[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flanschplatte zum Verbinden von Abgasrohren
mit einer Brennkraftmaschine. Die Erfindung betrifft außerdem eine Flanschverbindung
zum Befestigen einer Abgasanlage an einer Brennkraftmaschine. Ferner betrifft die
vorliegende Erfindung einen Abgaskrümmer zum Abführen von Abgas von einer Brennkraftmaschine,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
[0002] Eine Abgasanlage wird üblicherweise eingangsseitig an einer Brennkraftmaschine befestigt,
um die während des Betriebs der Brennkraftmaschine anfallenden Verbrennungsabgase
abführen zu können. Der an einem Motorblock bzw. an einer Zylinderbank der Brennkraftmaschine
befestigte Eingangsbereich der Abgasanlage wird in der Regel durch einen so genannten
Abgaskrümmer gebildet, der mehrere, einzelne, einlassseitige Abgasrohre zu einem gemeinsamen
auslassseitigen Abgasrohr vereint. Üblicherweise werden die einzelnen Abgasrohre über
einen gemeinsamen Flansch an der Brennkraftmaschine befestigt. Problematisch ist dabei,
dass im Betrieb der Brennkraftmaschine abgasseitig hohe Temperaturen entstehen, die
zu thermischen Dehnungseffekten führen. Aufgrund unterschiedlicher Temperaturen einerseits
am Motorblock bzw. an der Zylinderbank und andererseits am Flansch der Abgasanlage
bzw. des Abgaskrümmers und/oder aufgrund unterschiedlicher Wärmedehnungskoeffizienten
der miteinander verbundenen Bauteile kann es zu thermisch bedingten Spannungen innerhalb
der miteinander verbundenen Bauteile bzw. innerhalb der Verbindung kommen. Insbesondere
können diese Spannungen zur Beulenbildung im Bereich des gemeinsamen Flansches führen,
so dass dort Leckagen entstehen, durch die Abgas unbehandelt in die Umgebung gelangen
kann.
[0003] Die vorliegend Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für die Verbindung zwischen
Abgasanlage und Brennkraftmaschine einen Weg aufzuzeigen, der sich insbesondere dadurch
auszeichnet, dass die Gefahr einer Beschädigung der miteinander verbundenen Komponenten
aufgrund thermischer Dehnungseffekte reduziert ist.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Flanschplatte, die mindestens
zwei integral an der Flanschplatte ausgeformte Anschlussstutzen aufweist, an denen
jeweils ein Abgasrohr befestigbar ist, und die mehrere zur Fixierung der Flanschplatte
an der Brennkraftmaschine vorgesehene, z.B. zum Durchführen von Schrauben geeignete,
Durchgangsöffnungen besitzt, mit wenigstens einem Anschlussbereich zu versehen, der
zumindest einen der Anschlussstutzen aufweist, und der von einem die Flanschplatte
durchdringenden Schlitz eingefasst ist. Damit besagter Anschlussbereich trotz den
Schlitzes mit der Flanschplatte verbunden bleibt, weist der jeweilige Schlitz zumindest
eine Unterbrechung auf, in deren Bereich der jeweilige Anschlussbereich mit der übrigen
Flanschplatte verbunden bleibt, während er im übrigen, also entlang des Schlitzes
von der Flanschplatte getrennt ist. Diese Bauweise führt dazu, dass sich der Anschlussbereich
mit dem jeweiligen Anschlussstutzen relativ zur übrigen Flanschplatte bewegen kann.
Hierdurch können thermisch bedingte Dehnungen elastisch aufgenommen werden, wodurch
die Gefahr kritischer Spannungen reduziert werden kann. Die Erfindung beruht hierbei
auf der Überlegung, dass die Anschlussstutzen höhere Temperaturen erreichen als die
mit der Brennkraftmaschine verbundene Flanschplatte. Mit Hilfe des jeweiligen Schlitzes
wird der jeweilige Anschlussbereich, der den jeweiligen Anschlussstutzen enthält,
von der übrigen Anschlussplatte bis auf die jeweilige Unterbrechung freigeschnitten
und separiert, so dass sich die Anschlussstutzen mit den daran befestigten Abgasrohren
relativ zur übrigen Anschlussplatte und somit relativ zur Brennkraftmaschine bewegen
können. Ferner wird gerade im Bereich der Anschlussstutzen bzw. in den Anschlussbereichen
die Gefahr einer Beulenbildung aufgrund thermischer Dehnungseffekte signifikant reduziert.
