[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzezudosiervorrichtung für eine Gießeinrichtung,
wobei die Schmelzezudosiervorrichtung ein zwischen einem Schmelzeaufnahmeort und einem
Schmelzeabgabeort bewegbares Schmelzeaufnahmemittel aufweist, das dafür eingerichtet
ist, eine dosierbare Menge an Gießschmelzematerial am Schmelzeaufnahmeort aus einem
Schmelzebad zu entnehmen, an den Schmelzeabgabeort der Gießeinrichtung zu überführen
und dort abzugeben, auf ein mit einer solchen Vorrichtung durchführbares Schmelzezudosierungsverfahren
und auf eine mit einer solchen Schmelzezudosiervorrichtung ausgerüstete Gießmaschine.
Derartige Vorrichtungen und Verfahren kommen z.B. bei Metalldruckgießmaschinen zur
Zudosierung der zu gießenden Metallschmelze zum Einsatz.
[0002] Es sind Schmelzezudosiervorrichtungen dieser Art bekannt, bei denen das Schmelzeaufnahmemittel
von einem Gießlöffel bzw. Schöpflöffel gebildet ist, mit dem durch Eintauchen in ein
Schmelzebad Gießschmelzematerial aufgenommen wird und der anschließend zu einem Schmelzeabgabeort
bzw. Gießort überführt wird, um dort das Schmelzematerial abzugeben. Der Gießlöffel
kann handbetätigt oder an eine maschinelle Transfereinheit angekoppelt sein, die den
Gießlöffel betätigt. Während des Transfers ist die Oberfläche der im Gießlöffel aufgenommenen
Schmelze Atmosphärenluft ausgesetzt.
[0003] Alternativ sind Schmelzezudosiersysteme in Gebrauch, bei denen das Schmelzematerial
durch eine mechanische Pumpe oder durch pneumatisches Verdrängen vom Schmelzebad eines
Schmelzofens in ein nach unten geneigtes Überführrohr befördert wird, in welchem es
zum Schmelzeabgabeort fließt. Diese Systeme sind jedoch vergleichsweise aufwändig,
und das Schmelzematerial kühlt durch das Entlangströmen im Überführrohr relativ stark
ab, wenn keine entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen werden.
[0004] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Schmelzezudosiervorrichtung
der eingangs genannten Art sowie eines von dieser durchführbaren Schmelzezudosierverfahrens
und einer mit dieser ausgerüsteten Gießmaschine zugrunde, mit denen sich das Gießschmelzematerial
in vorteilhafter Weise aus einem Schmelzebad zu einem Abgabeort dosierbar überführen
lässt, wobei unerwünschte Oxidationseffekte des überführten Schmelzematerials ganz
oder jedenfalls weitgehend vermieden werden.
[0005] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Schmelzezudosiervorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eines Schmelzezudosierverfahrens mit den Merkmalen
des Anspruchs 10 und einer Gießmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 15. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Schmelzezudosiervorrichtung ist das Schmelzeaufnahmemittel
von einem evakuierbaren Dosierbehälter gebildet. Die Schmelzezudosiervorrichtung weist
eine Evakuiereinrichtung zur Evakuierung des Dosierbehälters auf. Durch das Evakuieren
des Dosierbehälters wird vermieden, dass das im Dosierbehälter aufgenommene Gießschmelzematerial
Atmosphärenluft oder einer anderen für die Schmelze nachteiligen Atmosphäre ausgesetzt
ist. So kann das Schmelzematerial im evakuierten, geschlossenen Dosierbehälter sicher
und chemisch unbeeinflusst zum Schmelzeabgabeort bzw. Gießort überführt werden. Die
Verwendung des evakuierbaren und damit zwangsläufig geschlossenen Dosierbehälters
minimiert zudem Wärmeverluste für das transportierte Schmelzematerial, wobei der Dosierbehälter
optional mit einer thermischen Isolierung versehen sein kann.
[0007] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Schmelzezudosiervorrichtung ein ansteuerbares
Verschlussmittel zum wahlweisen Öffnen und Schließen einer Schmelzeöffnung des Dosierbehälters
auf. Damit kann Gießschmelzematerial gut dosierbar in den Dosierbehälter eingeleitet
bzw. aus diesem abgegeben werden. Je nach Bedarf kann die von dem Verschlussmittel
verschließbare Schmelzeöffnung nur zum Einbringen des Schmelzematerials in den Dosierbehälter,
nur zum Austragen des Schmelzematerials aus dem Dosierbehälter oder sowohl zum Einbringen
wie auch zum Austragen benutzt werden. In den beiden ersten Alternativen kann eine
weitere Schmelzeöffnung die jeweils andere Funktion übernehmen.
[0008] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schmelzeöffnung in einem Bodenbereich
des Dosierbehälters vorgesehen, und das ansteuerbare Verschlussmittel beinhaltet einen
längsbeweglich im Dosierbehälter angeordneten Verschlussstopfen. Diese Anordnung hat
den Vorteil, dass der Dosierbehälter zum Aufnehmen von Schmelzematerial nur mit seinem
Bodenbereich bis zum Schmelzebad abgesenkt werden muss, um Schmelze über die Schmelzeöffnung
aus dem Schmelzebad in den Dosierbehälter einzusaugen. Zudem braucht zum Abgeben der
Schmelze aus dem Dosierbehälter lediglich das Verschlussmittel die Schmelzeöffnung
freizugeben, ohne dass der Dosierbehälter dazu bewegt, z.B. in eine Entleerungsstellung
verkippt, werden muss. In weiterer Ausgestaltung ist die Schmelzeöffnung durch einen
vom Bodenbereich des Dosierbehälters abragenden, rohrförmigen Stutzenbereich gebildet.
