[0001] Die Erfindung betrifft einen Zeltunterbau zur Anordnung auf einem im Wesentlichen
Ebenen Untergrund mit einer Mehrzahl von Fußbodenträgern, die horizontal und zueinander
parallel ausgerichtet sind und die aufeinander zuweisend offene Aufnahmenuten zum
Einschieben von Bodensegmenten aufweisen, mit einer Mehrzahl von Längsträgern, die
horizontal, zueinander parallel und orthogonal zu den Fußbodenträgern angeordnet sind
und die mit zwei benachbarten Fußbodenträgern verbunden sind, sowie weiterhin mit
mindestens einem Ballastkörper. Die Erfindung betrifft weiterhin auch ein Zelt mit
einem Zeltunterbau mit Fußbodenträgern zur Aufnahme von Bodensegmenten und dazu orthogonal
ausgerichteten Längsträgern sowie mit einem Zeltaufbau mit vertikal ausgerichteten
Zeltstützen.
[0002] Gattungsgemäße Zelte finden dort Anwendung, wo kurzfristig und/oder vorübergehend
ein geschützter Raum geschaffen werden soll, beispielsweise als Lager- oder Verkaufsraum
oder auch als Veranstaltungsraum.
[0003] Solche gattungsgemäße Zelte weisen mitunter die Größe großer Gebäude auf und können
über eine Grundfläche von einigen Hundert m
2 verfügen. Ihre Höhe beträgt häufig vier und mehr Meter. Dementsprechend müssen bei
gattungsgemäßen Zelten Vorkehrungen geschaffen werden, um das Zelt ausreichend gegen
auf das Zelt wirkende Windkräfte zu sichern, so dass ein Abheben des Zeltes und/oder
eine Verschieben des Zeltes unter dem Winddruck vermieden wird. Der einfachste Weg,
um dies zu tun, besteht darin, das Zelt mittels Erdnägeln an einem Untergrund festzulegen,
wobei dies nicht immer bzw. nicht immer in ausreichendem Maße möglich ist, beispielsweise
wenn das Zelt auf einem befestigten Untergrund aufgebaut wird oder durch Erdnägel
die Gefahr der Verletzung von Versorgungsleitungen bestünde.
[0004] Dort, wo eine Festlegung des Zeltes am Untergrund mittels solcher Verbindungsmittel
wie Erdnägeln nicht in ausreichendem Maße möglich ist, muss eine ausreichende Ballastierung
des Zeltes mit Ballastkörpern vorgesehen werden. Hierfür ist es beispielsweise möglich,
den Unterbau des Zeltes ausschließlich an dessen Außenseite neben dem Zelt zu ballastieren,
wobei dies als nachteilig angesehen wird, da solche Ballastierungen von außen zugänglich
sind und somit beispielsweise mit einer Stolpergefahr einher gehen. Auch ist es möglich,
innerhalb des aufgebauten Zeltes Ballastkörper anzuordnen. Hierdurch wird jedoch die
nutzbare Grundfläche des Zeltinnenraums verringert. Zudem ist in Abhängigkeit des
beabsichtigten Anwendungszwecks eine solche Ballastierung innerhalb des Zeltes auch
aus ästhetischen Gründen nicht wünschenswert.
[0005] Aus der
DE 198 09 733 B4 geht eine weitere Lösung hervor. Diese besteht darin, den Unterbau des Zeltes unmittelbar
mit einer Ballastierung zu versehen, so dass die entsprechenden Ballastkörper unterhalb
der Bodensegmente des Zeltes angeordnet sind. Hierfür ist es vorgesehen, parallel
zu den außenseitigen Längsträgern weitere Längsträger, so genannte Ballastträger,
vorzusehen und die Ballastkörper den außenseitigen Längsträger und den Ballastträger
übergreifend aufzulegen. Figur 1 zeigt eine Gestaltung, die in etwa der Gestaltung
der
DE 198 09 733 B4 entspricht, wobei die Ballastkörper gestrichelt dargestellt sind.
[0006] Als nachteilig an dieser Lösung wird angesehen, dass der Kraftfluss von den Zeltstützen
bis zu den Ballastierungen durch mehrere Bauteile und insbesondere durch mehrere Bauteilübergänge
erfolgt, die somit ein Versagen dieser Lösung möglich erscheinen lassen. Insbesondere
ist dies der Fall, wenn der Fußbodenträger, in der
DE 198 09 733 B4 als Schienenbalken bezeichnet, als Aluminiumteil ausgebildet ist und somit gegenüber
Stahl eine verminderte Steifigkeit aufweist. Als nachteilig wird weiterhin angesehen,
dass bei dieser Gestaltung die Ballastierungen für den Fall, dass eine hohe Ballastierung
erforderlich ist, zum Teil recht weit von der Kraft einleitenden Zeltstütze entfernt
sind, so dass ihre Wirkung vermindert ist und die Gefahr besteht, dass der Längsträger
und/oder der Ballastträger sich in einem erheblichen Maße verformen, wenn das Zelt
gegenüber dem Wind in der Vertikalen und in der Horizontalen von der Ballastierung
gehalten wird. Dieses Problem wird noch dadurch verschärft, dass die Möglichkeit der
Anordnung der Ballastkörper durch häufig an der Unterseite von Bodensegmenten vorgesehene
Diagonalverstrebungen begrenzt ist, so dass die den Längsträger und den Ballastträger
überspannenden Ballastkörper nicht in einer ununterbrochenen Reihe in der Nähe der
Zeltstütze angeordnet werden können, wie Fig. 1 verdeutlicht.
Aufgabe und Lösung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Zelt und einen gattungsgemäßen
Zeltunterbau dahingehend weiterzubilden, dass diese bei hoher Zuverlässigkeit ein
hohes Maß an Ballastierung gestattet. Dabei ist insbesondere beabsichtigt zu erreichen,
dass bislang im Bereich eines Zeltunterbaus verwendete Bauteile, wie sie aus Figur
1 hervorgehen, in unveränderter oder weitgehend unveränderter Art und Weise weiterverwendet
werden können.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der mindestens eine Ballastkörper
derart angeordnet ist, dass seine Gewichtskraft ohne Zwischenschaltung eines Längsträgers
auf einen mit dem Ballastkörper belasteten Fußbodenträger wirkt.