[0006] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform verläuft der jeweilige Schlitz innerhalb
der Flaschplatte separat und beabstandet von Stutzenöffnungen, die jeweils von einem
Anschlussstutzen eingefasst sind und jeweils die Flanschplatte durchdringen. Mit anderen
Worten, der jeweilige Schlitz verläuft außerhalb der Auslassstutzen bzw. außerhalb
der Stutzenöffnungen. Hierdurch lassen sich beispielsweise Leckagen vermeiden, die
dann auftreten könnten, wenn der jeweilige Schlitz in eine solche Stutzenöffnung einmünden
würde oder zwei solche Stutzen öffnungen fluidisch miteinander verbinden würde.
[0007] Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass der jeweilige Schlitz innerhalb
der Flaschplatte separat und beabstandet von den Durchgangsöffnungen, also außerhalb
der Durchlassöffnungen verläuft. Hierdurch lassen sich z.B. nachteilige Wechselwirkungen
mit der Fixierung der Flanschplatte vermeiden.
[0008] Vorteilhaft ist ferner eine Ausführungsform, bei welcher der jeweilige Schlitz an
seinen Längsenden geschlossen ist oder in einen anderen Schlitz einmündet. Somit ist
sichergestellt, dass der jeweilige Schlitz vollständig innerhalb der Flanschplatte
verläuft. Beispielsweise lassen sich dadurch Leckagen vermeiden. Zweckmäßig kann vorgesehen
sein, dass eine Schlitzbreite des jeweiligen Schlitzes kleiner ist als oder maximal
gleich groß ist wie eine Plattendicke der Flanschplatte. Da die Schlitze nur eine
Trennung der entlang der Schlitzlänge seitlich daran angrenzenden Plattenbereiche
bewirken sollen, reicht eine kleine Schlitzbreite aus, die bei bestimmten Temperaturen
auch den Wert Null annehmen kann, so dass die Plattenbereiche im Schlitz aneinander
stoßen. Beispielsweise lassen sich die Schlitze mittels eines Laserschneidverfahrens
herstellen oder mittels eines Stanz- oder Schneid- oder Trennvorgangs.
[0009] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher die Durchgangsöffnungen
außerhalb des jeweiligen Anschlussbereichs in der übrigen Flanschplatte angeordnet
sind. Somit ist im montierten Zustand die übrige Flanschplatte im Bereich der Durchgangsöffnungen
an der Brennkraftmaschine lagefixiert, während die weitgehend freigeschnittenen Anschlussbereiche
relativ dazu beweglich sind.
[0010] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform können mehrere Anschlussstutzen jeweils
in einem solchen Anschlussbereich ausgebildet sein. Bevorzugt sind alle Anschlussstutzen
jeweils in einem solchen Anschlussbereich ausgebildet. Somit können sich alle Anschlussstutzen
relativ zur übrigen Flanschplatte bewegen.
[0011] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann zumindest eine solche Unterbrechung
zwischen dem jeweiligen Anschlussstutzen und einer dazu benachbarten Durchgangsöffnung
angeordnet sein. Dies ist besonders vorteilhaft, da die jeweilige Durchgangsöffnung
eine Befestigungsstelle repräsentiert, in der die Lagefixierung zwischen der Brennkraftmaschine
und der Flanschplatte erfolgt. Somit kommt es im Betrieb im Bereich der jeweiligen
Befestigungsöffnung zu keinen oder nur zu vergleichsweise kleinen Relativbewegungen
zwischen Flanschplatte und Brennkraftmaschine, so dass die Gefahr kritischer Bauteilspannungen
im Bereich der jeweiligen Unterbrechung reduziert ist.
