[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschlagvorrichtung für ein Fenster, eine
Tür oder dergleichen mit einem Beschlagelement, in dem ein Langloch ausgebildet ist,
sowie einem in einer Längsrichtung des Langlochs in dem Langloch verschiebbar geführten
Körper.
[0002] Derartige Langlochführungen einer Beschlagvorrichtung sind prinzipiell bekannt und
finden beispielsweise in verdeckten Ecklagern für Fensterflügel Anwendung oder in
Treibstangenbeschlägen, in denen ein mit einer Treibstange gekoppelter Zapfen ein
Langloch einer Stulpschiene durchgreifen kann.
[0003] Problematisch bei herkömmlichen Beschlagvorrichtungen der vorstehenden Art ist, dass
Schmutz, Feuchtigkeit oder Ähnliches in das Langloch eindringen und in hinter dem
Langloch gelegene Bereiche der Beschlagvorrichtung gelangen kann. Hierdurch kann eine
Verschmutzung von hinter dem Langloch gelegenen Beschlagteilen eintreten, was zur
Behinderung des in dem Langloch geführten Körpers und zur Schwergängigkeit des Beschlags
führen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Beschlagvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine dauerhaft zuverlässig arbeitende Langlochführung aufweist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Beschlagvorrichtung für ein Fenster, eine Tür
oder dergleichen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
[0006] Die erfindungsgemäße Beschlagvorrichtung umfasst ein Beschlagelement, in dem ein
Langloch ausgebildet ist, einen in einer Längsrichtung des Langlochs in dem Langloch
verschiebbar geführten Körper und ein langgestreckt, insbesondere bandförmig, ausgebildetes
Abdeckelement, welches im Bereich des Langlochs an dem Beschlagelement anliegend und
in Längsrichtung des Langlochs verschiebbar geführt ist und zur gemeinsamen Verschiebung
mit dem Körper wirkverbunden ist, wobei das Abdeckelement im Bereich des Langlochs
im Wesentlichen in Längsrichtung des Langlochs orientiert ist und das Langloch zumindest
bereichsweise schmutz- und/oder wasserdicht abdeckt.
[0007] Durch das Abdeckelement wird ein Eindringen von Schmutz und/oder Feuchtigkeit in
einen hinter dem Langloch gelegenen Beschlagbereich wirksam verhindert. Da das Abdeckelement
zur gemeinsamen Verschiebung in Längsrichtung des Langlochs mit dem im Langloch geführten
Körper wirkverbunden ist, kann das Abdeckelement das Langloch in verschiedenen Positionen
des Körpers und auch während einer Bewegung des Körpers automatisch wirksam abdecken.
[0008] Auf diese Weise wird das Beschlagelement im Bereich des Langlochs wirksam vor dem
Eindringen von Schmutz und/oder Feuchtigkeit geschützt und eine dauerhaft optisch
ansprechende und zuverlässige Langlochführung geschaffen.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Figuren beschrieben.
[0010] Das Beschlagelement kann zum Beispiel zur Befestigung an einem Rahmen des Fensters,
der Tür oder dergleichen ausgebildet sein. Dabei kann insbesondere ein das Langloch
aufweisender Bereich des Beschlagelements einem unteren waagerechten Abschnitt des
Rahmens zugeordnet sein.
[0011] Vorzugsweise deckt das Abdeckelement das Langloch zumindest bereichsweise an einer
flügelseitig gelegenen Vorderseite des Beschlagelements ab. Ist das Langloch beispielsweise
in einem Beschlagelement vorgesehen, welches an einem unteren horizontalen Abschnitt
eines Rahmens des Fensters, der Tür oder dergleichen anbringbar ist, deckt das Abdeckelement
das Langloch bevorzugt von einer Oberseite des Langlochs her ab, welche einem Flügel
des Fensters, der Tür oder dergleichen zugewandt ist. Auf diese Weise kann nicht nur
verhindert werden, dass von einem Beschlagäußeren her Schmutz und Feuchtigkeit durch
das Langloch in hinter dem Langloch befindliche Beschlagbereiche gelangt, sondern
auch, dass Schmutz oder Feuchtigkeit überhaupt in das Langloch hinein gelangt, sodass
auch das Langloch selbst sauber gehalten wird.