[0009] Ein erfindungsgemäßer Zeltunterbau weist zueinander parallele Fußbodenträger auf,
die über Aufnahmenuten zum Einschieben der Bodensegmente verfügen. Miteinander verbunden
sind diese Fußbodenträger nicht nur durch die Bodensegmente, sondern auch durch die
zu ihnen orthogonal ausgerichteten Längsträger, welche vorzugsweise unterhalb der
Fußbodenträger angeordnet sind. Die Fußbodenträger, die üblicherweise auch als Schienenbalken
bezeichnet werden, stellen bestimmungsgemäß beim Aufbau und Abbau von Zelten nicht
mehr weiter zerlegbare Teile dar, die vorzugsweise als einstückige Profile, insbesondere
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, hergestellt sind. Diese Fußbodenträger
dienen insbesondere als Träger der Bodensegmente, welche beispielsweise als Holzplatten
oder als mit Diagonal- oder Querverstrebungen zusammengefügte Holzlatten ausgebildet
sein können. Weiterhin dienen die Fußbodenträger, zumindest wenn ein erfindungsgemäßer
Zeltunterbau nicht mit Erdnägeln am Untergrund festgelegt ist, der Aufnahme der auf
die vertikalen Zeltstützen wirkenden horizontal und vertikal nach oben gerichteten
Kräfte, die durch den auf das Zelt wirkende Wind verursacht werden.
[0010] Der mindestens eine Ballastkörper ist im Bereich des Unterbaus angeordnet, also unterhalb
der Bodensegmente. Dabei ist vorgesehen, dass die Kraftleitung der von den vertikalen
Zeltstützen in den Fussbodenträger eingeleiteten unter Umgehung des Längsträgers und
damit insbesondere unter Umgehung der Verbindung zwischen Längsträger und Fußbodenträger
auf den mindestens einen Ballastkörper wirkt. Hierdurch wird vermieden, dass die Kraft,
die vom Wind verursacht wird und die auf die Zeltstütze wirkt, über die hierfür ggf.
nicht ausreichende Verbindung zwischen dem Fußbodenträger und dem Längsträger geführt
werden muss. Die Gefahr eines Ausreißens der an dieser Verbindung vorgesehenen Verbindungsmittel
wird somit vermindert.
[0011] Die Gewichtskraft des mindestens einen Ballastkörpers bzw. die vorzugsweise vorgesehene
Vielzahl von Ballastkörpern kann auf zweierlei Art auf den unter Umgehung des Längsträgers
auf den Fussbodenträger wirken. Zum einen wirkt zumindest ein Teil der Gewichtskraft
des Ballastkörpers gegen eine vertikale nach oben gerichtete Kraft, die von der Zeltstütze
auf den Fussbodenträger und von diesem auf den Ballastkörper wirkt. Zum anderen wirkt
jener Teil der Gewichtskraft, der keiner vom Wind verursachten und auf die Zeltstütze
und damit den Fussbodenträger 10 vertikal nach oben wirkende Kraft entgegenwirkt,
als Gewichtskraft mittelbar oder unmittelbar auf den Untergrund und verhindert so,
dass die horizontal wirkende Kraft des Windes das Zelt verschiebt. Der Ballastkörper
oder einige von mehreren Ballastkörpern können so angeordnet sein, dass ihre Gewichtskraft
in einem Ruhezustand unmittelbar auf dem Untergrund ruht, so dass sie insbesondere
gegen ein Verschieben des Zeltes wirken. Vorzugsweise sind sie jedoch derart am Fussbodenträger
angebracht, dass sie bei einer vertikal nach oben wirkende Kraft auf die Zeltstützen
in der Lage sind, dieser Kraft entgegenzuwirken, ohne dass die Zeltstütze hierfür
von Wind um mehr als einige Millimeter angehoben werden muss.
[0012] Selbstverständlich wirken alle Teile eines Zeltunterbaus auch als Ballast, auch wenn
dies nicht ihr bestimmungsgemäßer Zweck ist. Als Ballastkörper im Sinne der Erfindung
wird ein solcher in sich starrer Körper begriffen, der bestimmungsgemäß der Ballastierung
dienen. Erfindungsgemäße Ballastkörper zeichnen sich vorzugsweise dadurch aus, dass
sie zusätzlich zu jenen Bauteilen des Unterbaus vorgesehen sind, die dem Unterbau
seine innere Stabilität verleihen und selbst keine Funktion zur Herstellung dieser
inneren Stabilität übernehmen. Es handelt sich vorzugsweise um Körper einer großen
Masse, vorzugsweise von mindestens 20kg. Bei der Verwendung einer Mehrzahl baugleicher
kleiner Ballastkörper zur Belastung des gleichen Fussbodenträgers weisen diese gemeinsam
eine Masse von mindestens 20kg, vorzugsweise von mindestens 40kg, auf. Die Ballastkörper
sind vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus Stahl hergestellt. Zur Erreichung einer
hohen Ballastierungswirkung bei geringem Volumen verfügen die Ballastkörper vorzugsweise
über eine im Wesentlichen quaderförmige Gestaltung, wobei hierunter eine Gestaltung
verstanden wird, bei der der Ballastkörper einen gedachten kleinsten Quader, in den
der Ballastkörper gerade vollständig hineinpasst, hinsichtlich des Volumens zu mindestens
70%, vorzugsweise zu mindestens 80%, ausfüllt.
[0013] Die vorliegende Erfindung wird im Weiteren zumeist unter Bezugnahme auf mehrere Ballastkörper
erläutert, da es bevorzugt ist, dass mehrere Ballastkörper gemeinsam zur Ballastierung
vorgesehen sind. Soweit sich aus dem inhaltlichen Kontext nichts anderes ergibt, ist
jedoch auch eine Gestaltung mit lediglich einem Ballastkörper mit entsprechend höherer
Masse möglich.