[0012] Bei einer anderen Ausführungsform kann zumindest ein solcher Schlitz zumindest einen
kreisbogenförmigen Abschnitt aufweisen, der koaxial zum jeweiligen Anschlussstutzen
angeordnet ist. Die Formgebung des Schlitzes folgt hierbei im Wesentlichen der erwarteten
Wärmeverteilung in der Flanschplatte. Erwartet wird eine im Wesentlichen konzentrische
Wärmeausbreitung ausgehend vom jeweiligen Anschlussstutzen, so dass ein radial zum
Anschlussstutzen orientierter Temperaturgradient entsteht. Durch die Orientierung
der Schlitze konzentrisch zum jeweiligen Anschlussstutzen, erstrecken sie sich im
Wesentlichen senkrecht zum Temperaturgradienten und somit im Wesentlichen entlang
von isothermen Bereichen. Dies führt zu einer Reduzierung thermisch bedingter Spannungen
innerhalb der Flanschplatte.
[0013] Zumindest ein solcher Anschlussbereich kann entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform
zumindest eine Zunge aufweisen, die sich vom zugehörigen Anschlussstutzen in Richtung
eines benachbarten Anschlussstutzens erstreckt. Hierdurch werden innerhalb der Flanschplatte
die zwischen benachbarten Anschlussstutzen liegenden Bereiche der Flanschplatte erfasst
und zumindest einem der weitgehend freigeschnittenen Anschlussbereiche zugeordnet.
Somit können sich auch diese Bereiche relativ zur übrigen Flanschplatte bewegen.
[0014] Zweckmäßig kann dabei der jeweilige Schlitz die jeweilige Zunge unterbrechungsfrei
einfassen. Somit ist die jeweilige Zunge gegenüber der übrigen Flanschplatte quasi
freigeschnitten, was eine verbesserte Beweglichkeit der Zunge gegenüber der übrigen
Flanschplatte ermöglicht.
[0015] Optional kann vorgesehen sein, im Bereich einer solchen Zunge die Schlitze der zugehörigen
benachbarten Anschlussbereiche ineinander übergehen zu lassen und/oder mit einem gemeinsamen
Abschnitt zu versehen. Hierdurch werden besonders große Relativbewegungen zwischen
den über einen Schlitz aneinander grenzenden Bereichen der Flanschplatte ermöglicht.
[0016] Entsprechend einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann zumindest ein solcher
Anschlussbereich im Bereich wenigstens einer solchen Unterbrechung einen Verbindungssteg
aufweisen, der sich bezüglich des zugehörigen Anschlussstutzens im Wesentlichen radial
in Richtung einer benachbarten Durchgangsöffnung erstreckt und der seitlich von Schlitzabschnitten
eingefasst ist, die sich insbesondere parallel zum jeweiligen Verbindungssteg erstrecken.
Für eine derartige Schlitzgeometrie wird die Beweglichkeit der weitgehend frei geschnittenen
Anschlussbereiche gegenüber der übrigen Flanschplatte verbessert.
[0017] Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird innerhalb einer Flanschverbindung,
die zum Befestigen einer Abgasanlage an einer Brennkraftmaschine dient, durch die
Verwendung einer Flanschplatte der vorbeschriebenen Art gelöst, an deren Anschlussstutzen
Abgasrohre der Abgasanlage befestigt sind. Die Flanschverbindung umfasst zusätzlich
zur Flanschplatte noch wenigstens eine Andrückplatte, die an einer von der Brennkraftmaschine
abgewandten Seite an der Flanschplatte angeordnet ist und die mit der Brennkraftmaschine
durch die Durchgangsöffnungen der Flanschplatte hindurch verschraubt ist. Insbesondere
kann eine derartige Andrückplatte zumindest eine Durchgangsöffnung aufweisen, durch
die hindurch der jeweilige Anschlussstutzen mit dem jeweiligen Anschlussrohr verbunden
ist. Hierzu ragt der jeweilige Anschlussstutzen in diese Durchgangsöffnung der jeweiligen
Andrückplatte hinein oder durch diese hindurch.
[0018] Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird auch durch einen Abgaskrümmer gelöst,
der zum Abführen von Abgas von einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
dient, wobei der Abgaskrümmer mehrere Abgasrohre aufweist, die jeweils mit einem Brennraum
eines Zylinders der Brennkraftmaschine fluidisch verbindbar sind. Der erfindungsgemäße
Abgaskrümmer weist nun eine Flanschplatte der vorbeschriebenen Art auf, deren Anschlussstutzen
mit den Abgasrohren fest verbunden sind.
