[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kleinteilebehälter und dessen Unterbringung
in einem Kältegerät, insbesondere einem Haushaltskältegerät.
[0002] Die meisten Haushaltskühlschränke haben als fest eingebauten Kleinteilebehälter das
sogenannte Butterfach. Das Butterfach ist dimensioniert, um darin handelsübliche Butterpäckchen
und gegebenenfalls Eier unterzubringen, für die die optimale Lagertemperatur etwas
höher ist als die Temperatur, die im überwiegenden Teil des Kühlschrankinnenraums
herrscht.
[0003] Zahlreiche Benutzer haben das Bedürfnis, außer Butter und Eitern noch andere Arten
von Kühlgut in einem Kühlschrank getrennt von anderem Kühlgut zu lagern. In warmen
Ländern kann es zum Beispiel zweckmäßig sein, Schokolade in einem Kühlschrank zu lagern,
um zu verhindern, dass sie nach längerer Aufbewahrung grau anläuft. Die normalerweise
in einem Kühlschrank herrschende Temperatur ist zu niedrig, als dass sich das Aroma
der Schokolade beim Verzehr frei entfalten kann. Daher ist auch sie zweckmäßigerweise
in einem Butterfach unterzubringen. Eine Schokoladentafel kann in einem herkömmlichen
Butterfach nur liegend oder hochkant aufbewahrt werden. In ersterem Fall können Butter
oder Eier nur oben auf die Schokolade gestapelt werden und laufen Gefahr, abzurutschen
und aus dem Fach herauszufallen; in Hochkantstellung ist die Schokolade selber gefährdet.
Auch bei Medikamenten und Kosmetika kann eine Unterbringung im Kühlschrank zweckmäßig
sein, wobei eine von Lebensmitteln getrennte Unterbringung wünschenswert ist, um etwa
einen Austausch von Duft- und Aromastoffen mit den Lebensmitteln auszuschließen. Eine
zu niedrige Lagertemperatur kann außerdem die Anwendbarkeit von Salben, Cremes und
dergleichen auf die Haut aufzutragenden Kosmetika und Medikamenten behindern.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, das Bedürfnis der Benutzer nach geeigneten
Unterbringungsmöglichkeiten für Kosmetika, Medikamente, etc. in einem Kältegerät zu
befriedigen, ohne jedoch die Brauchbarkeit des Kältegeräts für andere Benutzer einzuschränken,
die ein solches Bedürfnis nicht haben.
[0005] Die Aufgabe wird zum einen gelöst, indem ein Kleinteilebehälter für ein Kältegerät
mit wenigstens zwei zum Öffnen und Schließen des Kleinteilebehälters gegeneinander
beweglichen Gehäuseteilen bereitgestellt wird, bei dem ein erstes der Gehäuseteile
wenigstens einen auf eine vertikale Wand des Kältegeräts aufsteckbaren Haken aufweist.
Dies bietet einem Benutzer, der Bedarf für zusätzlichen abgeteilten Lagerraum hat,
die Möglichkeit, den Kleinteilebehälter an einer festen Stelle im Kältegerät zu montieren,
wohingegen ein anderer Benutzer den Behälter uneingebaut lässt und somit den Innenraum
des Kältegeräts uneingeschränkt anderweitig nutzen kann.
[0006] Um ein bequemes Öffnen und Schließen zu ermöglichen, sind die zwei Gehäuseteile des
Kleinteilebehälters vorzugsweise schwenkbar verbunden.
[0007] Vorzugsweise ist der Kleinteilebehälter flach quaderförmig, und der Haken ist an
einer ersten Breitseite des Kleinteilebehälters angeordnet. Dies ermöglicht eine Platz
sparende Anbringung des Kleinteilebehälters in einer flach an der Wand anliegenden
Stellung.
[0008] Vorzugsweise erstreckt sich das erste Gehäuseteil über wenigstens drei Schmalseiten
des Kleinteilebehälters und bildet so einen Rahmen, in dem das zweite Gehäuseteil
schwenkbar gehalten ist.
