[0001] Die Erfindung betrifft eine Trägervorrichtung für einen modularen Nebelwurfkörper
sowie einen modularen Nebelwurfkörper mit einer solchen Trägervorrichtung.
[0002] Aus der
DE 10 2006 008 309 A1 ist ein Nebelwurfkörper mit einer pyrotechnischen Wirkladung zur Erzeugung eines
im Infraroten emittierenden und im Visuellen undurchlässigen Nebels bekannt. Die pyrotechnische
Wirkladung wird von einem modular aufgebauten Nebelkörper gebildet, der zwei unterschiedliche
Wirkkörper aufweist, wobei der eine Wirkkörper einen zeitlich schnellen Nebelaufbau
bewirkt und der andere Wirkkörper eine lange Brennzeit besitzt, so dass ein schneller
Nebelaufbau gepaart mit einer langen Brenndauer erreicht wird.
[0003] Derartige Nebelwurfkörper sind dazu vorgesehen, einen Nebelvorhang zu bilden, um
damit Fahrzeuge oder Truppen gegen Entdeckung, Erfassung und Zielverfolgung zu schützen.
Üblicherweise werden Nebelwurfkörper an einem gepanzertem Fahrzeug in einer Mehrzahl
von Auswerferrohren mitgeführt und bei Bedarf durch Zünden einer Treibladung in einer
Flugbahn, die durch die Winkeleinstellung des Auswerferrohrs festgelegt ist, ausgeschleudert.
Nach Verlassen des Auswerferrohrs wird die pyrotechnische Wirkladung des Nebelwurfkörpers
durch Initiierung der Zerlegerladung zerlegt und angezündet.
[0004] Konventionelle Nebelwurfkörper sind in der Regel auf jeweils ganz spezielle Vernebelungsszenarien
ausgelegt, wie z. B. schnelle Nebelbildung, lang anhaltende Nebelbildung, Nebelbildung
mit Emission im Infrarotbereich etc. Diese unterschiedlichen Vernebelungsszenarien
erfordern den Einsatz unterschiedlicher Nebelwurfkörper, welche sich im Aufbau und
in der Konfiguration voneinander unterscheiden. Ferner liegen zum Verschuss eines
Nebeiwurfkörpers in der Regel mehrere verschiedene Nebelwurfanlagen vor, so dass es
oft zu Kompatibilitätsproblemen zwischen abzufeuemdem Nebelwurfkörper und zu verwendender
Nebelwurfanlage kommt.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, Nebelwurfkörper
für unterschiedlichste Vernebelungsszenarien konfigurieren zu können, welche gleichzeitig
auch noch mit unterschiedlichen Nebelwurfkörper-Wurfanlagen kompatibel sind.
[0006] Die vorliegende Aufgabe wird durch eine Trägervorrichtung für einen modularen Nebelwurfkörper
gemäß Anspruch 1 sowie durch einen modularen Nebelwurfkörper mit einer solchen Trägervorrichtung
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen
wiedergegeben.
[0007] Insbesondere ist zur Lösung obiger Aufgabe eine Trägervorrichtung für einen modularen
Nebelwurfkörper vorgesehen, wobei die Trägervorrichtung ein Gehäuse zur Aufnahme einer
Nebelwirkmasse umfasst, wobei das Gehäuse neben zumindest einer Wandung zum Umfassen
der Nebelwirkmasse eine weitere Wandung zum Ankoppeln eines an eine Nebelwurfkörperwurfeinrichtung
und/oder an die Nebelwirkmasse angepassten Bodenteils aufweist. Dadurch kann der Nebelwurfkörper
derart baukastenartig gestaltet werden, dass er sowohl verschiedene Nebelwirksätze
beinhalten kann, als auch an unterschiedliche Nebelwurfkörperwurfeinrichtungen der
verschiedensten Fahrzeuge leicht angepasst werden kann. Dabei ist jegliche Kombination
von Wirkmasse und Kaliber der Nebelwurfkörperwurfeinrichtung (Nebelmittelwurfanlage)
möglich.
[0008] Vorzugsweise weist die zumindest eine Wandung zum Umfassen der Nebelwirkmasse eine
zylindermantelförmige Wandung auf, welche durch die weitere Wandung zum Ankoppeln
des Bodenteils zu einem becherförmigen Gehäuse ergänzt wird. Dabei weist die weitere
Wandung zum Ankoppeln des Bodenteils vorzugsweise eine Ankopplungseinrichtung zum
reversiblen Ankoppeln des Bodenteils auf. Dadurch können in vorteilhafter Weise verschiedenste
Bodenteile an das Gehäuse angeschraubt werden. Diese Bodenteile können beispielsweise
die erforderlichen Anschlüsse zum Zünden der Zündpille beinhalten. Es ist aber auch
möglich, dass in den Bodenteilen zumindest Teile der Treibladung des Nebelwurfkörpers
untergebracht sind. Ferner können die Bodenteile durch Variation ihres Durchmessers
zur Adaption des Nebelwurfkörpers an unterschiedliche Kaliber verschiedener Nebelwurfkörperwurfeinrichtungen
dienen.