Der Dosierbehälter braucht dann nicht in seiner ganzen Breite des Bodenbereichs, sondern
nur mit seinem Stutzenbereich in das Schmelzebad eingetaucht werden, um Schmelze in
den Dosierbehälter einzusaugen. Der Stutzenbereich lässt sich mit vergleichsweise
geringem Durchmesser realisieren, wodurch Aufreißeffekte der Schmelzeoberflächenschicht
des Schmelzebades minimal gehalten werden können.
[0009] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Schmelzezudosiervorrichtung ein ansteuerbares
Schutzgasbeaufschlagungsmittel auf, durch welches der Dosierbehälter in steuerbarer
Weise mit einem üblichen Schutzgas beaufschlagt werden kann, wie es z.B. für eine
Schutzgasatmosphäre in einem Schmelzofen über dem Schmelzebad gebräuchlich ist. Das
Schutzgas erfüllt dabei seine übliche Schutzgasfunktion für das Schmelzematerial im
Dosierbehälter und kann zudem bei Überdruckanwendung das Austragen der Schmelze aus
dem Dosierbehälter am Schmelzeabgabeort unterstützen.
[0010] In einer Weiterbildung der Erfindung ist dem Dosierbehälter ein Schmelzebad-Eintauchsensor
zugeordnet, dessen Sensorsignal ein Steuersignal für die Evakuiereinrichtung, das
Schmelzeöffnungs-Verschlussmittel und/oder das Schutzgasbeaufschlagungsmittel bildet.
Der Eintauchsensor detektiert, ob bzw. wie weit der Dosierbehälter in das Schmelzebad
zwecks Aufnahme von Schmelzematerial eingetaucht ist. Das Detektionsergebnis kann
dann zur Steuerung der Evakuiereinrichtung, des Verschlussmittels und/oder des Schutzgasbeaufschlagungsmittels
herangezogen werden.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung ist dem Dosierbehälter ein Schmelzefüllstandssensor
zugeordnet, dessen Sensorsignal ein Steuersignal für die Evakuiereinrichtung, das
Schmelzeöffnungs-Verschlussmittel des Dosierbehälters und/oder das Schutzgasbeaufschlagungsmittel
bildet. Dieser Sensor detektiert den Füllstand der im Dosierbehälter aufgenommenen
Schmelze bzw. ob dieser einen bestimmten Schwellwert erreicht, unterschritten oder
überschritten hat. Das Detektionsergebnis kann dann für eine entsprechende Steuerung
der Evakuiereinrichtung, des Verschlussmittels und/oder des Schutzgasbeaufschlagungsmittels
genutzt werden.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet die Evakuiereinrichtung eine Vakuumpumpe
oder eine gesteuert bestätigte Kolben-Zylinder-Einheit. Beide Alternativen ermöglichen
mit relativ geringem Aufwand die gewünschte Evakuierung des Dosierbehälters.
[0013] In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet die Schmelzezudosiervorrichtung eine
Transfereinheit, an die der Dosierbehälter zwischen Schmelzeaufnahmeort und Schmelzeabgabeort
beweglich angekoppelt ist. Dabei kann die Transfereinheit so ausgelegt sein, dass
sie die gesamte Handhabung des Dosierbehälters zum und während des Aufnehmens von
Schmelzematerial aus dem Schmelzebad, zum Überführen an den Schmelzeabgabeort und
zum dortigen Abgeben der gewünschten, dosierten Menge an Schmelzematerial handhabt.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit der erfindungsgemäßen Schmelzezudosiervorrichtung
durchgeführt.
[0015] In einer Weiterbildung dieses Verfahrens wird zum Aufnehmen von Schmelzematerial
aus dem Schmelzebad in den Dosierbehälter das Schmelzeöffnungs-Verschlussmittel in
eine Offenstellung gesteuert. Außerdem wird die Schutzgasbeaufschlagung deaktiviert,
und die Evakuiereinrichtung wird aktiviert. Dadurch wird das Schutzgas aus dem Dosierbehälter
abgezogen und Schmelzematerial in den Dosierbehälter eingesaugt.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung wird das Aufnehmen von Schmelzematerial aus
dem Schmelzebad in den Dosierbehälter nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitdauer oder
bei Erreichen eines vorgebbaren, detektierten Schmelzefüllstands im Dosierbehälter
beendet, wobei das Schmelzeöffnungs-Verschlussmittel des Dosierbehälters in eine Schließstellung
gesteuert wird. Dies macht das Aufnehmen und Überführen einer genau dosierbaren Schmelzematerialmenge
vom Schmelzebad zum Abgabeort vorteilhaft einfach.
