite der Bypassöffnung 41. Dadurch wird verhindert, dass Schmutzpartikel
durch das Sieb 5 gelangen, die die Bypassöffnung 41 verschmutzen könnten. Die Schlitze
51 können daher eine Breite von maximal 0,5 mm aufweisen, also kleiner als wie die
Bypassöfnung 41, bei größer gewählter Bypassöffnung sollten die Schlitze 51 immer
kleiner als wie die Byassöffnung 41 sein, um ein Zusetzen der Bypassöffnung zu vermeiden.
Es ist auch möglich, statt der Einlassschlitze 51 eine Vielzahl von Einlassöffnungen
vorzusehen, die eine andere Geometrie als die Schlitzform aufweisen, beispielsweise
kreisförmig, die eine maximale Öffnungsweite von kleiner als 0,5 mm aufweisen.
[0030] In den Figuren 7A bis 7D ist das Gehäuseunterteil 8 der Ventilvorrichtung 1 gezeigt.
Das untere Gehäuseteil 8 ist im Wesentlichen topfförmig mit einem Boden 80 ausgebildet,
an dem ringförmig eine Vielzahl von Austrittsöffnungen 81 ausgebildet sind. Zwischen
den Austrittsöffnungen 81 sind einzelne Stege 84 angeordnet. In einem mittigen Bereich
des Bodens 80 ist eine Öffnung 82 angeordnet, durch die der Betätigungshebel 10 durchgesteckt
ist. Ferner sind an der Öffnung 82 radial gegenüberliegende Aussparungen 83 ausgebildet,
die so bemessen sind, dass der Betätigungshebel 10 mit den Stegen 12 durch die Aussparungen
83 angehoben werden kann. Dadurch lässt sich über den Griffabschnitt 13 der Kopf 11
nach oben bewegen, wobei die Stege 12 anschließend über den Griffabschnitt 13 um einen
Winkel gedreht werden, so dass die Strahlverteilerplatte 7 in einer angehobenen Position
fixiert werden kann, so dass der Ventilkörper 4 geöffnet bleibt. Dadurch kann der
Benutzer auch die Ventilvorrichtung 1 dauerhaft öffnen, wobei der austretende Strahl
17 einen geringeren Volumenstrom als ohne Ventilvorrichtung 1 besitzt, da eine Vielzahl
von Strömungswiderständen an der Ventilvorrichtung 1 zu überwinden sind. Integral
mit dem unteren Gehäuseteil 8 ist der ringförmige Steg 9 ausgebildet, der die Strahlverteilerplatte
7 von unten hält und eine lineare Führung 7 bewirkt. Um den Steg 9 ist eine innere
Gehäusewand 24 ausgebildet, die eine Begrenzung für den äußeren Belüftungskanal 28
bildet. Ferner ist in regelmäßigen Abschnitten eine äußere Gehäusewand vorgesehen,
an der die Hülse 14 anliegt. Ein oberer Wandabschnitt 23 ist dabei an der Hülse 14
festlegbar.
[0031] In Figur 8 ist eine modifizierte Ausführungsform einer Ventilvorrichtung gezeigt,
bei der eine Strahlverteilerplatte 7' stationär angeordnet ist und an dem unteren
Gehäuseteil 2 fixiert oder integral mit diesem ausgebildet ist. In der Strahlverteilerplatte
7' ist eine Öffnung vorgesehen, durch die ein zylindrischer Abschnitt 45' eines Ventilkörpers
4' durchgeführt ist. Wird der Betätigungshebel 10 aus der gezeigten Position verschwenkt,
drückt der Kopf 11 gegen eine Unterseite des Abschnittes 45' und schiebt dadurch den
Ventilkörper 4' nach oben, um die Ventilvorrichtung zu öffnen. Dann strömt das Fluid
durch die Verteilerkammer 6 zu dem Boden 8, wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel.
Die stationäre Anordnung der Strahlverteilerplatte 7' hat den Vorteil, dass sehr gleichmäßige
Strömungsverhältnisse an und in der Ventilvorrichtung vorhanden sind.
[0032] In den dargestellten Ausführungsbeispielen besitzen die Strahlverteilerplatten 7
und 7' eine ebene Oberfläche. Es ist natürlich auch möglich, die Strahlverteilerplatte
leicht konisch auszubilden, um eine ringförmige Verteilung des Fluids vorzunehmen.
Zudem kann die Strahlverteilerplatte 7 auch ringförmig ausgebildet sein und eine mittige
Öffnung besitzen. Auch andere Geometrien zur ringförmigen Verteilung des Fluidstrahls
sollen als "Strahlverteilerplatte" im Sinn der Anmeldung verstanden werden.