[0014] Grundsätzlich ist denkbar, dass die Ballastkörper stets ausschließlich derart auf
den Fußbodenträger wirken, dass er nur horizontale Kräfte aufnehmen kann und auch
bei einem Anheben des Fussbodenträgers um einige cm nicht mit angehoben wird und somit
auch keine Ballastierungswirkung in vertikaler Richtung entfaltet.
[0015] Bevorzugt ist jedoch eine Gestaltung, bei der die Ballastkörper derart ausgebildet
und/oder angeordnet sind, dass ihre Gewichtskraft zumindest im Falle, dass der Fußbodenträger
im Bereich der Krafteinleitung um höchstens 2 cm angehoben wird, mit seiner Gewichtskraft
zumindest zum Teil oder vorzugsweise vollständig in vertikaler Richtung auf den Fussbodenträger
wirkt, so dass nur noch ein Teil seiner Gewichtskraft unter Umgehung des Fussbodenträgers
direkt auf den Untergrund wirkt.
[0016] Es wird eine Gestaltung als vorteilhaft angesehen, bei der zur Aufnahme des mindestens
einen Ballastkörpers eine den belasteten Fußbodenträger zugeordnete Haltevorrichtung
vorgesehen ist, die vorzugsweise als sich in Haupterstreckungsrichtung des belasteten
Fußbodenträgers erstreckender Profilabschnitt ausgebildet ist, und bei der weiterhin
der mindestens eine Ballastkörper als Ballastkörper eines ersten Typs ausgebildet
ist und an einer proximalen Seite eine Einhängevorrichtung aufweist, mittels derer
er derart in die Haltevorrichtung einhängbar ist, dass eine der Einhängevorrichtung
abgewandte distale Seite des Ballastkörpers sich nicht in Berührkontakt mit dem Untergrund
befindet.
[0017] Dadurch, dass die distale Seite des Ballastkörpers nicht im Kontakt mit Untergrund
ist, wirkt die Gewichtskraft des Ballastkörpers vollständig auf die Einhängevorrichtung.
Der gemäß dieser Weiterbildung ausgebildete Ballastkörper verfügt an einer Seite,
der proximalen Seite, über die genannte Einhängevorrichtung, die in die Haltevorrichtung
eingehängt wird. Da der überwiegende Teil (> 90%) der Masse des Ballastkörpers auf
der distalen Seite der Einhängevorrichtung vorgesehen ist, weist der Ballastkörper
vorzugsweise eine Stützfläche auf, die aufgrund des Massenmoments des Ballastkörpers
gegen die Haltevorrichtung gepresst wird. Damit keinerlei Einschränkungen hinsichtlich
der Anordnung der Ballastkörper durch die Bodensegmente gegeben ist, sind die Ballastkörper
vorzugsweise derart ausgebildet, dass eine sie nach oben abschließende Oberseite im
eingehängten Zustand der Ballastkörper in Vertikalrichtung unterhalb von an der Unterseite
der Bodensegmente vorgesehenen Verstrebungen angeordnet ist.
[0018] Die Haltevorrichtung ist vorzugsweise als sich parallel zum Fußbodenträger erstreckender
Profilabschnitt vorgesehen und kann der Aufnahme einer Vielzahl baugleicher Ballastkörper
dienen, so dass diese dann vergleichsweise leichten Ballastkörper einfach gehandhabt
werden können und durch die Anpassung der Anzahl der Ballastkörper die Gesamtballastmasse
gezielt eingestellt werden kann.
[0019] Besonders bevorzugt ist es, wenn der Ballastkörper des ersten Typs stabförmig oder
plattenförmig ausgebildet ist und die Einhängevorrichtung des Ballastkörpers und die
Haltevorrichtung derart ausgebildet und angeordnet sind, dass der Ballastkörper des
ersten Typs im eingehängten Zustand im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist.
[0020] Als stabförmige Ausgestaltung des Ballastkörpers wird es angesehen, wenn die Ausdehnung
des Ballastkörpers in zwei Dimensionen jeweils maximal ein Drittel der Ausdehnung
in der dritten Dimension beträgt. Als plattenförmig wird der Ballastkörper angesehen,
wenn seine Ausdehnung in einer Dimension maximal ein Drittel der Ausdehnung in den
beiden anderen Dimensionen beträgt. Als im Wesentlichen horizontale Ausrichtung wird
eine Ausrichtung angesehen, die gegenüber einem gedachten horizontalen und ebenen
Untergrund um maximal 20°abweicht.
[0021] Die Gestaltung mit einem stabförmigen oder einem plattenförmigen Ballastkörper erlaubt
eine besonders gute Raumausnutzung. Der einseitig eingehängte Ballastkörper erstreckt
sich dabei unter den Bodensegmenten und nutzt den dort vorhandenen Raum gut aus. Die
stabförmige Gestaltung zielt insbesondere auf die Verwendung einer Vielzahl von Ballastkörper
ab, die parallel zueinander in die Haltevorrichtung eingehängt werden können und somit
eine genaue Anpassung der Gesamtballastmasse ermöglichen.
[0022] Von besonderem Vorteil ist es, wenn dem belasteten Fußbodenträger zwei Haltevorrichtungen
zur Aufnahme jeweils mindestens eines Ballastkörpers des ersten Typs zugeordnet sind,
wobei die Haltevorrichtungen derart angeordnet sind, dass die mindestens zwei Ballastkörper
des ersten Typs im eingehängten Zustand gegenüberliegend auf gegenüberliegenden Seiten
des belasteten Fußbodenträgers angeordnet sind. Bei dieser Anordnung sind somit die
eingehängten Ballastkörper so ausgerichtet, dass ihre distalen Enden jeweils voneinander
weg weisen. Die Gestaltung mit zwei Haltevorrichtungen gestattet zum einen eine höhere
Belastung und zum anderen eine zumindest weitgehend symmetrische Belastung des Fußbodenträgers,
so dass die Torsionsbelastung auf den Fussbodenträger gering gehalten werden kann.