[0017] In einer Ausgestaltung der Erfindung wird die Evakuiereinrichtung nach beendetem
Aufnehmen von Schmelzematerial aus dem Schmelzebad in den Dosierbehälter bei geschlossen
gehaltenem Schmelzeöffnungs-Verschlussmittel aktiviert gehalten, bis ein Schmelzeabgabevorgang
beginnt. Dies ermöglicht eine Entgasung der im Dosierbehälter aufgenommenen Schmelze
während ihres Transports zum Abgabeort.
[0018] In einer Weiterbildung der Erfindung wird zum Abgeben von Schmelzematerial aus dem
Dosierbehälter das Schmelzeöffnungs-Verschlussmittel in eine Offenstellung gesteuert,
und die Schutzgasbeaufschlagung wird aktiviert. Dadurch kann das Schmelzematerial
mit Schutzgasüberdruck und ggf. durch Schwerkraft zügig aus dem Dosierbehälter ausgetragen
werden.
[0019] Eine erfindungsgemäße Druckgießmaschine ist mit der erfindungsgemäßen Schmelzezudosiervorrichtung
ausgerüstet. Dabei kann es sich insbesondere um eine Metalldruckgießmaschine handeln,
wobei das verarbeitete Metallmaterial z.B. Aluminium, Magnesium oder Zink sein kann.
[0020] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Schmelzezudosiervorrichtung mit einem evakuierbaren
Dosierbehälter in Längsschnittdarstellung und mit einer Vakuumpumpe als Evakuiereinrichtung,
- Fig. 2
- eine Darstellung entsprechend Fig. 1 für eine Variante der Schmelzezudosiervorrichtung
von Fig. 1 mit einer Kolben-Zylinder-Einheit als Evakuiereinrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht eines hier interessierenden Teils einer Metalldruckgießmaschine
mit einer Schmelzezudosiervorrichtung nach Art von Fig. 1 oder 2,
- Fig. 4
- ein schematisches Flussdiagramm eines mit den gezeigten Vorrichtungen durchführbaren
Schmelzezudosierverfahrens,
- Fig. 5
- eine ausschnittweise Schnittansicht eines unteren Teils des Dosierbehälters von Fig.
1 oder 2 in einer Position zum Einsaugen von Schmelzematerial,
- Fig. 6
- eine Ansicht entsprechend Fig. 4, jedoch mit dem Dosierbehälter in einer Überführposition
zwischen Schmelzeaufnahmeort und Schmelzeabgabeort und
- Fig. 7
- eine Ansicht entsprechend Fig. 4, jedoch mit dem Dosierbehälter in einer Schmelzeabgabeposition.
[0021] Die in Fig. 1 gezeigte Schmelzezudosiervorrichtung beinhaltet als Schmelzeaufnahmemittel
einen evakuierbaren Dosierbehälter 1 mit einem im Wesentlichen zylindrischen Behältertopf
1a und einem Deckel 1b, der zur oberseitigen Abdeckung des Behältertopfs 1a auf diesen
aufgesetzt und mit diesem lösbar verbunden ist. Dazu weist der Behältertopf 1a an
seiner Oberseite einen nach außen abstehenden Ringflansch 1c auf, an dem der Deckel
1b z.B. mittels nicht gezeigter Verschraubungen befestigt ist, wobei eine Ringdichtung
2 zwischen den Topfflansch 1c und den Deckel 1b eingefügt ist. Am Deckel 1b ist ein
nach oben abkragender Flansch 3 mit einer Aufhängungsöffnung 3a ausgebildet, durch
die der Dosierbehälter 1 schwenkbeweglich an einer Transfereinheit angebracht werden
kann.
[0022] Der Behältertopf 1a ist in einem Bodenbereich 1d trichterförmig mit einem schrägen
Bodentrichterabschnitt ausgebildet, von dem nach unten ein rohrförmiger Stutzenbereich
1e abragt, der eine Schmelzeöffnung 4 des Behälters 1 bildet, über die Schmelzematerial
in den Behälter 1 eingeleitet und wieder aus diesem abgeführt werden kann.
[0023] Der Schmelzeöffnung 4 ist ein ansteuerbares Verschlussmittel zugeordnet, das einen
parallel zur Längsachse des Behältertopfs 1a längsbeweglich im Dosierbehälter 1 angeordneten
Verschlussstopfen 5 beinhaltet. Durch Längsbewegung des Verschlussstopfens, wie mit
einem Bewegungspfeil P1 symbolisiert, kann die Schmelzeöffnung 4 von diesem wahlweise
verschlossen oder freigegeben werden, wobei Fig. 1 den Verschlussstopfen 5 in seiner
die Schmelzeöffnung 4 freigebenden Offenstellung zeigt. Zur Betätigung des Verschlussstopfens
5 dient ein entsprechender Linearantrieb 6, der am Behälterdeckel 1 b befestigt ist.
Dem Dosierbehälter 1 ist eine Evakuiereinrichtung zugeordnet, die im Beispiel von
Fig. 1 eine Vakuumpumpe 7 beinhaltet. Die Vakuumpumpe 7 ist über eine kombinierte
Vakuum-/Schutzgasleitung 8 mit dem Innenraum des Behälters 1 verbunden.
[0024] Weiter ist dem Dosierbehälter 1 ein Schutzgasbeaufschlagungsmittel zugeordnet, das
eine Schutzgasquelle 9 beinhaltet, die über eine Schutzgasleitung 10 an die kombinierte
Vakuum-/Schutzgasleitung 8 angekoppelt ist. In der Schutzgasleitung 10 ist ein optionales
Handabsperrventil 11 und ein ansteuerbares Magnetventil 12 vorgesehen.