[0019] Es ist klar, dass die vorliegende Erfindung grundsätzlich auch eine Abgasanlage für
eine Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, betrifft, die einen derartigen
Abgaskrümmer aufweist.
[0020] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0021] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0022] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0023] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Brennkraftmaschine mit Abgasanlage,
- Fig. 2
- eine perspektivische Schnittdarstellung im Bereich einer Flanschverbindung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Flanschplatte,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung wie in Fig. 2, jedoch bei einer anderen Ausführungsform.
[0024] Entsprechend Fig. 1 kann eine Brennkraftmaschine 1 in üblicher Weise mit einer Frischluftanlage
2 und mit einer Abgasanlage 3 ausgestattet sein. Im Beispiel besitzt die Brennkraftmaschine
1 einen Motorblock 4, der mehrere Zylinder 5 enthält, die jeweils einen Brennraum
6 umschließen. Anstelle eines einzelnen Zylinderblocks 4 kann die Brennkraftmaschine
1 auch zwei Zylinderbänke aufweisen, z. Bsp. bei einem V-Motor.
[0025] Die Frischluftanlage 2 dient zum Zuführen von Frischluft 7 zu den Zylindern 5 bzw.
zu den Brennräumen 6. Hierzu ist die Frischluftanlage 2 ausgangsseitig am Motorblock
4 befestigt.
[0026] Die Abgasanlage 3 dient zum Abführen von Abgas 8 von den Zylindern 5 bzw. von den
Brennräumen 6. Hierzu ist die Abgasanlage 3 eingangsseitig am Motorblock 4 befestigt.
Die Abgasanlage 3 weist eingangsseitig einen Abgaskrümmer 9 auf, der für jeden Zylinder
5 ein Abgasrohr 10 aufweist und über ein gemeinsames Rohr 11 mit der übrigen Abgasanlage
3 verbunden ist. Ferner umfasst der Abgaskrümmer 9 einen Flansch 12, mit dem alle
Abgasrohre 10 des Abgaskrümmers 9 am Motorblock 4 befestigt sind. Mit Hilfe dieses
Flansches 12 wird somit eine Flanschverbindung 13 zum Befestigen der Abgasanlage 3
an der Brennkraftmaschine 1 bzw. an deren Motorblock 4 realisiert.
[0027] Bevorzugte Ausführungsformen dieser Flanschverbindung 13 werden mit Bezug auf die
Fig. 2 und 4 näher erläutert.
[0028] Entsprechend den Fig. 2 und 4 umfasst die Flanschverbindung 13 eine Flanschplatte
14, die auch in Fig. 3 dargestellt ist. Die Flanschplatte 14 weist für jedes Abgasrohr
10 einen Anschlussstutzen 15 auf, an dem das jeweilige Abgasrohr 10 befestigt werden
kann. Ferner umfasst die Flanschverbindung 13 gemäß den Fig. 2 und 4 zumindest eine
Andrückplatte 16, die innerhalb der Flanschverbindung 13 an einer von der Brennkraftmaschine
1 bzw. vom Motorblock 4 abgewandten Seite an der Flanschplatte 14 angeordnet ist.
Die Andrückplatte 16 ist dabei durch die Flanschplatte 14 hindurch an der Brennkraftmaschine
1 bzw. am Motorblock 4 befestigt.
[0029] Die Andrückplatte 16 weist zumindest eine große Öffnung 17 auf, durch welche der
Anschlussstutzen 15 der Flanschplatte 14 hindurch ragt. Ferner weist die Andrückplatte
16 zumindest eine kleine Öffnung 18 auf, durch die eine Schraube oder Gewindestange
zum Verschrauben der Andrückplatte 16 mit dem Motorblock 4 hindurch geführt werden
kann. Damit diese Verschraubung durch die Flanschplatte 14 hindurch erfolgen kann,
weist die Flanschplatte 14 gemäß Fig. 3 mehrere Durchgangsöffnungen 19 auf, durch
welche die jeweilige Schraube bzw. Gewindestange hindurch führbar ist. Folglich dient
die jeweilige Durchgangsöffnung 19 zur Fixierung der Flanschplatte 14 am Motorblock
4 bzw. an der Brennkraftmaschine 1.