[0012] Der in dem Langloch verschiebbar geführte Körper kann als Zapfen ausgebildet sein.
Der Zapfen kann dabei das Langloch durchgreifen, wodurch eine Führung des Zapfens
in Längsrichtung des Langlochs gewährleistet wird. Der Zapfen kann zum Beispiel zylinder-
oder pilzförmig ausgebildet sein, wobei ein das Langloch durchgreifender pilzförmiger
Zapfen zum Beispiel eine in einer Richtung senkrecht zu einer Hauptebene des Langlochs
wirksame Hinterschneidung mit dem Beschlagelement bilden und somit eine Festlegung
des Zapfens in dieser Richtung gewährleisten kann.
[0013] Das Abdeckelement ist so gelagert, dass es mit seiner Längsrichtung im Bereich des
Langlochs im Wesentlichen in Längsrichtung des Langlochs orientiert und längsverschiebbar
geführt ist. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Beschlagelement dabei
zumindest einen seitlich des Langlochs angeordneten, in Längsrichtung des Langlochs
verlaufenden Führungsschlitz auf. Die Breite des Abdeckelements kann beispielsweise
in etwa der Breite des Langlochs entsprechen oder etwas grö-βer sein. Das Beschlagelement
kann auch einen in Längsrichtung des Langlochs betrachtet vor oder hinter dem Langloch
gelegenen, und seitlich zu dem Abdeckelement angeordneten, in Längsrichtung des Langlochs
verlaufenden Führungsschlitz aufweisen, in dem das Abdeckelement in Längsrichtung
des Langlochs verschiebbar geführt ist.
[0014] Bevorzugt ist der Körper über ein weiteres, von dem Abdeckelement unabhängiges Beschlagteil
aktiv antreibbar und ist das Abdeckelement so mit dem Körper wirkverbunden, dass es
beim Antreiben des Körpers über das Beschlagteil passiv mit dem Körper mitbewegt wird.
[0015] Das Abdeckelement kann vorteilhafterweise ein elastisches Material aufweisen und
insbesondere durch ein Federstahlband gebildet sein. Das Abdeckelement kann dann so
geführt sein, dass es sich abseits des Langlochs an die Form des Beschlagelements
anpasst und somit in den unterschiedlichen Positionen des Körpers im Langloch durch
das Abdeckelement kein wesentlicher zusätzlicher Raumbedarf geschaffen wird.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen einem dem Langloch zugeordneten
Abschnitt des Abdeckelements und einem davon beabstandeten Abschnitt des Abdeckelements
eine Umlenkung für das Abdeckelement vorgesehen. Eine solche Umlenkung kann zum Beispiel
bei einer winkeligen Ausgestaltung des Beschlagelements eine Anpassung des Abdeckelements
an das Beschlagelement bewirken, sodass abseits des Langlochs kein zusätzlicher Platzbedarf
durch das Abdeckelement entsteht.
[0017] Das Beschlagelement kann insbesondere eine Eckumlenkung für das Abdeckelement bilden.
Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Beschlagelement zur Befestigung in einer
Ecke eines Rahmens oder eines Flügels des Fensters, der Tür oder dergleichen ausgebildet
ist, wie zum Beispiel im Fall einer Ausbildung des Beschlagelements als Teil eines
Ecklagers für einen Flügel des Fensters, der Tür oder dergleichen.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Beschlagelement eine flügelseitig
gelegene Vorderseite sowie eine rahmenseitig gelegene Rückseite auf, wobei das Abdeckelement
im Bereich des Langlochs nahe der Vorderseite des Beschlagelements geführt und in
einem davon beabstandeten Bereich nahe der Rückseite des Beschlagelements geführt
ist. Auf diese Weise kann zum Beispiel wenn zwischen den beiden Bereichen eine 90°-Umlenkung
des Abdeckelements vorgesehen ist, ein größerer Krümmungsradius und somit eine leichtere
Verschiebbarkeit des Abdeckelements gewährleistet werden.