[0009] Als Ankopplungseinrichtung bieten sich insbesondere ein Schraubgewinde oder ein Steckverbinder
an. Vorzugsweise ist die Ankopplungseinrichtung eingerichtet, bei Ankopplung des Bodenteils
und Aufnahme der Nebelwirkmasse in das Gehäuse eine Zündungskopplung zwischen Bodenteil
und Nebelwirkmasse zu gewährleisten.
[0010] Die vorliegende Erfindung umfasst neben den bereits beschriebenen Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Trägervorrichtung auch einen modularen Nebelwurfkörper mit einer
solchen Trägervorrichtung. Dabei umfasst der modulare Nebelwurfkörper eine im Gehäuse
aufgenommene Nebelwirkmasse und ein an die weitere Wandung angekoppeltes Bodenteil.
In das Gehäuse können verschiedenste Arten von Nebelwirkmassen integriert werden,
beispielsweise zweistufige Nebelwirkmassen, Nebelwirkmassen, die detonativ verteilt
werden, und Nebelwirkmassen mit geringerer Bauhöhe.
[0011] Vorzugsweise weist die Nebelwirkmasse an ihrer der weiteren Wandung zugewandten Seite
eine Zündpille auf, nach deren Entzündung die Umsetzung der Nebelwirkmasse initiiert
wird.
[0012] Ferner ist es von Vorteil, wenn das Bodenteil an seiner Kopplungsstelle zur Ankopplungseinrichtung
eingerichtet ist, eine elektrische Verbindung von Zündauslösung und Zündpille zu gewährleisten.
So kann eine funktionelle Kopplung zwischen Bodenteil und Nebelwirkmasse durch die
Trägervorrichtung realisiert werden. Vorzugsweise ist das Bodenteil eingerichtet,
eine sichere mechanische Verbindung zwischen Nebelwurfkörper und Nebelwurfkörperwurfeinrichtung
zu gewährleisten. Dadurch kann eine besonders effektive Beschleunigungswirkung des
Nebelwurfkörpers erreicht werden.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, bei
Verwendung einer Nebelwirkmasse mit geringerer Höhe als der Höhe des Gehäuses ein
inertes Füllstück zum Ausgleich des Höhenunterschiedes mit in das Gehäuse einzubringen.
Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Nebelwirkmasse bei den auftretenden starken
Beschleunigungskräften nicht über Gebühr beansprucht wird. Bei einer Anforderung nach
einer Nebelwirkmasse mit größerer Höhe ist es von Vorteil, wenn die Wandung zum Umfassen
der Nebelwirkmasse in ihrer Höhe an die Höhe der Nebelwirkmasse anpassbar ist.
[0014] In der anliegenden Figur ist das Konzept der vorliegenden Erfindung zeichnerisch
dargestellt.
[0015] Die Figur zeigt in der Mitte die Trägervorrichtung für einen modularen Nebelwurfkörper.
Die Trägervorrichtung weist ein Gehäuse 1 zur Aufnahme einer Nebelwirkmasse 10.1,
10.2 auf. Das Gehäuse 1 umfasst eine Wandung 1 a zum Umfassen der Nebelwirkmasse 10.1,
10.2 sowie eine weitere Wandung 1b zum Ankoppeln eines an eine Nebelwurfkörperwurfeinrichtung
und/oder an die Nebelwirkmasse 10.1, 10.2 angepassten Bodenteils 20.1, 20.2 auf.
[0016] Die Wandung 1a zum Umfassen der Nebelwirkmasse 10.1, 10.2 ist zylindermantelförmig
ausgeformt und wird durch die weitere Wandung 1b zum Ankoppeln des Bodenteils 20.1,
20.2 zu einem becherförmigen Gehäuse 1 ergänzt. Die weitere Wandung 1b weist eine
Ankopplungseinrichtung 2 zum reversiblen Ankoppeln des Bodenteils 20.1, 20.2 auf.
Die beiden Pfeile im oberen Teil der Figur versinnbildlichen, dass verschiedene Nebelwirkmassen
10.1, 10.2 in das becherförmige Gehäuse 1 eingebracht werden können. Analog versinnbildlichen
die beiden Pfeile im unteren Teil der Figur den Umstand, dass an die Ankopplungseinrichtung
2 verschiedene Bodenteile 20.1, 20.2 mit ihrer jeweiligen Kopplungsstelle 21 an das
Gehäuse 1 angekoppelt werden können. Dabei sind die Bodenteile 20.1, 20.2 an ihrer
Kopplungsstelle 21 zur Ankopplungseinrichtung 2 eingerichtet, eine elektrische Verbindung
von Zündauslösung und Zündpille 11 der jeweiligen Nebelwirkmasse 10.1, 10.2 zu gewährleisten.