[0023] Grundsätzlich ist es möglich, Vorrichtungen zur Anbringung des Ballastkörpers unmittelbar
einstückig oder anderweitig unlösbar am Fußbodenträger vorzusehen. Es wird allerdings
bevorzugt, wenn ein als vom belasteten Fußbodenträger getrennt ausgebildeter Ballastierungsträger
vorgesehen ist, der dafür ausgebildet ist, an einem belasteten Fußbodenträger befestigt
zu werden und der zur Aufnahme und/oder zum Einhängen des mindestens einen Ballastkörpers
vorgesehen ist. Der Ballastierungsträger kann gemäß oben beschriebener Art derart
am Fußbodenträger befestigt sein, dass er mit dem Fussbodenträger Kraft leitend lediglich
in Hinblick auf horizontal wirkende Kräfte verbunden ist. Vorzugsweise ist er jedoch
so angebunden, dass er auch vertikal wirkenden und von Wind verursachten Kräften auf
den Fussbodenträger entgegenwirken kann.
[0024] Die Anbringung des Ballastierungsträgers muss dabei nicht unmittelbar am Fußbodenträger
erfolgen, sondern es können auch Zwischenelemente wie Bolzen, Schrauben oder Zwischenbleche
vorgesehen sein, insbesondere um eine Beabstandung zwischen dem Ballastierungsträger
und dem Fußbodenträger zu bewirken. Durch die separate Gestaltung und die damit gegebene
Wahlfreiheit hinsichtlich der Verwendung des Ballastierungsträgers ist es möglich,
abhängig vom Anwendungszweck diesen vorzusehen oder auf ihn zu verzichten. Insbesondere
ist an der Gestaltung als getrennt ausgebildeten Ballastierungsträger von Vorteil,
dass bisher verwendete Fußbodenträger nahezu unverändert weiterverwendet werden können.
So reicht es bei einer bevorzugten Gestaltung aus, den Fußbodenträger mit Bohrungen
zu versehen, in die Bolzen eingeschoben werden, die den Ballastierungsträger tragen.
[0025] Der genannte Ballastierungsträger ist bei einer Weiterbildung derart ausgebildet,
dass die mindestens eine Haltevorrichtung für den Ballastkörper des ersten Typs an
ihm vorgesehen ist. Besonders bevorzugt ist eine Gestaltung, bei der der Ballastkörper
ein in Haupterstreckungsrichtung des Fußbodenträgers ausgerichtetes Profil aufweist.
Dies gestattet eine sehr einfache und kostengünstige Herstellung. Dabei wird ein besonderer
Vorteil erzielt, wenn dieses Profil als U-Profil ausgebildet ist, welches durch seine
zwei parallelen Schenkel zwei gegenüberliegende Haltevorrichtungen in oben beschriebener
Art zur Verfügung stellt. Insbesondere diese Verwendung eines U-Profils ist eine sehr
kostengünstige Möglichkeit, den Ballastierungsträger auszugestalten. Das Profil, insbesondere
das U-Profil, hängt vorzugsweise direkt unterhalb des Fussbodenträgers und erstreckt
sich parallel zu diesem.
[0026] Zur unmittelbaren Ballastierung des Fußbodenträgers ist es möglich, einen Ballastkörper
unmittelbar in den vorzugsweise als Hohlprofil ausgebildeten Fußbodenträger einzuschieben.
Von besonderem Vorteil ist es jedoch, wenn alternativ oder zusätzlich der vom Fußbodenträger
getrennte Ballastierungsträger einen Aufnahmeraum aufweist und in diesem ein Ballastkörper
eines zweiten Typs vorgesehen ist. Dabei ist der genannte Aufnahmeraum über die Verwendung
eines U-Profils als Ballastierungsträger gut und einfach zu erreichen. Der Aufnahmeraum
bietet die Möglichkeit, einen Ballastkörper des zweiten Typs anzubringen, ohne dass
dieser eine besonders gekennzeichnete und genau einzuhaltende Position einnehmen oder
formschlüssig mit anderen Teilen des Unterbaus gekoppelt sein muss. Es reicht, den
Ballastkörper des zweiten Typs in den genannten Aufnahmeraum einzulegen.
[0027] Wie bereits erläutert, dient der auf den Fußbodenträger wirkende Ballastkörper primär
der Aufnahme von nach oben gerichteten Kräften, die durch Wind verursacht werden und
auf vertikal ausgerichtete Zeltstützen wirken. Hierfür ist am Fußbodenträger mittelbar
oder unmittelbar vorzugsweise eine Befestigungsvorrichtung zur Anbringung der üblicherweise
mindestens zwei Meter hohen Zeltstützen vorgesehen. Diese kann einstückig am Fußbodenträger
vorgesehen sein, ist jedoch vorzugsweise mittels eines oder mehrerer Zwischenelemente,
insbesondere eines in ein Hohlprofil des Fußbodenträgers eingreifenden Zwischenelements,
mit dem Fußbodenträger verbunden. Vorzugsweise ist der Krafteinleitungsbereich des
Fußbodenträgers, an dem der mindestens eine Ballastkörper auf diesen wirkt, um nicht
mehr als 80cm, insbesondere um nicht mehr als 60cm, von dem der Befestigungsvorrichtung
entfernt am Fussbodenträger vorgesehen, so dass die Kraftleitung durch den Fußbodenträger
nur über eine vergleichsweise kurze Strecke erfolgt. Der Krafteinleitungsbereich kann
beispielsweise durch Bohrungen im Fussbodenträger gebildet sein, an die der Ballastierungsträger
angehängt ist.
[0028] Insbesondere, wenn der Fußbodenträger keine hohe Eigensteifigkeit aufweist, beispielsweise
weil er aus Aluminium und/oder als vergleichsweise dünnwandiges Profil gefertigt ist,
ist es von Vorteil, wenn ein vom Fußbodenträger separates Stabilisierungselement vorgesehen
ist, welches sich von der Befestigungsvorrichtung bis zu dem genannten Krafteinleitungsbereich
des Fußbodenträgers erstreckt, an dem die Gewichtskraft des mindestens eines Ballastkörpers
auf den Fußbodenträger wirkt.