[0019] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Abdeckelement fest mit
dem Körper verbunden oder um eine im Wesentlichen senkrecht zu einer Hauptebene des
Langlochs orientierte Achse des Körpers drehbar mit dem Körper verbunden. In letzterem
Fall kann der Körper um eine beispielsweise senkrecht zur Hauptebene des Langlochs
gerichtete Drehachse drehbar in dem Langloch geführt sein und das Abdeckelement unabhängig
von dem Drehwinkel des Körpers im Wesentlichen längs der Längsrichtung des Langlochs
orientiert geführt sein.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Körper zwischen einer ersten Endposition
und einer in Längsrichtung des Langlochs von der ersten Endposition beabstandeten
zweiten Endposition verschiebbar und ist das Langloch in der ersten und/oder zweiten
Endposition des Körpers im Wesentlichen vollständig durch das Abdeckelement und den
Körper abgedeckt. Auf diese Weise kann ein Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit
in den unterschiedlichen Positionen des Körpers besonders wirksam verhindert werden.
[0021] Das Beschlagelement kann einen Teil eines verdeckt anbringbaren Ecklagers für einen
Flügel des Fensters, der Tür oder dergleichen bilden. Das Langloch kann dabei einen
Teil einer von wenigstens zwei Zwangsführungen des Ecklagers bilden. Insbesondere
in einem solchen Ecklager kann durch das Abdeckelement das Eindringen von Schmutz
oder Feuchtigkeit wirksam verhindert und somit eine zuverlässige Betriebsbereitschaft
des Ecklagers gewährleistet werden.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform befindet sich der Körper in einer Öffnungsstellung
des Ecklagers in einer Endposition, in welcher das Abdeckelement und der Körper das
Langloch zumindest annähernd vollständig abdecken.
[0023] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Fenster, eine Tür oder dergleichen gemäß
Anspruch 14. Das Fenster, die Tür oder dergleichen weist eine an einem Rahmen und/oder
einem Flügel des Fensters, der Tür oder dergleichen befestigte Beschlagvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 auf. Die vorstehend in Bezug auf die Beschlagvorrichtung
beschriebenen Ausführungsformen und Vorteile gelten entsprechend.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Beschlagvorrichtung in einem unteren
horizontalen Abschnitt eines Rahmens des Fensters, der Tür oder dergleichen angeordnet.
In einem solchen Bereich bewirkt eine Verhinderung des Eindringens von Schmutz oder
Feuchtigkeit eine besonders deutliche Verbesserung des Betriebsverhaltens des Fensters,
der Tür oder dergleichen.
[0025] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße, an einen Fensterrahmen angesetzte Beschlagvorrichtung in einer
ersten Schwenkstellung von oben betrachtet;
- Fig. 2
- die Beschlagvorrichtung von Fig. 1 in einer zweiten Schwenkstellung von oben betrachtet;
- Fig. 3
- die Beschlagvorrichtung von Fig. 1 und 2 in der ersten Schwenkstellung in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 4
- die Beschlagvorrichtung von Fig. 1 bis 3 in der zweiten Schwenkstellung in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 5
- die Beschlagvorrichtung von Fig. 1 bis 4 in einer Vorderansicht;
- Fig. 6
- eine entlang der Linie A-A von Fig. 5 geschnittene Ansicht der Beschlagvorrichtung
von Fig. 1 bis 5;
- Fig. 7
- eine vergrößerte Ansicht des Ausschnitts B der Beschlagvorrichtung von Fig. 6;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht der Beschlagvorrichtung von Fig. 1 bis 7 in der zweiten
Schwenkstellung; und
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht der Beschlagvorrichtung von Fig. 1 bis 8 in einer dritten
Schwenkstellung.