[0025] Durch entsprechende Aktivierung der Vakuumpumpe 7 bzw. des Schutzgasbeaufschlagungsmittels
9 bis 12 kann ein Innenraum 14 des Dosierbehälters 1 wahlweise evakuiert oder mit
einem üblichen Schutzgas, z.B. ein Stickstoffgas, beaufschlagt werden. Ein Abschnitt
8a der kombinierten Vakuum-/Schutzgasleitung 8 ist als flexibler Leitungsabschnitt,
z.B. in Form eines entsprechenden Schlauchstücks, derart realisiert, dass der Dosierbehälter
1 in entsprechendem Maß gegenüber der Vakuumpumpe 7 und der Schutzgasquelle 9 beweglich
bleibt. Der Dosierbehälter 1 kann damit unbehindert von seiner Ankopplung an die Vakuumpumpe
7 und die Schutzgasquelle 9 die gewünschte Schmelzetransportbewegung ausführen, auch
wenn die Vakuumpumpe 7 und die Schutzgasquelle 9 stationär angeordnet sind.
[0026] Der Dosierbehälter 1 verfügt des Weiteren über einen Schmelzefüllstandssensor 13
zur Detektion des Schmelzefüllstands im Behälter 1. Im gezeigten Beispiel ist der
Füllstandssensor 13 als Messstab von an sich bekanntem Typ ausgebildet, der am Behälterdeckel
1 b festgelegt ist und sich von dort nach unten in den Behälterinnenraum 14 erstreckt.
Je nach Bedarf und Sensorauslegung erfasst der Schmelzefüllstandssensor 13 kontinuierlich
den Füllstand von Schmelzematerial im Behälter 1 oder detektiert, wenn der Schmelzefüllstand
einen bestimmten Schwellwert erreicht bzw. über- oder unterschritten hat.
[0027] Außenseitig ist am Dosierbehälter 1 ein Schmelzebad-Eintauchsensor 15 angeordnet,
mit dem erfasst werden kann, ob und/oder wie tief der Behälter 1 in ein Schmelzebad
eines Schmelzofens zwecks Aufnahme von Schmelzematerial eingetaucht ist. Im gezeigten
Beispiel ist der Sensor 15 durch einen hierfür an sich bekannten Messstab gebildet,
der am Außenrand des Behälterdeckels 1b außerhalb des Behältertopfs 1a nach unten
weisend festgelegt ist. Dabei erstreckt er sich mit seinem Messfühlerteil wenigstens
bis hinunter zum Niveau des Topfbodenbereichs 1d bzw. des rohrförmigen Einlass-/Auslassstutzens
1e. Dadurch kann er das Eintauchen des Einlass-/Auslassstutzens 1 e in das Schmelzebad
detektieren.
[0028] Fig. 2 zeigt eine Variante der Vorrichtung von Fig. 1, die sich von dieser lediglich
in der Realisierung der Evakuiereinrichtung unterscheidet. Im Übrigen sind für identische
oder funktionell äquivalente Komponenten gleiche Bezugszeichen verwendet, und es kann
insoweit auf die obige Beschreibung zu Fig. 1 verwiesen werden.
[0029] Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 2 beinhaltet die Evakuiereinrichtung eine Kolben-Zylinder-Einheit
17 mit einem Zylinder 16, einem in diesem axialbeweglich geführten Kolben 18 und einer
von diesem auf einer Seite abgehenden Kolbenstange 19, die auf einer Stirnseite des
Zylinders 16 herausgeführt und mit ihrem zugehörigen Ende an einen Linearantrieb 20
gekoppelt ist. Durch den Linearantrieb 20 lässt sich der Kolben 18 im Zylinder 16
zwischen einer vollständig eingeschobenen Endstellung A, mit durchgezogenen Linien
gezeigt, und einer vollständig ausgezogenen Stellung C, gestrichelt symbolisiert,
verschieben, wie mit einem Doppelpfeil P2 illustriert. Über ein zugeordnetes, als
Endschalterelement für den Linearantrieb 20 fungierendes Sensorelement 21 wird eine
vorgebbare Zwischenstellung bzw. Mittenstellung B, ebenfalls gestrichelt symbolisiert,
erkannt. Durch Zurückbewegen des Kolbens 18 wird der Dosierbehälter 1 evakuiert, z.B.
beim Aufnehmen von Schmelzematerial in den Behälter 1. Das Vorschieben des Kolbens
18 kann beispielsweise während des Schmelzeabgabevorgangs erfolgen.
[0030] Fig. 3 zeigt eine Schmelzezudosiervorrichtung nach Art von Fig. 1 oder 2 im Einsatz
bei einer Gießeinrichtung. Im gezeigten Beispiel ist die Gießeinrichtung exemplarisch
als eine Metalldruckgießmaschine zum Gießen von Metallteilen z.B. aus Aluminium, Magnesium
oder Zink gezeigt.