[0029] Dieses Stabilisierungselement führt somit dazu, dass nur ein Teil der Kraftleitung
der an der Zeltstütze nach oben wirkenden Kraft zwischen der Zeltstütze und dem Ballastkörper
durch den Fußbodenträger erfolgt und ein anderer Teil durch das Stabilisierungselement
erfolgt. Dabei kann die Befestigungsvorrichtung zur Anbringung der vertikalen Zeltstütze
oder ein Teil derer unmittelbar an diesem Stabilisierungselement vorgesehen sein,
wobei "unmittelbar" in diesem Zusammenhang bedeutet, dass die Krafteinleitung zumindest
teilweise unter Umgehung des Fußbodenträgers selbst erfolgt. Das Stabilisierungselement
kann, um selbst Ballastierungswirkung zu entfalten, mit einer hohen Masse (>10kg,
vorzugsweise >20kg) ausgebildet sein und sich gegebenenfalls auch von der Befestigungseinrichtung
bis über den Krafteinleitungsbereich der Ballastierung hinaus erstrecken.
[0030] Ein besonderer Vorteil wird erreicht, wenn das Stabilisierungselement in Haupterstreckungsrichtung
des Fußbodenträgers in einen Hohlraum dessen eingeschoben ist. Es weist hierfür eine
vorzugsweise längliche, stabförmige Gestalt auf. Die Aufnahmekammer, in die das Stabilisierungselement
gemäß dieser Weiterbildung eingeschoben wird, ist vorzugsweise eine unterhalb der
Aufnahmenuten angeordnete Aufnahmekammer.
[0031] Die Erfindung betrifft weiterhin ein gattungsgemäßes Zelt, welches einen Zeltunterbau
oben beschriebener Art aufweist.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0032] Weitere Merkmale und Aspekte der Erfindung ergeben sich außer aus den Ansprüchen
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
welches anhand der Figuren erläutert wird. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- die Ausgestaltung eines Zeltunterbaus nach dem Stand der Technik und
- Fig. 2 bis 4
- eine erste erfindungsgemäße Gestaltung eines Zeltunterbaus.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0033] Fig. 1 zeigt einen bereits bekannten Aufbau eines Zeltunterbaus. Dieser Zeltunterbau
weist Fußbodenträger 10 sowie Längsträger 20, 26 auf, wobei die Längsträger 20, 26
orthogonal zu dem einzigen in Fig. 1 dargestellten Fußbodenträger 10 ausgerichtet
sind und die Funktion erfüllen, sowohl die Bodensegmente 30 als auch die Fußbodenträger
10 zu stützen und die einander benachbarte Fussbodenträger 10 zu stützen und miteinander
zu verbinden. Der Fußbodenträger 10 selbst ist als Zweikammer-Hohlprofil ausgebildet
und verfügt an gegenüberliegenden Seiten über Aufnahmenuten 12a, 12b, die der Aufnahme
von Bodensegmenten 30 dienen. Diese Bodensegmente 30, die jeweils in den Aufnahmenuten
12a, 12b zweier benachbarter Fußbodenträger 10 eingeschoben sind, bestehen aus einzelnen
Latten, die mittels Quer- und Diagonalverstrebungen 32a, 32b zu den Bodensegmenten
30 zusammengefügt sind.
[0034] Der Zeltunterbau liegt mittels Stützflanschen 22 der außenliegenden Längsträger 20
und Stützflanschen 42 an so genannten Binderböcken 40 auf einem Untergrund 2 auf.
Diese Binderböcke 40 sind in in Fig. 1 nicht näher dargestellter Weise stirnseitig
in die als Hohlprofil ausgebildeten Fußbodenträger 10 eingeschoben. Die Verbindung
zwischen den Längsträgern 20, 26 und den Fußbodenträgern 10 erfolgt über an den Längsträgern
20, 26 angebrachte und in der Figur gepunktet dargestellte Bolzen 24, 28, auf die
der Fußbodenträger 10 horizontal aufgeschoben ist.
[0035] Der Binderbock 40 stellt eine Befestigungsvorrichtung 44 zur Anbringung einer in
der Fig. 1a nicht dargestellten Zeltstütze zur Verfügung. Diese Befestigungsvorrichtung
44, die durch einen Gabelflansch mit Bohrungen für einen Haltebolzen gebildet wird,
stellt den Bereich dar, in dem die insbesondere durch Wind auf das Zelt wirkenden
Kräfte in den in Fig. 1 dargestellten Unterbau eingeleitet werden. Dabei besteht ein
besonderes Problem hinsichtlich der in Richtung des Pfeils 4 nach oben wirkenden Kräfte,
die drohen, das Zelt vom Untergrund abzuheben.
[0036] Bei hierfür geeigneter Untergrundbeschaffenheit werden Bohrungen 22a, 42a in den
Stützflanschen 22, 42 zur Anbringung von Erdnägeln genutzt. In Richtung des Pfeils
4 auf die Zeltstütze wirkende Kräfte werden somit zumindest zum größten Teil durch
den Binderbock 40 und unter Umgehung des Fussbodenträgers 10 und der Längsträger 20,
26 in den Boden abgeleitet. Diese Möglichkeit ist jedoch nicht immer gegeben, beispielsweise
dann nicht, wenn das Zelt auf einer Asphaltfläche oder anderweitigem befestigten Untergrund
aufgebaut wird oder die Verwendung von Erdnägeln aus anderen Gründen nicht möglich
oder nicht gestattet ist.