[0026] Fig. 1 bis 9 zeigen eine Beschlagvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel bildet die Beschlagvorrichtung ein verdecktes
Ecklager für ein Fenster. Die Beschlagvorrichtung umfasst ein Beschlagelement 10,
welches zum Anbauen an einen Rahmen 12 (Fig. 1 bis 4) des Fensters ausgebildet ist.
Ferner umfasst die Beschlagvorrichtung ein Flügelelement 14, welches zur Befestigung
an einem nicht dargestellten Flügel des Fensters ausgebildet ist.
[0027] Das Flügelelement 14 ist in Richtung eines Doppelpfeils 16 schwenkbar mit dem Beschlagelement
10 gekoppelt. Die Beschlagvorrichtung weist einen ersten Schwenkarm 18 auf, der an
einem Ende um einen festen Lagerpunkt 20 des Beschlagelements 10 schwenkbar an dem
Beschlagelement 10 gelagert ist und der an seinem anderen Ende um einen festen Lagerpunkt
22 des Flügelelements 14 schwenkbar an dem Flügelelement 14 gelagert ist. Die Beschlagvorrichtung
umfasst einen zweiten Schwenkarm 24, der an einem Ende um einen beweglichen Lagerpunkt
26 des Beschlagelements 10 schwenkbar an dem Beschlagelement 10 gelagert ist und der
an seinem anderen Ende um einen beweglichen Lagerpunkt 28 des Flügelelements 14 schwenkbar
an dem Flügelelement 14 gelagert ist.
[0028] Der bewegliche Lagerpunkt 26 des Beschlagelements 10 ist durch einen Körper 30 gebildet,
der mit dem Schwenkarm 24 verbunden ist und in einem in dem Beschlagelement 10 ausgebildeten
Langloch 32 (siehe Fig. 6 und 7) in einer Längsrichtung des Langlochs 32 verschiebbar
geführt ist.
[0029] Die Längsrichtung des Langlochs 32, in welcher der Körper 30 verschiebbar ist, ist
durch den Doppelpfeil 34 gekennzeichnet. Der Körper 30 ist als Pilzzapfen ausgebildet
(siehe Fig. 6 und 7).
[0030] Der bewegliche Lagerpunkt 28 des Flügelelements 14 ist durch einen Schlitten 36 gebildet,
der in einem Langloch 38 des Flügelelements 14 in Längsrichtung des Flügels verschiebbar
geführt ist und schwenkbar mit einem Ende des Schwenkarms 24 verbunden ist.
[0031] Die beiden Schwenkarme 18, 24 sind um eine gemeinsame Schwenkachse 40 schwenkbar
miteinander verbunden, wobei die Schwenkachse 40 zwischen den beiden Lagerpunkten
20, 22 des Schwenkarms 18 und den beiden Lagerpunkten 26, 28 des Schwenkarms 24 angeordnet
ist.
[0032] Die Beschlagvorrichtung umfasst ein langgestreckt und bandförmig ausgebildetes Abdeckelement
42, welches im Bereich des Langlochs 32 an dem Beschlagelement 10 anliegend und in
Längsrichtung des Langlochs 32, d.h. entlang des Pfeils 34, verschiebbar geführt und
zur gemeinsamen Verschiebung mit dem Körper 30 wirkverbunden ist.
[0033] Das Abdeckelement 42 ist im Bereich des Langlochs 32 im Wesentlichen in Längsrichtung
des Langlochs 32 orientiert und deckt das Langloch 32 schmutz- und wasserdicht ab.
Das Abdeckelement 42 wird gemeinsam mit dem Körper 30 in Längsrichtung des Langlochs
32 verschoben, so dass das Langloch 32 in verschiedenen Positionen des Körpers 30
schmutz- und wasserdicht abgedeckt wird.