[0033] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Ventilkörper 4 geschlossen ausgebildet
und weist keine Bypassöffnung 41 auf. Dann kann die Ventilvorrichtung 1 auch ein vollständiges
Verschließend einer fluidführenden Leitung 15 bewirken.
[0034] Ferner ist es möglich, die Bypassöffnung 41 nicht in dem Ventilkörper 4 auszubilden,
sondern in dem oberen Gehäuseteil 2. Dann gewährleistet die Bypassöffnung ein geringfügiges
Tropfen an der Ventilvorrichtung, auch wenn diese geschlossen ist.
[0035] In dem gezeigten Ausführungsbeispielen sind seitlich an dem unteren Gehäuseteil 8
Belüftungsöffnungen 22 vorgesehen. Es ist natürlich auch möglich, eine Ventilvorrichtung
ohne solche Belüftungsöffnungen 22 vorzusehen. Zudem kann die Belüftung auch an einer
anderen Stelle des unteren Gehäuseteils 8 erfolgen, beispielsweise über den Boden
80.
[0036] Der Kopf 11 des Betätigungshebels 10 ist vorzugsweise in einer Kammer angeordnet,
die getrennt von den wasserführenden Bereich der Verteilerkammer 6 angeordnet ist.
Es ist auch möglich, dass die Kammer mit der Verteilerkammer 6 über kleinere Öffnungen
in Verbindung steht, solange die Strömung dadurch nicht wesentlich beeinflusst wird.
1. Ventilvorrichtung (1) zur Montage an einer fluidführenden Leitung (15), insbesondere
einem Wasserhahn, mit einem Einlassstutzen (3), an dem ein Ventil (4) zum Öffnen und
Schließen eines Durchganges (31) zu einer Verteilerkammer (6) vorgesehen ist, wobei
an einem Boden (80) der Verteilerkammer (6) Austrittsöffnungen (81) zur Erzeugung
eines austretenden Strahls vorgesehen sind, und einem an dem Boden (80) hängenden
Betätigungshebel (10) der durch Verschwenken den Ventilkörper (4, 4') öffnet oder
schließt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Kopf (11) des Betätigungshebels (10) und dem Ventilkörper (4, 4')
eine Strahlverteilerplatte (7, 7') angeordnet ist.
2. Ventilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlverteilerplatte (7, 7') auf der zu dem Ventilkörper (4) gewandten Seite
eine Fläche von mindestens 20mm2, vorzugsweise mindestens 100mm2, aufweist.
3. Ventilvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlverteilerplatte (7) in der Verteilerkammer (6) linear geführt ist.
4. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Verschwenken des Betätigungshebels (10) der Kopf (11) des Betätigungshebels
(10) und die Strahlverteilerplatte (7) weg von dem Boden (80) verschiebt.
5. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Strahlverteilerplatte (7) eine ringförmige Stufe (71) ausgebildet ist, die
an einem vom Boden (81) hervorstehenden Steg (9) geführt ist.
6. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (4) an der Strahlverteilerplatte (7) fixiert oder integral mit der
Strahlverteilerplatte (7) ausgebildet ist.
7. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verteilerkammer (6) an einer Einlassseite ein Wandabschnitt (20) angeordnet,
der die Strahlverteilerplatte (7, 7') in einer angehobenen Position mit geöffnetem
Ventilkörper (4) umgibt.
8. Ventilvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Wandabschnitt (20) und der Strahlverteilerplatte (7, 7') ein im Wesentlichen
gleichmäßig breiter Spalt (21) ausgebildet ist.
9. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zu dem Wandabschnitt (20) auf der zur Strahlverteilerplatte (7, 7') abgewandten
Seite Belüftungsöffnungen (22) vorgesehen sind.
10. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zu dem Boden (80) ein ringförmiger Belüftungskanal (28) zu der Belüftungsöffnung
(22) ausgebildet ist
11. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Einlassstutzen (3) ein Sieb (5) vor dem Ventilkörper (4) angeordnet ist.
12. Ventilvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, insbesondere auch nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu der Verteilerkammer (6) mindestens eine Bypassöffnung (41) ausgebildet ist.
13. Ventilvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypassöffnung (41) einen maximalen Öffnungsquerschnitt kleiner als 3 mm2, insbesondere etwa 0,3 mm2, besitzt.
14. Ventilvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Bypassöffnung (41) ein Sieb (5) angeordnet ist, dessen Maschenweite kleiner
als die Öffnungsbreite der Bypassöffnung (41) ist.
15. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypassöffnung (41) in dem Ventilkörper (4) ausgebildet ist.
16. Ventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlverteilerplatte (7') in der Verteilerkammer (6) fixiert ist.