[0031] Die Druckgießmaschine beinhaltet in an sich bekannter Weise einen Aufbau 22 für eine
hier nicht gezeigte Gießform mit einer festen und einer beweglichen Formhälfte, die
von einem hier ebenfalls nicht weiter gezeigten Schließteil betätigt wird, und mit
einer Schmelzezufuhreinheit, die einen im gezeigten Beispiel horizontal angeordneten
Gießzylinder 23 mit oben liegender Schmelzezufuhröffnung 24 sowie einen Gießkolben
5 umfasst. Der Gießkolben 5 ist im Gießzylinder 23 zwischen einer die Zufuhröffnung
24 zwecks Schmelzezufuhr freigebenden, zurückgezogenen Stellung, wie in Fig. 3 gezeigt,
und einer vorgeschobenen Position axialbeweglich angeordnet, wobei der Gießkolben
25 durch Vorbewegen in die vorgeschobene Endstellung eine zuvor in den Gießzylinder
23 zugeführte, dosierte Menge an Metallschmelze in die zuvor geschlossene Gießform
drückt.
[0032] Des Weiteren beinhaltet die Druckgießmaschine einen Schmelzofen 26, der in vorgegebener
Entfernung vom Gießformaufbau 22 angeordnet ist. Auch der Schmelzofen 26 ist von einem
an sich bekannten Typ mit einem Schmelzentiegel 27 zur Bereitung eines Schmelzebades
28 des betreffenden Metallmaterials.
[0033] Die Druckgießmaschine ist mit einer Schmelzezudosiervorrichtung nach Art von Fig.
1 oder 2 ausgerüstet, um für den jeweiligen Gießvorgang eine vorgebbare, dosierte
Menge an Metallschmelze dem Schmelzebad 28 zu entnehmen, zur Zufuhröffnung 24 des
Gießzylinders 23 zu überführen und dort in den Gießzylinder 23 abzugeben. Dazu weist
die Schmelzezudosiervorrichtung den Dosierbehälter 1 und eine Transfereinheit 29 auf,
an die der Dosierbehälter 1 angekoppelt ist.
[0034] Speziell beinhaltet die Transfereinheit 29 im gezeigten Beispiel einen von einem
zugehörigen Schwenkantrieb 30 betätigten Schwenkarm 31, an dessen freies Ende der
Dosierbehälter 1 über seine Aufhängung 3, 3a angelenkt ist. Der Schwenkarm 31 führt
eine mit einer gestrichelten Bogenkurve 32 symbolisierte, etwa halbkreisförmige Schwenkbewegung
aus, um den Dosierbehälter 1 zwischen einem Schmelzeaufnahmeort im Tiegel 27, mit
durchgezogenen Linien gezeigt, und einem Schmelzeabgabeort am Gießzylinder 23, mit
gestrichelten Linien gezeigt, zu bewegen. Die Anlenkung des Dosierbehälters 1 an den
Schwenkarm 31 ist dabei so gewählt, dass der Dosierbehälter 1 wie gezeigt gegenüber
dem Schwenkarm 31 eingeschränkt derart drehbeweglich ist, dass er am Schmelzeaufnahmeort
im Tiegel 27 eine vertikale Stellung einnimmt, am Schmelzeabgabeort über dem Gießzylinder
23 hingegen eine wie gezeigt leichte Schrägstellung relativ zu seiner Vertikalposition
einnimmt. Dies kann beispielsweise durch einen Kettenradmechanismus mit einer Kette
33 zwischen einem antriebsseitigen Kettenrad 34 am angelenkten Ende des Schwenkarms
31 und einem behälterseitigen Kettenrad 35 an der Behälteranlenkung am freien Schwenkarmende
bewerkstelligt werden, wobei die Kettenräder 34, 35 mit geeignet unterschiedlicher
Zähnezahl ausgelegt sind, z.B. das antriebsseitige Kettenrad 34 mit größerer Zähnezahl
als das behälterseitige Kettenrad 35. Mit der halbkreisförmigen Schwenkbewegung des
Schwenkarms 31 führt dann der Dosierbehälter 1 synchron eine Schwenkbewegung zwischen
seiner Vertikalstellung am Schmelzeaufnahmeort im Tiegel 27 und seiner Schrägstellung
am Schmelzeabgabeort über dem Gießzylinder 23 aus.
[0035] Nachfolgend wird unter zusätzlicher Bezugnahme auf das Ablaufdiagramm von Fig. 4
und die ausschnittweisen Situationsdarstellungen der Fig. 5 bis 7 detaillierter auf
den Schmelzezudosiervorgang bei der Metalldruckgießmaschine von Fig. 3 eingegangen.
Bei abgeschalteter Maschine bzw. während Wartepausen hält die Transfereinheit 29 den
Dosierbehälter 1 in einer Warteposition, Schritt S1 in Fig. 4, außerhalb des Schmelzentiegels
27 über dem Schmelzofen 26. In dieser Warteposition ist die Evakuiereinrichtung 7,
16 bis 21 deaktiviert.