[0034] Das Abdeckelement 42 deckt das Langloch 32 von einer Oberseite 44 des Langlochs 32
her ab, die dem Flügel des Fensters zugewandt ist. Somit können Schmutz oder Feuchtigkeit
von außerhalb des Beschlagelements 10 weder in das Langloch 32 hinein noch durch das
Langloch 32 hindurch zu hinter dem Langloch 32 gelegenen Beschlagteilen gelangen.
Die Breite b des Abdeckelements 42 ist etwas größer als eine Breite des Langlochs
32 gewählt, sodass das Abdeckelement 42 das Langloch 32 seitlich zu beiden Seiten
überdeckt.
[0035] Das Abdeckelement 42 ist in einer in Richtung des Pfeils 34 verlaufenden Nut 46 des
Beschlagelements 10 geführt, wobei das Abdeckelement 42 in etwa bündig mit die Nut
46 begrenzenden Seitenwänden 48 des Beschlagelements 10 abschließt.
[0036] Das Beschlagelement 10 weist einen Abschnitt 50 auf, der einem unteren, horizontalen
Holm 52 des Rahmens 12 zugeordnet ist und in dem das Langloch 32 ausgebildet ist,
sowie einen im Wesentlichen senkrecht zu dem Abschnitt 50 verlaufenden Abschnitt 54,
der einem vertikalen Holm 56 des Rahmens 12 zugeordnet ist. Das Beschlagelement 10
bildet zwischen dem Abschnitt 50 und dem Abschnitt 54 eine Eckumlenkung für das Abdeckelement
42, welche die Orientierung des Abdeckelements 42 um näherungsweise 90° umlenkt, wie
in Fig. 6 und Fig. 7 ersichtlich ist.
[0037] Das Abdeckelement 42 verläuft im Bereich des Langlochs 32 im Wesentlichen parallel
zu einer Hauptebene des Langlochs 32 und verläuft zugleich in einem von dem Langloch
32 beabstandeten Bereich im Wesentlichen parallel zu dem vertikalen Abschnitt 54 des
Beschlagelements 10. Auch wenn sich der Körper 30 nahe der Eckumlenkung befindet (siehe
Fig. 1, 3, 6, 7 und 9), schafft das Abdeckelement 42 somit keinen zusätzlichen Platzbedarf
in Längsrichtung 34 des Langlochs 32.
[0038] Das Beschlagelement 10 weist eine flügelseitig gelegene, dem Flügel des Fensters
zugewandte Vorderseite 58 sowie eine rahmenseitig gelegene, dem Rahmen 12 des Fenster
zugewandte Rückseite 60 auf. Das Abdeckelement 42 ist im Bereich des Langlochs 32
nahe der Vorderseite 58 des Beschlagelements 10 in der Nut 46 und im Bereich des vertikalen
Abschnitts 54 des Beschlagelements 10 nahe der Rückseite 60 des Beschlagelements 10
in einer weiteren Nut 62 des Beschlagelements 10 geführt. Dadurch wird, wie in Fig.
6 und 7 ersichtlich, eine Krümmung des Abdeckelements 42 im Bereich der Eckumlenkung
gering gehalten und so eine leichte Verschiebbarkeit des Abdeckelements 42 gewährleistet.
[0039] Fig. 1 bis 4 zeigen die Beschlagvorrichtung in einer Lage, in der die Beschlagvorrichtung
an dem Rahmen 12 befestigbar ist. Der horizontale Abschnitt 50 und der vertikale Abschnitt
54 des Beschlagelements 10 sind so in eine Ecke des Rahmens 12 eingesetzt, dass der
horizontale Abschnitt 50 an dem horizontalen Holm 52 des Rahmens 12 anliegt und der
vertikale Abschnitt 54 des Beschlagelements 10 an dem vertikalen Holm 56 des Beschlagelements
10 anliegt. Das in dem horizontalen Abschnitt 50 ausgebildete Langloch 32 verläuft
dabei im Wesentlichen parallel zum horizontalen Holm 52 und weist mit seiner Oberseite
44 zu dem Flügel des Fensters hin. Der horizontale Abschnitt 50 und der vertikale
Abschnitt 54 des Beschlagelements 10 umfassen jeweils zwei Schraublöcher 64, über
die die beiden Abschnitte 50, 54 an dem jeweils zugeordneten Holm 52, 56 des Rahmens
12 anschraubbar sind.