[0037] Gemäß dem Stand der Technik finden in einem solchen Fall stattdessen gestrichelt
dargestellte Ballastkörper 50 Anwendung, die den außen liegenden Längsträger 20 sowie
den innen liegenden als Ballastierungsträger wirkenden Längsträger 26 überspannen
und die durch ihre Masse das Zelt am Untergrund halten. Problematisch ist jedoch hierbei,
dass die über die Zeltstütze in den Binderbock 40 und von dort aus in den Fußbodenträger
10 eingeleiteten Kräfte über Bohrungen 10a im Fussbodenträger 10 und die in diese
Bohrungen 10a, 10b eingeschobenen Bolzen 24, 28 in die Längsträger eingeleitet werden
müssen, da auf diesen die Ballastkörper 50 ruhen. Bei starkem Wind ist daher ein Versagen
an den Bolzen 24, 28, am Fussbodenträger 10 und/oder am Längsträger 20 zu befürchten.
Weiterhin ist aufgrund der Anordnung der Verstrebungen 32a, 32b nur eine begrenzte
Freiheit hinsichtlich der Positionierung der Ballastkörper 50 gegeben, so dass diese
gegebenenfalls vergleichsweise weit von der Zeltstütze 6 und der Befestigungsvorrichtung
44 entfernt angeordnet werden müssen.
[0038] Fig. 2 zeigt zunächst in einer Übersichtsdarstellung eine erfindungsgemäße Gestaltung.
Das dargestellte Zelt verfügt ebenfalls über einen Unterbau mit zueinander parallelen
Fußbodenträgern 10 und hierzu orthogonalen Längsträgern 20, 26 sowie mit zu den Fußbodenträgern
10 parallelen Querträgern 29. Zwischen den Fußbodenträgern 10 erstrecken sich Bodensegmente
30, die in Aufnahmenuten 12a, 12b der Fußbodenträger 10 eingeschoben sind.
[0039] Oberhalb des Unterbaus ist der Zeltaufbau angeordnet, der von Zeltstützen 6 getragen
wird, welche in nachfolgend noch erläuterter Weise am Unterbau befestigt sind.
[0040] Fig. 3 zeigt in einer vergrößerten Darstellung einen in Fig. 2 mit "A" gekennzeichneten
Bereich. Es handelt sich um einen Verbindungsbereich, an dem eine Zeltstütze 6, ein
Fußbodenträger 10, sowie zwei Längsträger 20 zusammengefügt sind. Zur Verdeutlichung
sind die Hauptkomponenten der Fig. 3 mit Ausnahme der Längsträger 20 in Fig. 4 in
einer Explosionsdarstellung dargestellt.
[0041] Übereinstimmend mit der Gestaltung gemäß dem Stand der Technik umfassen die in den
Fig. 3 und 4 dargestellten Komponenten einen Fußbodenträger 10, der als Zweikammer-Hohlprofil
aus Aluminium hergestellt ist, der zur Aufnahme der Bodensegmente 30 auf Höhe einer
Oberkammer 14a die bereits beschriebenen Aufnahmenuten 12a, 12b aufweist und der unterhalb
der Oberkammer 12a eine den größeren Teil der Querschnittsfläche bildende Unterkammer
14b aufweist. Quer zur Haupterstreckungsrichtung des Fussbodenträgers 10 sind in diesen
Bohrungen 10a, 10b eingebracht, wobei die Bohrungen 10a in der schon beschriebenen
Weise der Aufnahme der Bolzen 24 des Längsträgers 20 dienen.
[0042] Ebenfalls übereinstimmend mit der Gestaltung gemäß dem Stand der Technik ist ein
Binderbock 40 vorgesehen, der die Befestigungseinrichtung 44 zur Anbringung der Zeltstütze
6 aufweist. Dieser Binderbock 40, der im zusammengesetzten Zustand stirnseitig des
Fußbodenträgers 10 angeordnet ist, verfügt über einen Fortsatz 46 von wenigen Zentimetern
Länge, der zum Einrücken in die Oberkammer 14a des Fussbodenträgers 10 vorgesehen
ist.
[0043] Zusätzlich zu den bereits aus der Gestaltung gemäß der Fig. 1 bekannten Komponenten
sind die folgenden Komponenten vorgesehen. Zum Einschub in die Unterkammer 14b ist
ein Stabilisierungselement 60 vorgesehen. Zum Einhängen an den Fußbodenträger 10 ist
ein Ballastierungsschiff 70 vorgesehen. Weiterhin sind zum Einhängen an das Ballastierungsschiff
70 stabförmige Ballastkörper 80 eines ersten Typs und zum Einlegen in das Ballastierungsschiff
70 ein barrenförmiger Ballastkörper 88 eines zweiten Typs vorgesehen.
[0044] Unter Bezugnahme insbesondere auf Fig. 3 wird das Zusammenwirken dieser Komponenten
erläutert. Das Stabilisierungselement 60, welches selbst eine hohe Masse von etwa
40 kg aufweist, ist in die Unterkammer 14b so weit eingeschoben, dass lediglich noch
eine Befestigungsvorrichtung 62 mit Bohrungen für einen Bolzen 64 über das Ende des
Fußbodenträgers 10 hinausragt. An dieser Befestigungsvorrichtung 62 ist mittels des
Bolzens 64 ein Abstützorgan 68 befestigt, welches so dimensioniert und ausgerichtet
ist, dass seine Unterseite 68a in Berührkontakt oder nahezu in Berührkontakt mit der
Oberseite des Stützflansches 42 des Binderbocks 40 gelangt. Hierdurch wird eine besonders
vorteilhafte Krafteinleitung von der Zeltstütze 6 in den Fußbodenträger 10 sowie das
Stabilisierungselement 60 erreicht, da die Kraftleitung nicht mehr einzig über den
Fortsatz 46 erfolgen muss. Zusätzlich wird wirksam verhindert, dass bei durch Wind
verursachten Horizontalkräften der Binderbock 40 sich vom Fussbodenträger 10 beabstanden
kann.
[0045] Das Ballastierungsschiff 70 verfügt über ein nach oben offenes U-Profil 72, welches
mittels Querverstrebungen 74 stabilisiert ist. Es ist unter Verwendung von Zwischenblechen
76 und in die Bohrungen 10b des Fussbodenträgers 10 eingeschobenen Befestigungsbolzen
78 an den Fußbodenträger 10 angehängt. Die in die Bohrungen 10b eingeschobenen Bolzen
78 liegen dabei im Bereich einer Ausnehmung 60b auf einem Bodenabschnitt des Stabilisierungselements
60 auf.