[0030] Die jeweilige kleine Öffnung 18 der Andrückplatte 16 ist dabei fluchtend zu einer
der Durchgangsöffnungen 19 der Flanschplatte 14 angeordnet.
[0031] Der Flansch 12 wird somit letztlich durch die Flanschplatte 14 und die wenigstens
eine Andrückplatte 16 gebildet.
[0032] Erkennbar kann die Flanschplatte 14 dabei dünner als die Andrückplatte 16 sein, z.B.
im Verhältnis 2/3. Beispielsweise besitzt die Flanschplatte 14 eine Dicke von 2 mm,
während die Andrückplatte 16 eine Dicke von 3 mm besitzt. Insbesondere ist die Andrückplatte
16 als Blechteil oder Blechformteil gebildet.
[0033] Der Motorblock 4 enthält im Bereich des jeweiligen Anschlussstutzens 15 eine Austrittsöffnung
20, die zum jeweiligen Zylinder 5 bzw. zum jeweiligen Brennraum 6 führt. Im Beispiel
weist der Motorblock 4 im Bereich der Austrittsöffnung 20 außerdem eine Ringstufe
21 auf, in die eine Dichtung 22, insbesondere eine Karbondichtung, eingesetzt ist.
Beispielsweise kann das jeweilige Abgasrohr 10 durch den Anschlussstutzen 15 hindurch
bis in den Bereich der Austrittsöffnung 20 hineinragen, so dass die Dichtung 22 dann
radial am jeweiligen Abgasrohr 10 dichtend zur Anlage kommt. Im Beispiel der Fig.
4 ragt das Abgasrohr 10 freistehend in die Austrittsöffnung 20 ein und die Dichtung
22 kommt in diesem Fall axial dichtend an der Flanschplatte 14 zur Anlage. Grundsätzlich
ist auch eine Kombination denkbar, bei welcher die Dichtung 22 sowohl radial am Abgasrohr
10 als auch axial an der Flanschplatte 14 dichtend zur Anlage kommt.
[0034] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist der Abgaskrümmer 9 mit einer Außenschale
32 ausgestattet, welche die Abgasrohre 10 weitgehend umhüllt. Folglich handelt es
sich hier um einen luftspaltisolierten Abgaskrümmer 9 mit weitgehend innenliegenden
Abgasrohren 10. Zur Befestigung der Abgasrohre 10 bzw. des Abgaskrümmers 9 an der
Flanschplatte 14 bzw. an den Auslassstutzen 15 werden Schweißverbindungen 33 bevorzugt.
Fig. 4 zeigt dabei exemplarisch eine als Drei-Blech-Naht ausgeführte Schweißverbindung
33, die den Auslassstutzen 15, das Abgasrohr 10 und die Außenschale 32 jeweils miteinander
verbindet.
[0035] Gemäß Fig. 3 weist die Flanschplatte 14 entsprechend der Anzahl der Zylinder 5 mehrere
Anschlussstutzen 15 auf, die an der Flanschplatte 14 integral ausgeformt sind. Beispielsweise
sind die Anschlussstutzen 15 durch Tiefziehen einer ebenen Blechplatine gebildet.
Der jeweilige Anschlussstutzen 15 bildet dabei jeweils eine Einfassung für eine Stutzenöffnung
34, welche die Flanschplatte 14 durchdringt.
[0036] Im Beispiel besitzt die Brennkraftmaschine 1 ohne Beschränkung der Allgemeinheit
vier Zylinder 5. Dementsprechend weist die Flanschplatte 14 hier vier Anschlussstutzen
15 auf. An jedem Anschlussstutzen 15 ist eines der Abgasrohre 10 des Abgaskrümmers
9 befestigbar.
[0037] Wie gesagt, weist die Anschlussplatte 14 zu ihrer Fixierung an der Brennkraftmaschine
1 mehrere Durchgangsöffnungen 19 auf, durch welche Schrauben bzw. Gewindestangen zum
Befestigen der Flanschplatte 14 bzw. des Flansches 12 an der Brennkraftmaschine 1
bzw. am Motorblock 4 durchführbar sind.