[0009] Das zweite Gehäuseteil bildet vorzugsweise wenigstens einen überwiegenden Teil der
zwei Breitseiten sowie eine die zwei Breitseiten verbindende vierte Schmalseite des
Kleinteilebehälters. Auf diese Weise bildet das zweite Gehäuseteil eine Art Tasche,
die die in dem Behälter untergebrachten Kleinteile hält, mit der Folge, dass beim
Öffnen des Behälters die Kleinteile mit dem zweiten Gehäuseteil aus dem vom ersten
Gehäuseteil gebildeten Rahmen herausgeschwenkt werden und für einen Benutzer bequem
greifbar sind.
[0010] Um eine bequeme Handhabung des Behälters zu ermöglichen, umfasst das zweite Gehäuseteil
vorzugsweise eine Wand, die die zweite Breitseite des Kleinteilebehälters vollständig
bildet und darüber hinaus noch über eine der vom ersten Gehäuseteil gebildeten Schmalseiten
des Kleinteilebehälters übersteht. Dieser überstehende Bereich erleichtert es einem
Benutzer, das zweite Gehäuseteil zu greifen und zu schwenken.
[0011] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Kältegerät, bei dem ein Kleinteilebehälter
der oben beschriebenen Art auf eine vertikale Wand in einem Innenraum des Kältegeräts
aufgesteckt ist.
[0012] Um eine gute Zugänglichkeit des Kleinteilebehälters zu gewährleisten, ist die vertikale
Wand vorzugsweise an einer Tür des Kältegeräts angeordnet, so dass sie und der Kleinteilebehälter
beim Öffnen der Tür mit bewegt werden und der Kleinteilebehälter in offener Stellung
der Tür frei liegt.
[0013] Um in dem Kleinteilebehälter eine etwas höhere Lagertemperatur als im übrigen Innenraum
des Kältegeräts zu erreichen, ist der Kleinteilebehälter vorzugsweise einer Innenfläche
der Tür eng benachbart angeordnet. Ein Spalt zwischen der vertikalen Wand und einer
Innenfläche der Tür ist daher vorzugsweise nicht breiter als für den in den Eingriff
des Hakens des Kleinteilebehälters erforderlich, d.h. der Haken füllt den Spalt im
Wesentlichen aus.
[0014] Um einen Benutzer, der den Kleinteilebehälter nicht gebrauchen will, nicht zu behindern,
kann auch die zum Aufstecken des Hakens dienende vertikale Wand entfernbar sein. Vorzugsweise
ist sie Teil eines lösbar an der Tür montierten Bügels.
[0015] Um den Bügel in der Tür aufzuhängen, können Rastkonturen der Tür verwendet werden,
die wahlweise für die Montage des Bügels oder eines Türabstellers nutzbar sind.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kältegeräts;
- Fig. 2
- ein Detail eines als Träger für den Kleinteilebehälter dienenden Bügels;
- Fig. 3
- einen horizontalen Schnitt durch einen Teil der Tür und des Bügels sowie den an dem
Bügel aufgehängten Kleinteilebehälter;
- Fig. 4
- einen Kleinteilebehälter gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung in einer auseinander
gezogenen Darstellung;
- Fig. 5
- einen Kleinteilebehälter gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung; und
- Fig. 6
- eine abgewandelte Ausgestaltung der Klappe des Kleinteilebehälters.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Haushaltskühlschranks mit einem Korpus
1 und einer Tür 2 in offener Stellung. An der Innenfläche der Tür sind benachbart
zu ihren seitlichen Rändern zwei vertikale Holme 3 ausgeformt. Die Holme 3 tragen
in an sich bekannter Weise an ihren einander zugewandten Flanken Paare von sich auf
gleicher Höhe gegenüber liegenden Nocken, auf denen Einbauelemente der Tür abgestützt
sind. Zu diesen Einbauelementen gehören in an sich bekannter Weise Türabsteller 4
in Form von lang gestreckten, nach oben offenen Kästen. Auch ein Butterfach 5 kann
an den Nocken der Holme 3 aufgehängt sein. Ein weiteres derartiges Einbauteil ist
ein sich in geringem Abstand von der Türinnenfläche zwischen den zwei Holmen 3 erstreckender
Bügel 6 mit einem daran aufgehängten, später noch genauer beschriebenen Kleinteilebehälter
7.