[0046] Das eingehängte Ballastierungsschiff 70 nimmt zum einen den in einen Aufnahmeraum
73 des U-Profils 72 eingelegten Ballastkörper 88 der zweiten Art auf, welcher eine
Masse von etwa 25 kg aufweist. Der weit überwiegende Teil der vom Ballastierungsschiff
70 aufgenommenen Masse wird jedoch durch die stabförmigen Ballastkörper 80 der ersten
Art gebildet. Diese weisen an einem proximalen, dem Ballastierungsschiff 70 zugewandten
Ende 80a Einhängehaken 82 und Stützflächen 84 auf. Mittels der Einhängehaken 82 können
sie in die als Halteeinrichtung 72a wirkenden Schenkel 72a des U-Profils 72 des Ballastierungsschiffs
70 auf beiden Seiten eingehängt werden, wobei sie sich mittels der Stützflächen 84
an der Außenseite der Halteeinrichtungen 72a abstützen, um die dargestellte horizontale
Ausrichtung zu gewährleisten. Wie dargestellt werden mehrere Ballastkörper 80 des
ersten Typs in Erstreckungsrichtung des Fußbodenträgers 10 nebeneinander eingehängt.
Durch das Einhängen der Ballastkörper 80 des ersten Typs beidseitig des Fussbodenträgers
10 wird eine Torsion des Fussbodenträgers durch die Ballastierung vermieden. Die in
Fig. 3 und 4 dargestellten Ballastkörper 80 weisen jeweils eine Masse von 20 kg auf.
Bei insgesamt 24 baugleichen Ballastkörpern 80 des ersten Typs im Bereich der in Fig.
2 mit A gekennzeichnete Stütze 6 ergibt sich somit alleine durch die Ballastkörper
80 des ersten Typs eine Gesamtballastierung von 480 kg. An dem benachbarten und in
Fig. 2 linken Fussbodenträger wird eine geringere Masse von 360 kg erreicht, weil
dort unter Inkaufnahme einer Torsionswirkung nach außen weisende Ballastkörper Verwendung
finden, die je Stück nur 10 kg wiegen.
[0047] Wie bereits dargelegt und insbesondere in Fig. 2 gut erkennbar ist, erstrecken sich
die Ballastkörper 80 des ersten Typs weitgehend horizontal, wobei auch ihre distalen
Ende 80b aufgrund der horizontalen Erstreckung nicht in Bodenkontakt gelangen. Gleichzeitig
sind die Ballastkörper 80 jedoch niedrig genug, um auch mit ihrer Oberseite unterhalb
der Quer- und Diagonalverstrebungen 32a, 32b der Bodensegmente 30 zu bleiben, so dass
keine diesbezügliche Rücksicht hinsichtlich der Positionierung erforderlich ist.
[0048] Durch die genannte Gestaltung mit dem Ballastierungsschiff 70 sowie den darin bzw.
daran befestigten Ballastkörpern 80, 88 der ersten und zweiten Art sind die Fußbodenträger
10 ohne Zwischenschaltung der Längsträger 20 mit einer erheblichen Ballastmasse versehen.
Von einer Zeltstütze 6 in Richtung des Pfeils 4 und des Pfeils 5 über den Binderbock
40 mit dem Fortsatz 46 und über das Abstützorgan 68 auf den Fußbodenträger 10 und
das Stabilisierungselement 60 vertikal nach oben oder horizontal wirkende Kräfte werden
somit über die den Fussbodenträger 10 belastende Ballastierung abgefangen, ohne dass
die Anbindung der Längsträger 20 an den Fußbodenträger 10 hierfür eine maßgebliche
Rolle zukommt. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass das Stabilisierungselement
60 durch seine Erstreckung zwischen der Befestigungsvorrichtung 44 des Binderbocks
40 und dem Krafteinleitungsbereich des Ballastierungsschiffs 70 eine erhebliche Verstärkung
des selbst vergleichsweise schwachen Aluminiumprofils des Fußbodenträgers 10 bildet
und somit dessen Verformung entgegenwirkt. Aufgrund der Tatsache, dass das Stabilisierungselement
60 mit der Befestigungsvorrichtung 62 unter Umgehung des Fußbodenträgers 10 unmittelbar
die durch die Stütze 6 eingeleiteten Kräfte aufnehmen kann und aufgrund der Tatsache,
dass die Masse der Ballastkörper 80, 88 des ersten und zweiten Typs im Bereich der
Ausnehmung 60b unmittelbar auf dem Stabilisierungselement 60 und dessen horizontaler
sowie vertikaler Verlagerung entgegenwirkt, kann ein Teil der auf die Befestigungsvorrichtung
44 wirkenden Kraft quasi vollständig am Fußbodenträger 10 vorbei in das Ballastierungsschiff
70 geleitet werden.
[0049] Das Ballastierungsschiff 70 ist vorzugsweise während der zu erwartenden Windbelastung
des Zeltes stets in Berührkontakt mit dem Untergrund 2. Dabei ist die Anbindung des
Ballastierungsschiffs 70 an den Fussbodenträger mittels der Bolzen 76, 78 geometrisch
derart ausgelegt, dass bei Windstille oder zumindest wenn keine nach oben gerichtete
Kraftwirkung auf die Zeltstütze 6 und damit auf den Fussbodenträger 10 sowie das Stabilisierungselement
60 wirkt, die Gewichtskraft der Ballastkörper über eine Kontaktfläche an der Unterseite
des Ballastierungsschiffs unmittelbar auf den Untergrund wirkt und somit einem Verschieben
des Zeltes entgegenwirkt. Wenn der Wind die Zeltstütze 6 und damit das Stabilisierungselement
60 und den Fussbodenträger 10 anzuheben versucht, reduziert sich der Anteil der derartig
unmittelbar in den Untergrund 2 eingeleiteten Kraft und ein zweiter Anteil der Kraft
wirkt stattdessen vertikal auf den Fussbodenträger 10 und verhindert, dass dieser
angehoben wird.