[0017] Der erfindungsgemäße modulare Nebelwurfkörper ist also baukastenartig ausgestaltet,
so dass er sowohl verschiedene Nebelwirkmassen 10.1, 10.2 aufnehmen kann, als auch
an unterschiedliche Nebelwurfkörperwurfeinrichtungen von verschiedenen Fahrzeugen
leicht angepasst werden kann. Dabei ist jegliche Kombination von Wirkmasse und Kaliber
der Nebelwurfkörperwurfeinrichtung möglich. Der Vorteil der vorliegenden Erfindung
liegt dabei in der einfachen Befüllbarkeit der Trägervorrichtung durch verschiedene
Nebelwirkmassen 10.1, 10.2 und in der einfachen Adaption verschiedener Bodenteile
20.1, 20.2 je nach Fahrzeuganforderung bzw. Nebelwurfkörperwurfeinrichtung. Somit
entsteht ein Baukastensystem, welches an verschiedene Anforderungen angepasst werden
kann.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Gehäuse
- 1a
- Wandung
- 1 b
- weitere Wandung
- 2
- Ankopplungseinrichtung
- 10.1
- eine Nebelwirkmasse
- 10.2
- eine andere Nebelwirkmasse
- 11
- Zündpille
- 20.1
- ein Bodenteil
- 20.2
- ein anderes Bodenteil
- 21
- Kopplungsstelle
1. Trägervorrichtung für einen modularen Nebelwurfkörper,
wobei die Trägervorrichtung ein Gehäuse (1) zur Aufnahme einer Nebelwirkmasse (10.1,
10.2) umfasst,
wobei das Gehäuse (1) neben zumindest einer Wandung (1a) zum Umfassen der Nebelwirkmasse
(10.1, 10.2) eine weitere Wandung (1b) zum Ankoppeln eines an eine Nebelwurfköperwurfeinrichtung
und/oder an die Nebelwirkmasse (10.1, 10.2) angepassten Bodenteils (20.1, 20.2) aufweist.
2. Trägervorrichtung nach Anspruch 1,
wobei die zumindest eine Wandung (1a) zum Umfassen der Nebelwirkmasse (10.1, 10.2)
eine zylindermantelförmige Wandung umfasst, welche durch die weitere Wandung (1b)
zum Ankoppeln des Bodenteils (20.1, 20.2) zu einem becherförmigen Gehäuse (1) ergänzt
wird.
3. Trägervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die weitere Wandung (1 b) zum Ankoppeln des Bodenteils (20.2, 20.2) eine Ankopplungseinrichtung
(2) zum reversiblen Ankoppeln des Bodenteils (20.2, 20.2) aufweist.
4. Trägervorrichtung nach Anspruch 3,
wobei die Ankopplungseinrichtung (2) ein Schraubgewinde oder einen Steckverbinder
umfasst.
5. Trägervorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
wobei die Ankopplungseinrichtung (2) eingerichtet ist, bei Ankopplung des Bodenteils
(20.2, 20.2) und Aufnahme der Nebelwirkmasse (10.1, 10.2) in das Gehäuse (1) eine
Zündungskopplung zwischen Bodenteil (20.1, 20.2) und Nebelwirkmasse (10.1, 10.2) zu
gewährleisten.
6. Modularer Nebelwurfkörper mit einer Trägervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, mit einer im Gehäuse (1) aufgenommenen Nebelwirkmasse (10.1, 10.2) und einem an
die weitere Wandung (1b) angekoppelten Bodenteil (20.1, 20.2).
7. Modularer Nebelwurfkörper nach Anspruch 6,
wobei die Nebelwirkmasse (10.1, 10.2) an ihrer der weiteren Wandung (1b) zugewandten
Seite eine Zündpille (11) aufweist, nach deren Entzündung die Umsetzung der Nebelwirkmasse
(10.1, 10.2) initiiert wird.
8. Modularer Nebelwurfkörper nach Anspruch 7,
wobei das Bodenteil (20.1, 20.2) an seiner Kopplungsstelle (21) zur Ankopplungseinrichtung
(2) eingerichtet ist, eine elektrische Verbindung von Zündauslösung und Zündpille
(11) zu gewährleisten.
9. Modularer Nebelwurfkörper nach Anspruch 7 oder 8,
wobei das Bodenteil (20.1, 20.2) eingerichtet ist, eine sichere mechanische Verbindung
zwischen Nebelwurfkörper und Nebelwurfköperwurfeinrichtung zu gewährleisten.
10. Modularer Nebelwurfkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
wobei bei Verwendung einer Nebelwirkmasse (10.1, 10.2) mit geringerer Höhe als der
Höhe des Gehäuses (1) ein inertes Füllstück zum Ausgleich des Höhenunterschiedes mit
in das Gehäuse (1) eingebracht ist.