Fig. 2 zeigt ein Detail des Bügels 6 in einer vergrößerten Ansicht. Zu sehen ist ein
Teil eines eine langgestreckte vertikale Wand bildenden Mittelstücks 8 sowie eine
seitlich an das Mittelstück 8 anschließende Trägerlasche 9 des Bügels 6. Eine in der
Trägerlasche 9 geformte, nach unten offene Aussparung 10 ist vorgesehen, um sie von
oben auf eine der Nocken des linken Holms 3 der Tür 2 aufzustecken. An einer der Türinnenfläche
zugewandten Seite des Mittelstücks 8 ist eine Rippe 11 geformt, die die Biegesteifigkeit
des Mittelstücks 8 erhöht und sicherstellt, dass ein Spalt zwischen der Türinnenfläche
und dem Mittelstück 8 oberhalb der Rippe 11 nie schmaler werden kann als die Rippe
11 selbst.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch ein Stück der Tür 2 mit dem rechten Holm 3, durch
den daran aufgehängten Bügel 6 und den Kleinteilebehälter 7. Der Kleinteilebehälter
7 besteht aus zwei jeweils einteilig aus Kunststoff spritzgeformten Gehäuseteilen,
einem Rahmen 12 und einer Klappe 13. Der Rahmen 12 bildet zwei in Fig. 3 im Schnitt
gezeigte vertikale Schmalseiten 14 des Behälters 7 und eine in Fig. 3 nicht sichtbare,
die Schmalseiten 14 verbindende Oberseite 15 (siehe Fig. 4). Um die Steifigkeit des
Rahmens 12 zu erhöhen, umfasst dieser ferner einen einen Teil der Gehäuserückseite
bildenden, an die Oberseite 15 angrenzenden Steg 16 sowie zwei den Steg 16 mit der
Schmalseite 14 verbindende dreieckige Zwickel 17. Jeweils an den Ecken der Oberseite
15 sind zwei zur Türinnenseite hin überstehende Haken 18 angeformt. Vertikale Schenkel
dieser Haken 18 greifen in den von der Rippe 1 freigehaltenen Spalt 19 (siehe Fig.
3) zwischen dem Mittelstück 8 und der Türinnenfläche ein und verankern so den Behälter
7 an dem Bügel 6.
[0017] Die Klappe 13 umfasst eine Frontplatte 20, die eine dem Innenraum des Kühlschranks
zugewandte Vorderseite des Kleinteilebehälters 7 bildet, eine Unterseite 21, die über
ein gleichmäßig gekrümmtes Zwischenstück in die Frontplatte 20 übergeht, eine Rückwand
22, die zusammen mit dem Steg 16 und dem Zwickel 17 die Rückseite des Behälters 7
bildet, sowie Seitenstücke 23, die Frontplatte 20 und Rückwand 22 miteinander verbinden
und in Löcher 24 der Schmalseiten 14 eingreifende Achszapfen 25 tragen.
[0018] Die Frontplatte 20 und die Unterseite 21 weisen über die Seitenstücke 23 an beiden
Seiten hin ausweichende Randstreifen 26 auf. Die Schwenkbewegungsfreiheit der Klappe
13 ist dadurch begrenzt, dass in aufgeschwenkter Stellung der Randstreifen 26 der
Unterseite 21 gegen die Unterkanten der Schmalseiten 14 anschlägt. So ist sichergestellt,
dass auch wenn sich der Kleinteilebehälter 7 versehentlich öffnet, der Inhalt nicht
herausfallen kann.
[0019] In geschlossener Stellung reicht ein oberer Randstreifen 27 der Frontplatte 20 über
die Oberseite 15 des Rahmens 12 hinaus; dieser Randstreifen 27 ist für einen Benutzer
leicht zu greifen, um die Klappe 13 zu öffnen.