[0050] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, sind unterhalb der Stützflansche 42, 22 sowie
auch unterhalb des Ballastierungsschiff 70 und unterhalb aller anderen Kontaktbereiche
des Unterbaus mit dem Untergrund 2 Verrutschsicherungen 90 in Form von Gummimatten
90 vorgesehen. Diese Gummimatten 90 sind auf der Oberseite 90a und der Unterseite
90b vulkanisiert und weisen jeweils einen hohen Reib-Beiwert mit den entsprechenden
Reibpartnern von mindestens 0,5 auf, so dass eine vergleichsweise geringe Ballastierung
des Zeltunterbaus, insbesondere des Fussbodenträgers 10, ausreicht, um das Zelt sicher
gegen Verrutschen zu sichern.
1. Zeltunterbau zur Anordnung auf einem Untergrund (2) mit
- einer Mehrzahl von Fussbodenträgern (10), die
- horizontal und zueinander parallel ausgerichtet sind und
- aufeinander zu weisend offene Aufnahmenuten (12a, 12b) zum Einschieben von Bodensegmenten
(30) aufweisen,
- einer Mehrzahl von Längsträgern (20, 26), die
- horizontal, zueinander parallel und orthogonal zu den Fussbodenträgern (10) angeordnet
sind,
- mit zwei benachbarten Fussbodenträgern (10) verbunden sind,
- mindestens einem Ballastkörper (80, 88),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ballastkörper (80, 88) derart angeordnet ist, dass seine Gewichtskraft ohne Zwischenschaltung
eines Längsträgers (20, 26) auf einen mit dem Ballastkörper belasteten Fussbodenträger
(10) wirkt.
2. Zeltunterbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zur Aufnahme des mindestens einen Ballastkörpers (80, 88) eine dem belasteten Fussbodenträger
(10) zugeordnete Haltevorrichtung (72a) vorgesehen ist, die vorzugsweise als sich
in Haupterstreckungsrichtung des belasteten Fussbodenträgers (10) erstreckender Profilabschnitt
(72a) ausgebildet ist, und
- der mindestens eine Ballastkörper (80) als Ballastkörper (80) eines ersten Typs
ausgebildet ist und an einer proximalen Seite (80a) eine Einhängevorrichtung (82)
aufweist, mittels derer er derart in die Haltevorrichtung (72a) einhängbar ist, dass
eine der Einhängevorrichtung (82) abgewandte distale Seite (80b) des Ballastkörpers
(80) sich nicht in Berührkontakt mit dem Untergrund (2) befindet.
3. Zeltunterbau nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Ballastkörper (80) des ersten Typs stabförmig oder plattenförmig ausgebildet
ist und
- die Einhängevorrichtung (82) des Ballastkörpers (80) und die Haltevorrichtung (72a)
derart ausgebildet und angeordnet sind, dass der Ballastkörper (80) des ersten Typs
im eingehängten Zustand im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist.
4. Zeltunterbau nach einem der Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem belasteten Fussbodenträger (10) zwei Haltevorrichtungen (72a) zur Aufnahme jeweils
mindestens eines Ballastkörpers (80) des ersten Typs zugeordnet sind, wobei die Haltevorrichtungen
(72a) derart angeordnet sind, dass die mindestens zwei Ballastkörper (80) des ersten
Typs im eingehängten Zustand auf gegenüberliegenden Seiten des belasteten Fussbodenträgers
(10) angeordnet sind.
5. Zeltunterbau nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein als vom belasteten Fussbodenträger (10) getrennt ausgebildeter Ballastierungsträger
(70) vorgesehen ist, der dafür ausgebildet ist, an dem belasteten Fussbodenträger
(10) befestigt zu werden, und der zur Aufnahme und/oder zum Einhängen des mindestens
einen Ballastkörpers (80, 88) vorgesehen ist.
6. Zeltunterbau nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Haltevorrichtung (72a) für den Ballastkörper (80) des ersten Typs
am Ballastierungsträger (70) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise der Ballastierungsträger
(70) ein in Haupterstreckungsrichtung des Fussbodenträgers ausgerichtetes Profil (72)
aufweist, insbesondere ein U-Profil (72), mit zwei parallelen Schenkeln (72a), die
die Haltevorrichtungen (72a) bilden.
7. Zeltunterbau nach einem der Ansprüche 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Ballastierungsträger (70) einen Aufnahmeraum (73) aufweist und
- im Aufnahmeraum (73) des Ballastierungsträgers (70) ein Ballastkörper (88) eines
zweiten Typs vorgesehen ist.
8. Zeltunterbau nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
am belasteten Fussbodenträger (10) eine Befestigungsvorrichtung (44, 62) zur Anbringung
einer vertikal ausgerichteten Zeltstütze (6) vorgesehen ist.
9. Zeltunterbau nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein vom Fussbodenträger (10) separates Stabilisierungselement (60) vorgesehen ist,
welches sich von der Befestigungsvorrichtung (44, 62) bis zu einem Krafteinleitungsbereich
(10b) des Fussbodenträgers (10) erstreckt, an dem die Gewichtskraft des mindestens
einen Ballastkörpers (80, 88) auf den Fussbodenträger wirkt.
10. Zeltunterbau nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stabilisierungselement (60) dafür ausgebildet ist, in Haupterstreckungsrichtung
des Fussbodenträgers (10) in diesen eingeschoben zu werden.
11. Zelt mit
- einem Zeltunterbau mit Fussbodenträgern zur Aufnahme von Bodensegmenten und dazu
orthogonal ausgerichteten Längsträgern und
- einem Zeltaufbau mit vertikal ausgerichteten Stützen, dadurch gekennzeichnet, dass
der Zeltunterbau nach einem der vorstehenden Ansprüchen ausgebildet ist.