[0036] Sobald die Durchführung eines Gießvorgangs angefordert wird, senkt die Transfereinheit
29 den Dosierbehälter 1 in den Schmelzentiegel 27 ab, bis vom Eintauchsensor 15 erkannt
wird, dass der Dosierbehälter 1 mit seinem Einlass-/Auslassstutzen 1e in das Schmelzebad
28 eingetaucht ist. Speziell detektiert der Eintauchsensor 15, dass er mit seinem
etwas über dem Niveau der Unterkante des Stutzens 1e liegenden Messfühlerelement einen
Badspiegel 28a des Schmelzebades 28 erreicht hat. Das entsprechende Signal des Eintauchsensors
15 wird als Steuersignal verwendet, durch welches der Verschlussstopfen 5 in seine
Offenstellung gesteuert wird, wenn er sich dort nicht bereits in der Warteposition
des Dosierbehälters 1 befunden hat, das Magnetventil 9 geschlossen wird und die Evakuiereinrichtung
7, 16 bis 21 aktiviert wird. Dabei ist das Magnetventil 9 zweckmäßigerweise vor dem
Eintauchen des Dosierbehälters 1 in das Schmelzebad 28 geöffnet, so dass der Behälterinnenraum
14 mit Schutzgas beaufschlagt ist. Außerdem wird durch dieses Signal des Eintauchsensors
15 die Bewegung des Schwenkarms 31 gestoppt, d.h. der Dosierbehälter 1 verbleibt in
einer Schmelzeaufnahmestellung gemäß Fig. 3, in welcher er nur mit seinem Stutzen
1e in das Schmelzebad 28 eintaucht. Dies hat den Vorteil, dass die Schmelzeoberflächenschicht
am Badspiegel 28a nicht in störender Weise aufgerissen wird. Die Störung der Schmelzeoberflächenschicht
bleibt demgemäß minimal und insbesondere viel geringer als z.B. beim Eintauchen eines
Gießlöffels gemäß der eingangs genannten, herkömmlichen Gießlöffeltechnik.
[0037] Nach Abschluss dieses Behältereintauchvorgangs, Schritt S2 in Fig. 4, wird eine gewünschte,
dosierte Menge an Schmelze aus dem Schmelzebad 28 in den Dosierbehälter 1 aufgenommen,
Schritt S3 in Fig. 4. Dazu ist, wie erwähnt, die Evakuiereinrichtung 7, 16 bis 21
aktiviert, und durch den im Behälterinnenraum 14 entstehenden Unterdruck wird Schmelze
37 über die vom Verschlussstopfen 5 freigegebene Einlass-/Auslassöffnung 4 in den
Behälterinnenraum 14 eingesaugt, wie in Fig. 5 mit Schmelzeströmungspfeilen 36 veranschaulicht.
Sobald das Niveau der über den als Ansaugstutzen fungierenden Stutzen 1e in den Behälter
1 eingesaugten Schmelze 37 das untere Messfühlerende des Füllstandssensors 13 erreicht
hat, spricht der Füllstandssensor 13 darauf an und gibt ein entsprechendes Signal
ab, durch das der Schmelzeaufnahmevorgang beendet wird. Dazu wird der Verschlussstopfen
5 in seine die Öffnung 4 verschließende Schließstellung vorbewegt. Alternativ zu dieser
geschilderten Funktion des Schmelzefüllstandssensors 13 kann die Dosierung der im
Behälter 1 aufzunehmenden Schmelzemenge dadurch erfolgen, dass für den Schmelzeansaugvorgang
eine vorgebbare Zeitdauer und/oder eine vorgebbare Saugwirkung der Evakuiereinrichtung
eingestellt werden. Beispielsweise kann der Verschlussstopfen 5 nach einer vorgebbaren
Zeitdauer wieder in seine Schließstellung gesteuert werden, und/oder die Saugleistung
der Evakuiereinrichtung wird nur für eine vorgebbare Zeitdauer mit einer das Einsaugen
von Schmelze in den Behälter 1 ausreichenden Saugleistung aktiviert. Weiter kann im
Ausführungsbeispiel von Fig. 2 auch das Erkennungssignal des Endschalterelements 21
dazu genutzt werden, den Verschlussstopfen 5 in seine Schließstellung zu steuern,
wenn der Kolben 18 seine Mittenstellung B erreicht hat.
[0038] Die Aktivität der Evakuiereinrichtung 7, 16 bis 21 wird beibehalten, gegebenenfalls
mit modifizierter Saugleistung. Bei der Vorrichtung von Fig. 1 kann dies z.B. durch
Umschalten der Vakuumpumpe 7 auf eine geringere Saugmenge bzw. Saugleistung erfolgen.
Bei der Vorrichtung von Fig. 2 wird die Saugwirkung zum Aufnehmen der Schmelze 37
durch Zurückbewegen des Kolbens 18 von seiner vorgeschobenen Endstellung A in die
Mittenstellung B bewirkt. Diese Mittenposition des Kolbens 18 wird vom Endschalterelement
21 erkannt, dessen Erkennungssignal daraufhin den zugehörigen Linearantrieb 20 für
die Kolbenstange 19 auf kleinere Geschwindigkeit umschaltet, im Wesentlichen gleichzeitig
zur Schließbewegung des Verschlussstopfens 5. Mit seiner langsameren Weiterbewegung
von der Mittenstellung B in seine zurückgezogene Endstellung C hält der Kolben 18
dann eine modifizierte Saugwirkung aufrecht.