[0020] Fig. 5 zeigt eine zweite Ausgestaltung des Kleinteilebehälters 7. Die Form des Rahmens
12' ist im Wesentlichen die gleiche wie im Falle der Ausgestaltung der Fig. 4; ein
Unterschied liegt lediglich darin, dass die Orientierung des Rahmens um 90° gedreht
ist, so dass er hier eine Oberseite 14', eine Unterseite 14" sowie eine vertikale
Schmalseite 15' sowie eine sich entlang der Schmalseite 15' erstreckenden Steg 16'
bildet. Die Haken 18 erstrecken sich wiederum von der Oberseite 14' aus rechtwinklig
nach unten. Bei der Klappe 13' sind die Randstreifen 26 entfallen, so dass sie die
Schwenkbewegungsfreiheit der Klappe 13' um ihre - nun vertikal verlaufende, von Löchern
24' in Ober- und Unterseite 14', 14" festgelegte Achse nicht einschränken. Eingeschränkt
ist die Bewegungsfreiheit der Klappe 13' im montierten Zustand jedoch dadurch, dass
ein Teil ihrer Rückwand 22' am Bügel 6 anliegt. Daher kann sich die Klappe 13' nicht
öffnen, wenn der Behälter 7 aufgehängt ist, und es können keine Teile herausfallen.
Wenn der Behälter 7 jedoch vom Bügel 6 abgehängt ist, kann die Klappe 13' geöffnet
und der Inhalt entnommen werden. Da in dieser Stellung ein Benutzer die Klappe bequem
zwischen Frontplatte 20' und Rückwand 22' fassen kann, kann der Behälter leicht geöffnet
werden, auch wenn die Frontplatte 20' keinen zum Randstreifen 27 der Ausgestaltung
der Fig. 4 homologen, über die Schmalseite 15' überstehenden Randstreifen aufweist.
[0021] Eine in Fig. 6 gezeigte Variante der Klappe 13' hat einen halbzylindrisch runden
Rücken 21', der Frontplatte 20' und Rückwand 22' verbindet und dessen Achse mit der
Schwenkachse der Klappe 13' zusammenfällt. Diese Klappe 13' lässt sich auch öffnen,
wenn der Kleinteilebehälter am Bügel 6 hängt.
1. Kleinteilebehälter für ein Kältegerät mit wenigstens zwei zum Öffnen und Schließen
des Kleinteilebehälters gegeneinander beweglichen Gehäuseteilen (12, 13; 12', 13'),
dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes der Gehäuseteile (12, 12') einen auf eine vertikale Wand (8) aufsteckbaren
Haken (18) aufweist.
2. Kleinteilebehälter. dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Gehäuseteile (12, 13; 12', 13')schwenkbar verbunden sind.
3. Kleinteilebehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er flach quaderförmig ist, dass der Haken (18) an einer ersten Breitseite (17, 22)
des Kleinteilebehälters angeordnet ist.
4. Kleinteilebehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuseteil (12; 12') wenigstens drei Schmalseiten (14, 15; 14', 14", 15')
des Kleinteilebehälters bildet.
5. Kleinteilebehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuseteil (13; 13') wenigstens einen überwiegenden Teil (20, 22; 20',
22') der zwei Breitseiten und eine die zwei Breitseiten verbindende vierte Schmalseite
(21; 21') des Kleinteilebehälters bildet.
6. Kleinteilebehälter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuseteil (13) eine Wand (20) umfasst, die die zweite Breitseite des
Kleinteilebehälters vollständig bildet und von der ein Stück (27) über eine der vom
ersten Gehäuseteil (12) gebildeten Schmalseiten (15) des Kleinteilebehälters hinaus
übersteht.
7. Kältegerät, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine vertikale Wand (8) in einem Innenraum des Kältegeräts ein Kleinteilebehälter
(7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufgesteckt ist.
8. Kältegerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikale Wand (8) an einer Tür (2) des Kältegeräts angeordnet ist.
9. Kältegerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (18) einen Spalt (19) zwischen der vertikalen Wand (8) und einer Innenfläche
der Tür (2) im wesentlichen ausfüllt.
10. Kältegerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikale Wand (8) Teil eines lösbar an der Tür (2) montierten Bügels (6) ist.
11. Kältegerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (2) mit Rastkonturen versehen ist, an denen wahlweise der Bügel (6) oder
ein Türabsteller (4) montierbar ist.