[0038] Zumindest einer der Anschlussstutzen 15 ist in einem Anschlussbereich 23 ausgebildet.
Bevorzugt sind mehrere Anschlussstutzen 15 jeweils in einem solchen Anschlussbereich
23 ausgebildet. Bei der hier gezeigten, bevorzugten, Ausführungsform sind alle Anschlussstutzen
15 jeweils in einem solchen Anschlussbereich 23 ausgebildet. Der jeweilige Anschlussbereich
23 charakterisiert sich dadurch, dass er von einem Schlitz 24 eingefasst ist, der
die Flanschplatte 14 durchdringt. Dabei sind die Anschlussbereiche 23 nicht vollständig
von der übrigen Flanschplatte 14 getrennt, vielmehr weist der jeweilige Schlitz 24
zumindest eine Unterbrechung 25 auf. Die Schlitze 24 umschließen daher den jeweiligen
Anschlussbereich 23 nicht vollständig, sondern jeweils mit wenigstens einer Unterbrechung
25. Im Bereich der jeweiligen Unterbrechung 25 ist der jeweilige Anschlussbereich
23 mit der übrigen Flanschplatte 14 verbunden. Dagegen ist der jeweilige Anschlussbereich
23 im Bereich des verbleibenden Schlitzes 24 von der übrigen Flanschplatte 14 getrennt.
[0039] Erkennbar verläuft nun der jeweilige Schlitz 24 innerhalb der Flaschplatte 14 separat
und beabstandet von den Stutzenöffnungen 34. Außerdem verläuft der jeweilige Schlitz
24 innerhalb der Flaschplatte 14 auch separat und beabstandet von den Durchgangsöffnungen
19.
[0040] Ferner ist erkennbar, dass der jeweilige Schlitz 24 an seinen Längsenden 35 geschlossen
ist oder in einen anderen Schlitz 24 einmündet.
[0041] Bei der gezeigten Ausführungsform ist eine in Fig. 3 gezeigte Schlitzbreite 36 des
jeweiligen Schlitzes 24 maximal gleich groß wie eine in Fig. 4 gezeigte Plattendicke
37 der Flanschplatte 14. Bevorzugt ist die Schlitzbreite 36 kleiner, z.B. mindestens
50% kleiner als die Plattendicke 37.
[0042] Besonders zweckmäßig ist die hier gezeigte Ausführungsform, bei welcher die Durchgangsöffnungen
19 außerhalb des jeweiligen Anschlussbereichs 23, also in der übrigen Flanschplatte
14 angeordnet sind. Hierdurch werden Relativbewegungen zwischen den Anschlussstutzen
15 und den Durchgangsöffnungen 19 ermöglicht, da die weitgehend frei geschnittenen
Anschlussbereiche 23 aufgrund der Schlitze 24 relativ zur übrigen Flanschplatte 14
beweglich sind.
[0043] Bei der hier gezeigten Ausführungsform sind die Unterbrechungen 25 der Schlitze 24
jeweils in einem Bereich angeordnet, der sich bezüglich des jeweiligen Anschlussstutzens
15 etwa radial zwischen dem jeweiligen Anschlussstutzen 15 und einer dazu benachbarten
Durchgangsöffnung 19 befindet. Ferner erstrecken sich die jeweiligen Schlitze 24 weitgehend
koaxial bzw. konzentrisch zum jeweiligen Anschlussstutzen 15. So weisen die Schlitze
24 jeweils wenigstens einen kreisbogenförmigen Abschnitt 26 auf, der sich koaxial
zum jeweiligen Anschlussstutzen 15 erstreckt.
[0044] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform überdeckt die Andrückplatte 16 den Schlitz
24 bzw. den Schlitzabschnitt 26.