[0040] Das Langloch 32 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel in Längsrichtung 34 an seinen
beiden Enden geschlossen. Ebenso kann im Rahmen der Erfindung aber prinzipiell auch
ein an einem oder beiden Enden in Längsrichtung 34 offenes Langloch eingesetzt werden.
[0041] Wie insbesondere in Fig. 8 ersichtlich, ist das Abdeckelement 42 im vorliegenden
Ausführungsbeispiel so geführt, dass es im Bereich des Langlochs 32 zumindest näherungsweise
bündig mit den Seitenwänden 48 der Nut 46 abschließt. Ebenso kann das Abdeckelement
42 im Rahmen der Erfindung aber auch teilweise innerhalb des Langlochs 32 verlaufen
und dabei beispielsweise im Wesentlichen bündig mit einer Oberseite 44 des Langlochs
32 abschließen. Seitlich kann das Abdeckelement 42 in diesem Fall zumindest bereichsweise
durch die das Langloch 32 begrenzenden Seitenflächen des Beschlagelements 10 geführt
werden, sodass nicht unbedingt eine Nut 46 erforderlich ist.
[0042] Im Bereich des vertikalen Abschnitts 54 des Beschlagelements 10 verläuft das Abdeckelement
42 in der Nähe der Rückseite 60 des Beschlagelements 10 und wird seitlich durch die
Nut 62 begrenzende Seitenwände 66 des Beschlagelements 10 geführt.
[0043] In einem montierten Zustand des Beschlagelements 10 ist, wie insbesondere in Fig.
6 und 7 ersichtlich, ein Deckelteil 68 des Beschlagelements 10 an der Rückseite 60
des Beschlagelements 10 angebracht, welches das Abdeckelement 42 im Bereich des vertikalen
Abschnitts 54 des Beschlagelements 10 in einer Richtung senkrecht zur Längserstreckung
des Abdeckelements 42 festlegt und die in dem Beschlagelement 10 ausgebildete Nut
62 zu einem Führungskanal ergänzt.
[0044] Im Rahmen der Erfindung kann das Abdeckelement 42 prinzipiell auch in einem oder
mehreren seitlich des Langlochs 32 angeordneten Führungsschlitzen oder sonstigen Führungselementen
in Längsrichtung 34 des Langlochs 32 verschiebbar geführt sein. Ebenso kann das Abdeckelement
42 im Bereich des vertikalen Abschnitts 54 des Beschlagelements 10 in seitlich angeordneten
Führungsschlitzen oder sonstigen Führungselementen längsverschiebbar geführt sein.
In diesen Fall kann eine Breite b des Abdeckelements 42 zumindest im Wesentlichen
einer Breite des Langlochs 32 entsprechen oder etwas größer sein als die Breite des
Langlochs 32.
[0045] Während der Benutzung des in Fig. 1 bis 9 gezeigten Beschlags kann ein an dem Flügelelement
14 befestigter Flügel des Fensters durch einen Benutzer aus einer geschlossenen Stellung
in eine Drehöffnungsstellung geschwenkt werden. Fig. 9 zeigt die Beschlagvorrichtung
in einer Position, die einer geschlossenen Stellung von Flügel und Rahmen 12 entspricht.
Wie aus Fig. 1-4 ersichtlich, ist die Beschlagvorrichtung in dieser Position durch
den Flügel verdeckt, wodurch eine optisch ansprechende Fensterfront geschaffen wird.