[0039] Die somit in dosierter Menge in den Behälter 1 eingesaugte Schmelze wird dann mit
dem Behälter 1 bei geschlossener Einlass-/Auslassöffnung 4 und Evakuierung des Gasraums
im Behälterinnenraum 14 über der aufgenommenen Schmelze zum Schmelzeabgabeort am Gießzylinder
23 überführt, Schritt S4 von Fig. 4. Dazu wird der geschlossene Behälter 1, der die
aufgenommene Schmelze 37 enthält, von der Transfereinheit 29 aus dem Schmelzentiegel
27 heraus und in die Schmelzeabgabestellung am Gießzylinder 23 über dessen Zufuhröffnung
24 gemäß Fig. 3 geschwenkt. Fig. 6 zeigt den Dosierbehälter 1 in dieser Transfersituation
mit in dosierter Menge aufgenommener Schmelze 37 und vom Verschlussstopfen 5 verschlossener
Einlass-/Auslassöffnung 4. Wenn wie geschildert während der Transferbewegung des geschlossenen
Dosierbehälters 1 eine gewisse Saugleistung der Evakuiereinrichtung 7, 16 bis 21 aufrechterhalten
wird, wird vorteilhafterweise eine erwünschte Entgasung der im Behälter 1 aufgenommenen
Schmelze 37 bewirkt.
[0040] Anschließend kann ein Schmelzeabgabevorgang ausgeführt werden, bei dem die dosierte
Menge an Schmelze 37 aus dem Dosierbehälter 1 über die Zufuhröffnung 24 bei zurückgeschobenen
Gießkolben 25 in den Gießzylinder 23 eingefüllt wird, siehe Schritt S5 in Fig. 4.
Dazu wird, nachdem der Dosierbehälter 1 seine Abgabe- bzw. Entleerstellung über der
Zufuhröffnung 24 des Gießzylinders 23 erreicht hat, der Verschlussstopfen 5 wieder
in seine zurückgezogene Offenstellung gesteuert, in welcher er die Einlass-/Auslassöffnung
4 freigibt. Zusätzlich wird das Magnetventil 12 geöffnet und dadurch die Schutzgasbeaufschlagung
des Behälterinnenraums wieder aktiviert. Gleichzeitig wird die Evakuierwirkung der
Evakuiereinrichtung deaktiviert. Letzteres wird bei der Vorrichtung von Fig. 1 durch
Abschalten der Vakuumpumpe 7 erreicht. Bei der Vorrichtung von Fig. 2 wird der Kolben
18 in seiner zurückgezogenen Endstellung C gehalten. Alternativ kann in diesem Fall
der Kolben 18 schon während des Entleerungsvorgangs des Dosierbehälters 1 wieder in
seine vorgeschobene Position A verbracht werden. Die im Behälter 1 aufgenommene Schmelze
entleert sich folglich über die Einlass-/Auslassöffnung 4 und die Zufuhröffnung 24
vom Behälter 1 in den Gießzylinder 23 schwerkraftbedingt und unterstützt durch die
Beaufschlagung des Behälterinnenraums 14 mit Schutzgas unter Druck und gegebenenfalls
auch durch die Kolbenvorschubbewegung von seiner hinteren Endstellung C in seine vordere
Endstellung A.
[0041] Fig. 7 zeigt ausschnittweise den Dosierbehälter 1 in dieser Entleerungsposition,
symbolisiert durch entsprechende Schmelzeausströmpfeile 38. Der Dosierbehälter 1 ist
anschließend wieder zur Durchführung eines neuen Schmelzeaufnahmevorgangs bereit und
wird durch die Transfereinheit 29 von seiner Entleerposition in die Warteposition
über dem Schmelzofen 26 oder gleich wieder in seine Schmelzeaufnahmestellung in den
Schmelzentiegel 27 zurückgeschwenkt.
[0042] Wie aus der Beschreibung der obigen, lediglich exemplarisch angegebenen Ausführungsbeispiele
deutlich wird, stellt die Erfindung eine sehr vorteilhafte, neuartige Schmelzezudosiervorrichtung
bereit, mit der sich Schmelze in einer genau dosierbaren Menge ohne Luftzutritt von
einem Schmelzebad zu einem Schmelzeabgabeort transportieren lässt. Dazu ist der Dosierbehälter
erfindungsgemäß evakuierbar. Während des Schmelzetransfers kann der Dosierbehälter
geschlossen gehalten und ein Unterdruck im Dosierbehälter aufrecht erhalten werden.
Der Dosierbehälter kann einen Entnahmestutzen mit gegenüber einem Hauptteil des Behälters
sehr geringem Querschnitt aufweisen, wodurch er nur mit diesem Einlassstutzen in das
Schmelzebad eingetaucht werden braucht, was Aufreisseffekte an der Oberfläche des
Schmelzebades minimal hält. Die Evakuierung des Dosierbehälters hält auch Wärmeverluste
gering, wobei je nach Bedarf zusätzlich eine thermische Isolierung für die Behälterwände
vorgesehen sein kann, in den gezeigten Ausführungsformen z.B. die Topfwand und/oder
der Behälterdeckel.
[0043] Die erfindungsgemäße Schmelzezudosiervorrichtung ist nicht nur für den explizit gezeigten
Fall von Metalldruckgießmaschinen verwendbar, sondern für beliebige andere Gießeinrichtungen,
bei denen Schmelze von einem räumlich entfernten Schmelzebad zu einem Schmelzeabgabeort
bzw. Gießort zu transferieren ist, wie z.B. auch bei Kokillengießanlagen. Die erfindungsgemäße
Schmelzezudosiervorrichtung ist sehr einfach an bestehende Gießeinheiten und Schmelzöfen
anpassbar, so dass bestehende Anlagen problemlos damit nachgerüstet werden können.