[0045] Bei der in Fig: 3 gezeigten Ausführungsform weist der jeweilige Anschlussbereich
23 außerdem zumindest eine Zunge 27 auf, die sich vom zugehörigen Anschlussstutzen
15 in Richtung des benachbarten Anschlussstutzens 15 erstreckt. Die Zungen 27 erstrecken
sich dabei im Wesentlichen radial zum jeweiligen Anschlussstutzen 15. Die jeweilige
Zunge 27 ist vom zugehörigen Schlitz 24 zweckmäßig ohne Unterbrechung eingefasst.
Somit sind die Zungen 27 gegenüber der übrigen Flanschplatte 14 weitgehend frei beweglich.
[0046] Desweiteren können die Zungen 27 so dimensioniert sein, dass im Bereich einer solchen
Zunge 27 die Schlitze 24 benachbarter Anschlussbereiche 23 ineinander übergehen. Ein
entsprechender Übergangsbereich oder Kontaktbereich ist in Fig. 3 mit 28 bezeichnet.
Zusätzlich oder alternativ können die Zungen 27 so geformt sein, dass die Schlitze
24 dazu benachbarter Anschlussbereiche 23 einen gemeinsamen Abschnitt 29 aufweisen.
Beispielsweise stoßen bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform die beiden Zungen
27 der beiden innenliegenden Anschlussbereiche 23 entlang eines solchen gemeinsamen
Abschnitts 29 aneinander an.
[0047] Ferner kann entsprechend der hier gezeigten Ausführungsform zumindest ein solcher
Anschlussbereich 23 im Bereich einer solchen Unterbrechung 25 einen Verbindungssteg
30 aufweisen. Der jeweilige Verbindungssteg 30 erstreckt sich bezüglich des zugehörigen
Anschlussstutzens 15 im Wesentlichen radial und zwar in Richtung einer benachbarten
Durchgangsöffnung 19. Ferner ist der jeweilige Verbindungssteg 30 seitlich von Schlitzabschnitten
31 eingefasst, die sich insbesondere parallel zum jeweiligen Verbindungssteg 30 erstrecken
können. Wichtig ist dabei, dass besagte seitliche Schlitzabschnitte 31 vor der jeweiligen
Durchgangsöffnung 19 enden, so dass der zugehörige Anschlussbereich 23 über den jeweiligen
Verbindungssteg 30 mit der übrigen Flanschplatte 14 in Verbindung bleibt.
[0048] Im Falle einer thermischen Belastung im Bereich der Flanschverbindung 13 dehnt sich
der Flansch 12 anders als die Brennkraftmaschine 1 bzw. der Motorblock 4. Dies führt
zu Relativbewegungen der Abgasrohre 10 relativ zum Motorblock 4, die von der hier
vorgestellten Flanschplatte 14 weitgehend kompensiert werden können. Während die Durchgangsöffnungen
19 über die Verschraubung innerhalb der Flanschverbindung 13 fest mit dem Motorblock
4 verbunden sind, sind die Abgasrohre 10 fest mit den Anschlussstutzen 15 verbunden.
Die Anschlussstutzen 15 sind jedoch jeweils in einem Anschlussbereich 23 angeordnet,
der aufgrund des jeweiligen Schlitzes 24 relativ zur übrigen Flanschplatte 14 beweglich
ist. Hierdurch können im Betrieb der Brennkraftmaschine 1 Relativbewegungen zwischen
den Abgasrohren 10 und dem Motorblock 4 entstehen, die im elastischen Bereich der
Anschlussplatte 14 stattfinden und dadurch reversibel sind, was die Gefahr bleibender
Schäden reduziert. Gleichzeitig wird im jeweiligen Anschlussbereich 23 die Gefahr
einer Beulenbildung deutlich reduziert, die zu unerwünschten Leckagen der heißen Abgase
führen könnte.
1. Flanschplatte zur Verbindung von Abgasrohren (10) mit einer Brennkraftmaschine (1),
- mit mindestens zwei integral an der Flanschplatte (14) ausgeformten Anschlussstutzen
(15), an denen jeweils ein Abgasrohr (10) befestigbar ist,
- mit mehreren Durchgangsöffnungen (19) zum Fixieren der Flanschplatte (14) an der
Brennkraftmaschine (1),
- wobei wenigstens einer der Anschlussstutzen (15) in einem Anschlussbereich (23)
ausgebildet ist, der von einem die Flanschplatte (14) durchdringenden Schlitz (24)
eingefasst ist,
- wobei der jeweilige Schlitz (24) zumindest eine Unterbrechung (25) aufweist,
- wobei der jeweilige Anschlussbereich (23) im Bereich der jeweiligen Unterbrechung
(25) mit der übrigen Flanschplatte (14) verbunden ist.
2. Flanschplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige Schlitz (24) innerhalb der Flaschplatte (14) separat und beabstandet
von Stutzenöffnungen (34) verläuft, die jeweils von einem Anschlussstutzen (15) eingefasst
sind und jeweils die Flanschplatte (14) durchdringen.
3. Flanschplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige Schlitz (24) innerhalb der Flaschplatte (14) separat und beabstandet
von den Durchgangsöffnungen (19) verläuft.
4. Flanschplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige Schlitz (24) an seinen Längsenden (35) geschlossen ist oder in einen
anderen Schlitz (24) einmündet.
5. Flanschplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Schlitzbreite (36) des jeweiligen Schlitzes (24) kleiner ist als oder maximal
gleich groß ist wie eine Plattendicke (37) der Flanschplatte (14).
6. Flanschplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchgangsöffnungen (19) außerhalb des jeweiligen Anschlussbereichs (23) in der
übrigen Flanschplatte (14) angeordnet sind.
7. Flanschplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass mehrere Anschlussstutzen (15) jeweils in einem solchen Anschlussbereich (23) ausgebildet
sind, und/oder
- dass alle Anschlussstutzen (15) jeweils in einem solchen Anschlussbereich (23) ausgebildet
sind.
8. Flanschplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine solche Unterbrechung (25) zwischen dem jeweiligen Anschlussstutzen
(15) und einer dazu benachbarten Durchgangsöffnung (19) angeordnet ist.
9. Flanschplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein solcher Schlitz (24) zumindest einen kreisbogenförmigen Abschnitt (26)
aufweist, der koaxial zum jeweiligen Anschlussstutzen (15) angeordnet ist.
10. Flanschplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein solcher Anschlussbereich (23) zumindest eine Zunge (27) aufweist, die
sich vom zugehörigen Anschlussstutzen (15) in Richtung eines benachbarten Anschlussstutzens
(15) erstreckt.
11. Flanschplatte nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der jeweilige Schlitz (24) die jeweilige Zunge (27) unterbrechungsfrei einfasst,
und/oder
- dass im Bereich einer solchen Zunge (27) die Schlitze (24) der zugehörigen benachbarten
Anschlussbereiche (23) ineinander übergehen und/oder einen gemeinsamen Abschnitt (29)
aufweisen.
12. Flanschplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein solcher Anschlussbereich (23) im Bereich wenigstens einer solchen Unterbrechung
(25) einen Verbindungssteg (30) aufweist, der sich bezüglich des zugehörigen Anschlussstutzens
(15) radial in Richtung einer benachbarten Durchgangsöffnung (19) erstreckt und der
seitlich von Schlitzabschnitten (31) eingefasst ist, die sich insbesondere parallel
zum jeweiligen Verbindungssteg (30) erstrecken können.
13. Flanschverbindung zum Befestigen einer Abgasanlage (3) an einer Brennkraftmaschine
(1),
- mit einer Flanschplatte (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, an deren Anschlussstutzen
(15) Abgasrohre (10) der Abgasanlage (3) befestigt sind,
- mit mindestens einer Andrückplatte (16), die an einer von der Brennkraftmaschine
(1) abgewandten Seite an der Flanschplatte (14) angeordnet ist und die mit der Brennkraftmaschine
(1) durch die Durchgangsöffnungen (19) der Flanschplatte (14) hindurch verschraubt
ist.
14. Abgaskrümmer zum Abführen von Abgas von einer Brennkraftmaschine (1), insbesondere
eines Kraftfahrzeugs,
- mit mehreren Abgasrohren (10), die jeweils mit einem Zylinder (5) der Brennkraftmaschine
(1) fluidisch verbindbar sind,
- mit einer Flanschplatte (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, deren Anschlussstutzen
(15) mit den Abgasrohren (10) fest verbunden sind.