[0046] Fig. 1 und 3 zeigen die Beschlagvorrichtung in einer Stellung, die einer teilweise
ausgeschwenkten Stellung des Fensterflügels entspricht. Fig. 2, 4 und 8 zeigen die
Beschlagvorrichtung in einer Stellung, die einer vollständig ausgeschwenkten Drehöffnungsstellung
des Flügels entspricht.
[0047] Durch die Zwangsführung des Fensterelements 14 relativ zu dem Beschlagelement 10
über die Schwenkarme 18 und 24 wird gewährleistet, dass sich beim Öffnen des Fensters
der Rahmen 12 und das Fenster nicht gegenseitig behindern. Bei einer Drehöffnung des
Fensters wird nämlich das Fenster nicht nur um den Lagerpunkt 22 geschwenkt, sondern
gleichzeitig wird der Lagerpunkt 22 um den Lagerpunkt 20 herum von dem vertikalen
Holm 56 des Rahmens 12 weg geschwenkt, wodurch ein Verspreizen von Rahmen 12 und Fensterflügel
verhindert wird.
[0048] Im Zuge eines Drehöffnens des Flügels wird der Körper 30 aktiv in Richtung des Pfeils
34 zum vertikalen Holm 56 hin verschoben. Wie in Fig. 1 bis 9 gezeigt, wird durch
das sich passiv mit dem Körper 30 mit verschiebende Abdeckelement 42 in jeder Stellung
des Körpers 30 eine wirksame Abdeckung des Langlochs 32 bewirkt. Auf diese Weise wird
ein verdecktes Ecklager geschaffen, das vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt ist
und somit dauerhaft zuverlässig arbeitet.
[0049] In dem in Fig. 1 bis 9 gezeigten Ausführungsbeispiel deckt das Abdeckelement 42 das
Langloch 32 in beiden Endstellungen des Körpers 30 über die gesamte Länge des Langlochs
32 ab. Dazu ist die Länge des Abdeckelements 42 mindestens in etwa so groß gewählt
wie die Länge des Langlochs 32 plus die Länge des Abstands zwischen den beiden Endstellungen
des Körpers 30. Im Rahmen der Erfindung könnte das Abdeckelement 42 auch so ausgebildet
sein, dass es in der Drehöffnungsstellung des Flügels das Langloch 32 im Wesentlichen
über die gesamte Länge abdeckt und in der Schließstellung nur teilweise oder gar nicht.
Da bei geschlossenem Fenster das Beschlagelement 10 nur in verringertem Ausmaß den
Einflüssen von Schmutz oder Feuchtigkeit ausgesetzt ist, kann auch auf diese Weise
ein dauerhaft funktionstüchtiges Ecklager geschaffen werden.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 10
- Beschlagelement
- 12
- Rahmen
- 14
- Flügelelement
- 16
- Doppelpfeil
- 18
- Schwenkarm
- 20, 22
- fester Lagerpunkt
- 24
- Schwenkarm
- 26, 28
- beweglicher Lagerpunkt
- 30
- Körper
- 32
- Langloch
- 34
- Doppelpfeil
- 36
- Schlitten
- 38
- Langloch
- 40
- Schwenkachse
- 42
- Abdeckelement
- 44
- Oberseite
- 46
- Nut
- 48
- Seitenwand
- 50
- horizontaler Abschnitt
- 52
- horizontaler Holm
- 54
- vertikaler Abschnitt
- 56
- vertikaler Holm
- 58
- Vorderseite
- 60
- Rückseite
- 62
- Nut
- 64
- Schraubloch
- 66
- Seitenwand
- 68
- Deckelteil
- b
- Breite
1. Beschlagvorrichtung für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einem Beschlagelement
(10), in dem ein Langloch (32) ausgebildet ist, einem in einer Längsrichtung des Langlochs
(32) in dem Langloch (32) verschiebbar geführten Körper (30) und einem langgestreckt,
insbesondere bandförmig, ausgebildeten Abdeckelement (42), welches im Bereich des
Langlochs (32) an dem Beschlagelement (10) anliegend und in Längsrichtung des Langlochs
(32) verschiebbar geführt ist und zur gemeinsamen Verschiebung mit dem Körper (30)
wirkverbunden ist, wobei das Abdeckelement (42) im Bereich des Langlochs (32) im Wesentlichen
in Längsrichtung des Langlochs (32) orientiert ist und das Langloch (32) zumindest
bereichsweise schmutz- und/oder wasserdicht abdeckt.
2. Beschlagvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Beschlagelement (10) zur Befestigung an einem Rahmen (12) des Fensters, der Tür
oder dergleichen ausgebildet ist.
3. Beschlagvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (42) das Langloch (32) zumindest bereichsweise an einer flügelseitig
gelegenen Vorderseite des Beschlagelements (10) abdeckt.
4. Beschlagvorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Körper (30) als ein insbesondere zylinder- oder pilzförmiger Zapfen ausgebildet
ist.
5. Beschlagvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Beschlagelement (10) zumindest einen seitlich des Langlochs (32) angeordneten
Führungsschlitz aufweist, in dem das Abdeckelement (42) in Längsrichtung des Langlochs
(32) verschiebbar geführt ist.
6. Beschlagvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (42) ein elastisches Material aufweist und insbesondere durch ein
Federstahlband gebildet ist.
7. Beschlagvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen einem dem Langloch (32) zugeordneten Abschnitt des Abdeckelements (42) und
einem davon beabstandeten Abschnitt des Abdeckelements (42) eine Umlenkung für das
Abdeckelement (42) vorgesehen ist.
8. Beschlagvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Beschlagelement (10) eine Eckumlenkung für das Abdeckelement (42) bildet.
9. Beschlagvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Beschlagelement (10) eine flügelseitig gelegene Vorderseite (58) sowie eine rahmenseitig
gelegene Rückseite (60) aufweist, wobei das Abdeckelement (42) im Bereich des Langlochs
(32) nahe der Vorderseite (58) des Beschlagelements (10) geführt ist und in einem
davon beabstandeten Bereich nahe der Rückseite (60) des Beschlagelements (10) geführt
ist.
10. Beschlagvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (42) fest mit dem Körper (30) verbunden ist oder um eine im Wesentlichen
senkrecht zu einer Hauptebene des Langlochs (32) orientierte Achse des Körpers (30)
drehbar mit dem Körper (30) verbunden ist.
11. Beschlagvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Körper (30) zwischen einer ersten Endposition und einer in Längsrichtung des Langlochs
(32) von der ersten Endposition beabstandeten zweiten Endposition verschiebbar ist
und in der ersten und/oder zweiten Endposition des Körpers (30) das Langloch (32)
im Wesentlichen vollständig durch das Abdeckelement (42) und den Körper (30) abgedeckt
ist.
12. Beschlagvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Beschlagelement (10) ein verdeckt anbringbares Ecklager für einen Flügel des Fensters,
der Tür oder dergleichen bildet.
13. Beschlagvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Langloch (32) eine von wenigstens zwei Zwangsführungen des Ecklagers bildet.
14. Beschlagvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Körper (30) in einer Öffnungsstellung des Ecklagers in einer Endposition
befindet, in welcher das Abdeckelement (42) und der Körper (30) das Langloch (32)
zumindest annähernd vollständig abdecken.
15. Fenster, Tür oder dergleichen mit einer an einem Rahmen (12) und/oder einem Flügel
des Fensters, der Tür oder dergleichen befestigten Beschlagvorrichtung nach einem
der vorstehenden Ansprüche, wobei die Beschlagvorrichtung bevorzugt in einem unteren
horizontalen Abschnitt eines Rahmens (12) des Fensters, der Tür oder dergleichen angeordnet
ist.