Auch größere Badspiegelschwankungen im Schmelzentiegel des Schmelzofens stellen für
die erfindungsgemäße Schmelzezudosiervorrichtung kein Problem dar. Der Dosierbehälter
wird einfach so weit in den Schmelzentiegel abgesenkt, bis der Eintauchsensor detektiert,
dass der Behälter mit seinem Einlassstutzen in das Schmelzebad eintaucht. Die Transfereinheit
für den Dosierbehälter lässt sich konstruktiv einfach halten und kommt bei Bedarf
mit nur einem einzigen Antrieb aus. Mit der erfindungsgemäßen Schmelzezudosiervorrichtung
können beliebige übliche Schmelzematerialien transferiert werden, insbesondere metallische
Schmelzen wie für Aluminium-, Magnesium- und Zinkguss.
1. Schmelzezudosiervorrichtung für eine Gießeinrichtung, mit
- einem zwischen einem Schmelzeaufnahmeort und einem Schmelzeabgabeort bewegbaren
Schmelzeaufnahmemittel, das dafür eingerichtet ist, eine dosierbare Menge an Gießschmelzematerial
am Schmelzeaufnahmeort aus einem Schmelzebad zu entnehmen, an den Schmelzeabgabeort
der Gießeinrichtung zu überführen und dort abzugeben,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Schmelzeaufnahmemittel von einem evakuierbaren Dosierbehälter (1) gebildet ist
und
- eine Evakuiereinrichtung (7, 17) vorgesehen ist, die zur Evakuierung des Dosierbehälters
mit diesem gekoppelt ist.
2. Schmelzezudosiervorrichtung nach Anspruch 1, weiter gekennzeichnet durch ein ansteuerbares Verschlussmittel (5, 6) zum wahlweisen Öffnen und Schließen einer
Schmelzeöffnung (4) des Dosierbehälters.
3. Schmelzezudosiervorrichtung nach Anspruch 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das ansteuerbare Verschlussmittel einen längsbeweglich im Dosierbehälter angeordneten
Verschlussstopfen (5) beinhaltet und die Schmelzeöffnung in einem Bodenbereich (1d)
des Dosierbehälters vorgesehen ist.
4. Schmelzezudosiervorrichtung nach Anspruch 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeöffnung durch einen vom Bodenbereich des Dosierbehälters abragenden,
rohrförmigen Stutzenbereich (1e) gebildet ist.
5. Schmelzezudosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter gekennzeichnet durch ein ansteuerbares Schutzgasbeaufschlagungsmittel (9 bis 12) zur steuerbaren Beaufschlagung
des Dosierbehälters mit einem Schutzgas.
6. Schmelzezudosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Dosierbehälter einen Schmelzebad-Eintauchsensor (15) aufweist, dessen Sensorsignal
ein Steuersignal für die Evakuiereinrichtung und/oder das Schutzgasbeaufschlagungsmittel
und/oder das Verschlussmittel bildet.
7. Schmelzezudosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Dosierbehälter einen Schmelzefüllstandssensor (13) aufweist, dessen Sensorsignal
ein Steuersignal für die Evakuiereinrichtung und/oder das Schutzgasbeaufschlagungsmittel
und/oder das Verschlussmittel bildet.
8. Schmelzezudosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuiereinrichtung eine Vakuumpumpe (7) oder eine gesteuert betätigte Kolben-Zylinder-Einheit
(17) beinhaltet.
9. Schmelzezudosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, weiter gekennzeichnet durch eine Transfereinheit (21), an die der Dosierbehälter zwischen Schmelzeaufnahmeort
und Schmelzeabgabeort beweglich angekoppelt ist.
10. Verfahren zur Schmelzezudosierung für eine Gießmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung des Verfahrens eine Schmelzezudosiervorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 9 verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, weiter dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufnehmen von Schmelzematerial aus dem Schmelzebad in den Dosierbehälter das
Verschlussmittel in eine Offenstellung gesteuert wird, die Schutzgasbeaufschlagung
deaktiviert wird und die Evakuiereinrichtung aktiviert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnehmen von Schmelzematerial aus dem Schmelzebad in den Dosierbehälter nach
Ablauf einer vorgebbaren Zeitdauer oder bei Erreichen eines vorgebbaren, detektierten
Schmelzefüllstands im Dosierbehälter beendet wird, wobei das Verschlussmittel in eine
Schließstellung gesteuert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Evakuiereinrichtung nach beendetem Aufnehmen von Schmelzematerial aus dem Schmelzebad
in den Dosierbehälter bei geschlossen gehaltenem Verschlussmittel aktiviert gehalten
wird, bis ein Schmelzeabgabevorgang beginnt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, weiter dadurch gekennzeichnet, dass zum Abgeben von Schmelzematerial aus dem Dosierbehälter das Verschlussmittel in eine
Offenstellung gesteuert wird und die Schutzgasbeaufschlagung aktiviert wird.
15. Druckgießmaschine, insbesondere Metalldruckgießmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Schmelzezudosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufweist.